Slsveniens Blatt. Verantwortlicher Redacteur: Franz Polük. ^/ Rtt Dienstag den 5. September «848. Die Revolution im Jahre «848. ^Fortsetzung.) Zur natürlichen Lasse des Menschen gehört auch die Freiheit der Rede nnd der Presse. Wahr ist und bleibt es, daß die Rede, weit mehr aber noch der Druck die öffentliche Sicherheit gc> fährden können, zumal wenn sie uuvorsichtig, mit größerer Oeffeutlichkeit nnd im Stromme der Beredsamkeit geführt erscheinen. Doch das Vernunft-recht kennt keinen PräveutlouSzwaug ; am grell' sien angebracht erschiene er bei der Rede, bei dem heiligen Ausflüsse eines Vermögens des Menschen, welchem nach er sich von allen lebenden Wesen un« terschridet, welche die Hauptbediuguug seiner Ausbildung und der Möglichkeit semer Herrschaft über die (5rde ist. Die Sprache ist das himmlische Mittel der Verbreitung der Nächstenliebe, dcS Rech' tcs und der Bürgerlugcnd. (!»iuschrällkulig derRe« de gibt dem Despoten die Mittel an die Hand Iammcrtöuc und Seufzer im Keime zu ersticken; Bitten nnd Uuglücksblldcr ferne zu halten, und die Verbindung und Kraft der Unterdrückten zu hemmen oder unmöglich zn machen, Uneingeweihte Hände emcr Zensnrspolizei streichen — was sie nicht erfassen, damit aus solch einem Terle kein gefährlicher Keim crsprosse; — sie streichen waS schön und frei ist, damit ihr (Gewissen nicht er-wache, oder damit ihr vermeintlicher Berussgeruch nicht crjchwäche; — sie streichen anch was einem Vureantraten zweideutig vorkommen könnte, da« mit er ihnen hcnte oder nurgrn eine Zulage nicht versage: damit er ihnen Dank wisse, wenn er sich beruhigt auf seinem Bette walzt. — So wemg als emzelne andere Bewegungen des Menschen der vorläufigen obrigkeitlichen Genehmlgnng bedür« fen, so wenig bedarf ihrer die Rede, wenn an« dcrs nur das nachträgliche Strafverfahren geregelt ulld in Ausübung ist. Unter die natürlichen, durch Selbstherrscher nuterdrückte Rechte gehört auch das sich zu ver« sammeln nnd über öffeutliche Angelegen« heilen zu berathen; — ein Recht, das iu ei' ncm Polizcistaatc furchtbar klingt. Die Gründe auf denen es bernht, nnd die für seinen Bestand sprechen, haben mit dem sür die Volksbewaffnung und die Freiheit des Wortes angeführten viel gemein. Unter allen Nationen Eurovas, die unter dem Fremden, zum Tbeile gar der Cigeneu schmachte, ten, waren die slavischen voraus. DaS Uurrcht, das an den Pohlen geschehen; die ohne vorberge« gangcne Berechnung versuchte Magyarisirnng im so. genannten Königreiche Ungarn, die Germanist' ruugsversuche im Kaisertbumc Oesterreich vereinten die fremde Sprache und Sitten leicht anneh» meuocn, gelehrigen Slaven mit dem nach der allgemeinen Freiheltsstlflnng sttebeuden Franzo» sen. — Die Frcllmtobestrebungen in Polen und Italien waren gescheitert; — Ludwig Philipp Ulid seine Helfershelfer, zum Cebrinc frei gesinnt uud ullluteressirt, ließen keine Anstlsluugru gegen den nordischen Knoten zn. Die Schweiz, der alte, ruhige Freistaat wurde als Wertstatlc der neuen Pläne lnwcrseheu uud benützl; dieser Freistaat, von den Großmächten am ruhigsten gelassen, für sich selbst am genügsamsten, war anscrsehen der Probierstein der Meldode zu sein, nach der die Völker gegen Regierungen kämpfen; anch war in der Schweiz die Prüfung der (5nergie nnd der Kräfte der Großmächte, — Der Sonderbund war gefallen ; mit dessen Niederlage schlug dir Stuude für die Eutfernung der Dynastie Bourbon-Orleans und für den Beginn der nencn politischen Zeitrechnung in (5u-ropa. In diesem Augenblicke begann Italien sich thätig zu rühreu, uud Deutschl'aud zu begehren, was es lauge gewünscht ; der Slave lächelte aus in sriuer Art; er wußte lange, daß er um sicheres Spiel spielt, daß er bei jeter Freibeilsrühruna, seiner Bedrücker nur gewinut, uud daß eiuc große Nation, wcun sie nur halb cmanzlpirt wird, — schon eiue furchtbare Krast entwickelt; — cr sah sich befreit ohue Vcrglssen von Blut, darnach er dem deutsche» Herder zufolge nie dürstete. l.3ortsthung solgl.I - 38 - Antwort des Triglav an den Gorianz. Geehrter College in den südlichen Marken mclncs mir so werthen Landes ich grüße dich, und entbiethe dir meinen Danck für dein erstes Schreiben. — Tief hat mich die Aufrichtigkeit deines Geständnißcs ergriffen, daß du so glücklich die blau-gold-rothe Klippe unserer Nationalität nnisegclt hast, angenehm endlich hat es mich bewegt, daß du so viele Hoffnungen für eine schöne freie Zukunft unseres Volkes hegst. EZ mag war sein daß aller Anfang schwer ist, jedoch dieß habe ich nicht gefunden, ich glaube, man müßte nur deu Salz ändern, daß alles was uach dem Anfange kommt schwer ist, weil die Fan« tasie, jene holde Schöpferin angenehmer Stun« den, jene Göttin, welche im wahren Verstande des Wortes die fröhlichen Stnndcn mit Nektar würzet der rauhen Wirklichkeit zn schnell entschwindet, und dem Erdgebornen die hohe Weihe der Begeisterung entzieht, und seinem kalten Verstände, sei' ncm sich selbst sprechenden Höhne überläßt. Ich glaube mich nicht zu irren, wenn ich hierin die von dir bezeichneten Klippen snchc, da die Erfahrung ja lehrt, daß dieß die gefährlichste der Klippen ist, an der Großes scheitert; sieh an die Frankfurter Versammlung, und bedenke den hohen Enthusiasmus der sich früher nach dcntschcr Einheit geltend machte, jener Wonnerausch welcher ganze Erden in seinen Dunstkreise zu drehen schien, — was ist's — es ist die Wirkung der ernüchterten Fantane, des Hohnes, der im Menschen stets uach Oberherrschaft ringt. Darum aber ami) glaube ich dir, daß sich die Freiheit, die freie Entwicklung meines Volkes auf nationeller Grundlage befestigen und dauerud herstellen wird, weil es uicht ein Geboth der Fantasie— fondern ein Geboth der Ver-nuuft und vernünftigen Volks-Heranbildung ist. Daß aber Gebothe der Vernnift immer ihre Geltung ob früh ob spät — endlich aber doch erlangen müßen werde ich dir wohl nicht zn beweisen haben, da der 15. März und l5. Mai laute Zeugen mci< ncs Satzes sind. Daher glaube ich auch mit dir, daß alle Hindernisse unserer vollen Freiheit weichen müssen, daß unsere nationelle Blüthe auf festere Grundlagen gebaut ist als die deutsche Einheit, es steht uchmlich Vernunft gegenüber der — Fantasie. Hier muß ich etwas auf deine von dir gestellten Fragen zurückkommen, und dir einige Auskunft über die in deinen Marken gewählten Depu« tirten sagen. Dein Witz war nicht schlecht, da du dich mit dem Anhängsel, daß du von ihnen noch Nichts gehört hast, an mich wendetestcs, ub ich mit mclnem Drcchauptes Gehörssinne uicht etwas aus Frankfurt herüber schallen hörte. — Theuerer Freund, du beweinest gewiß dein Volk, wenn ich dir im Vertrauen eröffne, daß sie schweigen, und nur beim Abstimmeu im Gefolge der Repräsentan-ten ihrer Grundsätze auf den Ruf des Präsidenten sich bewegen. — Aber was dieß, du jauchze-test gewiß uicht so in Freude als ich, da ich von Ferue vernommen, daß aus Krains Stamm daS edelste Grün mein herrlichstes Volk vertreten sollte, als ich jene scharfen Nationalitätskämpfe wie im Fluge aus der Eisenbahn erschallen hörte, als ich sah mit welch männlicher Stirne er meinem Volke zurief: sollte uns das Parlement nicht gefallen , so lege ich gegen deren Veschlüße im Namen meines Volkes Protest ein, erkläre, daß sich Krain an Deutschland nicht anschließen werde, nicht anschließen kann; und nun — nuu lese ich er sei ein schweigsamer Mann von einigen protestantischen Gedichten. Ach! ich Armer, da floß Feuer mir durch meine Giganten Glieder, als ich es las; und konnte kein Mittel finden zum Niederschlagen meiner Reminiscenzen uuo meiner Hoffnungen. Jedoch jetzt bin ich wieder genesen, als ich meine Dcpntirten in Wien hörte, die waren Balsam für meiue weitklafendeu Wunden. Jener, welcher der englischen Uncmpfindsam-keit zum Trotze die Frage der Nationalität in Oesterreich mit kurzen Wortcn ^closet hat, wclchen Voifall errang cr nicht? und auch ich war bewegt vor Freude als ich es hörte; — hier seheich waS ein Mann von Verstände, von glühender Vaterlandsliebe wirken kann; ich würde mir trotz meinem Dreihanpte kaum eine bessere Lehre zu geben getrauen. Vei den getroffenen Wahlen nun glau« be ich, werde ich einer bessern Znkunft entgegenwallen können, da durch Vehanptnng der Nationalität erst die demokratische Regierungsform ge-sichert sein kann, die ich so sehr liebe. Jeder Abweg von der Vahn der Nationalität reißt auch von der Herrschaft der Demokratie eine ihrer Stützen mit. So glaube ich werde man leicht das Nivellie-rungssieber der Neuzeit bestehen, und die hohen Patienten werden mit erstarkten Nerven die neue Regierung umarmen, jene Rcgiernng, welche zu ihrem Fortbestehen kcine künstlichen.'Hellmittel bedarf, sondern an der frischen Luft unter GotteS schöner Sonne ihren schlichten Verstand ausgebildet hat. Viele lassen ihre Köpfe sinken, vielen schwindelt es ob des kühnen Ganges, den die Nation seit einigen Monathen mit solcher Sicherheit gegangen ist, nehmlich: die zarteste der Fragen die der Nationalität, geht in dem nenen constitutio-nellcn Oesterreich friedlich seiner Lösung entgegen, das Ol,i-:tt des österreichischen Staates bekommt ein neues Gewand, welches die Glieder des Reiches besser wird schützen als das verwit. tcrte Mettermch'schc System: Nichts durch das Voll - 3ft - Alles für das Volk, welches er so würdig gclösct hat, indem er Nichts Gutes durch das Volk hat erstehen lassen, und Alles Geist und Kraft todten« de, alles Ungemach für dasselbe aus seinem berühmten Studierzimmer dccrctltt hat. Hier wird sich dir gewiß die Frage aufdringen , wie kommt es, daß bei einem solchem Systeme nach 50 Jahren noch eine freie Seele herrscht? Lieber Freund, dieß wirst du dir leicht erklären, sobald du bedenkest, daß die Seele nur dann sklavisch wird, wenn sie einmahl den Lüsten des Körpers verfallen, daß daher dieses System immer wieder mit soviel Wie-dcrsachcrn zu kämpfen hatte, als neue Schößlinge auf die Bühne dc6 Lebens traten, darum wirst du auch die Vorkämpfer der Freiheit m:r iu von Lüsten »och uicht zerstörten Körpern in der feurigen Jugend sindcn. Die ganze andere Masse ist nur der saure Teig das Entfalten der Frecheits-manner schöner zu entwickeln. In dieser Hoffnung stehe ich fest an meiner Mark, und warte der Dinge die da kommen, fest entschlossen in die Speichen der rollenden Zeit nnr so weit einzugreifen, daß sie meine Lieblinge ihrem ersehnten Ziele zuführe, ungeachtet der vielen Finsterlinge und ihrem Rabengekrächze, welches sie besser bei der Verwesung eines unbestimmten Reiches angebracht hätten. Hier wlll ich abbrechen, und verspreche dir über alles was sich Merkwürdiges ergibt, Bericht zu erstatten, erwarte aber auch, du werdest nicht entstehen mir frenndliche Kunde zu bringen, wie es bei dir steht, wie die Freiheit ihre Fortschrite feiert; jeder blinde Lärm aber möge dich nicht erschrecken, er ist nur ein zarter Fieberwahn der verblichenen Zeit, und ihrer Ritter. Stehe fest wackerer College wie Dein Triglav. -F- Ein guter Nath! Nach der Constitntionszusicherung sind sämmtliche Nationalitäten der Monarchie garantltt. — Diese Garantie der Nationalitäten scheint aber die Praris noch immer nicht zu erfassen ; mir fällt den Augenblick vorzüglich eine Branche, nehmlich die des Gefällswesens ein. — Ich kenne die Amtsvorschritten oder Uebungen der dleßfälligen Behörden zu wenig, als daß ich mich in die Be» antworlung der gegenwärtigen Frage von einem andern Standpnncte, als dem der Wahrung der Spracheu und Völkerschaften einlassen könnte; — ich will allfälligen getheilten, auf zu modificlrcn^ den Gesehen oder gar Gewohnheiten beruhenden, wenn nun auch schon sonderbaren Anslegnngen nicht vorgreifen', aber Pflicht eines jeden redlichdenkenden Mannes ist, und bleibt es, nach Kräften mitzuwirken, daß sich wenigstens der erste Schim« mcr der Verwirklichung dessen zeige, was dem nach fteicsten monarchischen Principien constltuirtcn Völ, kerbunde vom Rechtswege gebührt: Die unter den Slovene» angestellten Gcfälls-bcamtcn, in so weit sie der Landessprache vom Hause aus ntcht mächtig sind, haben sich durch einen längern Aufenthalt solche wenigstens zum Theile angeeignet; oder haben doch die Gewöhn» heitcn oder die Bedürfnisse des ihnen sprachver-schiedcnen Volkes Etwas erfaßt; — und doch kommen von Woche zu Woche Sprach- und Lan« desunkündige Beamte, und lösen die vorigen, mitunter geborne Slovcuen, ab. — (5s ist zwar mög« lich, doch ist es nicht wahrscheinlich, daß die un« mittelbaren Gränzzollbeamten wegen des noch unabänderlichen Zolltariffcs keine Bekanntschaft mit der Bevölkerung machen dürfen; — aber in der Amtsstube sitzende EoncipiNen, mitunter Untersu-chungs-Eommissarc und Mundanten werden noch immer fleißig gewechselt; noch immer rücken Frcm-de zu. Wahrung der Nationalität ist dieß offenbar sowenig als Ersparung des Staatshaushaltes. — Dem Laien dringen sich sonach keine andere alternative Gründe ans, als : Eigenes Ansuchen des Beamten; — Verhclfnng zu einer Reise-Entschä-digung, zu einer Borrückung durch kurze Verdienste iu dem kalbroh vermeinten Süden; — oder zu ciuer Lustreise; oder endlich beabsichtigte Sprenguug dcS Beamten in Uebcrsiedlungstostenl Etwas vom Ncichstagc in Wien. Am 3l. August soll nach stürmischer Debatte der Hauptsache nach beschlossen worden sein: *) 1. Die Unterterthänigkeit sammt allen solche nor-mirenden Gesetzen. 2. Der unterschied zwischen den Dominieal- und Rustical« Gründen. 3. Alle aus dem llntcrthanigkeitsverbandc entspringenden, dem unterthänigen Grunde an« klebenden Leistungen, Laudemieu, Zrhende, Bergrecht u. dgl. sind aufgehoben; - für die nicht alls Priv Uverträgen beruhenden Lasten soll vom Staate die Entschädigung gc-leistet werden; eine Commission zur Ent-schädiguilgSausmittlung dafür, sowie Behufs eines Gesetzentwurfs für die entgeltliche Aufhebung der cmplnteutischcn Verträge, der Holz- und Weiderechte, u. s. w. soll vom Reichstage zusammen gesetzt werden. *H Die Wiener Zeitung ist durch 2 T«ge ausgeblieben. - 4ft - Verschiedene Nachrichten. Von dcr Dravc. Wir glauben, es wird nicht mehr lange anstehen, das» dcr Krieg zwischen den Magyaren und Kroaten beginnt. Gestern 5en 27. August sind aus Wien nach Warasdin und Agram 15 Proviantbäcken, heute aber 10 Aerzte gegangen. Auch übersiedeln Warasdincr, und ungarische Familien nach Stclcimark. An der gangen stciri-schcn Glänze von Fürstcufcld bis Polslrau und Fricdau ist ein Kordon gebogen; noch heute marschircn einige Compagnien vom italienischen Negimcute Wimpjen nach ssncdau, wo schon früher zwei Conipagnien Met gelegen sind; wir glauben blos) darum, daß die Magyaren nicht durch Slei-ennark nach Croatien eindringen, oder aber der Krieg auf die steirischc Seite geworfen würle. Die C,zcre;auer warten kaum auf den Krieg, und sie haben den Aanus als cr in Warasdin war, gesagt: ^la^ui«, talvli ill^lno «ami, i!i ^ali l)lll»«iml) liui:!. — In Cilli und Vcttau sind Platzcommandcn aufgestellt worden, woraus wir schließen, daß man bald einiges Kricgsvolk durch diese. Städte in die untern Gegenden senden wird. ))8Iuvolli)a/" Von der Drave. Das Neueste was zu erzählen der Mühe lohnt ist, daß den 27. August sogenannte Deutsch-katholitcn in der hochgebildeten Stadt Marburg an der Drave die erste Zusammenkunft halten. Ein Hauptmann vom Negimcnte Piret wird, bis Rouge selbst erscheint, den Gottesdienst abhalten. Seine (srstlingH-Predigt hat zum Vorwürfe den Tert des heil. Paulus: Prüfet Alles und das Gute behaltet. Marburger ihr habet so ziemlich Alles versucht, Gott gebe, daß ihr einmahl das Gute behaltet. 'Aber ich fürchte sehr, daß ihr auch dieses versuchen, aber dennoch die alten----------------bleiben werdet. Slovene warte nur dcr deutsche Vund wird dir aus Frankfurt noch so manches schicken, z. Ä. den Nongc mit seinen Grundsähen, von welchen einer lautet: Jeder soll sich bestreben sein Leben angenehm zu machen auf was immer für eine Weise und mit welchen Mitteln er es nur vermag, und Niemand ist berechtigt ihn dabei zu stören. Dieser Grundsah ins slo-veuischc übersetzt würde so lauten : Frei kannst du stehlen, daß du besser lebst, und Niemand darf dir dessentwegen etwas thun. — O deutscher Bund! „Hluvoliija.^ ^Fiumc den 28. August. Gerade hat ein Vanal-Com-nüssar dem Gouverneur einen Auftrag übcrbracltt, daß er sich nüt allen magyarischen Acamtcn auf der Stelle aus der Stadt wegbegcbcn müßc, allcs Geld aber in den Nassen zurückzulassen habe, daß das magyarische Ministerium mit leiben nicht nach Belieben schalten und walten tonne. — "10 kroatische Szcrczaner sind nach Fiume gekommen, und haben am Markte den Natioualtan; Kolo in Gegenwart vieler Städtler und Bauern getanzt, welche hübsch ruhig zugeiehen haben. Gegen 'Abend sind sie schießend gegen Grobmk zurückgegangen, ,ro sie die verführten Bauern wieder zur Vernunft brachten. I. d. ^l." Fl'umc 31. August. Unmittelbar nach der heute ssrüh erfolgten Ankunft eines vom Banus an den Vice-Gespann Vunyevaz abgesendeten Couriers rückten ungefähr l000 Gränzer und Szerezaner ein, und nahmen im Namen Sr. M. deS Königs von Croatlen Vesly von unserer Stadt, ruor» auf sie die Kasserne und die Wachtposten bezogen. Die Ruh, ward leinen Augenblick unterbrochen. Die Natimialgardt hat sich aufgelöst. Der Gouverneur Crödy und verschiedene V,-amte schicken sich zur Abreise an. Sämmtliche Behörden mit Ausnahme der Regierung sind in ihrer Function verblieben. Karlstadt W. August. Hier zu Lande rüstet sich Alle» zum Kriege. 20000 Mann sind bereits durchmarschiert, und es folgen noch immer Abtheilungen von 500 1000 Mann nach. In jedem (iomitatc stehen über 8000 Garden zur Mobilisi-rung bereit. Die ganze Streitmacht dürste über 100000Mann in Croaiien und Slavonien an der Dravc versammelt sein, während in Cyrmien und Banat bis K0000 Mann gerüstet stehen. Für die Armee wurde bereils Gelrcidc in Kroatien und in Banat aufgekauft. Die Begeisterung ist allgemein und die Sympathien für Croatien sehr groß. Mehrere Kaufleute auö Trieft solleu 'j5000 fl. nach Agram gesendet haben. Die Lust zum Kampfe ist allgemein. In Nusiland umfaßt jetzt die Cholera 40 Gouvcrn«-menis. Seit ihrem ersten (Erscheinen vom 28. October 18111 bis 5. Juli sind 290,0l8 Personen an der Cholera ertrankt und 1lli,85)8 Personen gestorben; in Petersburg sind von 19772 Crlranltrn bis jetzt 1l,0W gestorben. Iu den Ostseeprovinzcn herrscht sie jetzt allgeimein. „Freisin." Alllündigunss. Die auf den 17. d. M. angckündetc Verlosung von Ge» winnst-Objecten zum Besten des hiesigen Nationalgarde» Fondes kann nicht am l7. d. M., wird jedoch unwiderruf» lich am 1. October d, I. Statt finden, und es wird Ort un> Stunde derselben nachträglich bekannt gegeben werden. Die Loose zu 5 kr. das Stück sind vom 10. d. M. ang«-fangen sowohl bei dcm Herrn Administrator Carl Ienkner, als auch durch Vermittlung jedes hiesigen Nationalgarden zu beziehen. Zur zahlreichen Theilnahme wird höflichst eingeladen. Nationalgardc - Verwa ltnn gsrath. Ncustadtl am 4. September l848. 33ci der Zapf'schcn Gült zu Lotschna werden m c h rcre A e ck c r, entweder zusammen, oder einzeln, auf sechs Jahre in Pacht gegeben. -^ Die dicßfällige Versteigerung sindet am 7. Septemberd. I. Nachmittags um A Uhr, am Orte dcr Realität statt. Dringender Aufruf. Die Nothwendigkeit der Beiträge zu dem cro-atisch-magyarischen Kriege ist fiir nns Untertrat ncr um so größer, als nns möglicherweise einzelne versprengte magyarische Uebcrlailfer bedrohen könnten. Betträge aller Art, auch die kleinsten werden hier vom Unterfertigten angenommen. — Brüder, es ist Nichtö zu versäumen; — es handelt sich um den Kaiser, um unsere Brüder; vielleicht um UNs! i<>UN2 I'ulÜK.. Neustadt! in Illiricn. Druck und Verlag von Maria Tandler 6 Sohn.