III. Jahr«:. Laibach, den 25. Oktober 1875. Xr. 10. sammle, v Die Krainer Biene. Illustrirtes Vereins-Organ der Bienenfrainde in Krain, Steiermark, Kärnten, Görz und Istrien. Reclamationen etc. «ler Mitglieder ilea „Krainer HieuenzuclitkTerein." find zu richten: An da. Ilienenzurht.T.reini-rr&nidiain zu Smerek. l'a.t Ikendorf. in Krain: diejenigen der Mitglieder de. ..teiermärki.clien Ilieneiizoclit.virein.": An den Vorstand de« .Verein, zur Hebung der Bienenzucht" in Unu, Menne».« 3. Iuliult. Teller t mi lie und abortive Bieneneier. Von Prof. R. Leukart (SchlusiO — Zur Durcliwinte-rungsfrage. Vom Lelircr Otto Freyer. - Bienenwirthschalt im Mittelalter. Von Prof. Aug. Menzel. — Has Wachs. Vom Vereinspräsidenten. — Recension. — Anzeigen. Ueber taube nml abortive Bieneneier. (Von Prof. Rudolf Leukart. Schluss.) Natürlich übrigens, dass es sich in dieser Frage y.unächst nur um sog. normale Eier handelt, d. h. um Eier, die inbetrefl' ihrer äusseren uud inneren Bildung von den gewöhnlichen Eiern nicht merklich abweichen. Denn dass ein degenerirtes Ei die Bedingungen einer Embrvonalentwicklung nicht besitzt, ist selbstverständlich; diu Taubheit desselben kann in keinerlei Hinsicht als eine umfallende Erscheinung gelten. Trotzdem verlangt aber auch dieser Fall hier unsere Berücksichtigung. Wissen wir doch von Bienenköniginuen, die statt der normalen Eier solche von mehr oder minder veränderter Beschaffenheit in ihrem Ovarium erzeugen und nach aussen ablegen. Schon im Jahre 186(i, also gleichfalls schon läugere Zeit vor der Publication der oben angezogenen Beobachtungen von Claus und v. Siebold, ist solch ein Fall von mir in dem Vereinsblatte für die Bienenzüchtervereine des Grossherzoglhums Hessen* beschrieben worden. Die betreffende Königin war mir von Herrn Bierbrauer Ullrich in Pfungstadt zur Untersuchung zugestellt. Es war ein ausgezeichnet schönos und groses Exemplar, das nach der Versicherung des Lieferanten, von dem Herr Ullrich es bezogen, im vorhergehenden Jahre befruchtet war und auch Arbeitsbienen erzengt hatte. Trotzdem orwies sich dio Königin auf dem Stande des Herrn Ullrich als unfruchtbar, indem sie keinerlei Brut erzeugte. Sogleich bei Eröffnung des Abdomen fiel mir auf, dass das untere Drittel der nur raässig entwickelten Eierstöcke ein ungewöhnliches Aussehen hatte. Es zeigte eine gelbliche Trübung, deren Grund bei mikroskopischer Untersuchung in einer fettigen * Mittheilungen aber Bienenzucht, IV. Jahrgang, S. 1. Entartung des gesammten Eiröhreninhaltes erkannt wurde. Die oberen zwei Drittheile der Eiröhren enthielten gauz normale Eikeime mit Dotterbildungszellen, dann aber begann allmälich eine Trübung der letztern, die von einer Anhäufung von Fettmassen herrührte nnd schliesslich sich auch auf das Epithel der Eifächer ausdehnte. Die so veränderten Zellen konnten die Eikeime nicht zur normalen Entwicklung bringen. Statt sich zu vergrößern nnd die Eifächer immer stärker aufzutreiben, blieben dieselben klein; sie füllten sich mit Fettmassen verschiedener Grösse, die das Keimbläschen verdunkelten und den Dotter allmälich in eine brückliche Substanz verwandelten, welche schliesslich in kleine ovale Stücke von 0-4—0-5 mm. auseinander fiel. In dieser Form erfüllten die Producte der Eierstockthätigkeit den untersten Theil der Ovarialrühren; sie wurden einzeln auch in den Leitungsorganen gefunden und sind bestimmt auch statt der normalen Eier in die Brutzellen abgelegt. Die Degeneration war in allen Eiröhren dieselbe; es wurde kein einziges Ei gefunden, das mit Schale versehen war nnd sonst durch seine Beschaffenheit einem normalen Eierstockproducte ähnlich gewesen wäre. An diesen Fall scheint sich nun unmittelber die von Claus untersuchte zweite Königin anzuschliesseu. Nur insofern besteht ein Unterschied, als statt des Zerfalles der veränderten Dottersubstanz bei letzterer uur eine Schrumpfung eintrat, hie und da sich auch eine diinno Schalo um die (vermuthlich dann auch weniger degenerirten) Eier ablagerte. Und diese Verschiedenheiten werden uns verständlich, wenn wir damit die Thalsache zusammenhalten, dass nach der Darstellung von Claus bei seiner Königin die fettige Degeneration des Eierstockes eine weniger vollständige war und namentlich die Epithelialbekleidung der Eifächer verschont hatte. Wie weit solche weniger veränderte Eier sich etwa dem Normalzustände annäherten, ist aus den Mitteilungen freilich uicht ersichtlich. In dem erston Falle von Claus und dem Falle von v. Siebold wurden dagegen wirkliche Eier vou den Königinnen abgelegt. Dio Producte der Geschlechtsthätigkeit müssen hier also, wenn auch vielleicht immer noch abnorn, doch in ihrer äussern Bildung den gewöhnlichen Bieucneiern zum Verwechseln ähnlich gewesen sein. Mit dieser Annahme stimmt auch der anatomisch)! Befund, denn die Degeneration des Eierstockes war beide male vorhältnissmässig nur wenig aullallend und namentlich bei der Königin v. Siebold's so gering, dass man sich fast versucht fühlen könnte, die vorgefundenen Veränderungen als blosse Leichenerscheinungen zu deuten. Doch dem mag sein, wie ihm wolle, soviel ist nach unsern jetzigen Erfahrungen ausser Zweifel, dass wir neben den sog. tauben Eiern als eino zweite krankhafte Form von Bicnouoiern diejenigen zu unterscheiden haben, die ans einem degenerirten Eierstocke stammen und selbst in mehr oder minder hohem Grado degeuerirt sind. Diese letzteren — wir können sie vielleicht passend als Abortiveier bezeichnen — sind zur Entwicklung unfähig; sie produciren keinen Embryo, während dagegen die sog. tauben Eier, die von einem scheinbar gauz normalen Ovarium gebildet sind und keinerlei auffallende Zeichen einer pathologischen Veränderung zur Schau tragen, wohl einen Embryo ausscheiden, aber keine Brut bilden, weil der Embryo vor dem Ausschlüpfen aus den Eihüllcn zugrunde gebt. Da dio Ursacho dieser letzten Erscheinung zunächst übrigens gleichfalls in einer ungewöhnlichen Beschaffenheit des Eies zu suchen sein dürfte — wenn auch einer solchen, die wir mit unsern dermaligen Hilfsmitteln aufzufinden nicht im stände sind, — die Abortiveier aber in der Art und dem Grade der Degeneration vielfach von einander abweichen, so ist es vom theoretischen Standpunkte aus wahrscheinlich, dass diese beiderlei Formen, so verschiedeu sie auch in ihren Extremen sind, durch Zwischenglieder iu einander übergehen. Mau darf also vermuthen, dass es neben deu Königinnen, die sog. taube Eier legen, und solchen, die Abortiveier produciren, noch andere gibt, deren Eier, dem Acussern nach vollkommen normal, nur uuvollständig sich entwickeln, d. h. eine mehr oder minder lange Reihe von Entwicklungszustän-den durchlaufen, ohue diese jedoch durch Ausscheidung eines fertigen Embryo zum Abschluss zu bringeu. _ Zur Durchwinterungsfrage. (Vom Lehrer Utto Frey er.) Wie vielen Imkern hat nicht schon das Herz im Leib weh gethau, wenn sie bei der Herbstvereinigung so manche werthvolle Königin tödteu mussten, weil sie keine Verwerthung dafür hatteu! Sehr oft haben die Bienenzüchter deu heimlichen Wunsch gehegt, haben es auch vielfach ausgesprochen: ,Könnten wir doch die überzähligen Königinnen durchwintern! Welcher Vortheil wäre das für unsere Zucht. Wie angenehm wäre es, bei der Auswiuteruug unserer Lieblinge den weisellosen Stöcken mit Reserveköniginnen helfeu zu könneu! Wie erfreulich wäre es, weuu wir schon im zeitigen Frühjahr im stände wären, einen Ableger zu machen, einem guten Freunde eine Königin zu scheuken, oder aber für die verkauften Königinnen kliugeudo Markstücke in den Spartopf für die Reise zur Wauderversammluug zu legen!" Gleichwie viele Bieueuziichler über das Durchwintern der Rcserveköuiginnen nachgesonnen haben, so habe auch ich über diese Sache häutig nachgedacht. Das Resultat will ich gern mittheileu, vielleicht dass andere ein anderes haben, vielleicht auch, dass meine Mittlieilung irgend einem Leser von Nutzen seiu könnte. Mau kann in jedem drei-etagigen Ständerstock den obersten Baum als Bergungs-local während des Winters für den Reservosch warm benutzen, braucht nur die zwei untern Etageu mit Brcttcheu dicht abzuschliessen uud die dritto oder obere Etago des Ständers mit einem kleinen Flugloche zu versehen. Will mau aber zwei, drei uud vier Königinnen in einer Wohnung durchwintern, so mache man sich vou gepresstem Stroh nach Schmidl's Manier einen 2 Zoll dicken eiu-etagigeu langen Kasten, theile diesen Kasten durch Schiedbretter, die eiuen Ilolz-schieber und einen Schieber von Drahtsieb haben, iu 2, 3 oder 4 Theile. so dass jedes dadurch entstandene Fach des Kastens drei oder vier Bähmchen fasst, uud versehe jedes Fach mit einem kleinen Flugloche. Das erste uud das dritte Fach mögen ■lire Fluglöcher am Bodenbrett haben oder dieselben ins Bodenbrett bekommen, während die Bienen des zweiten und vierton Faches oben nahe am Deckel ihre Fluglöcher erhalten. Jetzt hänge man iu jedes Fach die Bähmchen mit der Königin und etwa tausond oder auch zweitausend Bioneu, lege den Deckel auf und befestige ihn, weuu man will, mit oinigen Holzschrauben. Die so versorgten Königinnen könuon mit ihrem Hofstaat sehr wohl durch deu Winter kommen, denn sie sitzen eng und warm. Jedes Reservevölkchen hat vor, hinter uud über sich eine 2 Zoll dicke Strohwand, tlnd jedes Volk wärmt sieb am Nachbarvolk. Mit dem Vorrath der Honigtafeln wird jedes dioser Völkchen auskommen bis zum Eintritt der ersten Baumblüte oder gar bis in den Mai liiueiu. Sollten aber einem Bienenzüchter die Honigtafeln fehlen und er dennoch gern die Königinneu in .seinem Fächerkasten durch den Winter bringen wollen, so geht das auch. In dem Kalle mache man sich einen Holzrahmen von 2 bis 3 Zoll Höhe uud so gross, dass die Wandungen des Kähmens genau mit den Wandungen des Strohkastens übereinstimmen. Auch in dem Kähmen werden durch Schiede vier Fächer hergestellt. Diese müssen wieder ganz accurat gearbeitet sein, so dass ein Schied des Kähmens jedesmal das darunter befindliche Schied des Strohkastens deckt. Jetzt fülle man die Fächer des Kahmens mit grossen Kandisstücken und schraube den Deckel fest. Die Kandis-stiieke ruhen auf den Obertheilen der Kähmchen, befinden sich also unmittelbar über dem Haupte der Bienen. Die Bienen werden am Kandis lecken und auf diese Weise billig erhalten werden. Nach Bedarf entnehme man nun im Frühjahr einem Fache des Fächerkastens eine Königin. Das Volk wird darnach in Trauer verfallen uud die Unruhe eines weisellosen Stockes zeigen. Am andern Tage öffue man den Holzschieber des Schieds, lasso aber den Schieber ans Siebdraht noch zu. Nach einigen Tagen wird auch letzterer geöffnet und die zwei Völkchen bilden nunmehr ein schon ansehnliches Volk. Die etwa schon angesetzten Weiselzellen werden von den Bienen in den meisten Fällen zerstört werden. So verwende man aus dem Fächerkasten drei Königinnen und vereinige dio Völkchen. Bald wird statt der vier Keserveschwärmchen ein starkes Volk dastehen, das aber aus vier Fluglöchern fliegt. Will man den Stock nicht zur Weiselzucht benutzen, so entferne man die Schiedbretter und hänge dagegen zwei Kähmchen ein. Vor und nach werden nun auch die Fluglöcher bis auf eins verstopft. Will man aber den Kächerkasteu benutzen, um Königinnen zn ziehon, so lässt man flic Schiede im Kasten. Doch davon vielleicht einmal später. (Eichst. Bztg.) Bienenwirtlischaft im Mittelalter.* Die Kirche hatte die hohe Schätzung uud ausgedehnte Verwendung des Honigs und Wachses aus dem heidnischen Cultus in deu christlichen Gottesdienst herüber-gonoinmen uud damit dem producirenden Thiere selbst in gewissem Grade eine Art von Verehrung gesichert; und die Klöster, als Erhalter und Pfleger der Wissenschaften, Künste und Landwirtschaft, nahmen sich auch der Zucht der letztern an. Milch und Honig galten für die erste Speise des Kindes und für eine heilige, daher sie in der ältesten christlichen Kirche unmittelbar nach der Taufe angewendet wurden; und ein Tropfen dieser Flüssigkeiten sicherte dem Kinde das Lehen, wenn es nach einem aus dem rohen Heideulhume stammenden Vaterrechte ausgesetzt werden sollte. Siehe Grimm, I>. K. A. S. 455. — Nicht minder geheiligt war der Gebrauch des Wachses, dessen Verwendung in Kerzeuform bei allen feierlichen Anlässen des kirchlichen. staatlichen und Privatlebens bis auf die Freilassung des Knechtes herab ausgedehnte Verwendung fand und dessen sich die Kirche im Verlaufe der Zeit besonders mit bediente, um dem Volke durch Glanz zu imponiren und dadurch ihre Einwirkung und Betheiligung auf alles und bei allem Nachdruck und Geltung zu verschaffen. Welcher Luxus übrigens bei Festlichkeiten der Reichen getrieben wurde, das ergibt sich (mit Bezug auf den Wachsverbrauch) aus einem Erlasse der inar- * Von Professor August Monzel. Nördlinjren, Beek'schw Buchhandlung seiller Behörde, welche zwar 30 einheimische Gäste bei Hochzeiten gestattete, aher verbot, die Braut mit seidenen Kleidern zu beschenken und mit Wachslackelu Verschwendung zu treiben. S. Hüllmann, Slädtewesen. IM. 11. S. 100. Schon vor Karl dem Grossen scheint wenigstens Abgabe von Wachs bei Dienstpflichtigen oder Hörigen geistlicher Stifte, die Lichter in Menge verbrauchten, bestanden zu haben; später kam. wiewol seltener als vou Wachs, auch solche vou Honig vor. S. Grimm. D. B. A. S. 360 und 362. Die zum Honigzius Verpflichteten hiesseu Honiggelter, die zum \\ adiszius \ vrptlichteteu wachsziusig. westfälisch wastiusig, wachspflichtig, spottweise Wachsbeutel, cerarii. cereeensutiles, später ceruetisuales, auch luminarü. Wachszinsig wurden nach Grimm, D. K. A. S. 315, gewöhnlich aus härterer Knechtschalt Freigelassene, tabularii (wenn die Freilassung öffentlich und mit kirchlicher Feier, bei welcher Kerzen angezündet wurden, stattgefunden), vliurlarii (wenn die Freilassung einfach gegen blosse Urkunde erfolgt war). S. Grimm. D. K. A. S. 331. Wachsptlichtigkeit trat übrigens auch unter anderen Verhältnissen ein. Nach den Hofrechten zu Eikel in Westfalen um 1500 (Grimm, Weisth. III. S. 65 und 66) wurde eine nicht zum Hole gehörige Frau, welche einen Hörigen desselben heiratete, dem Hofe wachspflichtig sainmt allen ihren Kindern, mit Ausnahme des ersten, welches hörig wurde; und wachspflichtig wurde auch das aussereheliche Kind eines dem Hofe gehörigen Knechtes und einer freien Magd. In der Schweiz wird iu den ältesten Urbarien, z. B. im Kyhurgischen aus dem 13 Jahrhundert, sdiondes Wachszinses erwähnt, so auch vorübergehend bei Strafbestimmungen, z. B. iu einer Urkunde von Trub, in welcher ein Bitter verpflichtet wird, zur Sühne für einen Todtschlag Wachs in eine Kirche zu vergaben. Für den Kanton Zürich gehören dortbin die in den Geschichten der Kirchgemeinden Glattfelden vou Arnold Näf und Oberglatt von Heinrich Diener mitgetheilten Urkunden aus den Jahren 1303 und 1381, aus denen wir erfahren, dass Wachspflic-htigkoit von Höfen oder hörigen Personen (hier Frauen) infolge von Vergabung der erstem oder von Austausch der letztem sich auch gegenüber dem neu erworbenen Herrn (hier Klöstern) erhielt. Neben den Wachszinscn, deren Mass in den meisten betreffenden Urkunden genau nach «lein Gewichte bestimmt ist, so wie neben den Abgaben in Honig uud bevölkerten Bienenstöcken tiuden wir öfter auch des Zehnten erwähnt, welcher von den letztern, die Schwärme inbegriffen, zu entrichten war, so im Gerichte zu Witzenmühle und in den Urtheilen zu Vehlen, beide iu Niodersachseu uud in dem Weisthum zu Limbach in der Wetterau (s. Grimm, Weisth. III. S. 233 ff., 315 und 397). Das erste dieser Weisthümer enthält in den Artikeln 16—18 folgendes: Auf dem zehnteufreien Hofe (grösseres Out) oder Katen (kleineres Bauerngut) waren auch die Bienen zehutenfrei, selbst wenn sie auf zchutcupllichliges Land, Tegetschuld, in die Blüte gestellt, aber von dort aus besorgt, resp. gefüttert wurden; denn „vou wo der Schiefe, Futterlöffel, ausgeht, dahin gehört auch der Imme." Auf zehcutpllichtigcn Gütern oder Landstingen war der Eigenthünier (eventuell der Sohn, der Knecht oder die Magd), wenn er Immen besass oder seine Immenstätten mit Immen besetzen Hess, zum Bienenzehnten, linmeu-teinde, verpflichtet, und es betrug dieser, wenn die Bieuenstätten mit deu eigenen Bienen besetzt waren, mit Einem Löffel gefüttert wurden, für alle, selbst auf mehrere eigene Stätten gestellte Immen, Einen Zehntimmen, Tegetimme, wenn sie abur mit Immen anderer besetzt waren, deren zwei. Wurden Bicnenstütteu von Auswärtigen, uth främbde, mit Immen besetzt, die nicht jung darauf geworden, d. h. nicht als Schwärme daselbst entstanden waren, so hatte es für diese sein Bewenden beim Standzins und bei der Gebühr für den Knecht des Stiftsherrn (nnsers gn. Herrn); wurden ferner Bienen aus dem Stift in die Heide gesetzt, so erhielt derjenige, in dessen „An wardt" sie s fluiden, die übliche Gebühr. Wenn endlich bei der zwischen einem Junker und einem Manne zu gemeinsamem Hienenhalten eingegangenen Verbindung die Bienen auf das zehentpflichtige Land des erstem gesetzt wurden, so konnte dieser den letztem vom Bieueuzehriten befreien; wurden sie aber auf eines andern Tegetschuld gestellt, so rnuste der Bienenzehnteu entrichtet werden. — Bezüglich des Schwarm-zebentes vernehmen wir endlich aus den Urtheilen zu Vehlen: Zu der Zeit, wenn der Immenzehnten fällig war, hatte der Zehentberechtigte, Tegeder, dem Zehent-pllichtigeu einen Korb zu schicken, dieser aber in letztern einen Schwärm zu fassen, sei's den ersten oder deu mittelsten, und jenem zum besten zu hegen. Das Wachs. (Vom Vereins priisidenten.) Aus der Beere der Wachsmyrthe (M urica Gala L.). welche hin und wieder in den Mooren Norddeutschlands wild wächst, wird ein wohlriechendes, zu Salben verwendetes Wachs von blassgrüner Kar be gewonnen. Bern vorgenannten Wachsstrauch oder Gagid (dem einzigen, der in Kuropa vorkommt) verwandt sind die in Nordamerika und am Kap der guten Hoffnung heimischen Myrica cerifera L. (jietinsilmnica Lam) und cordifalia /,., aus deren Früchten (4 Kilo geben 1 Kilo Wachs) viel Pflanzenwachs nach Europa eingeführt wird. * Durch Auskochen der Kinde uud nach Ausscheidung aller llarztheile wird von der südamerikanischen Wachspalme Cerocylon andieula ein grünlich-gelbes Wachs gewonnen; der Saft des Milch- oder Kuhbaumes (tfaladodendron \Brosimnm\ utile II. Ji. K.) liefert ein gelbes Pflanzen wachs, und noch einige andere. Wie bekannt, wird das Wachs zu vielerlei Dingen verwendet. Der grösste Verbrauch findet unstreitig in den katholischen Kirchen statt, denen die Benützung des Bieneuwachses (Lumina ex pura cera et ex ojieribus l)ie Honigbiene und ihre Zucht. (230 Seilen, 155 Illustrationen, Berlin, Schotte it Voigt J hegrüsst, weil der Name des Verfassers, der allen rationellen Bienenzüchtern als tüchtige und bewährte Krall wohlbekannt, aul ilcm Tilelblatte des Buehes schon volle Gewähr für den Werth und die Heiehliidligkeit des Inhaltes bietet. Nach anregendem Beitrage iilier die Gesehiehle der Bienenzucht im I. Theile führt uns Verfasser, übergehend mit dem Artikel .der Bieurnstaat» in ileu theoretischen II. Theil, in klarer, bündiger Sprache die Königin, die llrohncn, die Arbeitsbienen unter llarlegnng ihrer Geschlechtsorgane und Functionen vor und reiht hieran fachriehlige Millheilungen iiher die Ghissilicalinn und das Vaterland der verschiedenen Bienenrassen und Varietäten, iiher die Sinne, die Instinkte und die Sprache der Bienen. Die Beschreibung der äusseren und inneren Kör|ierthi'ile, sowie sorgfältige Angaben über die Nahrung, die Wachsbereitung und den Zellenbtll folgen, und cm sehliessl dieser Theil mit genauen Anführungen bezüglich der Krankheiten der Bienen, der llieneiifeinilc und den Werthes der verschiedenen Bienenrissen, von denen (Seite 113) Verfasser ebenlalls die Krainer Biene eni[diehlt — Im dritten praktischen Theil linden wir die Darstellung mill erläuternde Beschreibung der Bienenstände, der verschiedenen Bienenwohnungeii und ihrer Zusammenstellung, inauiiigfac.liH praktische Winke riicksichtlich der einzelnen Verrichtungen uud Vorkommnisse bei Behandlung der Bienen, und verfolgen Iiis zum Se.lilusse des Buches mit gleich gespinntem Interesse die Noli/eu über den Gebrauch verschiedener Bicneiigerälhe und über die Verwendung des Honigs und Wachses. — Wir empfehlen das hübsch ausgestaltete Buch allen Bienenzüchtern -Aja-zeigreza... Zum Strassburgcr llionciit'cst, Festorgan der XX. Wanderversammlung deutscher u. österreichischer Bienenwirthe, liebst Beilage: Beiträge zur Geschichte der Biencnwirthschaft in Europa. Von hervorragenden apistiseheu Schriftstellern. Preis 40 Pfennige. (■egen Einsendung des Betrages liehst III ITcnnigcn l'flr l'orfo wird dasselbe durch den lleiliieleiir lleunlcr in Enzheim bei Strussburg franco durch die l'ost zugeschickt. Oluges Werk bildet ein bleibeiiiles Andenken an die Slrassburger Bienenaiisslelluiig uud ist auch für diejenigen üieneiifrcunde, welche derselben nicht lii-iwohucn konnten, von grossem Interesse. liegen I'runco-Ilurscndung nüer Postanweisung (nicht Nachnahme) von 2 fl. 20 kr, 9. W. — für steif gebundene Exemplare A 2 fl. 45 kr. 5. W. — liefern wir dus im September erschienene Werk de.s Vereins Vorsitzenden Baron E. Itothselijitz' Illiistr. Ilienenziielitslictrieli (400 Illustrationen auf 462 Seiten» franco l'oststiilluii (Iv.s Bestellers In Oesterreiek-Uagara und Beiitsflilaiid. Krainer Handolsbioncnstand zu Pösendorf, Krain, Oesterreich. Verlag uuil Redaction: Präsidium des Krainer Bienenzuchtsvereins unter Verantwortlichkeit von J. Jerič. — Druck v. Kleininayr & Bamberg in Laibach.