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Gtstern ging der zweimonatliche Ur-laub dcs Ministers des Jnnern zu Ende, und wie die Officiosen versicherten, wird gleich nach der Riick-kehr desselbcn nach Wien die Wahlbewegung in Flntz kouimen und zunachst die Auflosung des aus den Landtagen gewahlten Reichsrathes sowie die Aus-schreibung der Neuwahlen ersolgen. 2>!it der Be-stimmung dee Zeiipunktes fiir die Vornahme der Wahlen und den geeigneten Vorkehrungen, auf dah die Wahlerlisten rechtzeitig abgefatzt und die aus-geschriebenen Wahltermine von sammtlichen Wahler-gruppen strenge eingehalten werden, ware in geord-neten VerfassungSstaaten die Thatigkeit der Regie-rung erschopft. Alle iibrigen Formalitaten, von der Ausforderung an die Wahler, an die Urne zu eilen, der Bildung von Wahlausschiisscn bis zur Ueber-reichung von etwaigen Wahlprotesten an das Parlament, find ©ache der Gemeindevertretungen und der Wahlerschaft selbst. Doch in unserm Oesterreich herrschen andere Verhciltnisse. Wie die Erfahrung lehrt, erwiesen sich in Oesterreich ncch bei keincm Wahlkampfe die Ge-setze als auSreichend, welche den Weg andeuten, den innerhalb dec Wahlaction jeder Staatsburger einzu-halten verpflichtet ist. Keine Regierung in Oester-reich kann und darf fich wahrend des Wahlkampfes der Theilnahine soweit entschlagen, dah fie nicht wenigstens fiir stricte Handhabung der Gesetzlichkcit bei den Wahlvorgangen ihre ganze Autoritat ein-setzte. Wo immer in einem Krongebiete die Kleri-calen, Fevdalen oder Foderalisten das grohe Wort fiihren, ward noch bei jedem Wahlkampfe iiber Be-driickung und Verletzuug des bestehenden Rechtes ge-klagt; ja wir erlebten es, so oft cine reactionare Regierung am Ruder sich befand, dah die Organe der Executive selbst, aufgemuntert durch das Beispiel der Hochstoorgesetzten, Ausschreitungen zum Schaden der Verfassungspartei geduldet und Misachtungen der Gesetze begiinstigt haben. Galt doch als Rechts-grundsatz die Beseitigung der bestehenden Rechtsver-haltnifse, galt es doch, die VerwaltungSbeamten in erster Linie zum Sturmlaufe wider die bestehende Verfasiung, wider das geltende Gefetz zu fiihren. Die Geschichte der Wahlvorgange in Mahren und Oberosterreich unter dem Regime Hohenwart, wo die offeuen Wahlfalfchungen, um xine verfafsungsfeind-liche Mehrheit zu erzielen, an der Tagesordnung waren, moge dies erharten. Nach den vielen Erschiitterungen, welche die offentlichen Rechtszustande in Oesterreich erfahren, ist demnach die Autoritat der Gesetze noch nicht iiberall derart gesichert und das Rechtsbewuhtsein so erstarkt, dah es nicht zu besiirchten stande, die Gegner der Verfassungspartei werden in dem solgenschweren Wahlkampfe, dem wir entgegengehen, wieder zu den ungesetzlichen Agitationsmitteln greisen, in denen sir Meister find und denen fie bisher ihre Erfolge ver- dankten. Und wirklich fehen wir fie auch schon durch Monate unermiidlich am Werke. Kaum war die Wahlbewegung noch recht in Fluh gerathcn, so be-gannen die bekannten Wehklagen und Zeterruse iiber die angebliche Bceinflussung der Wahlen durch die Regierung und die Berhetzung der Verfassungspartei, der alle Uebel der Welt in die Schuhe geschoden werden. Sie wurden seitdem nicht miide, absolute Passivitat der Regierung unter dem Schlagworte der Neutralitat als eine natiirliche Vcrpflichtung zu fordern. Neutralitat der Regierung dcn Parteien gegen-uber, in so weit sich selbe aus den Boden des Ge-setzes stellen, verlangen auch wir. Wir verlangen kein thatiges Einschreiten der Regierung zugunsten einer Seite, keinen Vortheil fiir uns zum Nach-theil anderer, alter eingedenk der Vergangenheit, er-hebeii wir vor allem den Ruf nach Wahrung der Gesetzlichkcit jenen gegeniiber, welche sich Uebergriffe erlauben, gegeniiber der klericalen Agitation, welche das heiligste misbraucht, um ihren Zweck zu errei-chen, gegeniiber den nationalen Hetzern, welche den Rasfenhah aufstacheln, Zwietracht und Hader zwischen den Bewohnern einer und derselben Provinz schiirm, die Versassungsgesetze und deren Vertheidiger als volksseindlich brandmarken und die Bevolkerung gegen dieselbe aufhetzen. (Schluh solgt.) Ieuilleton. Das schwedische Schulhaus aus der Weltausstellung. Wir find es gcwohnt, in p rot e ft an ti fch en dandern die Volksfchule auf einer weit hoheren Stufe zu sehen, als jene ist, die wir, so lange von dey beengenden Banden des Concordats gefesfelt, -tt dem toschen der letzten Jahre er- reichen lonuten. Noch ist manches faul im Zustande unferer Volksfchule und schreit nach Abhilse, trotz der theilweisen Verbesferungen der Neuzeit. Wir betreten daher die deutschen und schweizerischen Musterschulen mit einem Gefiihl, das zum Theil der Befchamung und zum groheren Theil der Lern-vegierde angehort. Doch die schwedische Schule, was fbnnte sie uns in diefcr Hinsicht neues bieten, sragten wir uns. Dieses geldarme Schweden, deffen weitausgedehnte lapplandische Provinzen, in denen, trotz tgver bunngcfacten Bevolkerung, das einzige Kirchspiel Gellivare so groh ist als ganz Wiirtem-verg, ihm eher zur Last als zum Segen gereichen, da es Nlcht im Stande ist, die darin enthaltenen Naturschiitze, namentlich die grohartigen Eisenberg- werke sich nutzbar zu machen — was konnte dieses arttte Land wohl fiir seine Volksschule thun? Wir gestehen es, es waren eben keine sanguini-schen Erwartungen, mit welchen wir das HauS be-traten, dessen Aeuheres freilich mit feinen zierlichen Schnitzereien aus nordifchem Nadelhol; uns an-muthend anfprach. Wir traten tin und befanden uns nach wenigen Schritten in einem grohen Schulfaal, in dem den ersten Bedingungen korperlichen Gedeihens, ohne welches ja jedes geistige nur provlematifch ist, mit einer nach unseren Begriffen wahren Verfchwendung von Raum, Luft und Licht aus daS vollstandigste Rechnung getragen ist. Wir sahen uns vergebens nach jenen Wiarterwerkzeugen, den langen Reihen von Banken um, in welche unsere Jugend haringSmatzig — man verzeihe uns der Richtigkeit des VergleicheS wegen diesen etwaS landlausigen Ausdruck — in moglichster Menge hineingepreht wird, ein Experiment, daS, abgesehen von anderen Unzukommlich-keiten, namentlich bei Epidemien, wie wir sie jungst erlebt, von verderblichster Wirkung ist. Solche Banke existieren im schwedischcn Schulhaus nicht. Wir sehen dafiir zierliche nicht zu nahe aneinander aufgestellte Tifchchen mit Stuhl und Schemel, dercn jedes einzelne fiir ein Schulkind bestimmt ist, — ein Vorrecht, das nicht einmal unsere Schiiler bee Obergymnasiums tennen. Am oberctt Ende dcs Schulzimmers, nahe an der Tasel, steht das Pult des Lehrers, auf demselben die Matrikel, der Katalog und das Tagebuch, welche er zu fiihren ver-pflichtet ist. So viel von der Szeneric. Der Unterricht, der den Kindern geboten wird, ist in seiner Methode eben so rationcfl als nach-ahmungswerth. Wer wie wir den Jammer des Jrregehens durch die fabelhaften Labyrinthe der jiingst noch so vollstandig von der Kirche beeinflutzten Volksschule geuossen, ein Labyrinth, aus welchem eS nur eine einzige Rettung gab, daS vollige Losreihen von allem Glauben an daS Gelehrte, um aufs neuc zu lenten, — wird die unumstohliche UeberzeugungS-krast der eigenen Anschauung, zu welcher der Unterricht in ben schwedischm Bolksschulen die Kinder systematisch fuhrt, wohl zu wiirdigen wissen. Da wird daS zu Lehrende dem Auge zugiinglich gemacht, the man zu docierm beginnt, und der Schuler glaubl, nicht weil man es ihm fagt, fondern weil ihm daS znerst bildlich DargestelKe einleuchtend ist und bos ihm Gelehrie seine Faffungskrast nicht ubersteigt, vielmehr derselben angemessen ist. DaS Kind HSlt sich genau an daS Gesehene und Erklarte u"d kommt nicht in Gefahr, von seiner stetS regen Sin- Politische Rundschau. Laibach^ 1. August. Inland. Es konnte nicht verfehlen, batz die bedenklichen Neigungen unseres Ministeriums, ben Kleric aleu Beweise dcs E n t g e g e n kom-m e n s zu gebett, in der Presse des deutschen Reiches lebhafte Erorterungen hervorriefen, insbesondere wenn man erwiigt, datz die anti-klericale innere Politik in Deutschland nichts als die Erganzung der Suhe. ten Politik des Reichskanzlers ist, der auf ein freund-schaftliches Verhaltnis mil Oesterreich das grotzte Gewicht legt. Diese im Laufe der letzten Jahre her-gestellte Solidarity der Jnteressen ware kaum auf die Dauer aufrecht zu erhalten, wenn der eine der beiden Alliierten sich zu der eminent internationalen Agitation des Ultramontanismus, der sich geradezu gegen ben Bestand des deutschen Reiches richtet, in eine freunbschaftliche Stellung versetzie. Da nun mehrere liberate Blatter auf bie drautzen geiible Kritik mit Gereizheit erwiberten, sieht sich bie na-tional-liberale „B. A. C." in Berlin veranlatzl, fol-gende beachtenswerthe Erklarung abzugeben: „Wenn bas Ministerium Auersperg sich im Amte zu erhalten vetmag, ohne batz es seine Existenz burch Zugestaubnisse an die klericale Par-tei zu erkaufen braucht, so wird man in Deutschland dessen nur froh sein kiinnen; denn das steht ja fest, datz ein klericales, ja selbst schon ein ben klericalen Forderungen Vorschub leistendes verfassungs-treues Ministerium in Oesterreich die freundschast-lichen Beziehungen zwischen diesem Staate unb bein deutschen Reiche schnell bis zum Nullpunkt sinken machen wurbe. Soweit wir berechtigt sinb, im Namen der beutschen Liberalen zu sprechen, erklaren wir, batz benselben jebe Schabenfreube iibev eine etwaige Schabigung des Liberalismus in Oesterreich voll-stcinbig fern ist; mil dergleichen Anziiglichkeiten soll-ten also gewisse wiener Blatter die deutschen Liberalen, welchen besonderen Schattierungen sic auch angehoren mogen, verschonen. Die liberate Sache in Deutschland gewinnt da-durch nicht, datz fie in Oesterreich eine Beeintrach-tigung erfahrt, unb bie nationals Sache ebenso-wenig. Die liberate Sache finbet in Oesterreich, wenn nicht ihre ausschlietzliche, so boch ihre ganz vorwiegenbe Vertretung dutch bie bortigen Deutschen benn bit anberen Nationalitaten opfern gent bie liberalen Forberungen, fiir bie einzelne ihrer Wortfuhrer eintreten, wenn sie burch das Biindnis rnit freiheilsfeindlichen Parieicn sich tin Sliickchen Macht erschleichen konnen. Siegte dieses deutsch- unb freiheitsfeinbliche Biindnis, so wilrde damit zuglcich tint ban deutschen Reiche abholde, ja unter Um- bilbungSkrast, bit sich nur Halb verstanbene Worte auf ihre Art zurecht legt, irregefuhrt zu werben. Bor allem ist der geographische Unterricht, den die so jungen Kinder geniehen, der Beachtuug werth. An der Wanb hangt eine Karte von Enropa, auf welcher zwar Lander, Fliisse unb Gebirge durch die entsprechenben Contouren verzeichml, bie ein-zelnen Hauptstabte unb Fliisse aber nur burch kteine Eifenstift- angebeutet find. Seitwarts an der Karte find an longer Reihe an ahnlichen Stistchen kteine Tafelchen, auf roetchen die Namen der Stable, Fliisse unb Gebirge stehen, lose befestigl. Unter Anleitung deS Lehrers beginnl das Schulkind sich selbst bie Karte — so zu fagen — einzurichten, inbern e« bie Tafelchen an bie rechte Stelle setzt. Welch trheilernb-ernstes Spiel, aber auch welcher rege Welteifer im Lernen! Nach wenigen Wochen Icnnt bie gesammte Schuljugend die Karte aus-wenbig, bie Spielerti wirb entfcrnt unb ber Ernst tritt an derm Slelle. Doch bie nun dem Kinbe vorgelegte gewohnliche Karte fiihrt basselbe nicht mehr irre. Mit sicherem Finger bezeichnel es in btn ihut wohlbekannlen Conlouren die Slelle, an welcher der Name dieser Stadl obtr jenes FlusseS fteht unb wird kaum urn eine Linie irren. Daran reiht sich nun die Anleitung zmn Copieren der Um- standen feindliche Politik in der wiener Hofburg in-auguriert werden, unb die Wied:rkehr einer sotchen fann ein nationalgcfiitntcr Deutscher geroitz nicht wiinschen. Was solile also fiir die Nationatliberaten im Reiche bestimmeiid sein, urn mil Schadenfreude den Niedergaiig der liberalen Sache in Oesterreich zu oerfiinden ?" Zwischen den prager altczechischen Journalen und ben fleinett Localblatlern in der Ptovinz bauert bie P o l c in il tibcr bie Frage ber R e i ch s r a I h s-be schicku ng fort. Die tetztern verlangen, batz man in Prag endtich mil ber Canbidalenliste herausriicte uitb nicht, wit bisher, mil ber Vetoffenllichung bcr-fetben bis zum letzten Augenblicke wane, wo ben Wiihlern gewohnlich nichts anderes iibvig bleibc, als blinb zu wahlen, ohne Riicksicht baraus, wer berjenige sei, ben man thnen zum Verlrclec o c lr o y-i c r t. Die Allczechen unb, ihncn secunbierenb, bas ..Valerlanb" creifern sich geiualtig baritber, datz biefe Frage heute schon discutiert wird. Fiir bas gcgcn-warlige System sei bie „Reichralhssrage" bie eigenl-tiche Existenzfrage — fchrcibt bas wiener Junker-blatt unb gibl dabei die (Snthutlung zum beften, datz die Sanction ber Wahlreform nur burch die nach obcn hin in bestimmlester Form abgegebene Versicherung erlangl worben sei, „batz bie Einfiih-rung ber birecten Wahlen ben „ftaatsrcchttichen“ Widersland ein- fiir alletnal brechcn, bie fatalen Lticken des Hanses tior dem Schottenlhor siitlen werde". Zugteich gibl bas ..Balertanb" ben wider-spcnstigen Jungczecheii zu verstehen, batz bie „Rechts-parlei" bie Nichlbeschicknng beS Reichsralhes keines-wegs als ein Dogma betrachte, ait welchem tein Iota zu aitbern sei. Ein Ministerium Clam-Mar-linitz-Thun wurbe sic vielleicht zur Beschicknng ver-mogen, ob aber bie Jungczecheii von cittern solcheit Ministerium bcsonbers erbaut waren, ist eine an« dere Frage. Wic die Dingc heute stehen, fann man mit alter Bestimmtheil annehmen, datz die klericalen Allczechen auch diesmal wieder Rechl behalten wcrdcn. Allsland. Eine osficiose bcrliner Stitnine in der ,Schlcs. Zlg." beftatigt die sich iti der „V i g i-lanlc"-Affaire atlmatig scstsctzendc Ansicht, datz der Capilan des „Friebrich Kart" ohne irgenb wclchc Instruction gehanbett Habe. Dcrselbc osficiose Correspondent schreibt wcitcr: Es ist fogar zwcifcl-haft, ob berfelbe von der bekannlen VerfLgung ber fpanifchcn Regierung fl’enntnis gehabt ha». Er fantt auch lcbiglich sich nach bem Sccrcchtc gcrichtct haben, welches jebein Kricgsfchiffe bie Bcrcchtigung gibl, alle Schiffc anfzubringen, wctchc ohne Ftagge fahrcn ober bie Ftagge wittfiirtich wechfeln. Der ganzc Vc>r-gang, iiber ben jebenfalls gettaucre Jnformationen riffe einzetncr Limber unb ein knrzer, bem Verstand-nis bes KindeS angemesiener geonomischer Unterricht. Unsere Lolksschnllthrer, denett es sicher nicht an gutem Willen unb Aufopferungsfahigkeit fehtt, komten in ber That gerabe in dieser Richtnng, on biesent Sich-der-kindtichen-Jntelligenz-anpassen unb an bie sent geschickten unb sicheren Wecken des Ver-standnisfes so manches (ernett. Und die Lehre von der Bcwegmig ber Erde urn die Sonne und des L?ondes uni bie Erbe, wie verstiinbtich wird sic selbst dem (teinften Kinbe burch bas bentonstrierenbe Instrument, bas im Schulzimmer zu diesem Zwecke aufgestelll ist! Die Kenntnis der Flora unb der Mineralien ber Heimal, die Grundzuge der Elek-tricitat unb ber Ehemie, burch bie Wirkung von Apparalen erklarl, ber Lauf ber Fliisse, bie Areal-grotze ber verschiebenen Lcinber, bas alles wirb bem Kinbe in ahnlicher iibersichtlicher Darstellung an-schaulich gemacht. Da ist kein Irrlhum mogtich, tein verhangnisvolles Misverstehen bes Lehrers, — die Theorie hat ber praktifchen Anschauung voll-kommen bas Felb gerciumt. Anf ber sicheren festen Grnnblage ber Natnrerscheinungen futzl in Schweben ber Unterricht bes Votkes, — ein Zustanb, welcher berztit fur uns noch ein utopischer Traum ist. Doch, auch wir haben einen kraftigtn Antauf abgewartet werden miiffen, findet daher seine Erklarung, ohne datz man zu diplomalischen Molivierun-gen unb politischen Eonsequenzen zu greisen nolhig Hal. Jnbezug auf die Aufbrtngung des „S8igitante“ ist eine Weismtg an das Commando bes anfbrin-genben Schiffes von hicr ans so rnenig erfotgt, batz bie erste Nachricht von ber Ausbriitgung bie hiesigen Marinebehorben ebenso ii b er r a f ch t hat, wie bas grofje Pubticnin. Selbstverstanblich fann bie Regierung nicht eher eine Stellung zu ber Ange-(egenheit itehinen, als bis sie nahere Kenninis von beit Motiven hat, welche ben Commanbanten bes Panzerschiffes zu feiitetn Vorgehen bewozen; bet Capilan Werner ist iibrigens cine Perfontichkeil von so ruhigem Charakter unb so fcharfer Jnlelligenz, batz an ber Correctheit seines Hanbetns nicht zu zweifeln ist." Uebcr bie kSnftige Berwenbung bes Generals v. Manteuffel findeit wir in dem „Ptentzifchen Volksblatl" einen sehr bemetkenswetlhen Artikel. Das dem Ministerprasidenten ©rasen Roon nahc« stehetide Organ ruhmt bie mililarischen Verdienste bes Generals unb bezeichnel cS als selbstverstanblich, datz demselben nach seiner Riickkeht aus Frankteich eine hochst distinguierte Stellung zutheil werde, da es zu den personlichen Eigenschasten Sr. Majestat des Kaisers gehore, jedes Verdienst nicht nur in reichticher, fonbern auch in taftcotler, das Hetz des Empfangets beglitckender Weife zu belohnen unb zu wurbigen; datz diese Stellung aber eine auf ber polil is chen Buhne inatzgebenbe sein wcrbe, halt bas Blatl fiir cine „jedcr thalfachlichcn Grundlage ennangetnbe" Combination. Das genanntc Blatl wiberlegt banit mit grotzct Gcrcizlhcit atte Gcruchte iiber einen etwaigcn Riicktrill Bismarcks ober Roons und die Ersctzuttg cincs bcrfelbcn burch Manteuffel. Roon wcrbe auf feinetn Posten bleiben, „so lange seine Gcsunbhcit bics ihm irgenb gestattct"; „sollle aber auch", schreibt das „Pr. Volksbl.", „Gtaf Roon witklich iiber kntz ober tang butch seine Ge-funbheit gczwungcn werben, sein schwictigcs A^ niedetzulegen, so ist es boch sicher, datz Hetr von Manteuffel nicht fein Nachfolger werben wird. Seit bem Jahre 1866 hat bie Krone die unzweideutigfteit Bcwcisc gclicfcrl, datz inbezug auf Dcnlfchlanb bit nalionalc, im Jnncrn eine von eincm crhabenen, wcitsehenben Slanbpunklc aus gehanbhabtc, frei-finnige, ben berechtigten Wiinschen bes Bolkes vollig Rechnnng tragenbe Politik die unverriidbart Richt-schnur ihre« Handelns ist. Nur Manner, bie in dieser Beziehung und dutch ihre staatsmannische Be-sahigung geniigende Gatanlien bieten und die gleich-zeitig von dem entgegentominenben Betltauen der Nation getragen werden, find aach in Znkutifl die genoinnten, unb uitsere Anstreitgungen, bie Schule zn erhiben, miissen zum erwiinschten Ziele sirhren. In Schweden wurbe dies grotztentheits dadurch erreichl, datz seine Regierung hierin die Initiative ergriff unb den grvtzlen Theil der Kosten fiir Schnl-zwccke tragi. Man nennt Schweden ein armes Land, ^ aber wahtlich, in seiner Schule fennt es kein klein-lichcs Sparsystem. »In bem trastigen Korper ein aetraftioter Geist", ist seine Devise. Es hat griffen, batz es bie Schule ist, Ue fur das Lantf Schatze ber Zukunfl birgt. Die anstotzenben 3iml met, welche bie in ben hoheten Miltelfchulen (Gym-nasien) angewendeten Lehtmillel ums*tie6en follen, sinb noch nicht ganz eingerichtet unb vrtsptechen nach bem bisher gebotenen viel bes Lehtreicheu und Jnleressanten. Matt zeigte uns baselbst ein Album in herrlichen Farbenbruckbilbern, Gegenden unb O^ schaften aus Lapplanb in realistifch gelreuer Wiebel' gabe barftetlenb, welches wir der Aufmerkfamkeit ber Befucher etnpfehlen. — Neben dem Schulhause befinbet sich ein Pavilion, welcher eine Ansstellung fchwebifcher Fraucnarbeilen in sich birgt. (..Tagespteffe.") rinzig moglichen Candidaten fur den Posten deS preuhifchen Ltinisterprasidenten." Mermillods Recurs gegen seine oor eini-gen Monaten erfolgte Ausweisung aus Gens ist vom schweizer Nationalrath abgewiesen warden. ES wurde bei der Debatte auSgefiihrt, bag eS sich bei jener Affaire um einen Conflict zwischen dem papstlichen Stuhle und der schweizerischen Eidgenossenschaft handle, dieselbe sich deshalb nicht fur cine gericht-liche Berhandlung eigne. Der Bundesrath Habe als ..Diplomat und Soldat" correct gehandelt. Die Berufung Mermillods auf sein schweizer Biirger-recht wurde mit der Ausfuhrung abgefertigt, dah Mschen einem Schweizer, der sich als Organ einer auslandischen Macht geberde, und einem Auslander, her solche Functionen ausiibe, kein Unterschied ge-macht werden konne. Die v e r s a i l l e r N a t i o n a l v e r s a m m -lung hat sich am 29. v., nachdem in groher Hast die neuen Handelsvertrage mit England und Belgien genehmigt waren, vertagt. Zum Schlusse der Sitzung verlas Broglie eine Botschast des MarschallS Mac Mahon. Nach den Bruchstiicken zu urtheilen, welche von diesem Documente vorliegen, laht sich mit Be-stimmtheit nur die eine Thatsache constatieren, dah der Marschall und die Manner der moralischen Drdnung sich wohl gehutet haben, das Wort „Re-publik" in den Mund zu nehmen. Mit keinrr Eilbe wurde die Staatsform erwahnt, welche gegen-wartig in Frankreich die gesetzliche ist. Die Moiv archisten werden zusrieden sein. Da es sich nun rinmal nicht umgehen lieh, von der Raurnung zu kprechen, so wurde a itch der gliicklichen Unterhand-lungen Erwiihnuug gethan, dutch welche der Bor-ganger Mac Mahons, Herr Thiers, machtig dazu »beigetragen" hat, das Besreiungswerk vorzuberei-'tn.' In armseligerer Weise konnte wohl der Ver-dienste Thiers' nicht gedacht werden. Um jedoch fluch diese so karge Aneckennung abzuschwiichen, ver-Sah Broglie die angeblichen Berdienste der Kaminer 1'cht. Bekanntlich hat sich diese nach der Conven-Uon vom la. Marz d. I. selbst den Dank fur ihre Berdienste am Raumungswerk votiert. Jm ubrigen kMhalt die ziemlich farblose Botschast Mac Mahons ^ur noch ein nach bonapartistischem Muster arran-3iertes Sabelgerassel, welches lebhaft an das „ L’ordre, Jen r6poads“ Louis Napoleons erinnert, und eine entschiedme Friedensversicherung nach auhen, welche tolr/ wenn sie auch durch die Macht der Umstande ^usgezwungen ist, mit Genugthuung registrieren. Ganz seltsam contrastiert mit den sriedlichen Acuheriingen des franzosischen StaatschesS die Sprache der officiofcn Organe seiner Regierung. So ver-°fftntticht der ..Constitutiomtel" — ein dern Cabi-j*6* vom 24. Mai nahestehendes Blatt, welches sogar "M Finanzminister als besonderes Organ dient — 'wen Artikel uber die Raumung der Ostdepartements °n den deutfchcn Truppen, in welchem es zum ^lusse heiht: „Die Deutschen werden in einigen ^agen geraurnt haben, was sic unS noch von fran-8°ltfd|:m Boden gelassen haben; aber sie werden Ltoei unserer Provinzen auch serner behalten, und vrankreich wird so lange trauern, als es nicht Elsah Und Lothringen znriickgeholt hat. Mag es nun durch olploinatische Mittel oder durch die Gewalt der Lassen die dreifarbige Fahne wieder in Metz und ^trahburg aufpflanzen — unsere Banner mussen ^vrthin zuriickkehren, wo sie zu wehen ein Recht ^ben. Preuhen hat eine surchtbare Theorie zur Mung gebracht: das Recht des Stiirkeren. In ^ankreich erinnert man sich und unterrichtet man *1* mehr, als unsere Nachbarn jenseits des RheinS Aauben. Jndem sie uns unser Geld nahmen, mach. fn sie sich nur fur das Blut bezahlt, welches sir ?rgiehen muhten, und sie haben Leute genug ocr= °ttn und ihre Ueberlebenden find nothdurftig genug, wir ihnen verzeihen konnten. Aber sie haben ".n8 Mei Provinzen genomrnen, uniT bamit haben sie schreckliches Conto in dern grohen Schuldbuch useres GrolleS geoffnet. Und sie wissen jetzt, dah lt unsere Schulden bejahlen!" Wie man iibrigenS in Frankreich die Revanche vorzubereiten denkt, daruber gibt die von der klericalen „Union" mitgetheilte Thatsache Auf-schluh, dah von 125 Candidaten, welche bei der letzten Prilfung in die Militarschule von St. Cyr ausgenommen wurden, 100 aus der Jesuitenschule der Rue des Pastes hervorgegangen find. Die J e s u i t e n bieten alles aus, um die ihnen zur Erziehung anvertrauten jungen Leute dazu zu be-stimmen, sich dem Militarstande zu widrnen und sich so in der Armee eine grohe Anzahl von An-hangern zu sichern. Nach den Mittheilungen der ..Union" zu schliehen, bleiben die Beiuuhungen der-selben auch keinerwegs ohne Ersolg. Jedensalls kann man unter diesen Umstanden nicht daruber erstaunen, dah die sranzbsische Arrnee eine so grohe Anzahl von ultrarnontan gesinnten Offizieren zahlt. Dah die Jesuiten so viele ihrer Zoglinze durch-bringm, inuh dem Umstande zugeschrieben werden, dah man nicht wagt, dieselben durcbsallen zu lassen. Zur Tagesgeschichte. — Internationa ler Getreide- und Saatmarkt in Wien. Der Gemeinderaih der Stadl Wien hat dem Vorstande der wiener Fcucht-und Mehlborse den Kutsalon im Sladlparke stir den internationalen Grlreide- und Saatmarkt zur Bcrfii-gung gestellt, und wird derselbe am 5. und 6. August in diesem Locale stattfinden. — Die modernen Wander. Bei dem Festmahle, welches die JaryNitglieder bee chemischrn Gcuppe hielten, brachte Proseffor Hlasiwetz einen bemerkenSwrrthen Trinkspruch — er behandelte das Thema der Wander — aus, b.-n wir hier folgen laffen: „Fitr Eceigniffe. bie beat Menschen unbe-greiflich find, sttrThalen, bie cine ungeahnle, unmSz-lich gebachte W-ndung drS frllhern ZustandeS herbei-ftihrlen, fUr Werke unerkliirlicher Act, bie burch GrLhe und Schonheil den Geist in Stannen versetzen, hatte man in faum verganzener Zeil das Wort „Wunder". Die Wunder, als etwas beat gewohnlichen Naturlauf entrUiics, muhten als Gezenscitze zu den natiirlichen Eceignissen, Thaten und Weaken erfcheittett, welche die Menschen veranlasien und ausstihren konnten. Nur Glitter und Heroen, bose unv gute Geister, Heiltge und Teufel, Feen und Ziuberer verrichteten Wunder. und wenn doch Me»schen dabei im Spiele waren, so waren sie von Einslitfsen geleitet, gefangen oder be-fessen, die vyn diesen Wesen ansgingen unb die dem Menschen freundlich ober feindlich gefinnt waren. Die Wunder gejlatteten (einen Zweifel — sie waren bc» glaubizt. sie warden historisch, sie warden die Meilen-steine aus beat Wege der Geschichle; von ihnen jurneist erwartete man die LLsnng verworrener Zastiinde. nach dett Wandcrn richtete man den Kalender ein, beftetlte den Acker, tarierte Menschen unb Bieh, nach ihnen cerurtheilte unb begnabigte bas Gericht. E» roar eine recht beqaerae Zett, diese Zeit bes WanderS, denn vor a Hern tiirzte sie die ben meiften Menschen oerbrieh-liche Beschiistizanz wrsentiich ob, sich liber etwas, was man nicht versteht. ben Kopf za zerbrecheu. Allein diese wunderliche Zeit schemt nachgerade vorbei zu sein, unb von grohm, erstaunlichen Dinzen sagt man heute nicht mehr: bas ist ein Wunber, sonbern: bas ist wie ein Wunber. Wir wissen alle. wie es lam, dah bie Wunber allmalig aushorten. — Sie rourben tmmet gertnger unb verkiimmerten in dem Mahe, als sich der Verstand deS Menschen entwickelte. Der aber entwickelte sich durch die Arbeit, durch die korperliche mechanische zuerst, welche die geijiige erzeugte, unb die Anwenbung notllrlicher geistiger Kcafte also hat bie libernatttrlichcn Kcafte bes WunberS iiberwunden oder llberfliisiiz gemacht. Wit brauchen jetzt keine Wunder mehr, es ist keine Nachfroge nach Wundem mehr, feitdem wir bas, was fie leiften sollten, selbst besorgen tbnnen. DaS Wunber, der Jnbegriff bes Grohen, Machtigen, VerblUffenben, • nicht sofort B-greislichen, bieses Wunber schasst jetzt bie Arbeit, die von Katem. wiffenschastlichern Crfennen nnb Berstehen auSgehende geijltge Arbeit, die ihrerseils bie kbrperliche Arbeit leitet, bestiatmt unb ju ben grStztcn Leistangen be- fahigt. — Wit find bestiindig umgeben von Wunder« bieser Art, mit von Menschen gef’chassenen Wandern, unb wit stehen heute vot bet Summc aller solchet Wander — vot einem Schauspiel, wo die ganze Welt sich vemnigt hot, zusammenzntragen, roas sie an wunderbarem bieten kann. Die alte Welt hatte es nur auf sieben Wunber gebracht — wet abet zahlt bie Wunder unserer Tage? Behalten wit immer* hin diesen Namen bei, unb wir stehen vot unserer WeltauSstellung als einem Weltwunber, als einer Weltrounder-AuSstellung. Ist bet Einbruck, den roir von ihr empfangen, nicht ein fo beroaltigender, dah roir einen Augenblick zu glauben vermeinen, datz alleS fei nur butch Zauberei cntjlanbcn, eg fei bas Wert von Kciiften, gewaltiger als alle, ubet die roir gebieien? Aber roir besinnen uns, unb mil einer Be» sriedigueg ethabenster Art trfennen roir, dah alles nut Gebilde ist von Menschenhanb, bie geleitet roar von bem Menschengeist, bah bieser Geist es schuf, inbem er sich umsetzte in Arbeit unb nun uns als Lohn bafilt bas Bewnhtfein bes SchbpfetS gibt, bes SchiipfetS einer Welt, bie unfern Gesetzen gehorcht, unsern, roeil roir sir ergrUnbet haben, roeil diese Mcichte uns ge-horchen mttsien. Dutch die Arbeit haben roir geschaffen, roas nur bas traumhasteste Begehren bes Menschen er* Men kann, burch sie leben unb streben roir, unb wenn wit ben hohen idealen Zielen uns nahern, die bet Menschheit vorgezeichnet siad, so hat die Arbeit bas bewirkt, — sie, unset Stolz unb unset ©:gen, sie bas einzige, wahre ungetriibte Gliick, welches bem Menschen beschieben ist. Unb so oft wit auch getrennt waren burch UnglUck, Wahn unb Leidenschaft, dutch Kcieg und Fehde, immcr roar es bie Arbeit, die uns wieder zufammengeslihrt hat, die uns nach den Witten einer letzten qaalvollen Zeit auch heute hiet vereinigt, unter deren frtebliches Scepter roir uns so gerne beu-gen. Im Geiste bieser Arbeit datum, die bas Wander vernichtet, roeil sie eS erflfirt, die bas Wander schasst, roeil si: eS versteht, tm Geiste bet Arbeit, die ben Fcieben bebeuttt unb bas Gliick ber Menschen — in biesem Geiste begrllhe ich Sie, unserc hochverehrten GLste, ich begriihe Sie als die Letter bieser Arbeit unb ihre Gesetzgeber. Ich begriihe Sic im Namen ber Lsterreichisch-ungatifchen Mitglieber unserer Jury-Gruppe, ich heihe Sie willkommen von ganzem Hetzcn, unb trinfe Ihnen bas etste Glas zu! Local- unb Provinzial-Angelegenheiteu. — (Zum beflen berUn terfratnct) ein Schetflein bcizutragcn, ruft heute ber Mannerchor bet philhatmonifchen Gefellschast, unb geroifj nicht verge-bens, bie Loibachcr auf. Laibachs Einroohnerfchaft hat fchon bei ben verfchiebensten Anliifsen ihren Wohl» thatigkeitSsinn in hervprtagenber Weise bethiitigt, unb roir haben beshalb wohl ein Recht za hoffen, dah si-auch dieseSmal die gebotene Gelezenheit sehr gerne benlitzen witb, ihrer Theilnahme slit bie so hart be-troffenen LandSleute hilfebringenben AuSdruck za geben. — (Ungliitfsfoll.) Gestetn und vorgesten waren Arbeiter bei ben Telegraphendraht-'Candelabern an bet fficfe bes Grumnig’schen HauseS (wo sich be* kanntlich oas Telegtaphenamt befindet) befchaftigt unb bcbicnten sich bei ihtet Arbeit einer grohen Stcig. leitet mit zwei Stittzen, — selbstverstanblich wurbe je nach ber vorzunehmenben Arbeit bie Stellung bieser Letter geiindert, unb so tras es sich unglitcklicherweise, bah gerobe, als bie Leitet mit dem Fatze bei bet Passage zwischen Wienerstrahe und FcanziSkanergasie fianb, eine Privatequipagc trotz ber von dem Auf* sichtSorgane crhobenen Zarufe on bie Setter anfahr unb sie natUtlidh uotrih, fo datz ber oben beim Canbe-laber befchoftigte ca. 30jShrige Maurct herobstiirzte. Der Monn wurde in bas VorhauS des Grumnig’fchen HauseS gebracht, wo ihm ber schnell h-rbeigeholte Bahnarzt Tomiz unb Apotheket Schenk die etste Hilf- brachten, fpatet fam Primarias Dr. Bleimeig, welchet bett Verungliicklcn ins KrankenhauS Ubertrogeti tietz. — 'Wie roir vetnchrnen, hatte derselbe in bet Nacht bebeutenbe Schmerzen, doch ist sein Zuflanb nicht hosfnungsloi. Der Arme fiel auf bie Ferfen unb daS Gesatz unb mutz jedenfallS cine sehr starke Et-fdbtttterung erlitten haben. — Der EigenthUmer unb Lenkcr be« genannten FuhrwerkS macht bereits feit einigen Tagen burch seine enorme Ungeschicklichkeit im Pferbelenken bie Strahen unserer Stabt unsicher. Am vorigen SamStage fuhr er einer knapp an ber Maner gehenben Frau fast auf ben Rllckeri, obwohl bie Strahe bie Breite fiir vier Wagen befitzt, unb vot-gestern hatle er wit ben Comfortablekutfchern vor bent Hotel „Elefant" Differenzen, ba er benfelben in bie Achsen ber Wagen gerieih. Warum rourbe Lberhaupt die FranziSkanergasie flit Fnhrwerke nicht abgesperrt? — (3lit Secret.) DaS ReichS-KriegSmini-sterium hat bie auSnahmsweise Bewilligung ertheilt, bag ben im Verbanbe beS HeereS befinblichen Lehrern unb Lehramtscanbibaten, welche in ber Ferienzeit ben dieSjiihrigen Waffeniibungen ber Refervemiinner beizu-wohnen haben, roegen beS BesucheS ber WeltauSstel-lung in Wien ber Aufschub biefer Uebung, roenn sie botum anfuthen, auf baS nachstfolgenbe Jahr geftattet werbe. — (Milbe © o m m I u n g.) Der Vorstanb beS k. k. HanptzollamteS in GLrz August Suppan-tfchifch hat zugunsten ber burch ben Eisenbahnuufall bei ©teinbruch in Ungarn befchLbigten Krainer unb beren Familien eine milbe ©ammlung eingeleitet unb baS ErgebniS betfelben, 90 fl. 56 kr., an bie LanbeS-regierung in Krain eingesenbet. — (DeSinfection bet Cholera in pričat to oh nun gen.) Da bie DeSinfection in Wohnungen, in benen Choleraleichen tnaten, von ben BehLrben verlangt wirb, so verLffentlicht baS „Meb. chirurg, Centraldlatt' folgenben MobuS betfelben: 1. ©troh 2C., alleS was feinen befonbern Wetih hat, toirb sogleich vetbtannt. 2. Man verschreibe: Rp. a) Calc, hypochlor. unc. j. (s. ad chartam); b) acid, hydrochloric! crud. conc. unc. jj.; c) acid, carbol. crud. unc. j., 8. zur DeSinfection. 3. Zwei teere Mahflaschen. 4. Lasie man in TLpfen Waffer sieben. 5. Excremente ic. follen sogleich mit SLgefpanen ver-ntengt toerben. Man macht nun eine Losnng: auf l/2 Matz Waffer unb % unc. acid, carbol. in eine Flasche. Da mit bespritze man bie Excremente unb gebe selbe nach unb nach aufS Feuer. BettgetalHfchaften, ©trehfiiefe, Ueberjiige rc. bespritze man mit betfelben Losung; ftebet bann bas Waffer, so roetben selbe mit ber anbein Wcische auSgefocht (*/4 ©tunbe, bann wirb auf« neue bie Btfpritzung vorgenommen). In bie zweite Flasche mengt man so viel Waffer mit Chlor-falf, bi« biefe« Gernenge jut Befpritzung ber Localiliit anSreicht; in biefelbe Flasche giehe man noch ben britten Theil ber ©alzfaure, bann bespritze man bie RSume; man fann bie Befpritzung 2—3 wal wieber-holen (1 Unze 20 Petz. Chlorkalk teicht aus). Eine Dtachme mit ©alzfLute zetfctzt, macht in einem Zimmer (13 Ellen lang, 11 Ellen bretf, 6 Ellcn hoch — 364 5 Duabratmeter) fo vicl Chlor fret, bah ba« Athmcn befchwetlich ist. Aborte unb Excremente ttin nen befonbetS beflinficiert roetben (mit Kupfervitriol in Pergamentsiicken in bie Aborte gehangt). — (GefuubheitSpflege inbenSffent. lichen VolkS- unb Bit r g e rsch ul e n.) Die in ber Verorbnuug be« UntetridjlSminifierium« com 9. Juui b. I. hinsichtlich ber SchulgefunbheitSpflcge entljaltenen Bestimwungen haben in alien LLnbern fo fort unb auf so lavge provisotisch in Wirksarnkeit zu trelen, bi« hieriiber (Ur jebe« einzelne Lanb bie end giltigt Ministerialverotdnung erlaffen fein roirb, wes-halb c« auch ben LanbeS-Schulbehiitben zur Pflicht gemacht ist, bie Durchfiihrung biefer ©ejUmmungen bei ben beftehenben Volks- unb BUrgerfchulen fchteu* nigst zu betanlaffen. Weitcr haben die Landes-Schul-brhLtben ben VetotdnungSentwurf ehesten« in colle-gialifche Betathung z» ziehen, benfelben ben Schul-verhriltnisse« ihte«J3erroaltungSgebieie« atijupaffen unb "tai Opetat dem MinisimLL: svr CultuS unb Unter ticht zur enbgiltigen Schlutzfasiuug vorzulegen. Hieran luvpft sich die befonbere Auffotbetung, auch in Er-jufigung zu ziehen, ob ber fUr das Land zu etloffenben Verordnung nicht fofort auch NotmalbauplUne fUr ©chulhLufer unb Abbilbungen zwcckmahiger ©chultafeln, ©chultifche, ©chulbtinte rc. rc., rooftir sogleich zu forgen roSte, beigelegt roetben follten. — (Eine echt ungatifihe National-Mufi k k a pe lle) unter ber Direction be« Hettn MiSka DotLSz roirb morgen abenbs im Casino sich hLten lassen. ©icherlich roirb bet eigenthiimliche Zauber, den die ungatischen Nationalweisen auSUben, auch hiet seine Wirkung nicht vetfehlen. — (Die ©libba h n) hat mit ber ungatischen Westbahn einen birecten Personen- unb GepackSvetkeht vereinbart, nach roelchcm birecte Fahtkatten in Wien, Neustabt, Debenburg unb KaniS^a nach ben ©tationen ber ungatischen Westbahn via ©teinamanger unb in Marburg, Laibach, Triest, Klagenfutt unb Villach via Graz bahin auSgegeben roetben. Ebenfo auch in Ofen, Dunje« Nyck, MatlenjevaS, Tarnek unb Teteny via Stuhlweihenburg unb KiS-Czell. — (RubolfSbahn.) Bei ber Kronprinz Rubolfbahn betrug im Iuni 1873 bas MehrertragniS bet Einnahmen gegen ben Iuni 1872 28 43 Procent. Die Zunahrne ber Ftequenz im Perfonenvetkehte, foroie bie ©teigerung im Giitetvetkehre gegen bie gleiche Periobe be« VotjahreS refultiert wohl theilroeife au« der Erweiterung bet ©trecke urn 19 8 Meilen, hautfLchlich abet aus bet Belebung beS VerkehreS im allgemeinen. AlS Hauptartikel gelangen zur Befvrbe-rung: Etze, Roheifen, Sifen unb ©taht, Stahlwaten, Holz- unb Minetalkohle, Bau- unb ©chnitzholz. — (Der Obstbau in ©teiermarf.) Au« Steiermatk berichtet die „Wiener lanbto. Ztg.": „(5« ist bekommt, bah ©ieiermatk unter ben Wein- unb OdstlLnbern feine untetgecrbnete Rolle spielt. Es routbe nun vetfucht, tie Production bes LanbeS nach beiben Richlungen hin roenigstens annLherungsroeife fcstzustellen, unb eS hot sich at« Refultat ergeben, dotz: Steiermark ungefLhrt 72.000 Joch Weingcirten besitzt, auf roelchen burchfchnittlich 1^/z Millionen Eirner Wein im Werlhe von mehr als 7 Millionen Gulden erzeugt roetben. Tie Zahl ter Obstbaume im ganjen Lanbe bcltiuft sich auf ungejaht zroei Millionen. — (©chtuhoerhanblungen beim k. k. LonbeSgerichte Laibach.) Am6.August.Andrea« Bacnik: fchroete korpetliche Befchabigung; Jofef ©met-kol: fchroete kiitperliche Befchabigung; Georg Dolinar fchroete korpetliche Befchabigung. — Am 7. August. Jakob Novak unb Jofef Ostank: CtebitpapiervetfSl-fchung. — Am 8. August. Franz ©amejc: Diebstahl; DlatcuS ©lopnit: fchroete kbtpetliche Befchabigung; Anton Krek: Diebstahl; Johann Capuder unb 2 Ge-noffen : fchroere korperliche B-fchabigung. Am 13. August. Barthelmii Michelič unb 2 Genoffen: fchroete kLrpet-liche Befchabigung; Maria Kovač: MajestatSbelei-bigung; Franz (sufletš.č unb 2 Genoffen: Diebstahl; Johann MotaU unb 3 Genoffen: Lffentliche Gewalt thtitigfeit; Martin Dane it: Sitruntreuung. — ( In halt bet „ Allgemeinen illu -st r i ert e n WeltauSstellungS-Zeitung" Nr. 7.) Text: Portugal bei ber WeltauSstellung. Von I. L. MenkeS. — Im Aquartum. Von Davie ©ibon. — Volkenypen unb Ttachten. — Die AuS-stellnng bet Actiengefcllfchaft ber k. k. ptiv. Leinen-, ©pinn- unb Webefabrik in BrUnn. — Die Meet-fchaurnfabtication auf ber WeltauSstellung. — AuS ber Kunsthalle. — Die chemifche Jnbusttie auf bet WeltauS stellung. — NahtungS- unb Genuhmittel auf ber WeltauSstellung. — Die ©chonfiirberet von W. ©pinblet in Berlin. — AuSstellungsobjccte. — Runbfchau. — Mittheilungen au«bemPublicum.TechnifcherTheil: DieTtocken-Iegung feuchter Wohnungen. Von Ernst Abolf von Heffe. — Eingefenbet. — Jnferate. — Illustra -tionen: Ftadeffo ba ©itveira, Gencralcommipr ber portngiesifchen AuSstellung. — AuSstellung ber ActiengefeUfchoft ber k. I. priv. Leinen-, ©pinn- unb Webefabrik in Btiinn. — „Dcr Strike berSchmiebe." — Ungarifche Zigeuner. — Salon-Stehpfeife aus Meerschaum mit Btonzemvntierung fttr vier Personen. — Wiener Aquarium. eingefenbet. Allen Kranken Kraft unb Gesundheit ohm Biedizin und ohne Kosten. Revalesciere du Barry non i'oiibon. Seine Stanf6ett vermag ber belicaten Kevalesci6re du Barry jtti widerstehkn, und i’eieilint biefelbe ohne Mebizin unb ohne Kosten cue Magen-, 9!ercen», Brust-, Lungen-, Leber-, Driiseu-, Echleimbaut-, Sthem-, Blasen- nnb SRiereitteiben, Tuberculose, Schwinbsucht, Asthma, Husten, Unverbaulichkeit, Berstopsung, Diarrhoen, Schlafiosigkeit, Schwiiche, HUmorrhoiben. Wasierlncht, tzieber, Schwinbel, Blutausstei-jen, Ohrenbrausen, tlebetteit unb Erbrechrn selbst wahrend ber Schwall-jerftfiaft. Diabetes, Dielancholie, Abmagerung, RheumatiSmuS, Gicht, Bleichsucht. — AuSzLge aus 75.000 Certificate« ilber ©enefangen, bie allet Mebizin wiberstanben, trerben aus Berlangen franco eingefenbet. Nahrhafter als Fleisch ersxart bie Revalesci6re bei Erwachsenen unb ftinbent fiinfjigmal thren Preis in Arzneien. In BlechbLchfen »on ein Halb Psunb ft. 1'50, 1 Pfb. fl. 2 50 2 Pfb. ff. 4-50, 5 Pfb. 10 fl., 12 Pfb. 20 fl., 24 Pfb. 36 ft. - Ke-ralesciere-Biecniteu in Biichfen 1 fl. 2 50 unb fl. 4'50, — Revalenci6re Chocolates in Pulver unb ill Tabletten fiir 12 Stiffen ft. 1-50, 24 Taffeu J. 2-50, 4 imfjen fl. 4'50, in Puioer fiir 120 Taffen fl. 10, fiir 288 Saffen fl. 20, fiir 576 Taffer fl. 36. — Ku beziehen burch Barry bu Barrs & Comp, in Wien, Wellfl-—srasae Nr. 8, inLalbaob bei E. Mtthr, fowie in alien StabtiN i>ti ,> uten Apothelern unb Spe-leceihanblem ; auch eerfenbet baS wie l il Oau« nach aU'H Ofegtnben gegen Postanweifung ober Nachnahme. Wittenmg. Laibach, 1. August. Heiterer Tag, schwacher Nordwest,sehrheitz. $BSrmc: Morgens 6 Uhr -f- 17 1°, nachmittags 2 Uhr + 310“®-(1872 4-29.6°, 1871-^-21-8°.) Barometer im Fallen, 737 37 Millimeter. Das gestrigc Tagesmittcl der Warme + 23 4, tint 3 6 iiber deni Normale. Anqekommene Fremde. Am 31. Jnli. Hotel Stndt Xl lon. Schwarz und Justin, Kanflente, Wien. — Mantzer f. Frau, Altlack. Hotel Klefiiiil. jtlofutar, Unterkrain. — Smolnikar, Geschastsmann, Dalmatien. — Jesenko, Ehrlich f. FaM-und Cowacic, GrohhLndler, Triest. — Guiniu, Karlstadt. — Griep, Privalier, Alexandrien. Hotel Euroiiu. Margrciter, Stationssches, f. Frau, Szegedin. — Markoč Anna, Private, und Ziegler, Batter, Triest.— Haittsch. — Poleindi, Gntsbesitzer, sammt Frau, Galizien. — Nuduli, Neytra. — Wurmbrand. Cadet, Wien. — Poschich, Volnsca. Balrlselier Skill, Mechaniker, Finme. Dr. Schranz, Finanzconcipist, Tricst. , , Haleer von Oewterreleli. Faidinger, Priva"cl- — Haag, Kfm., Zambek. — Cernolatac, Commis, Wa — Globočnik, Raibl. „ ,, Moliren. Brolh, Geschastsreijeiider, Wien. — Cucel, ©omtut. — Bcnu, Wehrhauptmann, Wildon. — Ltppulw, Gastwirth, Diarburg. — Kiffer, Agent, Graz. _ , Verftorbene. Den 31. Jnli. Johann Janja, Halbbiibler, alt 72 I., Cioilspital. Uremie. — Anton Stenovc, Fatzbinders-kind, alt 6 Wochen, Polanavorstadt Nr. 38, a cuter Dan»" katarrh. — Diichael Jancii, Strafling, alt 33 Jahre, Ka-stellberg Nr. 57, Zehrfieber._________________________ _ Gedenktafel fiber bie am 4. August 1873 ftattfinbenben Licitationen. 2. Feilb., AljanM'sche Real., Siegersdorf, BG. Neu-marktl. — 3. Feilb., Merse'sche Real., Willingrain, BG-Reifniz. Telegramme. Madrid, 31. Juli. Die Insurrection ist i" Sevilla vollstanbig niebergeroorfen. Die Stabt Al-meria fchlug ben crftcn Angriff der von Cartagena ausgefallenen Jnsurgentenschiffe zuriick. Die I"' furgenten von Cartagena dildeten ein Ministeriu>» unb ernannten ein Directorium. Der telegraphische WechselcnrS ist uns bis Schlufse bed Blattes nicht zugekommen.________ fleffeiitficOer Dank. Jch etlanbe mir, mem-n hochgeehrten GoN^ fiir die fnundschastliche Aufnahme unb ben reichen bie mir in Laiback zutheil wurden, mcinen tmttjF Dank auszubriicken. Mit einem herzlichen Lebew^' ° pfehle ich mich einem frennblichen Anbenken bis z""' menden Winter, too ich mit einem gang nenen 5J5ron>1 hier toitber auszutteten beabsichtige. Hochachtungsvoll ergebenster Josef Doppler, BolkSsiinger anS Wten L'llS mt 3fin. v. Lleinwahr ft get. Bamberg in Laibach. »erleger nnb Mr bie Wetaetion leranttrortlich: Cttcmai Bamberg.