Laibchkr TMatt. Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. PrLnumerationspreise? ^ ^ Nr. 6. Z-ZIDMD- Dienstag, 8. Janner 1878. — Morgen: Julian. JnsertionSpreise: Ein- . . Ipaltige Petitzeile L 4 tr., bei 1 1 Wiederholungen » » kr An- n. V ^ zeigen bi« L Zeilen 20 kr. Politische Rundschau. Inland. Die Mitglieder des österreichischen Abgeordnetenhauses sind bereits im Besitz der Berichte des Ausgleichsausschusses über die Regierungsvorlagen, betreffend: das neue Zoll- und Handelsbündnis mit Ungarn, das Einführungsgesetz zum Zolltarif, den neuen Zolltarif, die Petroleumsteuer und den Petroleumzoll. In dem Berichte über das Zoll- uud Handelsbündnis mit Ungarn wird hervorgehoben, daß, wenn beide Reichshälften an den Vortheilen eines bedeutenden Wirthschaftsgebietes participiereu sollen, die Einheit der Zollgesetzgebung, der Landeswährung, die gemeinsame Vertretung der Handelsund Schiffahrtsinteressen im Auslande, die Gleichheit der Gesetzgebung in Bezug auf die Staatsmonopole und Verbrauchsteuern aufrechterhalten bleiben und auch in Angelegenheiten, betreffend das Post-, Eisenbahn- und Telegrafenwesen und noch andere wichtige Fragen, jederzeit ein Einvernehmen dies- und jenseits der Leitha zwischen den Regierungen und Parlamenten gepflogen und angestrebt werden müsse. Der Bericht enthält in Bezug auf die projektierte zehnjährige Dauer des in Frage stehenden Vertrages folgenden Passus: „An und für sich ist die unr auf zehn Jahre präliminierte Dauer eines Zoll- und Handelsvertrages zwischen den zwei Hälften unserer Monarchie in beispiellosem Widerspruche mit den der wirthschaftlichen Stabilität schuldigen Rücksichten; die bisher bestandene Möglichkeit der Kündigung schon nach Ablauf von fünf Jahren war aber geradezu bedenklich und mußte unter allen Umständen beseitigt werden." In dem Berichte über das Einführungsgesetz zum Zolltarif begegnen wir einer Erläuterung mehrerer Artikel der Vorlage, namentlich jener, der das Differentialverfahren solcher Staaten, von I welchen der österreichische Handel ungünstiger behandelt wird, als jener anderer Staaten, normiert. Der neue Zolltarif ist dazu bestimmt, nicht nur an Stelle des „allgemeinen Zolltarifs", sondern auch an jene der Vertragstarife unter einem mit den übrigeu Ausgleichsgesetzen noch vor Ende März 1878 in Wirksamkeit zu treten. Das Elaborat ist das Ergebnis eingehender und langwieriger Berathungen und Verhandlungen zwischen den beiderseitigen Ministerien, und der Ausgleichsausschuß hat in einigen Fällen, wo es im Interesse der diesseitigen Reichshälfte gelegen gewesen wäre, Abänderungen an den Jndustrialzöllen zu beantragen, darauf verzichtet, um nicht das Zustandekommen des Ausgleichswerkes zu gefährden. Betreffend die Jndnftrialzölle wurden nur sehr wenige wesentliche Aenderungen vorgenommen und von den 40 Tarifabtheilungen 24 ganz unverändert belassen. Der Bericht über die Petroleumsteuervorlage enthält eine allgemeine Einleitung, eine Darstellung des bisherigen Zustandes in Verbrauch und Bestand dieses Oeles in Oesterreich, eine Darstellung der Petroleumerzeugung in Galizien, eine Kritik der Vorlage, eine Erörterung der Ausschußanträge und schließlich den Antrag, über das Petroleumsteuergesetz zur Tagesordnung überzugehen. Dieser Bericht bespricht auch die Folgen, welche die von der Regierung verlangte Erhöhung für den Eousum nach sich zöge, und bemerkt, daß die Preiserhöhung in der Erwägung, als der Detaillist auf den Großpreis beträchtlichen Aufschlag vorzunehmen gewohnt ist, als eine allzubedeutende, nicht zu rechtfertigende sich Herausstellen würde.____________________ Die Delegationen sollen erst gegen Ende Februar wieder tagen, inzwischen werde an der Zusammenstellung des vom Grasen Andrassy in Aussicht gestellten Rothbuches gearbeitet. Der „Pokrok" theilt ein Sensationsmanifest Riegers mit, in diesem wird die Festhaltung der Passivitätspolitik ausgesprochen und werden neue, . Spaltungen innerhalb der Partei perhorresciert. Ausland. Der „Observer" glaubt, Frankreich habe jüngst angefragt, ob England irgend welche Action gegen Egypten beabsichtige. England hätte verneinende Versicherungen gegeben. In Frankreich hat die Neuwahl sämmtlicher Gemeinderäthe stattgefunden. Nach Konstantinopeler Depeschen ist die Rückberufung Mithads unmittelbar bevorstehend. Das türkische Parlament verlangt dieselbe und wünscht außerdem die Fortsetzung des Krieges, wenn ein ehrenhafter Friede unmöglich. Der „Nord" hebt gegenüber den aus Konstantinopel verbreiteten Mittheilungen, daß die Pforte bereit sei, wenn nöthig zum Schaden Enropa's, ihren Frieden mit Rußland zu machen und so sich vortheilhaft aus der gegenwärtigen Krise ziehen zu können hoffe, hervor, daß die vor allem im Interesse Europa's liegende Frage die der Eman-cipation der Rajah sei, welche die Pforte am stärksten berühre, und daß sich Rußland gerade über diese Frage am wenigsten in Transactionen einlassen könne. Wie die .Pol. Korr." aus Konstantinopel erfährt, hätte die Pforte folgende Friedensbedin-anngen formuliert: Rußland erhält Batum fammt Umgebung und das Gebiet, welches sich in einer krummen Linie von diesem Hasen über Ardahan und Kars, mit Einschluß dieser beiden Festungen, bis Bajazid erstreckt. Die Pforte erklärt sich nötigenfalls zur Schleifung der Festung Erzerum bereit, die dergestalt als offene Stadt im Besitze der Türkei bliebe. Der Bosporus und die Dardanellen werden ausschließlich für die russische Kriegsflotte geöffnet. Was Bulgarien betrifft, so will die Pforte Jeuilleton. Pola, Dksterreichs Crntral-Krirgshafrn. (Fortsetzung.) In Pola sind aber jene Touristen, welche nicht bloS eine drei- oder vierstündige Hafenrast des Dampfers zum athemlofen Dauerlauf durch die Antiquitäten verwenden, noch keineswegs so häufig, um sich unbemerkt in der Masse zu verlieren. Dagegen dürfen sie selbst der unbekanntesten Gruppe von Marine-Offizieren nur sich unter den üblichen Formen vorstellen, um nicht blos artigster socialer Aufnahme, sondern eben so zuvorkommenden Eingehens auf ihre Juteressen, bereitwilliger Auskunft auf ihre Erkundigungen sicher sein können. Und wer den Sinn dafür besitzt, wird auch bald, neben einem unbefangenen Selbstbewußtsein freudiger Mitwirkung an den Entfaltungeil und Gestaltungen des österreichischen Marinewesens, das ungesuchte Durchklingen eines entschiedenen Verpflichtungsgefühls für dessen kultivatorifche Aufgaben in den istrifchen und dalmatinische» Lebens- kreisen !aus den Gesprächen heraushören. Es müßten nun schon besondere Umstände obwalten, wenn nicht selbst nach flüchtiger Begegnung binnen kurzem das Geleit emes Fachmannes durch Pola und die Marine-Etablissements sich freundlich darböte. Unter solcher Aegide ist alles aufs leichteste zugänglich, Arsenal, Flotte und selbst die Werke. „Wir haben nichts zu verschweigen, denn es gibt heutzutage keine Geheimnisse. Schwächen, Mängel und Unvollkommenheiten unserer Flotte oder Festung kennen die fremden Generalstäbe so gut wie wir, Stärken, Vorzüge oder Eigenheiten nicht minder. Der Fachmann würde schon an dem, was man bei seinem kameradschaftlichen Besuch übergehen oder verheimlichen möchte, sofort die ihm noch unbekannte Lücke erkennen und dahinter Schäden argwöhnen, die nicht einmal vorhanden. Auf gewisse kleine Handwerkskünste sind wir nicht eifersüchtig. Für den Laien ist ja aber doch alles eigentlich blos Vervollständigung seines Bädeker." So ungefähr lautet der heitere Bescheid auf die Verwunderung über den anscheinenden Mangel an jeglicher Heimlichkeit. Lange bevor Pola wieder zu seinem modernen Leben erwachte, haben nuu die Archäologen die Welt mit dessen Alterthumsschätzen so bekannt gemacht, daß eine wiederholte Beschreibung selbst nur der bedeutendsten für weitere Leserkreise ermüdend, für Sachkenner vollends uunütz wäre.* Von den minder bedeutenden und zerstreut umherliegenden Fragmenten der alten Pracht ist das Bessere freilich in früherer Zeit nach Venedig gewandert, anderes achtlos vertragen oder zertrümmert, noch anderes einfach wieder verbaut worden (wie beispielsweise am Domthurm), so daß vom ehemaligen Marmorreichthum der Stadt keine Spur, von den Granit- und Porphyrarbeiten keine einzige noch erkennbar zu finden ist. Inschriften, Grabsteine und namentlich Steinsärge gibt es allerdings noch in Menge, nur sind letztere schwerlich altrömisch, scheinen vielmehr in venetianischer Zeit fabriksmäßig nach antiken Mustern erzeugt worden zu sein, und finden sich selbst als Wassertröge für das Vieh beinahe an jeder Cisterne auf * Von den früheren Forschern und Beschreibern sind d'Angera, Cantü, Carli, Kohl, Massei, Serlio, Tedeschi die bekanntesten; seit die Marine hierher übertragen wurde, verdankt man zumeist Dr. Kandier und G. Carrara die Pslege der Alterthümer und den Erwerb ihres Areals durch den Staat. von einer Liberierung desselben nach Analogie des bisherigen staatsrechtlichen Verhältnisses von Rumänien und Serbien nichts hören und daher noch viel weniger von dessen vollständigen Unabhängigkeit. Die Pforte stellt dagegen das Anerbieten, dieser Provinz im Sinne des erweiterten Konferenz-programmes eine weitgehende Autonomie zu gewähren und einen christlichen Gouverneur zu bestellen. Das Dokument mit den dergestalt formulierten Contessionen wurde an den Vertreter der Pforte in Berlin, Sadullah Bey, mit der Weisung übermittelt, dasselbe dem deutschen Kabinett zu unterbreiten und um dessen alleinige Mediation und Befürwortung dieses Programms in St. Petersburg zu ersuchen. Sobald der englische Botschafter Layard von der Klausel betreffs der Oeffnuug der Dardanellen für die russische Flotte Kenntnis erhielt, begann er (wie von uns schon gemeldet) seinen Feldzug, um die Verhandlungen zum Scheitern zu bringen. Die „Italic" erklärt in bestimmter Weise, daß Italien absolut keinerlei Verpflichtung bezüglich der orientalischen Frage übernommen habe. Vom Kriegsschauplätze. Die Besitzergreifung von Sofia ist nach der Eroberung von Plewna der größte Vortheil, den die Russen bisher in Europa errungen haben. Der Besitz dieser großen, volkreichen Stadt erschließt der russischen Armee ein weites und reiches Requisitionsgebiet, und haben somit Noth und Entbehrungen, wenigstens für die russische Westarmee, ein Ende. Außerdem wird sich das eroberte Sofia unter der Hand geschickter russischer Ingenieure bald in einen Waffenplatz ersten Ranges verwandeln, auf den gestützt die Operationen gegen Philippopel und Adrianopel fortgesetzt werden können. General Tottleben wird sich in wenigen Tagen nach Kalarasch begeben, um die Vertheidigungs-werke der Türken vor Silistria von dort zu besichtigen. General Zimmermanns Corps wurde neuerdings verstärkt. Nach Mittheilungen der „Times" ist die Herstellung von Verbindungen zwischen den Serben und der rumänischen Armee von großer Wichtigkeit, indem die letztere alsdann von den Serben Vorräthe beziehen kann, welche infolge der unterbrochenen Verbindung über die Donau jetzt nicht nach Bulgarien geschafft werden können. Dieser Strom ist nickt zugefroren, und die schwimmenden Eismassen bilden die Unterbrechung. Der Eisgang abwärts dauert 10 bis 12 Stunden und hört dann während ungefähr eines gleichen Zeitraumes auf. dem Lande. Den Vandalismus, die Quadern vom Jnnenbau des Amphitheaters auszubrechen, begann der französische Ingenieur Deville, als er zu Anfang des 17. Jahrhunderts im Dienste der vene-tianischen Republik die Citadelle baute, nachdem bis dahin unter allen Landesherrschern die Arena durch schwere Strafandrohungen so intact geblieben war, daß selbst das späte Mittelalter (15. Jahrhundert) dort noch Festturniere und Schaugefechte abhalten sah. Damals verfiel auch das Theater am Monte-Zaro bis auf die Fundamente, deren Grundriß erst seit einigen Jahren nicht mehr erkennbar sein soll, demselben Geschick; die kostbaren Marmorsäulen am Hochaltar der Salute-Kirche in Venedig stammen eben daher. Die beiden noch theilweise erhaltenen Tempel der Diana (oder Merkurs) und des Augustus scheinen eine Fronte des alten Horums eingenommen zu haben, und zeigen in ihren Resten auch verwandtschaftliche Gefälligkeit der Gliederung sowie der Größenverhältnisse. Allein in ersteren steckte man schon vor 500 Jahren das Rathaus wie in ein Futteral, so daß blos noch die Rückseite ihren architektonischen Schmuck bewahrte. Glücklicher erhielt sich die Fayade des, wenn schon kleineren, doch überaus In der Zwischenzeit wird die Verbindung durch die Eismassen vermöge flacher Boote, die im stande find, einen Wagen und mehrere Pferde oder Ochsen zu tragen, in unregelmäßiger Weise aufrechterhalten. Zur Tagesgeschichte. — Personalnachrichten. Wie in Wien verlautet, soll der bisherige Statthalter von Böhmen, Freiherr v. Weber, demnächst zum Präsidenten des österreichischen obersten Rechnungshofes ernannt werden. Als dessen Nachfolger im Statthalterposten in Prag wird Graf Ta affe, Statthalter in Tirol, genannt. — Der Wiener Aerzteverein beauftragte den Geschäftsausschuß, bis zum nächsten Aerzte-vereinstage Vorschläge über Einrichtungen zu erstatten, welche a) die Versorgung der Witwen und Waisen der Aerzte und b) die Unterstützung hilfsbedürftiger, erwerbsunfähig gewordener Mitglieder der verbundenen ärztlichen Vereine ermöglichen. — Resolution. Der deutsche Verein in Wien nahm folgende Resolution an: „Der deutsche Verein in Wien spricht es als seine Ueberzengung aus, daß der gegenwärtige Heeresaufwand in Oesterreich mit den finanziellen, volkswirthschaftlichen und Politischen Interessen des Staates unvereinbar und für dieselben geradezu verderbendrohend ist. Der deutsche Verein in Wien erwartet daher von der Gesetzgebung bei der bevorstehenden Revision des Wehrgesetzes, in Gemäßheit der gebieterischen Au-fordernngen einer geordneten Staatswirthschaft und der unabweislichen Bedingung einer tatsächlich wirksamen Staatsmacht die ansgiebige Herabminderung des Heeresaufwaudes durch Beschränkung der Kriegsstärke und des Friedensstandes der Armee." — Aus dem Vatiean. Nach der „Köln. Ztg." sind die Kardinale Bilio und Monaco, die beide nach der Papstwürde streben, in großer Furcht Wegen der Exclusive der Mächte, namentlich Portugals (!), und spionieren ihre Kollegen aus, ob einer schon die Exclusive in der Tasche habe. Sie fürchten in kindischer Weise den Einspruch der Mächte und bemühen sich, die Ansicht zu verbreiten, daß in gegenwärtigen Zeiten keine Macht das Recht der Ausschließung habe, namentlich Bilio hat durch Ver-stelluugskunst viele Kardinäle, unter denen manche gute alte Herren, für sich gewonnen. Als der Urheber des Syllabus und großen Einfluß bei Pius besitzend, übt er eine Art von Tyrannei über seine Kollegen ans. Er ist auch der Urheber des Planes, das Conelave ins Auslaud zu verlegen. Er denkt sich in der Fremde wählen zu lassen und als ein starker, kühner Mönch die Welt zu durchziehen, die Völker anfzuregen, das ihm verhaßte Deutschland edel stilisierten Augustus-Tempels, weil er durch Jahrhunderte als städtisches Kornmagazin diente. Nachher verfiel er freilich theilweise, bis 1863 das Aerar die Stufen der Vorhalle, die Piedestale der Säulen und sonstige Verwitterungsbreschen ausfüllen, den ganzen Bau mit einem Eisengitter umziehen und in seinem Innern allerlei archäologische Fundstücke aufstellen ließ. Wäre nun das altrömische Pola nicht mit einer Mauer umzogen gewesen, so würde wahrscheinlich auch von den drei in ihren Gesimsornamenten mit den Tempeln harmonierenden Prachtthoren — kortg, aursa oder LurstL, kkreulöL und Aswiim — wenig mehr übrig sein; doch weil sie später durch mittelalterliche Befestigungsarten maskiert wurden, fiel ihre Entdeckung schon in Zeiten, da die Pietät für die antike Architektur nicht mehr vom Nothbedürfnis des Augenblicks erstickt wurde. Das berühmteste, als ?orts auros, oder surg-t» wegen seines ehemals vergoldeten Gitterwerks bezeichnet, war ursprünglich eine schmucklose, aber dreifache Bogenpforte zu der nach Medolino, also zum antiken Hauptstapelplatz des dalmatinischen Seeverkehrs laufenden Straße und verdankt feine archäologische Bedeutung dem bildhauerisch reichen Ehrenbogen, zu bekämpfen, uud ist verbündet mit den Ultramon-tancn aller Länder. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Generalversammlung des conMutionellen Vereins für Kram am 10. Jänner 1878, 8 Uhr abends, im Klubzimmer des Kasinos. Tagesordnung: 1.) Geschäftsbericht. 2.) Rechnungsabschluß. 3.) Besprechung des Budgets der Stadt Laibach pro 1878 durch Dr. Suppan. 4.) Bericht über de» Schulpfeunig. 5.) Neuwahl des Ausschusses uud der Rechnungsrevisoren. 6.) Allfällige Anträge. — (Kaiserliche Spende.) Der Kaiser hat den durch Brand verunglückten Insassen der Ortschaft Ujcjenive in Unterkraiu eine Unterstützung von zweihuudertfünfzig Gulden aus Privatmitteln allergnädigst zu spenden geruht. — (Statthalter R. v. Widmann) ist nach Meldung der „N. fr. Presse" anläßlich eines eingetretenen Erkranknngsfalles in seiner gegenwärtig in Wien weilenden Familie von Linz in Wien angekommen. — (Zur gefälligen Beachtung.) Ein vor kurzem vorgekommener unliebsamer spezieller Fall gibt uns Anlaß, an sämmtliche in Laibach bestehenden P. T. Gesellschaften, Korporationen und Vereine die Einladung zu richten, wenn es im Interesse derselben gelegen sein sollte, Berichte über stattgefundene Sitzungen, Versammlungen, Konzerte und Produktionen u. s. w. in die Oeffentlich-keit gelangen zu lassen, die ausgegebenen Kundmachungen, Tagesordnungen, Programme, Textbücher, Ausweise und Materialien unter Anschluß der Eintritts-, beziehungsweise Sitzplatzkarte zur Benützung unseres Berichterstatters rechtzeitig an die Redaction unseres Blattes einzusenden. An unsere geehrten auswärtigen Korrespondenten stellen wir das Ersuchen, uns über alle wichtigen Vorkommnisse tatsächlichen Bericht einsenden zu wollen. — (Die Hundetaxe für das Jahr 18 7 8) wird in den Tagen vom 1. bis 20. Jänner l. I. im Betrage von 2 fl. für jeden Hund bei der hiesigen Stadtkasse eingehoben. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Zum Bürgermeister in Marburg wurde Herr Dr. Matthäus Reiser wieder gewählt. — Im Grazer landschaftlichen Zeughause ist der Schädelknochen eines Elefanten, umgebeu von türkischen Waffen, welchen die polensische Patricierswitwe Salvia Posthuma Sergi drei Würdenträgern des römischen Geschlechts der Sergier und zunächst ihrem vor dem Feinde gebliebenen Gatten in der Mittelwölbung „äs siis, psounig." als Denkmal einstigen ließ. Heute steht dieser Bogen eingegittert mitten in einer Stadtgasse. Von minderer Bedeutung ist die später (1845) aufgedeckte, doch weit ältere ?orta IisreulsL mit stark verwitterten Scnlpturen und unkenntlichen Inschriften. Das eigentliche Prachtstück bleibt dagegen die gleichzeitig blos-gelegte kortL ^smiuL, ein Zwillingsthor von überaus graziöser Form und sorgsamster Ausführung, auf dessen reichen und geschmackvollen Bronceschmnck indessen auch nur aus den zurückgebliebenen Stiftlöchern zu schließen ist. Es vermittelte nicht nur den kürzesten Weg vom Capitol zum Amphitheater und weiter zu den Heerstraßen nach Arsa und Albona, sondern auch die Einführung der städtischen Wasserleitung, von deren bleiernen Ber-theilnngsröhren wol Reste, doch leider bisher nicht die Ursprungsquellen aufgefunden wurden. (Fortsetzung folgt.) ausgestellt, als ein Denkmal der vaterländischen Geschichte. Bei dem großen Siege des kaiserlichen Fcld-hanptmannes Hans Katzianer von Katzenstein über Ibrahim Pascha auf dem Fernitzer Felde (24sten Juni 1532) wurden auch sechs Elefanten erbeutet und in dein dermaligen Eselsstalle am Fuße des Schloßberges untergebracht, wo sich vor Erbauung der Festung der kaiserliche Marstall befand. — (Kellerbrand.) Heute um die Mittagsstunde brach in den Kellerräumen der Genvarmerie-kaferne infolge Unvorsichtigkeit (da neben dem alten Bettstroh Asche aufgehäuft wurde und dadurch das Stroh sich entzündete) ein Brand ans, welcher jedoch rechtzeitig bemerkt und von Hausbewohnern selbst gelöscht wurde. Bei dem Umstande, als sich die Monturs-vorräthe der hiesigen Gendarmerie ebenfalls im Keller befinden, hätte der Brand leicht bedeutenden Schaden verursachen können. — (Gefundene Sachen.) In den Waggons der Linie Laibach-Villach der Rudolfsbahn sind in der Zeit vom I. April bis Ende September 1877 viele Gegenstände, als: Kleidungsstücke, Portemonnaies mit Barschaft, Vietualien, Sonnen- und Regenschirme, Spazierstöcke, Tüchel, Fächer, Schmucksachen, Augengläser, Zigarrentaschen, Leinwand und Bienenstöcke; in den Waggons der Lime Steinbrück-Adelsberg: Kleidungsstücke, Sonnen- und Regenschirme, Koffer mit Effekten und Pelzfußsack, zurückgelassen und gefunden worden. Die Eigenthünier können ihre Ansprüche hierauf beim hiesigen Magistrate geltend machen, wo an gefundenen Sachen auch Leinwand, Siegelring, Schlüssel, goldene Ohrringe, Regen- und Sonnenschirm, Portemonnaie mit 5 fl. Barschaft, goldene Busennadel, goldene Ringe und Broche erliegen. — (Landschaftliches Theater.) Die uns gestern vorgeführte Novität „Wenn man im Dunkeln küßt" bearbeitet die kurzgeschürzte Idee, daß gelegen-heitlich der Passierung eines Tnnels bei dunkler Zeit in einein von drei Danien und einem jungen Manne besetzten Coupe drei Küsse applieiert werden, in lebhaftester Forni. Hochgradiger Spiritus wohnt dem Schwanke der Herren Mallachow und Elsner nicht inne, aber der Lachlustige wird vollkommen befriedigt, die Lachmuskelu werden in permanente Thätigkeit gesetzt. Die Darstellung war eine klappende, präcife; dieser Schwank erfuhr durch das muntere, heitere Wesen des Fräulein N. Butze (Helene), durch das naive, komische, verliebte Auftreten der Frau Ströhl (Amathusia), durch die komischen Szenen des „Bedienten Johann" (Herr Laska), durch die gemüthliche Darstellung des „Rentiers Seeboldt" (Herr Ströhl), durch die lebhafte Intervention der „Witwe Schöneck" (Frau Dupre-Hasselwander), des „Stubenmädchens Betty" (Fräulein Kl. Butze) und des in Hutcalamitäten gerathenden „Architekten Hellbach" (Herr Mailler) beifällige Aufnahme. Bei Herrn Hellwig (Dr. Schöneck) vermißten wir die erforderliche Rollensicherheit ; der junge Schauspieler scheint in der Erwägung, als ihm die Darstellung der ersten Liebhaberrollen nahezu an allen Bühnenabenden obliegt, den übermäßig an ihn gestellten Anforderungen nicht entsprechen zu können. Herr Direktor Fritzfche wird sich im weiteren Verlaufe der Saison wol bequemen müssen, Wenn es noththut, aus der ge-mälichen Situation eines Zuschauers auf der Bühne activ einzutreten. Aus der Handels- und Gewerbekammer. (Schluß.) 4.) Die Kammer sprach sich gegen die angesuchte Ertheilung der Marktconcession an die Gemeinde Laserbach aus. 5.) KR. Bürger erstattete Bericht über den neuen Zolltarif und betonte: daß die Regierung eine neue Classification einführte, um die Staatseinnahmen zu erhöhen; daß die beantragte enorme Erhöhung des Eingangszolles auf Kaffee und Petroleum eine Beschwerde der hierortigen Spezerei- warenhändler wachrief; daß die Krainer Kammer für einen mäßigen Schutz der heimischen Industrie eintrat; daß die Lasten, die der inländische Fabrikant an direkten uud indirekte» Steuern, an Landes- und Gemeinde-Umlagen zu tragen hat, viel höher seien, als jene der ausländischen; daß im Auslande billigeres Geld, geregelte Valuta und billigere Transporttarife zur Verfügung stehen; daß durch die Erhöhung der Eingangszölle ans Consnmartikel der tägliche Bedarf verthenert werde. Redner empfahl, daß in die Tarifpost Nr. 52 ri, „Eisen, rohes u. s w." auch „Ferromangan" (Manganeisen oder Manganese) ausgenommen werde, weil dieses öfters nach der Post „Metalle, unedle", zollfrei nach Oesterreich eingeführt wurde uud zu befürchten ist, daß dies auch weiterhin nach Post Nr. 54 6 geschehen könnte. Durch die zollfreie Einfuhr des Ferromangans nach Oesterreich erscheint die österreichische Production gefährdet. Die Kammer acceptierte den Antrag, daß an die beiden Häuser des Reichsrathes eine Petition gerichtet werde, womit gebeten wird, daß der autonome Zolltarif inbetreff der Jndustrialzölle als Minimaltarif erklärt werde, unter den bei Abschlüssen von Verträgen mit dem Auslande nicht herabgegangen werden dürfe. 6.) Die Kammer wird sich competenten Ortes dahin verwenden, daß das Postamt in Maria-Laufen wieder errichtet werde. 7.) Die Kammer unterstützt den Antrag der Schwesterkammer in Temesvar, woruach die Regierung uni Bestellung von fachmännischen, mit dem Handel und der Industrie der Exportwaren Oesterreich-Ungarns genau vertranten Beiräthen bei den österreichisch-ungarischen Konsularbehördeu in den unteren Donauländern, namentlich in Rumänien, ersucht wird. 8.) Nachdem der Kammer-Vizepräsident Kar.l Luckmann die Unzweckmäßigkeit der neuen Fahrordnung auf der Rudolfsbahn besprochen hatte, stellte derselbe folgenden Antrag: „Die geehrte Kammer wolle in einer neuerlichen Zuschrift an die Direction der Kronprinz Rudolfsbahn die Unannehmlichkeiten der gegenwärtigen Fahrordnuug schildern und die Einführung der vom April 1874 wiederholt anstreben. Sollte jedoch auf diesen Wunsch nicht ein-gegangen werden können, so möge doch den Tageszügen eine größere Fahrgeschwindigkeit vorgeschrieben werden, und mögen die beiden gemischte» Züge bis und vo» Villach verkehren, und wenn dies nicht möglich, wenigstens von und nach Aßling, damit sie von einen: größeren Theile der Landbevölkerung benützt werden könnten." Für den Fall, als dieser Wunsch nicht erfüllt werden würde, beantragte Vizepräsident Karl Luckmann: die Kammer möge eine Petition an das Handelsministerium um eine Aendernng der Fahrordnung richten, welche den wiederholt geschilderten Bedürfnissen des Lokalverkehres entsprechen würde. Redner stellte den weiteren Antrag: Die Kammer wolle sich für die Wiedereinführung der vierten Klasse auf der Oberkraiuer Bahu verwenden. Sämmtliche Anträge wurden von der Kammer angenommen. 9.) Vizepräsident Luckmann wünscht Erhebungen darüber, warum Frachtstücke mit der Eisenbahn befördert werden können, ohne daß sie vorher dem zollamtlichen Verfahren unterzogen wurden, Während die Parteien, welche Frachtstücke in Orten, die außer der Zolliuie liegen, mit der Post versenden wollen, dieselben vorerst zum Hauptzollamte bringen müssen, weil dieselben erst dann, wenn sich die Partei ausgewiesen hat, daß jene dem zollamtlichen Verfahren unterzogen wurden, von der Post zur Weiterbeförderung übernommen werden können. 10.) KR. Treun theilte mit, daß auf der Hauptlinie der Südbahn Petroleum an folgenden Tagen befördert wird: jeden Mittwoch, Freitag und Samstag auf der Route Wien-Triest und jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag auf der Route Triest-Wien. Dies genügt nach Ansicht der betheiligten Geschäftsleute dem Verkehre mit dem besagten Artikel vollkommen. Ganx anders verhält es sich auf der Zweiglinie Steinbrück - Agram. Auf dieser wird monatlich nur einmal Petroleum befördert. Für das laufende Jahr waren folgende Tage hie-für bestimmt: I I. Jänner, 8. Februar, 8. März 12. April, 9. Mai, 7. Juni, 12. Juli, 9. Augusts 6. September, 11. Oktober, 8. November und 6ter Dezember. Wenn nun eine Bestellung nicht zur rechten Zeit einlangt, so kann es geschehen, daß man sie erst einen Monat später zu effektuieren in der Lage ist, wenn dieselbe nicht zurückgezogen würde. Da jedoch erfahrungsgemäß in solchen Fällen die Bestellungen meistens zurückgezogen werden, so wäre es wünschenswerth und im Interesse der hierortigen Geschäftsleute gelegen, wenn die Beförderung wöchentlich einmal, oder wenn dies nicht möglich sein sollte, doch wenigstens zweimal im Monate erfolgen würde. Auf Grund dessen beantragte Redner: „Die Kammer wolle sich diesfalls in einer Eingabe an die Direction der Südbahngesellschast wenden," — Der Antrag wurde angenommen. Landwirthschaftliches. (Fortsetzung.) 8.) Die Schafzucht ist im Lande Kram allgemein verbreitet, die Gesammtzahl der gegenwärtig vorhandenen Schafe, deren Nutzung neben Wolle und Fleisch noch besonders in der Gewinnung von Milch und Käse besteht, beläuft sich anf 70,000 bis 80,000 Stück. Es wurde aus der Staatssubvention Zuchtmateriale aus Kärnten angekaust und an rationelle Schafzüchter unentgeltlich vertheilt, u. z. im Jahre 1875 182 und im Jahre 1876 18 Stück. 9.) Die Schweinezucht befindet sich im befriedigendem Zustande, Staatssubventionen hiefür wurden in den Jahren 1875 und 1876 nicht ver abfolgt. 10.) Die Bienenzucht ist im rationellen Aufschwünge begriffen, die hiefür bewilligte Staats-fubvcution wurde theils zu Prämien an Lehrer, welche sich an den Volksschulen mit dem Unterrichte der Jugend in diesem Zweige beschäftigen, theils an fleißige ländliche Bienenzüchter, theils zur Verbreitung von Bienenstöcken Dzierzon'fchen Sistems, zur Herausgabe einer belehrenden Druckschrift und zur Anschaffung von Lacher'schen Wandtafeln verwendet. 11.) Die Idee, in Kram eine Ackerbauschule zu errichten, wurde aufgegeben, was wol nur ein reeller Vortheil für daS Land selbst ist, da eine Ackerbauschule, welche nach den gepflogenen Vorerhebungen nicht ohne unverhältnismäßig hohe Belastung des Landes selbst so wie des Ackerbauministeriums errichtet werden könnte, doch voraussichtlich nur schwach frequentiert geblieben wäre, während nun die Landesvertretung und die Regierung sich dahin zu eignen trachten, alle verfügbaren Mittel auf die Förderung des landwirthfchaftlichen Fort-bildnngs-Unterrichtes zu conceutrieren, u. z. einerseits durch günstigere Gestaltung des landwirthschastlichen Unterrichtes an der Lehrerbilduugsannalt in Laibach, andererseits durch Errichtung besser dotierter Musterschulen für landwirthschastlichen Fortbildungs-Unterricht an mehreren geeigneten Punkten des Landes. 12.) Von landwirthschastlichen Wandervorträgen mußte in den Jahren 1875 und 1876 wegen Mangels an Geldmitteln abgesehen werden, nur der Vorstand der landwirthschastlichen Filiale Feistriz, Herr Pfarrer Johann Mesar, unternahm über Anregung der Land-wirthschastsgesellschast Vereisungen und Beaugenscheinigungen der kleinen und großen Alpe in der Steiner Gegend, der Alpen auf dem Nanos bei Wippach und der Schafalpen auf dem Schneeberge, und hielt dort unter freiem Himmel Vorträge über: Darstellung des Vortheiles einer rationellen Alpen-wirthschaft durch zweckmäßige Besorgnng des Alpenbodens, Hut und Haltung des Viehes, vortheil-hafte Verwerthuug der Milch durch Erzeugung von Butter und Käse, Anleitung zu derselben und Grün dung von geregelten Molkereigenossenschaften 13.) Im Jahre 1875 erließ das Ackerbau-ministerium in Wasserrechtsangelegenheiten 10, in Forstangelegenheiten 3, in Jagdsachen 1; im Jahre 1876 in Wasserrechtsangelegenheiten 11, in Forstangelegenheiten 7, in Jagdsachen 2, in Forstfrevel-Angelegenheiten im Jahre >875 8 und im Jahre 1876 5 Recursentscheidungen. 14.) Der Prüfung für selbständige Forstwirthe unterzogen sich im Jahre 187» 2 uud im Jahre 1876 1, der Prüfung für das Forstschutz- und technische Hilfspersonale im Jahre 1875 9 und im Jahre 1876 7 Kandidaten. 15.) Bezüglich der Aufforstung des Karstes sind zwei Fragen zu erwägen: 1.) Ob und welche Aenderuugeu im bisherigen technischen Vorgänge der Karstbewaldung angezeigt erscheinen — und 2.) welche Voreinleitungen zu treffen wären, um, falls die Schaffung einer speziellen, insbesondere gesetzlichen Grundlage für die Karstbewaldung überhaupt nothwendig oder zweckmäßig erscheint, diese Grundlage herbeizusühren.___________(Forts, folgt.) Witterung. Laibach, 8. Jänncr. Vormittags etwas Sonnenschein, Thauwetter, starkes Schwitzen der Mauersteine, sehr schwacher NO. Temperatur: morgens 7 Uhr 04°, nachmittags 2 Uhr -j- 46° 6. (1877 -i- 11 3°; 1876 - 7 4° 6.» Barometer im Fallen, 728 98 mm. Das gestrige Tagesmittel der Temperatur — 5 3", um 27° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 1 50 mm. Regen_________________________ Angekommene Fremde am 8. Jänner. Hotel Stadt Wien. Graf Wimpffen, Geueral-Telegrafen-inspektor, und Granfeld, Telegrafenkommissär, Wien. — Gramer, Privat, Goltschee. — Blagajevik, Serbien. — Mo^ina, Missionär, Lack. Hotel Elefant. Holiber, Hrastnig. — Gruden, Holzhändler, Oblak. — Schifferegger, Hdlsm., Brunneck. — Zvannt sammt Tochter, Gottschee. Mohren. Slobotitz, Reis., Brünn. — Kraiger, Kausm., Adelsberg. — Julaich, Schriftsetzer, Marburg. — Ce-bular, Kfm., Rudolfswerth.__________________________ Theater. Heute bei aufgehobenem Abonnement (gerader Tag): Erstes Gastspiel des Gesangskomikers Herrn C, A. Friese vom k. k. priv. Theater an der Wien in Wien. Zum crstenmale: Ein Fuchs, oder: So fängt man Raben. Posse mit Gesang in 3 Acten von C. Jnin. Musik von Ad. Müller. Morgen bei aufgehobenem Abonnement (unger Tag): Zweites Gastspiel des Gesangskomikers Herrn Friese. Zum erstenmale: Das tägliche Brod. CharaktergenEde mit Gesang in 2 Abteilungen von Alois Berla. Musik von Suppe. (Neu eingerichtet von Friese.) Telegramme. Konstantinopel, 7. Jänner. Suleiman übernimmt das Kommando des Corps Schakirs, welches sich nach Slatiza zurückzog, Reuf das Oberkommando der türkischen Truppen in Europa. Die Korrespondenz „Havas" meldet: Die Pforte verlangte durch Vermittlung Englands einen Waffenstillstand, dessen Bedingungen unbekannt sind. Wien, 7. Jänner. Offizielle Depeschen aus Bogot bringen Details über den unter großen Schwierigkeiten vollführten Balkanübergang und über die Kämpfe vor Besetzung Sofia's. In der Affaire am 31. Dezember bei Tafchkisen wurde der britische Oberst Baker verwundet und gefangen genommen, der russische General Mirkowitsch schwer-verwundet. Am 3. d. fand der Einzug der Russen in Sofia und Gottesdienst in der dortigen Kathedrale statt. Sofia war nur auf der Östseite befestigt, weshalb Gurko den Hauptangriff von Nordwesten aus vorbereitete. Die Türken zogen sich jedoch nachts kampflos zurück. Nach der Besetzung von Sofia wurde die Vorhut weiter vorgeschoben und eiu Detachement entsendet, um Fühlung mit den von Pirot kommenden Serben zu gewinnen. Am 2. d. Geplänkel mit der türkischen Nachhut bei Mirkowo, wobei Geueral Ratalej fiel und General Philosoposf verwundet wurde. Rom, 7. Jänner. Der König ist Samstag an einer Lungenentzündung erkrankt. Paris, 7. Jänner. Das Gesammtergebnis der Mnnieipalwahlen ist ein für die Republikaner günstiges. London, 7. Jänner. Die Korrespondenz „Reuter" meldet: Layard theilte dem Großvezier offiziell mit, Rußland wünsche vor der Mediation den Abschluß eines Waffenstillstandes durch die beiderseitigen Truppenkommandanten. Konstantinopel, 7. Jänner. Die Demission Mahmud Damat Pascha's wurde nicht angenommen. Aus Petersburg verlautet: Den eigentlichen Friedensverhandlungen müsse die Vereinbarung eines Waffenstillstandes durch die beiderseitigen Kommandanten vorausgehen. Die Pforte müsse die Einleitung diejer Verhandlungen herbei--führen. Wiener Börse vom 7. Jänner. Akkgemeine §1aats-säutt. Papierrente .... Silberrente .... Goldrente........... Staatslose, 1839. . „ 1854. . „ 1860. . „ 186v(5tel) „ 1864. . Grunlleatkaftuagr- Obkigatioaen. Galizien.............. Siebenbürgen ... Temeser Banat . . . Ungarn................ Anäere ösfentkitke Anteilen. Donau-Regul.-Lose . Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Aktien v. Lanken. Kreditanstalt f.H.u.G. Escompte-Ges., n.ö. . Nationalbank......... Aktien v. Transport Anternekmungen. Alföld-Bahn......... Donau » Dampfschiff -Elisabeth-Westbahn . FerdinandS-Nordb. . Franz Joseph-Bahn . Galiz. Karl-Ludwiqb. Lemberg-Czernowitz-Lloyd-Gesellschaft - - Geld Ware 62 95 63- 66 35 6n45 74'.0 74'25 295- 297 — 108 5- 09— »13— 11^25 IL2-2 122 75 136 25 136 75 8650 76— 76 60 77 25 77 75 77 25 78— 104 50 105-- 74 50 75— 85 50 85 75 206 25 206 50 799'- 802 — II 50 112 — 347 - 349 — 158 50 159 — 1955 I960 1/6- 126 50 24i 50 24 75 11850 119 — 3><5 — 3,7 — Nordweftbahn . . . . NudolfS-Bahn . . . . Staatsbahn............ Südbahn............... Ung. Nordostbahn . . Vfanäbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold............. in österr. Währ. . . Nationalbank.......... Ungar. Bodenkredit- . Ariorität«-Ob!ig. Elisabethbahn, i.Em. Ferd.-Nordb.i. Silber ^ranz-Ioseph-Bahn. Zaliz.K-Ludwigb, I.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn . Staatsbahn, 1. Em. . Südbahn L 3 Perz. „ L 5 „ . . Privatkose. Kreditanstalt......... Nudolfsstistung. . . . Devisen. London Geküsorten. Dukaten.............. 20 Franc-........... 100 d. Reichsmark . Silber.............. LGeld 105 (.5 116— 25 — 74-75 107 75 10 t 50 8 '30 9x HO 93-25 92-50 105 -r>5 — 100 50 85'— 63 — 156 10850 91 cv 159 50 13 50 119 50 5-65 9-57'/, 5915 103 90 Ware 103 — 11650 251-50 75 25 108 — 105 — t-9 50 98 80 93 50 105 50 »-5 25 101-85 25 V3'25 >56 50 109 — 91 80 19 60 66 ''-58»,, 59 20 1 '410 Telegrafischer Kursbericht am 8. Jänner. Papier-Rente 63-40. — «ilber-Rcnte 66 95. — Gold-Rente 74-60. — 1860er Staats-Anlehen 113 20. — Bank-aetien 800.— Kreditactien 213 70. — London 119 —. — Silber 103-75. — K. k. Münzdukaten 5 62. — 20-Francs-Stücke 9 52'/,. — 100 Reichsmark 58 80. ^ Schmcrzerfüllt geben wir Nachricht von dem Tode unserer geliebten Tochter, beziehungsweise Schwester Eaura, welche heute morgens 4 Uhr nach langem Leiden im Alter von 4-/- Jahren sanft entschlummerte. Laibach am 8. Jänner 1878. Emanuel Jagodiz, k. k. Steueroberinspektor, Ludmilla Jagodiz, Ellern. Melanie Jagodiz, Emanuel Jagodiz, Ludmilla Jagodiz, Fidelius Jagodiz, Schwestern. Brüder. Täglich frische Fa^ing^rap^en in Rudolf Kirbifch' Konditorei, Kongreßplatz. Auch empfehle ich dem geehrten P. T. Publikum alle Arten von Bestellungen für Soirien, Bälle, Hochzeiten w auf Gesrorncs, Creme, Sulzen, Compots, feinste «. . Bonbons und Bäckerei. (3) 6—2 Mer rmä kektixster Xrl beseitigt äsusrnä ä»s ds-rülmite kkrissr It.it«,>, vsnn kein Lnäeres Llittel kilktl k'Is.con L 50 Irr. bei Herrn ^.potdeker (4)9-1 und Das 120 Seiten Iststärke Buch: MlU/l Rheumatismus, eine leicht verständliche, vielfach bewährte Anleitung znr Selbstbehandlung dieser schmerzhaften Leiden, wird gegen Einsendung von 20 kr. ö. W. in Briefmarken franco versandt von Richters Berlagsanstalt in Leipzig. — Die beigedruckten Atteste beweisen die airtzerordeutlichen Heiler folge der darin empfohlenen Kur. (7) 10-1 kol,68 UN80llIl11 kr^lsn kortvLkrsuä ruw möxliedst Lodso krsi3s > Oarl k'amxsrl LöLiis, , I7n8o1iIitt3oIrn»oIrsrsi,L6r2SN-u. Lsi^vsrrsuxuvx, > I.LAsr v. 2ÄLävr»Lrou,L6lsue1itiinxs-u. ^ LlLZsukurt. Gedenktafel über die am 11. Jänner 1 878 stattfinden-den Licitationen. 3 Feilb., Gregoriö'fche Real., Rudolfswerth, KG. Rudolfswerth. — 2. Feilb., Zelko'fche Real., Nareiu, BG. Adelsberg. - 3. Feilb., Kle-peesche Real., Cerkvise, BG. Möttling. — 3. Feilb., Luk-sche Real., Lome, BG. Jdria. — 2. Feilb., Dolenz'sche Real., Adelsberg, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Doles'sche Real., Ruhdors, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Krebel'fchc Real., Großmcierhof, BG. Adels-berg. - 2. F.-ilb,, Bilc'sche Real., Feistriz... BG. Feiftriz. 2. Feilb.,' Gerdefi^sche Rcal., Dobravic, BG. Mött-liug. - 2. Feilb , TomZiS'sche Real., Grasenbrunn, BG. Feistriz. Mit nur so Kr. Diese, vom Magistrate der Stadt Wien zum Besten des Armensondes veranstaltete Lotterie enthält Treffer von 1000,200, 1 Dukaten 100, 100 1 Gulden 200, 1«0, 100, / iu Gold, 100, 100 / Silber 3 Wiener Kommunal-Lose, deren Haupttreffer s«« ««« « als Preis eines Original-Loses sind zu gewinnen 1 «> «> 1> Dukaten effektiv in Gold. 3»UV Treffer -6«,0»U fl. Die Ziehung erfolgt unter Kontrolle des Magistrats am 5. März 1878. Bei auswärtigen Aufträgen wird frankierte Einsendung des Betrages und Beischluß von 30 kr. für Franco-Zuseudung der Lose und s. Z. der Ziehungsliste ersucht. (651) 12—3 MMck Ser IWMU, M, krM IZ. beträgt, und viele andere Kunst- und Werthgegeu-stände in Gold und Silber, zusammen Druck von Jg. v. Klei u mayr L Fed. Bamber g. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaetion verantwortlich: Franz Müller.