MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES VarUo ud Sckr.ftlattwif Hutaif • «. Onm, U*§um M. •. Nnnfi m. U4», IMI, IMi. Ak M Okr (Uflllcli «utv Samitag) .rt dl« Schrlftl^ng ■« rnU P«raraf Ni. 1M7 «mlchbar. Uavwiragt« ZuKkrlftw wwd« mlcht rack«M«Bdt M OmtUchM M du Mcyorta MavtefM Po«Uck«cfckeato Wlw Nt. 94.MI. awrtiiftHi«ll«p QtU Maifet^lali Nr tl Panrwf Ni MI«4. ttafutarfaiM Mr L F«nnf Nr «. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES kwAM *«kU«Hck ah MMTfanaaltaaf. ■■■ugipwU 9n vortM Mhlb«n »«mail.cb KM 1,10 •lacctaltafiltcb IM Kpi PoatiBilua^agabflhn btl Ll«r*nina tm Stratrbsod luiflgllcb Porte» biri AbboUa lo dar GetrbiftMttlle durck Po«l aoBatlkcb IM 1,10 (alsichl IS,I Rpf Foitiiltungigebübr) und 38 Rpf Zuttell ■seelsneaaei wardaa B«r fagaa Vorataamduaf daa nnialpra'wt und du Pnrtoauilagm nuffaaandal Nr. 89 — 84. Jahrgang Marbnrg-Oran, Mittwoch, 29. Mftrz 1944 Einzelpreis 10 Rpf Vichy warnt Algier Französische Kriegsgefangene auf Drängen Moskaus ermordet Gegenmassnahmen angekündigt n> Vichy, 28. Min Nach d»r Brfchi«ßung dM frOherwi Innenministers Pierre Pucheu, d«r auf DrAnqwi Moakaut zum Tode vanirtidlt wurde, Itt dai Alqiw-Komite« dazu Übergegangen, Mitglieder der »Phalqnqe Airi-coine«, der »Leqion trico^ore« und der »Anti-bolschewistischen Fraiwilliqenle-gion« durch ein Kriegegericht »aburteilen«, das heißt ermorden zu laisen. — Zvrel Tune&ier vnirdan bereit« ziun Tode, ein dritter zu lebenslänglicher Zucht-hauestrale verurteilt. Weitere Prozesse laufen noch, andere werden vorbereitet. Bi handelt sich um Legion&re, die den Anglo-Amerikanern bei der Besetzung Tunetiem In die H&nde fielen oder eich fan November 1942 in Nordafrika Im Urlaub befandein, aleo um reguläre Soldaten, die mit Einwilligung und auf Aufforderung ihrer rechtmäBigen Regierung In VkiiY in diese regul&ren Truppen eingetreten »Ind. Es lind nach internationalem Recht also Kriegsgefangene. Auch ihre Ermordung erfolgt auf Drängen Moskaus. Die Engländer und Amerikaner lassen swar erkennen, dafJ Ihnen diese völkerrechtswidrigen Verbrechen bekannt und eoqar peinlich sind, aber sie sind zu •chwoch, um sie zu veifiindem. In Algier und Moskau hofft man, die französische Kampfbereitschaft durch solche Mittel einschüchtern zu können. Das Ist ein Irrtum. Der Parteiführer Dorlot, der sich zur Zeit als Fronturlauber in Paris aufhält, erklärte auch jetzt wieder: »Europa hat nur einen wirklichen Peind. Das ist der jüdische Bolschewiemue, den M auszurotten gilt.« Det Chef der frtn-lAelschen Antibolschewistischen Legion, der gleichfalls zu sdnem kurzen Urlaub la Paria eingetroffen lat, sagte bei seiner Ankunft: »Wir werden den Kampf bis zum europ&ischen Endeieg durchkämpfen. Nur so kann Frankreich seine Zukunft •ichem.« Es leuchtet sda, daß dieses Völker-fechtswiidnige Verhalten edner Bande gekaufter Verräter in Algier, die nun die Terrorbefehle Moekau« blind ausführt, von der Regierung in Vichy nicht mit StUlschwedgea übergangen werden kann, infolgedessen hat der französische Propagandaminister Philippe Henriot im Rundfunk angekündigt, daß die französische Regierung entschlossen sei, gegen den Terror Alters mit Vergeltung vorzugehen. Henriot exklirte, »Frankreich revoltiert gegen den roten Terror, der sich fiberall auszubreriten und sednen Blutrausch auezutoben versucht. Algier mufi wissen, daß unsere Volksgenossen und unsere Schützlinge nicht wehrlos dem Henker überlassen werden. Algier muß wissen, daß wir nicht immer nur mit Worten auf Verbrechen reagieren.« Die von Vichy angekün(>igtcn R«-pressalien werden darin beslehen, die Anhänger de Gaulies in Frankreich, soweit sie faßbar sind, den gleichen Strafen zu überantworten, die nun über die loyalen Franzosen und Eingeborenen in Algiei verhängt werden. Nach den Worten Henrlots soll diese Vergeltung mit aller Strenge erfolgen. Vernichfungsschlachten in Burma Erfolgreiches Fortschreiten der japanischen Operationen dnb Tokio, 28. März Das japanische Hauptquartier gab am Dienstag nachmittag über die Kriegslage an der Burma-Front folgendes Kommunique heraus; Uneere Streitkräste in Nord-Burma ■Ind ndt zwei Ttchungking^iVisionen und etwa zwei Brigaden der vereinigten anglo-amerikanischen Streitkräfte, die bis in den Raum nordwestlich von MyHtkyina vom Hukaung-Gebiet sehen Gienzgebietes stoßen Ins Imphal-Tal (Manipur) vor. Zur gleichen Zoit setzten japanische Truppen ihre Angriffe gegen das Gros de« britisch-in-difiche« 4 Armeekorps, das in den Tschin-Hügeln und dem Kubau-Tal eingeschlossen ist, fort. Unsere im Südabschnitt des indisch-burmesischen Grenzabschnittes operierenden Truppen, die eine Vernichtungsschlacht gegen das Gros einer britisch- vordrangen, in Kämpfe verwickelt. Der indischen Division führen, haben zur Ring um die feindlichen Luftlandetruppen, die im Gebiet von Katha abgesetzt wurden, wird ständig enger ge-schlössen Die HauptkrSfte unserer Truppen am mittleren Abschnitt des indiich-burmesi- Zeit einen Gegenangriff gegen die Hauptkräfte des britisch-indischen 15. Armeekorps eingeleitet, die bis zu diesem Raum vorstießen. Unsere Truppen greifen außerdem die Bl. west-afrikani-sche Division im Kaladan-Tal an. Gctic^ert« Emfthrung Iwerven von Brotgetrold« rd Hlldesheim, 28. März Im Anschluß an die Besichtigung von landwirtschaftlichen Betrieben im Kreise HUdeshelm-Marienburg erklärte Reichsobmann Bauer Behrens vom Reichsnährstand: wir werden die deutsche Volks-•mährung meistern, weil wir auf lang« Sicht gearbeitet haben. Belm Brotgetreide lind wir mit einer Reserve in das neue Wirtschaftsjahr gegangen. Der Viehbestand hat sich gesteigert Gute Qualititssämerelen werden zu 90 Prozent In deutschen Saatgutbetrleben hergestellt, womit auch der Saatgutbedarf für den Gemüsebau gesichert ist. Für den Anbau von Kartoffeln (wobei der Sp&t-kortoffelanbau ausgeweitet wird) steht ausreichend Saatgut zur Verfügung. Frühere Zuschußgebiete auf dem Ernährungssektor sind heute Überschußgebiete geworden, namentlich Prankreich, der Warthegau, das Protektorat und das Generalgouvernement. Hier haben sich die deutschen Arbeitsmethoden der Landwirtschaft durchgesetzt i und Ihren Nutzen getragen. Bestellte Telegramme Tlto-Komltee möchte Anerkennung dnb Stockholm, 28. März In London wurde in offenbar bestellten Telegrammen von Jugoslawen, die sich am dritten Jahrestage des Simo-wltsch-Putsches zusammengefunden hatten, an Roosevelt, Churchill und Stalin die Bitte gerichtet, Titos „Nationales Befreiungskomitee" als „einzige rechtmäßige jugoslawische Autorität" anzuerkennen. Die Regierungen wurden dann gebeten, ihre Beziehungen zur jugoslawischen Exilregierung zu lösen. Dr. Bi-canitsch, der Vertreter des Tito-Komitees in London erklärte, daß keine von der jugoslawischen Emigrantenregierung eingegangenen Verträge oder Verpflichtungen anerkannt werden würden. Die Versammlung nahm schließlich einen Beschluß an, der die Regierungen der Vereinigten Nationen ersucht, dagegen Protest zu erheben, daß ,,das jugoslawische Staatseigentum von politischen Desperados der Emigrantenregierungen ohne Kontrolle oder Verantwortung vergeudet wird." Japanischer Überraschungsangriff tc Tokio, 28 März Einen Überraschungsangriff auf den Flugplatz bei Tschittagong, dem wichtigsten britisch-indischen Stützpunkt im Golfe von Bengalen, führte die japanische Armoeluftwaffe am Samstag, wie Dienstag bekanntgegeben wurde. Trotz heftiger Flakabwehr gelang es den japanischen Fliegern, ihren Angriff planmäßig auszuführen. Ein großes und drei kleinere Flugzeuge wurden auf dem Flugplatz zerstört. In einem Luftkampf, der sich beim Rückflug der japanischen Flieger entwickelte, schössen die Japaner sechs feindliche Flugzeuge ab, von denen drei wahrscheinlich zerstört sind. Die japanischen Flugzeuge kehrten sämtlich zu ihrer Ausgangsbasis zurück. Das Eichenlaub mit Schwertern für den gefallenen Brigadekommandeur ff-Oberführer Schuld! dnb FUhrerhduptquartier, 28, Marz Der Führer hat dem ff-Oberfühiei Heinrich Schuldt, Kommandeur der 2. lettischen ff-Freiwilhgen-Grenadierbri-gada, als S6. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eiiurnen Kreu-zes verliehen. ff-Oberführer Schuldt hat am 15. Marz bei den schweren Kämpfen im Nordabschnitt der Gstfront den Heldentod gefunden. ff-Oberführer Schuldt hat unter schwierigsten Verhältnissen die 19- lettische ff-Freiwilligen-Infanteriedivision, die aus der 2. lettischen ff-Freiwilligen-Gre-nadierbrigade hervorgegangen ist, im Einsatzraum aufgestellt und ausgebildet. Daß es gelang, aus meist unausgebilde-ten lettischen Freiwilligen einen zu höchsten Leistungen im Bewegungskrieg geeigneten Kampiverband zu schaffen. neu herangeführten Divisionen mit dea schwachen eigenen Kräften nicht mehr zu verhindern war, entschloß sich fj-Oberführer Schuldt, sich mit seiner Kampfgruppe einkesseln zu lassen, uiu dadurch den von allen Selten angreifenden Gegner auf sich zu ziehen und das Absetzen der eigenen Truppe zu erleichtem. Daß dieser entscheidende Erfolg errungen werden konnte und daß die Kampfgruppe Schuldt in den folgenden schweren Rückzugkämpfen mit fast immer offener linker Flanke ihr Ziel erreichte, ist neben der Tapferkeit und Härte der lettischen Freiwilligen mali-gebllch der hervorragenden persönlichen Tapferkeit und Entschlußkraft des ff-Oberführers Schuldt, seiner überlegenen Ruhe und seiner Energie zu verdanken. Schuldt ist am 15 März 1944 bei sei- ist seinem Organisationstalent, seinem * nen Grenadieren gefallen. Sein Name hohen militärischen Können und seiner unvergleichlichen Tatkraft zu verdanken. Als die Bolschewisten Mitte Januar 1944 mit weit überlegenen Kräften beim rechten Nachbar einen Einbruch erzielten und zum Durchbruch erweitern wollten, setzte ff-Oberführer Schuldt in klarer Erkenntnis der Lage das Äußerste daran, den nach Westen vordringenden Feind mit schweren Schlägen In der Flanke zu treffen. Er fügte den sowjetischen Stnßdivisionen schwere Verluste zu und erreichte dadurch einen bedeutenden Zeitgewinn, der für die Operationen der Armee ausschlaggebend war. Als das Vordringen der vom Feind Ist weit über seinen Verband hinaus als Unterpfand für das Gelingen schwerster und scheinbar aussichtslosester Unter-nehmuTKfen bekannt geworden. ff-Ober führer Schuldt wurde am 14. Juni 1901 In Blankensee bei Hamburg als Sohn eines Reeders geboren, Britischer Hochkommissar In Südtta-llen. Der frühere britische Botschafter in Brasilien Sir Noel Charles Ist zum britischen Hochkommissar In SüdltaHen bestimmt worden, w^e In London während der Nacht zum Dienstag bekanntgegeben wurde, Sir Charles sei bereits nach Italien unterwecs .ilimi 'vrik^slieruhlei P eill (Wh In einem Cefnrg('neiiIardeB wAr«. Mltl«l(|ro6, •<±laak, «her qraziös als spottet Rud«]e Gestalt arhon In fkrar Aufleren P.rsch«!nunq dem, wa« man iidi mancherorts unter einem Stukaflie- Er Toratallt. Soqt man nicht, daß Stuka-•g«r »Draufqanqeri wÄrenT Kraftnatu-SteuerknüppalathleteinT Welt qe-Mlltl Kod«! fliegt mit ainem Zartqefühl •te«QUlcheii, und wer ab Bord^chntze ■It Ihm fllaqt, «pört ohr)^ weiteres die LalchtlqkeJt seiner Steoierbeherr-aAung. Br ist tatsärflillch seiner flieqert-achan Mltt«! in solchem Maße sicher, W alch zutraut, mit zwar unqe-matai wandiqen, immerhin ziemlich lanq-aaman Maschine den sowjetischen Jägern und Kampffluqzeuqr'n zu Leibe zu aehen. Und wenn man bei solcher Gelegenheit das Wort Tollkühnheit ausspricht, lÄchett er erstaunt und winkt ah und b«qinnt seine Hrklarunq mit den Worten: »Tch sah, daß...« Aiirh dip* ist eine ty-piach Rudelfiche Formiilieninff: »Flieqen heißt sehenl« Rangehen iat allcsl Vor Beqfnn de« Krieqes, nachdem Rudel die Ausbildung zum Flugzeugführer hinter sich hatte, war ihm noch eine Schulung zum Beobachter zuteil geworden. So hat er den Pnlenfotrlzug in wetten, einsamen Flügrn als Fernaufklärer mitgemacht. Das mag sich al« die große Schule zum Sehen und Schauen ausgewirkt haben. In seiner, Stukneinsätzen gegen Sowjetrußland trat dann die geradezu qeniale Art hell ans Licht, wie Rudel beim .Anflug ins Ziel Überblick über die Erdlaqe zu erspähen und noch bei rasen- dem Sturz Einzelhelten zu erforschen weiß. Er sieht einfach alles, trifft mitten in rasanten Anqriffsaugenblidt«» seine Entscheidunqen und qlbt ala an «ein« Gruppe weiter, Welche« Ziel? Das ein« ist ihm so willkommen wie da« ander«, und das Jäqerwort »Rangehen iat alleal« ist auch aeina Parola. Major Rudel hat im nördlichen Ab-achnitt der Oatffont Schiff«zlal« b«-kämpft, wobei es Ihm innerhalb weniger Taqe gelang, trotz mörderischer Flakabwehr drei große Schiffe xu versenken. Br hat im Mittelabechnitt Erdatellungan ba-kfimpft. Br ttünta alt Ptthrer «tnar Br-aanongastafr«! In Tl«faiKfTlfr«a aif to-wjatlach« SchwajTw««rtilfatt Bl«dM. Br b^ahnt« ndt eateen B<»b«a 6m Weg, «1» •a dan Katikaauavoniuiracli «alt Br flog vor tmd flbar Stalingrad Angriff auf Angriff, obwohl di« Gelbeucht Ihn gepackt hatte. Daa waren die harten Taqe, von denen er erzählt, dafl er in tiefer Ermattung und wie im Traum den Platz am Steuerknüppel einnahm, vor seinen Augen «Ina Brille, damit die Kameraden nicht merkten, wie ea um ihn und aeine kAr-p«rlich« Verfaaaung etand. Ale achlieB-Uch bei Or«| tmd B)«k^rod dl« «ng^ li«««rUch« Mat«i1al«dilaclkt eubek «od ala Im iftdlichen AbsdHrftt dar Oetfro«! dl« Maae« dar 8ow]«ta begann, gaQen dl« deutschen Linien ra etünnm, da nahm Rudel mehr und mehr )ene eowjetlsdhen Krleqamlttel ins Visier, di« wie gefahrliche Lanzenspitzen die deutschen Linien bedrohtenr er achoß mehr alt hundert Panzer ab. Der beeta Kaaared Wie kein anderer «repMita «r dl« Stalil- kolosae auch in arbwierigem Gelinde. Br weiß, wo tl« verwundbar Bind. AII«r-dinqs, eh« aeln« Kanonao iprechen, fli«qt, schwirrt, tanit, schaukelt er in rasfnder Fahrt jedesmal auf «inen Abstand von weniger Metern heran. Und fo qe«ch«h es, daß ein explodierender So-wjetpanzer sfine Trftmmer hoch aus der Luft auf die Tragflächen des Rudelschen Fliiq^eiiges hemioderrieeeln Heß. Wenn die Härte dfy; Kampfes im Osten runahm, 60 gewann auch Hauptmann Rädel und damit die Stukagruppe die er führt an Härte. Fin anderes Beispiel; Er wurde abqe-fchossfin, ging auf deutscher Seite nieder, ließ sich in irgendeinem Kraftwagen zum Flugplatz fahren und schon heim nächsten Eineatz des gleichen Tages «ah die Slukagnippe ihren Kommandeur an ihrer Spitze. Er wurde ein zweites Mal abgeschossen, rief aus der brennenden Maschine durch FT-Gerät seinem Adjutanten Anweisungen zu und trug noch während der Notlandung, bei der es wahrlich aufs ganze ninq, Sorqe, daß er den nächsten Einsatz mit einem neuen Fluqzeuq nicht verfehle. Kämpfen, fliegen, stürzen, sie-qen — das ist die Parole, die den Gruppenkommandeur beherrscht. Zwischen Bug und Dnjestr Zur Geographie des Kampfgebietes der südlichen Ostfront Zurfickj^edrän^te, aber feste Front Das Gesicht der unvermindert harten Kämpfe an der Ostfront ^b Berlin, 28. März Starke bolschewiatliche Angriffe und heftige eigene Gegenstöße, Umfasaungs-versuche und DurchbrUch« vorübergehend abgeschnittener Kampfgruppen, vorprellende feindliche StoflverbAdde und Vernichtung von Angriffaapitzen durch überfAlla, Luftangriffe und FlankanatöBe, wachsender aowjetlacher Druck gegen unsere featen PlAtze und htrteater Widerstand der deutschen Besatzungen, daa sind die kennzeichnenden Einzelzüge der schweren KSmpfe im Süden der Ostfront, die auch am Montag ntchta von ihrer Schwere verloren haben Die vom mittleren ukrainischen Bug durch Transnistrien und Beasarabien bis zum Pruth und aus dem Raum von Sche-petowka in die östlichen Bezirke Gali-ziens vorgedrungenen Bolschewisten ha- b«B iwar una«r« Front ■urückg«dringt •bar an k«ln«r ttaUa glna dar Zuaa» ■enhalt dar dattUeheo Varbtnda var-loraa. Dl« hdlMr« PQhnwf hat die w«gung«n f«ct In d«r Hand, waa alch wladerum besonders «InprAgend bei den Kämpfen im Raum zwischen Proskurow und Dnjestr zeigte. Die am Feind ste-henclen Einheiten nehmen immer wieder auch unter ^schwierigsten Bedingungen den Kampf gegen di« lahlenmäBig überlegenen Angreifer auf, wie daa Beiaplel einer bei Balte wegen Banilnmangeia faatllagaiidan Tlvar-BÄaatsung lalgta, die >wal fOnf angraifaBdaa lowjatpa»> ■an abachoi wmA die ftbrlgea dr«i durch gntg«il«lt«a P«u«r varjagt«. D«r P«ind ▼ermag daher aelne Bodengewinne nur unter beträchtlichen, tiglich steigenden Verlusten tu erzielen. Wachsend heftige Angriffe richteten die fiolachewlBten am Montag gegen un-aere Stellungen am unteren ukrainischen Bug. Die von Norden und Oaten gegen d«n Brückenkopf Nikolajew Torgetreg«-n«n VoratöB« •ch«lt«rt«n to Gegenangriffen und NahkAmpfen. Welter nördlich versuchte der Feind einen eigenen Brückenkopf lu erweitern. Zunächst konnte er an zwei Stellen in die Abrie-gelung einbrechen. Jäger und Gebirgsjäger warfen ihn Jedoch zurück und stellten die ursprüngliche Lage wieder her. An der Front im Räume zwischen Per-womaisk wechselten atarka feindliche StöAe bei Balte mit eigenen Gegenangriffen ab. Sie verengten ein« Einbruchsatelle des Vortages und vernichteten mehrere Panzer und Geschütze, so daß den Sowjeta ins Gewicht fallende Erfolge versagt blieben. Zwischen Dnjestr und Pruth verstärkten die Bolschewisten von Balta aus ihren Druck nach Süden und Südwesten, doch hielten deutsche und rumänische Truppen die vorgestoßenen feindlichen Verbände in Schach. Sie wurden dabei von starken Schlachtfliegerkräften und Stukastaffeln unterstützt, die in rollenden Angriffen gegen bolschewistische Panzerkolonnen und die in ihrem Schutz vorgehende Infanterie zahlreiche Geschütze sowie fast 150 Fahrzeuge zerstörten und mindestens 20 Sowjetpanzer vernichteten. Nördlich des mittleren Dnjestr griffen die Bolschewisten unseren bis In den Raum südlich Proskurow vorspringenden Frontbogen von Osten, Norden und \ Westen an. Zur Sicherung eigener Bewegungen traten Kampfgruppen zu Gegenstößen an, stürmten eine Ortschaft und vernichteten oder erbeuteten 12 Sowjetpanzer und 12 Geschütze Vorprellende bolschewistische Reiterschwadro-n«n wurden vom Feuer nngariacher Ttuppen v«rtri«b«n. Weetlich dleeee ■Ich allmlhllA T«rkfinendeB Prontbo-flane tilabea die Bowjeta ane Ihram Bin-bmcharaaBi swlachaii Zbmo ond Seret wettere StoBketle nach Süden und Südwesten vor. Dia Kämpfe zur Abwehr dieser in den Raum nordwestlich Tscher-nowitz vorgedrungenen Anqriffsverbände sind noch In vollem Gange. Auch in den Räumen von Tamopol luid Brody giing«n die Kämpfe mit wachsender Heftigkeit welter. Starke Angriffe der BolacbeiwlsbaD trafen auf zAh ▼arleidlgt« Stützpunkt«, d«rea Wider-etand diar F^d durch Ihafeaamg aoe-WMrtiaHaa rmnwtiU. Dvrdi Q«g«Ba»-mifla tmd Peu^rOberfllle hatt«n die Sowjets eihebMche Verluste. Wiederholt wurden größere Bereitstellungen durch zusammengefaßtem Werferfeuer vernichtet. EWe Luftwaffe entlastete rtle hart kampfenden Heeresverbände im Süden der Oatfroot durch fortgeaetzte Bom-bardlerung yion Angrlffakedlen und Nachschub Verbindungen. Sirhemde Jäger sohoMen dabei 29 feindlich© Flugzeuge ab, zwei werfter« wurden durch Flakartillerie vernichtet. Über Edens Kopf hinweig Vor dem Rücktritt des britischen Außenministers? dnb Berlin, 28. März In einem Artikel des »Observer« aus Washington heißt es u. a. »Hinter den Kommentaren zu den jüRgeten Erklärungen Roosevelts und Cordell Hulls über die alliierten Kriogeziele verbirgt sich die unverkennbare Besorgnis über die Kluft zwischen diesen Zielen und den wirklichen Ent€cheidungen, die seit Teheran gefällt wurden. Die Gefühle vieler Amerikaner sind sehr richtig kürzlich durch Arthur Krock in der »New York Times« ausgedrückt worden, der sagte: »Moskau beherrscht immer mehr die alliierte Diplomatie«. Diese Meinung ist durch verläßliche Berichte unterstrichen worden und hat die sehr gefährliche Frage in der amerikanischen Öffentlichkeit aufgeworfen: »Wofür kämpfen wir eigentlich? Die sensationellste Enthüllung kommt dann von dem politischen Mitarboitor des »Observer«. Er glaubt zu wissen, daß Eden bald seinen Posten als Außenminister verlassen wird, da er zu viel zu tun habe und zu viele mit seiner Tätigkeit nicht zufrieden sind. Infolge der Kritik von oben und unten scheine e« Ed^n vorzuziehen, die Führung des Unterhauses beizubehalten, den Posten des Außenminister« aber abzugeben. Einerseits bestehe die alte und berechtigte Kritik, daß Eden »ich nicht fähig zeigte, eine klare politische Linie auszuarbeiten und ihr zu folgen, andererseits seien eine Reihe höchstkritischer außenpolitischer Entscheidungen auf den Zusammenkünften Churchill-Roose-velt-Staldn getroffen worden. Mit anderen Worten: Die Schaffung wichtiger außenpolitischer Richtlinien ging bereits aus militärischen Gründen über den Kopf des Außenministers hinweg. Zu voreilig Der Kommandant der Luftstreitkräfte der Westmächte in Itafien. Genciaf Eafiei, der, zusammen mit anderen Generalen, darunter Afexander und Clark, den Luitangriff auf Casaino beobachtet hall», gab in ein*r Hiuidlunkanaprach* für di* Vereinigten Staaten und Engfand etwa Mitte März nach einer Meldung aug Bern lolgende Schilderung des Bom-bardementa; „Heute haben wir Caaaino auigeräih-chert. Ich beobachtete, wie Caasino zu-sammengeachmolzen ist. Wenn der Rauch der heutigen Schlacht sich ver-Ilüchtigt hat, dann wird Caaaino von unseren Leuten besetzt sein, denn die Besetzung wird alch ohne große Verluste für unsere Truppen vollzogen haben." Anschließend fohle Eaker die Landstreitkräfte der Westmüchte für fhre Tüchtigkeit und fhren Mut. Dfe Ansprache des britiachen Generals ist eine von den vfefen vorzeitigen Prophezeiungen, In denen dfe Strategen des Fefndes groß sind. Es ist anders gekommen, als Eaker es sich dachte. Cos-sino Ist nfcht ausgeräuchert und die Verluste der Briten bei den vergeblichen Angriffen sind so hoch, daß in der ganzen britischen Öffentlichkeit eine Niedergeschlagenheft eintrat, wie sie größer ^^clnve^au vorstellbar ist. Neue Ritterkreuzträger dnb Führerhauptquartier, 27. März Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalmajor Dr. Karl Koske, Kommandeur einer bayerischen Infanteriedivision (geboren 1889 In Sarajewo), Oberleutnant Herbert Heinrich. Batteriechef In einem nlederaächal-echea Artill«riereglment (geboren 1011 te Altona ala Sohn eines Reglerunge-and Baurataa), SanltAtsfaldwebal Kart Nowotnlk In einem bayerischen Füslller-batalllon (geboren 1914 in Kreutz, Gau Niederschlesien, als Sohn eines Fabrik-arbeitQjpsL UnteaaffMier Fritz Kropp, Gruppenrunrer in einem Neustrelitzer Grenadierjegiment (geboren 1916 m Schloppe als Sohn eines Landwirts), und Obergefreiten Adolf Bischof, Gruppenführer In einem kurheasischen Panzer-grenadlerreglment (geboren 1923 in Land-wahrhagao, Gau iüdhannorar, ala toha ainaa Tischlers). EngHch«r VSlkerrechttbmch Schwedisches Spitalsrhiff angegriffen dnb Mailand, 28 Mörz England hat sich eines neuen Bruches der internationalen Vereinbarungen schuldig gemacht. Wie die Italienische Presse meldet, haben englische Bomberflugzeuge in der Adria In der Höhe von' Ancona das schwedische Rote-Kreui-Spltalschiff „Allaren" angegriffen. Daa Schiff sandte SOS-Rufe aus. Unsere Kur%mpld\in^en Todesurteile gegen Kommunisten in Bulgarien. Insgesamt 27 Personen wurden von den Militärgerichten in Xanthl, Plovdiv und Pleven wegen kommunistischer Umtriebe in Abwesenheit zum Tode verurteilt, Das sind die Luitgangster, Der 22tniv riqe Angehörige der britischen Luftflotte Anthony Oliver Fitz-Patrick wurde von der Strafkammer zu York zu 12 Streichen mit der »neunschwänzigen Katze« und drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er eine Munitionsarbeiterin auf ihrem Hcimweq nach Hull angefallen und beraubt hatte. Alle Tanzhallen in Peking werden nb B. April geschlossen werden, beschloß die Pekinger Stadtverwaltung. Die dadurch freiwerdenden AJbeitskräfte sollen in der Industrie im Rahmen des nordchinesi-schen Anteils am Großostasienkrieq Be-fichäftiqunq finden. Drurk u Vedag Marburgei Verlags u Orurlietel Ges tn b — Verlagtleitung Egon Bdurngnrtnei Haupttrhrltililtunf; Aoton Gersrhark beid* In Marburg a d Drau Radqasitp ft Wenn der Wehrmachtbericht bei der Schilderung der schweren Abwehrktimpfe im Osten vom „ukrainischen Bug" spricht, dann geschieht das zur Unter-scheidunq von einem Fluß ulelchen Namens, dem ,.westlichen Büf". Während dieser westliche Bug etwa .50 Kilometer diesseits Tarnopol bei dem Dorf Zloczow am Nordrand der Karpathen entspringt, In fast nördlicher Richtung bis Brest-Lltowsk fließt, dann nach Nordwesten und später nach Westen abbiegt \md bei Nowo-Georglewsk in die Weichsel einmündet, nimmt der ukrainische Bug etwa ÄO Kilometer jenseits Tarnopol in einer sumpfigen Niederung bei dem Ort Cho-lodez seinen Anfang, strömt in südöstlicher Richtung durch die Gebiete von Wolhynien, Podolien und Cherson und mündet schließlich in die breite Schwarzmeerbucht, die auch den in großem Bogen von Osten kommenden Dnjepr aufnimmt. An den letzten 200 Kilometern des ukrainischen Bug liegen stromauf die oft genannten drei Brückenköpfe Nikolajew, Wossnossensk und Perwo-maisk (das auf manchen Karten unter dem alten Namen OMwiopol zu finden ist), vor denen die anstürmenden Bolschewisten unter dem ziisammengefaß-ten Feuer aller deutschen Wnffen furchtbare Verluste erlitten. Weiler oberhalb, wo die deutsche Front nach We'sten zu-rückqebogen ist, haben die Kämpfe In den Raum zwischen Bug und dem last parallel dahinter liegenden Dniestr übergegriffen und in den Tiehieten südwestlich Winnltza, zwischen ProsVurnw und Tarnopol und bei Kremene? viur Bildung neuer Schwerpunkte geführt. Der reißende Dnjestr Der «treckenweise in den Bereich der bolschewistischen Angriff*? gerückte Pnjeelr, der aus den Waldkarp«\thon kommt, ist in «einem mittleren und un-larao Laut die natürliche Grenze zwi- schen Bessarahien und der Ukraine, Er unterscheidet sich von den meisten anderen russischen Flüssen durch die reißende Schnelligkeit, mit der er seine gelblichen und schaumigen Waasermas-sen zu Tal jaqt, In manchen Abschnitten Ist das Flußbett mit großen Felsblöcken durchsetzt, die beispielsweise in dem mittleren Stromgebiet von Jampol so dicht gehäuft sind, daß alch eine beträchtliche, die Schiffahrt unterbrechende Stromschnelle gebildet hat. — Zwischen dem rumänischen Hafen Akkerman und dem ukrainischen Hafen Owidiopol, etwa 150 Kilometer westlich des ukrainischen Bug, ergießt sich der Dnjestr durch eine 30 Kilometer lange und etwa 8 Kilometer breite Münduiiqsbucht in das Schwarze Meer. Kornkammer Bessarabien Westlich vom Dnjestr dejint eich die bessarabische Ebene, die mit ihrem fetten Boden den Beinamen einer Kornkammer Rumäniens erhalten hat. Ebenso ist aber auch das östlich anschließende po-dolische Land bis zum Bug von einer sprichwörtlichen Fruchtbarkeit. Bei diesem Zwischenstromland handelt es sich um ein leicht qewellte< und eanft abfallendes Höhenqebiet, das nur von einiqen Hügeln durchbrochen wird und ganz im Süc'en in eine Sandsteppe ausläuft. Etwa drei Viertel der gesamten podolischen Fläche stand früher unter dem Pflug, und das war für östliche Verhältnisse ein riesiger Anteil. Die Sowjets hatten es aber in den 25 Jahren ihrer Herrschaft fertig qebrnrht, die podolischen Bauern durch die seelenlose Kollektivierung zu entwurzeln und an den Bettelstab zu brin-qen. Am podolischen Ufer des Dnjestr liegen die Städte dicht beieinander Bei Ca-menez-Podolsk, der einstigen Hauptstadt des selbständigen Gouvernements Podolien, beginnt es Im Norden» diuin folgen Mogilew, das schon erwähnte Jampol, Balta, Bulussary, Glücksthal, Tiraspol, Straßburg, Elsaß, Mannheim und Owio-dopol, das am Mündungsbecken den Abschluß bildet. Die zweite Reihe der größeren Städte liegt auf der Ostseite Podo-liens, und zwar am ukrainischen Bugs sie sind auf der über 700 Kilometer langen Strecke zwischen Proskurow und Nikolajew fast sämtlich in den Wehrmachtberichten der letzten Woche erschienen. — Sitzt da eine kleine Gemeinschaft des neuen Jahrganges des ReichsarbeUsdien-stes, ein Trupp also, am ersten Tage in der gemeinsamen Stube. Es hat Erbsen mit Speck gegeben, das Empfangsessen laut jahrelanger Tradition. Die ersten verwirrenden Stunden, wie sie der Eintritt in eine soldatische Gemeinschaft mit «ich bringt, sind vorbei. Und nun sitzen sie rwischen halbgestopften StrohsÄck^n und widerspenstigen Schränken, die den eben auf der Klelderkammer qefaßten Inhalt noch nicht recht behalten wollen und an hochbepackten Tischen, jeder vor einem Blatt Papier, Hat der Truppführer nicht befohlen: »Jetzt Schluß für eine halbe Stunde, jetzt schreibt jeder schnell nach Hause, wie er hier angekommen ist, damit die Mutter sich nicht sorgt!« Die schlichten Worto hatten sie ins Herz getroffen. Wie konnten %ie sie nur vergessen die da winkend auf dem Bahnhof stand und Immer kleiner wurde, bis nur ein weißes Tüchlein noch zu sehen war? Sie selber sanqen ja zwar laut aus allen AbteiUenetem, aber haito Mutter nicht eine kleine Träne und viel Sorge im Auge um den großen Jungen, der da das erste Mal nun von ihr fort fuhr und den sie nun als ihr liebstes Geschenk dem Volke und seiner Gemeinschaft anvertraute. »Habt keine Angst um mlchl« so schrieben sie wohl, wie es die Männer Im südlichen Gebiet zwischen Bug und Dnjestr haben die Ortschaften meist deutsche Nameni da gibt es ein München, ein Worms, ein Speyer, ein Rohrbach, ein Freudenthal. — So haben die längst ins Reich zurückgekehrten deutschen Ansiedler ihre Niederlassungen genannt, als sie in vergangenen Jahrhunderten auf den Ruf der Zaren ihre alte Heimat verließen und zwischen Bug und Dnjestr neues Land erwarben. in den schlingernden U-Booten tun oder in rollenden Panzern, hinter den Geschützen, deren Rohre noch heiß sind vom Kampf. Denn sie tragen ja nun auch Soldatenkleid und sprechen nun, ihnen vielleicht selbst noch unbewußt, die gleiche Sprache. Ein wenig derb sogar, so a's wüßten sie nichts von den Sorgen, Dieses Band aus den ersten Tagen Ihrer Dienstzeit wird immer fester. Bald ist der fernen Mutter ihres Sohnes neue Heimat so vertraut, als hätte sie sie mit eigenen Augen gesehen. Ist sie nicht jenen Weg am See, den ihr Ältester so gern hat, nun schon tausendmal mit ihm geschritten, kennt sie nicht jeden seiner Kameraden, fast so, als wär's ihr eigener Sohn. Sieht sie" ihn nicht be'm txerzler-dienst oder wie er sich im Wettkampf mit den Kameraden lachend auf grünem Rasen tummelt? Sollte sie nicht merken, wie sich täglich «eine Züge straffen, wie er unmerklich fast ein anderer wird, bis er mit jedem Tage mehr dem Bilde gleicht, das sie für ihn im Herzen trägt; So soll er einmal sein, wie sein Vater, der damals am Wolchow blieb... Seht, wie sie nun beide wirklich durch »sein« Lager gehen, wo die Flagge mit dem Spaten leuchtendrot über den Kiefern steht, wo die bunten Holzhäuser »ich an den See schmiegen. Ein Blick durchs Fenster de« Arbeitsgerätehauses, in langer Reihe sieht sie Spaten, Schau- feln, Hacken und freut sich seiner Schwielcn an den Händen. Hier nun stellt das blitzsaubere Waschhaus mit den blanken Schüsseln, dort aus der Küche duftet das sonntägliche Gulasch »Junge, wie schon habt ihr's hier!« Er hört ihre Worte nicht »Mutter, da kommt unser Feldmeistert« Wie hat der straffe junge Zugführer mit dem silbernen Verwundetenabzeichen seine Männer hinter sich! Er hat im Westfeldzug als Soldat den rechten Arm verloren und steht heute wieder vor den Jungen, Erzieher und Vorbild zugleich. Nun stehen sie vor der Fahne, auf die der Sohn dem Führer die Treue schwor. Sorgsam hebt er das schmale Fahnenband mit der silbernen Spange, damit die Mutter das eine Wort lesen kann, das sie alle hier in Bann hält: Rschew. Er dient in oiner Einsatzabteilung, die im vergangenen Jahr an der Ostfront war. Er weiß, daß seine Kameraden vor ihm in seinem Aller das ihnen anver trayte Grabenstück qegen alle Angriffe hielten und sich neben vielen Eisernen Kreuzen auch dieses silberne Fahnenband verdienten, das sie voll Stolz an die Fahne hefteten, denen die für die Fahne fielen, zur Ehre, den Kommenden zur Mahnung. Stumm stehen Mutter und Sohn. Verstohlen mustert sie sein Gesicht. Ist er noch derselbe, der vor won'gen Monaten ihr In jugendlicher Schwärmerei ein Schloß versprach und der In seinen prahlerischen Zukunftströumen ihr allzusehr an Geldverdienen gedacht hatte? Füllt nicht ein anderes jetzt sein ganzes Leben und Denken aus, das schlecht und einfach Dienen heißt? Als sie am Abend an der Kleinbahnstation wartet und von fern die Klänge de« Zapfenstreiches herüberwehen, wird es ihr mit jähem Schreck fast zur beglückenden Erkenntnis: Nun gehört er nicht mehr mir allein, ich habe Ihn abge-oeben an das ganze große Volk, und dennoch bleibt er mein. RAD-Kriegsberichter Springer Der Sohn beim Arbeitsdienst Ein erster Brief und ein erster Besuch bei der Mutter fkiHUÜlUUe Uundukau Eine Stadt in Geiahr Hert« K. war An^fistellte in der Stadtverwaltimg in N. Nach dem ersten Terror«ngriff aul N, bearbeitete sie u. A. auch die Stati-atik über die eingetre-tanen Schäden. Dabei kam »ie auf ein« t*rhältalunäßig niedriqe Zahl toq To-talge»chädigteii. Im Gegensatz zu die«er Zahl, di« ue schwarz auf weiß errechnet hatte, bildeten »ich In der Stadt Ge-rüchle mit weitaue höheren Schadens-liifern. Da hielt es Herta K. für Ihr« Pflicht, mit ihrem Wilsen nicht hint«r (l«m Berg« tu halt«Q, und OAnnt« J*-d«m, der m hören wollt», die von ihr iMtgMtelltAn Zahl«D mit deerkomm irig. Loo Schn-rilz aus der Hugo-Wolf r.a ;se Nr, 17| die -ISjähr.g'? B.'si'zerin Julimia Tschech aut Domauherg, Gemeinde Jöi-cieridorfi die 74jähr'.ge Private Josff'ne Arlati aus df^r Pubijkgii'ä'^^ 27) die '^Sjiih-riga ReSit7er1n Juliane Felser au« Friii-graben 7'h dir 25jHhr;ge Schm edso^t! n ; Jüsefine M.tcber aus dor Haydnga.ssr in Rrunndorf und mi hoh^n Altrr v -n 9"' Jah.'en der newrsene .Sr h'ihniiicherrnei-ster Hans Eggrr aus der Burggis';e 22 in .Marburg starb im Alter von «3 Jahren der Kaufmann Hainy Man«, — Ferner verstarb in Marburg das Witizerstöchter-lein Alolsla Kern aus Kun:gund. Das Leben dem Vaterland Kcimeräd Cjfol.indn.i, Edlliigen, ging von ims Am 23. Mdrz fond dns I.ehen des un-eniwrqlen Kdmptrrs flu \(ilk und Führer, f-ran/ f!r'>hmnn;i durcl) fi^ige Mor-df-rhand ein jijhcs tnde. Als tr*;uer Un-teisteirer war ci ein tdtbereiler Mitarbeiter des Steirisf hen Heimat' undes und es gelang ihm durrli seine beispielge-bcnrie Haltung und sein Fühlen mit der Bevölkerung we 'e Kreise zu gewinnen. Mit ganz besonderer Liebe hin'jen aber seine Scliiilor an ihm, df.s t>e\viesen die vnllrHhlige Beteiligung an drr Verabschiedung und die viel'.'n Blumen als stille Gi^üße an drn geliebten Lehrer. B^l der Bestattung des Ermordeten fand sich die Lehrersrhaft dos Kreiset mit Schulrat Pg Mayerwleser im Helmat-bundsnal ein. In tief bewegten Worten nahm hier der Schulrat von Kam Groh-mann Abschied und Kr»»lsführer Eberharth dnnkte dem Gefaüpnen für seine treue Nlllarbeit Unter den Ki^nnon der Werksmusik hoben sich die lldn'l-i zum letzten Gruß, KciTr?»fahend in Marburg Sang und Klang «us dem Kalnacblal Unter diotem Titel wurden io d«n ausverkauften DAF-Sälen in Graz tw«l Veranstaltungen yebracht, deren durchschlagender Erfolg es wünschenswert erscheinen ließ, die Mitwirkenden auch nach Marburg zu -verpflichten. Nachdem dies nun gelungen ist, finden am .Sonntag, dün 2. April 1944, Im Heimatbund-soal, um 15 Uhr, eine Nachraittays- und um 19.30 Uhr eine Aberidyroßveranstal-tung zugunsten des Wmterhilfswerkes unter obigen Titel statt. Die reichhaltige, durchwegs volkstümliche Spielfolge wird besonderen Anklang finden, als sie von bewährten Kräften geboten wird wie von d«r Werkkapell« Rosental—Köflach unt«r Leitung dei Kapellmeiiteri Swobodi, vom Schremmelguartett der Bergkapall« ,J)le Aitstelrnrmusik Mooskirchen" "ni< von dem urkomischen Kainachtaler G«-sangsqiiartett Strommar. Daß neben den Steirerliedern und Jodlern der Frau Martha Kamlnek und neben dem Bauernkomiker Karl Vesliqai auch für besondere Überraschungen qesorqt ist, wird zweifellos die olinedie^ unterhaltsame 1 Spielfolge nur noch anregender gestalten Karti''nvorvt>rkaut erfolg'in de," Ort« gruppendienststeile Marburg II, Teqett-hoffstrafle Ni 3, in der Ortsqruppen-dienststelle Marburg III, Rosegqerstraß« Nr 3, in der Verkaufsstelle des Amtes Volkbildung, Teqetthoffstraße und (aus 1 Gnfrtllicikeit) in der Land rb-ink Herrengasse. Der Rest der Karten an der Abendkasse. »Der Luftterror« Sn Trifail Großes Interesse für die Wanderschs« Di« L'ntersteicrmark hat die Einwirkungen feindlichen Luftterrori bereits können gelernt. Um auch die Bevölkerung des Grenzkreises Trlfail über dies« Luftyefahr und ihre Bekämpfung aufzuklären, ist die Wanderschau „Luftterror" nacfi Trifall gekommen, wo sie im Hel-ma'bunds.Ml für eine Woche untergeht,iiht und vom Kreisfiihrer Po, Ober-horUi eröffnet wuide. Dabei wies der Kreislühiei c^araiii hin, wie un^nis^huld-bar jede Puhriässifjkeit und wie wichtig die Ki'nntni.snahme der heim Luftlerror niiiq'ichen Schäden und der lu ihrer \ ( rhütung biw Bekämp'untj erforderlichen Maiinahmen sei. Schon hei der En^ffnunq war der Andrang der Aiisslelluriq<>besLi<:Jier sehr «tark und da* durch imm'»r neue Hinwelse wacbg'«rufeiie int'resse der Tri-ffiiler l.;ß( ebenso vie ihr Pilichtqefuhl "rwarten, daft der tiesami hesucli, der tfifjlicli von 9 bis 1R Uhr gt^öffnelen .Aiis-sloliunq im iI-'iiiiaJM^dsanl. deren Be-sichtiijunq frei ist. aiißcroidentlich rege werden wird. Im .Anschluß an die Eröffnunq der Ausstellung nahm der Kreisfübrer ein« Ausrlrhtunq der hi'im T.uftschu'z eingesetzten Kr.ifte vor. In der er d'e'.en die Verantwcrtur.nsii hwere des ledern einzelnen orteilt.'1 .Xiiftrages \or \i'qen stolltf^, von dem im l-riislf-ill /ahlrejthe M^nsrlipnloben nbhanqen. Wir vprri'jnkeln vom 25. III. bis 1. IV. von 19.30 hir Uhr! Zehn Kasperlkcpfe zur 7. Reichsstrassensammlung AnU'iniich der ' laq. 1. April, und "m">i Auch dio'^e bchoneu bewahrte S( rh-- *• ''fU« im'i) IUI ..( 2. A(»ril Fitiur n iii'ii leiuletreudiqkoil luni fiu Iis K' : Ii; -i i-ine T. w i' loi reiPe.'i dei Untersten W A'v, noch .Ml . ;iine NSV I\V k- ii!.ii n .iir ">i ms-!■' n . ..III ^ e k. lt. — it?, find-'p und di» so erhöh'>n ADS Altpapier wird Ncnpopler! Wcrfvollc ßohslolfc zfir Saiiiinclslclk! Welche Rolle spielte Frau Petiot • Ich war iuge^jei;, dlt d«r Freund Pe-llot«, Rene Ne/ondet, Frau Petiot im Ja-tiuai übet die Morde iii der Rn« Lc«ueui un1erri'"htete, erklärte die Kranken-•chwefiler Aimfe Lefvaqe, (te Freundin Nezondets, In ihrer Aufsiiqe vor dem Untei3U( hunqsncnter nach einer Mel-dunfj au« Pariti. Nezondot halt»» von dem Pj udfr Petiuts erf.ihren, d.iR fiioser über 60.aie Mo-de Rurh führe und daß man fluf Diinde-t 116 50 bt 60 Mord<» schliefen könne. Frau Lesaqe, die, wie die Polizei feststfllte, einiui qutt-n Leuiuund besitzt sprach die Ansicht aus, Jrjfl Frau Petiot ihren Ohnuuchtsivnfall siimilicrt habe, ale Nezondet sie ühcr die Verbrechen Ihres Nicmnfs flullci.irte. Der Aussaqe der Kr-inknischw • Ic di*' für Frdu Pet ot ';"hr hel.istt'nd ist, wird von der ri>li/"i Bi'dciiIiinq i)eiqi''nip.ift('ri, weil ßie aulsrhIuPiL' rh sein i(dnn i'her ilie bisher noch unqekl irle Rolle der Frau tivs MÖr-dei«. Wie die Polizei nunimint, hat Petiot sofort nach seir.er Frejiagftunq au« dem GefÄnqnl« im Februar «eine Flucht Tortwreltet. Man nimmt an, daß Frau Petiot Ihm d.iHel behilflich war und vor •llem niltqe.ho!f«>n hat. «tn Versteck ausfindig zu machen Frau Petiot hat »Irh, wie d'e Poll7ei Ännimmt, 7,upr?t nach Auxrrre beqehen. wo der Brutler Petlots lebt?, und wo «Irh Im 1.au^e d^« Sonntnqs, am 12 Mänt, also nm Taqe nach dT E'-'deckimq d^r Verbrechen, 'raf#>n. r>f!r BriuN'r Pt »irits hat an dir*em Tiiqo bei einom prfund In .\uxf»rre einen Bptff'n von 100 Ooq p(,^nk~n ahnehoben, wahrschein'ifh mn Petiot für »eine Flucht mi' Biir^jeld /u yer^fhen. Feuer im Kinderheim Hf Kindftr verbrannlen Pici einem Brdndimnlück in einem Kinderheim ui K( odebv, nörtllich von Is.irlskronti in S>,lnvo(lt!ri, knipen am Montnqabj'inl t'lf Kinder im Alter von drei bis elf Jflbren nms Leben. Das Feunr, das abonds um Tlhr im Erdgeschoß nntstdnd, verhreitelr sich so rasch, d/iß von den 23 Kindern des Heimes nur '/wolf nerettet werden konnten) die anderen elf kamen in drn Tlammen nm. Das I'nqliick ist dadurch entstanden, dfill Zelli'.loselacke, mit riem der Fuftho-don dpr Küche qestrirben wuide, In Brand geraten war. * Wenn m«n die Alimente nlrtil lahll. Vor einem Amtsgericht hatte «ich ein 4-'^|ahr'fi«r groi« B«4aif d«r Bäcker«l«n4 ÖMtstlttM und «nd«r«a Großverbrauchern an Bi«ni wurd« ia Friedenszeiten fast au««chli«Allch durch «ingeführi« El«r (r«d«ckt Daöal haadalt« es sich zum«iat um chinaalach« G«(ri«r-el«r. Als di« Blnfuhr fortfiel, «ntatand hier sun&ch«t ein« Varsorquagslflck«, dla aib«r bald nach Krlaqcauabntch wl«d«r ausqefüllt werden könnt«. Aul dem oft langen Weq« vom Brzeuqer zum Verbraucher müssen zahlreich« Ei«r au«sor^ tiert werden, erleben manche Eier kleine Unfälle. Die Zahl der »havarierten« Eier, wie der Fachmann diese Tarunqiückten Eier In Anlehnimq an die S«eman«spra* ch« D«iuit, flllt b«i d«r plemnlMgeu II* •rvorratawlrtschaft ichon laa Q«rwleht. Prüh«T konnten b««ohldlffte Bier e»-genannte »Knlck«lerc n ▼ei^llllfften Prelecn «chneU an d«n Verbraucher ab-vestoflen werden. Heut« will dl« f1«na(ra« auf ihre Kart« nur nnbeechftdiqte Bier haben. Deshalb muBte «in anderer Weg zur Verwertung der heachldlgten .Her gefunden werden. Zwar kann da« vervn-qlQckte El nicht repariert werden, aber es kann für den Verbrauch noch qaret-tet werden. Auf Veranlasauiiq d«r R«icha* stelle fOr Eier sind daher 1940 be«bndsre Eiauf«chläqerelen «oiusaqen al« Unfallstatinnen d«r Eierwirtschaft «Inqs.Mch* tet worden. Hier werden alle anqeitoBe* nen und «onstwle beechAdlqten Blar aufqe-fichlagen und der Inhalt einqefroren. Aus den Beständen solcher Aufschlaqeior erfolgt im Kriege die Versorgung der Großverbraucher mit Eiern. Wieder freier Baumwollhandel in Griechenland. Vom griechischen Landwirt-schdftsminlster wurde das Verbot des Besitzes, Transports sowie des An- und Verkaufs von Baumwolle und d6r daraus gewonnenen Produkte aufgehoben. Der frede Handel und die freie Verarbeitung von Baumwolle ist nunmehr gestattet. Im Interesse der griechischen Wirtschaft soll die Baumwolterzeugunq Im Lande erhöht werden. Di« staatliche Baumwoll-Gesellschaft wird dahar allen Bnu sind d e Damen?« fragte der Cehelmrnt. Phiechen starrte ihn aus runden Augen ratlos an »Du brauchst kf'iiif Angst zu hdbon, Ich lue dii nichts«, sng'e der fieheimrati »ich will wissen, wo die beiden Frfluleln sind.« »Die sind doch na*h Langelshelm ge ritten«, brachte Phii'chen mühsam vor. »So, so, nach Lnngelshnlmi da wohnt wohl der Bifltif nam des Fräuleins?« fr-iqte Itichf^'nd flor Geheimrat, Irl, (reillfh .intwortelo Phiechen Indem sie besrhümt ih'"n Rork nieder-Hell, den sie hochgeschUigen hitte, weil ^le sich eben zum Srheut>rn hntte nie-d('rkni(?n wollen. »So, und das fremdf Fruulein ist n\it ru dem Brtiutignm geritten?« fragte lächelnd der Geheimrat. Phiechen nickte stumm. »Es ist gut, mein Kind«, sagte der Geheimrai und ging hinaus, wo die Tür in den Hof führte. In der Stalltür »t^nd dei Hofmeister Der Gehelmrat winkte Ihm zu, der Hofmeister verschwand und kam mit dem Pferd zurück, das der Ge-heimrat bestieg. Dar Geheimrat ritt nach Lautenthal zu. Als er vor den Ort kam, fand er drei MAnner beschäftigt, eine Ehrenpforte, welche aus Schwartlingen gebaut war. mit Fichtenhecke zu verkleiden. Ein Kranz aus Fichtenhecke hing schon von der Pforte herab; in ihm stand geschrie ben: »Es lebe der Herr Geheimrai.« »Nicht hier durch«, rief ihm einer der Männer zu welcher auf einer Leiter stand und Hecke lestnaqelte. »Habt Ihi denn keine Augen?« Der Geheimrat verbiß ein LAcheln und ritt an der Seite vorbei. Da lugten au« der Tür des ersten Hauses zwei ]unge Bursrhen vor, welche als wilde Männer verkleidet waren. Sie waren gartz nackt und hatten nur einen Schurz von Fichten-zwolgen, und well es ihnen doch kühl war, so hatte j^der eine Pferdedecke um-gehÄngt. Sie warteten darauf, daß die Ehrenpforte fertig wurde, domit Jle sich an beiden Selten aufstellen konnten »Wo geht es zum neuen Stollen?« frafjrtp der Geheimrat die beiden Burschen Die stürzten dieslbeflisfien vor, wiegen mit der Hand die Richtung und erklärten den Wog, Der Geheimrat dankte und ritt weiter. Aus den Fenstern schauten neugierige Männer und grüßten den Reiter. Der Geheimrat riM weiter bi« er vor dem Stolleneingang ankam Da stand Kurt und gab einem Mann eine Anordnung. Dur Geheimrat winkte ihti zu sich und er trat an das Pferd. »Wer seid Ihr?« fragte ihn der Geheimrat. »Kurt Pfeffer, Geschworener«, ei"widerte der kurz, Der Geheimrat «ah ihn prüitind an. »B« ist gut«, sagte er. »Ich will mir den Anbruch ansehen.« Jetzt wurd« e« Kurt klar, dafi «r den Geheinnrat vor sich hatte. Schnell rlA er die Mütze vom Kopf und entschuldigt« «Ich. »Macht nichts, macht nichts«, erwiderte der. Ihr sein hus Annaberg, da kennt Ihr mich nicht. Die Leute aus Lautenthal scheinen mich ja auch nicht zu kennen«, fügte er lächelnrl hinzu. »Ihr müßt aber gleich noch Anordnun gen geben In zwei oder drei Stunden kommt der Herr Herzog, der junqe Herr Herzog, mit einigem Gefolge. Da muß etwas hergerichtet werden. Ihr habt |o da fichon eine Pforte für mich bauen bcwen Den Kranz mit der Inschrift laßt abn*!h-men dann paßt es ganz gut so. Aber dann, das ist die Hauptsache. Da «oll im Freien ein Theaterstück aufgeführt werden. Hier wird wohl gleich in der Nähe ein Tal sein, das hinten geschlossen Ist. Laßt eine kleine Bühne herrichten fflr dl« Schauspieler und Sitzreihen, etwa fflr zwanzig Personen Dae Stück dauert eine Viertelstunde. Die Bühne ist «In Bretterboden, etwa dl ei Pufi über der Erde erhöht. Auf beiden Selten zieht sich olne Holzwand, etwa andei-thalh Mannshöhe, hinter der die Schauspieler verschwinden könren, damit sie nicht mehr gesehen werden. Ihr versteht?« »Jawohl«, erwiderte Kurt, »Ihr habt wohl Bretter Ileqen«, schloß der Geheimrat. »Jetzt will Ich mir erst den Anbruch ansehen, ehe die Herrschaf. ten kommen. Gebt mir einen Mann mit, der mir alles zeigt | Ich kenne mich schon aus, und gebt Ihr gleich die Anordnungen. In zwei Stundan muß da« Tor fertig sein. Ich halte di« Herrschaften etwae auf, aber mehr als drelundeiiiehalbe Stunde habt Ihr für dl« Bühne nicht.« »Das kann in der Mt gemacht werden«, ugte Kurt »Bänke habe Ich. Aber es ist ein Unglück im Stölln geechehen. Es sind Watsei eingebrochen. Oberlr-d1«che Waeeer.« »Argerlich, Ärgerlich«, aagte der Geheimrat. »Da strömt es ia heraua.« »Der Waeserstand ist schon niedriger«, erwiderte Kurt »Ich habe schon ge«ucht, woher die Wasser kommen.« »Nun gut. Geht an Eure Arbeit«, «chloß der Geheimrat. Eben kam der Steiger au« dem Stollen. Der Geschworene tagte ihm ein paar Worte, dann entfernte er sich und liefi den Geheimrat mit dem Steiger nirück, der eine ErzAhlunq von dem Wasserein-bruch gab. Der Geheimrat betrachtete aufmerksam da« fließende Wasser. »Zuerst war m gelb, habt Ihr gesagt?« fragte «r. Der Steiger bejahte. »Es ist jetzt trübe, aber nicht gelb«, fuhr der Geheimrat fort. »Man sieht an dem Grai an der Seite, ea inuf\ schon anderthalb Schuh gefallen sein.« Plötzlich rief er: »Wae let denn das? Ea fAllt jal« In dar Tat, da« Waeser gurgelte, «trudelte, der Strom wurde tu-sehends fast schwächen plötzlich rieselte nur noch ein dünne« WAsserchen. dann flel<*n nur norh Tropfen über die Böschung, Ober welche «ich der Strom in die Innerste ergossen hatte. Der Steiger sagte: »Herr Gehelmrat, die Wasser sind abgelaufen.« »Das sehe Ich«, erwiderte der trocken und wollte in den Stollen hineingehen. Aber die Bohlen, auf welchcn man sonst ging, waren fortge- achwemm, die Sohle des Stollens wi versumpft. [>«r Geheimrat aah die Kren pelstiafel des Stelger« an, betrachtet dann sein« kunen Reitstiefel. »Jetzt kom men die HerrschaftMii wenn ich d«oe mit «chmutxigen Stiefeln entgegengehi dann fühlen sie alch womöglich bele dlgt«, brunante er. Gleichzeitig geschah in der Lautei mühle etwa«, da« wohl im Zusammei hang mit dem Geschehen im Stollen wai Franz und Käthe sprachen über di« Fremde. Käthe sagte: »Du mußt es ja bes sei wissen. Aber wie sie so prophezeite daß das Waecex wiederkommt, da war et mir, als ob sie wirklich die Wahrheit vor hersagte. Da habe ich ihr wahrhaftig ge glaubt.« Franz erwiderte; »Das ist es j« eben. Da« lernen die Komödianten, daf ist nun eben ihr Handwerk. Ich habe ei nen gesehen, der konnte Feuer eeeen Das helBt, er tat nur so. Aber das machte er ganz natürllcJi. Neben mir saB ein Herr, der hat mir das gesagt, daB da« nur Augenverhlendung isii zuerst habe Ich da« auch geglaubt.« »Feuer «Hen?«, rief entsetzt Kätcheri »Da verbrennt sich e1n«r dochl« »Ja, Feuer essen. Und einen Bart hatti er, der wurde nicht einmal angeeengt« beteuerte Franz. »Da« heißt, der Bart, der war auch kein richtiger Bart, denn die Komödianten gehen immer rasiert, det war ein falscher Bart, den er abnehmen konnte.« »Wenn da« Wasser wiederkäme, das wAre doch aber schön«, sagte KAthchen »Dann könnten wir doch heiraten, nicht wahr?« Franz lacht«. »Da kannst du lange war» ten, eh« da« Wasaer wiederkommt«, «ag-t« er. »Ich «riebe das nicht mehr.« Mittwoch, 29. Märx 1944 » Nr. 89 » Seit« 5 STADTTHEATER MARBURG-Drau Mittwoch 29. Mftn, 19.30 Ulir: DES GBIZ, DER HOCHMUT, Kran«wltt«r, DIE BILDSCHNITZER, Schöiih*rt, SchaiMpI«!, PI«IM 1 Doiiii«r«Uig, M. Min, 19.90 Uhri Britauf-fühningl TANZABEND. G«sajntl«itimg! Ruth jAcob«an. Mutlkalltch« L*ltuiig; Richard Dlatl. Pralt« \. Kartmivorvarkaat t&gltch außw Montag Ton 9 bia 13 lud von 15 bis 17.30 Uhr an dei TbaaterkasM, Domplatz 17. UNTERSTEIRISCHE ItCHTSPIELTHEATER MAnttüKto- ÜKAU 1 ßURG-LlCHTSPIELE Houtc t^. P M, 19 45 Uhr Pernraf 1210 Mltlwaeh 11. und Donnerstag 30. Min Marlka Rflkk, WUl QuadllUg und JomI Sieber lo dei absnltucrUrhen Varletf^-Gnsrhlchtei KORA TERRY Fflr lugendlUli« altbl lugüldiUDl BoDderveraattallangaa i Mittwoch ■■ 11.41 Ukri Auch noch Donneratag, aomaBUkl — Llabel — Humorl — lyaaaaafl — ■ehw«Bfl - Tem^l Gold In NeW'Frisco Bt wirkan mit ll.iu» üAbnkar Utio Warnlcka, Oattav Waldau, Hilda Jaoian und Joiet Mchkela. FIf Jageoailcke lugalaMasI ESPLANADE U U, tl.lO, M.tf Ukr W* U. If Jl, 1».4« Uki M. wmt Dawenlaf aa. ParadiM d«r J«nggM«I]M •M- Reiu IlhMAM iMel Itoia». | CM4a Wart. Tara«, HIU« M4riaa und faal lUat. Pflr Jugendlich nicht nigviaiaeal VoB Pralt4.g, dai II Mira Mi Moitaff, «n I. Aptli dar Pliut Frühliii{{8liilt mit! Mngda Schneide*, Woll Atbach^leltr. HUd« TOB Sloli, Frlli Odenar. Nr Jagandliche nlch* tugelaiiaal Vm OtMaUf, *m 4. Apr« Ma eHeimilMifc Bea-Mntaf. «M 4#tfl D«r Kotak and df« Nachtltfall 2«i MimtU Nm PCIMTMi, IMII teML ■«•W IIlbMf »4 Owaa Ma«tM. PQf JugeodJlcha Bietet ■ugalaawai_ Lichtspiele Bninndorf_ Mittwoch II. «ad Oonnertlaf M. Man tun 19.11 Uhr Ihr erstes Rendczroas PBBt^Ha AarrlaBi i Ledoaa Pür lageodilcha Blcht lugalaMeal Bur£-Licht$plele Cilli tST"'"" Wo II 1 H.JO Uh._»o 14.10. IT ■. ti.Jit Uhi Mittwoch II. aad Donaentag II, Min Hohe Schule na ZIrkuaflInii mit Sodoll Poriter, Aagela Sallok«, Haai MoaoT . JI2U-iJÄ22äi!sSljl£äLi2SS4SäBSL Mctronol-Lichtsoiele Cilli Spielzeit! W 17,30 und 20 Uhn S 15 17.30 und 20 tlhr Mittwoch 2D, und nonnet«tag 30 Min Leichtes Blut Bin Tobls-LustHpiellllfi mil frisrhem Ton und flotteo Bildorn — mit Carola HOho, Hant NIclun, Wetaer l'uelterer, Homo Bahn, GQnIher lUderi und Haail Wendlor. — SplellcUunq; Carl Boom h I fugeld^gep* Lichtspieltheater Friedau MItlwoch drn 26. MJrt Fahrt ins Abenteuer mit Pfliil K^mp, Hdn» Holl, Winnie Markut a. t, nitr Jugendllrhe tugelasnenl ^irhtsnjpjtheater Gurkfeld Mlllwoch 29. Märi Mädchenpensionat Ein GeielldrhAftsnim mit Raoul Atlan, Asgela Sal-Inkur. i3rikr v. Inlimaan, Alllla HOrbloer, Hilde Krahl u -■ FOr Jugpndllrhe am MItlwoch um halb 11 Uhr la-gflamenl y^'chfspicle Luttenbertf_ Mittwoch 29 und Donnerslag 31, Min Fahrt ins Abenteuer FIn lufdHpIrl mll Winnie Markui, Hanf Holt, Lada Engllsrh and Paul Kk.np Für Jugendliche tugt>las«en' Ton-Lichtsplele Stadttheater P eIIa 0 SplelzHt^ W I? 19.i5, Uhr, S 14,30, 1», 19.45 Uhr Mlllwoch 29. und Donnerst.ig 30, Min Johannas Riumann, Dorll Kreysler, da Wait, Ernit Waldow In einein lusllgen Spiel um U«ba, Krach Veriohnung Geliebter Schatz Pflr Jugnndllche nicht zogolatsenl Lichtspiele Rann Mittwoch 29. und Donnerstag 30 Min 5000 Mark Belohnunfjt mit Olly Holimdpa, Hilde Sesaak, MarUa Urb«! u. t. FQr Jugendliche nlihl lugolaiieal Lichtspielc Sarhsenfeld Mlllwoch 29. und Di>nnertent Filmtheater Täffer t®' Mittwoch .i. Man nm lfl.30 and 19.30 Uhr Donnerstag 3f Mllr» um Ifl 30 und 19.30 Uhr Drunter und drüber POr Jugendliche nicht lugelaaseal Mittwoch 29. und Donnerstag 30. Min Diir lustspli'Uchlager »Pat und Patachon schlaffen sich durch« FOr Jugendliche tlgllch um 14 Uhr lugelaiseal X Amtliche Bekanntmachungen Der Oberbflrgermeliter der Stadt Marburg/Drau Emibrungaamt Bekanntmachaiig Auf AlMdialtt Nummer 83 dee Blnkaufaeurwelaea für lUader und Jugendllcfae yoo 0 bia 18 Jahren wird Mr den Stadtkreia Marburg für die Zeit Tom 29. Min ble 4. Apill 1944 eine Avigebe Ton OJO kg Äplel aufgerufen. Die Auagabe erfolgt beim Gemflieklelnverteller, bad welchen der Vereo^ gungiberechtigte In die KundenMate eingetragen let. Bei Auegabe der Apfel let vom Kleinverteiler der Abachnltt Nr. 63 zu entwerten. Die benötigte Apfetmenga iet vom Klelnverteller bai der Pinna Kuntner zu beziiehen. Anataltabetrlebe, Helme, Werkküchen, aoweit eie Jugendliche verpflegen, erhaltM beim Emährungaamt, Abt. B., einen Bezugachein und werden durch die Firma Kuntner, Marburg, Wielandrtrafie, direkt beliefert. Der Leiter dee Bmlhrungaamtes: Im Auftrage; geoE. NItzsche. 947 Achtung 1 Achtung 1 Strumpfe werden wieder raacheet tmd fachmänntich b«l 929 F. Rpamarschitz, Marburg, SommerausleihzeHen der VolksbOcherei der Siadi Cilli Narklplüli 9/i ■b 1. April 1944 : FraMa« ff-M m., NiMvmIi 1f-n Bk, Anzeigen finden durch die Marbarget Z e i i u n gi w e 11 e s f tj Verbreitung! Stndft d*n Soldaten dit *UarburgtT Zeitung* an die Front/ Wir geben die traurige Nachricht, daß unufre liebe Schwester und Tante Stefanie Gutmacher im 39. Leben ijahre verschieden lat. Dae Leichenbegängnis der teuren Verschiedenen findet am Mittwoch, den 29. März, «n 16 Uhr am Städt. Friedhofe in Drauweiler statt. Marburg-Drau, am 28. März 1944. Schwestern und Brüder Achtung! Cilli! Speiidenlionzert De* am lt. Mftn 1944 veracbobwM Spendenkonzert dee LDS Schutibatallion 611 findet nxmmeh.r am FrciUg, den 31. Mirz 1944 am 19.30 Uhr itatL coli! Achtung! AchlDDft. ficrbcrl Ein in der Gerberbranche Bewanderter wird für meinen Betrieb gesucht. Anzufragen im Ledergeschäft Franz Greif, Marburg/Drau, PoberscherstraUe 4. 2472 Wir grüßen als Vermählte: JOHANN SUPANEK ROSALIE SUPANEK geb STRASSEK Marburg/Drau, den 27 MSm 1944. __2490 GrOfieres Industrie werk In der Unter-■ tatarmark lucfat per i o I o r t zwei Wlcfiemeislcr (auch pensionierte Eisenbahner), und einen Saniffiler Bewerbungen mit Gehalts- bezw. Lohnansprüchen und Lebenslauf unter »946« an die »M. Z«., Marburg-Drau 946 KLEINER ANZEIGER Realitäten Kroatenl Wer «ein Haui in Cilli mit entsprechend, in Agram tauschen will, melde sich bei Pogoreutz, Bahnhof, Cilli, oder femmündl.: Rcichsbahn, C1I11, Klappe 370. 887-2 Zu verkaufen Apl«l- «. Blmetk-Zwwrgblvm« mir BuBchr und Spalierkulturi Ed«IliaB«lnÜMa und Halbfilt>er-flöhten für lebenden Zaun zu verkaufen. Kein Versand! — Obstbaumschule Dolinschek, Garns bei Marburg-Drau. 2476-3 Bedienerin für täql. vormittag Im Stadtzentrum gesucht. Adr. in der »M. Z,« 2393-6 Benzinlötlampen gegen Abgabe von Eieenmarken. Firma Brü- der Lötz, Marburg._2497-3 Junge Milchkuh zu Tsrkaufen. Bmii-Raai}t-ncs Dokorationsdlwan, sehr gut erhalten und tadellose Damenschuhe Nr. 3? gegen Windjacke, Hubertus und Herrenschuhe zu tauschen gesucht. Anzufragen von 12—13.30 Uhr Nagyetraße 18, Parte.^re links. 2492-14 Kaufe Damenfahiradgestell od. tausche Herrenfahrrad (Waf-fenrad-Steyr) gegen Damen-tahi radgestell. Anzufragen; Tänzer, Meiling, Landwehr- gasse 6,________2495-14 Tausche Wintermantel für 2 große Polster. Adresse in der »M. Z.«_2481-14 Tausche schöne, guterhaltene llerrentaschenuhr für ein Spei-seserv'ice. Adresse in der "M. Z;«____2480-H Tausche guterhaltene Modellhose für eine Knickerbocker-hose. Einige Spiegel werden für einen größeren Koffer umgetauscht Adresse in der »M. Z^«____2475-14 Tausche Herrenanzug, blau, tadellos, für guterhaltene Kof-lerschreibmaschine imd Wert-flusgleich. Adr. in der >M. Z.« 2467-14 Fiiinvor)ij;irep und solche Personen auch Frauen, die qliuitjon, dafür geeignet zu st\n, wurden qe-sucht — Allqcmpine Fllm-treuhand des. m. h, H.. Mar-biug-Dr., Burqp,. M. 2443 '>W.- ßrfüilft: Äfifr/ Aul «oriicMig e»tchäHen Aotdn doi Karfh houi und |i« In qriuclirnFm Wottar (iam «Iwat Zim' und «ine Pru# CUralit beigagebon wurd«, kochen. In di« ■rkalfetan. cwigahuhDan Apfel Mornnlorta — avaftluall mJI Pudding - •ülle« und tia mit Crair# ru futh bringan dia oui HAAS - 5oCanoulvaP aill VaniMe-Ga^chrnocti baraitpi «wurd^ Tausche Blumentisch, Empire-Stil, und Gewehrkasten für tadellos erhalten,e Schreibmaschine, Wertausglelch. Zu» Schriften unter »Tausch 2473« an die »M. Z.«, Marburg-D-au. a47;i-u V tlieMman huhunnU. Mies=Kitt Wünsche mit einer Dame, (Pianistin), welche Lust zum Begleiten hätte, bekannt zu werden. Untei »Pianistin« an die »M. Z.«__ 2452-14 Tausche tadellose Stiefel Nr. 43 für Volksempfänger evtl. Wertaucgieich. Christi, Sup-panzgasee 21, Marburg-Drau. 24^9-14 Theater, Musik und bildende Kunst Kleiner Kulturspiegel des vergangenen Monats Auch bei den Uraufführungen ini März herrsctiten wieder d.ie heiteren Stucke vor Die Berliner Künstlerhüh nen tirachlen dio Komödie »Es finq so harmlos anj von Fritz Gribitz; im Nürnberger Sctiauspielhaus ging Artur Wagners »Lortieeikrflnz und Bügeleisen« zum ersten Male über die Bretter, VVolfqn.ig Federaus Lustspiel »-Die fixe Idcp< erlebte in Grdudenz seine Urautführiinq, während Getfl d.e Zwei-Persnnen-Komö die des Schauspielers* Heinz Ripp.irt »Das Leiten im Wnrtesflal« flus der Taufe hob Die Komödie »Alles für AmaJ« für Hermann Heinz Oitner und Marlrtnne Jahn errnna in Brdnn einen ■rhönen PubIikiim«!erfolq Das Stadtth^a-ter Leltmeritz brachte dos Lustspiel *Ui-laub von der Liebe« von Fred Kersten-Kirchhoff zur L'rauffOhrunq Die Berliner Stnatcopcr errann mit einer Im Jahre 1941 zu Leipzig uraiifgeführten und dann vergessenen komischen Oper von Lortzlnq die voiv Rolf Lauckner und Mark Lothar neu bearbeitet wurde und den Titel tCflsanova in Murano« tragt, einen groRen Erfolg. Im Bremer Opern-haui fand die Operette »Helene wenig fromm« von Pete,- Klaus und Knrlheinz Guthelm freundlichen Beifall und in Düsseldorf feierte das musikalische Lustspiel »Man «oll keine Briefe schreiben« von R KeRler und Walter Brom-mes eine fröhliche Auferstehunn Das bekannte Salzburqer fvlarinnettentheater Airher brachte mit gutem Erfolg die Ur-auffühning de^ VolksmArrhena von Oskar Wfirhner »Ziegenpeter auf der Zauberalm« heraus. Kotmnende Uraufführungen Noch aina Reihe weiterer Urauffüh Hingen ist für diese Spielzelt vorge •ehen, »Der Pelikan«, die neue Komödie de« durch seine Stücke »Kollege kommt gleich« und »Das Dementi« bekannt gewordenen Wilhelm Utermann, wird vom Sächsischen Staatstheater in Dresden herausgebracht werden, Herybert Menzel« neues Kammerspiel »Der Brief* Ist vom Berliner Staatstheater und rom Rftichsgautheater Posen für Ende April lur Uraufführung vorgesehen Schon Anfang April toll tn Bremen die Komödie »Es war Ihr Wunsch, MaJestÄtc von G Ellert uraufgeführt werden Dag Er fiirtpr Deutsche Volkstheater wird am IS April Martjn Luserkes Kriminalstürk rDpf Zelhiloidknopf« bringen Das Landestheater Linz will am 27 April John Knittels neues Werk »Snkrates« urauf-nlhrerj und hat für September die erstmalige Aufführung von Friedrich Porif«ri »D\mk«lgrÄf1n« Torg®8«hen G® org Basner« neue* Schauspiel »Angelina« wurde Ton den Düsseldorfer Städ tlsrhön Bilhnen «rworben, während die StÄdtl«r-hen Bühnen Magdeburg »Die grolle Entscheidung« das neueste Werk d»^ durch «eine Bühnenstücke »Fahnen In Gottes Wind« und »Ich klage an« bekanntegewnrdenen Dichters Gert von K'afl angenommen haben — Nachdem vor kurzem erst das Gftttinqer Stadttheater ein Lustspiel »Das Schiedsgericht« von dem altgriechischen Dichter Mf»nander hfFlämische Grij^ihik der Gegenwart«, die von der Deutsch-flämischen Arbeitsgemeinschaft des Gaues Düsseldorf In Verbindung mit der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf veranstaltet wurde, ein ziemlich vollständiges Bild der verschiedenen Richtungen der Flämischen Graphik Sie wird anschließend In mehreren anderen Städten des Reiches gezeigt werden. Graphiken und Holzschnitt« In den Ausetellungeräumen am Opem-ring veranstaltete da« Kulturamt der Stadt Wien eine Schau von Ölgemälden und Graphiken de« Wiener Malers Emst Schrom. In der wechselden Aueetellung des Wiener Künstlerhauees wurde ein Überblick über da« Werk des heule 40-jährigen aus Niederdonau etammenden Malers Walter Gamerith geboten. Die Frühjahi«aiisstellung des Sächsischen Kuntitvereins zu Dresden zeigte eine Kollektivschau de« 60jährigen Richard Burkhardt-Unterhaui und daneben In Aguarellen und Ölbildern vomehmlich Landschaften der deutschen Heimat und des Ostens. Im Preiburl la 6tm Baatan dar AasstallaBf gahdraiL Das poUtlschs Kimpfsrtom dsr Sudeteodeutschsn wird ia Hsns Bildk Köhler, dar untsr dsn Namsn Brik la gans Europa bskannt wurds, basondar» deutBch. Mit seinen ZalchnungSB toD Eleganz und Pointiertheit dsr LinienfOh-rung hat sr einen i|«uan StU dar politischen Karikatur gescha/fsn. Goethe-Medafll« Mr dm Mal«r Proiessor Feldbaacr Dar Ffihrer hat dsm Malar Professor Max Fsldbausr In Münchsn ans AnlaB dsr Vollendung telnet 7S, Labeasjahraa in Würdigung seines künttlariachsa Schaffens ^s Goeth«-M«daUla f(h Kunst und Wiassnschaft TsrlMian. Goeth«-Medafll« Mr Prol«ttor Karl Storch Dar Führer hat dem Kunstmaler fessor Karl Storch In KAnlgabarg (Piaa Ben) aus Anlafi der Vollendung saliMi 80. Lebensjahres und in Würdigung tsi-ne« künstlerischen Schaffens die Goeth«-Medaille für Kunst nnd Wiissntchsft Tsr-Uehen. Salzachftscher In Pllia. Uber das hl-ttoriichs Geschehen um das Saliachfl-schertum, besondsis über dls Schiffsr-tchützengilde von Obemdorf an der Salzach wurde jetat «In Drehbuch fertiggestellt. Spätes Heldenlied Von Josef Friedrich Perkontg D^r Ruhm von euch Mlnnern, di« ihr auf fremden Meeren gefahren seid, hin ; lu onbekannten Uiern, die ihr ein edks Gewaffen trüget, Schild und Speer und Schwert und Büchse, Ist von tausend Sängern in allen Winden gesiinqpn war- ; den, OS schlug ihnen clcibei heiliger das j Herz, es war, als runne wioder euer ed- ' los Blut ühfr die Brünne oder tränke | Loder und Tuch Lieder sind eure Särge, j ihr Helden, und wo eure Namen nicht dauern in Stein und Erz, dort nennt sie noch ein lebender treuer Mund Man muß nur da« Ohr auftun, und von irgendwoher kommt eines der Heldenlieder geweht, die Luft ist voll ddvon 'm Feuer brennen sie, Im Wrisser strömr^n sie, und rlie Frde bewahret sie auf als ein mütterlicher Schoß Der Mensch ist würdig gewesen seiner Geburt, sagt nicht, er habe den liehen Gott enttciuschfi auf drei Feiglinge kommen «'eben Helden, auf einen Tropfen W'ifisor neunhundertnnunundneunzig Tronfon Blut Aber auch ihr dürfet zn-frierlen sein mit eurem letzten Ln«, ihr Seefflhr'^r iinri Krieger, ihr Entdecker und l.rTnHnowinner, ihr Grübler und Mfir-tyreri mfin wirr! euch nich* mehr ver-geifffon Wer nbor singt von euch, 'hr Knappen In den Tanern, stnmmen Goldgräbern im Solde riroßer Herren, Kaisern, Bischöfen und lidelinrien, euer Leben Ist nicht bezahlt worden mit einem Lied, die Gletscher beHerken es, Ciswässer schwömmen im Spülberbst uralte Grubenhölzer an den Rand, «Je haben noch die Kerb«, von eurer Hand geschnitzt, Und doch sollte man einen großen, weithin schallenden Gesang euch zu Ehren anstimmen, weil e>< etireni Hi'lden-leben gebührt, ihr namenlosen Knappen, arm beim Golde, regsam in einer Totenstille, irdisch bedrückt so nahe dem Himmel wie niemand im Lande. Die Goldgräber hatten e« nicht so weit zum Herrgott wie die höchsten Bergbauern, fast dreitausend Meter hoch lag die Goldzeche beim Zlrmse«, und ander« l^en nur wenig tiefer. Sagen wir al«o den Knappen ein Heldenlied in die Gräber nach! Sie ruhen In Friedhöfen, die verschOt» tet sind von Lawinen und Einödei für sie gibt es kein Allerseelen. Die Sterbebücher. in denen man von fast durchwegs frühem Tode lesen könnte, sind in alle Winde verstreut, verbrannt, verschollen. Der Berg ist ein rauher, ein herzloser Herr. Sie haben Sturm gegessen und Nebel getrunken, Schnee lag auf ihrem Brot, Eis war ihr Salz, Gering nur war ihr Anteil am Sommer, «le haben keinen blühenden Baum gesehen und rochen keine Wiese, es ging ihr Fuß nicht im goldenen Laiib; um Frühling und Herbst betrog sie dos Bergjahr. Sie tranken im Sommer das Gletscher-Wiifiser, im Winter das Gruben wissen mit bnidem trankep sie den Tod in sich, es lebten keine Greise unter ihnen, ein GcldgrÄbsr mit riercig Jahrsn war uralt, müiisam rang seine Lunge nach Lufti Ihre Krankheit war das Asthma, Arsenik ihre Arzneli und seltsam, die Ars«-ndkeeser überlebten ihre Brüdi«r. Sie starben viele Tod«. Der knAchsf^ ne Schütz hatte In der BerqAdnls manch« Weile, sie xu ersinnen. Et traf sls auf dem Schneefeld sein Schufi, wenn de Frühlingsruhe Oh, legt mIcJi nicht Ina dunkle Grab, NJcht unter die grüne Erd hinab/ Soll Ich begraben sein, Lieg Ich Ins tie/e Qroä hinein. In OroM und Bhtmem /fsg /eh germ. Wenn eine Flöte tönt von lern, Und wenn hoch obenhin Die hellen Prühllngswolken tlehn. Ludwig Uhland ouf den Erzs^cken mit dem «chweinle-dernen Boden zutal ritten, es erdrückte ale der Berg in den Gruben, sie erfroren und brachen sich da« Gwlck. Der Tod hatte die Holzachienen gelegt, auf denen die vollen Wägelchen vom Goldberg hinabstürztenI wohl hingen sie an einem Sedl, aber was ist an so steilem Hang ein Seil aus Hanf oder Draht? Die kei-tischen, die römischen, die venetiani-schen, di© deutechen Bergknappen, sie konnten sich nicht beklagen, daß ihnen die Anlässe zum Sterben fehlten) es Ist, als spräche noch heute der Berg durch die Mundlöcher der eheroaltqen Gruben von ihnen. Sie waren diese« Berges Feinde, den sie bsraubtso um sein gahütatas Gold, und ar schlug als dafür mit grausamer Mühsal. SchlAgel und Eisen waren einmal Ihr armselig«« Werkxaug, und dann war st das F«u«r, Holzbrlnde «rhitxtsn das Gstt*in, kaltes Wasssr schrsckts as ab. Haut« noch sind dl« Winds schwarz von Jahrhundertaaltem RuA. Rufldg sind die toten Knaip heo im Schlaf, das Prattsb das Hola-fausrs, Donner und Regansturs, und d«r Traum dar Nacht rlfi an ihran Haraan, mehr noch die Erinnerung im TagesUchti da gedachten tie beim Anblick jedss Wassers der Bergseen, und In jedem Geräusch wähnten sie das Rauscnen des Wildbaches zu hören, der nahe ihrem Stollen noch eine Quelle war oder überhaupt nicht geboren. War to eins Quells anschwellea «nd wieder sanft werden »ah, wem sa mlcht unbekannt geblieben war, wls 'las Bit klang, wer zugegen gewesen «ein mochte» wenn der Schnee schmolz und immer tn der Angst vor dem Gletscher lebte, war ihn wachsen gesehen hatte und wandern ols ein Ungetüm, dann wieder tauen und schwinden, als hätten ihn Gebet und Fluch der Bergknappen gebannt, der rer-wand, fortgezogen, nie mehr das Halm-weh nach dem Bergland — so rauh, to arm, so Öde es auch war, Und mit diesem Heimweh, da« man ahnen können muß, wenn man jemals an den Stätten jener Goldgräber geweilt hat, die nicht so glücklich waren wie ihre Brüder, die Goldwäscher — beschließen wir das kleine, spät hingesagte Heldenlied. Es hat keine großen Worte, sie würden sich nicht fügen zu jenen blassen, rußigen, keuchenden Knappen, die nicht erst wir zu Helden machen, die schon Holden waren, als erst Alexander leinen Kriegern vordiuog.