^N 26. »84» Sechs Worte. ^»^echs Wörtchen nehmen mich in Anspruch jeden Tag: Ich soll. ich muß, ich kann. ich will, ich darf, ich mag. Ich soll, ist daS Gesetz, von Gott ine Herz geschrieben, Das Ziel. nach welchem ich bin von mir selbst getrieben. Ich muß. das ist dieSchrant', in welcher mich die Welt Von einer, die Natur von and'rer Seite hält. Ich kann, das ist das Maß der mir verlich'nen Kraft, Der That, der Fertigkeit, der Kunst und Wissenschaft. Ich will, die höchste Krön' ist dieses, die mich schmückt, Der Freiheit Siegel, das mein Geist sich aufgedrückt. Ich darf, das ist'zugleich die Inschrift bei dem Siegel, Veim aufgethanen Thor der Freiheit auch ein Niegel. Ich mag. das endlich ist, was zwischen allen schwimmt, Ein Unbestimmtes, daS der Augenblick bestimmt. Ich soll, ich muß. ich kann, ich will. ich darf, ich mag. Die sechse nehmen mich in Anspruch jeden Tag. Nur wen» du stets mich lehrst, weiß ich. waö jeden Tag Ich soll, ich muß. ich kann, ich will, ich darf, ich mag. Fr. Rackert. Vaterländisches. Zug der projectirten Wien-Triester Eisenbahn. (Beschluß.) Ungefähr in der Hälfte der Entfernung zwischen Nakek und Zirknitz macht die Straße erst wieder die Wendung nach der Gegend der Commercial-Haupt- und Poststraße zurück, überschreitet den nach dem Zirknitzersee führenden Weg, geht im Süden an Nakek, und nordwärts des alten Schlosses St. Canzian dahin, an dessen westlicher Seite sie nun die Richtung auf Adelsberg zunimmt, überspringt jedoch noch früher die Poststraße zweimal, ehe sie sich ins Thal herabsenkt, indem sie eine kurze und starke Wendung über die Poststraße macht. An Adelsberg geht sie im Südostcn dicht vorüber, und von dort in südlicher Richtung in das Thal der Poik hinein, dann im Osten der Dörfer Nakitnik und Mautersdorf vorüber, bis dalnn, wo die nach Feistritz führende Straße bei Sadneg die Pöck überschreitet. In dieser Gegend, von wo aus in der weiteren Fortführung eine zweifache Bahnrichtung alternative vorgeschlagen ist, übersetzt auch die Bahn in dem einen Projecte dieses Flüßchcn auf einer hölzernen Brücke, und wendet sich wieder nordwärts auf Nußdorf zu, überschreitet noch vor Hruschuje die Tnester Poststraße, und kehrt, den dortigen Hügel umgehend, sogleich wieder zu ihr zurück, um sie bei Slavine wieder zu übersetzen, und nun auf Präwald zuzugchen, hinter welchem Orte sie zum letzten Male diese Straße überspringt, da sie sich nun, diese verlas« send, in das Thal Moschiunik herabsenkt, über die zwei Brücken führen sollen. — Zwischen Nakck und Prä-wald, woran die Straße südwärts vorübergeht, sind mehrere Aufdämnnmgcn in einer Länge von 20 bis 700 Klafter und von 10 bis 30 Schuh Höhe, darunter besonders vierzehn Stellen bedeutend, während dic übrigen nur einige Schuh hoch sind; ferner sieben Einschnitte zwischen 90 und 370 Klafter Länge und 8 bis 15 Schuh Tiefe, und endlich auch noch ein Einschnitt von eiiur Länge von 100 Klafter und eine Tiefe von 30 Fuß nothwendig. Auf der weiteren Fortsetzung dieses Zuges muß noch oberhalb des zuletzt erwähnten Thales, auf dem Sattel bei Präwald entweder ein Tunnel oder ein Einschnitt von 200 Klafter Länge, und an der tiefsten Stelle von 36 Fuß Höhe gemacht werden. — Von Lositze, im Thale der Moschiumk, wohin sich die Bahn in fünf rasch auf einander folgenden Wendungen, von einem Krümmung.Halbmcsser von 120 bis 150 Fuß hinabsenkt, was nicht anders als mittelst einer Pferdebahn geschehen kann, bis vor Wippach, findet ein allgemeines Neigungsverhältniß von 50 — l'/k Zoll pr. Klafter Statt.— Nun verfolgt die Bahn das Thal der Wippach, über die sie in 8 Brücken geführt ist, bis zu ihrer Mündung in den Isonzo, und dann das linke Ufer dieses Flusses bis über Sagrado, allwo sie in die Fläche hin^ austritt; dort geht sie westlich von Fogliano, dann zwischen St.Pietro und Nedipiglia, Pegliano und Ron-chi hindurch, und südlich um Monfalcone hemm, und — 126 — > », erreicht östlich vom Kanäle Rosica die Meeresküste. ^ — Zwischen Präwald und der Küste sind die Aufdämmungen von keiner Bedeutung, bis auf einen Damm über die Bucht von Spei Augusti.__Nunmehr folgt sie durchaus dem Zuge der Küste bis Trieft, an der auch weiterhin nur mehr zwei Brük. ken bei der Ausmündung des Timao, zwei Tunnels zwischen 30 und 80 Klafter Länge bei Duino, mehrere kurze Salinen an den Felsen zwischen Duino und Sistiana, und eine Brücke über den Hafen von Sistiana, die aber durch Wendungen beseitigt werden können, erforderlich sind. So geführt, betrüge dann die ganze Länge der Bahn 318,000 öster. Straßen-Klafter, deren 4000 auf eine öster. Stra-ßen-Meile gehen, oder 79V^ Meilen, und erheischte einen Kostenaufwand von 30 bis 40 Millionen fl. C. M. Die Neigungsverhältnisse der Locomotiv-Bahn sind höchstens 9 Linien pr. Klafter, mithin wie 1 : 96. Von dem früher erwähnten Puncte Sadneg, einer Mühle an der Poik, ist ein zweiter alternativ beantragter Zug auch bis Triest nivellirt, bei dem zwar auch dieselben Neigungsverhältnisse der Loco-motwbahn beibehalten wurden, der aber viel kostspieliger und schwieriger zu baucn wäre, als jener über Präwald und Wippach, und bei dem überdieß auch noch di« wichtige nähere Verbindung mit Italien verloren ginge. Dieser Zug überschritte auch in derselben Gegend, wie der bisher auseinandergesetzte, die Poik, von wo er über Kotsche, Slavina, und westwärts von Seuze und St, Peter dahinzöge, und von der Fiumaner Straße außerhalb des ersten dieser Orte bis Triest eine Länge von 31,300 Klafter hätte, und um 26,200 Klafter kürzer wäre, als jener über Präwald und Wippach, aber doch auch eine Pferdebahn von Dptschina bis Triest von 5000 Klafter Lange aus der ehemaligen Chaussee voraussetzte. Bei St. Peter verläßt dieser Zug die Ge-gcnd der über Feistritz nach Fiume führenden Post-straße, und folgt, ohne ihn jedoch gleich anfänglich zu überschreiten, dem nach Cnrgnale und Triest füh-renden Seitenwege westwärts, sich im Norden desselben und des Dorfes Kaal dahinziehend; erst vor dem Dorfe Tschepnu übersetzt er diesen Weg, und geht in einer Wendung nach rückwärts auf diesen Ort und noch weiter zurück auf Dbcr-Koschana zu, und sucht im Eüdosten dieses Dorfes in der im Westen von Dürnbach gelegenen Gegend in einer zweiten (westlichen) Wendung das Thal der Neka zu gewinnen; deren linkem Ufer er nun, jedoch in ziemlicher Höhe und Entfernung, aufwärts bis in die Gegend ihres Ursprungs folgt, allwo er das alte Schloß Neukosi seitwärts (südwestlich) liegen läßt, und Krain verlassend in das Küstenland übergeht, wo er noch in der Nähe. der Landesgränze den nach Corgnale führenden Weg überschreitet, und weit nordwärts von Divazza dahin zieht. — Auf der Strecke von hier nach Gotschee werden an der Gränze Krains und des Küstenlandes längs der Recca fort, dann bei Koschna und Kaal bis nach Gotschee zwei Tunnels von 200 und 300 Klafter Länge, und viele Wiaducte, Ausdämmungen und Einschnitte von beträchtlichen Ausmaßen erforderlich seyn. — Ihren weiteren Zug nimmt die Bahn zwischen Brestovizza und Povier auf Sessana zu, das sie im Süden fast berührt, aber sich auch sogleich wieder davon gegen Südosten entfernt und auf Orleig zugeht, um die dort sich erhebenden Höhen zu umgehen, und endlich nördlich des Dorfes Treblich m einer nordwestlichen Wendung ihre Rich. tung auf Optschina zunimmt, wo sie ihr Ende fände. 3l l p tz a ^. Eine reflectirendc Novelle. (Beschluß.) IV. — Vom alten Vande löset sich Die Zunge los, ein lang verschwiegenes Geheimniß endlich zu entdecken. Göthe. Um die Zeit dieser Begebenheiten saß Ulrika auf dem schwedischen Throne. Als sie Alvhars Schicksal erfuhr, ließ sie den verleumdenschen Hauptmann jenes Los erfahren, das er einem Unschuldigen zu bereiten kein Bedenken trug. Der erste Ge» brauch, den Alphar von seiner Freiheit machte, war, sich mit seiner Christine zu den Füßen der Königinn zu werfen, und nebst dem innigsten Danke für ihre Pflege des Rechtes, um Erleichterung des bitlern Schicksals der Arbeiter zu Koperberit zu bitten, was die Königinn huldvoll versprach und auch zuhielt. Nun aber eilte Alphar in den Hafen der Liebe-Wenige Minuten seines Glückes machten alle seine Leiden vergessen, ja er pries die Vorsehung, die ihm mit weiser Hand die Erfahrung machen ließ, daß er vorher am Extreme seiner Ansichten gestanden und den wahren Standpunct der Menschheit verkannt habe. Er lernte das Uebel näher kennen, und sah auch dann die Herrlichkeit der Weltordnung. Mit ruhigem, geläutertem Herzen trat er wieder in die Gesellschaft, und die Liebe und Achtung aller, die ihn kennen lernten, waren sein Gewinn. Das Verhältniß mit. Christinen trat inniger ins L» b.en und Hon Mr^er,.Ktztz^hePn;rnt,'^r sie.M 127 - immer vereinen sollte, da — winkte das Schicksal zu neuem Kampfe. Jener Hauptmann, der nun ob dem Frevel, den er an Alphar verübte, in den Bergwerken zu Koperberit schmachtete, wurde mit dem tiefsten Hasse und der unversöhnlichsten Rache gegen Alphar erfüllt, und der Entschluß, ihn zu vernichten, war gefaßt. — O! die Rache wurzelt verderbend, als unrechtmäßige Liebe zu sich selbst; man schmeckt ein barbarisches Vergnügen durch die Thränen, die man Andern herausprcßt. Das Unglück eines Feindes macht das eigene vergessen, man betrachtet sich gerne als den Saturnus der alten Karthaginenser, dessen Zorn nur durch Menschenopfer befriedigt werden konnte. Eine Schwedinn, mit welcher diejer Hauptmann durch längere Zeit einen vertrauten Umgang gepflogen hatte, sollte das Werkzeug seiner Rache seyn. Sie drängte sich zu diesem Zwecke in die friedliche Behausung Alphars, und dessen Trauungs. tag sollte nach ihrem Anschlage sein Todestag werden. Eine verwelkende Knospe sollte die Wiege und der Sarg des Glückes zweier Liebenden seyn.— Ohne Ahndung der Gefahr, die ob seinem Haupte schwebte, bildete Alphar die Sphäre feines künftigen Glückes aus die dauerhafteste Weise, und der Standpunkt des Philosophen bildete ihn, was eigentlich die höchste Aufgabe einer Diätetik ist — zum jovialen Menschen. Er war von nun an immer froh, sprach aus voller Brust, umarmte jedermann, hatte einen gesunden Magen und ein reines Gewissen, und machte, bei Allen sein Glück, ohne damit zu prahlen. — Leider ist dieser biedre Schlag von Menschen so selten, weil unsre Kinder an Geist, Herz und Körper verkrüppelt werden, weil nur alles in den Kopf gepfropft und das Gemüth leer gelassen wird. Man nennt diese Leute gerne excentrisch, überspannt u. s. w. — Laßt sie doch! sie lachen auch Altagsmenschcn, alle aus. Da nahte der lang ersehnte Zc'ttpunkt, in dem Alphar und Christine durch das unzertrennliche Band der Ehe vereiniget werden sollten, und diesen Zeitpunkt wählte auch die Schwedinn zur Ausführung ihres Vorhabens. — Schon hiclt Alvhar den Becher mit dem Todestranke in der Hand, da erfaßten ihn unwiderstehlich die Farbenscitcn seines Glückes; mit inniger Sehnsucht umschlang er Christinen, und drückte sie fest an sein Herz. D Christine! ricf er, ich liebe dich mit Entzücken, bist du auch nicht so schön, daß dich ein Aldano zum Muster ftincr Grazien erwählt hätte, oder ein asiatischer Sybaritc dich seinen Gcorginerinnen vorziehen würde, so ist cs doch dein Wesen, was mich entzückt. Meine Liebe ist mehr als dns hitzige Fieber der Sinne; nicht jene Greise von zwanzig Jahren, wovon es in den Städten wimmelt, können unser Glück berechnen, nicht die Bewunderer Aretins können den Pinsel Alba-no's beurtheilen. Die Natur hat mich in deine.-Arme geführt, du führst mich geläutert in ihre Ar me zurück! Meine Seele frohlockt über die Verherrlichung der Vorsehung, die mich auf den verworrensten Wegen zum Ziele leitete. Der rührende Ton Alphars versetzte die ver« brecherische Schwedinn in die heftigste Bewegung, sie schlug die Augen nieder und ihre Fiebern bebten. Selbst den empfindsamsten Verlust, suhrAlphar weiter fort, hat mir die Vorsehung ersetzt, den Mangel der innigsten Bande, jener nämlich, die Kinder an Aeltern knüpfen. Wie? ihre Mutter lebt nicht? fragte die Schwe« dinn; — Für mich hat sie nie gelebt, erwiederte Al' phar ernst, mein Tod sollte die Schande meiner Geburt verhehlen; ich wurde in den Wald weggesetzt, wo ich mich eines bessern Schutzes von wilden Thieren erfreute, als imEchooße meiner Mutter.— Um welche Zeit, und wo geschah der Frevel? fragte mit Beben die'Schwedinn. —Vor 25 Jahren beiläufig, in den Wäldern, die an das mitternächtliche Dalekarlien gränzen, erwiederte Alphar. Da ergriff die Schwedinn mit einem lauten Schrei den Giftbecher und stürzte ihn auf den Boden, warf sich zu Alphars Füßen und wehklagte: O! ich Unglückselige! erkenne in mir deine Mutter, die dich einst verstieß ron ihrcm Herzen, um dich dem Raube wilder Thiere preis zu geben, und nun im Begriffe war, um deinen Water zu rächen, dich zu vergiften; überlasse die Sorge meiner Strafe dem rächenden Gewissen; sey glücklich, und vergiß diejenige, die dich erzeugt! __ Alphar, zwar einsehend, daß jedes Band bereits zerrissen, das ihn an seine Aeltern knüpfte, lernte doch bereits das Uebel zu hochachten, um nicht auch hier die Vorsehung zu preisen. Er hob sanft die Schwedinn auf und sprach: Sie sollen leben, meine Mutter, mir leben und Ihrer Besserung; mein Glück werde das Ihri. gc und Ihr Tugcndhastwcrdcn mein Glück. __ Aber eben so erwachen unnennbare Gewalten in mir, die das Bild meines Vaters malen, und mich hinziehen zu seiner Rettung. Meine Christine, sprach er gerührt, wir wollen unsere Trauung einige Tage aufschieben, bis es mir gelungen ist, auch meinen Vater zu gewinnen. Statt zu antworten, drückte Christine ihren Alphar innig an das Herz. Die Trauung wurde verschoben , und er eilte an den Thron Ulrikcns, warf sich zu ihren Füßen und erwirkte die Befreiung seines Vaters. Auf Flügeln der Eile erreichte erM- 128 perberit, obwohl unter andern Empfindungen, als er es das erstemal betrat. Der Hauptmann, Alphar gewahrend, schüttelte mit tiefem Ingrimm seine Ketten, und schwang drohend seinen Hammer; aber gelassen sprach Alphar: Nun wohlan, Unglücklicher', kühle deine Rache am eigenen Blute, daß sterbend der Sohn jenen Vater eckenne, der ihn lebend von sich gestoßen. Der Hauptmann erbebte und verhüllte weinend sein Antlitz. Fliehe! Fliehe'. __ rief er schmerzlich aus, und mache den Verbrecher nicht noch unglücklicher, der es nicht wagen dars, dich Sohn zu nennen^ und an seinHerz zudrücken.— Nicht also, Vater! sprach Alphar, dem sich, ohne mit Shaftesbury bekannt zu seyn, doch die Ueberzeugung der ursprünglichen Gutherzigkeit des Menschen aufdrang __ verdammen Sie sich nicht selbst; im Flammenofen der Neue, und im ernsten Streben nach Gutem, liegt der Trost des Sünders! — Ich habe Ihre Begnadigung erwirkt, ich sehe Ihre Seele zerknirscht, und vernichtet in Neue! fassen Sie Muth, um dem erhabenen Ziel des Menschen entgegen zu ringen. — Der Hauptmann stand lange Zeit in Schweigen versunken, stürzte sich dann zu Alphars Füßen und benetzte sie rni," Thränen. Dann erhob er sich ernst und drückte lhm, mit den Worten die Hand: Es soll dich nicht reuen, mein Wohlthäter gewesen zu seyn; ich fühle eine geistige Wiedergeburt in mir, und neue Kraft, den Dornenpfad der Seelenvollendung zu wandeln und den. Kampf des Fleisches zu bestehen. — Da lagen sich Sohn und Vater lange in den Armen. — So sind die Wirkungen des starken Geistes fruchtbringend, wie die Alles bewässernde Quelle des Alcinous. Der Hauptmann verband sich sodann gesetzlich nur der Schwedinn, und Alphar, in den Armen Lhristincns, pries das Glück, ein Vaterland, Aeltern und eine. Gattinn zu besitzen, pries sich als den glücklichsten aller Männer, denn er war — ein Mensch. Wie die Mtclnnev und Frauen seyn sollen, und nicht seyn sollen. Die Männer sollen seyn wie Adam, es darf für sie nur ein einziges Weib eristiren, und wieder Nicht wie Adam, dcr sich vom Weibe zur Sünde verleben ließ.. Die Männer sollen seyn wie der Sand, so fein, imd wiederum nicht wie der Sand, auf den man nicht bauen kann. Die Männer sollen seyn wie W.infässer, voll Geist, und nicht wie Weinfässer, die so voll sind, daß sie sich nicht rühren können. Die Männer sollen seyn wie Gären, die sich nicht an Todten vergreifen, und wiederum nicht wie Bären, sie sollen nicht auf der Bärenhaut liegen. Die Männer sollen seyn wie Kornähren, einen Bart haben, und nicht wie Kornähren, die jeden Flegel auf sich losdreschen lassen. Die Männer sollen seyn wie die Eulen, Begleiter der Minerva, und nicht wie die Eulen, auf den Raub ausgehend. Die Männer sollen scyn wie die Tauben, ohne Falsch, und nicht wie die Tauben, die man rupfen kann. Die Nomanschreiber unter ihnen sollen seyn wie Nante, so vielgelesen, und nicht wie Nante, so wenig des Lesens werth. Die Lyriker sollen seyn wie die Nacht, erquickend und voll Sterne, und nicht wie die Nacht, dunkel und schlafbringend. Die Advocaten sollen seyn wie das Nad, das Verbrecher zermalmt, und nicht wie das Nad, das man schmieren muß, wenn man es braucht. Die Gastwirthe sollen seyn wie Messer, nicht ungeschliffen, und nicht wie Messer, sie sollen nicht schneiden. Jeder Mann soll seyn wie ein schwarzes Brett, worauf man rechnen, und nicht wie ein schwarzes Brett, dem man leicht was weiß machen kann. Die Frauenzimmer sollen seyn wie Oblaten, Geheimnisse bewahren, und nicht wie Oblaten, die in aller Leute Mäuler kommen. Die Frauenzimmer sollen seyn wie ein Besuchzimmcr, stets aufgeräumt , und wiederum nicht wie ein Vesuchzimmer, für jeden Fremden zugänglich. Die Frauenzimmer sollen seyn wie ein Luftballon, sich gen Himmel erhebend, und nicht wie ein Luftballon, der nicht zu lenken ist. Die Frauenzimmer sollen seyn wie die Sonne, so freundlich und warm, und nicht wie die Sonne, sie sollen keine Flecken haben. Die Frauenzimmer sollen seyn wie Schlüssel, und Sachen von Werth vor Dieben bewahren, und wiederum nicht wie Schlüssel, sie sollen keinen Bart haben. Die Frauenzimmer sollen seyn wie der Mond, sich nicht von der Erde entfernen, und nicht wie der Mond, ter fast alle Tage von der rechten Bahn abweicht. Die Frauenzimmer sollen seyn wie Harfen, vielsaitig, und nicht wie die Harfen, so leicht zu verstimmen. Die Frauenzimmer sollen seyn wie die Spinnengewebe, blutstillend, wundenheilend, und wiederum nicht wie die Spinnengewebe, zum Fangen geschickt. Die Frauenzimmer sollen seyn wie die Wahrheit, ungeschminkt, und nicht wie die Wahr-heit, sie sollen sich nicht unverhüllt zeigen. Nachricht an die ^. 1>. Zeitungs - Pränumeranten. Vel dem mit Ende dieses Monats bevorstehenden Schluß der halbjährigen Pränumeration für die Laibacher Zeüuna. sammt dem Illyrischen Blatte, stattet der Gefertigte seinen verbindlichsten Dank für die bisherig Abnahme ab, und macht die ergebenste Einladung auf die weitere Pranumercmon fur das zweite Semester, mit der Bitte, daß die neu eintretenden sowohl als die bisherigen ?. 1. Pra-numeranten ihre Bestellung, noch im Laufe dieses Monats machen wollen, damtt dle complete Sendung erfolgen könne., „ . . <, - ^ Die weiteren Bestimmungen enthält die ausführliche Pranumerattons-Anzeige, welche m den IntelligenMättern dieser Zeitung wiederholt erscheint. Laibach im Juni 1840. ^ ^ «., . ZM3Z Alovs Ovler v. RlemmaVr. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr.