Stenografiern zapisnik tretje seje deželnega zbora Ljubljanskega dne 26. avgusta 1868. Nazočni: Prvosednik: Deželni glavar Karl pl. Wurzbach-Tannenberg. — Vladina zastopnika: Deželne vlade predsednik: Conrad pl. Eybesfeld; vladni svetovalec: Roth. — Vsi članovi deželnega zbora razun: knezoškof dr. Wi dinar, grof Coronini, dr. S up p an. — Zapisnikar: Poslanec dr. Savinšek. Dnevni red: 1. Predlogi deželnega odbora, naj se razširi Peter Pavel Glavarjeva bolnica in naj se porabijo ustanovni dohodki v ustanoviteljskem smislu. — Predlog napotka za opravniške in nadzorniške služabnike v deželnej posilnej delavnici. — 3. Poročilo deželnega odbora, naj se napravi ženski odsek posilne delavnice. — 4. Predlog deželnega odbora, naj se povikša dnina nadzorniških služabnikov v posilnej delavnici. Seja se začne o 20. minuti črez 10. uro. Stenographischer Aericht der bristen Sitzung tics džnntltagcs zu Laibach m 26. August 1868. Anwesende: Vorsitzender: Landeshauptmann Carl v. Wurzbach - Tannenberg. — Vertreter der k. k. Regierung: Landespräsident Conrad von Eybesfeld; Regierungsrath: Roth. — Sämmtliche Mitglieder mit Ausnahme: Sr. fürst-bischvfl. Gnaden Dr. Widrner, und der Herren Abg.: Graf Coronini, Dr. Snppan. — Schriftführer: Abg. Dr. Savinscheg. Tagesordnung: 1. Antrage des Laudesausschuffes auf Erweiterung des Peter Paul Glavar'fchen Spitalsgebäudes und auf stistbriefmäßige Verwendung des Stiftungserträgniffes. — 2. Vorlage der Instructionen für das Verwaltungs- und Aufsichtspersonale im Landeszwangsarbeitshause. — 3. Bericht des Landesausschusses wegen Errichtung einer weiblichen ZwangSarbeitS-haus-Abtheilung. — 4. Antrag des Landesausschusses auf Erhöhung der Löhnungen für das Aufsichtspersonale des Zwang-arheitshauses. Srgiim der Sitzung 10 Uhr 20 Minuten. Landeshauptmann: Ich bestätige die Beschlußfähigkeit des h. Hauses und ersuche den Herrn Schriftführer das Protokoll der letzten Sitzung vorzutragen. (Schriftführer Svetec verliest dasselbe. Zapisnikar Svetec ga prebere.) Ist etwas gegen die Fassung des Protokolls zu erinnern ? (Nach einer Pause, po prestanku.) Wenn nicht, so ist dasselbe vom h. Hause genehmiget. 3ch habe dem h. Hause folgende Mittheilungen zu machen: Der Petitionsausschuß hat sich constituirt und den Herrn Abg. Dr. Toman zum Obmann, Herrn Abg. v. Langer zum Obmannstellvertreter und Herrn Abg. Dr. Prevc zum Schriftführer gewählt. in. Sitzung. Nachträglich hat mir der Herr Obmann des Finanzausschusses mitgetheilt, daß auch von diesem Ausschüsse ein Obmannstellvertreter in der Person des Herrn Abg. Dr. Costa bestellt worden ist. Weiters lade ich die Herren Landesausschußmitglieder höflichst ein, nach der Sitzung hier zu bleiben; wir werden eine Landesansschußsttzung abhalten. Durch den Herrn Abg. Dr. Costa ist mir eine Petition der Ortsgemeinde Präwald überreicht worden, dahin lautend: fliest, bere): „Ortsgemeinde Präwald bittet um Trennung des vereinten Bezirksgerichtes Senoseä und Adelsberg und Bestimmung des Gerichtssitzes in Präwald". Sie wird dem Petitionöansschusse zugewiesen. (Nach einer Pause, po prestanku.) Wenn keine Einwendung erhoben wird, so ist mein Antrag genehmiget. 1 A Peticije. — Vladni predlogi. — Predlog deželnega odbora, naj se razširi P. P. Glavarjeva bolnica in naj se porabijo ustanovni dohodki v ustano-J- viteljskem smislu. Petitionen. — Regierungsvorlagen. Weiters hat der Herr Abg. Svetec ein Gesuch überreicht des Inhaltes: (liest, bere) „Anton Locker, Lehrer in Morobiz, Bezirk Gottschee, bittet unterthänigst um gnädige Verfügung, daß fein, durch daS Gesetz vom 20. Juni 1868 geschmälerter Gehalt von den Gemeinden Morobiz und Tiefenbach ergänzt werde". Wird auch dem PetitionSanSschusse zugewiesen, wenn nichts eingewendet wird. (Nach einer Pause, po preslanim.) Der Antrag ist genehmiget. Der Herr Obmann des Vereins der Aerzte in Krain hat an das Landtagspräsidium folgende Zuschrift erlassen: „Im Anschlüsse beehrt sich die ergebenst gefertigte Vereiusleitung eine Anzahl von Separatabdrücken des Gutachtens des krain. Vereines der Aerzte über die Aufhebung resp. Reform der krain. Findel - und Gebäranstalten zur allenfallsigen gefälligen Vertheilung an die p. p. Herren Abg. zu übermitteln". Ich habe diese Broschüre unter die Herren Abg. vertheilen lassen. Weiters habe ich heute folgende Vorlagen vertheilen lassen: 1. Vorlage, betreffend das Gesetz, wodurch die Bestimmungen der Landtagswahlordnnng für Krain über die Ausschließung von dem Wahlrechte und der Wählbarkeit zum Landtage abgeändert werden. 2. Regierungsvorlage betreffend das Gesetz, wodurch Bestimmungen für die Fälle erlassen werden, wenn ein Landtagsabgeordneter zu einer Strafe verurtheilt wird oder in strafgerichtlicher Untersuchung sich befindet. 3. Regierungsvorlage betreffend das Gesetz, wodurch §. 6 der Gemeindeordnung für Krain vom 17. Februar 1866 abgeändert wird. 4. Regierungsvorlage betreffend das Gesetz, wodurch die Gemeindevrdnung für die Stadt Laibach vom 9. Juni 1850 abgeändert wird. Diese vier Vorlagen müssen nach der Geschäftsordnung 48 Stunden in den Händen der Herren Abg. sich befinden, bis sie dann an die nächste Tagesordnung gestellt werden können. Weiters habe ich vertheilen lassen, einen Rechenschaftsbericht über Geschäfte des Landesausschusses. Endlich liegt noch ein Bericht des Landesausschusses vor über die am 9. September 1867 stattgehabte Wahl eines Landtagsabgeordueten für den Wahlbezirk der Märkte Adelsberg-Oberlaibach und die Stadt Laas. Antrag dcs 8. 51. auf Erweiterung des P. P. Glauar'fchcn SpitalsgcbäudcS u. auf ftiftübriefmäßigc Verwendung des Stiftungs-Erträgnisses. eigene Verwaltung übernommen und damals bestand dieser Fond in der Barschaft pr......... 2.422 fl. 37 kr. Wir kommen nun zur heutigen Tagesordnung. Der erste Gegenstand derselben ist der Antrag des Landesausschusses auf Erweiterung des Peter Paul Glavar'schen Spitalsgebäudes und auf stiftsbriefmäßige Verwendung des Stiftungserträgnisses. Ich bitte den Herrn Berichterstatter, seinen Vortrag zu beginnen. Berichterstatter Aög. Kromer (von der Tribüne liest; bere iz odra): „Hoher Landtag! In der Sitzung vom 29. November 1865 hat der hohe Landtag den Beschluß gefaßt: Das k. k. Glavar'sche Armen- und Kranken-Stiftnngsvermögen sei in die Verwahrung und Verwaltung des Landesausschusses zu übernehmen, und dieser Letztere habe wegen Verwendung der jährlichen Ueberschüsse des Stiftungserträgnisses dem näch sten Landtage die geeigneten Anträge vorzulegen. In Folge dieses Beschlusses hat der Landesausschuß den gedachten Stiftungsfond am 11. Mai 1866 in die 16.668 630 „ 93.069 „ 112.790 fl. 7 kr. in Ansständen mit im Gebäudewerthe pr. in Werthpapieren pr. zusammen sohin in . Cours- und Obligationenwerthes. Um nach der weiteren Weisung aucb eine entsprechende Verwendung der bei diesem Fonde alljährlich erzielten Erträgniß-Ueberschüffe beantragen zu können, mußte der Landesausschuß vorerst eine genaue Information über jene thatsächlichen Daten einholen, welche zu einer glücklichen Lösung dieser Aufgabe als leitende Anhaltspunkte und als maßgebende Faktoren zunächst zu berücksichtigen sind. ■— Hieher gehören insbesondere: A. Die stiftbriefliche Widmung des Vermögens. Nach der letztwilligen Anordnung des Stifters ddo. 21. Jänner 1784, nach der Erläuterung der Testaments-Erekutvren vom 8. Oktober 1785 und laut Stiftbriefes ddo. 9. Juli 1803 sind die jährlichen Erträgnisse des Stiftungsvermögens den hilf- und mittellosen Kranken ohne Unterschied des Standes, jedoch mit dem Beisatze gewidmet, daß die Insassen der Pfarre Commenda St. Peter und die Herrschaft Landpreiser Unterthanen in der Aufnahme vor allen Anderen den Vorzug haben sollen. Zu deren Unterbringung war nach dem Willen des Stifters in Commenda St. Peter an dem Bauplätze der Jakob Stanitzer'schen Kaische und im südlichen Anschlüsse an das Glavar'sche Schulhaus — ein neues Krankenhaus derart aufzubauen, daß darin die Kranken dcs männlichen von jenen dcs weiblichen Geschlechtes gesondert werden können, und in diesem Spital sollen die Kranken unter der Assistenz und Aufsicht eines bewährten, der Landessprache kundigen Arztes derart verpflegt werden, daß es ihnen weder an der erforderlichen Kost und Kleidung, noch an Arzneien, Wäsche und Bettgewand gebrechen dürfe. Desgleichen soll aus dieser Stiftung auch jenen Armen, die hilflos in ihren eigenen Behausungen schmachten und sich schämen, ihre Nahrung bei Vermöglicheren zu suchen, bestmögliche Abhilfe gewährt werden. Ueber das Präsentalions- und AufnabmSrechl enthalten obgedachte Urkunden folgende Bestimmungen: Die mittellosen Kranken der Pfarre Commenda St. Peter soll nur der dortige Ortspfarrer, und die Landpreiser Unterthanen der Inhaber von Landpreis oder im Falle einer Administration der Stiftung die Mildenstiftungs-Commission; die Kranken der umliegenden Pfarren aber der betreffende Ortspfarrer dem P. P. Glavar'schen Beneficiaten in Commenda St. Peter vorstellen. Dieser hat allein und ausschließend das Aufnahmsrecht, und soll immer so viele Pfründner aufnehmen, als aus den Einkünften des Vermögens unterhalten werden können; sie auch nicht ans Parteilichkeit ausschließen und nur darauf Bedacht nehmen, daß dieCommenda'schen Pfarrkinder und die Landpreiser Unterthanen nicht zwar in der Versorgung, jedoch in der Aufnahme allezeit den Vorzug haben sollen. Dem gedachten Beneficiaten hat der Stifter auch die Uebcrwachung des Arztes, die Aufnahme der Dienstboten und die ökonomische Verwaltung des Spiralshaushaltes mit der Verpflichtung zugewiesen, über die Gesammtregie ein Journal zu führen und der Landesstelle oder der Mildenstiftungs-Commission alljährlich Rechnung zu legen. Endlich ist dem Beneficiaten für seine Mühewaltung Predlo» deželnega odbora, naj se razširi P. P. Glavarjeva bolnica in naj se porabijo ustanovni dohodki v ustanoviteljskem smislu. Antrag des L. Ä. auf Erweiterung des P. P. Glavar'schen Spilalgebaudes u. auf stiftsbriefmäßige Verwendung des Sliftungs-Erlrägnisscs. aus dem Slistungserträgnisse eine jährliche Remuneration von 150 fl., und Cent bestellten Arzte nebst freier Wohnung im Spitalsgebäude die gleiche Remuneration von von 150 fl. ö. W., diesem Letzteren jedoch gegen Dein ausgesprochen, daß er allen armen Insassen der Pfarre Commenda St. Peter die ärztliche Hilfe unentgeltlich zu leisten und nur die erforderlichen Medikamente zu verrechnen habe. B. Der gegenwärtige Stand ttttb der Jahreserl rag dieses S tistuugs vermöge u s. Das reine Bermögen des P. P. Glavar'schen StiftungSfondes mit Ende April 1868 bestand laut einer von der Landesbuchhaltung gelieferten Nachweisting: a. in öffentlichen Obligationen pr. . . 102.769 fl. — kr. b. in dem aus dem Kaufverträge ddo. 27. Oktober 1864 bei dem Ersteher der Herrschaft Laudpreis noch aushastenden Kaufpreisreste von . . 11.373 „ 91 „ nebst Monatlichen b% Zinsen pr. 189 „ 57 „ c. in dem bei dem früheren Inspektor der Herrschaft Laudpreis noch aushaftenden Restguthaben pr. . . . 642 „ 69 „ nebst 4monatlichen Zinsen pr. . . 10 „ 71 „ d. in den beim kraituschen Landessonde gegen b% Verzinsung erliegenden Ueberschußgcldern pr............... 6.400 „ — „ mit einem Zinsenrückstaude von beiläufig ........................ 200 „ — „ e. int baren Kassareste pr............ 11 „ 49 „ f. Hierzu kommt noch der Werth des Spitalsgebäudes mit .... 1.500 „ — „ g. ttttb der Werth der gesummten Spi- talseinrichtung, deö Tisch - ttttb Bettzeuges, der chirurgischen Instrumente te. mit...................... _ 300 „ — „ Das derzeitige Gesammtvermögen dieses Stiftungssottdes berechnet sich sohin mit.......................... 123.397 fl. 37 kr. Obligationen- ttttb Courswerthes, ttttb dürste nach bett bisherigen Erfahrungen auch künftighin einen beiläufigen Jahresertrag von 5800 fl. anhoffen lassen. — Für bett Fall jedoch, daß die Zinsen der öffentlichen Obligationen eine höhere Besteuerung erfahren sollten, wird selbstverständlich auch bei der eben gedachten Jahresrente eine theilweisc Minderung eintreten. C. Die bisherigeBerwendüng des Stiftuugs-erträgnisses ttttb die derzeitige Jahres-Bilan z. Im Spitale Commenda St. Peter wurden bisher alljährlich 14 Pfründner verpflegt, ttttb die dortige Jahrcs-regie berechnet sich nach einem fünfjährigen Durchschnitte: für die Verpflegung ttttb Bekleidung, dann für die Behei- zung ttttb Beleuchtung und für die Medikamente ä pr. Kops, sohin für 14 Pfründner mit für die Beischaffung des Bettzeuges und der Einrichtung, dann für geringere Reparaturen tc. jährlich mit . . . die Remuneration deö Spitalsarztes aus dem Stiftungsfonde mit ... . und aus der Dr. Remitz'schen Zustiftung mit................................ die Remuneration des Beneficiaren mit . der Dienstlohn der Köchin mit . . . Fürtrag . . 910 fl. 65 fl. kr. 200 — 47 „ 50 „ 157 „ 50 „ 40 „ — „ 1512 fl. 50 kr. Uebertrag . . 1512 fl. 50 kr. die Bestallung des Kaminfegers mit . 5 „ 75 „ „ „ „ Barbiers mit . . 5 „ — die Grundsteuer und die Assekuranzge- gebühr mit 2 „ 38 „ die Einkommensteuer mit 350 „ 47 „ für Commissionskosten und sonst zufällige Auslagen jährlich 100 „ If zusammen sohin mit ...... 1.976 fl. 10 kr. Hierzu kommen noch sieben Handstipendien, welche an ehemalige Unterthanen der Herrschaft Landpreis a 14 kr. pr. Tag und Kops, an alle mit............... 357 „ 70 „ ausbezahlt werden. — Die bisherige Gesammtregie beziffert sich sohin jährlich int Durchschnitte mit .... 2.333 fl. 80 kr. daher int Entgegenhalte zum derzeitigen Erträgnisse des Stistungssondes pr. . 5.800 „ — „ au letzterem ein jährlicher Ueberschuß von 3.466 fl. 20 kr. erübriget. Diese Daten zur leichteren Orientiruug vorausgeschickt — war die fortgesetzte Anhäufung der Jahres-überschüsse im Willen des Stifters sicher nicht gelegen; Centi er hat ausdrücklich angeordnet, daß alljährlich so viele Kranke aufzunehmen sind, als bereit aus dem Stis-tungserträguisse überhaupt unterhalten werden können. Und die genaue Befolgung dieser Anordnung wird um so dringlicher, nachdem die hilflose Armuth derzeit so vielseitig an den Thüren pocht; daher ihr jedes schützende Asyl thunlichst erschlossen, somit auch der volle Genuß der Glavar'schen Stiftnugsreute geboten werden soll. — Eine Aenderung in der bisherigen Gebarung mit diesem Fonde erscheint sohin unbedingt nothwendig. Für bett Vorgang in der Durchführung dieser Aenderung ist der Wille des Stifters zunächst maßgebend. Er wollte die Hilflosen in seinem Krankenhause zu Com-meuda St. Peter unterbracht, ttttb sie dem Beistände des Spitalsarztes und der Obsorge des dortigen Beueficiaten anvertraut, nebstbei auch den sogenannten verschämten Hauöarmen die thunlichste Aushilfe gewährt haben. Mit Rücksicht auf diese Intentionen mußte natürlich vorerst die Frage auftauchen, ob das Spital in Commenda St. Peter zur Aufnahme einer größeren Anzahl Pfründner wohl geeignet, oder ob wenigstens eine entsprechende Erweiterung deö Gebäudes ausführbar fei. Zur Prüfung dieser Frage hat der LandcSausschuß im Monate Oktober 1867 eine Erhebungs -Commission nach St. Peter abgeordnet, und der Anlaß hierzu war um so mehr geboten, nachdem der dortige Spitalsarzt am 19. Oktober 1867 seinen Dieustespostcn verlassen hatte; daher auch wegen der Wiederbesetzung und künftigen Dotiruug dieses Postens die mündliche Rücksprache mit dem P. P. Glavar'schen Beneficiateu angezeigt erschien. Die gepflogenen Lokal-Erhebungen boten in allgemeinen Umrissen nachfolgende, — die Lage, den Bauzu-stand, die Eintheilung und Belagssähigkeit des derzeitigen Spitalsgebäudes, und dessen nächste Umgebung kennzeichnende Momente: Das Spitalsgebäude zu Commenda St. Peter ist auf einer kleinen Anhöhe au der Nordseite des Spital-gärtchens in gesunder, sonniger Lage ausgeführt; nach drei Seiten ganz frei stehend, und nur nördlich an das ehemalige Glavar'sche Schulhaus angebaut. — Obgedachtes Gebäude hat in der Richtung von Norden nach Süden die Länge von 8 Klaftern 3 Fuß, und eine Breite -j n Predlog deželnega odbora, naj se razširi P. P. Glavarjeva bolnica in naj se porabijo ustanovni dohodki v ustanoviteljskem smislu. ^ O Antrag des L. 91. auf Erweiterung des P. P. Glavar'schcn Spiralgebäudes u. auf stiftsbriefmäßige Verwendung des Stiftungs-Erträgnisses. von 6 Klaftern, mit dem Haupteingange an der Westseite; ein festes, trockenes Baumateriale; ist mit Ziegeln gedeckt, und befindet sich derzeit in einem guten Bauzustande. Unter dem Erdgeschosse find zwei trockene, lichte und sehr geräumige Keller, im Erdgeschosse selbst an der Südseite die Wohnung des Spitalsarztes, bestehend aus einem großen und einem kleineren Zimmer, an der Nordseite zwei Küchen nebst einer Speisekammer, und zwischen beiden Trakten in der Richtung von Osten nach Westen ein geräumiges Vorhaus angebracht. — Das erste Stockwerk enthält in seiner Vorder - oder Westfronte zwei große Krankenzimmer für je fünf, in seiner rückwärtigen oder Ostfronte zwei kleinere Krankenzimmer für je zwei Pfründner, und zwischen den beiden letztgcdachten Zimmern das Vorhaus sammt Nebengemächern. — Alle Lokalitäten sind trocken, licht und luftig, und haben eine Höhe von beiläufig 9 Schuh. Das derzeitige Spitalsgebäude hat jedoch einen zu beschränkten Belagsraum; denn nur die vier Zimmer des ersten Stockwerkes sind für die Aufnahme der Kranken bestimmt, und in diesen vier Lokalitäten können nur 14 Personen unterbracht werden. — Eine Erweiterung des Gebäudes durch einen Zubau im südlichen Trakte ist ob des daselbst stark abschüssigen Gartenterrains kaum angezeigt, im nördlichen Trakte aber deshalb nicht zulässig, weil an diesen unmittelbar anstoßend, das ehemalige Glavar'sche Schulhaus sich befindet. Letzteres hat in gleicher Linie mit der Vorder- oder Wcstfronte des Spitals eine Länge von 7% Klaftern und eine Tiefe oder Breite von 41/,, Klaftern, und wird vom derzeitigen Be-neficiaten als Stallung, zugleich als Keller und Futterbehältniß benützt. — Die Hauptmauern des Schnlhauses sind fest und trocken, dessen innere Ausstattung jedoch, so wie der mit Stroh gedeckte Dachstuhl schon ganz baufällig. — Knapp an der rückwärtigen oder Ostfronte dieses Gebäudes befindet sich eine als Düngergrube benützte Pfütze, und wenige Schritte tiefer östlich die vom Bencficiaten benützte, gleichfalls baufällige hölzerne Dreschtenne und Schupfe. — Durch diese beiden Gebäude wird nicht nur die sonst ganz freie Lage des P. P. Glavar'schen Spitals, und die Möglichkeit einer Erweiterung in dieser Richtung gehemmt; sondern diesem letzteren in der hier gedachten ärmlichen Grnppirung auch jedes äußere Ansehen einer öffentlichen Anstalt benommen. — Die gedachten Wirtschaftsgebäude sind nebstbei mit Rücksicht auf ihre unmittelbare Nähe und auf die Strohbedachung für das Krankenhaus geradezu feuergefährlich, und die dazwischen knapp an der Mauer des Spitalgebäudes gelegene Pfütze sicher auch gesundheitsschädlich. — Die beiden Wirthschaftsgebäude sind jedoch auf den zum Beneficium in Commenda St. Peter gehörigen Bauparzellen Nr. 12 u. 13 aufgeführt, und müßten von letzterem entgeltlich abgelöst werden. Zu einer entsprechenden Abhilfe in dieser Richtung hat der Landesausschuß mit dem P. P. Glavar'schen Beneficiaten das Einverständniß dahin getroffen: Die beiden Bauparzellen Nr. 12 und 13 mit dem Flächeninhalte von 219 ^Klaftern sollen vom Glavar'schen Beneficium dem Stiftungsfon de gegen ein Entgelt ä 60 kr. pr. Klafter, daher um den Kaufpreis von 131 fl. 40 kr. in _ das Eigenthum abgetreten, die darauf befindlichen Wirthschaftögebäude abgetragen, dagegen das Spitalgebäude in der ganzen Länge des sogenannten Schnlhauses und in der Breite des Spitalgebäudes, sohin in der Länge von 7 '/a, und in der Breite von 6 Klaftern, mit theil-weiser Benützung des derzeitigen noch brauchbaren Mauer- werkes erweitert werden. — Dafür aber sei für das Beneficium auf der zugehörigen Gartenparzelle Nr. 58 in der Nähe des Beneficiaten -Hauses, mit Verwendung des aus obiger Demolirung gewonnenen, noch brauchbaren Materials ein anderes Wirthschaftsgebäude, bestehend aus einer Stallung, Schupfe und Dreschtenne nebst Eiustreu-und Wagenbehältnisse — auf Kosten des Glavar'schen Krankenstiftungsfondes herzustellen. — Die Erwirkung der zu dieser Verfügung für das Beneficium erforderlichen höheren Genehmigung dürfte bei begründeter Darstellung der Sachlage hoffentlich keinem Anstande unterliegen. Ueber die näheren Details der Ausführung dieser Bauten liegen dem hohen Landtage die bereits aufgenommenen Baupläne und Kostenvoranschläge zur Einsicht vor. — Nach diesen Voranschlägen dürften die Kosten für die Erweiterung des Spitalgebäudes auf .................................... 6250 fl. — kr. und jene für die Herstellung des Wirthschaftsgebäudes auf .................... 3300 „ — „ sich belaufen, jedoch insbesondere die letzteren bei entsprechender Leitung und Ueberwachnng des Baues eine bedeutende Reduzirung gestatten. Durch die Ausführung der obgedachten Adaptirungen gewinnt daö Spitalgebäude nebst der mit drei Zimmern beantragten Wohnung des Hausarztes, und den weiteren zur Aufbewahrung und Zubereitung der Verpflegung erforderlichen Lokalitäten — einen Belagsraum für beiläufig 50 Pfründner, dazu ein mehr gefällig vortretendes Aeußere, in ringsum ganz freier Lage aus einer sonnseitigen Anhöhe des Spitalgartens. — Das Gebäude wird sodann nicht nur den armen Siechen der Pfarre Commenda St. Peter, sondern in seiner größeren Räumlichkeit auch jenen dcr umliegenden Pfarren ein rettendes Asyl gewähren können. Der Austritt des früheren Spitalsarzteö veranlaßte auch eine reifere Erwägung über die Art der Wicderbe-setzung und künftigen Dotirung diesis Postens. — Die bisherige Remuneration jährlicher 205 fl. kann natürlich bei den seit der Errichtung des Stiftbriefes so sebr geänderten Valutaverhältnissen derzeit um so weniger genügen, als der Hausarzt auch alle armen Kranken der Pfarre Commenda St. Peter unentgeltlich zu behandeln, und einen Privatverdienst mir selten anznhoffen hat. Zudem wird mit der Vermehrung der Pfründner auch der ärztliche Beistand eine gesteigerte Thätigkeit anfordern , und die nothwendige Ordnung im Spital nur dann zu erhalten sein, wenn die sanitäre Leitung einem erfahrenen und entsprechend houorirten Fachmanne anvertraut wird. — Diese Erwägungen bestimmten den Lan-desausschnß, obgedachten Dicnstesposten künftighin nur einem graduirten, dcr Landessprache kundigen Arzte zu verleihen, und ihm nebst freier Wohnung eine Remuneration jährlicher 400 fl. zuzusichern. — Der Concurs zur Wiederbesetzung wurde bereits am 8. November 1867 ausgeschrieben; nachdem jedoch in der Edictalfrist kein Competent mit der erforderlichen Qualification sich gemeldet hat, wurde der Herr Bezirksarzt Dr. Moriz Gau-ster um einstweilige Substituirung des gedachten Postens ersucht, welche er seither mit anerkennenswerther Bereitwilligkeit besorgt. Die gleichen Motive, wie beim Spitalsarzte, sprechen auch für eine theilweise Erhöhung der Remuneration des jeweiligen Beneficiaten. Denn hiervon abgesehen, daß ihn der Stifter für seine Mühewaltung gut entlohnt haben wollte, und daß seine derzeitige Remuneration jährlicher 157 fl. 50 kr. als ein angemessenes Entgelt wohl Predlog deželnega odbora, naj se razširi P. P. Glavarjeva bolnica in naj se porabijo ustanovni dohodki v ustanoviteljskem smislu. 1 n Antrag des L. 91. auf Erweiterung deSjP. P. Glavar'schen Spitalögcbäude u. auf stlftöbriefmäßige Verwendung des Stiftungs-Erträgnisses. A 1 kaum angesehen werden kann; wird auch er künftighin mit der Beaufsichtung der dreifachen Anzahl Pfründner, dann mit der Oberleitung und ökonomischen Verwaltung des Spirals und mit der Verrechnung des erhöhten Haushaltes ungleich mehr in Anspruch genommen werden. In Berücksichtigung dieser Daten wäre sohin die Remuneration des Beneficiaten auf jährliche 250 fl. zu erhöhen. Endlich hat der Landesausschuß erwogen, daß der Stifter die ehemaligen Landpreiser Unterthanen in gleichem Maße, wie die Pfarre Cvmmenda St. Peter begünstigen, und daß er auch den Hausarmen die thunlichste Aushilfe zuwenden wollte. Weil nun die Insassen der Umgebung von Landpreis um die Ausnahme tut Spital zu St. Peter — ob ver großen Entfernung nur äußerst selten ansuchen; so findet es der Landeöausschnß im Einvernehmen mit dem P. P. Glavar'fchen Beneficiaten angezeigt, und dem Willen des Stifters entsprechend, daß für die Landpreiser Unterthanen die Anzahl der Handstipendien ä 14 kr. pr. Tag von sieben auf vierzehn vermehrt, wodurch nur eilte jährliche Mehrauslage von 357 fl. 70 kr. verursachet wird. Die Zulänglichkeit des Stiftungsfondes zur Annahme und Ausführung obgestellter Propositionen, und die finanzielle Seite der vorliegenden Anträge wird nachfolgend beleuchtet: Wie bereits obdargethan, wird die gestimmte der- zeitige Regie pr....................... 2333 fl. 80 kr. ans den Erträgnissen des Stistungs- fondeS pr...............................5800 „ — ^ bestritten, und es erübriget an letzteren noch ein jährlicher Ucbcrschuß von . 3466 fl. 20 kr. Die Erweiterung des Spitalgebäudes wird nach dem Kvstenvoranschlage eine Auslage von.......................... 6250 fl. — kr. die Herstellung des Wirthschaftsgebäudes weitere............................... 3300 „ — „ und die innere Ausstattung der neu herzustellenden Krankenzimmer einen Aufwand von beiläufig..................... 800 „ — „ anforder». Von diesen Ausgaben zusammen mit............................. 10350 fl. — kr. dürfte jedoch eilt Teilbetrag von mindestens ............................... 3000 ,, — ,, mit den Ueberschüssen des Jahres 1868 gedeckt, und nur der Rest von . . 7350 fl. — kr. muß auö dem derzeitigen Stammvermögen genommen werden. Die 5% Zinsen dieser Kapitalsverminderung berechnen sich mit..................... 367 „ 50 „ welchen Zufluß sowohl das gesammte Fondserträgniß pr. 5800 fl. als auch der derzeitige Jahrcsüberschuß pr................................... 3466 „ 20 „ künftighin einbüßen, daher sich letzterer auf jährliche........................ 3098 fl. 70 kr. reduziren wirb. Um diese namhaften Jahresüberschüsse dem Willen des Stifters entsprechend zu verwenden, wären nach bewirkter Erweiterung und Ausstattung des Spitalgebäudes zu den derzeitigen 14 — vorläufig noch weitere 26 Pfründner aufzunehmen. Ihr Unterhalt mit Einschluß der Bekleidung, Beheizung und der Medikamente dürfte nach den bisherigen Erfahrungen eine Auslage von höchstens 70 fl. pr. Kopf, sohin für 26 Personen einen Jahresaufwand von.................................. 1820 fl. — kr. verursachen, und die Nachschaffung der Bettwäsche wird jährlich noch weitere anfordern. Für zwei Dienstboten zur Pflege dieser Pfründner werden veranschlagt für die Erhöhung der Kaminfegers- und Barbiers-Bestallung, dann für sonst geringere Auslagen................... Hierzu kommen noch: die beantragte Erhöhung der Remuneration des Spitalarztes um .... und jene des Beneficiaten um . . . endlich sieben neue Handstipendien für die ehemaligen Unterthanen der Herrschaft Landpreis ä 14 kr. pr. Tag und Kopf mit dem Jahreserfordernisse von......................... Die sämmtlichen hier besprochenen Mehr-auslagen zusammen mit .... 2955 fl. 20 kr. finden jedoch auch in den reduzirten Jah- resüberschüssen von.................. 3098 „ 70 „ nicht nur ihre volle Bedeckung, sondern es wird an letzteren ein Ersparniß jährlicher ......... 143 fl. 50 kr. für unvorgesehene Fälle immer noch erübrigen. Sollte späterhin der Jahresertrag des Stiftungs-fondes durch erhöhte Besteuerung oder aus sonstigen Anlässen eine theilweise Schmälerung erleiden, so kann das Gleichgewicht der Einnahmen zu den Ausgaben durch eine verhältnißmäßige Reduzirung der Pfründneranzahl ohne aller Beirrung und rechtzeitig wieder hergestellt werden. — Es steht ohnehin zu erwarten, daß die noch übrigen, ob Unzulänglichkeit des Fondes zur sogleichen Besetzung vorläufig nickt beantragten 10 Krankenbetten von den Gemeinden sogleich gegen entsprechendes Entgelt angesprochen, und daß auch auf diese Art manch' arme Siechen unterbracht werden, weiche gegenwärtig mit ungleich größeren Kosten den Gemeinden oder den Spitälern zur Last fallen. Der Landesausschnß findet sohin zu beantragen: Der hohe Landtag wolle beschließen: a. Die beiden dem P. P. Glavar'fchen Beneficium in Commenda St. Peter gehörigen Bauparzellen Nr. 12 und 13 int Flächenmaße von 219 sZKlaftern seien für den P. P. Glavar'schen Kranken - Stistungsfond um den Kaufpreis von 131 fl. 40 kr. in das Eigenthum anzukaufen, und die darauf befindlichen baufälligen Wirthschaftsgebäude abzutragen. i). Für diese Gebäude und mit Benützung des auö denselben gewonnenen noch brauchbaren Materials sei für daö P. P. Glavar'sche Beneficium auf der dazu gehörigen Gartenparzelle Nr. 58 ein anderes Wirth-schaftSgebäude nach dem vorliegenden Bauplatte und Ko-stenvoranschlage um den präliminirten Marimalbetrag von 3300 fl. auf Kosten des P. P. Glavar'schen Kranken-Stiftungsfondes herzustellen. c. Das P. P. Glavar'sche Spitalsgebäude in Commenda St. Peter sei auf Grund der hiefür entworfenen Baupläne und Kostenvoranschläge zu adaptiren, und in nördlicher Richtung zu erweitern; zur Ausführung dieser Bauten werde der veranschlagte Betrag von 6250 fl. aus dem Stiftungsfonde bewilliget.