Zeitschrift für krainische Landeskunde. Nummer 6. Laibach, 1897. Y. Jahrgang. Das Eisen in Krain. Beiträge zur Geschichte der krainischen Eisenindustrie und des krainischen Eisenhandels. Von A. Müllner. Bergordnung und Berggericht. VI. Nach Michel Harrers vor 6. October 1600 erfolgten Tode bewarben sich um das Oberbergrichteramt Gregor Cornar, Christof Harrer, des Verstorbenen Sohn, und Josef Locateli, genannt G e b e 1 i n. Die Kammer verlangt unterm 6. October 1600 vom Yicedom Vorschläge über die Wiederbesetzung. Der Bericht des Vicedomamts-Ver-walters Michael Mikhez, ddo. Laibach 12. October 1600 empfiehlt in erster Linie den Christof Harrer, da dieser im rüstigen Alter sei und dem Vater schon geholfen habe, das Amt zu verwalten. Gregor Cornar ist seines hohen Alters wegen nicht gut fähig, die vom Amte geforderten Reisebeschwerden zu ertragen, „er auch der widerwertigen Religion vnd sich Vmzthero katholisch niemals, vnd allezeit Sektisch erzaigt“. Viel weniger sei an Locateli zu denken, da man von seinen Fähigkeiten gar nichts wisse. Die Kammer beachtete den Vorschlag nicht weiter, sondern ernannte den Eisnerner Gewerken Valentin Assi er. Da Assler ursprünglich gar nicht in Concurrenz war, so liegen über diesen Fall auch keine Acten im Vicedomarchiv vor. Es wäre angesichts des Nationalchärakters ein Wunder gewesen, wenn Assler unangefochten gehliehen wäre. Schon unterm 27. März 1602 verlangt die landesfürstliche Kammer vom Vicedom einen Bericht über das Ansuchen des Hanns Dienstman'), Rathsbürgers zu Rattmannsdorf, welcher um Verleihung des Oberbergrichteramtes ansucht. ') UrsprüngUohe Solireibweise des später Dežman, dann wieder Desobman geschriebenen Namens. Die Umwandlung geschah via Die8ohtman, aus welchem dann die unbequemen i und t hinausgeworfen wurden. Aus Kl ein dien st entstand in derselben Gegend: Quandest. Das Vicedomamt berichtet unterm 30. April, es liege gegen Valentin Assler nichts vor, übrigens habe sich Dienstman auch um das Bannrichteramt gemeldet, welches man ihm verleihen könne. — Kaum war Dienstman’s Angriff abgewiesen, erhob sich ein anderer Amtswerber in der Person des Mathias Warl, Gewerke aus Unter-Eisnern, denn die Kammer fordert ddo. 21. Mai 1602 vom Vicedom einen Bericht über des „Mathiasen Warls Umb das Ober Perkhrichter Ambt in Krain übergebenes gehorsambistes Suppliciren, mit vorghender Vernembung des Herrn Erzpriesters, deren von Rattmanstorff vnd der Gwerckhen“. Diesmal fing der raffinirte Warl die Sache-von einer neuen Seite an; er klagte, um Asslers Stellung zu untergraben, denselben des Ehebruchs an, daher sollte der Erzpriester von Radmannsdorf, die Bürgerschaft des Städtchens und die Gewerke einvernommen werden. Warl calculirte ganz gut: ;Acheronta mo-vebo“. Geht es nicht mit Verdächtigungen im Dienste, nun, so greifen wir ins Privatleben hinein, um den Mann zu stürzen; so dachte der wackere Warl aus Eisnern. Indess durchblickte man die Intrigue und die Sache kam anders. Der Vicedom berichtete nämlich unterm 15. Juli Folgendes: Er habe den Erzpriester befragt, welcher über Assler vor etlichen Jahren, noch ehe er Oberbergrichter geworden, „begangenen Unfugs halber fürgewendte imputation oder mouirte Eheprüchige Calumnier“ weitläufig berichtet, aber auch bemerkt, dass Assler sowohl von ihm, als dem Stadtgericht von Radmannsdorf bestraft, „auch seine Poenitenz desswegen aus gestanden“. Seit er aber als Oberbergrichter dient, liegt nichts gegen ihn vor. Was den Hans Dienstman anbelangt, so hat er sich mit ihm gütlich ausgeglichen. „Ist auch bissanhero seines mit demReymundt Bartholey gehabten ehrenstritts halber von niemandten ainiche beschwer außer des Warls, welcher durch diese Mouirung entweder das OberPerghh- oder Paan Richter Ambt fürkhomen, sonder alles in der guette hingelegt worden“. 6 Heber Wart selbst weiss der Vicedom nur zu sagen, dass »Ine etliche Gewerkhen in Iren Bericht schreibenganzfürErbar Vnnđ aufrichtig nititutiren, wenn Ich auch meines Theils darbei Verbleiben lasse, das OberPerkhrichterAmbt aber erfordert ainer solchen Personn, die da Vernünftig, im Alter nicht zu hoch, auch zugleich fridsam schidlich, vnd also gestalt-samb ist.“ Sollte die Kammer aber doch Assler zu „ amouiren“ gedenken, so solle man sich bei der Neuwahl an die Bergwerks-Ordnung halten und aus dem Ternavorschlag der Gewerke einen ernennen. Mit Erlass der landesfürstlichen Kammer ddo. 27. Juli 1602 wird die Agitation Warls abgewiesen und Assler im Amt zu belassen anbefohlen. Assler. starb am 17. September 1616. Wenige Tage nach seinem Tode Versammelten sich schon im »Ambthauss zu Radmanstorff“ folgende Gewerksherren: »Ottavio et Heredi di Giulio Bucelleni da Saua, — Im Namen Herrn Anthon Posarells Hamers-gewerlch am Jauernikh: Jacomo Easega „agente“, — Caspar Plauz Hamersgewerkh zu Ober - Eisnern. Anthony S e m e n Hamergewerkh zu Vndter-Eisnern. — (Beide auch Gewalttrager ihrer Mitgewerke.)|j|| Valentin Rumbi Hamergewerkh zu Hudawolsh.^BMat hi a Mazau Hamergewerkh in der Cropp, — ValentinSchääz Hamergewerkh in der Cropp (auch Gewalttrager der Mitgewerke.) — Jacob Casparin vnd Mathia Capuss der Junger, Hamergewerkh zü Stainpihel. — In Abwesenheit des herrn Vater Hamersgewerkh am neuen Plaihauss vnd Mostrana hab mich ich Gabriel Wüz ellin i Vnderschriben.“ Wie man sieht, waren nur die Italiener von Sawa, Jauerhurg, Mojstrana und. die Gewerke von Krop, Steinbüchel', Eisnerij und Hobovše vertreten. Die Wohein fehlte ganz, ebenso die übrigen Gewerke des Landes. Es gaben sich also, wenn wir von Hobovše absehen, gerade die. Nachbarn um Radmannsdorf hier ein Rendezvous, um unter dem Vorwände, der Beiordnung gemäss vorzugehen, ein Protectionskind vorzuschlagen. Die Herren nominirten als ihnen genehm den Elias Thomas Georg Widitsch, »Burger vnd Rathsfreund“ zü Laibach, und Andreas Wrezl »als Herrn Adam Moschkhon vor Jaren der Herrschafft Reiffnitz vnđ Lohitsch gewessten Pfleger, welcher von seinen UhrEltern ain geborener von: vnnd gewesster Hamersgewerke zu Eissnern sei“. Zudem meinten die Herren, der Vicedom werde einen vorschlagen, welcher in Laibach domicilire. Yon diesem Beschlüsse wird der Vicedom Josef Panizol mit Zuschrift ddo. Radmanstorff 24. September 1616 verständiget. Der Vicedom beachtete indess diese Wohlmei-nung nicht, sondern schrieb die Wahl der Terna auf den 10. October aus; als Wahllocale wurde das Vicedomhaus in Laibach bestimmt. Es wurden da in Vorschlag gebracht: An dr e a s Wrezl von Krainburg, Michael Semen von Neumarktl und Ulrich Pitton, Bürger zu Krainburg. Letzterer war als der Tauglichste bezeichnet, unter Andern auch hervorgehoben, dass er ziemlich vermögend sei, daher „nit zu besorgen, dass er etwan Armuth halber die Gew-erlcen vnnd Khnappen mit vebermessigen Straffen beschwären sölte“. Pitton wird auch von der Kammer bestätigt und scheint bis . in sein vorgerücktes Alter ein ziemlich unangefochtenes Dasein geführt zu haben. Kaum aber wurde er gebrechlicher, flugs ging es an seine Verdrängung. Mit Zuschrift ddo. 30. März 1634 notifizirt die Kammer dem Vicedom von Krain, dass Carl Wiz sich um das Oberbergrichteramt bewirbt. Der Vicedom möge darüber berichten. Unterm 22. April 1634 berichtet Freiherr von Panizoll an die Kammer über das Ansinnen des von Wiz: dass »Pithon sich in solcher gestaltsambbheit befindet“, dass ihm seine Leibesschwäche und hohes Alter allerdings die Waldbereitüng und dergleichen Dienstespflichten unmöglich machen, doch meint der edle Freiherr „gleichwohl aber mir bedenklich fürfeit, dass gedachter Pithon als nunmehr ein alt er vn d wo 1u e r d rent er Diener seines tragenden Ambts amouirt werden sollte“. Der Vicedom beantragt daher, Pithon seinen vollen Gehalt „auf sein lebenlang Pensionsweiss zuuer-willigen, Vnd den Supplicanten (Wiz) seiner mir bekhandten Qnalitäten wegen, das OberPerkhrichterambt neben ihme Pithon verwaltungsweiss zu conferiren“, Pitton starb am .17. Juli 1635, 11 Uhr Nachts. Der Vicedom erstattet davon der Kammer am 19. d.M. die Meldung. Es meldeten sich nun ausser dem genannten v. Wiz, Georg Smole, Unterbergrichter in Unterkrain, Hans Georg Simansperger und Georg Planina, U.-J.-Dr., Landschrannenadvocat in Krain. Der am ehesten aufgestandene Carl Wiz von Gleinstetten wendet sich nun gar mit Gesuch ddo. 21. Juli 1635 ') direct an den Kaiser um Verleihung des Oberbergrichteramtes. Da heisst es nun: „Allergenedigister Herr ete. Vmb dass ich von Jugent auf, Ja gleichsamb von Natur, Zu denen Perkhwerchs vnnd Mineralischen Verrichtungen dass verlangen getragen, in denselben auch (ohne, fürbrechenden berhuemb Zumelden) Zimblichermassen experimentirt, alss habe ich mich noch vor einem Jar vmb allergenedste Vertröstung vnnd khünf-tige allergenediste Verleihung des Oberperkhrichter Ambts in Crain (damallen sich derselbige Oberperkhrichter Viridi Pithon, ligerhafft befunden, vnnd mir hierzue weg seiner leibs-gebrechligkheit vnnd zu mir getragenen guetten affection gleichsamb selbst die Anleitung geben) bey Eur: Kayl: >) Unter diesem Datum fordert aber auch die Hof kämmer vom Vicedom einen Vorschlag ah. Mayt : Supplicando Allergehorsamb : gemelt, wie das Vber solches auch d. bericht von den numehr verstorbenen Herrn Landtsvizdomben in Crain seelig, abgefordert Yund von demeselb damals vnuerwegt Zu dèro Löbl : J : 0 Hofcamer banden Ybersendet worden, Seitbemalen aber Vber solchen bericht vnnd guettachten ich noch auf dato ainicher resolution fächig worden, vnnd nun gedachter Pithon diser Tag das Zeitlich Todts, versehiden, disemnach vnnd vmb dass ich mir solchen Ambt mit Euer Kay : Mayt : Nuz, auch mit der Hamersgewerkhen wiesonst Jedmanss gebührlicher Contento .vorzustehen mit Gottes Hilf wol gelbraue, sich auch (ohne eitl berühemb zumelden) im Landt wolango-sessen, vnnd im Fahl der nott ein gebührliche Caution zulaisten, ehrbiettig bin, So bitte Euer Kayl: Mayt: ich alss dero gebornes Landtkhindt hiermit Allervnndterthenig: vnnd gehörst: sie geruech sich vber obangedeut vizdorn-bischèn bericht allergenedigist zu resoluiren, vnnd mir berürtes Oberperkhrichter Amt, vor Andern ällergdist zu Conferirei!.“ — v.- Wi z e n ’ s Angaben über seine Befähigung bestätigt vollinhaltlich der. Bericht des Vicedomamtes ddo. 17. August 1635. Er sei. heisst es da, dev ;„te ütsch, wöIrisch, Lateinisch vnnd win-disclien Sprach khundig“, persönlich tüchtig, durch Ueirath mit „L an dt leu then“ verwandt, mit den ,.1'ü rnemb sten Ham e r s s g eworklien“ befreundet, Landesktnd und tüchtiger Administrator. lieber den Competenten Georg Smole, Bergrichter in Unterkrain, fordert die Hofkammer unterm 24. Juli 1635 Bericht ab, und unterm 7. September wird über Georg Planina, U.-J.-l)r., Bericht erstattet. Kleinere littheilungen. Die Geschichte des krainisclien Landes-Museums. In actenmässiger Darstellung von A. Miillner. (Fortsetzung.) Graf Höhenwärt war arbeitsmüde. Sein Eifer, ja seine Begeisterung für die Sache des Museums war gebrochen, denn er scheiterte an der Unmöglichkeit, den Nervus rerum gerehdarum zu schaffen, ohne den auch die idealsten Ziele mit aller Hingebung nicht erreicht werden können. In einer Beilage des Illyrischen Blattes ddo. 28. Jänner 1836 erklärt er abzutreten Und mit 1. Februar die currenten, mit 1. März aber die früher verspäteten Geschäfte abzugeben. Zum Schlüsse erklärt der Graf, dass Freyer den meisten Antheil an den Arbeiten habe und dass „jezt erst im Museum der schwierigste Theil der Arbeiten beginnt, da alle: Gegenstände catalogisirt werde h m ü s s e n, wozu der vi else i t i g ge bil d e te C u s t o s u n e n t b e h r 1 i c h w i r d“. — Nichtsdestoweniger gingen aber noch 53 Jahre dahin, bis diese Arbeit in Angriff genommen wurde. Obwohl man den Grafen Hohenwart noch zum Bleiben zu bestimmen suchte, so war doch sein Entschluss so fest und sein Rücktritt so sicher, dass selbst seine Mitcuratoren ihn nicht mehr als den Ihrigen betrachteten, was ihn zu einer, wehmüthigen Bemerkung veranlasste, mit. welcher er eine Zuschrift an das Guratorium ddo. 11. März 1836 einleitet. Er Schreibt: „Da ich das Guratorium noch nicht übergeben habe, so hätte gewunschen, dass meine Herren Collegen mir nicht vor meinem gänzlichen Austritte diésen Titel entzogen hätten.“ Gufato ron waren damals Wolfgang Graf Lichtenberg und Domdechant Urban Jerin. Das letzte Concept von Hohenwarts Hand ist eine Zuschrift an das k. k. Landespräsidium ddo. 12. März 1836, Musealstücke betreffend. Am 1. April 1836 verabschiedet sich der Graf von seinen beiden Gollegen1), wie dies-auch aus seiner Zuschrift vom 11. Juni, ddo. Raunach (M.-À. Xr. 41) ersichtlich ist Hier schreibt der Graf: „Mein Rücktritt wurde durch meinen damaligen Gesundheitszustand, der mir: kaum ein Paar Monate Leben hoffen lies; und durch den Umstand, dass die löbl. Verordnetens^elie weder auf meine Gesundheit, noch auf die Erhaltung der Thiere durch Anschaffung des unentlichen Holzes Rückes nehmen wollte, motivili.“ In das Guratorium trat Benedict Graf Auersperg, Mitglied des ständischen vorstärkten Ausschusses, welcher unter 29. September von der St. V.-Stelle dazu ernannt wurde. M.-A. 27. Von jetzt an übernimmt Jerin die Führung im Guratorium,;von ihm sind die Concepte, zu welchem das „Einverstanden“ der Mitcuratoren gesetzt erscheint. Inzwischen wurden auch Instructionen für das Guratorium in 14 Paragraphen und für den Custos in 21 Paragraphen ausgearbeitet, ‘ vom Landtage angenommen und unterm 29. September von der St. V.-St. dem Guratorium übermittelt. — Das Jahr 1837 brachte zwei Ereignisse: die Erhöhung des Custosgehaltes von 400 fl a.uf 450 fl., welche ihm vom 1. November an zuerkannt wird, ausserdem wurde ■) Jerin macht zu dem Briefe des Grafen, in welchem er ihm: für seine „Mitwirkung und freundschaftliches Benehmen während er. die' Ehre hatte Mitcurator zu sein“ dankt, folgende Bemerkung: „Den Commentar zu diesem Briefchen liefern die Verhandlungen am Landtage vom 17. September 1839. M.-À. 21./14.“ 6* in der Landtagssitzung vom 18. September 1837 auch beschlossen, „das behörige Einschreiten zu machen", dass der Musealcustos in die Zahl der ständischen Beamten eingereiht und dessen Besoldung sonach in den ständischen Fond überwiesen werde. Das diesbetreffende Majestätsgesuch ddo. 8. Februar wurde unterm 19. Februar 1837 expedirt. L.-A. F. 8. 1837, Nr. 398. Dieses Gesuch wurde jeoch mit Allerhöchster Entschliessung vom 11. Jänner 1838 abschlägig beschieden. In der Erledigung an Freyer meinen die Stände zu seiner „einstweiligen Vertröstung“, sie hätten vor, dasselbe Bittgesuch bei gelegener Zeit zu wiederholen, während sie gar nicht zweifeln, dass der Herr Custos nicht ermangeln werde, eifrig fortzufahren“. L.-A. 1838, Fase. 8, Nr. 363. Das zweite wichtige Ereigniss aber war die Gründung eines Musealvereines behufs Ordnung der Finanzen des Museums. Von wem die Idee ausging, lässt sich indess aus den Acten nicht nachweisen. Unterm 3. September 1837 erfloss nämlich an die St.-V.-Stelle eine Präsidialerinnerung, in welcher es heisst : „Der preeäre Zustand, iu welchem sich die Cässe-mittel des krainischen Landesmuseums befinden, indem die von den Herren Ständen wiederholt angesuchte Unterstützung aus dem eigenen Domestikum Allerhöchsten Orts nicht zugestanden worden ist, hat die Idee erweckt, ob es nicht zweckmässig wäre, die Erfordernisse jenes Institutes durch Bildung eines Vereines zu decken, dessen Mitglieder nicht bloss aus der Zahl der Hr. Stände zusammengesetzt, durch bestimmte jährliche Beiträge demMusealfonde die nöthi-gen Zuflüsse sichern könnten.“ L.-A. Fase. 8, Nr. 360. Das Institut besass damals ein Capital von 3316 fl. 12 m kr. nebst der Rudeschi’schen Rente von 150 fl. jährlich. Dem Winke folgend, publicirt der krainisch-ständische verstärkte Ausschuss schon unterm 12. October 1837 eine „Einladung an die vaterländischen Freunde der Wissenschaften, zur Bildung eines allgemeinen V ereines des krainischen Landesmuseums“. In diesem Aufrufe heisst es, dass das vorhandene Stammvermögen eine Jahreseinnahme von 284 fl. 48 kr. abwirft, womit man natürlich nicht auskommen könne. Um nun das Institut zu erhalten, haben die Stände im Landtage vom 18. September beschlössen „zur Bildung eines allgemeinen Vereines des krainischen Landesmuseums die Hand zu bieten“, die „vorläu-figenBestimmungen“ haben sieben Paragraphe, deren erster und zweiter lautet, dass das Museum wie bisher unter der Oberleitung der Stände, des Curatoriums und des Custos bleibt. Laut § 3 wird für das „scientifische und ökonomische Fach“ ein berathender Ausschuss gebildet, welcher aus den drei Curatoren und neun gewählten Vereinsmitgliedern bestehen soll. Dieser Ausschuss hat seine Vorträge an die St. Vor.-Stelle zu richten, den leitenden Vorstand aber wählen die Stände. Laut § 4 werden Mitglieder „aus allen Classen“ aufgenommen, wenn sie jährliche Beiträge leisten. Laut § 5 sind dreierlei Abstufungen der zahlenden Mitglieder in Aussicht genommen: Solche, welche zwei, fünf und acht Gulden C.-M. zahlen, ohne übrigens der Grossmuth Schranken zu setzen. In den Ausschuss sind aber nach § 6 nur in Laibach domicilirende Mitglieder der beiden höheren Kategorien wählbar, aber auch solche, welche durch „scientifische Leistungen mitwirke n“. — Die Jahresversammlung erfolgt nach § 7 unter Vorsitz des Herrn Gouverneurs: 1. Zur Vernehmung, des Jahresberichtes und wissenschaftlicher Aufsätze, die gedruckt werden sollen ; 2. zur Wahl des Ausschusses ; 3. zur Rechnungserledigung und 4. zur Genehmigung des Präliminares fürs folgende Jahr. Auf Grund dieser Directiven wurde vom Gubernial-secretär und städtischen Verordneten Frid. Ritter von Kreizbergim Einvernehmen mit FürstbischofWolf, unterm 6. Jänner 1838' ein Statutenentwurf in 24 Paragraphen ausgearbeitet. § 1 besagt, dass der Verein ein Landesverein, sei, welcher ganz die Natur und Eigenschaft eines Privatve.rein es habe, mit dem Zwecke das Landes-museum zu erhalten und zu fördern. Laut § 2 bleibt es unter Obsorge des Ständ.-Curatoriums und Obhut, des Custos. Der Entwurf war im Ganzen eine Umschreibung und Erweiterug der oben besprochenen Entwürfe in 7 Paragraphen. Kreizberg übersandte den Entwurf sofort an den Grafen Hohenwart zur Begutachtung, dessen „Gegenäusserung“ schon vom 9. Jänner datirt vorliegt. Diese Gegenäusserung übermittelte er dem von Kreizberg mit einem Begleitschreiben, auch datirt vom 9. Jänner, folgenden Inhaltes : „Durch Ihre verehrte Zuschrift vom 7. dieses fühle ich mich Ihnen sehr verpflichtet und ebenso durch die Mittheilung der hier nebenbei dankbar rückfolgenden acht Actenstücke.“ „Es freut mich, dass Sie den Opponenten im Landtage auch jetzt im Privatwege vernehmen wollten. Das Geschäft wird dadurch abgekürzt, und zugleich haben Sie Gelegenheit, schon im Voraus meine Gegenmeinung, die ich in 9 Ihnen hiermit unterlege, zu bekämpfen.“ „Dass ich von meiner Meinung nicht abweichen kann, ist aus dem Umstand erklärbar, da$s ich selbe im Landtage vortrug und ausser vier Stimmen, alle für mich hatte ; auch der Satz des alten Aristoteles wahr bleibt: Ubi multitude, ibi confusio.“ „Was Sie aber beschliessen, dies wollen Sie bald thun, weil die Subscription von der ersten Einberufung der Vereinsmitglieder abhängig ist.“ „Der von mir angedeutete Wirkungskreis ist für den grössten Theil genügend: einige Schwindler ausgenommen, welche, jetzt sich an dem Gedanken ergötzen, in den Museal-Sammlungen wühlen und das schwer erworbene Geld hinauswerfen zu können.“ „Unangenehm wäre es, wenn wir dazu nicht die Entscheidung des Guberniums und der Hofstelle bedürften.“ In seiner Gegenäusserung aber schreibt der Graf: „Ich würde diese Statuten als höchst passend anerkennen, wenn ein neues Museum zu errichten wäre, die Statuten liefen den Landtagsbeschlüssen entgegen, den sie heben die Oberleitung durch die Stände, die Obsorge durch das Curatorium und die Obhut durch den Custos auf. — Die St. V.-St. könne und dürfe einen derlei Vorschlag gar nicht machen. Der Entwurf sei viel zu umfassend. Ein derlei Verein mit Ausschuss, Secretar und Cassier könnte für ganz Inner-Oesterreich, Triest und Görz mitbegriffen vorgeschlagen werden.“ „Es scheint mir“, schreibt Hohenwart, „ein Staat im Staate, den die Herren Stände nimmermehr werden zulassen können.“ Es werde von Geschäften des Vereines gesprochen, diese jedoch nicht näher bezeichnet. Der Entwurf sei so abgefasst, dass eine ganz neue Wirksamkeit eingeführt werden will, die im offenen Widerspruch mit Dem steht, was höchsten Ortes gutgeheissen und im Landtag beschlossen worden ist.“ Einen trefflichen Gedanken spricht Hohenwart im folgenden Satze aus : „Mir sch eiet aus diesem Entwürfe her vorzugehen, das man die Geschäfte des Museums als zu ausgedehnt betrachtet; aus mehrjähriger Erfahrung kann ich versichern, dass selbe ohne allen Nachtheil sich sehr zusammenfassen lassen und gewiss am meisten wirken, wenn man sie recht einfach behandelt.“ — Schliesslich fasst der klar denkende Graf die einzig mögliche Bestimmung des Musealvereines, den eben die Geldnoth des Institutes gebar, in folgenden Sätzen zusammen : D.er Museumsverein ist bestimmt : a) den Fond des Museums zu consolidiren ; b) die jährlichen Einkünfte zu sichern ; c) zweckmässige Vorschläge zu Vergrösserung der Punkte a und & zu machen; d) Beiträge zu liefern um ein wissenschaftliches Journal zu Stande zu bringen; e) einmal im Jahre im Monate August sich zu versammeln, um: 1. den Stand der Einnahmen und Ausgaben zu erwägen und zweckdienliche Vorschläge zu machen ; 2. um die allenfalls eingegangenen Vorschläge zur Erweiterung und Neugestaltung des Museums anzuhören und zu begutachten ; 3. um allenfalls Verbesserungen durch Erweiterungen am Museum und den verschiedenen Fächern desselben zu besprechen und zu begutachten „Erfüllt ein Vereinsmitglied diese Punkte gewissenhaft, so ist er für seinen unbedeutenden jährlichen Geldbetrag mehr als hinreichend entschädigt.“ Unterm 10. Jänner gieng der Statutenentwurf an das Curatorium zur gutachtlichen Aeusserung ab. Die Ausgralbungen in der Spital gasse in Laibach 1896 und 1897. Von A. Milliner. IV. Es entsteht nun die Frage, in welcher Zeitperiode der Friedhof bestanden habe? Leider sind die Beigaben der Leichen so spärlich, dass sich aus diesen nur wenig Anhaltspunkte gewinnen lassen. Die . Münze von 0 r i o Mastropiero beim Skelette Nr. 17 auf Taf. I li es se auf das Ende des XII. oder Anfang des XIII. Jahrhunderts schliessen. Thatsächlich war in dieser Zeit hier ein noch unverbautes Terrain, nur das Kirchlein St. Nikolai mit etlichen Fischerhäuschen lag in der unmittelbaren Nachbarschaft; Man könnte zunächst an dieses denken. 1345 wird das Bürgerspital gestiftet. Die Gegend hier war damals offen und ausserhalb der Stadtmauer; wahrscheinlich gehörten die Trümmer der Kapelle A auf Taf. I. und Figl 1 und 2 auf Taf. II, dieser Zeitperiode an. Zu dieser Capelle mag die Begräbnisstätte gehört haben. Im XV. Jahrhundert hatte sich ausserhalb des alten Marktes schon ein derartiges Leben entfaltet, dass man gegen Ende desselben im Jahre 1484 das Rathhaüs hierher verlegte, und zwar an die Stelle, die es noch heute einnimmt. Gleichzeitig begann man den neuen Stadttheil zu befestigen. Diese Arbeiten währten von 1489 bis 1534. (Cf. „Argo* IV., p. 191.) In diese Zeit fällt auch, wie wir später sehen werden, die Errichtung der dem Bürger-spitale gegenüber gelegenen Häuserfronte ' (Klein, Rau-nicher, Schreyer), und die Erbauung der neuen Capelle B, Taf. I, deren Grundmauern auf einem Grabsteine des XIV-oder XV.'Jahrhunderts und den Skeletten stehen. Unbedingt muss diese Capelle schon vor Mitte des XVI. Jahrhunderts erbaut worden sein, da sie bis zum Jahre 1599 den lutherischen Predigern eingeräumt war. Ueber die Besitzgreifung durch die letzteren finden sich zwei Versionen, Valvasor gibt im VII. Buche p. 431 das Jahr 1532 dafür an, wo er sagt, dass in diesem Jahre dem Primus Trüber die bürgerliche Spitalskirche von der Landschaft und dem Rathe zu Laibach eingeräumt wurde. Dieser Angabe aber steht der amtliche Bericht des Bisehofes Thomas Chrön an Papst Paul V. vom 25. August 1616 entgegen, welcher besagt, dass er die Kirche der hl. Elisabeth im Bürgerspitale wieder eingeweiht habe, nachdem 1599 die lutherischen Prediger vertrieben waren, welche sie fünfzig Jahre im Besitze gehabt hatten.1) Wir dürfen diese Angabe für die richtige halten, und dann ist auch die Angabe richtig, dass diese Uebergabe unter dem lutherisch gewordenen Spitaiscaplan Andreas Lato-mus erfolgte, welcher 1550 hier installirt worden war.* 2) Soviel steht somit fest, dass die Lutheraner die Capelle schon so vorfanden, wie sie bis zum Umbau im Jahre „1831 noch bestand, und . deren Fundamentmauern im Jahre 1897 herausgegraben wurden ; die unter den Mauern und unter dem Estrich derselben begrabenen Leichen gehören somit ohne allen Zweifel der vorlutherischen Zeit an. Anders stünde die Frage, wenn, was wir offen gestanden erwarteten, eine Gruft sich vorgefunden hätte ; allein von einer solchen traf man nicht die mindeste Spur. Alle Leichen lagen im Naturboden eingebettet. Nun besitzt aber gegenwärtig das Museum ein Manuscript, welches jetzt defect, eine Tauf-, Copulations- und Sterbematrikel der Lutheraner vom 1. Jänner 1578 bis 10. August 1587 war. Das Buch wurde einer Notiz auf der letzten Seite zufolge von „Marx Stettner, Rathsbürger zu Laibach zum Neuen Jahr zur Kirchen verehrt 1578.“ Wir finden hier als Begräbnisstätten der Lutheraner auf-geführt : 1. Den Friedhof zu St. Peter. 2. Den Klosterfriedhof, das ist die Gegend um das alte Franciscanerkloster beim jetzigen Gymnasialgebäude. 2. Im Kloster selbst, wo auch Grüfte gefunden wurden. 4. Bei St. Jakob und 5. Im Bürgerspital. Die weitaus meisten aber wurden bei St. Peter bestattet Als Leichenprediger figuriren : Kumberger, Schweiger,. Krell, Špindler, Dalmatin, Pyroter, Vlaehovitsch, Trüber Felician, Tulshakh, Faschung. Im ganzen werden 508 Leichen verzeichnet. Die meisten, nämlich 88, im Jahre 1580; die wenigsten, nämlich 16, im Jahre 1586. ') Jelouschek in Mitth. des hist. Vereines 1854, p. 62. 2) Domarchiv in Laibach. F. Hitzinger, Mitth. des hist. Vereines 1864. p. 1. In einem - Manuscripte der Seminarsbibliothek wird er p. 2. unter den apostasirten Priestern aufgefiihrt als: Andreas Latomus capellanus ad. S. Elisabeth, in hospitali. Als im Bürgerspital, also bei St. Elisabeth begraben, werden im Ganzen neun Personen aufgeführt, nämlich 1581: Frau Mar. Mag. Schnizenpaumerin, géb. Freifrau von Dietrichstein. — 1582 des Junkers Georg von Obratschai. Kind. — 1583 zwei von Haller. — 1584 der Sohn David des Vicedom Bon homo, dann Frau Beata Potentia v Eck, geb. von Lamberg, und Frau Magdalena von Neu haus, geb. Paradeyserin. — 1586 des Herrn Adam Freiherrn von Eck und Hungersbach zweijähriges Kind. —•' 1587 Frau Magdalena Saurer in, geb. Freifrau zu Eck und Hungerspach. Nun heisst es allerdings bei den meisten dieser Leichen: „ist in Vnser Burgr Spital Kürchen begraben worden“.1) Wäre dies ad verbum zu nehmen, so hätten sich mindestens drei Kinderskelette finden müssen. Dies war aber nicht der Fall. Ausserdem sind lauter Adelige als hier beigesetzt aufgeführt. Talnitscher gibt in seinem Cypressus Laba-censis2) noch sechs Adelige an, welche hier Epitaphien hatten und deren Tod in die lutherische Periode fällt, nämlich: Jobst von Gallenberg f 1566. — Seine Gattin Polyxena, geb. Freiin von Auersperg f 1568- Anton Graf Thurn f 1569, mit Gattin Anna, geb. von Hochfelden f 1570. — Wolf Graf von Thurn f 1594 — und Hans Jakob Lamberg f 1595. Yon allen diesen Epitaphien ist keine Spur erhalten geblieben. Möglicherweise gehören die ausserhalb der Kirche gefundenen Skelette in diese Zeit. Doch fanden sich ausserhalb nur sieben Leichen vor. Auffallend ist auch die Armseligkeit der Begrabenen. Ausser einigen Rosenkranzperlèn, - eine Beigabe, welche auch gegen Lutheraner spricht — und den beiden Goldringen, nebst einigen Silberknöpfen bei der Leiche unter den Wölbungspfeilern F, F, Taf. I hatte kein Skelett irgend einen Werthgegenstand bei sich. Wohin die Epitaphien gekommen sind, ist ebenfalls unerfindlich. Der Münzfund beim Baue des „Katolški dom“ im April 1897. Der „katholische Verein“ erbaute an der Ecke des Auerspergplatzes und Rain (Auerspergplatz Nr. 1) an der Stelle des alten, durch das Erdbeben baufällig gewordenen Hauses ein Neugebäude: Beim Grundgraben fand ein hier >) Da von einer Gruft, wie sie bei St. Nikolaus, den Francis-canern und in anderen Kirchen vorhanden waren, hier keine Spur sich vorfand, so müsste man annehmen, dass bei jedem Leichenbegängnisse der Kirchenboden aufgerissen, 1*5 bis 2 m tiefe Gruben gegraben, wo die Leichen analog wie auf unseren Friedhöfen beerdigt worden wären. Wie hätte das Kirchènpflaster da ausgesehen? Endlich müsste man annehmen, dass man die Leichen unter die Grundmauern hineinzwängte. Lauter Annahmen, welche unzulässig erscheinen. 2) Mss. in der Bibliothek des Laibacher Priesterseminars. beschäftigter Sträfling an die 500 Silberdenare, welche die löbl. Bauleitung dem Lafidesmuseum zum Geschenke machte, für welche interessante Bereicherung der numismatischen Sammlung hier zugleich der gebührende Dank ausgesprochen sei. Der Fund umfasst Münzen von Görz, Aquileia, Triest, Tirol und Ivrea. Die Stücke wurden bestimmt und sind angeordnet nach dem Kataloge1) der Sammlung Seiner Durchlaucht des Prinzen Ernst zu Windischgrätz in Wien. Wir bezeichnen dieseh mit Wdg. -- Well.bedeutet Wellenheims Katalog von 1844. A. GÖRZ. Albrecht II. 1267—1304. 1. Av. ALBERT VS • COMES — Löwe. Rv. GORICIE • DE • LVONZE — Rosette. Denare. Wdg. 2428. Well. 9092. Mit sieben verschiedenen Prägen vertreten. 2. Av. ALBERTVS • COMES — Löwe. Rv. GORICIE • DE • LVONZ - Rosette. In sechs Prägen. 3. Av. ALBERTVS • COMES — Löwe. Rv. MONETA • DE 1 LVONZA — Rosette. Drei Prägen. 4. Av. ALBERTVS ! COMES — Löwe. Rv. MONETA • DE LVONZE — Rosette. Acht Prägen. 5. Av. ALBERTVS • COMES — Löwe. Rv. MONETA | DE • LVENZ — Rosette. Vier Prägen. 6. Av. ALBERTVS - COMES — Löwe. Rv. MONETA • DE • LVONZ — Rosette. Sechs Prägen. 7. Av. ALBERTVS • COMES — Rosette. Rv. MONETA 1 DE j LVONZ — Löwe. Eine Präge. 8. Av. ALBERTVS 1 COMÈS — Wappenschild. Rv. MONETA • DE j LVONZE — Rosette. Eine Präge. 9. Av. ALBERTVS • COMES — Wappenschild. Rv. MONETA f DE - LVONZ — Rosette. Eine Präge. 10. Av. ALBERTVS • COMEÖ • GORICIE mWappenschild. Rv. MONETA • DE | LVONZE — Rosette. Zwei Prägen. Heinrich II. f 1323. 1. Av. HANRIC • COMES 1 GORIC — Wappenschild. Rv. MONETA • DE • LVÖNZE - Rosette. Vier Prägen. Wdg. 2430. Well. 9101. ■) Collection Ernst Prinz zu Windischgrätz, bearbeitet von Eduard Fiala, I. Band. Münzen uüd Medaillen des österr. Kaiserstaates. Prag 1895. — Dieser Bänd umfasst 6250 Prägen. 2. Av. HA1NRIC | COMES - GORIC — Wappenschild. Rv. MONETA I DE • LVONZE — Rosette. D r e i Prägen. Albrecht III. 1303, f vor 1327. 1. Av. ALBERTV8 -COMES- GORICIE —Wappenschild. Rv. DE—LV - ON—ZE , — Kreuz, dazwischen abwechselnd Halbmond und Stern. Eine Präge. Wdg. 2431. Well. 9105. B. AQUILEIA. Gregor von Montelongo 1251—1269. 1. Av. GREGORI—ELECT VS — der Patriarch stehend. Rv. CIVITAS • A—QVILEGIA — zwei Heilige. Wdg. 2404. Well. 9435. 2. Av. GREGORI—ELECTVS — Patriarch stehend. Rv. CIVITAS—A—QVILEGIA — Lilie. • Wdg. 2505. 3. Av. GREGO—RIV’PA — Patriarch sitzend. Rv. AQVI-LEGIA - Lilie. Wdg. 2506. Well. 9438. 4. Av. wie oben. — Rv. AQVI—LEGIA — Kreuz mit Kleestäben. Wdg. 2507. Well. 9439. 5. Av. Wie oben — Rv. mit Adler. Wdg. 2508. Well 9436. Raimundus della Torre. 1273 — 1298. 1. Av. RAIMO—NDV’PA — Patriarch sitzend Rv. AQVILE—GENSIS — Thurm. Wdg. 2513. Well. 9445. 2. Av. * RAIMO * NDV’PA* — Madonna mit dem Kinde. Rv. * AQVILE ** GENSIS — Adler. Wdg. 2514. Well. 9441. 3. Av. RAI MV—NDV’RA — Patriarch sitzend. Rv. AQVILEGENSIS -— Gekreuzte Lilienstäbe. Wdg. 2515. Well. 9443. 4. Av. wie oben. g§§ Rv. AQVILE—GENSIS — Kreuz in den obernWinkelnzwei Schlüssel, unten zwei Thürme. Wdg. 2516. Well. 9442. Petrus von Gerra. 1299—1301. 1. Av. PETRVS—PATRA — Patriarch sitzend. Rv. AQVILE—GENSIS — Adler mit Wappen auf der Brust. Wdg. 2518. Well. 4947 und Wdg. 2519. Ottobonns de Razzi. 1302—1315. .1. Av. OTOBO-NVS-PA — Patriarch. Rv. A— QVILE—GENSI—S — dreifeldriges Wappenschild. Wdg. 2520. Well. 9450. 2. Av. OTOBÓ—NVS - PA — Patriarch hinter einem Wappenschild mit Adler. Rv. A—QVILE—GENSI—S zweifeldr. Wappenschild. Wdg. 2521. Well. 9449. Paganns della Torre. 1319—1334. 1. Av. PAGAN—PATRA — Patriarch sitzend. Rv. AQYI—LEGIA — Thurm mit zwei Fenstern — hinten Lilienkreuz. Wilg. 2523. Well. 0. Zwei Prägen. 2. Av. PAGANV—PATRA — Patriarch. Rv. ut supra. Wdg. 0 Well. 9451. 3. Av. PAGAN—PATRA — Patriarch. Rv. AQVILE—GENSIS — aber Thurm mit einem Fenster. Bertrandus di S. Genasio. 1334- 1350. 1. Av. BERTE,—ANDVS — Madonna mit dem Kinde. Rv. AQVIL-EGENS — Adler, auf der Brust B. Wdg. 2525..Well. 9455. 2. Av. BER—TRAN—D’• PA#TRA — Kreuz.. Rv. S ’ HMA—GOR — der heilige Hermagoras sitzend. Wdg. 2527. Well. 9453. (Schluss folgt.) Neue Inschriften aus Krain. Nr. 1. . HERC^ AYG • SAI L APPVLE) PROC Yj Höhe 38 cm, Breite 50 cm, Dicke 40 cm. Als Baustein an den Fundamentmauern nächst der Capelle im Bürgerspital gefunden 1897. Herculi Augusto Sacrum. Lucius Appuleius Procurator (Votum Solvit Lübens merito). Dem hochverehrten Heran les heilig, Lucius Appulejus kaisericher Procurator. Nr. 2. D / M L • AEL • NIGRI NO • MIL • CL • P . . .CO . . . Brucli. - Höhe 40 cm, Breite 63 cm, Dicke 30 cm. In den Fundamentmauern der Kapelle im Bürgerspital. Diis Manibus. Lucio Aelio Nigrino Militi Classis Pan-nonicae etc.. . . Den abgeschiedenen Seelen heilig. Sj Dem Lucius Aelius Nigrinus, Soldaten der Pannonischen Flotte. Das CO als Rest der vierten Zeile beweist, dass auch von seiner Gattin, die Rede war. Die Pannonische Flotte, welche die Donau und Save befuhr, hatte ihre Hauptstation im III, und IV. Jahrhundert, in welche Zeit die Inschrift gehört, in Si scia, heute Sissek. Dort lag im IV. Jahrhundert laut der Notitia dignitatum das Commando dieser Flotte. Es heisst dort: Siscia, prä-fectus classis Aegetensium sive secundae Pannoniae. — Wenn man den lebhaften Verkehr auf der Laibach, der Save und der Donau durch drei Jahrtausende bis zur Errichtung der Eisenbahnen erwägt, so ist es begreiflich, dass zum Schutze dieses Verkehres Rom hier eine Kriegsflottille hielt. Unter österreichischer Herrschaft wurde 1764 für den Dienst zu Schiffe das Czaikisten-Bataillon errichtet. Es war ein Grenzbataillon, welches in Titel am Zusammenfluss von Drau und Donau seinen Stabsort hatte. Der Dienst wurde auf kleinen Fahrzeugen, C z a i k e n, die mit ein bis zwei kleinen Kanonen bewaffnet waren, geleistet, er bestand in der Flussvertheidigung. Das Corps besteht seit 1860 nicht mehr. — Einen ähnlichen Dienst müssen wir uns auch von der Pannonischen Flotte der Römer vorstellen. Nr. 3. ,N ARCI DF Fragment einer Inschrift aus den Fundamenten der Bürgerspitalscapelle. 15 m tief gefunden. Nr. 4. M • VOLIO • INS VI • F • SIBI • ET CLESONLZE NIGILLtE COIVG * OPT Sarkophag 73 cm lang, 45 cm. breit, 60 ćm hoch. Die Inschrift an der Längsseite, rechts und links Delphine. Gefunden nächst dem Colosseum in Laibach. Marcus Volio Infelicissimus Superstes Vivus Fecit Sibi Et Clesonim Nigillse Coiugi Optimse. — Marcus Volio, unglücklichster Witwer, hat (das Grabmal) sich und der besten .Gattin Clesonia Nigilla errichtet. Nr. 5. D • M • IVSTVS • FECIT FI LIO • CARISIMO AN . . XXV • ET • SIBI ET •SVIS Tafel von 35 cm Höhe, 30 cm Breite und 5 cm Dicke, gefunden in einem Grabe bei Jereka in der Wochein. Den abgeschiedenen Seelen heilig. Justus errichtete (das Grabmal) dem theuersten Sohne, welcher 25 Jahre alt starb, sich und den Seinigen.- Es ist dies die erste römische Inschrift aus der Wochein. Müllner. Das Blatt erscheint in ungezwungener Folge 12mal im Jahre, 1—1