Bezugspreise Jnc Gsterreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2 — jtir Amerika: ganzjährig D. l 25 £ür das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Wernmltnng des chottscheer Boten in Gottfchee s)ir. 121. Berichte sind zu senden an die Schrtftteitung des chottscheer Moten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-icheer Boten erhältlich. P ostsparkass en-Konto Nr. 842.285. Wr. 16. Kottschee, am 19. August 1915. Jahrgang XII. Wir grüßen Dich, o Kaiser!1 (Zum 18. August 1915 aus dem Schützengraben.) Ein Lorbeer- und ein Dornenkranz Dich, hehrer Kaiser, schmücken. Der Lorbeer strahlet frisch im Glanz, Gar schwer die Durneu drücken. Den ersten wand die Liebe Dir, Der Mut von Österreichs Söhnen, Mit zweitem dieser Heldenzier Sollt' Dich das Schicksal krönen. Mit Demut und mit Heldenmut Hast Du sie beid' getragen, Wenn sich geglättet einst die Flut, Wird's die Geschichte sagen. Der Feind kam an des Reiches Rand, Da riefst Du uns, o Kaiser. Wir reichten einig uns die Hand Und pflückten Siegesreiser. Ein Jahr voll Opfer und voll Blut Ist drüber hingegangen, Gedämpft hat sich der Feinde Flut, Da wir wie Helden rangen. Heut' steigt im schönen Österreich Zum Himmel heißes Beten — Wir können's nicht den Zeiten gleich, Wo Friedensfahnen wehten. Von uns kommt nur ein Stoßgebet Im Donner der Kanonen, Ein stiller Blick zum Himmel fleht: Gott mag Dich, Kaiser, schonen. Bleibt unser Leben, kommt der Tod, Uns führt der Wegeweiser Nach vorwärts, hin zum Morgenrot — Wir grüßen Dich, o Kaiser! Im Felde. Franz Eisenzopf Fähnrich, IR 27, 15. Feldk-nip. Die Kaiserfeier in Gottfchee. Es entsprach dem Drange unseres Herzens, daß wir Österreicher heuer die Feier des 85. Geburtstages unseres geliebten Kaisers mit besonderem Glanze umgaben. Gibt es doch auf dem weiten, weiten Erdenrund keinen Kaiser und keinen König, dessen Name so tief eingegraben wäre in die Herzen seiner Völker. War doch dieser Festtag Österreich-Ungarns heuer umflossen und umstrahlt vom 1 Dieses Gedicht sowie das folgende („Meine Heimat") sendete der Herr Verfasser aus dem Felde Herrn Lehrer Friedrich Kaucky, der uns die beiden stimmungsvollen und warmempfundenen Beiträge freundlichst zur Veröffentlichung übermittelte. Ruhmesglanze der großen Siege unserer glorreichen Heere. Kamen in dem großen, nunmehr schon über ein Jahr währenden Kriege manchmal bange Stunden über uns, so war es ein Ausblick zu unserem nie gebeugten Landesvater, der genügte, um uns mit neuer Zuversicht zu erfüllen. Aus der heldenhaften Größe des kaiserlichen Herzens schöpften in schweren Tagen vieltausend Zaghafte neuen Mm und frischen Glauben. Und nun erst der Jubel über die errungenen Siegel Diesen Jubel, dieses Frohlocken wollten wir am 18. August, am Kaisertage, hinausrufen und hinausschmettern in alle Lande, in alle Welt. Der brausende Jubel sollte die Geburtstagshuldigung sein der Völker Österreich-Ungarns für ihren Kaiser und Herrn, damit der ganze Erdenrund sehe, wie sehr wir Österreicher unfern edlen greisen, vielgeprüften Kaiser lieben. Auch unsere Vaterstadt Gottschee wollte der überquellenden Liebe zum Kaiser heuer dadurch einen entsprechenden, würdigen Ausdruck geben, daß man die Feier des 18. August besonders festlich gestaltete. Zu diesem Behufe war ein eigener vorbereitender Festausschuß eingesetzt worden, der seiner Aufgabe mit Eifer und Umsicht waltete. Am Vorabende wurden nach dem Ave Maria in der Stadtpfarrkirche und in sämtlichen Filialkirchen eine Viertelstunde lang die Glocken feierlich geläutet. Um 8 Uhr abends versammelte sich die Bewohnerschaft beim ehemaligen Brauhause, von wo sich der Fackelzug (Lampionzug) unter Voranmarsch der Musikkapelle, die flotte Märsche spielte, in Bewegung setzte. Hinter der Musik marschierte die freiwillige Feuerwehr mit geschmückter Fahne, dann kamen die Turner und Turnerinnen mit reich bekränzter Fahne, hierauf die Soldaten des Rekonvaleszentenhauses, sodann die Herren Beamten der Kohlenwerksgesellschaft mit den Knappen (mit Fahne), die statt der Lampions Grubenlichter trugen, ferner die Pfadsinder, die freiwilligen Pflegerinnen vom Roten Kreuz, Bürger und Bürgerinnen. Es war ein ungemein imposantes, farbenprächtiges Bild, das sich dem bewundernden Auge bot: Die reichbeflaggte Stadt, die vielen Kranzgewinde an den Häusern, der bunte Lichterglanz, die wogende Volksmenge, der festliche Klang der Musik, Hoch- und Heilrufe ohne Endel Von einer offiziellen Stadtbeleuchtung war zwar mangels au einer ausreichenden Menge von Kerzen abgesehen worden und es waren statt dessen milde Gaben für Kriegsfürsorgezwecke gespendet worden. Mehrere Hausbesitzer ließen es sich aber doch nicht nehmen, ihre Häuser festlich zu beleuchten, besonders schönen Schmuck und reiche Beleuchtung wiesen auf das Marienheim, die Villa KajfeL, das Hotel Stadt Triest, der Gasthos vom Herrn Franz Schleimer und das Haus des Herrn Peter Petsche. Vor dem Schlosse wurde halt gemacht und Aufstellung genommen. Advokaturskandidat Herr Dr. Hans Arko bestieg die Rednerbühne und legte in begeisterten Worten mit machtvoller Stimme die Bedeutung des patriotischen Festtages dar. Redner warf einen Rückblick auf die lange Regierungstätigkeit Seiner Majestät des Kaisers, dessen 85. Geburtstag wir heuer besonders festlich begehen, und schilderte in beredten, schwungvollen Worten die so überaus egensreichen Neuschöpfungen in Österreich, die wir unserem geliebten Kaiser verdanken, der das alte vormärzliche Österreich durch zahlreiche segensvylle Werke des Friedens in einen modernen Staat umgestaltet hat. Ihm, dem Friedenskaifer, dem Hüter des Weltfriedens, sollte es wegen der Mißgunst und des Hasses der Feinde, die Österreich-Ungarns innere und äußere Kraft unterschätzten, vom Schicksal beschicken sein, zum Schutze für Österreich-Ungarns Ehre und Existenz zum Schwerte greifen zu müssen in diesem größten und schrecklichsten aller Kriege. In bösen Tagen dieses Krieges sahen wir die vornehme, edle Heldengestalt unseres Kaisers niemals wanken und zweifeln und nun leuchtet dem kaiserlichen Herrn die Sonne des Sieges, vielleicht baldigen Abschluß der furchtbaren Kämpfe erhoffen lassend. Mit den Worten der Bolkshymne: Heil dem Kaiser, Heil dem Lande! Österreich wird ewig stehen I schloß der Festredner. Brausende begeisterte Heilrufe drangen aus Hunderten und Hunderten von Kehlen. Die Musikkapelle stimmte die österreichische Volkshymne an, die von den Anwesenden begeistert mitgesungen wurde. Ihre hehren Klänge waren begleitet von dröhnenden Salutschüssen. An der Wand unterhalb des ersten Stockes des Schlosses war eine große Fläche mit weißer Leinwand bedeckt, auf die plötzlich das Brustbild des Kaisers, projiziert vom gegenüberliegenden Hause aus, wie hingezaubert erschien. Ein unwillkürliches bewunderndes Ah! entschlüpfte da manchem Munde. Und als dann das „Heil dir im Siegerkranz" und die „Wacht am Rhein" erklang, erschien überlebensgroß das Bild des deutschen Kaisers ebenfalls in magischem Glanze. Herr Bezirkshauptmann O. Merk trat an das Fenster seiner Kanzlei, dankte in warmen Worten für den so schönen Huldigungsakt der allzeit kaisertreuen Bewohner Gottschees an Seine Majestät und versicherte, er werde nicht ermangeln, hierüber zu berichten. Unter nicht endenwollenden Heil- und Hochrufen setzte sich hierauf der Zug wieder in Bewegung, um unter klingendem Spiele die Straßen der Stadt zu durchziehen. Der Morgen des 18. August wurde eingeleitet durch einen musikalischen Weckruf und das Festgeläute der Glocken. Die Musikkapelle zog mit klingendem Spiele durch die Stadt. Um 9 Uhr vormittags fand in der Sladtpfarrkirche ein feierliches Hochamt mit Tedeum statt, das Se. Gnaden der Laibacher Kanonikus Josef Erker unter zahlreicher geistlicher Assistenz zelebrierte. Die Kirche erstrahlte im Glanze der elektrischen Lichter. Am Festgottesdienste nahmen die Herren Beamten sämtlicher Behörden, die Stadtgemeindevertretung, Abordnungen der Lehrkörper des Gymnasiums, der Fachschule und der Volksschulen, das Marienheim, die freiwillige Feuerwehr von Gottschee mit Fahne unter Voranmarsch der Musikkapelle mit klingendem Spiele, die freiwilligen Feuerwehren von Schalkendorf, Grafenfeld, Lienfeld und Hohenegg und eine sehr große Anzahl von Andächtigen aus Stadt und Land teil. Die Hauptmomente der gottesdienstlichen Handlung wurden durch Salutschüsse besonders hervorgehoben. Die Geschäfte waren während des Festgottesdienstes geschlossen. Anschließend an den Festgottesdienst wurde zur Feier des patriotischen Festes, und um den im hiesigen Genesungsheime befindlichen verwundeten und kranken Kriegern eine Ehrung und Aufmerksamkeit zu erweisen, ein Kinderhuldigungsfestzug veranstaltet. Ein langer, langer Zug von Schulkindern und den ganz Kleinen der beiden Kindergärten in Gottschee bewegte sich vom Volksschulgebäude aus durch die Stadt zum Genesungsheim. Die festlich gekleideten Kinder trugen schwarzgelbe Fähnchen und zogen kleine Wägelchen, die über und über mit Blumen und Kränzen umkleidet waren. In den Wägelchen lagen die Gaben und Spenden für unsere verwundeten und kranken Krieger. Der Anblick war bestrickend schön und herzerhebend. Jedermann ging das Herz auf, der das bezaubernde Bild auf sich wirken ließ. Den Schluß bildete gewissermaßen die schwere Artillerie, nämlich ein schönstens geschmückter Wagen mit mehreren Fässern Wein — eine Spende des Herrn Weingroßhändlers Kassel — und ländliche von Ochsen gezogene Fuhrwagen, ebenfalls mit Fähnchen geschmückt, voll von Kartoffeln und anderen Feldfrüchten; auch ein Wagen, der mit Eiern gefüllt war, darf nicht unerwähnt bleiben. Bis zum Marienheim gab die Musikkapelle, mit der freiwilligen Feuerwehr vorangehend, das Ehrengeleite. Im Hofraum des Marienheims wurde Aufstellung genommen. Zur Festfeier hatten sich eingefunden: Herr Bezirkshauptmann O. Merk, Se. Gnaden Herr Kanonikus Josef Erker und Se. Hochwürden Herr Dechant und Stadtpfarrer Ferd. Erker, Herr Landesgerichtsrat O. Cern st ein mit den Herren Gerichtsbeamten, sperr. Bürgermeister und kaiserl. Rat A. Loy mit den Vertretern der Stadt-gemeinde, Herr Herzog!. Forstrat R. Schadinger, Herr Gymnasialdirektor Dr. Fr. Ried l, Herr Notar Dr. M. Karnitschnig, Herr Bergverwalter S t ö ck l, Beamte des Steueramtes, Gendarmerie-Abteilungskommandant Herr Oberleutnant H a n d l und die Herren Oberleutnante Jellinek, Lichy und Dr. A. Krauland, Vertreter des Lehrkörpers der Fachschule, die Lehrkörper der Volksschulen. Vom Genesungsheime selbst Herr Öberbezirksarzt Dr. Böhm, Herr Verwalter Prof. Heine mit den Herren der Verwaltung, die Barmherzigen Schwestern und die freiwilligen Pflegerinnen. Eine große Menge sonstiger Teilnehmer füllte den weiten Raum. Herr Öberleutnant Jellinek begrüßte die anwesenden Honoratioren und die in Reih und Glied aufgestellten verwundeten und kranken Soldaten — für mehrere Patienten, die wegen ihrer Wunden oder ihrer Krankheit nicht stehen konnten, waren Sitzgelegenheiten vorbereitet — und verbreitete sich in schwungvoller Rede insbesondere über die Soldatentugenden unseres Kaisers, dieser leuchtenden Jdealgestalt unserer Armee. In das dreimalige Hoch auf den Kaiser, mit dem die Rede schloß, stimmten die Soldaten und die Festgäste begeistert ein. Hierauf sprach Herr Oberlehrer Fr. Scheschark in eindrucksvollen Worten über die Bedeutung des Tages und des Kinderhuldigungsfestzuges und drückte den Spendern von Liebesgaben seinen wärmsten Dank aus. Diese Liebesgaben sollen ein Tribut des kindlichen Dankes sein an unsere im Felde verwundeten oder erkrankten Krieger, die das teure Vaterland mit so großer Tapferkeit und Hingebung verteidigt haben. Die Ansprache schloß mit einem dreifachen Hurra auf unsere tapfere Armee. Nach Absingung des Liedes. „Ich halt’ einen Kameraden" trugen mehrere Schulkinder Gedichte vor, die der Weihe und Bedeutung des Tages sehr glücklich angepaßt waren. Auch die kleinsten und jüngsten von ihnen machten ihre Sache vortrefflich und so manchem der Zuhörer trat eine Träne der Rührung in die Augen. Frau Kaufmannsgattin Auguste Göderer gedachte in weihevollen Worten der vor dem Feinde Gefallenen und legte zu deren Ehrung vor der in einem Hain von Blumen aufgestellten Kaiserbüste einen mit schwarzgelber Schleife gezierten Eichenkranz nieder. Ein kleiner Schüler sprach sodann vor der Kaiserbüste mit gefalteten Händen das herzergreifende poetische „Kriegsgebet". Am Schluffe der Feier ergriff Herr Bezirkshauptmann O. Mer k das Wort und führte aus: „Bereits mehr als ein Jahr ist es, seit eine Welt von Feinden an die Grenzen unseres Vaterlandes heranstürmt. Während dieses ganzen Zeitraumes geht die Bevölkerung von Gottschee wie zu Friedenszeiten ihrer gewohnten Beschäftigung nach, während man mitunter in der Lage ist, an den Höhen unserer heimatlichen Berge das dumpfe Grollen der feindlichen Geschütze zu hören, gleich einem fernen Donner. Wem haben wir es zu verdanken, daß wir die Härten des Krieges verhältnismäßig wenig empfinden? Die unvergleichliche Tapferkeit unserer Soldaten und Gottes allmächtiger Schutz sind es, die unseren Hort bilden. Gott ist es, der unseren tapferen Kriegern die Kraft verliehen hat, durch Monate und Monate mit Erfolgs einer bedeutenden Übermacht stand zu halten, ja sogar über Diese Übermacht nie dagewesene Siege zu erringen. Mit Recht empfinden wir den heißesten Dank für unsere braven Soldaten, die überall, im Norden, im Süden und Südwesten, oft Schulter an Schulter mit unseren treuen Bundesgenossen, hingebungsvoll das Vaterland verteidigt haben und auch weiterhin verteidigen werden. Dieses Dankgefühl, geliebte Kinder, war es, welches für Euch einen Ansporn bildete, Angehörigen unserer tapferen Armee am Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers, unseres obersten Kriegsherrn, Liebesgaben darzubringen. Dieses Dankgefühl war es, welches die Lehrerschaft und sämtliche anderen, die auf welche Weise immer zum Gelingen der heutigen schönen Feier beigetragen haben, veranlagte, ihr Bestes zu leisten. Vom gleichen Dankgefühl beseelt, spreche ich hiemit als Präsident des Zweigvereines Gottschee vom „Roten Kreuz" im eigenen Namen und namens des Vereines sowie auch namens der braven Soldaten, die wir freudig in unsere Obhut genommen haben, sämtlichen Veranstaltern, Förderern und Teilnehmern, insbesondere der Vorstehung des Marienheims den herzlichsten Dank aus ! Ich schließe mit dem Rufe: Unsere tapfere Armee, sie lebe hoch, hoch, hoch!" Nach den brausenden Hochrufen der Versammlung wurde begeistert das Kaiserlied gesungen. Mit der Verteilung der Liebesgaben an die Soldaten schloß die unvergleichlich schöne Feier, die ihren Veranstaltern große Ehre macht und uns noch lange in bester Erinnerung bleiben wird. Nachmittags wurden unsere Krieger im Brauhausgarten bewirtet, wobei verschiedene der Feier augepaßte Vorträge abgehalten wurden. Die Nachmittagsfeier schloß um 7 Uhr abends. — Mehrere Brauereien hatten durch ihre Vertretungen in Gottschee (Depots) für die im hiesigen Genesungsheime befindlichen Soldaten mehrere Faß Bier gespendet. Den Schluß der Feierlichkeiten bildete der Festabend im prächtig geschmückten Saale des Hotels „Stadt Triest", der sich eines sehr zahlreichen Besuches aus allen Kreisen der Gesellschaft erfreute. Unser treffliches Salvnorchester und unsere Sänger und Sängerinnen leisteten unter der gediegenen Leitung des altbewährten Chormeisters Herrn Friedrich Kancky ihr Bestes. Die reichhaltige Vortragsordnung wies folgende Nummern auf: 1. Fliegermarsch, Musikvortrag. 2. Wir müssen siegen, Musikvorlrag. 3. Kaiser-Hymne, gemischter Chor. 4. Hoch Österreich! Männerchor. 5. Ungarische Lustspielouvertüre, Musikvortrag. 6. Zigeunerliebe, Musikvortrag. 7. Deutschland, gemischter Chor. 8. Die deutsche Eiche, Männerchor. 9. Gold gab ich für Eisen, Musikvortrag. 10. Rund um die Liebe, Musikvortrag. 11. Sonnenlicht ist schlafen gangen, gemischter Chor. 12. Schwertlied, Mannerchor. 13. Andreas Hofer-Marsch, Musikvortrag. 14. Österreichische und deutsche Kaiserhymne. Sämtliche Darbietungen ernteten reichen, wohlverdienten Beifall und manche von ihnen mußten wiederholt werden. Die freiwillige Pflegerin vom Roten Kreuz Fräulein Walli v. Für er trug in ganz ausgezeichneter Weise „Das rote Kreuz" von Ottokar Kernstock vor. Das wunderschöne Gedicht schließt mit dem Segenswunsche: Gesegnet sei, wer. immer zum Roten Kreuze schwört, Zum Sinnbild jener Liebe, die der am Kreuz gelehrt! Gesegnet sei'n, die drinnen am Liebeswerke bau'n, Und die am Schlachtfeld draußen dem Tod ins Auge schau'n, Die retten, heilen, trösten und treu zur Seite steh'n, Wenn sterbensmüde Kämpfer zum letzten Kampfe geh'n! Gesegnet sei'n die Ritter im Dienst des Erdenleids, Und dreimal sei gesegnet ihr Schild — das Rote Kreuz! Der Vortrag löste rauschenden Beifall aus, alles fühlte sich aufs tiefste ergriffen und bewegt. An der Kassa wurden für den wohltätigen Zweck (Flotteuverein, bezw. U-Boot) K 230 52 vereinnahmt. So endete die schöne Kaiserfeier, die schönste, die wir in Gottschee jemals erlebt. Wir schließen unseren Bericht mit der Kriegsstrophe zur Volks-Hymne, die kürzlich Major Erlacher verfaßt Hat: Schlachtenstürme uns umtoben, Uns besiegt jedoch kein Feind, Hält uns Gott im Himmel droben Treu mit Deutschland nur vereint, Wenn uns nur ein guter, weiser Vater führt durch Not und Krieg: Gott erhalte unfern Kaiser, Krön' ihn mit dem größten Sieg! Meiner Heimat fl (Zum 18. August 1915.) Sommernacht, Gewitternacht, Im Blitz und Donner, Guß und Wind — Ein mattes Bild von Zeit und Schlacht — Sprach ich zu Euch als Heimatkind: „Volkeskrast und Opfermut . . . Voll Treue zu dem Herrscherhaus .. . Für unfern Kaiser Gut und Blut!" So klangen meine Worte aus. Graues Gewand, Waffengeklirr, Ich halt' mich dem Kaiser gestellt. Ich ging den Weg der Pflicht ohne Irr' Hinaus auf der Ehre Feld. Kugelsang, Kanonengedröhn, Hinein in den heiligen Waffengang! Da sah ich die Heimat so wunderschön — Ich fühlte so tief, wofür ich rang. Glockenklang, Festfahnenwehn — Den Kaiser sie grüßen vom Jnselland. Heut' möcht' ich dich, meine Heimat, seh'n, Dich prangen im Festtagsgewand. Glockenklang, Festfahnenwehn --------- Eine eiserne Pflicht mich fest hier band, Ich kann mit der Heimat zu Gott nur flehn: Erhalte den Kaiser dem Vaterland! Im Felde. Franz Eisenzops Fähnrich, IR 27, 15. Feldkomp. 21 us Stabt und Land. Hottschee. (K r i e g s a n s z e i ch n u n g e n.) Die allerhöchste belobende Anerkennung für tapferes Verhalten vor dem Feinde wurde bekanntgegeben: dem Hauptmann des Generalstabskorps Herrn Richard Skubec, k. k. 13. Landwehr. - Ins. - Truppen - Divisionskommando (zweite Kriegsauszeichnung), und dem Oberleutnant Felix Freiherrn v. In gen ha eff Der Gestütsbranche. — Die neuerliche allerhöchste belobende Anerkennung wurde dem Hauptmann Herrn Paul Eppich, IR 27, bekanntgegeben, die allerhöchste belobende Anerkennung dem Herrn Leopold Ritter v. Hösfern zu Saalfeld, Leutnant, FHR 10, und dem Oberleutnant i. d. Res. Herrn Dr. phil. Andreas Kraul and, IR 7 (zweite Auszeichnung). Die allerhöchste belobende Anerkennung für tapferes und aufopferungsvolles Verhalten vor dem Feinde wurde bekanntgegeben dem Regimentsarzt Herrn Dr. Wolfgang Wolsegger, IR 24, im Kriegsministerium. — (Das E i s e r n e Kreuz) zweiter Klasse wurde dem Oberleutnant Marius Freiherrn von In gen ha eff, GAR 8, Kommandanten der GKR 4, verliehen. — (Mit der Bronzenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.) Es wurde aus dem Felde mitgeteilt, daß Herr Alois Dittmann, LstJR 27, 2. Feldkomp., als Blessiertenträger schon öfters Gelegenheit hatte, Schwerverwundete aus der Feuerlinie zu schaffen. Er hat auf diese Weise unter Nichtachtung der eigenen Lebensgefahr schon mehreren Kriegern das Leben gerettet, indem der Verband noch rechtzeitig angelegt werden konnte. Am 7. Juni 1915 hat Herr Dittmann in besonders schwieriger Lage wieder einen Schwerverwundeten (Kopsschuß) aus der Feuerlinie gebracht und ihm so das Leben gerettet. Es wurde ihm als Anerkennung für mutiges und pflichteifriges Verhalten vor dem Feinde am 25. Juli 1915 die Bronzene Tapferkeitsmedaille verliehen. — (Das Ritterkreuz des Franz Iosef-Ordens) mit der Kriegsdekoration am Bande des Militärverdienstkreuzes wurde dem Oberstleutnant d. Ruhest. Herrn Friedrich Trantvetter, beim Schützenregiment Nr. 6, verliehen. Oberstleutnant Trautvetter hat sich auch um die Organisation der freiwilligen Schützenkompanie in Krain verdient gemacht und vor mehreren Monaten der freiwilligen Schützenkompanie in Gottschee den Eid abgenommen. — (MitTapserkeitsmedaillen ausgezeichnet.) Die Bronzene Tapferkeitsmedaille wurde verliehen: dem Zugsführer Rudolf Högler, LJR27, Lehrer in Rieg; den Korporalen Otto Hiris, Anton Miklitfch des FKR 7; den Vormeistern Josef Wolf und Ludwig S t a n g l des FKR 7; dem Infanteristen Alois D i t t m a n n des LJR 27. — (U n s e r e O s f i z i e r e i m F e l d e.) Zur weiteren Ergänzung unserer Liste in Nr. 14 unseres Blattes: Gustav S tu che z. Oberleutnant, FHR 14; Hermann Verderber, Fähnrich, DR 5; Artur Jonke, Einj.-Freiwilliger; Dr. Hans Lnscher, Kadett, IR 17; Dr. Wolfgang W o l s e g g e r, Regimentsarzt, IR 24 (im Kriegsministerium). — (A u s d e n V e r l u st l i st e n.) Aus der Verlustliste Nr. 223: Slnton Erker, Kadett i. d. Res., IR 17, verw. (Ist mittlerweile bereits hergestellt und zum Fähnrich befördert worden. D. Schriftl.); Adolf Hönigmann, Kadett i. d. Ref., IR 17 (von uns bereits gemeldet); Gefr. Ernst Stalzer, IR 17, 6. Komp., Gottschee (Land?), kriegsgef.; Inf. Alois Fink, IR 17, 6. Komp., verw.; Gefr. Leopold Knapfel, IR 17, 5. Komp., verw.; Inf. August Putre, IR 17, 9. Komp., verw.; Inf. Johann Turk, IR 17, 9. Komp., verw. — (Kriegsauszeichnung nach dem Tode.) Kadett-Oberjäger Herr Othmar Verderber, Sohn des ersten Staatsanwaltes Herrn Viktor Verderber in Marburg, der, wie wir bereits mitgeteilt, am 19. Mai auf dem russischen Kriegsschauplätze den Heldentod fand, wurde für seine vor dem Feinde bewiesene Tapferkeit nach feinem Tobe mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille erster Klasse ausgezeichnet. Sein Bruder Hermann Verderber, Fähnrich in einem Dragonerregiment, wurde auf dem russischen Kriegsschauplätze durch einen Schrapnellschuß verwundet und nun ebenfalls mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille erster Klasse ausgezeichnet. — (Im Felde erkrankt) ist Herr Robert Lichy, Oberleutnant i. d. Ref., IR 47. Ec befindet sich gegenwärtig im Rekon-valeszentenheiin in Gottschee. — Nach zehnmonatigem Kriegsdienst an der Front ist der Oberleutnant Herr Ferdinand Wolsegger, FKR 8, erkrankt und befindet sich in einem Spitale in Wien. — (Schwer verwundet) wurde Herr Richard Rom, Eins.-Freiw.-Kadettaspirant, IR 17. Er erhielt bei Horodenka einen Schuß in den Bauch und wurde vom Verbandplatz in ein Spital gebracht. Der Verwundete ist ein Sohn des Kaufmannes Herrn Matthias Rom in Gottschee. — (Tapferkeitsmedaillen.) Zugsführer Ferd. Thaler, TLL>chR, aus Hohenegg erhielt die Silberne Tapferkeitsmedaille; dem Korporal, Sanitätsunteroffizier, Johann Poje, LJR 27, wurde die Bronzene Tapferkeitsmedaille verliehen. — (Verwundet oder erkrankt.) Der auf dem nördlichen Kriegsschauplätze verwundete Kadettasp. Herr Leo S t er b e n z (Lungen-fchuß und Verwundung eines Armes) befindet sich gegenwärtig, nachdem er früher in mehreren anderen Spitälern behandelt worden war, im hiesigen Rekonvaleszentenhaus in Pflege. Anschließend an diese Nachricht bemerken wir, daß von nun an keine verwundeten oder kranken Soldaten aus anderen Spitälern im Rekonvaleszentenhause in Gottschee mehr Aufnahme finden können, da unser Rekonvaleszentenhaus nunmehr ausschließlich den Bedürfnissen des Etappenkommandos zu dienen hat. — Erkrankt sind die Herren Reinhold Golf, Einj.-Freiw.-Kadettafpirant, IR 17, und Siegfried Kaucky, Einj.-Freiw.-Kadettafpirant, IR 17. — (33 om politifchenKanzleidienste.) Der Herr Landespräsident hat den k. k. Regierungskanzlisten Herrn Josef Schleimer von der Bezirkshauptmannfchaft Gottschee zur Landesregierung in Laibach einberufen. — (Todesfall.) Am 3. August starb in Laibach Herr Wilhelm Brandt, Privatier, Schwiegervater des Stationsvorstandes Herrn Em. Hail in Gottschee, nach schwerer Krankheit im 74. Lebensjahre. Der Verstorbene war ein durch und durch gediegener Charakter nnd ein sehr tüchtiger, geschäftskundiger Mann. In seinen jungen Jahren betätigte er sich in Tuchfabriken Mährens und kam sodann als Direktor an die Krennersche Spinnsabrik in Bischoflack, die er durch eine längere Reihe von Jahren mit bestem Erfolge leitete. Vor einigen Jahren machte er sich selbständig und eröffnete eine Sodawasserfabrik im Küstenländischen, die er später verpachtete. Vor mehreren Jahren übersiedelte er nach Gottschee. In Gottschee starb ihm vor ein paar Jahren seine Frau und nun ist er ihr im Tode nachgefolgt. Um Heilung oder Linderung seines Leidens zu finden, begab er sich nach Laibach, um sich operieren zu lassen, schied aber schon am Tage seiner Ankunft in Laibach aus dem Leben. Die Leiche wurde am 5. August nach Gottschee überführt und auf dem Friedhofe Corpus Christi beigesetzt. Er ruhe in Frieden. — (Nach dem Falle Warschaus) hatte jedermann das Gefühl, daß in den nun folgenden Kämpfen um das Schicksal der Welt gewürfelt werde. Denn die Schlacht, die vom Riga'schen Meerbusen bis zur Grenze der Bukowina ausgefochten wird,' ist für den ganzen Krieg an der Ostfront und damit für den ganzen Weltkrieg entscheidend. Nach Warschau und nach der zu erwartenden völligen Niederlage der russischen Waffen dürfte Calais und Paris an die Reihe kommen. Gelingt es den österreichischen und den deutschen Heeren den Widerstand der Russen völlig zu brechen und eine neue Sammlung ihrer Kräfte zu verhindern, so wird damit, zumal im Falle der Einkreisung der Russen — ein Sedan im großen Stile! — eine Katastrophe für den Großteil der russischen Armeen unvermeidlich. Es wäre dies der größte Zusammenbruch, de« es in der Geschichte jemals gegeben. Im Arbeitszimmer des Großfürsten Nikolajewitsch hängt eine Karte, die Zeichnung des geplanten und erträumten Großrußland. Da ist eine Linie gezogen von Archangelsk bis an die Nordspitze Böhmens und eine zweite von Odessa zum Quellengebiete der Moldau. Alles Land, was innerhalb dieses Keiles liegt, sollte „heilige" russische Erde werden !„ Dieser russische Keil sollte in Europas Herz getrieben werden, Österreich und das Deutsche Reich sprengend. Dann war der Weg zum Bosporus frei und Rußlands Fahne konnte in Konstantinopel gehißt werden. Es ist anders gekommen. Die Feldherrnkunst unserer Führer und die Tapferkeit der vereinigten Heere hat dem panflawistischen großrussischen Keil am Dunajec die Spitze gebrochen und jeder Tag zersplitterte ihn mehr. Aus ist's mit den ausschweifenden Träumen des russischen Panslawismus ! Die Karte Rußlands wird nach dem Kriege ganz anders anssehen, als Großfürst Nikolajewitsch und die russischen Panslawisten es sich vorgestellt haben. — (R e k o n v a l e s z e n t e n h a u s i u G o t t s ch e e.) Das hiesige Rekonvaleszentenhaus vom Roten Kreuze besteht nunmehr ein volles Jahr. Die ersten Verwundeten sind am 13. November 1914 angekommen. Bis zum heutigen Tage (13. August 1915) wurden 325 verwundete und kranke Krieger hier verpflegt. Daß die Verpflegung viel Geld kostet, ist wohl leicht einzusehen. In der Zeit vom Bestände der Anstalt bis zum 31. Juli l. I. wurden folgende Summen verausgabt: für Verpflegung K 32.430'01, für Arzneien, chirurgische Instrumente, Verbandzeug usw. K 1860 94, für Regie K 6073 55, somit zusammen K 40.364 50. Wenn nicht viele Spenden an Lebensmitteln eingelangt wären, so kämen die Verbrauchssummen noch bedeutend höher zu stehen. Acht Barmh. Schwestern des Marienheimes und 16 freiwillige Pflegerinnen arbeiteten mit regem Eifer im Dienste der guten Sache. Die Herren der Verwaltung versehen ihr Amt vollständig unentgeltlich. Daß unsere braven und tapferen Soldaten in Gottschee gut verpflegt werden, ist wohl allgemein bekannt. Diese Tatsache wurde auch bei den stattgefundenen Inspektionen lobend hervorgehobeu. (Versorgung mit Weizenmehl.) Den Bemühungen unseres Herrn Bürgermeisters ist es zu verdanken, daß die Stadt Gott-fchee von der Kriegsgetreideverkehrsanftalt einen Waggon (10.000 kg) Weizengleichmehl bekam. Weizenbackmehl und Weizenkochmehl war noch nicht erhältlich. Diese Preise stellten sich ab Linz auf K 56'25 t>en Meterzentner. Samt der Fracht, den sonstigen Spesen und dem den Kaufleuten zugestandenen Aufschläge (J h per Kilogramm) war der Preis im Einzelverkaufe 68 h per Kilogramm. — Zur Frage der Mehlversorgung wird dem „Gr. Tagbl." aus Laibach geschrieben: Da die Art und Weise, wie das Land Krain in den letzten Monaten mit Mehl versorgt wurde, in allen Berbraucherkreisen die größte Mißstimmung hervorgerufen hat, erwartet man auch hierzulande die endliche Regelung der Mehlfrage mit begreiflicher Spannung. Eine solche Regelung erscheint umso notwendiger, als in Krain die Erhöhung aller Lebensmittelpreise noch schamloser als anderswo betrieben wird. Es hat sich doch sogar der Fall ereignet, daß eine Genossenschaft, die berufen ist, dem Mangel an Brotgetreide abzuhelfen, sich sogar arger Preistreibereien schuldig gemacht hat, fo daß die Staatsanwaltschaft gegen sie einzuschreiten bemüssigt war. Bei den verworrenen politischen Verhältnissen, die in Krain herrschen, kann jedoch die Regelung der Getreideversorgung nur durch eine Einrichtung erfolgen, bei der alle Parteien des Landes vertreten sind, denn nur bei allseitiger Kontrolle ist die Gewähr gegeben, daß Mißstände, die bisher nicht vermieden wurden, künftig ausgeschlossen bleiben. Es wäre sehr zu wünschen, daß bei der bevorstehenden Gründung der Krainer Filiale der Kriegsgetreideverkehrsanstalt diesen Umständen Rechnung getragen werde, was zur Beruhigung der Bevölkerung wesentlich beitragen würde. — (Siegesjubel.) War das ein Jubel in Gottschee, als am 5. d. M. abends die Drahtnachricht vom Falle Warschaus eintraf. Jwangorod war nahezu gleichzeitig von unseren Truppen eingenommen worden. Die ganze Stadt war sofort auf den Beinen. In Hellem Jubel, in frenetischer Begeisterung durchzogen Scharen um Scharen die Stadt unter stürmischen Heilrufen, patriotische Lieder singend. Es war wie ein Freudenrausch, der sich über die ganze Stadt ergoß. Von 8 Uhr abends bis 10 Uhr nachts ertönte unausgesetzt festliches Siegesgeläute. Dem sofort abgehaltenen Dankgottesdienste mit Tedeum wohnte in freudigster Erregung die ganze Bevölkerung bei und sang am Schluffe in frohester Begeisterung die Volkshymne. Durch drei Tage trug die Stadt reichsten Flaggenschmuck. — (Zur Kriegsmetallsammlung.) Wir Habenseinerzeit berichtet, daß im Schulsprengel Gottschee 1400 kg Metall (Kupfer, Messing, Zinn, Blei usw.) gesammelt und nach Wien geschickt wurden. Den Bemühungen des Herrn Lehrers Friedrich Kaucky, der mit Volksschülern von Haus zu Haus ging, ist es zu verdanken, daß in der Stadt Gottschee überdies noch 130 Stück Küchenmörser aus Messing für den gleichen Zweck gespendet wurden. — (Teuerungszulage für die Lehrerschaft.) Die 25 °/o ige Teuerungszulage, in deren Genüsse bisher nur einige Lehrer und Lehrerinnen standen, wurde vom Landesausschusse vom 1. August an bis auf weiteres der gesamten tatsächlich in Diensten stehenden Lehrerschaft bewilligt. — (Todesfall.) Am 10. August starb in Laibach Herr Johann Buchta, k. k. Steuer-Oberverwalter i. R., eines plötzlichen Todes. Der Verstorbene war früher Steuer-Oberverwalter in Gottschee. Er ruhe in Frieden. — (Wiedereinführung der Mittagszüge.) Die Stadtgemeinde Gottschee hat bei der Staatsbahndirektion Triest (in Laibach) um die Wiedereinführung der Mittagszüge Gottschee-Laibach (] 2 Uhr mittags) und Laibach-Gottschee (Ankunft in Gottschee etwa halb 5 Uhr nachmittags) angesucht. Hoffentlich wird dem berechtigten Ansuchen, das nur die Wiederherstellung der früheren Zugsfahrordnung bezweckt, stattgegeben werden, zumal nach Rudolfswert diese Züge schon längst verkehren. — (Überführung eines vordem Feinde Gefallenen.) Wie wir bereits gemeldet haben, hat auf dem nördlichen Kriegsschauplätze der absolvierte Jurist und Einjährig-Freiwillige Feuerwerker Herr Franz P erz im Alter von 24 Jahren den Heldentod gefunden. Der Leichnam des Gefallenen, eines Sohnes des Kaufmannes Herrn Andreas Perz in Leoben, wurde in Kolomea enterdigt und nach Leoben gebracht, wo am 4. August das Leichenbegängnis stattfand. Die Einsegnung nahm Herr Kanonikus Stradner unter Assistenz vor. Bei dem Trauerhause wie auch am Grabe sang der Männergesangverein ergreifende Chöre. Ein militärischer Kondukt, Stabs- und Oberosfiziere, Fähnriche und Kadetten, Einjährige und Unteroffiziere, Vertreter der Justiz- und der autonomen Behörden, der Handelskammer, des Gymnasiums, der Bürger- und Beamtenschaft sowie viele Frauen gaben vas letzte, überaus ehrenvolle Geleite zur letzten Ruhestätte, die herrliche Blumenspenden bedeckten. — (Kriegswallfahrt) zum Ebner-Bild findet Sonntag den 22. d. M. statt. Zu zahlreicher Beteiligung wird neuerdings eingeladen. Selbstverständlich unterbleibt die Wallfahrt bei regnerischem Wetter und wird nicht weiter abgehalten werden. — (Kriegsinvalide), die eine besondere Pflege und Aussicht benötigen, haben Anspruch auf Aufnahme in ein Militärinvalidenhaus und bekommen Unterkunft, Kost, Kleidung und Löhnung nach der Charge, ferner die Verwundungszulage. Die Verwundungszulage ist für alle Soldaten ohne Rücksicht auf die Charge gleich hoch und von der Jnvalidenpension ganz unabhängig. Wenn einer z. B. die Hand nicht gebrauchen kann und aus diesem Grunde erwerbsunfähig ist, bezieht 16 K monatlich. — (Zwangsversteigerung.) Beim k. k. Bezirksgerichte Gottschee werden nachstehende Liegenschaften zwangsweise versteigert: 1.) die Liegenschaft in Obermösel Nr. 20, GEZ. 22 und 23, Gebäude, bewertet auf 4000 K, die Grundstücke auf K 10.350 64, am 29. September 1915 vorm. 9 Uhr; 2.) das Haus in Lienfeld Nr. 58 samt einigen Grundparzellen EZ. 218 und 244 zur Hälfte, bewertet auf K 1139 37, am 3. September 1915 vorm. halb 9 Uhr. Das geringste Gebot beträgt ad 1.) K 9566'68 und ad 2.) K 6566'48. — (Höchst pre i se fürHeu.) Laut Kundmachung der Landesregierung vom 9. August 1915, Z. 20.847, wird angeordnet, daß beim Verkaufe von Heu im Lande Krain die nachstehend festgesetzten Preise per Meterzentner nicht überschritten werden dürfen, u. zw. für gepreßtes Heu K 8"50, für loses Heu K 7'50. Übertretungen werden mit Geldstrafen von 2 bis 200 K oder mit Arrest von 6 Stunden bis zu 14 Tagen geahndet. — (Kartoffel-Höchstpreise in Laibach.) Der Höchstpreis der Kartoffeln ist in Laibach auf 10 K im Großverkaufe und auf 12 bis 14 K im Kleinverkaufe festgesetzt worden. — (Eine Äußerung des Armeekomm andantenvon Boroevic.) Der „Az Est" erfährt aus dem Kriegspreffequartier vom südlichen Kriegsschauplätze: An der ganzen Front kolportiert man folgende ergreifenden Worte des Armeekommandanten v. B o-roevic: „Ein jeder meiner Soldaten", sagte der General, „die die Schlacht bei Görz zu Ende gekämpft haben, verdient die Tapferkeitsmedaille. Wenn wir nach Niederringung dieses Feindes zurückkehren werden, wird die größte Glorie sein, sagen zu können, man hat im Jsonzoheer gedient." — (Wird Japan dem Vierverbande helfen?) Da beim Vierverbande alle Stricke reißen, soll Japan zu Hilfe kommen. Pariser Meldungen behaupten, daß die Entsendung eines japanischen Hilfskorps von einer halben Million Mann fest beschlossene Sache sei; die japanischen Truppen würden über Wladiwostok an die russische Front geschafft werden. Der Pariser japanische Gesandte aber hat erst kürzlich die Erklärung abgegeben, es stehe der japanischen Volksseele eine Beteiligung Japans am europäischen Kriege vollkommen ferne, zumal für Japan kein Vertrag vorliege. Die Frage einer japanischen Truppensendung nach dem russischen Kriegsschauplätze kann als endgültig abgetan betrachtet werden. Die Japaner sind zu kluge Rechner, als daß sie Lust haben könnten, einer Koalition die Kastanien aus dem Feuer zu holen, mit der sie über kurz oder lang bei der Verteilung Asiens als Gegner zu rechnen haben. Alle die Pläne und Versuche des Vierverbandes, neue Bundesgenossen zu gewinnen, sind nur ein Zeichen der Schwäche, sind nur Bekenntnisse der Hoffnungslosigkeit, mit den bisherigen Mitteln den Sieg an die Fahnen des Vierverbandes zu heften. — (Die russischen Gefangenenlager.) Auch von unseren engeren Landsleuten sind so manche in russische Kriegsgefangenschaft geraten und zum großen Teile in Sibirien untergebracht. Vertreter der „Internationalen Gesellschaft der Christenheit in Neugort" besuchten die Gefangenenlager im Gouvernement Omsk in Sibirien und veröffentlichen darüber einen Bericht, dem der Pariser „Tenips" nach russischen Zeitungen folgendes entnimmt: Die amerikanischen Vertreter Besuchten die Gefangenenlager in Knrgas, Pe-tropawlowsk, Omsk, Nikolajewsk und Tomsk und fanden überall befriedigende Lebensbedingungen. Die Gefangenen müssen sich an ziemlich strenge Verordnungen halten. Abgesehen davon, sollen die Gefangenen keine Klagen vorgebracht haben. Nach Angabe der Amerikaner sollen sie alles Nötige an Kleidung und Nahrung erhalten, Nahrung sogar in reichlicher Weise. — Nach Gottschee kommen Nachrichten, die das Schicksal unserer Gefangenen in einem weniger günstigen Sichte erscheinen lassen. — (Neue Ein kroneust ücke.) Vom 15. August ist angeblich mit der Ausgabe neuer Einkronenstücke begonnen worden, die eine andere Prägung besitzen. Sie tragen auf der Rückseite die Jahreszahl 1914—15 mit einem Lorbeerkranz umgebe». Die bisherigen Einkronenstücke werden eingezogen; es ist als äußerste Geltungsfrist der 15. November in Aussicht genommen. Nach dieser Zeit gilt nur der Silberwert. Diese Maßnahme dürfte dazu führen, eine große Menge Silberkronen ans Tageslicht zu bringen, die jetzt törichterweise in Truhen und Strümpfen liegen. — (Der Briefwechsel mit den Kriegsgefangenen kt Rußland.) Wie amtlich festgestellt worden ist, gestattet die russische Regierung den in Rußland befindlichen Kriegsgefangenen nicht, Briefe zu empfangen oder abzusenden. Bei der gegenseitigen Korrespondenz mit den Kriegsgefangenen können fortan somit nur offene Postkarten in Verwendung kommen. — (DieSiegeinPolenunddieFriedenshoffnung.) So zuversichtlich unsere Gegner noch immer tun mögen, so kann man, schreibt die Reichspost, doch ruhig behaupten, daß die vollständige Niederlage des russischen Heeres manchen unserer Feinde der Erkenntnis näher gebracht haben dürfte, daß das Erreichen der Kriegsziele des Vierverbandes eine Unmöglichkeit ist, und das Umsichgreifen dieser Einsicht würde natürlich dazu beitragen, die Beendigung des Völkerringens zu beschleunigen. In diesem Sinne ist auch die Erklärung des deutschen Reichskanzlers an den Vertreter der „United Preß'' zu verstehen, daß die Siege in Polen im deutschen Volke die Hoffnung auf eine rasche Beendigung des Krieges geweckt haben, und die politische Wirkung der Niederlage Rußlands könnte noch durch den zersetzenden Einfluß erheblich gesteigert werden, den die im Vierverbande ohnedies vorhandenen Gegensätze heute angesichts des allgemeinen Mißerfolges unserer Gegner in verstärktem Grade ausüben. — (Höchst preifefürFleifch.) Vor kurzem sind bekanntlich die von uns bereits mitgeteilten Höchstpreise für Vieh und Schweine von der Landesregierung für das ganze Land Krain festgesetzt worden. Wenige Tage darauf wurden von der Landesregierung auch die Höchstpreise für Fleisch für die Landeshauptstadt Laibach festgesetzt. Vor wenigen Tagen gelangte infolge Auftrages der Landesregierung von der Bezirkshauptmannschaft Gottschee an das hiesige Stadt-gemeindeamt der Auftrag, Vorschläge bezüglich der Höchstpreise für Fleisch zu erstatten. Nach Einholung des Gutachtens des Appro-visionicrungsausschusses schlug das hiesige Gemeindeamt vor, die Höchstpreise zu bestimmen, wie folgt: Ochsenfleisch K 8'40 das Kilogramm, Kuhfleisch K 3'20, Kalbfleisch K 3'10, Schweinefleisch K 3'40, frischer Schweinespeck K 3'60, Kuttelflecken 1 K, Rindslunge 80 h. Diese Höchstpreise treten demnächst in Geltung, falls dies mittlerweile nicht schon geschehen ist. Es wird für eine entsprechende Kontrolle gesorgt werden, daß das Publikum jedesmal in Kenntnis gesetzt wird, ob Ochsen- ober Kuhfleisch verkauft wird. — (Die Weinpreise) steigen. Die Vorräte der Großhändler haben schon lange stark abgenommen, seit dem Ausbruch des italienischen Krieges aber sind die Preise noch mehr in die Höhe geschnellt, weil man auf Zufuhren aus den dalmatinischen, istrianischen und Tiroler Relationen nicht rechnen kann. Aus diese Gegenden entfällt aber in der Regel ein Drittel, zuweilen auch die Hälfte der Weinfechsung. Sehr große Mengen, insbesondere an Rotwein (auch für Militärlieferung), hat Deutschland von uns gekauft, da dort die Einfuhr von Frankreich und Italien vollständig unterbunden ist. Die bei uns noch vorhandenen Weinvorräte sind so gering, daß, selbst wenn unsere Weinfechsung gut ausfallen wird, dieser Umstand die Weinpreise kaum beeinflussen dürfte. — (DerKaiserandenFührerderJsonzokämpfer.) König Viktor Emanuel und Königin Elena wollten feierlichen Einzug halten in Görz. Das Namenstagsgeschenk für den König waren 100.000 tote und verwundete Italiener nach der zehntägigen Jsvnzv-schlacht. Ein Granen muß ihn geschüttelt haben, aus dem Einzüge in Görz wurde nichts. Wie eine Mauer aus Stahl und Eisen, so stehen unsere Soldaten an der Jsonzogrenze, jeden Durchbruch blutigst abweisend. Ein eiserner General befehligt sie. Mit grenzenloser Verehrung hängen seine Soldaten an ihm, sein Name allein ist eine Schutzwehr und klingt wie ein Wetterschlag gegen den Feind. Svetozar Boroevic! Der siegreiche General, der auch im Norden Großes geleistet, ist uns eine Bürgschaft dafür, daß die Italiener nicht nach Krain eindringen und uns nicht unsere adriatische Küste rauben werden. In einem auszeichnenden Handschreiben hat der Kaiser dem ruhmreichen Armeesührcr gedankt. Ganz Österreich, vor allem das Land Krain, blickt mit Stolz und Dankbarkeit auf unsere lorbeergeschmückte Jsouzoarmee, die Wunder der Tapferkeit und zähen Ausdauer verrichtet, und auf ihren ausgezeichneten Führer. Daß wir ruhig den Acker bestellen können ohne Angst und Furcht, das danken wir dein General Boroevic und seinen Tapferen. — Aus dein Kriegspressequartier wird (3. August) gemeldet: Das Kommando der 5. Armee hat nachstehenden Armeebefehl erlaffen: „Soldaten! Se. Majestät der Kaiser und Apostolische König haben nachfolgendes Allerhöchstes Handschreiben an mich zu richten geruht: Lieber General der Infanterie v. Boroevic! Unter Ihrer vielbewährten Führung hat die 5. Armee heldenmütig gekämpft, schönste Erfolge errungen. In wärmster Dankbarkeit Ihrer Verdienste gedenkend, spreche Ich Ihnen Meine belobendeAnerkennung ans. Wien, am 29. Juli 1915. Franz Joses m. p. •— Soldaten der 5. Armee! Diese Allerhöchste Auszeichnung Eures Führers gilt in erster Linie Euch! Sie gilt Eurer Treue, Eurer unvergleichlichen Tapferkeit, sie gilt Eurem felsenfesten Entschluß, keinen Zoll heimatlicher Erde ohne Befehl preiszugeben. Eure Kinder uud Kindeskinder, sie werden noch mit Stolz erzählen, daß Ihr die Jsonzoschlachten geschlagen habt. Soldaten der 5. Armee I EuerFühreri st stolz auf Euch! Im Felde, am 30. Juli 1915. Boroevic, G. d. I. m. p." — Der Gemeinderat von Laibach hat in seiner Sitzung vom 5. August den erfolgreichen Führer der Südarmee, G. d. I. Svetozar Boroevic de Bojna zum Ehrenbürger der Landeshauptstadt Laibach ernannt. — Der Feind streckt seine gierige Hand nach unserer Heimaterde aus. Unsere heldenmütige Armee wehrt sein Eindringen nach Krain mit beispielloser Tapferkeit ab. Gott schütze dich, du felsenfeste, treue Wacht am Jfonzo! — (Der Verkauf von Getreide neuer Ernte.) Es zeigte sich, daß ungeachtet der Bestimmungen der kaiserlichen Ver-Ordnung vom 21. Juni 1915, R.-G.-Bl. Nr. 167, Getreide der heutigen Ernte von Bauern an Private verkauft wird. Es wird daher neuerlich darauf aufmerksam gemacht, daß die gesamte Ernte des Jahres 1915 zu Gunsten des Staates mit Beschlag belegt ist und lediglich nur an die mit Beglaubigung der politischen Behörden erster Instanz versehenen Einkäufer der Kriegsgetreideverkehrsanstalt verkauft werden darf. Anderweitige Verkäufe sind ungültig und unterliegen der strengenBestrafnug nach der kaiserlichen Verordnung vom 21. Juni. Auch der Kauf und Verkauf der Ernte auf dem Halme ist strafbar. Die politischen Behörden erster Instanz wurden neuerdings angewiesen, unzulässigen Verkäufen der neuen Ernte mit aller Strenge entgegenzutreten. — (Verkauf von Hülsenfrüchten.) Wie bereits bekannt ist, wurden die inländischen Hülsenfrüchte, und zwar Erbsen, Linsen und Bohnen aller Art, die nicht als grünes Gemüse verwendet werden, zu Gunsten des Staates beschlagnahmt. Jeder freie Verkauf, Jl von - yerot es fti Zuw Die erfoll Eisen einen erbra mit d treten Betri scher ist, d genfc tiottet nur i sonde: in de reichei deutsc Perso Perso weder Ersah deutsä die s Eisen! Nacht zuwir weiter beamt desinii beut nachzi der I Beam gnädti heute vorers Eigen und I auch Arm in po bemfel Bevöl Jeder müsse den P mit t und 9 will, den ft des S feind li Am 2 begon zu Gi Mädel willig' ergab 20 K eisenkc Don Hülsenfrüchten ist nach Maßgabe der diesbezüglichen Ministerial-verordnung vom 23. Juli 1915, R. G. Bl. Nr. 106, verboten, und es sind Rechtsgeschäfte, die gegen dieses Verbot verstoßen, nichtig. Zuwiderhandelnde unterliegen überdies einer strengen Bestrafung. Die Regelung der Verwendung der Hülsenfrüchte wird demnächst erfolgen. — (Die deutsche Sprache als Dienstsprache.) Der Eisenbahnminister Baron Förster hat an alle Staatsbahndirektionen einen Erlaß herausgegeben, worin es u. a. heißt: Die im gegenwärtigen Kriege gemachten Erfahrungen staben mit voller Klarheit den Nachweis erbracht, daß für alle Bediensteten der Eisenbahnen, die im Kriegsfälle mit den Organen der Militäreisenbahnbehörden in dienstlichen Verkehr treten, sowie überhaupt für sämtliche zur Besorgung des exekutiven Betriebsdienstes bestellten Bediensteten, dieKenntnis der deut-schenSprache als der Heeresdienstsprache unerläßlich ist, daß aber in dieser Richtung tatsächlich vielfach unbefriedigende Zustände herrschen. Im Verlaufe der militärischen Operationen in Galizien haben sich zahlreiche Fälle ergeben, daß nicht nur das im internen Staatseisenbahndienste verwendete Personal, sondern selbst Beamte sich mit den Organen der Heeresverwaltung in der deutschen Sprache entweder gar nicht oder in sehr unzureichendem Maße verständigen konnten. Auch das aus anderen deutschen Direktionsbezirken zur Aushilfe nach Galizien entsendete Personal konnte sich mit dem daselbst vorhandenen bodenständigen Personal, und zwar insbesondere mit dem niederen Personal, entweder gar nicht oder nur schwer verständigen . . . Die oben erwähnten Erfahrungen, die deutlich gezeigt haben, daß die Unkenntnis der deutschen Sprache bei einem Teile des Personales der Staatsbahnen die schwerwiegendsten Folgen nach sich ziehen kann, legen dem Eisenbahnministerium die besondere Verpflichtung auf, mit allem Nachdrucke auf die Beseitigung der vorangeführten Übelstände hinzuwirken. Im Einvernehmen mit dem Kriegsministerium wird demnach weiterhin verfügt, daß alle Bewerber um einen Beamten-, Unterbeamten- oder Dienerposten, ferner alle jene Arbeiter, die für eine definitive Anstellung in Betracht kommen können, die Kenntnis der deutschen Sprache als der Dienstsprache in Wort und Schrift nachzuweisen haben. — Der neue Statthalter von Galizien General der Infanterie I. v. Colard sagte in seiner Antrittssprache an die Beamten der Statthalterei: „Von Seiner Majestät, meinem aller-gnädigsten Kaiser und König, zum Statthalter ernannt, beginne ich heute (2. August l. I.) meine Amtstätigkeit und begrüße die Herren vorerst als General der Infanterie, in welcher Stellung und Eigenschaft mich mein oberster Kriegsherr in unserer glorreichen und heldenmütigen Armee, die ein Spiegelbild unserer Völker ist, auch weiterhin zu belassen geruhte, inderDienstsprachedieser Armee auf das herzlichste. Hierauf entwickelte der neue Statthalter in polnischer Sprache sein Programm. Sympathisch berührte in demselben insbesondere die Äußerung, daß die Beamten für die Bevölkerung da sind, nicht aber die Bevölkerung für die Beamten. Jeder der Herren Beamten, der Anspruch auf Vollwertigkeit erhebe, müsse aller Landessprachen in dem Grade mächtig sein, um den Parteienverkehr erledigen zu können. — Gleichen Schritt haltend mit den großen Erfolgen unserer Heere, kommt auch der Staats-nnd Reichsgedanke, der anderseits auch nur das Beste der Völker will, immer mehr zu kraftvoller Geltung. Wir sahen das auch bei den scharfen Äußerungen des Statthalters v. Fries-Skene und früher des Statthalters Generals Sarkotič über die irredentistischen, staatsfeindlichen Machenschaften und Bestrebungen. Mtterdorf. (Neuerliche Sammlung fürs Rote Kreuz.) Am 25. und 26. Juli, als den Gedenktagen des vor einem Jahre begonnenen Weltkrieges, wurde auch hier eine neuerliche Sammlung zu Gunsten des Roten Kreuzes eingeleitet. Wieder waren es die Mädchen, welche in den einzelnen Dörfern die Sammelarbeit bereitwilligst auf sich nahmen und fleißig durchführten. Die Sammlung ergab bisher K 424 90. Davon zeichneten: In Mitterdorf: 20 K Josefa Kreiner; je 10 K Josef Eppich, Maria Erker, Raiffeisenkasse, Alois Erker; 6'60 Josef Tschinkel; je 4 X Betti Schwar, Georg Petsche; je 3 K Jakob Povše, Georg Erker Nr. 21, Matthias Siegmund, Josef Oswald; je 2 K Johann Hönigmann, Josef Kren, Julie Dula, Paula Sturm, Anton Jaklitsch, Alois Primosch, Josef Jaklitsch Nr. 2, Josef Tschinkel Nr. 44, Franz Kromar, Maria Gostischa; je 1 X Josefa Petsche, Peter Kralj, Johann Posnik, Georg Erker 4, Magdalena Wiederwahl, Helena Oswald, Maria Händler, Karl Rabuse, Josefa Petsche, Magdalena Händler, Magdalena Tschinkel, Julie Kren, Anton Schager, Josef Jaklitsch, Engelbert Dalamassel; 60 h M. Schober; je 40 h I. Erker, M. Eppich, Bl. Mochar. Zusammen X 113‘40. In Ort: X 2'40 Josef Kren; je 2 X Josef Perz, Josefa Nadler, Magdalena König, Josef Kresse, Magdalena Perz, Josef Petsche, Josefa Nadler, Johann Jaklitsch, Johann Schober, Josef Kump, Johann Kren, Magdalena Kren; je 1 X M. Flack, Maria Perz, Maria Kren; 50 h M. Wrba. Zusammen: X 29 90. In Obrem: 3 X Leni Samide, Josef König; je 2 X Paula Krauland, Maria Hiris, Johann Tscherne, Josef Knaus, Johann . Krauland, Josef Sturm; je 1 X Andreas Spreitzer, Maria Schober, Julie Mische, Leni Morscher, A. Knaus, Tscherne Johann, Theresia Eppich; 80 h M. Röthel; je 60 h M. Tscherne, Ungenannt; 40 h M. Jaklitsch. Zusammen X 27'40. In Windischdorf: 5 X Peter Lobisser; je 2 X Alois Tomitz, Josef Händler, Peter Kren, Peter Hönigmann, Johann Hönigmann, Elisabeth Erker, Anna Jamnik, Gertrud Erker, Jakob Steinadler, Elisabeth Schleimer, Alois Stalzer; je 1 X Johann Eppich, Maria Perz, Magdalena Jaklitsch, Johann Kreiner, Maria Erker, Magdalena Erker, Josefa Supančič, Josefa Krobath, Maria Knaus, Johann Händler; 60 h L. Tramposch; 50 h Maria Stine; je 40 h Josefa Permoser, Alois Tschinkel, Franz Stine; 34 h Widmer Josefa. Zusammen 40 X. In Kernd orf: je 2 X Josefa Tramposch, Gertrud König, Franz Schleimer, Jakob Greisch, Elisabeth Erker, Maria Erker, Josefa Verderber, Johann Verderber, Georg Hönigmann, Matthias Kump; je 1 X Josefa Verderber, Georg Lobisser, Franziska Kraschovec, Maria Erker; 60 h Josefa Verderber. Zusammen 24°60. In Ob erlosch in: je 2 X Josef Jaklitsch, Elisabeth Oraschem, Maria Oraschem, Franziska Jaklitsch, Franz Bartelme, Johann Jaklitsch, Josefa Jaklitsch, Adolf Kren; je 1 X Franz Verderber, Alois Bartelme, Josef Tschinkel, Georg Högler, Johann Gode, Fanni Kresse, Johann Kresse, Josefa Siegmund, Josef Eppich, Josefa Bartelme, Johann Eppich, Josefa Kump, Maria Tscherne; 40 ü Johann Perz. Zusammen X 29°40. In Neuloschtr.: 3 X Maria Jaklitsch; je 2 X Agnes Jaklitsch, Maria Jaklitsch, Josefa Weber, Maria Jaklitsch, Elisabeth Eisenzopf, Tschinkel Jakob; 1 X Leni Anschlovar. Zusammen 16 X. Jnllnterloschin: 10 X Josefa Jaklitsch; 4 X Paulina Jaklitsch; je 2 X Maria Jaklitsch Nr. 1, Elisabeth Högler, Josefa Sturm, Maria Gode, Maria Verderber, Maria Jaklitsch Nr. 9, Josefa Jaklitsch ; je 1 X Jokob Modec, Maria Kresse, Magdalena Jaklitsch, Josefa Eppich, Maria Högler, Anton Verderber. Zusammen 34 X. In Rain: 3 X Maria Petschauer; je 2 X Maria Petsche, Magdalena Rankei, Maria Naglitsch, Magdalena Verderber, Helena Verderber, Rosa Verderber, Maria Verderber, Gertrud Resch, Agnes Kosteinschek; je 1 X Magdalena Kösel, Maria Röthel, Maria Holzmann, Elisabeth Verderber, Franz Levstek, Maria Stalzer; 20 h Maria Widmer. Zusammen X 27'20. In Mal gern: 10 X Familie Samide 34; 2 X Maria Siegmund. In Koflern: je 10 X Leni Hambrusch, Magdalena Perz; 5 X Matthias Perz, Georg Jaklitsch; je 2 X Familien Michitsch, Tschinkel, Skiber, Krauland, Hönigmann, Händler, Tschinkel, Hönigmann, König, Schneider, Kump, Hönigmann, Högler, Högler, Gode, Plesche, Ostermanu, Perz, Gertrud Perz; je IX Perz, Samide, Palčič, Loschin, Hitz; je 50 ü Tschinkel, Jaklitsch; 60 h Jaklitsch; 40 h Kosmač. Zusammen 57 X. Schwarzenbach. (Im Kriege verwundet.) Herr Franz Jaklitsch, LJR 27, aus Schwarzenbach ist auf dem südwestlichen Kriegsschauplätze verwundet worden. Schalüendorf. (Verwundet) wurde bei einem Sturmangriff (Kopfschuß) am 7. Juni bei Kolomea Viktor Schleimer aus Schackendorf Nr. 5. GötteuiH. (R a u ch f an g f e u er.) Am 24. Juli hat ein Rauchfangfeuer auf Nr. 14, im Hause des Herrn I. Racker, die Bevölkerung in nicht geringe Aufregung versetzt. Das Kehren nur jeden vierten Monat ist wohl zu wenig. Die meisten Bauern erklärten sich bereit, lieber etwas mehr zu zahlen, wenn nur öfters gekehrt werde. Wejseltal. (Siegesfeier.) Aus Anlaß der Eroberung von Warschau wurde am 7. Juli hier eine kleine Siegesfeier veranstaltet, deren Reinerträgnis im Betrage von 36 K der Kriegsfürsorge gewidmet wurde. — (Kaiserfeier.) Sonntag den 22. August findet nachmittags hier eine Kaiserfeier statt und wird das Erträgnis derselben gleichfalls der Kriegssürsorge zugewendet werden. — (Eheschließungen.) Am 3. Juli wurden in der Allerheiligenkirche in Brooklyn Josef Gregorič aus Fara und Maria Stiene aus Reichenau Nr. 19 (Kumpeisch); am 15. August Johann Mille aus Brunnsee Nr. 2 mit der verwitweten Magdalena Kump aus Oberbuchberg Nr. 4, jetzt wohnhaft in Kummerdorf Nr. 3, in der Pfarrkirche in Nesseltal getraut. Köental. (Schadenfeuer.) Am 1. August brach hierin der Ortschaft Setfch gegen 3 Uhr nachmittags Feuer aus, das die Stallungen und Harfe des Besitzers Georg Högler einäscherte, dann das Haus des Besitzers I 'es Maurer ergriff, so daß in kurzer Zeit das Haus samt den Wirtschaftsgebäuden vollständig abgebrannt war. Es konnte gar nichts gerettet werden, nur gelang es noch, das Vieh in aller Eile ins Freie zu bringen. Der Betroffene erleidet großen Schaden, zumal der größte Teil der Ernte bereits eingeheimst war und da die Versicherungssumme im Verhältnis zum Verluste eine sehr geringe ist. Glücklicherweise griff das Feuer infolge tatkräftiger Mithilfe seitens der Ebentaler Insassen nicht weiter um sich. Ursache des Brandes ist dem Vermuten nach das Spielen der Kinder mit Zündhölzern. Masern. (Kriegsfürsorge.) Die hiesigen Psarrinsassen spendeten 70 K für unsere Krieger an der Jsonzosront und 25 K für das Rekonvaleszentenhaus in Gottschee, zusammen 95 K. Walgern. (Im Kriege erkrankt.) Herr Johann Krobath aus Malgern steht seit 24. August 1914 als Assistent der Spezial-Telegrciphenabteilung Nr. ... im Felde, ist am 16. Juli auf dein südöstlichen Kriegsschauplätze an Ruhr erkrankt und befindet sich gegenwärtig im Spitale der Barmherzigen Brüder in Graz. Wieg. (Siegesfeier.) Die Einnahme von Jwangorod und Warschau wurde hier -festlich gefeiert. Obwohl es schon spät abends war, sammelte sich bald nach Bekanntwerden des Sieges eine große Volksmenge, welche mit Kerzen in der Hand, vaterländische Lieder singend, unter festlichem Glockengeläute die Ortschaft durchzog. Sonntag den 8. August fand in der Pfarrkirche ein Dankgottesdienst statt. Die Gemeindevertretungen von Rieg, Hinterberg und Kölschen waren vollzählig erschienen. — (Bienenzuchtverein.) Der hiesige Bienenzuchtverein erntete im heutigen Jahre aus 50 Albertistöcken etwas über 700 kg Schleuderhonig. Die Tracht war mittelgut, die Schwarmlust gering. Kiuteröerg. (H e i r a t i n C l e v e l a n d.) Am 25. Mai d. I. heirateten Maria Wittine ans Hinterberg 93 und Philipp Parufa aus Cleveland. An unsere Amerikaner. Wir ersuchen unsere A- T- Abonnenten in Amerika nochmals und eindringlichst, vei Einzahlung des Bezugspreises durch Mauken und ähnliche Geldinstitute, diese zu veauftrageu, daß sie zugleich mit dem Held auch die genaue Adresse (War- und Zuname, Wohnort und Wost) des Aöonnenten einsenden, weil die Verwaltung des Blattes nicht wissen kann, für welchen Aöonnenten der angewiesene Betrag öestimmt und au welche Adresse sohin der „Hottscheer Bote" zu senden ist. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Aleindruckzeile oder eren Raum *0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein Kalbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltuntz gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein« schaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Beste!-lungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Danksagung. Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme anläßlich des herben Oerlustes, den wir durch das Hinscheiden unseres innigst-geliebten Detters, Großvaters und Schwiegervaters, des Herrn Wilhelm Brandt Wrivaiiers erlitten haben, sowie für die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse sagen wir hiemit allen unseren tiefinnigsten, wärmstenDank. Hottschee, im August yts. Die Aamilien Brandt-Kail. Herein der Deutschen a. tiotfschee in Wien. Litz: I., Himmelpfortgasse Nr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Kereinslokale „Zum roten Igel", I., Alörechtsplatz Ar. 2. Abonnieret und leset den Gottscheer Boten! Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. - Herausgeber und Verleger Josef Eppich. — Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee.