Redaction und Expedition: Bahnhofgasse Nr. 15. TaMI. „ ” Dtoo»mtT«Iloiilpitl|t: _ , _ _ , . nnrx 3n 11111 o n « »11 i 11: tin- . n , Nr. 38. fcenM Dlenstaq, 17. Februar 1880. — Morgen: Simeon. ftSssfiVi?'• «ni 13. jaly WtbtT$ofl: &anMa»t. B.18.____________W ,->»->> bi« 6 gtiltn 80 kr.__^ . Der Schluss bet Delegationen. Dorgesteni wurde die Sstcrreichische Delegation von ihrem Vorsitzenden R. v. Schmerling mil einer Rede geschlossen, welche in mehr als einer Be-»iehung den klaren Blick befunbet, welchen der Nestor deS iisterreichischen Verfassungsstaates bei her Beurtheilung der inneren Verhaltnisse Defter-reichS schon so oft in iibcraus glanzenber Weise bethiitigte. Nach einem kurzcn Hinweise barauf, dass fid) die Ssterreichische Regierung bei ihren Heeresanforderungen nur auf das Mah deS RS-thigen bcfchicinkte, glaubt R. v. Schmerling trotz der mit feiner J.onie behandelten „fchwarzen Punkte", welche Baron Hubner am politifchen Horizonte entdeckte, doch nicht annehmen zu kSn-tien, dafs der Friede Europas ernstlich bedroht fei. Aber eS fei, wie Nedner demerkte, zu biefen zroei schwarzcn Punkten in neuester Zeit ein britter ge* Inten, der nicht nur ein fchwarzer Punkt ift, son-drrn zu einem bebeutenben Kreife sich gestaltet hat, nicht gerignet, den europaifcheit Frieden zu be-drohen, fonbern in der That machtig einzugreisen auf den Wohlstand der BevSlkerung. Es feien das jene in m>hreren europaifchen Staateii sich lunbgrbenben Bestrebungen, woburch neuerbings fine Vermehrung ber Heere angestrebt roerbeit foU. Ohne sich tin Urtheil bariiber anznrnahcn, fdiine Rrdner nur wiinfchen, bass biese bkstanbigcn Be-ftrebimgen, die jetzt in fo vielen europaifchen Staaten sich kundgeben, ihre Armeen zu vermehren, biefer Wettlauf, ber beinahe in biefer Richtung detrieben wird, Oesterreich in gar keiner Weise als ver-lockendi'8 Beifpiel dienen moge. Mit ebenfo encrgifchtr Offenheit, mit welcher Schmerling dem grafsierenden Riistungsfieber ent-gegentrat, betonte er die Nothwenbigkeir, ber Be-volkerung biirch eiiie gewissenhaste Sorge fiir die Hebung des Nationalwohlstandes die Ertragung ber Heereslasi mijglich zu machen. „Mogen po-litifche Angelegenheiten, mSgen nationale Bestrebungen , mSgen Angelegenheiten wegen anberer Einrichtungen in ber Verwaltung des Reiches immerhin von einigem Jntereffe fein, gegenwtirtig, meine »erehrten Herren, treten fie zuriick gegen-iiber ber SBichtigfeit in Behandlung der wirt-fchaftlichen Fragen. Die Arbeit zu fordern, fiir Commnnicalionsmittel zu forgen, ben Friichten ber Industrie unb deS Ackerbaues ein Absatzgebiet zu fichern, jtne Belastnngen, die vielleicht noch auf einzelnen Zweigen des Ackerbaues und ber Industrie ruhen, zu losen, das ist cine roichtige und HSchst dankenswerte Aufgabe, unb die Be-volkerung erwartet von 11118, bass wir ungetheilt an die Sojiing dieser Aufgaben gehen — baim, bin ich iiberzeugt, toirb bem Reichsrathe ber Dank unb bus Vertrauen ber BevSlkerung ini reichften Mahe roerbeii. Als Ritter v. Schmerling feine Rede mit einem ,,Hoch" auf den Kaiser geschlossen hatte, gob ihni bie lebhaste Beistimmung, mit welcher die Versarnmlung ben Antrag bes Deleaierten Dr. Sturm auf Votierung bes Dankes fur fein Wirken begtiihte, ben beften Beweis, dafs er mit feinen mannhaften Woiten ein wirklich patrio-tifches Werk geiibt unb ben Bedirrfniffen der Ge-genroart an gecigneter Slelle ben richtigen Aus-brutf oerliehen Habe. Kerne Mehrbelastung burch Heeresersorbemisse unb Hebnng bes Rational« wohlstanbes — bas sind ja bie beibeii Punkte, um welche sich alle Wiinsche unb Hofsnu»gen»der Bevolkemng brehen, unb es heiht barum bas Amt bes Volksvertreters in bas gerabe Gegen-theil verkehren, roenn man von nationaler unb clericaler Seite alle Mittel in Anioenbung bringt, um bie gebeihliche Erlebiguug biefer Fragen burch unfruchtbaren Partcihaber nnmoglich zu machen. Auch Cardinal Haynald hob in feiner RebC1 mit welcher er die Sitzungen der ungarifchen Delegation fchlofs, hervor, wie fehr Oesterreich deft Friedens bedurfe, um jene riesigen Opser ertragen zu konnen, welche das Land fur die Monarchic gebracht, und betonte gleichzeitig bas gute Einver-nehmen zwischen ben beiberfeitigen Delegationen. Bischof Jpolyi, welcher bit Rebe HaynaldS iot Rumen ber Delegation beontroortete, sprach in falbungSvollcm Tone vom politifchen Takt, oon ber Weisheit unb Mafcigung, welche die Delegation befunbete, itibem er gleichzeitig hervorhob, dafs der Geist Deaks, welcher biefe Institution fchuf, auch jetzt noch fiber ber Verfammlung fchroebe unb fie befahige, ben Einflufs deS Dele-gatioiisinftituts auch bei ber neuen veranberten Machtstellung unb Action der Monarchie Irbtits« krciftig zu erhalten. Oesterreich-Ungarn. Wie die „Prefse" a» fahrt, find die mfihrifchen Czechen der hit-mifchen Behandlung iiberdrufsig geroorden, welche fie insolge ihier Abstimmung iiber bie ®ruitd* steuer von ben Drganen Riegers ertragen musSteu. Sie sollen sich entschlossen haben, aus dem cze-chischen Club auszutreten unb mit ben mahrischen Grohgrundbesitzern behufs Bildung tines ntuen Clubs Unterhanbluiigen anzukniipfen. Ueber bie M i n i st e r I r i s.i 6 litgt bie Mel-bung Dor, bass bit Emtnnung des Baron Conrad zum Unteuichtsminifter in ben nachsten Tagen erfolgen werbe. Als zufiinftiger Chef bes Finanz-minifteriums toirb, nachbem ber Baron Bezecnh bas ihm angetrogene Portefeuille besinitiv ab* gelehnt haben foll, Sectionschef Enber genannt. Durch biefe Crnennungen ware ber Anfang zu einer Umroanblung bes CoalitionSministeriums in ein Beamtenminifterium gemacht. So wenig wir nun auch in einem conftitutioneHen Staate tin Ieuisseton. Gepritft und bewilhrt. Roman von Ottftied 3R 51 i u 8. (Fortsetzung.) 80 oft Onkel Rudolf mit seiner Schwiigtrin gnfommrntraf, was neuerdings kaum einmal im vierteljahr geschah, fchimpfte ber alte Herr iiber bie heurige oerborbene Welt unb bie Thorheit so vieler Mtitter, welche bo meinten, durch tin bisschen Stittertond unb oberflSchlichen Schliff ihret Tvchter reiche junge Manner fur bitftlbtn cinzufangen, waS ihnen doch niemals bei einem verstcinbigen unb an* ficindigen Manne getingen werbe, Weil biefer die Plumpe Absicht merken uitb davon verstimmt werben miisie, — iiber bie gewiffenlosen, thSrichten, un-besonnenen MStter, bie ihre eigene unerscittliche Vergntigungssucht unb Unruhe mit bem Vorgeben ju mačfieren suchten, dass fie sich nur beSholb in ben Strudel von Vergnugungen ftiirzen, um angeblich ihren TSchtern tine Versorgung zu tierfchaffen. Frau Sophie fchitn allt biefe Anzitglichkeiten zwar zu ignorieren, abet fit karntn boch an bit richtige Abressr unb verletzteu bit Majorin ties, ohne sit jedoch zu brffern. Unb gerabe angesichts des ©e* riichts Don Melanies Serlobung mit dem eleganten unb allenthalben beliebten Musiklehrer. der rnvglicher-weife noch bereinfi feinen reichen Oheirn beetben lonnte, Dermochte Melanies ©tiefmutter cine Regung Don Reib nicht zu unterbrilcken. Endlich tom ein Brief Don Berlin an ben Oheirn, unb bie wohlbekannte Handschrift auf ber Adresse nahrn cine Zentnerlast Dom Herzen ber jungen Waisc. Onkel Rubolf erbrach bas SouDert unb fuchte nach einem Briefchen an Melanie; es war ober Icins bo. Dann iiberlas er ben Brief baftig unb teichte ihn mit einem ftummen, bebeutfamen SScheln seiner Dot Aufrcgung bebenben Nichte. Melanie las bas ©chreiben gierig, unb bie Farbc, bie Don ihren Wangcn gcwichen war, fam unb gieng wieber. Edwin melbete, bass er bie ihm zugebachte ©telle nicht erhalten habe, ba seine Sfenntniffe nicht znreichenb getocfen feien; dafs fein Oheirn ihn freundlich aufgenommen und zu einem longeren Verweilen aufgefordert habe, bamit Edwin bie Herrlichteiten Berlins tennen lerne; dass er aber balb wieber nach Drtheim zuriickzukehren ge-denke, um feine ©telle nicht zu Derlieren, inbem fein Oheirn wenig geneigt zu fein scheme, seine Aspriotionen nach dem Ziele eineS Operncomponisten zu unterstiitzen. Edwin hoffte also ben Oheirn itot> Melanie binnen kurzem wieder zu sthen, Dersicheitc beibe seiner unaussprechlichen ©ehnfucht nach ihnen unb nach feiner zweiten Heimat in bem klcin«« Hauschen ber Vorstodt, unb bat ben Onkel Rubolf, ihm mit einigen Zcilcn zu melden, wie eS ihm unt> Melanie gehe, ba er ihvetwegen schr in Sorgcn set. »Run, Kind, was sagst bu zu biesem ©riefe?*4 fragte Onkel Rubolf. „O, er ist recht litb unb ermnthigend". ftammelte Melanie. „Jch hatte unferem Freunbe gegvnnt, bafs er jene ©telle befommen hatte; abet Dielleicht hat er ein anber mat mehr Giackl" „Jch zweifle sehr, bass Forberg wieber hierher zurflcktchrt, Kind", entgegnete ber Onkel emst. bie (Sefahr, bir damit roche zu thun, fprech’ ich fogar meine Ueberzeugung aus, bass bieS nicht ge-jchieht. Dieser Brief hier Derfchweigt cine Haupt-fache, namlich ob Edwin Forberg mit feiiiem Oheim iiber fein Bcrhaltnis zu bir gefprochen, unb wie ber ©eheimrath biefes Gestandnis feines Niffen aufgenommen hat. Ich habe Edwin gebeten, mit mit-zutheilen, was ber Eeheimrath dazu fagte, unb baft er hieriiber gar nichts auhert, ift unrecht unb tine linDerjfihliche ©chwacht. Ich fiir mtintn Thtil sthe barin tein gutes Zeichen I" derartiges Regiment billigen konnen, so stehen wir doch nicht an, zu erklaren, dasS wir darin die einzige Moglichkeit sehen, Oesterreich mit Ver-meidung bedenklicherer Erschiitterungen aus der gefahrvollen Situation zu retten, in welche es durch die theoretisch gut gemeinte, aber praktisch undurchfiihrbare Coalitionspolitik gebracht wurde. Auch a uS A gram wird eine Regie-rungskrifis gemeldet. BanuS MajuraniL, der - feit zwei Tagen in Wien weilt, foil seine Demission gegeben haben; als sein Nachfolger wird Graf Ladislaus Pejacfevics, evenluell der gegen-wartige kroatische Minister Bedekvvit, bezeichnet, doch ist die Entscheidung noch ansstehend. Der Banuswechsel steht ofsenbar im Zusammenhange mit den ungarisch-kroatischen Ausgleichsverhand-lutigen, die im vorigen Jahre refnltatlos ab-gebrochen werden mussten und nunmehr wieder aufgenommen werden sollen. Der Riicktritt Ma-zu> aniL', der als das Haupt der nationalen Partei in Kroazien gilt, und die Ernennung des Grafen Pejacsevics zum Banus wiirdeu bedenten, dass man nunmehr in Pest entschlossen ist, die Zugel der Regierung gegeniiber den „kcoatischen stitiibcrn" straffer anzuziehen. Im Justizansschusse deS ungarischen Abgeord-netenhauses wurde vom Abgeordneten Darday der Antrag eingebracht, dass Ehrenbeleidigungen, welche im Wege der Presse gegen Privatpersonen began, gen werden und tiur aus Antrag der Privatpartei zu verfolgen find, der Competenz der Pressjury entzogni werden und ben gelehrten Richtern zu-zuwelsen find. Bei den engen Beziehuugen, in welchen Darday zum Ministerprasidenten Tisza steht, ist die Vermuthung berechtigt, dass dieser Anlrag mit den Erklarungen des Premiers in Verbindung zu bringeu ist, nach welchen die Re girrung auf Mittel und Wege zu denken ge-nolhigt ist, fur die Sicherheit der Ehre verlass-. liche Mahregeln zu ergreifen. Doch hat der JustizauSschuss die Berathung dieses Antrages, der sich im Falle seiner Genehmigung alS ein zweischneidiges Schwert in den Handen einer jeden Regierung erweisen koimte, auf einen spateren Zrilpunkt verschoben. Deutschland. Filrst BiSmarck, welcher auf die Bertretung des deutfchen KaiserS bei der Er SffnungSceremonie deS deutfchen ReichstageS des halb verzichten mnsste, weil sein Gichtleiden ein langereS Stehen unmoglich macht, findet den Reichstag nicht in der besten Stimmung vor. Namentlich find bie National-Liberalen daruber ungehalten, dass die Regierungspartei der Frei-couservativen sich an das Centrum und die Con- servativen anschloss, nur um die Wahl eines der Jhrigen — des Grafen Arnim Boytzeuburg — zum Prasidenten des ReichstageS zu ermoglichen. Dieser iinimtiirlichen Majoritat gegenuber erklart die ^National-Zeitung", dass dieselbe nunmehr auch die Berautwortung fur die im Laufe der Session zu erledigenden Arbeiten zu tragen haben werde. Im ubrigen diirste der „@vfolg“, welchen die Freiconservativen bei der Prasidentenwahl er-sochten, sehr thener zu stehen kommen, da infolge dieser Annaherung an Centrum und Conservative einige dtr hcivorragendsten Mitglieder der freiconservativen Partei (darunter Furst Corolath und Falk) aus derselben auszutreteu sich entschlossen. Was die Regierung anbelangt so wird diese aus der erwahnten unnaturlichen Allianz schon deshalb keinen Vortheil ziehen, weil nach einer ausdruck-lichen Erklarnng der „Nordd. Allg. Ztg." Fiirst Bismarck das Centrum nicht mehr als seineu Bundesgenossen betrachtet. Welchen hohen Wert die liberate Presse auf den ungetriibteu Fortbestaud des freundlichen Cin-vernehmens mit Oesterreich legt, geht aus einem Artikel der „National-Zeitung" hervor, in welchem fie die iisterreichischen Jouruale in solgender Weise anspricht: „Wir konnen unsere osterreichischen CoUegen versichern, dass die allgemeine Meinung in Berlin den Gedanken eines Nachlasses der Festigkeit der gegenseitigen Beziehuugen als absolut unzntreffend ablehnt. Ja man hat es bereits als etroas Selstverstandliches anzuschauen gelernt, dass das Schicksal beider Reiche nunmehr aus das innigste verbunden ist. In den nachsten Tagen wird der Reichstag Gelegenheit finden, uber die auswartige Politik sich auszusprecheu. Wir diirsen heute schon voraussagen, dass mit luckenloser Cin-stimmigkeit, mit warmer Sympathie die Reichs-vertretung Deutschlands und Oesterreichs Wohl-ergehen als untrennbar verbuudene, das Zusammeu-gehen beider Reiche als eine fur oUe Zukunft seststehende Thatsache erklaren wird. In welcher Weise ter leitende Staatsmann die Dinge zu be-handeln gedenkt, ist unS selbstverstandlich absolut unbekannt; aber wenn wir eine Vermuthung wagen sollten, so gienge fie eher dahin, dass Oesterreich eher iiberrascht werden wiirde durch die ruckhalkslose Scharse und Bestimmtheit, mit welcher das Veihaltnis zu Oesterreich vor Europa proclamiert werden mochte, als durch das Gegeu-theil." Itatten. Wie der „Faufulla" meldet, hat der italienische Minister des AuSwartigen die italienischen Botschaster in Wien und Berlin zu erklaren beauslragt, dasS die italieuische Regierung entschlossen sei, jeden Versuch zu verhiiten und zu verhindern, welcher das FreundschastSvelhaltnir mit den benachbarten Stouten stSren fimute. — Aufrichtig gefagt, sehen wir das auch geradezu als cine Berpflichtung Jtaliens an, fowie es auch kei-ner weiteren Hinweise bedars, dass nur die unent-schiedene Haltung der Regierung gegeniiber der »Italia irredenta" die letztere in den Berdacht brachte, dass fie insgeheim eine Politik vorbereite, welche mit ihrcit Frennbschaftsversicherungen gegen Oesterreich im schrosssten Wibersprnche steht. Be-wnhrheitet sich nun bie obige Melbnng bee ,Fan-fulla", so wird Jtalien auch bulb keinen Grund mehr haben, sich uber Verdachligungen burch M ofterreichische Presse zu beklagen. |Fraiikmch. Die Organe ber Unversohn-lichen giehen nun bas ganze Gift ihres HasseS uber Gombetta aus, welchem uiiter anberem daS „Mot b’Ordre" folgenden, in seiner wnthschaumen-deu Fafsiing viillig Itidiertichen Denkzettel an-hestet: „Jn seinem Parvenneiser will der ..Gentleman des Stratzenpslasters", wie ihn Bismarck nannte, in bas enropaische Concert eintreten xa{4 Maim ber O'dnnng unb comme il faut, selbst, franzosisches Volk, um ben Preis beiner Ehre und beiues HeileS. Prasibent der Zukunft, ifoliert er dich, entfrembet dir alle Volker, um die Konige fur sich zu grwimten, gleichsani als wenn deine Feinde, welchen er schmeichelt, deine Frennde und deine betrogenen Freunde nicht deine Feinde to trden loitnten. Zahle, wie viele Frennde Wilhelm fur deine Vertheidigung bewaffnet. FranzosischeS Volk, das von einer Clique von Auslandern aus Geiiua, aus der Schweiz, Baden und England geleitet wird! falls du nicht die Angen noch zur rechten Zeit offnest, falls du dich nicht aus den Handen der Manner des 4. September befreift, werben dir jene Lente mit Diplomate« wie Saint-Vallier und Generalen wie Gallifet noch einen Sieg organifieren, ber bich biesmal noch mehr kosten wirb, als zwei Provinzen imb fnnf Milli-atben. Bismarck wirb bie Loire tuieberfehen . . unb wirb bir an Stelle des Dictators Gambrtta . . . einen Konig von Bourges zuriicklaffen." Die mit grohem Beisall anfgeuommene Rede bed Ministerprasidenten gegen ben Blanc-schen Amnestie-Antrag unb bie Abstimmnng iihtr ben letztern werden von den Organen der veischie-deiien Parteien sehr verschieben beurtheilt. Wah-rmb von ber einen Seite die Abstimmnng als ein entfchiebenes Vertraueusootum fur bie Regierung aufzufassen fei, wird von der andern erklart, dass dieser Erfolg doch keinen vollstandigen Sieg Debelite, weil die Minoritat fur die Amnestic met Melanie lief? das KSpfcken hSngen, um ihre SEHitineu zu verbexgen, unO Onkel Siubolf uberlieh jhr ae* Brief unb cnthielt sich aller weiteren Be-melkungen; «r schien gefl^ssentlich den Namen For-berg nicht mehr »eiuten zu wotlen, imb vermied jogar jede Anspielung auf ihn. Lier Wochen lang war kein toeiteter Brief Von Cswin mehr gekommeu, unb bet iunere Kampf, ttelchen Melanie gegen jene Neigung zu bent jungen Mnsiker kampfte, >var bcinahe entschieden. ©ie hatte sjch in stiller E>gebuug mit bem Gebanken vertrnut gfmacht, dass Edwins Bertoaiidter biese Berbinbung nicht btllige uud dass Ebwin selbst nicht gegen den Willen bes Geheimraths zu handeln vermSge. Und dieser Kamps unb biese Resignation war bem jungen Mabchen nicht leicht geworden, benn fie hatte ihn allein durchsechten mussen. ohne eine Bertraute ober Fieundin, vhne ein Uebreiches stutzen-des Mutterherz, oh»e ein trSstlicheS Wort vom streng urtheilenben Oheim. Es war ein schSner, sternenheller, kuhter Mai abenb unb Melanie satz strickenb im Dammerlicht am ftffenen Fenster, toahrenb Onkel Rudolf rau-chend unb fiimenb im Zimmer auf- unb abgieng. Da HSrte Melanie plStzlich einen bek-mnten ©chiitt drouhen auf bem Icotioir fich bem Zauue nahern, sah eine wohlbekannte Gestalt unter ber geSffneten Gartenthur erscheinen unb erbebte vor gewaltiger iunerer Erregung. Bevor fie noch ihre Arbeit bei-seitc gelegt uub sich bet Thiire genahert hatte. trat Edlvin Fvrborg in bie ©tube, so frcmiblich unb frohlich, als ware bas Heine Hauschen seine Hei-mat unb Onkel Rubolf und Melanie feine dcsten Freunde auf der ganzen Welt. „Gott griihe ©ie, graulein Hellbon,!" fptach er mit bewegtet ©timme, erfasste Melanies Hanb mit der alten Herzlichkcit unb fchante ihr mit seinem weichen, liebreichen, grtoiimenbett Blick in die Augeu. so bass er im Nu ihre ganze Entsagnng tiber ben Hausen toorf unb sir alles vergotz; ihre Armut unb fchlichte Etscheinnng uub einfache Ec-ziehnng. ihren Entfchlufs. sich seinetwegen kcinet Illusion mehr hinzugeben, ben mSglichen Wiber-willen bes ©eheimraths, bie Watnungen von Onkel Rudolf und .bergleichen mehr. Auch Nnbolf Hellborn schien so uberrascht unb ersreut von ber uuerwarteten Ruckkehr bes jnngen Musiklehrers, von bessen fichtlichem Wergnugen, sich wieber in bem altvertrauten Kreise zu sehen, von bem herzlichen Tone unb Benehmen Edwins gegen Melanie, buss tr selber einen freunblichen, trau-lichen Ton gegenuber Ebwin faiib uub mit einem gewissen beweglichen Jnteresse aus bie Eczahlung HSrte, welche ber junge Forberg von seinem Berliner Anseiithalte gab. Aus Edwins ©childernngeu gieng zwar nicht genau hervor, ob er dem Geheim-rathe seine Neigung zu Melanie gestanden unb ob derselbe fie gebilligt hatte. ©oviel aber war (tar, bass bie Hoffnungen Edwins auf seines Oheims Unterstutzlliig sich nicht ganz verwirklicht hatten, benit ber junge Musiflehrct war mit bem Entschlusse zuruckgekehrt, vorerst auf eigeuen gujjeit zu ftehen, sich von beui Oheini unabhangig zu erhalten, daher zunachst in feiner bescheibeuen ©tellnng am Ascher-schen Institute zu verbleiben. Er hatte in Berlin intmffante Bekanntschaften gemacht unb vieleS ©chbiic unb Lehrreiche gefehen unb gehbct; er hatte Gelegenheit gehabt, mancherlei Bergleiche zwifchen anberu unb sich zu ziehen, welche theils ermuthigend, theils entnmthigenb waren. Aber ein ©tein bes Anstohes war in seinem Wege ausgetancht in Gestalt einer Marnsell Haake, ber Wirtschasterin und Bertrauten seines Oheinis. welche auf benfelben einen mahgebenden Emfluss auSzuuben unb nicht ohne Neib bas Jnteresse des Geheimraths stir den Neffen zu bemerkeu schien und bie bie offenkundige Ursache zur Heimkeht Edwins nach Ortheim ge-wesen war. ZtStzer ro«r, als im vorigen Jahre, wo fie nur 57 Slimmen brtrug. Eine Anzahl von Abgeord-neten bet republikanischen Union, die bisher ber Amnestie giiiistic, war, setzte iin Lanfe ber geftrigen Debatte die Erklarung auf, bass fie angesichis ber AuSlassungen bcs Conseilspiasidenten. welche die Zukunst Dffen haltcn, obgleich fie sonst von ber politischen Nutzlichkeit ber Amnestie iiberzeugt fittb, sich ber Abstimmung iiber ben Antrag Louis Dlanc enthalten wollen.' Hingegen habei, funs bonapartistische Abgeordnete, von benen Robert Mitchell ber bekannteste ift, fur die Amnestie gc= stiinmt. Im ganzen haben 79 Drputierte, 30 von der Liiiken tmb 49 von ber Rechten, sich freiwitlig ,t>er Abstimmung enthalt-n. Der neugewahlte Prcisident ber republikanischen Linken, Devez. hat bie Erklarung abgegeben, bie Paitei wolle das Cabinet stutzen. Die Autoritat (fi bnvch Freycinets Rede gekraftigt morden, das Cabinet kSnne aber nicht ein willenloses Instrument in den Handen einer Partei sein. Die Re-gierung miisse namlich nicht nur bie Kammcr, fondrni brei Factoren befriebigen. Numanien. Der Kriegsiiiinister hat in ber Kammer die Einberufung von 9t>00 Rekruten fur das fteheitbe Heer und 3000 Mann fur die Djstrictsniiliz gefordert. Diese ungewohnlichen Contingente werden baburch inotivieit, bass es fitr ben Fall einer fchleunigen Mobilisierung noth-roeiibig sei, ein roeit grStzeres Contingent als bisher ansznheben. Im tianbe, ganz besonders in ber von russischen Agitatoren unterwiihlten Mol* dau, find Geriichte uber einen im Sommer bevor-stehenden Einmarsch ber Russen verbreitet, unb roerbeit auch bie erwahnten militarijchen Vorkehrun-gen in bjefein (Sinne gebeulet. Die Hsterreichisch-ungarische Regieruug hat uliter bem 7. b. M. eine Note an bie Regierungen in London, Berlin unb Paris gerichtet, in roelcher dieselben ersucht werden — infolge ber beriicksich-tigensmerten Umftanbe unb unter Hinweis auf bie Bereilwilligkeit ber rumanischen Regierung, die Judensrage einer weiteren Losung zuzusuhren, — die Uimbhaiigigftit Rumaniens auch formal anznei kennen. vermijchtes. — Merkwiirdige Ret tung Aus Olmiitz wird uns geschrieben: „Jn der Nacht bom ISten U.jum 14 d. M. fnhr tin einspanniger, belnbrner Wagen iiber die Stratzeiiubersetzung. Der Bauer, der das Pferd lenten foOte, schtief sest. Dnrch den Schranken in der Fahrt aufgehalten, tenfte das Edwin hatte ben Entschluks gefasst, fcinem reichen Verwandten nicht znr Last zu fallen, fon« bern gedu>dig durch eigenen Fleih sich hinanfzu-orbeitcn. Wie hoch ihn dies in ben Angen Melanies stellte, beren Wangen darob von einer stolzen Freude ergiiihten und deren Blicke ihm die bewuii-bcrnbfte Aiierkennnng bafiir zollten. Anch Rudolf Hellboni schien bnrob ersreut zu sein, obschon dec feftc, sorschende Blick, ben er bei bicfer ErSffuung Edwins auf biefen hestete, nicht ohne eine Sei« mischung von Zweiseln war. Allein Eine wichtige Folge hatte diese Mitlheilung doch fur die beiden jttiigen Liebenden: Onkel Rudolf gestattete bie Fort-baiier ihres perjSnlichen Verkehrs, tocnn er alich seine Nichte svrgsam Ueiwarnte, sich nicht dem Wahne ( hnizngeben. als vb aus diesen Beziehungen zu Edwin jeinals ein Bund siir das Liben roeroeii kSiine. „Jch bin dein I angen bis auf einen gewissen Grab gut," fagte Onkel Rudolf; „ober er soll mir erst noch Beweise von seiner Willens- unb Cha-rakterstaike geben; bir aber tvoue ich zu, liebes Kinb, dass bu gegcn eine thSrichte Schwache geseit bist. Wenu ich bir den llmgang mit ihm verbieten wollte, so wiirde ich bielleicht das schnnrgerade Ge-L^ntheil erjielen, benn ihr Frauenslente trachtet ja am liebsten nach ber Oerboteuen Frucht!" iSortjeSuitg svtgt.) Pserb rechtS bom Geleise in ber Richtimg nach ber Marchbriicke ab. Hier verkehrte cbcn ber gemischte Zng Nr. 1131. Der heranbrousenbe Zng ver-mochte nicht, bus Banerlein aus bem Schlafe zu wecken. Das Pserd riss sich lož unb sprang, ohne ©chaben zu erleiben, auf die Biischnng. Der Wagen wnrve von bem Znge crfasst unb iiber die Sriicfe geschoben. Jetzt erst bemafte der Locornotibsiihrer den Wagen nnd brachte hieraus ben Zug zuni Still-stanbe Der Bauer war noch immer nicht erwacht, er niasste aus bem Schlase geriittelt loerben. Die Arretierung bnrch einen Genbarmen brachte ihn bollcnds zu sich Der Bauer blicb ganzlich unocr« schrt. Der Zug berspatete bie Weiterfahrt uni fiinf Minuten." — We g en funfzig Kre n zer n. In Zsibrek (PecSvaraber Bezirk. Ungaro) solite etn Biiuor luegen einer ©teuersorbcrung bon 50 kr. exequicrt werden. Dariiber gerieth er so anher sich, dass er ein Gewehr nahin unb sich erschoss. — 8 e r li n t r e u u u g. In Steyr wurde dec $$nsjier deS katholischen Gesellenbereines berhastet. Der brnoe Mann hatte IcOO si. an anbertranten Spargeldern uuterschlagen. — Eine Katze als Lebensretterin. In Prag wnrden bier Personen dnrch eine Katze bom Tode errettet. Sie wareii namlich in Gesahr, infolge einer Gasansstromnng nachtlicherweise zu ersticken, als die Katze dnrch daS Fenster auf die Gasse sprang unb baburch bas Iheilweise Entweichen bet tSdtlichen Sticklujt ennfiglichte. — E i n w a h n j i n u i g geworbeiier Jrrenhans-Direetor. Die „Hamb. Nacht." erzahlen: „Jn einer Staats-Jrrenanstalt lieh ernes TageS bet Director einen Kranken burch ben Assi-stenzarzt znr Untersuchung borsiihren. Der Geistes-fvaufc hatte ein leichtes Uebel am Arm, zu t>essen geuaueter Besichtigung eine Entkleibung bes Amies borgenommen wurde. Zum Erstaunen des HilfS-arztes nahm der Director ein bereitgehaltenes gro-tzes Ainputiermcfser in die Hand unb sagte: „Da wollen loir bod) ben Ann einfach obfchncibcn." Gleichzeitig schidte er sich an, ohne irgenbwclche weitere SBorbereitungen bie blutige Operation zu beginnen. Als nun ber Hilssarzt jeinem Vorgesctzten loegen ber Grunblosigkeit bieseS arztlichen Berfah-rens Borstellungen zu machcn suchte, lieh sich ber Director in Versolgung seines Vorhabens nicht ab-hultcn, sonbern setzte bas Messer zum Schnitte an. In biesem Augenblicke jeboch fiel der Ajfistent deni Dperoteur in ben Arm, uni ben armrn Kranken zU schiitzen, indessen der Director, zornig iiber den Eiiigt iff seines U >tergebenen, mit geziicktem Messer auf letztern loSstiirzte. Der Kraute komite Zeit geioinnen, sich in Sicherheit zu bringen, unb riff um Hilfe. Der jnnge Arzt erreichle noch gliicklich die iUtngcl unb komite dnrch hcrbeigeeilte Warier aus seiner gesah, lichen Cage besreit werden. Der wiithende Jrrenhansdirector, bon dem man jetzt die Ahnung hatte, dass er plotzlich oerriicft geworben war, wurbe u'lerwalligt, in bie Zwangsjacke gebracht unb in eine anbrre Jrrenanstalt iibersuhrt, woselbst er seit Moimteii imansgesetzt wiithet, tobt unb schreit unb seiner AuslSsung cntgcgnigrht. Die Ursache ber Katastiophe war folgenbe: Der Director war dnrch Nichti'calificrung ehrgeiziger Plane unb gleich-zeitige pecunifire Enttanschmigen in einen Zust»nd absoluter Schlaflasigkeit getom men, zu beffcii Ab-hilfe er sich mit Morphium bitaubte. Auf biese Weise war er ein heimlicher Morphinrneinspritzer geworben unb in jeiieit ersten TobsnchtSansall getom men. Da man bieseu Znsammenhang aufangs nicht ahuen fonnte, so war ver Zeitpunkt, zn wel-chem ber Director seine ublichrn Morphiumeinspritzun-gen zu machen pflegte, mehrmals ubergnngen worben uiio jenet schauderhafte Znstand von Tobsncht unb Wahnsinn eingctrcten, roelcher bei plotzlicher Gut« ziehung bcs ongerobhnten MovphiumgeisteS euizn-treten unb bie Ursache von raschem Tode oder all-niahlichem Hinsiechen des KSrpers unb Geistes zu werbeu pflegt." — Romanti sch. DasS die Wirklichkeit off romanhafter ift, als bie lebhaftefte Phanta^sie bet Dichter, ift betannt. Einen neuen Beleg hiefgr lie» fert folgenbe ©eschichte: Zur Zeit bcs indischen Auf-standes war bie Schwester eines Baronets aus ber Grafschast Bedford in zartem Kinbesaltet geraubt worben. A lie Nachfotschnngen nach bem Kinbe bite* ben ersolglos, ba, nach mrhr als ‘22 Jahren, wurbe bie ©eraubte — roie ..Worlb" melbet — in einem Harem zn Mctka wieber anfgefunbeit. Local- unb provilyial-Digeiegenheitell. — (3) u e 1 l.) Wie man uns berichtet, hat in ben ersten Tagen berfloffener Woche in bet ge« gebrdten Re.tschnle hinter ber Dirnauborftabt ein Sabelbnell zwischen jioei jungen Artilletie-Ossicieten ftattgefunben. Einem ber beibcn Dnellanten wurde bon seinem Gegner fSrmlich ber Bauch aufgeschlitzt. Die Veranlafsung zum Duelle ift uns unbefannt. — (Eine frohe Nachricht.) Wie man bersichert, soll bas berzeit in Bosnien liegenbe I«. fanterieregiment Gras Nobili alS Garnison siir Laibach in Aussicht gcnontmen sein. Dass Laibach ein gutes Necht baraus hat, eine startere Garnison zu berlangen, wurbe bereits mehrsach erortert, unb piirfte mit bet in Aussicht gestellten Tiuppeiiberlegnng auch bet so bidfach geautzerte Wnnsch nach einer guten Militarninsik umso gewifser in Ersiilluvg gehen, als bas Regiment Nobili seinen Werbbezitk in Bbhmen hat unb die bShmischen Militarmusilen sich feit jeher bcs besten Ruses erfrencn. — (Monftre = Zitherconcett.) Hett Joses Blumlochcr, Lchret unb Compositeur fftr Zitherspiel, bereitet sich bem Vernehmen nach zu einem grotzcn Zitherconcerte cot, bei wclchem acht-zehn Zitherspieler, Schuler unb Schnletinnen be* tuhnilichst dekannten Lehrcts, mitwirkeu werbeu. Dieses grotze Concert, zn welchem auch zwei frembe Gaffe unb bie „Laibacher Liedertasel" ihre Mitwir-knng zugesagt haben, wirb Ansang Marz I. I im Reboutensaale stattsinben. Nicht weniger als zwitlf Piecen zn 2, 3, 5, 7 unb 18 Zithern melbet bee dicssalligc Canccrtprogramm. Herr Blumlacher will Antzerordentliches in biesem Fache bieten unb hi^ft auf einen recht jahlreichen Bcsuch bieses Concert,-. — (Zur Hebung bet Fifchzucht.) B»t-gestetn hat in Wien bie conflituierenbe Betsamm-lung bes ersten Sstetreichischeu FischereibereinS ftatt-gesunden. Wie schon ber Name onbeutct, wirb bicfer Berein sein Hauptaugenmerk auf bie Hebung eines bisher in Oestcrreich arg bernachlfisfigten, eber fur bie Bolkswirtschaft fehr roichtigen NahrungS-zweiges richten,. fur welchcn namentlich in Kraiu noch fehr viel zu thun iibrig bleibt. Um oDcut-halben bie nbthige Unterftiitzuug zu finden, ftrebt ber genannte Berein bie Giunbung Don Filialver--rinen an. Siir ftrain fpeeicll wurbe Herr Lastetic als BeboHmachtigter bed Sereins mit ber Bertee^ lung unb Fbrbemng seiner Ziele betraut. — (Deftfrreichifch»itnlienifcheffiife.n-bnhntarife.) Die fiit ben 14. b. onberaumte Confcrenz in Angelegcnhe.it der Ausstclluug birecter Xante in bem Sertchr ber Siidbahn, Ruboljbahn unb bet Alta Italia ist verschoben worben unb wird am 28. Februar in Mailanb stattsinben. Uvbet bie Tanse selbft berlantet, bass bie allgeuieineti Tarisc grgeniiber ben bieherigeit ©atzen wvhl er« matzigt wurben, bass aber bie Jnterefsen Xriefts gegeniibcr jeuen Bcncdigs boll gewahrt rrscheinen, bass inebesonberc bie D sserenz bon 47 Kilometer« zwischen ber nach Driest unb ber nach Beuebig siihrenden Route in bin Xariscn dnrchgehendS junt AiiSdnicte tommt. Was die Specialtanfe betnfft, fo haben bie Holz- unb Eisentnrise eine crhebliche Eimatzigung erfuhren; doch wirv bon bieset Et» ma§igung nicht blofe Jtalicn. sonbern auch bet Bertehr in Holz und Eijen aus deu Linieu bet Rnbolsbahn und Siidbahn Bortheil ziehen. n * • AaS Krainburg wird unS bom 16. b. M. ge« schricben: Die Krainburger freiwillige Feuerwehr xtitfte flcftcrn, den 15. d., mit ihrem neuen Spritzen« «pparat, einem Werk aus bet Fabrik von Metz in Heioelberg, in Begleitung ber Genieinbevertretung an6 einer anschnlichen Mcnge von Nengierigen zur erstcn Probe auS. Die junge, noch roenig eingeiibte iut6 nicht uniformierte Mannschast, unter Fiihrnng ihres Hauptmanns Herrn M. Pirc, brachte sehr viel guten Willen mil, benahm sich in jeder Be--iehung eifrig, anstellig unb taktvoll unb berechtiget Lahcr bei nut einiger Praxis ju ben besten Hoffnun-gen. Auch bet Apparat erwieS sich alS tin ©auger ion vorziiglicher Qualitat unb Construction. Da -imser freundliches Stabtchen auf einer Lanbzunge jwischen Save unb Kanker gelegen ist, so debars es mu noch eineS angemefienen OuantumS von Schlauchcn, und wit sinb bet Sotgen roegen Feuetsgesaht ubet= hoden. Datum ein „Gut Schlauch" unsetet jungen Heuerwehr. ♦ * * AuS Naffeufutz, 15. Februar, wird unS gc* jchvieben: S3 or einigen Tagen toutbe in Srunnbotf nSchst Nassenfutz ein abscheulicheS Verbrechen tier* tibt, bag beinahc cine ganze Familie beni Tode in die dlrme lieferte. Der Sachverhalt ist folgenber: EineS Abends setzte sich ber Gruubdesitzer A. Štepic mit feinent Eheweibe unb feinem einjahrigeu Sohne zum Nachtmahl. Dasselbe beftanb aus gefottenen Erbapseln nnb Kukuruzbrei (močnik), mit Milch Ldergossen Alle drei aheu bavou, nut bie Dienst-mogb ah Erdapsel unb wollte von bem Mehlmnhe nichts nehmen, obwohl nach Anssage ber Haussrau ber močnik die LieblingSspeise ber Magb war. Auch aus bit Hauskatze rourbe nicht vergessen. Nach fount einer Viertetstunde tonrbe bet Besitzer von Ueblich* leiten defallen nnb erdrach a ties Geiwssene, bald barons ergirng es seinem Eheweibe unb Kinde ebenso. Die Magb war bemicht, bie erdrochene Masse sogleich wegzuranmen unb in Mist zu vergraden. Nachdein sich bas Befinden ber Kranken nicht mir nicht dessert«, jonbern sich auch hestige Kranipse einstellten, so wur-ben Die Nachdarn zur Hitse herbeigeruseu. Weil jkboch bie Magb a lies Berbcichtige aus bem Wege geschafft hatte, so war man silt ben ersten Augen-dlick auher Stande, bie Utsache ber plStzlichen Er> fronfung zu ettalhcn. Da sollte ein Zusall Aus-ifflntng dringen. In einem Sieve unter bem Bette tourbe in einer von ber HanSkatze erdrochenen Masse Bteiteste gesunben, in welchet Heine gelb-liche KStnchen sichtbat waten, bie von einem ber Rachbatu sogleich als Schweselatsen erkannt rourbrn. Daburch fiber ben Charakter ber Vergistung aus-geflort, fonnte man bei belt Erkrankten bie geeig* »eten ©egenmittel anwenben unb baburch einem tvdtlichen Ausgauge bet Vergistung vordeugen. Selbstverstandlich haben bie Nachborn sogleich bie flnzeige beint Bezirksgerichte gemacht. Die Magb leugnrte zwar, biese scheuhliche That volldracht zu haden; ein Genbatm sand jkboch in ihtet Kleiber-ttuhe ein Heibenkotn gtotzes Stuck Schweselatsen »nb bonit Ileinere Stuckcheu Arsenik mit zerstotzenen ©lasscherben ttermengt vor. Bemerkenswert ist, boss dieselde Magd ouch beschulbigt wird, ben im ver-gangenen Ftllhjahre im Hause ihres DienstgederS ousgebrochenen Btanb angelegt zu haben. Welche ©rilnbe bit ®erbrecherin bewogen haben, einen Motbversuch gegen tint ganzt Familie auSzusiihren, ist bis zur Stunbt unbetonnt. Witterung. Laibach, 17. Februar. Triiber Tag, starker Abschnielzen be8 SchneeS, schwa-cher West. Marine: morgens 7 U^r + 3 6°, nachmittags » Nhr 54' 6. (1879 + 2 3», 1878 + 6 8" C.) Baro-meter im Fallen, 731 99 Millimeter. Das gestrigc Tages-mittel ber Temperatur + 1'7», urn 2 0“ unter bem 9?ornmle. Angekommene Fremde am 16 Februar. Hotel Stadt Wien. v. Hueber Marie, JngenienrS-Witroe, Graz. — Linber, Siaiifm., AugSburg. Franzin, Di-giiano. — Blachna, Forstmeister, Steisniz. — yccymann, Handelsmann, Cilli. Hotel Elephant. Mandl, tiaufm ; Macht, WirtschastS' mil), unb Altopiius, Wien — Dr. RendiS 6. Mivieiri, Advocat unb ReichSraths-Abgeordneter, Dalmazien. — Ritter ti. iic*®ni)>yicrfcl8, k k. Lieutenant, Klosierbnick. — Ramovs, Psarrer, PSlland. — Dr. Jelovšek, 9iab= mannsborf — ©omeregger, Ksm., Villach. — Franko, Baumiteriichmer, filagenfurt. Hotel Enropa. Eckert, k. t. Artilleriehanptmaiin, und Pro-fitsch, Ragusa. — Pobovan, sJl buocat, Driest. Kaiser von Oesterreich. Fischer, Eisenbrcher, Triest. Mohren. Stich, Klcinratschna._____________________________ Verstorbene. Den 14. Februar. Antonia Preink, Haus-besitzerstochter, 2 Monate alt, Grubergasse Nr. 7, Fraisen. — Elisabeth Suppanz, Private, 79 Jahre alt, Tirnaner Lende Nr. 7, Wassersncht. I in C i v i l s p i t a 1 e: Den 13. Februar. Elisabeth Prosenc, Julvoh-nerin, 53 I, Altersschwache. Den 14. Februar. Jgnaz Kopai, Arbeiter, 20 3 , ErschLpsung ber Kraste. Gcdenktafel iiber die am 18. Februar 1880 ftattfinbenben Lici-totionen. 3. Feilb., Jarz'iche Real., Pristama, BG Oberlaibach. — 1. Feilb., ©teincr'fche Real, Kerjis^e, BG. Guikfelb. — 1. Feilb, Schiniauz'sche Real., Bregana, BG. Lanb-stratz. — 1. Fcilb., Fcgcl'sche Real, Abiesch, BG. Lanb-strah. — 3. Feilb., Kowatsch'sche Real., Paku, BG. Cber* laibach. — 2. Feilb., Pengau’fche fltcal., Beischeid, BG. Laibach. — 2. geilb., Jlobau’jche Real., Planina, BG. Wippach. — 3. Feilb., Gorenz'sche Real., Cadieje, BG. Lanbstrah. — 3 Feilb., Ho?evar'sche Real., Sela, BG. Lanbstrab. — 3. Feilb., Semerowiisch'jche Real., Stojbraga, BG. Laiibstrah. Am 19. Februar. 3. Feilb , Micheuz'schc Real., Kirchborf, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Lpendal'sche Real, ad Sittich, BG. Sittich. — 3. Feilb., DrachSler'sche Real., St. Georgeu, BG. Krainburg. — 3. Feilb., Schwigel'sche Real., Martinsbach, BG. Loitjch. — 3. Feilb., Lekan'sche Real., Gereuth, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Urschitsch'sche Real., Untcrsceborf, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Zelko'sche Real, Barajn, BG. Abelsberg. — 3. Feilb., Skos'sche Real., Martinsbach, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Zakelj'sche Steal., wodovic, BG. Wippach. — 1. Feilb., SBojb'sche 'Jieal., Planina, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Opeka'jche 'Real., Zirkniz, BG. Loitsch. — 1. Feilb, Ro-Jane’sche Real., Zirkniz, BG Loitsch. — 2. Feilb., Golo-biisch'sche Real., DolsL, BG. rliudolsswert. — 2. Fcilb., Delhunija'sche Real, Pianino, BG. Loitsch. — 1. Feilb, JerZe'sche Real , Ct. Michel, BG. Seijenberg. — 3. Fcilb., Hren'sche Steal., Zagoriza, BG. Groglaschiz. — 3. Fcilb, Jelovsck'jche Steal, Kirchbors, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Rovsca'jche Real., Nicbcrbors, BG. Loiisch. — I. Feilb., Mesojebez'sche Real., BruhanjavaS, BG. Grohlaschiz. — 3. Feilb., Turschitich'jche Steal., Bigann, BG. Loitjch. — 1. Fcilb., Nagobe'sche Steal., Staunik, BG. Loilsch. — 1. Fcilb, Johann Lukan'sche Real., Gereuth, BG. Loitsch. — 1. Feilb., iiorenj Lukan'jche Steal., Gereuth, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Schimschiz'sche Steal., flallenfelb, BG. VlbelS-bcrg.__________________________________________________________ Theater. Heute (gcraber Tag): Zurn Bortheile der Schauspielerin Fran Elise H e i n k . Zum erflmmalc: Haus Fourchambault. Schauspiel in 5 Auszugen von Emil Axgier. Fur die beutsche Bnbne bearbeitet von Gottlieb Ritter. Nachtrag. Die uns nach Schluss des politischen TheileS zngeqangene „Laib. Ztg." vom heuligen Datum veroffentlicht ein Wiener Telegramm, nach welchem Baron Conrad von Eybesfeld zum Unterrichts-minister und Baron Kriegsau ^um Finanzminister trnannt rourbe. Nach der letzten dieser Ernen-nungen zu urtheilen, biirftc Baron Knegsan ent* roeder ein Universalgenie oder ein auherst bereit-williger Beamte fein, der eben iiberall hingeht, wohin er commandiert roird. Denn sonst ware es roiiklich imbegreiflich, wie der Candidat fiir Cultus unb Unterricht von beute schon morgen alS Finanzminister fungieren fonnte. Eingesendtt. Dan!rfugnng. Nachdem mein seit sechs Jahren im Fntze gehabtes hestiges gichtigcs Leidcn bei Oieimaliger Anwenbunq dein ber Landschasts-Apotheke in Graz zu habenben Rheu^ matismus-AetherS ganzlich behoben ist, so siihle ich mich angenehm verpflichtet, bem Herm Erzenger bicses vor-trefflichen RhcumatiSmus-Sleihers ossentlich mcincn Dank abznstatlen, unb hoffe, bass mir bics von Seite bes Herrn Erzeiigcrs nicht iibel ansgcnomrnen, weil baburch aewiss einem grosjen Theile der leibenbcn Menschheit §ilfe ge-bracht wirb. (40) 10—3 Graz am 2. Oktober 1878. Adolph Edict v. Konnos. Depot fiir Krain bei Julius v. Tmkiczy, Apotheker „zum goldenen Einhorn" in Laibach, Rathausplatz Nr 4. Der vom 15. Februar 1880 ist hier eingctroffen unb roird eerfenbet.— Bestellungen a»f den »JBtpr ubernimmt unb beforgt punktlich Pazar Nr. 4 Jg. v.Kleinmayr & Fed. Barnbergs Muchhandtung. Wests Salon- Rohle soivie verkleinertes Brennholz^MW billigst bei (47) 13 3Z)e"be"vec (Gradis dja), Sl S m e r ft r a 6 e Nr. 19. KullllUTPllf jeder und heftigater Art ■ ™® ■■ ™ • boaeitigt dauernd das bo- riihmte Parisor l itnii, wenn kein andores Mittel hilftl Placon a 50 kr. bei Herrn Apotheker Blrschitz. (610) 10—4 Wiener Biirse vom 16. Februar. Steels« f<6olcL Papierrenre .... štlbcrrcntc .... »olbrcntc........... etaat#lofc, 1854. . „ 18K0. . „ 18W) zu 100 st. 1864. . •r«nd«elleh»e|e- •bligeliee«*. SaUzien............. Sievenditrgea . . . tcmcfct Banat . . Ungaro ............. AaJtr« Ifftellidi« Aalilin. Boiaa=8Uotd-«aiu............ ®on»u - Dampfschiff. eftbab» . 6irl»»-»d«->>!ordb. . rttanj.Ooiepb.eabn iealij. Sati-vubmigb tfembctg - tticrnoniig . ®clb 4Var. 1 71-50 71 60 72 25 723 85 — 8.i-l0 188.0 124 — 130 — 130 2. 132 50 138 — 175-85 175 7. 97 30 97-70 88 — 88 50 88 — 88 5,0 895» 80 — 111 60 112— 117-2?» .17 5' 128-25 128 60 804 20 304 40 987 — «38 — 149-60 150- 620 — 622 — 198 — J 92-50 2360 236'. ’63 — 166-50 2:9 — 259 2:', 157 — 157 .' 0 686 — 638 — Horbtocflbabn . . . »udoll«.«ahn . . . Staatebab# .... Siibbabn............. ling. Dlcrboftbjbn . 8obtncrcbitaii(lalt in @olb............ in oftcrr. ZB.ibr. . »lationalbanf .... Unget. 8obcnftcbil» Prierilll«-#Hig. člilabctbbebn, l.iSm. i>«rb..Storbb. i.Silbe jranj.3o(epb^*)abn »»lil.jt.Vubicigb.l.č Cell. SMotbtoeft-iBabi Sicbcnbiltgtt *)abn BtaaHbabn, l. em. siibbabn » 3 Per,. »» . . pki»»lt»s«. 3 - 0 *7f» f*0 90 -142 7o 119-10 »5 lit 8 102.75 97*20 K»€ — 98-80 104 75 100 — 82 172 — 120 0 106-76 17» 54 18-85 117 — 5*62 «34 57-6S Were 167 6» 154 — m — 90,5 14» u9 as 101-5» -IV8-— 108— 97 40 10« 5» 99 — l»i — 100-25 8225 17X60 181 — 107*— 180 — 11*76 11710 6 54 »»$ 67 7» Telegraphischer Cursbericht am 17. Februar. Papier-Rente 71 40. — Silber-Rente 7215. — fflolb-Rente 85 50. - 1860er Staats-Anlehen 129 75. - Bank-aetien 843. — Creditaetien 305 20. — London 117 —. — Silber — . — St. k. Munzducaten 5 53 — 20«Franc6» ®i tide 9 34'/,. — 100 Reichsmark 57 65. Druck »on Jg. v. Klein mayr & Fed. Bamberg. aierleger: Ottomar Bamberg. Fur die Redaction uerantroortlich: Dr. Hans Kraus.