»räullllikranolls-prcisc: Für Laiba»: jährig . . . 8 fl. 40 !:. H'«>iLhrjg . . . 4 „ S0 , v-Nl-liährjg, . . 2 , 10 » , . . — , 70 » Laibachcr Rir Ler Post: ^"jjährig . . . 11 fl. - Ir. fahrig . . . S . 50 . b>rrr?ljührig. . . 75 . Znstillmig ins HauS viertel-I^rig iS kc., «svallich s kr. L:,ülue dturnrnerr. 6 kr. Lc - ak 1 iot. ^abnbc-fgaise Nr. Lrpcdition und Inseraten C.irrtlin: Kr-ngreßVIatz Nr. 81 (Buchhandli'rz ?on I. v..^t dazu, um die Mehrheit zu terrorisiren und zu unterdrücken. Die Verfaf-fungspartei in Oesterreich'hat Jahr für Jahr, so oft die zahlreichen Vcrtretuugskörper tagen, vollauf Gelegenheit, sich von der Wahrheit des, gesagten zu überzeuge» und alle Bitterkeiten eines jungen parlamentarischen Regime's durchzukosten.» Alles aber bis jetzt dagewesene i» de» Annalen des Parlamentarismus übertrifft das nun Wochen andauernde skandalöse Gebühren der Linken im ungarischen Reichstage. Anfänglich sc^x» es, als handle cs sich um wenig mehr als um einen Orkan im Theekessel; man war geneigt, den Schrullen der kleinen „Bergpartei," die sich ja auch in ändern Vertretnngskörpern durch zeitweilige Flegeleien auszuzeichnen pflegt, etwas zu gute zu halten, und man lachte über die Unverschämtheit, dnrch unablässiges Reden jede parlamentarische Aktion verhindern zu wollen. Aber man täuschte sich. Die kleine Schaar der Achtundvierziger, die den Skandal in Szene gesetzt, erhielt von Tag zu Tag Zuwachs, die gemäßigte Linke, die sich bis jetzt noch immer in den Mantel der Ehrbarkeit und ernster politischer Ziele gehüllt, die sich sogar bestrebt hatte, nach oben hi» ihre Regiermigsfähigkeit darzuthu» und sich vermaß, einst das Erbe der Deakpartei anzutreten, auch diese Partei hat »»» die Maske abgeworfen, ihr Austaiids-gewiffen zum Schweige» gebracht und sich, indem sie sich mit den Zielen des unwürdigen Manövers einverstanden erklärte, in die Arme der äußersten Linken geworfen. Die Deakpartei wollte bekanntlich anfänglich in echter, angestammter „turanischer Trägheit" und fatalistischer Ergebenheit sich in das unvermeidliche fügen, sie entschloß sich den brausenden Redestrom der Helfy's, Jrauyi's, der Tisza's und Gyczy'ü und anderer zungenfertige» Rhetoren über sich ergehen z» lassen; konnte man doch dabei gemüthlich einschnarchen oder sich in ein Exemplar des Borszein Janko verliefen. Seitdem aber die Linke in den letzten Tagen die „Landeskonferenz" nach Pest berufen, um aller Welt zu zeigen, über welche „Kerle" im Laude sie zu verfügen habe, seitdem Gyczy und Tisza von de» Achtundvierzigern gezwungen worden, vor dem Namen Koffuth'S das Haupt zu entblößen und Eljen zu schreien, seitdem die Organe der Linken vermesse» iu die Welt Hinausrufen, die Minorität der Depntirten repräsentire die Majorität des Landes, seitdem steht die Regierung rath- und hilflos, die Deakpartei zitternd und bebend dem selbstgcschasfenen Jammerzustaude gegenüber. Ko»-ferenz über Konferenz wird gehalten; Rettungs- mittel auf Rettungsmittel vorgeschlagen und verworfen. Und dabei rückt der Schluß der Sitzungsperiode immer näher; es rächt sich min gar bitter, daß inan die wichtigsten Reformen, die dringendsten Lebensfragen, Vorlagen von so mächtiger Tragweite, wie die Reform des Wahlgesetzes, bis zur eilften Stunde vertrödelte. Es wächst inzwischen in der Bevölkerung der Ingrimm und die Entrüstung der ehrlichen Leute über die Versäumnisse und die Schlaffheit der Regierung nicht minder, wie über das schmähliche Treiben derjenigen, welche der Landesvertretung goldene Arbeitstage stehlen, um ihrer Spektakelsucht zu fröhnen. Und geht man auf die Ursache dieser heillosen Verwirrung zurück, so ist es' zunächst die Bestimmung des neuen Wahlgesetzes, welche das „Betya-renthnm" und alle jene braven „Bürger," welche den Staub der Völkerwanderung noch nicht abge-fchnttelt, des Rechtes beraubt, im Vaterlands-Se-uate besonders vertreten zu sein, was ihnen bekanntlich bisher durch Vorspiegelung eines befondern „Geschäftsbetriebs" massenhaft gelungen war. Freilich würde, wen» der Wahlzensus alle diese Elemente ihres ausschlaggebenden Votums beraubte, ein guter Theil der catilinarischen Existenzen der ungarischen Linken dann schwerlich mehr auf den Bänken des Hauses zu sitzen kommen, und die angehoffte Majorität und die Kasse» und Geldbeutel, worüber dieselbe verfügt, wären in unabsehbare Ferne gerückt. Die Gefahr für die Regierung und die Regierungspartei ist angesichts dieser Thatsachen keine geringe. An den Patriotismus der Linken kann nicht appellirt werden, denn die barfüßigen Junker und Renegaten, welche den Kern derselben bilden, führen bereits die „glorreiche Mürzrevolution" im Munde, stempeln die „Landeskonferenz" zu einem einzigen Koffuthknltus und malen die unwürdigen Wortschwall-Anhäufungen im Reichstag dein Volke als erhabene patriotische Thaten aus. Erringen sie Feuilleton. Tagebücher meiner Nilreise. Von Franz Wallner. (Fortsetzung.) III. 13. Dezember. Bord Aida, zwischen den Dörfern Gesuch »,,d Hebe. Heute Beiram, das neue Jahr, der größte Festtag der Moslems! Am frühe» Morgen waren unsere Leute hinaus gezogen, um i» der kleinen Moschee des Dorfes ihre Andacht zu verrichten. Während des Dejeuners traten sie im Festkleide in Prozession bei uns ein, gaben uns jeder einzeln mit den Worten: Kulu senk «mil»! (Das ganze Jahr bringe Dir nur Gutes!) unter tiefen Verbeugungen die Hand, worauf wir ihnen Gruß und Wunsch erwiederte». Die SchechS der benachbarten Ortschaften kommen auf Besuch zu uns aufs Schiff und werden mit Kaffee uud Ta-back bewirthet. Einige sehen sehr stattlich aus, am vorrichinsten aber unser Reis (Kapitän), der in den wallenden dunkeln Kleidern, über welche reichgestickte Tücher malerisch gelegt sind, in dem schönen Turban, unter welchem das rcgelmäßig gezeichnete dunkle Gesicht mit den großen klugen Augen sich prachtvoll abhebt, einem orientalischen Fürsten aus U)Ol Nacht gleicht. Heute arbeitet niemand, daher ist an ein Wei-terkommen nicht zu denken. Die Nacht verlief nichts weniger als ruhig. Vorerst dauerte die Fantasia weit über die Mitteruachtsstunde hinaus. Zur Bereicherung des Repertoirs hatte sich ein Märchenerzähler eiugefunden, dessen Produktion auf der dreisaitigen Dichtergeige begleitet, den lebhaftesten Beifall hervorrief. Dies dauerte so lange bis Herr von Hay de» Leuteu de» sreuudschaftlicheu Rath gab, sich endlich schlafe» zu lege» und auch uus schlafe» zu lassen. An Ruhe war jedoch nicht zu denken, denn vom Ufer rutschten alle Augenblicke große Erdmassen donnernd in den Strom hinunter, oft mit solcher Wucht, daß sic das Wasser bis auf den Grund auswühlteu und unser Fahrzeug mit einem gewaltigen Stoß zurückwarfen. Der Nil, der Wohlthäter des Landes, holt sich nur zu oft tückisch mit feuchten Armen ganze Strecken desselben himiiitcr i» sein feuchtes Reich. Tief unten an den Ufern nage» feine Welle» mit geschäftigem Zahne, und plötzlich stürzt ein halbes Dorf, oder ein Stadttheil, den man leichtsinnigcrweise zu nahe ans Ufer gebaut hat, mit allem was darin lebt in den Strom. Jeden Tag kommen wir an solchen abgerissenen Ortschaften vor» bei, die sofort wieder in der nächsten Nähe des tückischen Stromes neu gebaut werden; baut man ja doch auch am Vesuv auf die erkaltete Lave, welche die alte Heimat verwüstete, die neue wieder auf. Alles freut sich heute des hohen Festes. In ihren besten Anzügen — meist blendend weiße Unterkleider und dunkelbraune, schwarze oder blaue Ueber-würfe — wandelt die Bevölkerung, Palmenzweige in den Händen,^an den Ufern. Vielfach fährt man auch über den Strom an die andere Seite, wo die Begräbnißstätten liegen, die heute zu Ehre» deS Bei-ramS mit grüueu Zweige» geschmückt fi»d. Dort thut man sich gütlich mit süße» Speise», Taback und Kaffeetrinken, und so feiern die Lebenden unter den geliebte» Todten ihren höchsten Festtag. Das nun gar in einer so wichtigen Frage einen Sieg über die Deakpartei, und kommt in Folge ihres Manövers das Wahlgesetz nicht zu Stande, so wird diese von Kossuth ausgedachte und nunmehr von der ganzen Linken gebilligte Taktik des „Todtredens" bei jeder mißliebigen staatsrechtlichen Frage Sitte werden; sie würde gegen jeden Gesetzentwurf, namentlich gegen das der Linken verhaßte Ausgleichs-verhältniß zu Westösterreich schon bei den nächsten Delegationswahlen zur Anwendung kommen. Es hängt also vom AuSgang der jetzigen Krisis nicht blos der Bestand der Deakpartei in Ungarn, die naturgemäße Entwicklung des Verfassungslebens daselbst, sondern auch Sein oder Nichtsein des österreichisch-ungarischen Ausgleiches ab; eine Fortdauer der jetzigen Verwirrung oder eine Wiederholung der schmählichen Taktik der Linken in einer staatsrechtlichen Frage könnte Vcrhäliuisse heroorruseu, deren friedliche Beilegung nicht abzusehen wäre/ Da hilft nur eine Radikalkur, die mangelhafte und, wie sich zeigt, so ungemein gefährliche Hausordnung, welche keinen Aulrag auf „Schluß der Debatte" kennt, maß abgeändert, der Schluß der Debatte ausgesprochen und die Wahlgesetz-Novelle und das Gesetz über die fünfjährige Mandatödaner 6ll Kloo angenommen werden, soll nicht das parlamentarische Prinzip gefälscht und wegen einer Lücke in der Hausordnung Regierung, Land und Volk dem Fluche der Lächerlichkeit verfallen._______________ Politische Rundschau. Laibach, 15. März. Inland. Jin Abgeordnetenhanfc wurde vollster» der Gesetzentwurf über einige Abänderungen o Z Landwehrgesetzes vom Landesvertheidiguugsmi-uister eingebracht. Dem Gesetzentwürfe wird in fach, mänuischen Kreisen nachgesagt, und kann jedenfalls auch dem Laien als eine fchätzenswerthe Eigenschaft erscheinen, daß er keinen Nachtragskredit in Gefolge hat. Auf der Tagesordnung stand die Berathuug über den der Regierung zu gewahrenden Kredit von 5 Millionen zur provisorischen Aufbesserung der Beamten-gehalte, wobei Herr Weigel das Referat hatte. Die Regierung hat, nach dem Beschlüsse des Abgeordnetenhauses, bei Vertheilung des Betrages von 5 Millionen als außerordentliche Theuerungsznlage nachfolgende Grundsätze gegenwärtig zu halten: 1) Mit der Theuerungsznlage sind — aufwärts bis zur vierten Diätenklasse — sämmtliche mit Jahresgehalt angestellte Staatsbeamte, dann die mit Adjnten ange-stellleu Praktikanten und Auskultanten, sowie die mit Jahresgehalt angeslellten Diener zn betheilen. 2. Die Vcrthcilnng ist nach folgenden Gruppen uud Perzeatualzuschüsseii zn den fystemmäßigen Gehalten, mit Ausschluß aller Zulagen, Quartiergelder u. s. w. vorzunehmen: In der ersten Gruppe der Gehalte von 2100 fl. ö. W. aufwärts bis einschließlich der Volk erscheint mir hier viel sauberer uud reinlicher als in Kairo. Hier sind nicht, wie dort, die Gesichter der Kinder und Erwachsenen mit dichten Fliegenschwär men, wie mit einer Maske bedeckt nud auch die Augeukraukheit, diese schreckliche Geisel der Haupisladt, scheint mir hier weniger zu wüthen als in Kairo, wo sie buchstäblich von deu Sehwerk;eu-gen der Einwohner den Zehnte» fordert. Gegen Mittag erhebt sich ei» frischer, günstiger Wind, der trotz des Beiram ^benützt werden mnß. Wir fpauucu unsere weilen Segel aus uud fliege» wie vo» Dampf gelriebe» vorwärts. Der Berg Schech Embirah. an dessen gigan-, tischen Forme» wir jetzt vvrübcreiic», gleicht ci»em ungeheuren Bau vo» Menschcnhand, so regelmäßig sind die riesigen Stciiiblöckc übereinander gelhürmt. (Gegenüber diesem Natnrban liegt der schöiic^Pllasl Marara, Eigeuthum von Mausur Pascha, Schwic gersohn des Khedive, die ausgedehnte Besitzung mit den großartige» Gebäuden einer vo» Dampf getriebenen Zuckerfabrik nimmt den Ranm einer kleinen Stadt ein. Zn Ehre» des Festtages schallt Gesang uud Musik zu uus herüber, die dichtgedrängte Menge fünften Diäteuklafse mit 10 Perzent ohne Unterschied des Standortes; in der zweiten Gruppe der Gehalte von 1050 fl. bis ausschließlich 2100 fl. ö. W. mit 15 Perzent ohne Unterschied des Standortes, und in der dritten Gruppe der Gehalte unter 1050 fl. ö. W.: a) für Wien mit 25 Perzent, d) außerhalb Wiens — ohne Unterschied des Standortes — mit 20 Perzent. 3. Der Zeitpunkt, mit welchem diese Teuerungszulage zu beginnen hat, wird mit Rücksicht auf die Einhaltung des bewilligten Kredits von 5 Millionen Gulden österreichischer Währung auf den I. März 1872 festgesetzt. In der Al tk at h oli ken - Fr ag e ist die vom Verfassungsvereine der Deutschen in Böhmen letzthin gefaßte und von uns im gestrigen Blatte vollinhaltlich mitgetheilte Resolution als eine Kundgebuug vou mehr als gewöhnlicher Bedeutung anznsehen. Dcr Autor dieser Resolution ist ein Mann, der mit Wort uud Schrift einer der Hervorragendsten im Kampfe gegen die Jnfallibilität ist, Professor Schulte. Mit uns erkennt Professor Schulte die Ursache der Kouflikte, iu welche die Gewissensfreiheit der Altkatholiken gerathen muß, in der bestehenden Gesetzgebung, und macht daher Vorschläge zur Re' form derselben, welche der eingehendsten Beachtung des Waldert'schen Ausschusses im Abgeordnetenhause sich empfehlen. Es verdient aus der Verhandlung des Verfassungsvereines über den Schulte'schen Antrag hervorgehoben zu werden, daß ein Antrag auf ein schärfer zu accentuireudes Mißtrauensvotum gegen den Stremayr'schen Erlaß abgelehnt wurde; in analoger Weise hat vor einigen Tagen bekanntlich der Verein der Deutschen in Mähren in Betreff der Altkatholiken-Frage eine Reform der bestehenden Gesetzgebung verlangt, ein beantragtes Tadelsvotum jedoch, nachdem die Abgeordneten Weeber und Ma-chanek sich dagegen erklärt, abgelehnt. Der Kampf unter den ungarif ch e n Reichs-tagsparteien, die wesentlich den magyarischen Stamm repräsentiren, hat, wie vorauszusehen war, die Fanatiker der anderen Nationalitäten in berauschende Ekstase versetzt. Wohl nur um den Magyaren Tisza und Ghiczy ein Memento zuzurufeu, hat „Pesti Naplo" ein Telegramm aus Neusatz ausgenommen, welches von den Ergüssen des Miletics-schen Organes, der „Zastava," Akt uimmt. Dieses Hetzblatt fordert seine Abonnenten auf, sich von Ungarn loszureißen und einer Wiener Zentralregierung uuterzuorduen. Wir danken bestens für die Gesellschaft eines MileticS, der redlich mitgeholfeu hat, den Dualismus heraufzuführen, nnd, nun er sich nicht reich genug belohnt glaubt, wieder Zeu-tralist werden will. Wir haben an Polen, Ezechen und Sloveneu genug und brauchen keine Serben dazu! Aus Kroatien wird gemeldet, daß der Banus-Stellvertreter Vakanovi? von Lonyay die Weisung ergötzt sich wie überall heute au der „Fantasia." Unter den Palmen sind für die Jugend Schaukeln errichtet, ei» Vergüügen, dem sich die Nachkommenschaft der Araber leidenschaftlich widmet. Ein kleiner Dampfer, mit der vizcköuigliche» Flagge am Maste, liegt am User, der Befehle des Eigenthümers dieses Paradieses gewärtig. Leider schläft der uus günstige Wiud bald wieder ein, und wir liege« wieder still. Was thutö?! Vergißt mau auf diesem herrlichen Strome doch ganz und gar der Außeuwelt und ihrer Sorge», das einförmige Anschlägen der Welle!» a» die Wände der „Dahabich" scheint alle unsere Simie in sauslcS Vergessen zn wiegen. Es gibt gar nichts, was sich mit diesem süßen Dahindämmcru ans dem Nil vergleiche» ließe. Der Schriftsteller EberS sagt mit Recht vom Nil: „Dieser alte Strom zwingt jeden mit uubegreistichcr Macht z»m Schweige» nnd zu stiller Beschaulichkeit: Die schnellste Zuuge wird gelähmt, der regste Geist überläßt sich ruhiger, nie geahnter Behaglichkeit." (Zortsetzung folg,.) erhalten habe, noch diesen Monat die Neuwahlen zu dein Agramer Landtage auszuschreiben. Dagegen hat Vakanovic seinen Willen, de» Obersten Terski von der Obergespans-Stelle im Belovarer Komitate zu entserucu, durchgesetzt. Das ganze Belovarer Komitat soll in die kroatische Zivilverwaltung übergehen. Im Zusammenhänge damit steht das Gerücht, daß auch der Militär-Gouverneur der Grenze, General Rosenzweig, seine Entlassung genommen habe. Ausland. Die deutschen Staaten setzen das Werk der Trennung der Schule von der Kirche fort. Dem preußischeu SchulaussichtSgesetze folgte bekanntlich ein ähnliches in Sachsen auf dem r;uße, und in der vorgestrigen Sitzung der zweiten badischen Kammer gelaugten die von mehreren Abgeordneten eingebrachteu Gesetzvorschläge zur Berathuug, welchen zusolge Mitgliedern eines religiösen Ordens oder" einer sogenannten religiösen Bruderschaft jede öffentliche Lehrwirksamkeit untersagt, sowie die Abhaltung von Missionen und die Aushilfe in der Seelsorge durch Mitglieder religiöser Orden, welche im Großherzogthum nicht mit Staatsgeneh-miguug eiugesührt sind, verboten sein soll. Nachdem der Regierungsvertreter seine Zustimmung zu diesen Gesetzvorschlägen erklärt hatte, wurden dieselben mit großer Majorität angenommen. Die Attentats-Geschichte inBerli n- hat bereits einen sehr harmlosen Abschluß gesuuven. Die „Germania" meldet die Entlassung Westerwelle's mit den Worten: „Emil Westerwelle ist heute wieder srri-gelasseu worden. Derselbe wird noch einige Tage in Berlin verweilen uud sich dann ein Landgut kaufen." Das offiziöse Organ des Posener Erzbischofs Grafen Ledochowfki gesteht jetzt offen, daß der Papst diesem Kircheufürsten bei Gelegenheit des vatikanischen Konzils den Titel „Primas von Polen" verliehen habe, leugnet aber, daß er die an diesen Titel angeknupsten Machtbefugnisse ausübe. Daß dies dennoch der Fall ist, dafür find unter den in der Kozinian'schen Wohinmq polizeilich i» V»,chlag genommenen Papieren unleugbare Beweise ausge-fuuden worden. Eine interessante Illustration zu der Erneuerung des polnischen Primas-Titels liefert der in Thorn unter dem Titel „Sierp-Polaczck" herausgegebeue ultramontane Kalender pro 1872, der den Erzbischof Grafen Ledochowfki in dem Verzeichniß der regierende» Fürste» Europas als Primas von Polen uud Stellvertreter der polnischen Könige aufführt. Um dem nngewifsen Zustande in Spanien ein Ende zu mache», entwickeln die Parteien dort, die oppositionellen sowohl wie die ministeriellen, eine fieberhafte Thäligkeit. Am 8. d. Abends hielten die Anhänger der Regierung, die Sagastiner und die Unionisten, eine zahlreich besuchte Versammlung. Der Ex-Minister Eaudau griff leidenschaftlich die Opposition an. „Wir sind hier," sagte er, „diejenigen, welche die September Revolution gemacht haben. Die Existenz der Dyiiaslie steht nntcr unserem Schutze uud dem aller September-Revolutionäre. Diese Versammlung rcpräscntirt diq^ Revolution. (Beifall.) Ein Mitglied ruft: „Es lebe dcr König!" (Neuer Beifall; Rufe: „Es lebe die Verfaffuug, es lebe die Dynastie!"). Eaudau schloß seine Rede mit den Worten, die Koalition dcr Regierungsfeinde habe keine Bedeutung, sic beweise nur die Ohnmacht der Koalirtcn. Noch energischer für die Regierung ging Marschall Serrano iuS Zeu,. Bei dcr Leiche Prims (dessen Ermordung uoch immer nicht aufgeklärt ist), sagte cr, habe cr geschworen, die Dynastie zu rcttcu, cr sei diesem Eide noch nicht uulreu geworden und werde es auch nicht werden. Dem Köuig Amadcus hielt der Marschall eine enthusiastische Lobrede. Die einzigen Gcgncr desselben seien die Carlislcn und die Republikaner. Was die Radikalen belrisst, so hoffe cr dcrcu Umkehr. Inzwischen ist im Gcgenthcil Zorilla, der Führer der Radikale» uud bis vor einem halbe» Jahre Minister Präsident, an die Spitze der koalirteu Oppositionen getreten. Eine noch ärgere Verwirrung herrscht in einem anderen Staate spanischer Zunge, in Mexiko. Zwar hat die mexikanische Regierung noch nicht die Zuversicht verloren, desAnfstandcsHerrzn werden; doch sie nicht verkennen, daß die Aufgabe Tag nm ^ag ichwieriger wird. Die Revolution soll nicht ^'nger als 30.000 Maiüi im Felde haben, und Evolutionäre Regierungen sind schon in den Staate» Nuevo-Leon, Dnrango, Zacatecas nnd Sinaloa "ufgerichtet. Die größere Hälfte der Staaten Puebla und Vera-Cruz ist iu der Gewalt der Aufständischen; in Colima ist General Garcia mit 500 M. ZU ihnen übergegangen, und in Guadalajara wankt die Autorität der Regierung. Zur Tagesgeschichte. — Eine Vertrauensadresse an Bismarck ist ganz eigenlhlimlicher Alt. Sie ist im Aufträge tzeZ Uebersenders, Landmanns Ritscher in Liebenan an der Weser, von dem Abgeordneten Werstler dem Minister-Präsidenten überreicht worden und verdient uni ihrer besonderen Form willen besondere Erwähnung. Die Adresse besteht in einer von dem Widmenden auf seinem Acker ausgegrabenen großen, alten Steinaxt aus der heidnischen Vorzeit, auf welche der Ueberfender folgende Worte geschrieben hat: „Zustimmungsadresse an meinen lieben Fürste» Bismarck. — Mit düssen Biel ul de olle Steemiet — Da holl' Di von Halse die Pupen wiet. — Ritscher." (Mit diesem Beil aus der alten Steinzeit — Da halt' Dir vom Halse b'- Pfaffen weit.) —- Nichts würde gegenwärtig — schreibt das Fachblatt „Nature" zur Beruhigung ängstlicher Ge-müther bezüglich des Planlamour'schen Kometen — Von der Wissenschaft dankbarer angenommen, als die Erscheinung eines ordentliche» großen Koaiete», und je näher er kommt, desto besser sür uns, denn das Spektroskop hat noch mit dem ganzen Kometenge-schlechie eine lange Rechnung auszugleichen. Daß die Erde Schaden nehmen kann, ist nicht zü besorgen, denn wenn es nach Kepler und Arago 17,500,000 Kometen gibt, so müssen sie sicher sehr harmlose Dinger sein, sonst würden wir eher von ihnen haben leiden müssen. Ader noch mehr können ängstliche Ge-mülher sich aus der Thalsache Beruhigung schöpfen, daß der Komet des Jahres 1770 dem Jupiter geradezu so nahe kam, daß er sich iu dessen Monden, von de )ien der kleinste etwa 2000 Meilen Durchmesser hat, verwickelte. Die Monde verfolgten ihre Bahn, als ob nichts geschehen sei, während der Komet von dieser Begegnung so unangenehm berührt wurde, daß er seinen Kurs wechselte. Auch ist es gar nicht unwahrscheinlich, daß wir schon im Jahre 1861 wirklich durch einen Kometen durchgegangen sind. — Der römische Korrespondent des „W. T." erzählt von einem kleinen Skandal, der sich letzthin bei der Audienz einer der von der „Gesellschaft der katholische» Interessen" veranstalteten' Erge-benheils-Deputaiionen im Baiikan ereignet habe. Diese Deputationen werden anss Geralhewohl aus den einzelnen Psarrsprengeln rekrntirt uud man veriheilt. unler diejenigen, welche sich dazu willig finden lassen, Eintrittskarten zur Audienz. Ter Pfarrer der Klrche 8ta. ^Kriu. sopra Ninorvs, nun war etwas za leichtfertig bei der Veriheiluug dieser Karten vorgegangen; es fand sich Spekulant, welcher dieselben von den Empfängern um zwei Sous per Stück lauste und um vier dis fünf Sous wieder verkaufte. So kamen viele Karten in unwürdige liberale Hände, und die unrechtmäßigen Besitzer gelangten so mit der aus 1500 bis 2000 Personen bestehenden Deputation in den Vatikan, ^ls uun der heilige Vater an die Versamniluug eine lmede hielt, in welcher er sich mit Hiob verglich, kssen H.iui lpslliz) mit Wuudeu bedeckt sei, rief eiue Nafilge Summe: „'Iu pur» >a pvllv a , >U!" " ualienische Redensart. die beiläufig : „Dn hast gar yiele um de» Hals gebrachl !" Man kann sich den Äusrvhr Vörstetten, der sich bei »lesen Worien erhob. Schweizer und Gendarmen stürz->en herbei, der Tnmnlt stieg von Sekunde zu Leknnde die Mitglieder der „Gesellschaft der kaihotifcheu In- teressen" schrien: „Es lebe der Papst!" dazwischen tönte wieder der Ruf: „Es lebe Viktor Emannel!" Der Papst zog sich natürlich sofort zurück und die Pfarrer schicken von nun an nur soche Leute in den Vatikan, welche sie persönlich kennen und deren sie vollkommen sicher sind. — Die jüngste Finsterniß hat, wie aus Indien geschrieben wird, den Brahminen reichen Gewinn gebracht. Jedes Dorf, so weit die Finsterniß zu sehen war, bezahlte denselben willig für Gebete, Opfer und Fasten, womit diese heiligen Männer vermöge ihres näheren Verkehrs mit den Sonnengöttern die Gefahr des Verschlungenwerdens abwenden sollten. „Ein Ereigniß, wie diese Sonnensinsterniß", sagt einer der Berichterstatter, „läßt den Werih abschätzen, den man den Berichten über die Fortschritte der Volksausklärung in Indien beizulegen hat. Die Kenntnisse verändern hier die Sitte nicht. Viele wohlerzogene und gebildete Eingeborne machten all die abergläubischen Zeremonien mit, zu denen die Sonnensinsterniß Anlaß gab, und manche, die mit uns Europäer von dem Thörichten dieser abergläubischen Ueberliefernngen sprachen, gingen doch hin nnd thaten, wie ihre Vorfahren ge-than halten." Lokal- und Provmzial-Angelegenheiteu Lokal-Chronik. Konstitutioneller Herein in Laibach. Der Ausschuß beehrt sich hiemit die Vereinsmitglieder zur 38. Versammlung einzuladen, welche Samstag den 16. März l. I. Abends halb 8 Uhr im Kasinoglassalon stanfindei. Tagesordnung: 1. Die bevorstehenden Gemeinderathswahlen. 2. Die jüngsten Verhandlungen über die galizische Frage. 3. Gründung eines krainischen Schnlpfennigs. — Die Aus sie lluu gs- La n de s- K o m-Mission für Krain) hat am 9. d. M. ihre erste Sitzung abgchalten. Der Vorsitzende, Herr k. k. Landespräsident Karl von Wurzbach, eröffnet-die Sitzung mit einer entsprechenden Ansprache, iheilte den Tod des Kommissionsmilgliedes Johann Podrekar und den Austritt des ernannten KommissionsmitgliedeS Fidelis Terpinz mit. Aus dem Sitzungsprotokolle theilen wir folgendes mit: Die SekiionSbildung wird nach Antrag des Dr. C o st a angenommen wie folgt: Die 1. Sektion für Bergbau und Hüttenwesen umfaßt die Gruppe 1; die 2. Sektion sür Landwirlhschasl die Gruppen 2 und 20; die 3. Seklion sür Industrie, Handel und Gewerbe die Gruppen 3 bis 11, 13 bis 17; die 4. Seklion für Kunst und Wissenschaft die Gruppen 12, 18, 19, 21 bis 26; außerdem wirb die Konstiluirung einer generellen 5. Sektion sür statistische Zwecke beschlossen. Der Antrag des Dr. Costa: „Jedes Kommissions-Mitglied bestimmt die Sektionen, in die es einlreten will, selbst, ist jedoch verpflichtet, wenigstens in eine der fünf Sektionen einzutreleten," wird angenommen. Es erfolgt sofort die Einzeich-nnng in die fünf Sektionen, n. z. in die erste Seklion die Herren Berghauptmauu Trinker, Baron ZoiS, ! Bürgermeister Kapns, Dlrek.or Homaisch, Ober-Bergrath Lipold, Direktor Luckmann und Regiernngsrath Roth; in die zweite Seklion die Herren Landespräsi-dent von Wurzbach, Landeshauptmann Graf Auersperg, Trinker, die Bürgermeister ScheleSnikar und Kapus, Rüter v. Savinscheg, Freiherr v. Äpsaltrern, Dr. Blei-weis, Dr. Costa, Forstmeister Faber, Ritter v. Gut-mannsihal, Direklor Homaisch, Landeshauptinann-Siell-venreler Kosler, Grcif Lailihleri. Lipold, die Fabrikanten Naglas uud Tschiukel, 9i.egieruagsralh Roih; in die drille Seklion die Herren Vizepräsident Supau, Deschmaun, ScheleSnikar, K>pnS, Direktor Aukömius, Faber. Johann N. Horak, Landckhiupimann-SlcUver-treler Kosler, Lipold. Luckmann. L^ndcSauSjchnß Mur> nik, die Fabrikamen Na.,las, Tschmkel. PakiNch uud Samassa; in die vierte Sektion die Herren Trinker, Deschmann, Baron Zois, Ritter v. Savinscheg, Baron Apfeltrern, Dr. Costa, Professor Globocnik, Ritter v- Gnlmannslhal, Graf Lamhieri, Fürst Metternich, Samassa und Dr. >solar; in die fünfte Seklion die Herren Vizepräsident Snpan, Landeshauptmann Graf Auersperg, Ritter v. Savinscheg, Dr. Bleiweis, Dr. Costa, Fürst Metternich und Murnik. -(-(Zum Schutze der Vögel.), Kürzlich hielt Prosestor v. Frauenfeld im natnrwissenfchaft-lichen Vereine einen Vor,rag „über Vogelschutz", in welchem er vor allem das Axiom aufstellt-, daß nicht nur das Menschlichkeils- und Siltlichkeitsgesühl, sondern auch der eigene Nutzen gebieterisch den Menschen zwinge, den Vogelschutz zum Gegenstand seiner vollkommensten Aufmerksamkeit zu machen. Der Mensch Habe sich der Erde als seiner Domäne bemächtigt. Wo er dem Boden eine Pflanze abzugewinnen vermag, wird sie der Kultur unterzogen. Im steten Kampfe mit den ihn hindernden Elementen müssen ihm gewiß Bundesgenossen willkommen sein, die ebenfalls seinen F inden enlgegenlrelen. Diese Gesichtspnnkie zeichnen in Kürze den Standpnnkl, von welchem der Borlra-gende bei der Behandlung seines Thema's ausgeht. Derselbe weist auf eine von ihm verfaßte und von der zoologisch-bolanifchen Gesellschaft herauSgegebene Broschüre „die Grundlagen des Vogelschutzgesetzes" be-lresfeud, hin. In derselben ist der Verfasser bemüht, den schädlichen Einfluß der überhandnehmenden Insekten auf unsere Kulturen nachzweisen, wogegen nur ein ausgiebiger Schutz der Venilger derselben, nämlich der Vögel, allein Abhilfe schaffen könne. Viele Regierungen haben der Bille nm Schutz der Vögel schon Gehör gegeben und wird deren Erhaltung durch Gesetze angestrebt, um dieses wünschenswerthe Ziel im vollsten Umiange zn erreichen. — (Die Südländer im Reichsrath.) Aus Wien wird der „Tr. Ztg." geschrieben: Das gule Einvernehmen zwischen der Versassnngsparlei einerseits und den küstenländischen und dalmalnischen Abgeordneten andererseits dauert fort, und wie aus den Debatten e,sichtlich, zeigt sich erstere den letzteren s.egen-über willfähriger als dies sonst der Fall war. Vielleicht haben dazu die maßlosen Ansprüche der Polen beige-lragen, welche doch mit den Wünschen der südländischen Abgeordneten gar nicht zu vergleichen sind. Daß die galizische Frage, wie es schon vom Anfänge schien, ja wie man es vielleicht in maßgebenden Kreisen immer wünschte, in die Länge gezogen, ja am Ende auch zu Grabe getragen werde, ist die Meinung der großen Mehrzahl im Abgeordnetenhause, ganz abgesehen vom Herrenhause, an dessen Unterstützung man stets zweifelte. — (Aus dem Amtsblatt der „Laib. Ztg.") Kanzlistenstelle bei dem Bezirksgerichte Bleiburg bis 28. d, M. zu besetzen. Gesuche ans Präsidium des Klagenfurter Landesgerichtes. — Konkursausschreibung um die Adelsberger Grotten- und die Metelko'sche Jnvalidenstisiung, beide im Beirage von je 37 fl, 40 kr. Gesuche bis Ende dieses Monats an die H. k. k. Landesregierung. — (Theater.) Gestern kam eine Reprise von Offen» bach's inelodienreichem „Pariser Leben," einem der musikalisch und texllich besten seiner Werke,» mit Frl. Stäuber als „Gabriele" zur Aufführung. — Neulich, bei Besprechung der achten Anfführnng der „P>inzessin von Trapeznnt," bedienten wir uns des Ausdruckes: „Die Leistungen unserer dann beschäftigten heimischen Kräfte sind als vorzüglich bereits so bekannt, daß wir zu qenügen glauben, wenn wir nur abermals anerkennen, daß sie auch diesmal alle ihr bestes leisteten u. s. w. u. s. w." Heute brauchen wir der Kürze wegen ebenfalls nur zu sagen: Die Leistungen unserer einheimischen Kräfte im „Pariser Leben," mit rühmlicher Ausnabnie Herrn ch t e s i u g er's, sind aus den früheren Aufführungen dieser Operette - als schlecht viel zu bekannt, als daß wir es bewnders amüsant finden könn-ieu, heute abermals m eine nähere Jllustririlng dieses be-reils autia>iirteu Elfahiilllg-osatzks eiuzugeheu. Auch düukt es uus ziemlich iU erslüssig zu sei», dort Besserungsversuche ausletteu z" wlleu, wo weuigsleus bei einem Theile der Milwukeudeu vielleicht weniger Mangel au gutem Willen, cil.- vielmehr au Begabung die Ursache dieser Erscheinung sein dürfte. - Frl. Stäuber gab die „Ga-b iele ^nnt viel Verve und wußte sich sowohl duich ihr bm-uigev spiel, wie durch ilireu vorzü glichen Gesangsvortrag den wanuslen Beifall des Hanss zu erwerben. Frl. Stanber weiß sich um jedem Tage mehr iu die Gunst des hiesigen Publikums hineinzuleben, so daß sie bei ihrer Abreise gewiß das allgemeine Bedauern, sie nicht länger in unserer Mitte sehen zu können, Hinteilassen wird. Nun, hoffentlich wird der diesmalige Abschied — kein Abschied für immer sein. — Recht gut gab Herr Schlesinger den „Gondremark" und partizipirte mit Frl. Stäuber an dem Beifalle des Hauses. Letzteres war sehr gut besucht. Für den »Meidenden Lehrer ist von einem Ungenannten eingegangen 1 fl. bingcsendet. Anläßlich der in der Mittwochsnnmmer des „Tagblatt" unter der Rubrik „Lokalchronik" enthaltenen Notiz: „lieber die Beschädigung von Linharts Grabstein," in welcher nach einer Zuschrift der Friedhossverwaltung die löbliche Redaktion die Mittheilung bringt, daß der Grabstein des berühr», ten krainischen Geschichtsschreibers Liuhart durch die „barbarische Hand" des Steinmetzmeisters „aus Trotz" gegen die Friedhofsverwaltnug „böswillig" beschädigt worden, sieht sich derselbe gezwungen, in folgendem den L-achverhali klar zu ^ „Nie hat der Steinmetzmeister eigenmächtig und willkürlich Grabsteine oder Monumenie aufgestellt oder versetzt, sondern sich immer an die Weisungen des Todtengräbers gehalten, welcher ihm bei Grnstbauteu oder Aufstellung eines Monumentes stets den Platz anwies und anordnete, was zu geschehen habe, ob die alten in der Mauer befindlichen Grabsteine zu entsernen oder zu versetzen seien. Speziell in Betreff des Linbart'schen Monumentes äußerte der Todten-gräber aber, daß an diesem Steine gar nichts gelegen sei, indem für denselben wahrscheinlich nichts gezahlt wurde und sich niemand um ihn kümmere, derselbe olme Anstand entfernt werden könne. Der Sieinmetzmeister, der, wie gesagt, sich immer den Anordnungen des Todtengräbers fügt, indem er denselben als Schützer und Wächter des Friedhofes anerkennt, hätte sicher den in Rede stehenden Grabstein nicht berührt, wäre ihm vom Todtengräber die Weisung zugegangen, denselben vor jeder Beschädigung zn bewahren, und dieser wäre entfernt oder versetzt worden. Zu all dem kommt noch der Umstand, daß der Steinmetzmeister in Folge der lateinischen Inschrift, welche der Stein trägt, nicht wußte, daß derselbe dem Andenken des berühmten Geschichtsschreibers gewidmet sei. Uebrigens muß dieser Stein jedenfalls in Kürze entfernt werden, da der Platz an die Familie B. verkauft wurde und der auf demselben zu errichtende Grabstein solche Dimensionen einninimt, daß der Linhart'sche aus keinen Fall seinen alten Platz behaupten kann, die Familie B. will den bezahlten Platz frci haben. Zum Schluffe nur noch die Bemerkung: Wäre der Platz an die Familie B, nicht verkauft worden, so hätte die „barbarische Hand" des Steinmetzen nicht Ursache gehabt, den oftgenanii-ten Grabstein zu berühren; zuglnch ist dies des Steinmetz-meisters letztes Wort, und er entschlägt fick über diesen Ge-genstand jeder weiteren Polemik, ein gerechtes Urtheil von jedem Unbefangenen erwartend." ___________________________ Witterung. Laibach, lü März. Gestern Abends dichter Schneefall bis in die Nackt anhaltend. Frische Schneedecke. 'Höhe des zu Wasser ausge-lösten Niederschlages U».5 Millimeter. Heute Vorm. trübe, Nachm. theilweise Aufheiterung. Wärme: Morgens »i ichr -1- 0 6"' Nachmittags 2 U!r 5.7" 6. (1871 -s- ld.8"; 1870 -j- 3.0'). Barometerim Steigen 729.87 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme 1.2", um 1.6 unter dem Normale.________________________ Angekommene Fremde. Am 14. März. Schwarz, Kaufm, Wien. — Starre, Ober-Ingenieur, Velde». — Ostertag, Besitzer, Triest. — Wetter, Getreidehäudler, Kanischa. — Globocnig, Eis-nern. — Preißel, Kaufm., Mailand. — Jndri, Handelsmann, Venedig Bilchsbaum, Kaufm., Wien. — Ritter v. Goßlet, Besitzer, Hrastnig. — Stuzi, «aufm, Italien — Valentinic, Hrastnig. — Müller, Kausm., Wien. --Kral Joses und Maria, Cilli. — Pribyl, k. k. Statthal-tereirath, Wien. __________________________________ Telegramme. (Orig.-Telegr. des „Laib. Tagblatt.") Wien, 15. Mär, Die heutige „Wiener Zeitung" veröffentlicht ein kniserl. Pa» tent vom I». d M , mittelst welchem der böhmische Landtag aufgelöst wird. Die Neuwahlen sind sogleich vorzunehmen und ist -er neu gewählte Landtag aus den L4.2lpril sinberufen. Wien. 14. März. Im Vcrfassungsausschusse erklärte sich der Ministerpräsident im Namen der Regierung entschieden gegen Giskra's Antrag betreffend die Gleichzeitigkeit des galizischen Ausgleiches mit den direkten Wahlen. Rechbauer beantragt ein Gesetz, wodurch die direkten Wahlen im Prinzip ausgesprochen, die Durchführungsbestimmungen aber einem besonderen Wahlgesetze Vorbehalten werden. Dinstl beantragt ein Gesetz über die Einführung direkter Wahlen und gleichzeitiges Jnslebenlreten desselben mit dem galizischen Ausgleichsgesetze. Morgen Fortsetzung der Debatte über alle Anträge. Wiener Börse vom 14. März. Ware verc.Steule, öst.Par. ' 64.65 64.75 dto. dto. öft.inSild. 70.40 70.50 osr vou 1854 . . . r«3.50 91.50 «ose von 1860. ganze 101.75 102 - j kose von 1860. Füntt. 123.- 123 56! srävttensch. v. 1864 146.75 147 25 Srnnäonri.-Hdl, Steiermark zu-pEr. 90.— 91.— tarnten. Kram a. Küstenland 5 , Ingarn. . zn5 , Ikroat. u. Slav. 5 „ tziebenbürg. „ 5 , /tarlonalbank . . Inion - Bank . . . Lred'.tanüall . ii. ö. EScornple-^' Lnglo-östcrr. Bank Oest. Bodencred.-L. Oest Hypoth.-Baltt tzteier. Esconwl. -r')s. franko - Austria . . ZaU. Ferd.-Norbd Hüddahn-Gejellsch ?a:s. iLlisaberb-Bc't: ^ Karl-Ludwrg-Babr'. tziebenb. «Lisenbayi» SlaatSbahn. . . . Zarj. Kranz-Jose--: i'. sünfk.-Barcser E. rs»öld-ffium. Ba». 85.75 8L.75 83. 77.56 86. 81.25 84. 78.25 837. 838.— 333.50 334.— 337.— 337.20 930 935. 340 50 341.-282.— 284.-98.— 102. 262. 2>i3. 13^.75 140-25 203.50 203.70 2.6.- 246.50 257. 257.50 187.5'.' 188. -379. 380.- 211. 211.50 196.50 197 — 182.— 182.50 > Geld Ware Hypolk.>-L«rrk 95.— 95.50 !'r1orirk1x-r)r.^z;. Sliob. ^es.?,u500Hr. 113.- 113.50 dro. ^öonö 6p^^ ^30.— 232. '^ordd. (100 f.. / 102.- 103.- SLeb.-L. 2oi)fl.ö.rv. 94.25 94.75 Slaatsbahn pr. Stück 132.50 133 -SlaatSb. pr. St. 1867 131. - 131.50 RudolfHb.r30t:i1.ö.3ö.- 94.25 94.75 Franz--Ic>s. (80 'N-E-., 100 25 100.50 /Latton. ö.W. vcrU 90. 90.20 (Lng. Hod.-Eredita^.ft 89.50 89.7-> Lvtz.öst.Bod.-Lred-s. 104.50 105 dto. »u 3S fl. ö.L« 31.50 33.- ^ 40 ^ „ 40 . 29.— 30 - ä?ar') . ^ 40 , 36.— 38.- Sr. ^encrs^ 40 . ^9.— 30.- 24.- 25.- Waldstein . „ 22 50 23 . l<; „ 16. 17. -nii> 10 5.7'.- 14.50 15 - (3 Mcs.) 100»1. 92.90 93.— 100 ^ 93.20 92.30 2Ndcv 10 Pi. Srer 110.85 11t.- ^an - lt»o 43.30 43 35 -Livri-iDucarer: 5.27 5.28 SO FrancZMi2 8.80 8.82 1.64 i 1.65 109.50 109.75 Telegrafischer Kursbericht der Filiale SerSlrirnnürk. Eskoniplebank in Laibach, von der k. k. öffentlichen Börle in Wien am 15. März. Schlüffe der Mittagsbörse. 6perz. Metalliques mit Mai- und November-Zinsen 64 60 — öperz. National Anlehen 70.40. — 1860er Staats-Anlehen 102 80. — Bankaktien 841.— Kredit 341.50. -Änglobank 343.—. - Fiankobank 140.50. — Lombarden 206.20. — Unionbank 337 50. — Wechslerbank 342.50. — Vaubank 125.80. Anglobanbank 175.50. — Wechslerbaubank 55.—. — Mäklerbank —. — London >10.70. — Silber 109.—. — K. k. Mitnz-Dukaten 5.28. — 20-Frank-Stücke 8.80. Verstorbene. Den 14. März. Dem Anton Planker, Arbeiter, sein Kind Agnes, alt 5^ Jahre, im Hiihnerdorse Nr. 18 an der Gehirnlähmung. Tkcater. Heute: Die Prinzessin von Trapezunt. Letzte Gastvorstellung des Frl. S l a u b e r. Zahnarzt Zlttkr (LLljii Di'.ssaiizkr, Dozent der Zahnheilknnde an der k. k. Universität zu Graz, macht allen x. t. Zahnpatienten höflichst bekannt, daß er mir 17. Mär; l. I. in Laibach seine zabnärztlichen und zahnlechiiischen Ordinationen beginnen und sich durch eine kürzere Zeit wie bisher dort wird aufhalten können. Worauf alle x. r. Hilfesuchenden aufmerksam gemacht werden; so wie es sehr zu empfehlen ist, um sehr gute Erfolge und die möglichste Schmerzvermeidung zn erziele», wenn sich die x. t. Patienten gleich Anfangs zur „Sthigen Vorbehandlung melden wollten, wodurch auch dem liegen das I»!0!I befindet sich in der Uvüee U Mvüekü II« 1. Stock neben dein Meuter. ZW- Aufträge auf Bettflanmen »ud Federn werden angenommen. (613-23) .-7,^7 7,»7 " 7 ' 7^ *»7 7," *!* ''' ^<7 7)7 7'- «'.'5 Wir beehren nns hiermit bekannt zu geben, daß wir unsere General-Ägciltschast für das HcnmMum Lrai» an Herrn loset Kollmann in l.3ibae>i übertragen haben. Hochachtungsvoll Gesellschaft zur Äersicheruug gegen körperliche Unfälle. W Gefertigter bezieht sich aus obig- Anzeige, nnd empfiehlt sich zur Aufnahme von Unfall-Ver- HW sicherungen anf «- W Rmiil.it. Rente» ui,l> Wache»,,,l>1 mit der Versicherung der promptesten Erledigung zn den billigsten PrÄiniensätzen. Mit Hochachtung W Josef Kollmann, M General-Agentschaft snr Krain des „Ii.«»N8erv»t«r." KÄ Druck vo» Jga. v. Sleiu»atzr t 8rd. «amder, in Laibach. Verleger und für dir Redaktion verantwortlich: Oltomar vamberg.