Lmlmcher Zeitung. Nr. !88. Plii >!!! Illcra < ionsp re is : I»l Lomvloir ssanzj. fl. Il, !,>>ll'j, f!. 5.50. Für die ZnslcUung in« bau« halbj. s.li lr, Mit dcr Post ganzj. fl. 15,, hnlbj. fs. ?.!>(). Smnstag, 20. Aüqust Iiiscrti onsgebllhr bi» lOZrilcn: imal l!<» li., xm. «»lr., »m. 1 fl.; sons« pr. Zeilc ,m. , ordent-l'chc« Mitgliedein dcs Laudessamtntsralheö für Böhmen cruuülil. Der Minister für Cultus und Unterricht hat dcn Dr. Joseph Z h i i^ l, m a n , Professor dcs orientalischen 'mchcnrechteö an dcr Wiener Hochschule, zum Prüfnngs. c°mmissär für kanonisches Recht bci dcr rechtShistorischen ^taMSprüfnngScommlssion in Wien ernannt. Dcr Minister fiir Cultus ui'd Unterricht hat cinc ^ zweiten StaatSgymnasium ,zn Tcschcn cllcdigtc Lehr^ ^ue dem gewesenen Lehrer am ungarischen Gymnasium '" ^eulschau Karl Kolbcnhcycr verliehen. ^, Der Minister für Cultus und Unterricht hat eine ,: Gymnasium zu iZ^ erledigte Lehrstelle dem dorli-/"> Supplcnten Adolf Ladet verliehen. Nichtamtlicher Theil. Zur LandtagscrWung. ^ndt^'s ^'" """'ttclbar bevorstehenden Beginne dcr Vord^ssc^lm trrten die inneren Fragen wieder in dcn ^»i.is. '""^. b" ftublicistischcn Discussion, und zwar Wch ch^S^.^^sc. die durch ihr Betonen des öfter-Befriedk>,'..^^«ßtscinS uns mit der lebhaftesten würfe 3 , s " "l"llcn geeignet ist. Inwiefern die Vor-Adresse d ^^' ^lieil dcr Wiener Presse an die begründ °? Uatiolt.alcu Opposition in Böhmen richtet, lasse» ! ^ "^cn wir für so lange dahingestellt sein weis 's's ""6 nicht dic Wahlen in Böhmen dcn Bc-d .!^'lru, daß man auch dort dic nationalen Wünsche "u österreichischen Staalsintcrcsse zu unterordnen dcr. !w ' ^'^ begegnen ill dieser Beziehung bereit« einer Meldung des „Batcrland." dic. so verclausulirt sie auch ^uigt und so wciug sie unserm streng verfassungsmäßigen ^tandftnnltc clttspricht. dennoch beweist, daß man in klnzelncn Theilen der staatsrechtlichen Opposition dcn ,Mächlichcn Verhältnissen Rcchuuug zu tragen willens M. Das „Vaterland" schreibt: „In dcr am 14. d.M. ^r stntlgcl'Mtcn Besprechung einiger conscrvativcn Abgc-ronctcn r>ou Stcicrmark, Tirol und Obcröstcrrcich hat di! ^> Uebereinstimmung in dcr Ueberzeugung, daß s-. ^cemberverfassung nicht zu Recht bestehe, die An-dc, 3?^^icrrscht, daß gleichwohl mit Rücksicht ans die A»'«'' ^ drohenden äußeren befahren und auf dic lslosuug dcS böhmischen Landtages das allseitige Er-'^"nm t,^. staatsrechtlichen Opposition in dem sogc-"''ntcn Ncichsrathe lediglich zu dem Zwecke dcr Budget. . '^"dlung und der Wahl dcr Delegation derzeit unter d^'ftn Voraussetzungen uud mit entschiedener Rechts-Nahrung wünschcnsmcrlh und zulässig sei." Ha .^." tr>:ffender Wcisc bcmcrtt das „Frcmdcnblalt": ^UllV?? ^"^ glückliche Fügung, wenn gerade jetzt alle ocrua,^N"'""W"' dic gcgcn den eigentlichen Staat«, lviire ^ ^"Htct sind, zurückgedrängt würdcu. Damit bewusus ""^^ geführt, daß das österreichische Staats-staats'?!^ ""^achtet dcr nationalen Wirren und des daß De?! " Haders noch nicht anSgestordcn ist, nnd Wählen . "'"^' "°ch immer auf alle scinc Vollsstämmc des Btm'"' ^"^"' "lle nationalen Parteien den Er>,st der Situ /'^ greifen, stiinden sie alle anf dcr Höhc "°n allen ^"'. ^""" ^"""' wir mit Sicherheit anf ein Ncn. ^- "ollerstämmcn beschicktes Vollparlamcnt rech-Etlichen ^ ^ "'"^'^ b'^ anf dic Lösung dcr slaatS-^'k Idee d! ^Ü"' zurückwirken, wie sehr würde dadurch ^ allen q, ^."sohnlichkeit und des Entgegenkommens 2ur m""" ycfürdcrt. 'Nnern ^.„ '^crhcrstellung des Friedens werdcn die l°" Müssen "!.^dstverständlich " ^'^ zweite Reihe trc-^^»elibei«.',, ^ "^"" die wahrhaft gemeinsamen Än-?'^ Iorder,.^°""" ^"^' ^""cn die speciellen Wünsche !,°"'Mri' ^> ^cn der einzelnen Parteien znr Crörtcrnng ,">"' 's° ,w!7.°"^ '"üs^n sie anch Berücksichtigung 3" des N.i/ ^ ""^ '"""" "ut der nölhiqcn Einsen, die ^ erträglich ist. Diejenigen nationalen "Mu ^ ' b. weil ihm derselbe mit dcr Wirtsamlcit einer regelmäßigen Neyieruna, unvereinbar scheine, '/llle weiteren Versuche, von b«m Miuislcr eine Erklärung darüber zu erhallen, wit er sich im Falle cincs Sieges odcr im Falle einer neuen Niederlage der französische!! Aru'ce verhallen weroe, blie» oen sruchllos. Bei dcr Abstimmung erklärten slch nur <)(1 Abgeordnete für den Anting Jules Favrc's." Nach dcn, „TempS" schlössen sich l>3 Stimmen dem Antrage IulcS Favrc's an. nachdem derselbe von dem Antragsteller selbst, ferner von den Herren Gam-belta und Tachard vertheidigt worden war. Trotz dcr Verwerfung des Antrages." sagt dcr „Temps," „ist der allgemeine Eindruck der gewesen, daß die Kammer sich des Ernstes dcr Lage vollkommen bewußt ist und für alle Maßregln, welche die nationale Wohlfahrt crhei» scheu könnte, cinmüthig scin würde." Mit welcher Rohhcit ein Theil dcr Pariser Presse den Pariser Janhagel aufstachelt, davon geben das „Paris-Journal" und das Organ der EassagnacS, das „Pays" die besten Belege. „Paris-Jour." schreibt: „Unsere Pflicht gebietet uns nur. die feindlichen Per« wuudcten an dcn Rand des Weges zu fchaffen, damit ihnen die Pferde nicht über den Leib schreiten. Wenn der Älcssirte zu stark verwundet ist, um ihn transpor» tircn zu können, so ist cS Sache der Brüderlichkeit (srat6lllit6), ihm mit dem Gewehrkolben den Kopf zu spalten." Der anständige Theil der Pariser Presse weist dergleichen Bestialitäten freilich mit Entschiedenheit und in würdiger Weise zurück. So erwidert darauf z. B. die „Girondc:" „Die Sprache, von welcher wir hier eine Probe geben, und die Gefühle, welche sie ausdrückt, sind weder französisch noch preußisch, sie gehören nicht der Civilisation an. Wilde, ohne die geringste Spur von Moral in ihrem Gehirn, würden allenfalls so denlen und sprechen können." Krilg5chrollik. 17. August. Die letzten Telegramme bringen einige nähere Nn< gaben und Details über dcu Kampf am 1^. d. vor den Außenwelten von Mctz. Vorzugsweise aber lommcn dieselben ans dem preußischen Hauptquartier Herny, wüh-rcnd aus dem französischen heule fast gar leine Meldungen vom Kriegsschauplätze vorliegen. Es muß diese« Schweigen dahin gedeutet werden, daß dcr letzte Zusammenstoß bei Mctz eincn sür die Franzosen ungünstigen AuSgang genommen hat, wofür ja außerdem ihr Rückzug durch die Werke von Metz auf das linke Mosel-Ufer spricht. Umgekehrt kann man wohl sagen, daß oie Stimmung dcs Erfolges die fcither bemessene Mittheil-sauil^it dcs preußischen Hauptquartiers erhöht hat. Gestützt auf dicsc bis jetzt vorliegenden Meldungen geben wir im Folgenden die Hauptzüge des OtfechteS vom 14. d.M. Schon am letztgenannten Tage stand die Avant« garde dcr deutschen Truppen vor Metz. Wir lassen später eine Skizze dieses großen Waffenvlahes folgen, auf die wir zum besseren Verständniß der Truppen-bcwcgungcn um 14. d. M. dic Aufmerksamkeit deS Lesers hinlenken. Die in dieser Skizze angeführten Orte Belle-l-roix und Borny, auf dcn zum Theil bewaldeten, zum Thcil mit Reben bepflanzten Hügeln im Osten der Stadt und fast cinc halbe Meile davon entfernt gelegen, müssen als die am weitesten vorgeschobenen Werke von Mctz angesehen werden, nach ihnen sind nämlich die bei diesen Orlen neu angelegten Forts benannt, die mit dcn weiter zurückgclcgcnen Werken nach Bellelange und Plan-tiereS zu die Hügel im Osten von Metz beherrschen, um hier cinc Annäherung dcS Gegners deS Platzes innerhalb dcr heuligcn große» Tragweite dcs Geschützes zu verhindern. Metz nämlich wird von den zu beiden Seiten dcr Moscl gclcgcnen Bergen mehr oder weniger beherrscht, besonders von dcm im Westcn gclcgeüen Mont St. Quen« tin. und so schon ist es erklärlich, daß die Einbeziehung dieser bominirendcn Höhen in das gesammte Fortisica-tionssystcm dcs Platzcs. und zwar durch Anlage oelu-chirter Wcrtc — die theils einen permanenten, theils cmcn pasfagercn Eharaller haben — ganz von selbst sick gcbot. Dcr Besitz dicscr Höhen entscheidet über den Besitz von Mctz, dessen Forlificalivnen im Großen und Ganzen zu einer Zeit annelcat wliidin. wo dic damalige so sehr bemessene 'Tragweite bcS GeschiitzcS de» Maßst"" nbgab. 1340 In der Richtung der vorgenannten Orte und nach ihnen benannten Forts Bcllccroix und Borny fand am 14. d. M. der Angriff der deutschen Truppen statt, und zwar müssen die Franzosen ostwärts noch außerhalb dieser Punkte Stellung genommen haben, denn nach der preußischen officiellen Meldung vom 16. d. M. drangen die angreifenden Truppen „bis in den Bereich (d. h. Geschützbereich) der Forts bei Bellecroix und Borny vor," woselbst dann der Kampf seinen Abschluß fand. Fast scheint es unbegreiflich, wenn die gestern von uns mitgetheilte französische Meldung sagt: Die Reco-gnoscirungen (vor Metz) am Morgen des 14. d. „signa-lisirten, daß kein feindliches Corps anwesend sei;" und am Mittag, als die Hälfte der französischen Truppen über die Mosel gegangen war, „griffen die Preußen in großer Stärke an." Sollten die französischen Reco-gnoScirungen am 14. d. etwa nicht über die ostwärts von Bellecroix und Borny vorgelegenen letzten Hügel gegangen sein, um von hier aus die durch ziemlich ebenes Ge« lande nach LeS Etangs und Boulay so wie nach Fou-ligny und St. Avold, ferner mehr südlich nach Faul-quemont führenden guten Straßen einzusehen und zu beobachten ? Man muß dies alauben; ja noch mehr: nicht einmal ein genügendes Patrouillensystem zwischen der Festung und jenen Straßen, auf denen man den Gegner erwarten mußte, scheint stattgefunden zu haben, denn die Franzosen wurden in dem kritischen Momente angegrif-fen, als ihre Bewegung auf das linke Flußufer begonnen hatte und die andere Hälfte der Truppen noch am rechten Mofel-Ufer stand. Es war das zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittags, als die Avantgarde des Gegners den Abmarsch der unter dem Schutz der Festung noch lagernden französischen Corps wahrnahm. Es muß hier besonders betont werden, daß es sich also an diesem Tage nicht um die gesammte französische Armee, sondern nur um einzelne, die Flußufer wechselnde Corps handelte. Den günstigen Moment benutzend, ging um jene Zeit alsbald die Avantgarde des 7. Corps, die Brigade Oolz, zum Angriff gegen die Nrrieregarde des Corps Decaen (bisher Bazaine) vor. Das Gefecht kam damit sofort zum Stehen und nahm einen so heftigen Charakter an, daß bald von beiden Seiten Verstärkungen herbeigeführt wurden und in das Gefecht eingriffen. Preußischer-feitS rückte zunächst die Brigade Osten-Sacken (General Glümer) in die Gefechtslinie; ihr folgten die Divisionen Kamecke und Wrangel, die auf dem linken Flügel, also über Borny hinaus, sich an dem Kampfe betheiligten, so wie Theile des I. Armeecorps. Den Truppen des französischen Corps Dccaen kamen Abtheilungen vom Corps Frossard zu Hilfe. Ein „sehr blutiges Gefecht" entspann sich auf der ganzen Linie. Die vorerwähnten Divisionen Kamecke und Wran-gel „griffen in wirksamster Weise auf dem linken Flügel" in das Gefecht ein und warfen den Feind. Mittlerweile hatte das Corps Ladmirault — das, nach den preußischen Meldungen zu schließen, während des Gefechtes zur Verstärkung aus der Festung kam — die rechte Flanke des ersten Armeecorps zn erfassen versucht, „aber es wurde vom General von Manteussel mit seinen wmbour-du.t,-taut vorgehenden Reserven angegriffen und unter Er« stürmung einer Reihe von Abschnitten der Feind auch auf diesem Flügel eben so entschieden in die Festung zurückgeworfen." Die früher erwähnten Orte Bcllecroix und Borny, östlich von Metz, bezeichnen dic Endpunkte des Kampfes am 14. d. M. Nach preußischen Nachrichten werden die Verluste der Franzosen am Oefechtstage auf 4000 Mann veran> schlagt, während die eigenen Verluste, die man doch sicherlich leichter bemessen konnte, bis jetzt noch keine Erwähnung finden. Es befindet sich somit seit dem 14. d. M. der Theil von Lothringen, der zwischen der Mosel, Meurthe und der französischen Ostbahn (Nancy, Lune-villc, Straßburg) gelegen ist, in den Händen der deutschen Truppen. Wir verzichten darauf, die heute vorliegenden Meldungen einer Reihe von französischen Sous«Präfecten über ..neueste Ereignisse" vom Kriegsschauplatze zu regi-striren. Die Herren hören nach allen nur möglichen Seiten, sogar schon nach ihrer Rückseite zu und oft mit beiden Ohren gleichzeitig nach verschiedenen Himmelsgegenden Kanonendonner, melden muthmaßlichc Schlachten und Gefechte von Theilen des Kriegstheaters, wo leine Truppen stehen, und bekunden in Aufstellung ihrer classischen Rapporte bei Angaben der vermeintlichen Gefcchtsfcloer eine geographische Naivetät, die ganz geeignet ist, in das furchtbar ernste Drama, das sich soeben dort abspielt, einen leichten Anflug von Heilerkeit zu bringen. Der Leser erinnert sich, daß bereits am 12. d. M. ein bairisches Armeecorps nach vollendetem Uebergang über die Vogesen seienn ferneren Vormarsch durch Lothringen über Diemeringen und Saarunion nahm, Nachrichten aus dem preußischen Hauptquartier Herny vom 15. d. M. melden, daß ..die kleine Festung Marsal nach kurzer Beschießung des 2. bairischen Armeecorps capitulirt habe." Erhebliche Bestände und circa «0 (wohl alte eiserne) Geschütze sind daselbst vorgefunden worden. Der Kriegsminister Palitao sagte in Beantwortung einer Interpellation in der Sitzung des gcsetzaebenden Körpers vom 16. d. M.: „Die Preußen haben es aufgegeben, der französischen Arm« die Rückzugslinle abzuschneiden und die Vereimgunq unserer Armee (soll wohl heißen: die Vereinigung mit der angekündigten Verstärkung von 70.000 Mami) zu verhindern." Nun meldet aber eine officiclle Depesche, Paris, 16. d. M. Morgens, daß am Tage vorher in Eoin-mercy feindliche Uhlanen gesehen wurden, welche die Richtung nach Vare stehen unter dem Commando des Div!sionsilre-Admi>^ Saissct. Aus dem Süden Fruilkrcichs werden ach! Li' lnelnegimenter, wonmtcr das 9., 11., 24., 34. M'd 58., erwartet, welche zunächst zur Formation des 13tcN Armeccorps unter General Vinuy dienen und dann zu^ Theil später nach Chalons zur Verstärkung des 12te» Armeccorps unter Trochu achcu sollen. Die letzte" Mannschaften des römischen Occupalionscorps haben s<Ü mit General Dumont am 6., 7. und 8. in Civitavecchia eingeschifft, woselbst nur 141 Kranke. Kraukenwärt^ 122 Pferde und einige Fuhrwerke zurückgeblieben sO Beim Abschied hat General Dumont der päpstliche» Regierung auf ihr Verlangen 36 Mörsergeschütze u^ l200 Bomben überlasse». Es kommen jetzt mitunter Vergiftungen deutschet Soldaten durch französische Bauern vor. Zur Sich^ rung seiner Soldaten hat General v. Zastrow fo^ genden Befehl erlassen: „Jede Vorhut hat bis zur Ankunft eines Offices sich des Essens mid Trinkens in einem französische" Orte zu enthalten, der Officier, der zuerst den Ort betritt, hat sich des Maire und 12 der angesehensten Sitt-a,cr sofort zu versichern. Diese haben jedes Getränt, j^e Speise, welche den Mannschaften gereicht wird. flichel zu verkosten und mit ihrem Kopf für die Unschädlichkeit zu haften." Die Schlacht bei Metz. Die ..Presse" schreibt: Wie wir es vorausge,^ so ist es gekommen. Die Unentschlossenheit und Ve^ rung der französischen Kriegsleituna. hat es mit sich ^ bracht, daß die sich zurückziehende französische OP^ tions-Armee umgangen, von ihrer RückzugSlinic ^> ClMons abgedrängt und nach Metz zurückgeworfen wu^ Trotzdem die Franzosen sich seit der Schlacht von 3M,, nur mit dem Rückzüge befaßt und alle Defensiv - P"^ tionen aufgegeben hatten, kamen sie doch nicht so rai^ fort, als es in ihrem Interesse gelegen war. Sie h^ sich unbegrciflicherweisc. obwohl sie die Moscllinie a"!, gegeben hatten, vor Metz zu lange auf und gestatte es dem Kronprinzen, einen großen Vorsprung im Sii^ ihrer Rückzugslime zu gewinnen. Während sie am 14t August ernstliche Anstalten trafen, die Mosellinie zu "", lassen, wurden sie unter den Vorwerken von Metz " der Noroarmec angegriffen, ein Manöver, das dcn Ucb^ gang der zweiten Armee unter Prinz Friedrich K , südlich von Metz, etwa bei Pont-u-Mousson, mas!" sollte. Und dieses Manöver glückte vollständig, wie"^ der soeben eingetroffencn Depesche aus dem dellll^h Hauptquartier zu ersehen ist. Die zweite Armee rl> an der linken Marschlinie der Franzosen vor und I<>. hatten einige Armcecorps die Franzosen erre> > Prinz Friedrich Karl griff sofort die Divisionen ^ Corps Decacn, Ladmivault, Frossard, Canrobcrt M'v ^ Garde (Vourbaki) westlich von Metz in der Maule ^, und zwang sie nach einem zwülsstündigcm Kampfe '^ Rückzüge auf Metz. Deutscherseits waren auch ^ ^), tende Truppenmassen im Gefecht; daS 3. und ba° ^. Armcccorfts und Abtheilungen des 8. und !). Armec „, Mit dieser Schlacht scheint der Nusgang dcS W^ wattigen Feldzuges entschieden. Die Hauptarm" ^ Franzosen ist geschlagen nach Metz zurückgeworfen^ zwischen ihr und dem Lager von ChalonS ste" ^b-Friedrich Karl mit 250.000 Mann. Steinmetz ^t achtet mit 70.000 Manu Metz und der Kronpr"'« unaufhaltsam mit 200.000 Mann gcgcn Chalon^^ Jug bcr französischen Kammer. ^ In der Sitzung des gesetzgebenden Körper ^s Samstag lag der vielbesprochene Antrag 3"^ " ,,gs' vor, die Einsetzung eines nationalen Berthe." u^e'' Comites betreffend. Bevor in die Debatte ci"« ^l wurde, erklärte der Kriegsminister Palilao, ^l-einzige oberste Chef der Armee gegenwärtia ° ^,sW schall Bazaine sei. Diese Erklärung wuroc 1341 aufgenommen. Von Jules Simon interpellirt, fügte! der Minister hinzu, daß die Ausrüstung der Forts und ^ der Befestigungen von Paris bald eine vollständige sein' werde. > Gambetta schlägt hierauf vor, daß der Antrag Jules Favrc's sofort in den Abtheilungen berathen werde, welcher Alitrag von Picard mit dem Bemerken" nnterstützt wurde, daß gewisse Dinge viel zweckmäßiger, m den Bureaux gesagt werden könnten. als in öffcnt-! lichen Sitzungen, und daß cö sich nicht um Opposition handelt, sondern um gemeinsame Zielpunkte. (Sehr gut! Sehr gut!) Man müsse sich vor Allem mit dem! Kriegsminister, von dem in diesem Augenblicke Alles abhänge, verständigen. Präsident Schneider bemerkt, daß kein Grund zur Verweisung au die Bureaux vorhaudcn sei, nachdem die Commission der parlamentarischen Initiative sich, dem widersetzt habe. (Murren auf der Liukcn.) — Pi> card erwidert mit lauter Stimme: „Es gibt denn doch Fragen, die nicht erstickt werden können, denn sie drängn sich immer wieder von selbst auf." — Palitao erklärt seinerseits, daß die angeregte Frage das Ministerium als unzulänglich hinstelle; er müsse deshalb, was allgemeines El staunen hervorrief, aus dem Antrage Picard-Gambetta eine Cabinelsfrage machen. — Pi-cc>rd bemerkt, daß es sich nicht darum handle, das Cabinet zu verdächtigen, sondern darum, sich zu verstau-bigcn. - Der Kriegsminister, dem verschiedene Dcpu-^lc der Majorität leise einige Bemerkungen gemacht ^ haben schienen, erhebt sich abermals und erklärt, er Abe sich niemals einer DiScussiou widersetzen wollen, ^r erwartet das Cabinet, welches seinerseits der gan-^ Kammer sein Vertrauen schenke, daß die ganze Kam-^r ihm gegenüber dasselbe thnc. — Gambetta: .,ur keine Zweideutigkeiten! Wir wollten die Sache cr-«Httin. Dieses Ministerium scheint unsere Anträge lm>^ zu wollen, obgleich die Ereignisse uns drängen, zu ^übM Stimme:) Es ist denn doch nothwendig, z-f/^hrm, ob das Cabinet in diesem Falle nicht eine tl°se des nationalen Wohles einer Frage des dynasti-^" Wohles unterordnet! ^ Vci diesen Worten fängt die Linke zu klatschen an ^b. ebenso auch das Publicum auf den Tribünen. Die Moritat stößt ein Schreckcnsgeheul aus — man kann N'cht anders nennen — denn sie empfindet, daß das u °Vc Wort der Situation von dem jungen Vollstri- t>r? ^"' ""sucsplochcn worden. Der Präsident rem c T"b""en räumen zu lassen, und große Auf. m?ung folgt ditsem Zwifchcnfallc. Endlich besteigt Herr dem N«^"^°" ^^ Rechten die Tribüne, und unter A"rag?^° ^" Versöhnlichkeit verlangt er, daß der wie vcrl.n^^""^ im geheimen Comitü und nicht. Der V^"s. lbe"' in den Abtheilungen geprüft werde. belnist^V > ^ ^ ut verliest noch zwei andere, dasselbe heuende Anträge, uud die Kaunncr beschließt, sich v gcyclmes Comit« zu constituiren. Während die Tri unen geräumt werden, wird die Sitzung suspcndirt. In der geheimen Sitzung wurde sodann der An-trag Favre'S auf Niedcrsetzung eines LaudcSverlhei-digungs-Ausschusses abgelehnt, nachdem Gambetta ^e Absetzung des Kaisers beantragt hatte. In der Sormtagssitzuug vcrlaugcn Girault uud Arago ^ Beseitigung der Militärfrciheit der Seminaristen. Gambetta tadelt die Negierung, daß sie die Bescz-Ang von Nancy 24 Stunden geheimgehalten habe. ^rame und Duvernois entschuldigen sich mit Ar-uettsülierhaufung. Gambetta wirft den Ministern v°r, dc>ß ^ f^ch ^^ ausschließlich mit der Erhaltung °er Dynastie beschäftigen. Er bedauert die Lage Frank-"lchs: Nur Böller, die durch unfähige Menschen regiert erde«, können in eine derartige Lage kommen, (Lärm "".! der Rechten.) Gambctta fährt fort: Schweigen Q^' bie einzige Haltnng. die Ihnen zukommt, ist: Zweigen und Gewissensbisse. Ferry fragt, oo Toul M Feinde befctzt sei. Die Minister erklären, darüber Ms zu wissen. (! !)--------- den ^ ^" Sitzung vom 12. d. M. fragte Terme ^ ^twister des Innern. welche Maßregeln er gegen H."! Frankreich weilenden Deutschen getroffen habe. die w""" antwortet: s3ei beginn des Krieges halte reick >"""6 ^ ^'^' angemessen erachtet, die in Frank-Heim /" Deutschen von der Rückkehr nach ihrer Arm«. ".Zuhalten, damit sie nicht in die feindlichen die Ums.^"^"' könnten. (Unterbrechung links.) Als YIuM, ^ ^ "".^ wurden, uud die Anwesenheit dieser werde, f '"^ ^ National-Vcrthcidignng sehr schädlich Wei 5„ "^' ^^" '"u- jenes Verbot ans, und seit "Una t^" ^"^" "" Vorkehrungen, um ihre Enlfer-1200 s.s^ ""lm. (Bewegung.) Vorgestern haben sollte ikn " Ausländer Paris verlassen. m,d gestern »virt» b/ä, 's"'" ^"^^ ^"^^ folgen. Die Kammer einmal fm.^' ^^ """' diese Leute unmöglich alle aus tMen wir ^" ^""" ' - ' - Slimmcn links: Das Marquis dcPicnncs: ^aßttael >'" ^'^ allgemeine und unterschiedslose ""s ge0cn N .^'^lsen; "cnn wir das Recht Haben, "eil f^! ..„""Lander zu vertheidigen, deren Anwesen, "ffenbar ,1/"" ^^"^' "ärc, so könns,, wir darum <^ «nsäss?« "/'^ U°M Diejenigen, die arbeitsam bei ^ gut ^ '"'^ ' '"'^ Gewllltmaßrcgeln verfahren, Pelletan: Aus den Erklärungen des Herrn Ministers des Innern ergibt sich, daß die Regierung zwei Fehler begangen hat: den einen, indem sie die Deutschen wider alles Völkerrecht zurückhielt; deu andern, indem sie sie unter den gegenwärtigen Verhält« nisseu aus dem Lande jagt. Die KriegSplagc ist schon ohnehin hart genug, warum noch überflüisigerwcise Opfer hinzufügen? Wenn Deutsche hier sind. welche conspirircn, so mag man sie vor das Kriegs^licht stellen; aber ihre Anwesenheit bietet keine Gcsayr. und da möge man ihre Freiheit respcctiren. Bei dieser Gelegenheit möchte ich aber noch fragen, was denn aus einem Spion geworden ist, der, nach Aussage einer amtlichen Depesche, den Patriotismus eines großen Theiles der Pariser Bevölkerung verdächtigte. Ist dieser Spion verhaftet uud vor das Kriegsgericht gestellt wordeu: Der Minister des Innern: Zunächst will ich den l'ciden Vorrednern bemerken, daß die von mir erwähnte Maßregel gegen die Ausländer ohne Zweifel Milderungen zuläßt, und daß wir gegeu Solche, die uns als friedliche und arbeitsame Leute bekannt sind, nicht die Grausamkeit üben werden, sie auszuweisen. Von allen Seiten: Dann ist es gut! MMSmmffkeileu. — (Der dritte österreichische Buchdruk-kertag) wurde laut dem vorjährigen in Wien gefaßten Beschlusse am 14. und 15,. d. M. in Pest abgehalten, wobei 32 Städte der Monarchie durch 37 Delcgirte vertreten waren. Aus den Verhandlungen des ersten Tages ist hervorzuheben: nach deu von der Commission eingeforderten statistischen Daten befinden sich in 72 Städten 204 Officinen, welche 8374 Personen beschäftigen. Die Mit-gliedcrzahl der Krankenvcreine beträgt 2674, die der Fort-bildungsvereine 2524. Der Antrag des Pester Fortbildungsvereins auf Errichtung einer Unterstühungscasse für Condi-tionölose wird angenommen uud die Errichtung einer Cen-tralcasse beschlossen. In der Lehrlingsfrage wird der Wiener Antrag zum Beschluß erhoben, nach welchem der dritte Buchdruckertag den Wunsch ausdrückt, es möge dahin gewirkt werden, daß das bisher bestandene Lehrlingsverhältniß aufgelöst und jeder junge Mann, der, mit den nöthigen Vortenntnifscn versehen, in ein Geschäft tritt, sofort als Hilfsarbeiter betrachtet und nach seiner Leistung entlohnt werde. Doch halte z es, nach dem Amendement Sauerweins, jeder Setzer für seine Pflicht, nicht mehr als Linen Lehrling zu unterrichten. In den Berathungen des zweiten Tages wurden zwei vom Vrünner Verein vorgeschlagene Resolutionen angcnom-men. Die erste lautet: Der Vuchdruckertag spricht den Wunsch aus. daß in Zukunft bei Gründung von Produc-twgenosscnschaftcn (Vereinsbuchdruckereien) als Princip festgehalten werde, dieselben seien keine auf Gewinn berechneten Unternehmungen ftlr Einzelne, es sei vielmehr bei GrUn-dung solcher Unternehmungen als Richtschnur zu nehmen, daß dieselben in Hinsicht der Bezahlung der Gehilfen, humaner Behandlung, Haltung von Lehrlingen :c. allen an- j deren Ortsbuchdruckcreien als Muster dienen follen. Bei Condilionserlheilung sind Gemaßrcqelte vor allen anderen Gehilfen zuerst zu berücksichtigen. Die zweite Resolution "bezieht sich auf Arbeitseinstellungen. Strikes wären womöglich zu vermeiden und sei eventuell officinsweise an die Verbesserung der Preise zu schreiten. Ein Antrag Szab6's will in Anbetracht der geistigen und Physischen Nachtheile, welche die Nachtarbeit für deu Setzer im Gefolge hat, dieselbe in der Weise einschränken, daß zur Zeit, in der jetzt die Abendblätter erscheinen, die jetzigen Morgcnblättcr und zur Zeit dcr Ausgabe der Morgenblätter die jetzigen Abendblätter ausgegeben werden sollen. Die Commission möge sich mit den Iournaleigenthü-mern ins Einvernehmen setzen und über den Erfolg ihrer Schritte dem nächsten Buchdruckertage Bericht erstatten. Die ^ Mehrheit spricht sich für Szab,7s Antrag aus und cnuncirt der Vorsitzende in diesem Sinne das Mstimmungsresullat mit dem Bemerken, daß ein österr.-ung. Iournalistentag in dieser Beziehung viel thun könnte. Zum Vorort des vierten Vuchdrnckertages wird einstimmig Prag bestimmt. — (Napoleon 111. ist krank.) Zu den großen Seelenqualen, welche den vom Glück in Stich gelassenen Frauzosentaiser seit Worth und Saarbrücken foltern müssen, zu der moralischen Pein, welche das Nicderstcigen vun dcr Höhe des Ruhmes, des Glanzes und der Macht, und das Erbleichen des Napoleon'schcn Sternes dem alternden Kaiser verursachen, soll sich in neuester Zeit, vielleicht eben in Folge dcr letzten Katastrophen, ein physisches Leiden hinzugesell'« haben. Das ..British Medical Journal" schreibt nämlich über daö Befinden dcö Kaisers: „Aus guter Quelle wird uns mitgetheilt, daß der Kaiser von der Erschöpfung und Ermüdung in Folge dcr großen physischen Anstrengung und geistigen Aufregung, welche er durchgemacht, bedeutend gelitten hat. Baron Larrey und Dr, Nclaton sind in seiner Umgebung und haben die activen Anstrengungen, welche dcr Kaiser zweimal bei Uebernahme des Eommanvo's in Metz macheu wollte, verboten. Indessen besagen zwei Briefe, welche aus ärztlicher Ouelle in Paris angelaugt sind, daß der Kaiser unter ernstlichen körperlichen und geistigen Prüfungen eine heitere Gcmülhsstimmung (!-!enige Formation, welche die amerikanischen Geologen „U^,r06l1u8 ullüiö" (MarcelluSschiefer) nennen und welche in dieser Gegend eine Mächtigkeit von ungefähr 100 Fuß hat. Wenn der Vorrath — 000,000.000 Kubikfuß Gas jährlich — anhält, so werden wir wahrscheinlich von Schritten zur Nutzbarmachung desselben hören. H ocales — Das Geburtsfest Sr. Majestät des Kaiser« wird morgen in der hiesigen evangelischen Kirche gottesdienstlich gefeiert. — (Ernennung.) Se. Heiligkeit Pius IX. haben sicherem Vernehmen nach den bisherigen Domdechant Dr. Johann Chrysoftomuö Pogacar zum Dompropsten in Laibach ernannt, die feierliche Installation wird von Sr. fürstlichen Gnaden, dem Hochw. Herrn Fürstbischöfe Sonnlag den 21. August nach dem Hochamte in der Dvmlirche vorgenommen werden. — (Der krainische Landtag) wird heute um 11 Uhr nach vorausgegangenem Hochamte eröffnet. Die Tagesordnung dcr ersten Sitzung beschränkt sich aus die Vorstellung des Landeshauptmanns und seine« Stellver» treters durch den Regierungspräsidenten und auf die Nnge-lobung der Abgeordneten. Die Vorlagen des Landesausschusses beziehen sich auf das Budget und die unerledigten Gegenstände der letzten Session, welche bereits von besonderen Ausschüssen berathen wurden, jedoch wegen vorzeitiger Schließung des Landtages nicht zur Beschlußfassung gelangt sind. — (Das Leichenbegängniß Dr. Lovro Torn ans) bewegte sich gestern Früh nach 7 Uhr vom Bahnhofe aus, wo der Sarg vorgestern Abends angelangt war, unter zahlreicher Assistenz der Geistlichkeit durch die Bahnhofstraße, über den Marieuplah. die Elefantengasse, Wienerstraße nach Schischla, wo die Einsegnung der Leiche erfolgte uud selbe sogleich weiter geführt wurde, um noch gestern Abends in Sleinbüchl einzutreffen, wo sie zur Erde bestattet wird. Eine zahlreiche Menschenmenge begleitete den Conduct, voran die nationalen Vereine mit Fahnen und Kränzen, Mitglieder des Landesausschusses und LandtagSabgeord-nelc gingen zur Seile des Trauerwagens. — (M il i tä rueränder ung e n.) Oberlieulenant Guido Stcdry (Domicil Laibach) »vom Neservestande des ArtillericregimeiUS Pichlcr Nr. 3 wurde in den Reserve, stand des Artillerieregiments Luilpold Prmz von Naiern Nr. 7 übersetzt. — Der Regimentsarzt zweiter Classe. Dr. Valentin Ianezic wurde vom Stäbe des Infanterie-Regiments Ludwig Prinz von Baiern Nr. 02 zum Stäbe des Infanterieregiments Freiherr v. Kühn Nr. 17 (auf eigenes Ansuchen); Oberwundarzt Joses Hietel vom Rescrvecommando des Infanterieregiments Freiherr v. Kühn Nr. 17 zum ersten Banal^Greni-Infanleriercaimente Graf Iellaöiö Nr, 10 übersetzt. — (Schadenfeuer.) In der Ortschaft Iavorjov-dol im Vezirle Plauina schlug am «. d. in der Früh der Blitz in den neu aufgebauten noch nicht versicher/en Stall 1342 eines dortigen Grundbesitzers und äscherte denselben sammt etlichen 80 Ctr. Klee, die darin lagerten, ein. Ein ähnliches Unglück traf den Besitzer auch vor sechs Jahren. DW- Mtorgen Früh wird eine Nummer der ..Laibacher Zeitun,," mit den neuesten Nachrichten ausgegeben. Nrnestt Pest. (Original»Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Berlin, »tt August. (Ossiciell.) Königs' telegramm an die Königin. Bivouak bei 3te zonville, »8. August, 9 Uhr Abends. Die Franzosenarmee in sehr starker Stellung West lich von Metz, wurde heute unter deS Königs Führung angegriffen und nach neunstündiger Schlacht vollständig geschlagen, von ihrer Ver binduug mit Paris abgeschnitten und gegen Metz geworfen. Paris, 19. August. (Officielles Telegramm aus dem französischen Hauptquartier vom 18. August Abends ) In der Schlacht >nn Nl. war Abends die Armee Herr der von den Preußen besetzt gewesenen Positionen; hiebci mehrere glänzende Attaquen französischer Kavallerie, ein preußisches Uhla-nenregimeut aufgerieben, Standarte genommen, Franzoscngeneral Wegrand todt. Man versichert, der preußische Priuz Albert sei gefallen. Starte der preußischen Armee 150.0W Manu. Am 17. bei Gravelotte Arrieregardegefecht. Lemberg, 18. August. Das Gcburlsfest Sr. f. und l. Apostolischen Majestät wurdc in solenner Weise gefeiert. Abends fand eine Festoorstellung im deutschen Theater statt. Lemberg, l.8. August. Eine mit zahlreichen Unterschriften verschcne Adresse verlangt angesichls der europaischen Kriegscreiczmsse die Einführunc, cinev polnischen Landwehr nach Muster der Honucds. Paris, l8. August. Die Proclamation des Ge« nerals Trochu sagt: ..In der Zeit der Ocfahr, in der ich zum Overcommandllnten dcr mit der Vertheidigung der Hauptstadt beauftragten Strcitkräfte ernannt wurde, nimmt Paris die Rolle an, die ihm gebührt. Es will das Centrum der großen Anstrengungen, der großen Opfer und der großen Beispiele sein. Ich glaube an unsercn Erfolg unter der gebieterischen Bedingung der guten Ordnung, dcr Ruhe und dcr Kaltblütigkeit. Ich werde diese Ordnung erlangen, nicht durch die Gewalt deS Belagerungszustandes, sondern durch euren Patriotismus und euer Vertrauen. Ich appcllirc an alle Parteien, um durch die moralische Autorität die Heiß-blut igcn und jene im Zaume zu halte», wclchc aus dem allgemeinen Unglück Vortheil ziehen wollen." Die Proclamation Trochu's wurde beifälligst aufgenommen. Sollte Paris belagert werden, so wird man eS energisch vertheidigen. Paris, 1«. August. (Sitzung des gesetzgebenden Körpers.) Für den Antrag (ärcmieux' bezüglich Ermäßigung des Octroi wird die Dringlichkeit angenommen. Die Petition, wclchc die Ausweisung der preußischen Unterthanen verlangt, wird der Regierung überwiesen. Pellctau und Picard verlangen die sofortige Bekleidung und Bewaffnung der Nationalgardc. Bussou sagt bezüglich dcs Verlangens wegen Bewaffnung dcr Bewohner dcs östlichen Frankreichs, dic Minister seien thätigst beschäftigt, alle Wünsche der slammer zu befriedigen. Die Dringlichkeit der Forderung nach Aufhebung dcs Verbotes dcr Privatwaffcufabrication wird verworfen. Graf Palilao signalisirt die Ernennung Trochu's und sagt, man mußte einen energischen, thätigen Mann für die Vertheidigung von Paris ernennen. Dies fei der Grund der Ernennung; rinen anderen gebe es nicht hiefür._______________________ Bezüglich des Kriegsschauplatzes sagt Palilao, daß die Nachrichten gut seien. Die Preußen erlitten solche Verluste, daß sie gezwungen waren. einen Waffenstillstand zu verlangen, um ihre Todten zu beerdigen. Seitdem haben sich die Prcußcn auf ihrem Vormärsche auf dic Bar aufgehalten. Endlich fei es gewiß, daß ein gauzes Eürassicr-Corps (Palikao nennt hicbci jenes Bismarck's, worunter wohl nur die Cavallcrie-Division des General Grafen Bismarck-Bohlen gemeint sein dürfte) vernichtet worden ist. (Beifall.) Palitao signalisirt auch ein kleines Gefecht bei Schlcltstadt und schlicßlich die auf belgischem Wege hercingelangtc preußische Depesche, welche cinsach cincn Kampf, aber keinen Sieg erwähnt, worauf geschlossen werden darf, daß die Prcußrn eine wirkliche Schlappe erlitten haben. Paris, 12. August. (Tgpr.) Die Kundmachung Palilao's hat einen sehr guten Eindruck gen acht. Paris ist beruhigt und voll Vertrauen. Aus Chalons erfährt mau positiv, daß der Geist der Truppen ausgezeichnet ist. Eine große Conccutration von Trupuenmasscu fiudct statt und wird täglich fortgesetzt. Die Organisation eiucr zweiten Armee macht reißende Fortschritte. Berlin, 18. Auciusl. Wcitcrc Tclcgrmumc üdcr dic vorgestrige Echlachl melden: Dic süuflc (lucmdcn' bui'gischc) Division kämpfte scchs Stunde» allein gcgcu vier franzö'sischc Eorps (darunter die Garden). Da erst traf preußische Verstärkung ci». Unscr Erfolg ist vollständig. Die Frauzosc» wurden am Rückzüge gehindert, auf Metz zurückgeworfen uud verloren 2000 Gcfaugcnc, 2 Adler, 7 Geschütze. Sie verletzten die Genfer Eouvcn-tiou in flagranter Weise, indem sie auf dic Verbandplätze und Aerzte schosscu. Berlin, 18. August. Der ..Staalsauzcigcr" cuthält über die vorgestrige Schlacht folgendes Privat-tclcgramm aus Pont-u-Mousson, 18. August. 5 Uhr 50 Minuten Früh: Entschiedener Sieg dcs Prinzen Friedrich Karl mit dem 3. und lO. Armcecorps, dann der 17. und 25. Division über Kaiser Napoleon und dcn Marschall Bazaine. Es war ein zwölfstündiger Kampf gegen große Ueberlcgcuhcit. 7 Kanonen wurdcu erbeutet, 2 Generale n»d 2000 Ma»n gefangen. Nach ciner Depesche dcs Königs an die Königin faud die vorgestrige Schlacht bei Mars-la-Tour stall. Aus Wittow (Insel Rügen) meldet Capitän-Aeute-»ant Graf Waldersec, Commaudant der „Grille," von cincm gestern stattgcfundeuc» Sccgcfccht dieser Macht, sowie der Kanonenboote „Drache," „Blitz" und „Salamander." westlich von Rügen gcgcn vicr französische Pauzcrfrcgatten. einc Eorvclte und einen Aviso unter einem Viccadmiral. Keine Verluste. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" dcmcntirt die Angabe mies Wicncr Blattes, wonach Bismarck ?andau und Saarbrücken ciumal an Frankreich abtreten wollte. Thatsächlich wollte mau »ur vor dcm 18(i4er Kriege dic Saarbrückencr Kohlcuwerkc an cine Acticn-gesellschaft verkaufen. Der König protcstirte aber. Berlin, 18. August. Officicll werdcn noch sol-grudc Details über die vorgestrige Schlucht bei Mctz gemeldet: Dc-m General Steinmetz ^claug cs, dcu Feind 24 Stunden aufzuhalten (durch dciS Gefecht vom l4.), bis Prinz Friedrich Kail helbeigetümmeu war, um am linken Mosel-Ufer dcn rüctmarschircnden Feind in dcr Flanke anzugreifen. Au Stelle der Generale Boniu uud Bismarck-Bohlc», wclchc zu Gcucral-Gouucrucuren von Elsaß und Lothringen c, nannt wurden, sind die Generale Eaustcin und Stückradl, dcr erstere zum Gencral-Gouvcrneur von Berlin, dcr letztere zum Commnlidanlcn vou Berlin crnannt. Die erste Verlustliste ist c>schiene». Dauoch wurdcn (die ^istc ist abl-r noch sehr nn-uollständig) bci Wörlh 112, bci Saalbiückf» 100 Ossi-cierc gclödtct uud verwundet. Dcr Verlust a» Manu-schuft ist nicht auacncdc». Brüssel, 18. August. Hier erzählt man als positiv, daß Kaiser Napoleon heute MorgeuS sehr gefährlich erkrankt sei. Auswärtigen Blättern wird mitgetheilt, daß dcr russische Geschäftsträger in Wicn angewiesen worden ist, die bestimmte und formelle Erklärung abzugeben, daß Nußlaud ebenso ehrlich uud vollständig wie Oesterreich seine Neutralität wahren werde und daß es den Aussen« blick herbeisehne, wo es in der Genossenschaft Oesterreichs berufen sein möchte, für, die Herstellung ciins dauernden Friedens thätig zu sei». Telegraphischer Wechselcours nom 19. August. . 5pcrc. MctalliqucS 5«;.-, 5pcrc. Mctalliaucs mit M>-uud Novcmbcr^inscn 05.50, — 5pcrc. Nalional-Aulehen 65.^-I800cr Slaat' rath, starb im 07. Lebensjahre iu der Pulanavurstadt Nr. ?^ "> der Entlräftung. Murian TrubiH, Sträfling, alt 41 Jahre, ai" ""' Zchrsiebcr. — Herr Josef Draxler, Wirlh uud Ncaliläleudcsi^ >,ll ,'il) Jahre, „i der St, Pclcrövurstadt Nr. «0 an dcr ^ui'ü''"' tubcrculose. Deu 17. August. Johann Vtichtarsit, Taglühner, alt ?" Jahre, im Civilspital am ^'uugcnemphysem. Dcu 1«. Allssust. Hnr Josef Polocuil, bllrgl. Gastg^ Ncalilälenbcsil^cc und i'uhüliitschcr, nll 53 Jahre, in dcr Sl '^ tnovorstadt Nr. 121 au dcr Vauchwasscrsiichl. Pctcr Tttj"' ^wäiiglius,, alt 4! Jahre, im Zwaugonrbcilshausc Nr. 4? ,"" dcr Apoplexie. Dcm Martin Scd'mat, Tischler, sei» ^'" Anna, all 14 Monate, iil dcr Kralllnvorstadt Nr. 19 am Z^' ficbcr. > A«gekommene Mremde. Am 1«. August. ^ Ttadt Wie«». Die Herren: Meister, Kaufn,., von Dllssel^ - Graf Pace, Privatier, von Ponuvic, Weber, Kfni., "< Wien. — Knntara, Äausm., von Agram. Tculöea,, ^ ^>iann, - Dollcr, l. t. ^.'irntenaut, voii Möttlina.. - - v! ^^' gen, t, t. (^cncral Major, von Wirn. Krcnrr, .^ausm., "°, ^,'ack. - Die Frauen: Audolf, Private, von Schloß WallclB" — Dittel, t. t Hauptmanusgattiu, von itratau. Elefant. Die Herren: Vida, Kanfm., von Ncumarlll. — K^ nil, von Villach. — Mayer. Controlor, von Prijstrancg^ ^ De. Calobi, von Trieft. ^ Dr. Wolf, von Wien. - ^',. von Rcifniz. - Porenta, von i.'ack. ^ Ieglii, Landes-Buck^ ler, von Görz. — öliger, von Trieft. — Thomann, von stc!» büchl. Außcnig, von Stcinbnchel. — Scherz, ikaufm., ^ Graz. — Eveline Morpurgo, von Trieft. !«U. Mq. 322.»n >12o wiudstill Höhcnncbcl ^.«i 1!).!2 .. N. 322,l>, -j-14.4 wiudstill trilbc ^igc» j10„ Ab. 321.!.? > 13.4 wiudstill trlllie ^, Auhaltcnder Landregen mit starten Wissen. Die Bc'^ „, Nebel gehüllt Untertags'vereinzclle Blitze, Abends Wetterle'^,, in S,, O. nnd W. Das Tagesmittel der Wärme ^- 13'^ ' 1'7" unter dem Nurmale. lljerautwortlicher iltedäcleur: Iguaz v. KlelumaY^^— Vekanntmachunst. > Dcr Gcfcrtigtc zcigt an, daß'er v^ Ausschussc dcr ÄdvocatcnkaulNlcr in KrF zum mittlcrwciligcn Stcllvcrtrctcr des v^ stvrbcncn Advocatcn Hcrrn Dr. l>o^^ loman bcstcllt worden ist. » Wr. Joses Sajovl* Advocat in Laibach. (!<142—2) Dsnlcnbmckt. ^^________________________________________________________________________ —^A ^;ien 18 Auaust Nach cincm Vcrsuchc. dic Cmsc wicdcr auf ihrc gestrig Hühc zn briugcn. wclchcr Vcrsuch iu dcr That Ercdit-Aclicu bis 250, Auglo biö ^^" .^ c'mattet, die Haltung dcr specifischen SpcculatwnSpapkre. Ma„ notirlc beispiclömeise (»m dic Mitte der Vorseht) Crcdit 247 nach 245.75, A»!,l° 210 uach 215 H^ ic»^ hc>l« nuter gestriger Hohe. einige wcnigc ctwas verlhcuert. DaS Geschäft war .'">, unbedcutmd. Schlußcurse: /T. Allgeneine Htaatssch»lld. Mr 100 fl. Geld Wlllir" Eiuheitlichc Staatsschuld zu 5 p(5t.: inNotcnvcrzini!I.Mai-Novcml,cr 55.10 55.25 „ „ „ Fcbrllar-August 55.— 55.25 „ Silber „ Iäuuer-Inli . 04.20 . 83.- «4.--„ „ 1800 zu 500 fl. . . 89.25 8^.75 „ „ 1800 zu 100 fl. . . 89—100. „ „ 1804 zu 100 fi. . . 109,25 109.75 Olllatü-Domäucn-Psaudbriesc zu 120 fl. 0 W. in Silber . . 117.50 118.50 ». GrnndeutlastunssH.^bliaati^ncn. Für 100 st. Oel'o Wüürc Böhu.e!'. .... zu5p(lt -..- .,._ Galizien .... „ l> « 69.— 70.— Nieder-Oeslcrreich. . „5 ., —.— —.— Ober-Ocftcrreich . . „ 5 ,. —. - - — Siebeubilrgen . . . „ 5 „ 7150 72.50 Ungarn.....b „ ^450 7b.— , O. Actie», vo» Bankinstituten. Geld Waare Auglo-östcrr. Vaut llbgcst, . . 210 50 217, -Anglo-uugar. Vant .... 77. - ^-^ Vauluercin.......183.- 180.- Bllden-CrcditaustaU .... '— "--^-Ercditansialt f, Handel u. Gew, . 247.50 248. -Kreditanstalt, nllgcm. ungar. . 71- 72 Eocomptc-Gcsellschllft, n, ö. . . 800. «10, Franco-üsterr. Bnnl . . , . 90.50 91. Oeucralbanl.......03,— "4,— Nationalbanl......0i>0 — b«^ — Niederländische Nanl . . . . — ^ "-— Vcrcinsbant.......^-" ««. - Vertrhrsbanl.......70.-- /8.- Wiener Bank......t",- b...- «. Actien vo» Tr.i,,Sport,,»terneh« NlONste«. l«eld Waare Alfüld-Finnianer «ahn . . l00. 10^. - lMhm, Wcstoahn.....«^. Z« " <5arl-^'udwiq-«ahn.....225.75 220.— Douau-Dampfschifff. Gcscllsch. . 539.- 54". Elisllbcth-Westbahil.....203 - ^04 — sseldinands-Nordbahii . . .1950—1970.— Füuftlrchen-Bllrcser-Bahn , . —.^- > — > Frllnz-IosePh«.Vahn .... 179.50 180. - Lemlicrn-Czcrn.cIassyer-Bllhu .158.- 189. Lloyd, öslcrr........302.— 300.— Omnibus........ .._—..- NndolsS-Vahn......154.50 155.25 Sicbcnbnrger Äahu . , . . 101, 162. — Slacuidahn.......341. 343. - Sildbahn . ......«W.50 194. ^ Hüduordd, Verbind. Bahn . . 102. - 103.^- Thciß'Vahn.......218.- - 219. - Tramway........154.50 155.— «. Pfandbriefe (slir 100 fl.) Mg. üst, «lldln-Crcdil-Austal! Geld Waare verlosdur zn 5 pEt. iu S'lbcr l05.— 105 50 dlo.iu33I.nlctz.zu5pEt.iuo.W. 80.50 87.50 NaNouilb. ans 0. W. verlosb. zn5M........«".50 90.50 Oest.Hypb. zu 5'/, M. rilctz. 1878 -. -- —.- Nug. ^ad.-Lrcd.-Aust. zn 5'/, pEt. 87.50 88....... 5'. prioritätsobli^ntionrn. ^ 103 fl. °. W. Geld Waare Elis.-Westb. in S. verz. (!. Lmiss.) 91 91 50 sserdiuaudtz.Nordb. in Gilb, »erz. 102.25 102.75 Frau,, ^osrph'. 5.00Fr.,.!. Em. "-> . ,iZ^ Sildb.G. 3'/„!.500Frc. „ . . I I2.2.'' > Sijdb.-Bon« 0"/„ (1870 74) ^. , « 500 Frcs......"-^ gg.^ Ung. Ostbahn......8^' «. Privatlose ck.) ^ ! Kreditanstalt s. Handcl n. Gew. G"^ js)0 ^ ! zn 100 fl. ä W......^49 "^ ^ iNudols-Stiftung zu 10 fl. . . l^' Oa^ ! Wechsel <3Mo») G"^ ^W AngSburg für 100 st, sNdd. W. ^>o 1<»M Frantsnrt ll.M. 100 fl. dctlo ^^"75 ^ Hambnrq. s«r 100 Marl Banco "^ 1^ London,'fitr !0 Pfund Sterlmg l"'^ 4M Pari«. ,ur 100 Franc« . . - ""' M l««iur« dcr («eldft"'^'" O<,<„ ! Geld .a (>l ^ ! it. Münz.Ducat«, . 5 fl. 99 ^. > <)? !Napolcon«d'or . . 10 ., ^5 « ^ . »"' „ ,VcrciuSlhaler. . . 1 » 8^ » .«4 ,< !Silber , 123 « ^ " " .z!,> ! .......-— <-,,,"'' Äraiuische Gruudcnllllstungs -""' " Oa»"-j vatnotirung: —.^