Anzeigen Qisterate; werden nach Tarif be rechnet und von der Ver waltung des Blattes übernommen Bezugspreise Für Dsterreich-Ungarn ganzjährig K 4 halbjährig K 2 Für Amerika: ganzjährig D. I 25 Für das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Gottmeer Zote Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott fcheer' Boten erhältlich. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Woteu in Gottschee, Hauptplatz Sir. 87 Berichte sind zu senden an die Schriftleitung des Hottfcheer Woten in Gottschee. 4. und 19. Postiparkassen-Konto Nr. 842.285 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Berschlerßstelle: Schul gaffe Nr. 75. Wr. 11. Oottschee, am 4. Juni 1909. Jahrgang VI. Erster deutschösterreichischer Sanerntag. Über Anregung des „Niederösterreichischen Bauernbundes" wurden die Bauern Deutschösterreichs vor vierzehn Tagen zu einem allgemeinen Bauerntage eingeladen. Er fand am Feste Christi Himmelfahrt in Wien in der Rotunde statt und war glänzend besucht. 25.000 Bauern aus allen Teilen unseres Vaterlandes hatten sich eingesunden und die Grüße jener vielen Tausenden überbracht, die persönlich nicht erscheinen konnten. Eingeleitet wurde die Tagung mit einem feierlichen Gottesdienste in der Votivkirche, worauf die Bauernscharen, begleitet von vierzehn Musikkapellen, zur Rotunde zogen. Um 1 Uhr nachmittags begann dort die Versammlung. Abg. Stöckler eröffnete und begrüßte dieselbe und gab seiner besonderen Freude darüber Ausdruck, daß auch aus anderen Ständen so zahlreiche hohe Gäste durch ihre Gegenwart dem Bauernstände ihre Wertschätzung bekunden. Waren doch nebst den christlichsozialen Reichsrats- und Landtagsabgeordneten, welche fast vollzählig erschienen waren, auch Ackerbauminister Dr. Braf, Landmarschall Prinz Liechtenstein, der Präsident des Abgeordnetenhauses Dr. Pattai und viele andere hohe Gäste anwesend. Die Grüße des Wiener Bürgermeisters Dr. Karl Lueger überbrachte der Vorsitzende. Begrüßungstelegramme liefen von den österreichischen Bauernbünden und von vielen Privatpersonen ein. Der Gottscheer Bauernbund hatte folgendes Begrüßungstelegramm entsendet: Zur heutigen großartigen Tagung der deutschen Bauern aus sämtlichen Gauen des Reiches sendet ein Fähnlein treuer, kampfbewährter Gesinnungsgenossen in der deutschen Sprachinsel Gottschee kernveutschen Bauern- gruß. Möge das große Werk gelingen, alle christlichdeutschen Bauern Oesterreichs zusammenzufassen und zu vereinen in einem großen, mächtigen Bunde, der kraftvoll und unbeugsam entstehen soll für die materiellen und idealen Güter des deutschen Bauernstandes in unserem großen, schönen Vaterlande! Lauten, begeisterten Beifall erweckten die Begrüßungsansprachen des Ackerbauministers, des Prinzen Liechtenstein und des Präsidenten Dr. Pattai. Ackerbauminister Dr. Braf führte aus, daß es ihn freue, an einer so großartigen, von selbem Geiste getragenen Bauernversammlung teilzunehmen, die zwar in erster Linie die berechtigten Interessen des eigenen Standes fördern, aber ihre Bestrebungen immer mit den Forderungen des Gemeinwohls im Einklänge wissen wolle. Es möge dem Geiste, der die Versammlung beherrscht, der volle Segen werden. Landmarschall Prinz Liechtenstein wies in seiner Begrüßung hin auf die Verdienste der christlichsozialen Partei um die Organisation der Bauern. Wir Städter lassen uns nicht gegen die Agrarier, sie nicht gegen die Städter hetzen. Wir sind ein einig Volk von Brüdern. Präsident des Abgeordnetenhauses Dr. Pattai betonte das volle Recht des Bauernstandes, sich zu organisieren, um so jenen Einfluß auf die Gesetzgebung im Staate zu gewinnen, welcher dem Bauernstände als der Grundlage jedes Staatswesens gebührt. Der Bauernstand war bisher immer bescheiden in seinen Anforderungen, es ist aber nicht gut, wenn er zu bescheiden bleibt. Landesausschuß Stöckler dankte den Vorrednern für ihre ehrenden, herrlichen Begrüßungsworte und erklärte hierauf, zur Abwicklung der Tagesordnung zu schreiten. Wir können heute auf den näheren Wie gewonnen, so zerronnen. Eine Auswanderergeschichte. (Fortsetzung.) Wieder befand sich Minna im dumpfen Raume des Zwischendecks, gerüstet zur Rückkehr in die liebe alte Heimat. Aber diesmal fühlte sie sich weit elender, als auf der Herreise; denn das grausame fremde Land hatte ihr alles geraubt, was sie besessen: Arbeits-sieudigkeit, ihre geringen Geldmittel und — die Ehre. Nebenbei auch den Bräutigam, dessen Verlust sie jedoch leichter verschmerzte, da er sich als ein Elender entpuppt hatte. Bettelarm kehrte sie nach der Heimat zurück, und daß sie es überhaupt tun konnte, daß sie nicht in dem weiten, liebeleeren New Jork elend zu Grunde gegangen war, verdankte sie nur der Güte ihrer früheren Herrschaft, welche nebst einem trostreichen Brief das Reisegeld gesandt hatte. Minna stand, über ihr seltsames Mißgeschick nachdenkend, auf dem den Zwischendeckreisenden zugänglichen Teil des Verdecks, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. „Fräulein Minna", sagte eine tiefe männliche Stimme hinter ihr. „Herr Putte!" rief Minna bewegt aus. Jubelnd sprangen die beiden Kinder des Witwers an ihr empor, küßten sie und freuten sich des unerwarteten Wiedersehens. „Na, ist es Ihnen auch so in Amerika gegangen, wie mir?," fragte Putte treuherzig, „hat Ihnen die Fremde nicht geschmeckt? Ja, es ist ein eigentümliches Land, das wir da soeben verlassen. So groß, so überreich von der Natur mit wertvollen Gaben aus-gestattet, und doch — für uns Deutsche so leer an Freuden, die uns das Leben angenehm machen sollten. Die einen gewöhnen sich nie und nimmer an die amerikanische Luft und die ändern, die es fertigbringen, die werden oft recht seltsame Menschen in dieser Verwandlung. Das habe ich an meinem Onkel beobachten können. War er doch in der Heimat ein braver, fröhlicher Kerl, der ein warmes Herz auch für andere hatte 1 Und was ist im gelobten Land Amerika aus ihm geworden? Ein müder, von harter Arbeit zerriebener Mensch, der nur noch einen Gott kennt und anbetet, nur noch einen Freund besitzt — den allmächtigen Dollar. Ja, ich habe unfreundliche Zeiten auf seiner Farm durchlebt und mich mehr als einmal heimgesehnt. Eines Tages erkrankte aber der alte Mann, und ehe er von seinen Banknoten und Dollarscheinen so recht Abschied nehmen konnte, war es aus mit ihm. Mir als seinem einzigen Verwandten fiel seine ganze Hinterlassenschaft zu. Was glauben Sie wohl, Fräulein Minna, was ich getan habe? Vier Wochen nach dem Tode des alten Mannes war die Farm mit allein Vieh und allen Vorräten verkauft, die gesparten Gelder Inhalt der einzelnen Vorträge nicht eingehen, sondern nur kurz die Gegenstände berühren. Genauere Inhaltsangabe folgt in den nächsten Nummern. Die Abg. Fißlthaler, Böhr und Budig behandelten das Verhältnis des Bauernstandes zu den übrigen Ständen und zum deutschen Volke. Die Abg. Schraffl, Gruber und Hagen Hofer sprachen über die Notwendigkeit eines alle deutschösterreichischen Bauern umfassenden Reichsbauernbundes. Im nächsten Jahre schon tritt er ins Leben. Der hierüber gefaßte Beschluß lautet: „Der am 20. Mai 1909 in Wien tagende erste deulschösterreichische Bauerntag beschließt hiemit die Gründung eines deutschösterreichischen Bauernbundes. Die konstituierende Versammlung ist im Laufe des nächsten Jahres einzuberufen." — Unter stürmischem Jubel wurde diese Resolution einstimmig angenommen. Über die Notwendigkeit der Altersversicherung sprachen die Abg. Schoosleitner und Stöckler, über Weinbauangelegenheiten, Viehversicherung Dienstbotennot und Militärfragen die Abg. List, Mayer, Huber; über Bodenentschuldung, Reform der Steuern, Bekämpfung der Güterschlächterei die Abg. Bauchinger, Kienzel und Kreilmeier; über Handelsvertragspolitik die Abg. Ritter von Pantz, Fink und Niedrist. Nach Erledigung der Tagesordnung wurde unter begeistertem Beifalle die Absendung eines HuldigungStelegrammes an Se. Majestät beschlossen. Hierauf wurde die Volkshymne und die neue Bundeshymne gesungen. Hiemit schloß die großartige Versammlung. Hocherfreulich war diese Tagung. Zeigte sie doch, daß die Arbeit der letzten Jahre eine für den Bauernstand ungemein fruchtbare ist. Wenn man bedenkt, daß der Gründung von Bauernbünden einerseits so mannigfache Hindernisse in den Weg gelegt wurden, anderseits aber im Bauernstände selbst der Glaube an Selbsthilfe und die Überzeugung von der Notwendigkeit des Zusammenschlusses aller so schwer zu wecken waren, dann muß auch der Gegner die heutigen Erfolge der christlichen Bauernorganisation anerkennen. Bei 200.000 deutsche Bauern sind heute organisiert, und daß diese Organisation keine tote ist, beweisen die glänzenden Wahlerfolge bei den letzten Landtagswahlen in Vorarlberg, Salzburg, Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark. Und ist es nicht ein weiterer Erfolg, daß der Ackerbauminister und der Präsident des Abgeordnetenhauses in eine Versammlung von Bauern kommen und größtmöglichste Ünterstützung zusichern? Solange der Bauer ohne Organisation da stand, haben ihn so hohe Herren wenig berücksichtigt. Auch das kleine Gottschee blieb nicht zurück; es darf sich rühmen, unter den ersten gewesen zu sein, die die Notwendigkeit eines Bauernbundes nicht nur erkannten, sondern das Erkannte auch ausführten. Auch bei uns hat sich der Bauernbund, selbstredend in bescheidenerem Maße, als lebenskräftig und nutzbringend erwiesen. Noch einen Beweis erbrachte der Bauerntag in Wien. All die Tausende, welche erschienen waren, und all die tausende Bauern, welche nicht abkommen konnten, sind auf christlicher Grundlage organisiert. Das Häuflein jener deutschösterreichischen Bauern, welche mit ihrem Liberalismus Staat machen wollen, ist so winzig klein und haust trotz hoher Gönnerschaft immer mehr ab. Wo der alles zersetzende und zerfressende Liberalismus zum Fundament genommen wird, dort kann ein fester, dauernder Bau nicht entstehen. Die einzig sichere Grundlage für jedes Werk sind die Grundsätze unserer Religion. __________ 13 Milliarden Schulden aufdem österrMealitiitenbesch. Der gewesene Ackerbauminister Abg. Dr. Ebenhoch legt in einem Artikel der „Reichspost" dar, daß mit Schluß des Jahres 1906 die in den öffentlichen Büchern eingetragene Hypothekenschuld des Realbesitzes in den Reichsratsländern mit Ausnahme Dalmatiens den Betrag von annäherungsweise 12.752,587.355 K erreicht hat. Die Grundverschuldung hat sich in 25 Jahren mehr als verdoppelt. In Wirklichkeit muß obige Ziffer freilich eine Verringerung erfahren, da ja auch viele verbücherte Darlehen in Vormerkungen (Renten, Ausgedinge, Annuitäten) namentlich bäuerlichen Ursprunges schon bezahlt, aber aus Ersparungsrücksichten mitunter noch nicht im Grundbuche gelöscht sind. Dem stehen aber auch die Ermangelung des Ausweises Dalmatiens und die nicht verbücherten Schulden gegenüber. Die Folgen dieser großen modernen Schuld- und Zinsrobot drücken. Diese Not drückt sich unter ändern auch in der Anzahl der jährlichen exekutiven Versteigerungen bäuerlichen Besitzes) von Haus und Hof aus, die man durchschnittlich jährlich mit 10.000 bis 11.000 beziffern kann (im Jahre 1905 zum Beispiel 10.723). Allerdings wird da unter land- und bäuerlichem Besitz auch mancher Jndustriebesitz am Lande (Billen, Hotels, Bade- oder Kurhäuser) eingerechnet. Wenn wir obiger Schuld die Einlagen der Sparkassen und Raiffeisenkassen gegenüberstellen, so finden wir, daß der Einlagenstand in den Sparkassen Ende 1906 — 4.904 Millionen 416.675 K betrug, jener in den Raiffeisenkassen zur selben Zeit sich auf 482 Millionen 841.475 K bezifferte. Dazu kämen noch über 2 Millionen der dalmatinischen Zentralkasse in Spalato. Aber dieser Vermögensstand bildet keine vollwertige Gegenüberstellung zu dem Schuldenstande des Realbesitzes, weil unter den Einlegern sich auch viele befinden, die keinen liegenden Besitz haben, z. B. Taglöhner, Dienstboten, Fabriksarbeiter und sonstige kleine Sparer. Die Entschuldungsfrage des Realbesitzes ist darum eine wichtige Frage, und darum sind alle störenden radikalen Hetzereien, welche im Reichsrate wirtschaftliche Arbeit verhindern, verwerflich. flüssig gemacht und jetzt geht es wieder heim, wo ich mir ein kleines Anwesen kaufen werde. Freilich," setzte er seufzend hinzu, „eine Frau wird mir dabei an allen Ecken und Enden fehlen, denn ohne Frau im Haus geht oft die beste Wirtschaft zu Grunde!• lind meine Kinder brauchen eine gute Mutter. — Wissen Sie auch, Fräulein Minna, daß die Kinder Sie vom Herzen lieb haben?" Minna neigte schweigend das Haupt. Ihre Augen schwammen in Tränen, während sie auf die wellenbewegte Wasserfläche hinausschaute. Der Dampfer verließ in diesem Augenblicke den Hafen von New Iork und glitt an der Freiheitsstatue vorüber. Mit dem mehr und mehr zurückweichenden Land versanken die himmelstürmenden Gebäude, Wolkenkratzer genannt, verschwammen und vertonten das Lärmen, Rasseln, Jubeln und Seufzen der Weltstadt New Aork. „Minna, wollten Sie meinen Kindern eine gute Mutter sein?" Das Mädchen zuckte zusammen, als diese Frage an ihr Ohr tönte. Und sie empfand, daß ein braver Mann dieselbe an sie richtete. Durfte sie ihn täuschen? Durfte sie, die man aus Mangel au Beweismitteln aus dem Gefängnisse entlassen, die Lebensgefährtin des Ahnungslosen werden? Nein, nicht einschleichen wollte sie sich in sein Vertrauen, in sein Haus. Mit leiser, schmerzbewegter Stimme erzählte sie ihre Leidensgeschichte. Doch als sie geendet, erwiderte ihr Putre lächelnd: „Das alles habe ich bereits gewußt. Denn mein erster Weg, als ich in New Aork anlangte, war in das Haus des Juwelenhändlers, um Sie aufzusuchen, und da erfuhr ich denn, was vorgefallen war. So eine freche Irische, der die Verschlagenheit und Schlechtigkeit aus den Augen auf hundert Schritt Entfernung herausgeleuchtet, erzählte mir die Geschichte. Na ich habe ihr Bescheid gesagt; das Frauenzimmer wurde gelb und grün, was ihr zu ihrem fuchsigen Haar ausgezeichnet stand. Leider konnte ich Ihre Adresse, liebe Minna, nicht ermitteln und so mußte ich mit schwerem Herzen die Reise antreten. Aber sehen Sie, das Glück war mir günstig, es hat uns hier wieder zusammengeführt. Ist das nicht ein Wink des Schicksals?" Ja das ist es! Nun reichte sie dem Landsmanne beide Hände und schaute dankbar in seine Augen, in gute, treue, aufrichtige Augen! (Schluß folgt.) Aus Stabt und Land. Gottschee. (Verzicht auf die BürgermeistersteIle.) Bekanntlich ließ sich Herr kaiserl. Rat A. Loy, der bereits 20 Jahre das Ehrenamt eines Bürgermeisters der Stadtgemeinde Gottschee bekleidet hatte, nur über besonderes Ersuchen der neugewählten Mitglieder der Gemeindevertretung und mehrerer Virilstimmeniuhaber dazu bewegen, neuerdings die Bürgermeisterstelle anzunehmen. Wie man uns mitteilt, geschah dies in der sicheren Erwartung, daß die neugewählten Gemeindeausschußmitglieder eine geschlossene und zuverlässige Mehrheit bilden würden, auch gegenüber jenen paar unzufriedenen Radikalen, die in der Gemeindevertretung Virilstimmen besitzen. Am 19. Mai fand nun die erste Sitzung des Gemeindeausschusses statt, die zugleich auch gewissermaßen die erste Probe werden sollte für die Zuverlässigkeit gewisser Stadtväter. Nachdem die Wahlen in die verschiedenen Sektionen vorgenommen worden waren, schritt man zur Wahl des Sparkassenausschusses. Die gewählten Mitglieder der Gemeindevertretung und die mit ihnen gehenden Virilstimmen hatten früher in einer Vorbesprechung die Liste der in den Sparkassenausschuß zu entsendenden Mitglieder in gegenseitigem Einverständnis festgestellt und es wurde demnach diese Liste vom Herrn Major Braune im Gemeindeausschusse zur Annahme vorgeschlagen. Da erhob sich der Virilist Herr Anton Hauff der Ältere und beantragte unter gehässigen, gröblich verletzenden Ausfällen aus den Vorsitzenden, Herrn Bürgermeister Loy, die Annahme einer anderen Liste, die auch Herrn Dr. Karnitschnig enthielt. Sonderbarerweise fiel es niemandem in der Gemeindevertretung ein, gegen eine derartige unwürdige Anrempelung und Beleidigung des Bürgermeisters Verwahrung einzulegen oder die Mißbilligung auszusprechen. Man war eben, wie es scheint, allgemein ganz perplex. Waren nun einzelne Mitglieder der Gemeindevertretung mit der in der früheren gemeinsamen Besprechung festgestellten Liste nachträglich nicht mehr vollkommen einverstanden, so wäre es das beste gewesen, die Wahl von der Tagesordnung abzusetzen und eine neuerliche Besprechung abzuhalten. Statt dessen beantragte Herr Forstmeister Rudolf Schadinger die Vornahme der geheimen Wahl. Dieser Antrag bot mehreren Gemeindeausschußmitgliedern die, wie es scheint, willkommene Gelegenheit „umzufallen" und ihrem früheren Entschlüsse untreu zu werden. Zur allgemeinen Überraschung wurde nämlich tatsächlich Herr Dr. Karnitschnig gewählt. Ob Herr Dr. Karnitschnig mit Herrn Forstmeister Schadinger den eingebrachten Antrag früher vereinbart hatte, wissen wir nicht. Nach der unmittelbar früher vorangegangenen persönlichen rohen Anflegeluug seiner Person mußte Herr kaiserl. Rat Loy in dem ganzen Vorgänge eine Demonstration gegen seine Person erblicken und fand sich deshalb veranlaßt, aus seine Bürgermeisterstelle zu verzichten. Intrige im Bunde mit unglaublicher Naivität und Gedankenlosigkeit einzelner Gemeindevertreter verhalsen Herrn Dr. Karnitschnig diesmal zu einem Triumph, den er wohl selbst kaum erhofft hatte. — (20 Jahre Bürgermeister.) Am 20. Mai 1889 wurde Herr Alois Loy zum Bürgermeister der Stadtgemeinde Gottschee gewählt. Er bekleidet diese Ehrenstelle demnach nunmehr schon volle 20 Jahre. In diese zwei Jahrzehnte fällt die Zeit des großen Aufschwunges von Gottschee auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Im Jahre 1893 wurde die Bahnstrecke Laibach-Gottschee eröffnet. Im gleichen Jahre wurde auch der Bau der neuen Volksschule und des Schlachthauses begonnen und im nächsten Jahre vollendet, ebenso der Zubau am Fachschulgebäude. Im Jahre 1895 wurde von der Stadt das alte Volksschulgebäude käuflich erworben, das jetzt Gemeindehaus (Stadthaus) ist. In das Jahr 1896 fallen die Eröffnung des städtischen Wasser- und Elektrizitätswerkes und der Umbau der unteren Brücke. Im gleichen Jahre wurde das städtische Weichbild erweitert durch Einverleibung der beiden Vororte Gnadendorf und Hutterhäuser. Im Jahre 1897 wurde von der Stadtgemeinde die jetzige Gemeinde Seele abgetrennt. Im Jahre 1898 wurde die hiesige Fachschule für Holzbearbeitung in die Verwaltung des Staates übernommen. Das Jahr 1903 ist gekennzeichnet durch die feierliche Einweihung der neuen, schönen Stadtpfarrkirche. Im Jahre 1904 wurde am hiesigen Gymnasium eine Vorbereitungsklasse errichtet und im Jahre 1907 die Ausgestaltung des hiesigen Untergymnasiums zu einem Obergymnasium erreicht. Heuer ist die Erwerbung eines Gebäudes (Realität) für das zu errichtende deutsche Studentenheim perfekt geworden und wird im Herbste auch der Zubau am Gymnasialgebäude vollendet werden. Von kleineren Neuschöpfungen seien verschiedene Kanalisierungsarbeiten, die Errichtung eines städtischen Schwimmbades, die Anpflanzung von Obstbaumalleen, die Regelung der Mehrungsausfuhr (Exhaustor), die Anlegung von Bürgersteigen und dergl. erwähnt. Als Obmann des Ortsschulrates erwirkte Herr Bürgermeister Loy die Erweiterung der städtischen Knabenvolksschule aus fünf Klassen und der früher zweiklassigen Mädchenvolksschule auf drei, bezw. vier Klassen (eine Zeitlang überdies noch eine Parallelabteilung). Eine Musikschule wurde gegründet. In seiner Eigenschaft als Obmann des Bezirksstraßenausschusses setzte Herr kaiserl. Rat Loy die Übernahme der Bezirksstraße Lienfeld-Brod-Ossilnitz in die Verwaltung des Landes durch. Der Bau der Straße nach Ebental ist nun ebenfalls als gesichert zu betrachten. Die Erwirkung einer staatlichen Subvention für die Landesstraße Laibach (Skofelza)-Gottschee-Tschernembl-Landesgrenze wurde gleichfalls durch ein Einschreiten des Gottscheer Bezirksstraßenausschusses erwirkt. Das hiesige, früher ganz vernachlässigte Krankenhaus wurde dem Sanitäts-Distrikte Gottschee zur Verwaltung übergeben. In seiner Eigenschaft als Obmann der Sanitätsdistriktsvertretung gelang es Herrn Loy, Subventionen zu erwirken, daß das Spital entsprechend umgebaut werden konnte, ohne daß die Sanitätsdistriktsumlagen erhöht zu werden brauchten. Durch die Bemühungen des Gottscheer Bezirksstraßenausschusses wurde es eben jetzt auch erreicht, daß der Staat für Wildbachverbauungen an der Straße nach Ossilnitz und behufs Sicherung dieser Straße 24.000 Kronen als Subvention bewilligte. Auch um die für die Gottscheer günstige Fassung des neuen Hausiergesetzes hat sich Herr kaiserl. Rat Loy anerkennenswerte Verdienste erworben. Für seine Verdienste um das öffentliche Wohl wurde er im Jahre 1898 durch die Verleihung des Goldenen Verdienst--krenzes mit der Krone und im Jahre 1908 durch Verleihung des Titels eines kaiserlichen Rates ausgezeichnet. Herr kaiserl. Rat Loy ist zwar unser politischer Gegner. Seinem Einflüsse auf die Landbevölkerung und seiner ungemein rührigen Agitation im Jahre 1907 haben wir es hauptsächlich zuzuschreiben, daß im Reichsratswahljahre der christlichsoziale Kandidat in Gottschee nicht durchdrungen konnte. Nichtsdestoweniger tragen wir kein Bedenken, die Verdienste des Herrn Bürgermeisters gerechterweise auzuerkennen. Es ist uns auch nicht unbekannt, daß er die Fortsetzung der rohen Demonstrationen gegen die Christlichsozialen nach der Reichsratswahl mißbilligte. Und als es sich heuer darum handelte, den bisherigen Parteifeindseligkeiten ein Ende zu machen, die Parteigegensätze zu mildern und den Frieden wieder herzustellen, da fand der Ber-ständigungsgedanke und der Gedanke des Zusammenwirkens beider Parteien in nationalen und wirtschaftlichen Fragen an Herrn kaiserl. Rat Loy eine kräftige Stütze. Daß Herr Bürgermeister Loy im Jahre 1903 nicht Hand in Hand mit den Los von Rom-Stürmern ging, sondern seinen Einfluß dahin geltend machte, daß diese für Gortschee in jeder Beziehung unheilvolle Bewegung nicht weiter um sich griff, rechnen wir ihm ebenfalls als ein anerkennenswertes Verdienst an. — (Sparkasse der Stadt Gottschee.) Einer geschickt eingeleiteten Intrige hat es Herr Notar Dr. Karnitschnig zu verdanken, daß er kürzlich in den Ausschuß der Sparkasse gewählt wurde. Nachträglich schämten sich freilich mehrere Herren darüber, daß sie sich so gedankenlos und nichtsahnend in eine Falle locken ließen. Überall, in der Stadt sowohl als auch insbesonders aus dem Lande, schüttelt man verblüfft und entrüstet den Kopf über den mehr als sonderbaren Tausch, den die Stadt Gottschee jetzt gemacht hat: Die Gemeindevertretung, bezw. eine Zufallsmehrheit derselben, hat ihren eigenen verdienten Bürgermeister hinausgeekelt und dafür einen Dr. Karnitschmg eingetanscht! Wer hätte so etwas für möglich gehalten! Gereicht dieser Tausch der Stadt Gottschee zur Ehre uud zum Vorteile? Es wird wohl nur ganz wenige Quertopfe geben, die diese Frage zu bejahen bereit sein werden. Ein grober 'gehler ist begangen worden, der die Stadt auch vor dem Lande, und zwar sowohl vor den Schwarzen, als auch vor den Roten, arg bloßgestellt hat. Wie könnte dieser Fehler gutgemacht werden? Am besten dadurch, daß man Herrn Dr. Karnitschnig, der bekanntlich doch ein Gegner der überwiegenden Mehrheit des Sparkassenansschnsses ist, die Stelle eines Rechtskonsulenten entzöge. Das wäre die wirksamste Genugtuung für die jüngste Intrige. Wir glauben, daß diese Maßregel den Beifall aller Vernünftigen und Gemäßigten ohne Unterschied der Partei fände. — (Vom V olk s schuld i enste.) Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat dem Schulleiter der Volksschule in Ebental Herrn Johann Wittine krankheitshalber einen Urlaub bis zum Schlüsse des Schuljahres bewilligt, mit dessen Vertretung den provisorischen Lehrer in Altlag Herrn Josef Gregoritsch betraut und an Stelle des letzteren die Aushilfslehreriu Fräulein Emma Göderer zur Supplentin bestellt. — (Staatssubvention.) Seine Exzellenz der Ackerbau-minister hat sich vorbehaltlich der verfassungsmäßigen Genehmigung bereit erklärt, zu den auf 34.000 K veranschlagten Kosten der Wildbachverbauung an der Ossilnicer Landes- und Obergraser Bezirksstraße einen 70prozentigen Beitrag ans dem staatlichen Meliorationssonds im Höchstausmaße von 23.800 K zu bewilligen, soserne das Unternehmen im Sinne der Bestimmungen der §§ 3 und 6 des Gesetzes vom 4. Jänner 1909, R. G. Bl. Nr. 4, landesgesetzlich geregelt wird. — (K. k. Staats-Gymnasium in Gottschee.) Das hohe Ministerium sür Kultus und Unterricht hat wegen Umbaues des alten Gymnasialgebäudes und Fertigstellung des Zubaues verfügt, daß das laufende Schuljahr ausnahmsweise schon mit 15. Juni geschlossen werde. Demgemäß findet die erste Schüleraufnahme in die erste Gymnasialklasse Sonntag den 13. Juni von 9 bis 12 Uhr vormittags und Montag den 14. Juni von 8 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 6 Uhr nachmittags statt. (1. Termin.) Die Einschreibungen in die Vorbereitungsklasse sind wegen des vorzeitigen Schulschlusses erst im September (im 2. Termin), und zwar gleichzeitig mit den Einschreibungen in die Gymnasialklasseu. Die Aufnahmsprüfungen (1. Termin) in die erste Gymnasialklasse sind Dienstag den 15. Juni von 10 bis 12 Uhr vormittags (schriftlich) und von 2 Uhr nachmittags an (mündlich). Die zweite Schüleraufnahme in die erste Klasse findet am 15. und 16. September statt. (2. Termin.) Die Schülerausnahme in die übrigen Klassen wird nur am 16. und 17. September vorgenommen. Am 15., 16. und 17. September sind zugleich die Ausnahmen für die Vorbereitungsklaffe. Am 17. September (2. Termin) finden von 9 Uhr vormittags an wieder Aufnahmsprüfungen in die erste Klasse statt. Die Wiederholung der Aufnahmsprüfung ist sür dasselbe Schuljahr, für welches die Prüfung gemacht wurde, unzulässig. Jeder neu eintretende Schüler hat eine Aufnahmstaxe von 4 K 20 h, jeder Schüler der Anstalt aber einen Lehrmittelbeitrag von 2 K, 1 K für die Schülerbibliothek und 50 h als Beitrag für die Jugeudfpiele, also im ganzen 3 K 50 h zu entrichten. Höhere freiwillige Beiträge für die Jugendspiele werden dankend angenommen und im Jahresberichte für 1909/10 ausgewiesen werden. Die k. k. Gymnasialdirektion. — (Gymnasial-Zu- und Adaptierungsbau in Gottschee.) Über Ansuchen der Stadtgemeinde Gottschee um Erteilung der Baubewilligung sür den projektierten Gymnasial-Zu- und Adap-tierungsban auf den Parzellen 287 und 1612/1 ad Katastralgemeinde Gottschee, sand am 7. v. M. die Lokalverhandlung an Ort und Stelle statt. — (Schülerausflüge nach Gottschee.) Am 26. Mai machten die Schüler der 5. Realschulklasse in Laibach unter Führung des Herrn Prof. Mandel ihren Maiausflug nach Gottschee. Sie begaben sich auf den Friedrichstein und zur Eishöhle und zur Dreibrüdcrgrotte. Mit dem Abendzuge fuhren sie bann wieder nach Laibach zurück. — Zwei Tage bamus trafen die Schüler der unteren Klassen des deutschen Staatsgymnasiums in Laibach hier ein, um in Gottschee ihren Majalis abzuhalten. — Es ist Heuer bas erstemal, baß beut)che Mittelschüler von Laibach korporativ die deutsche Sprachinsel Gotlschee besuchten, wahrend früher die deutschen Anstalten Laibachs in der Regel Oberkraiu zum Ziele der Mai-ausflüge ihrer Schüler wählten, — (Unbegreiflich!) Ein Besitzer in Hohenegg bot kürzlich seine Realität dortselbst im „Slovenski Narod" (!) zum Verkaufe an. — Was müssen sich denn die Slowenen denken, daß es deutsche Landsleute gibt, die nicht bloß ihre Hüben, sondern gewissermaßen zugleich auch ihre nationale Ehre verschachern und den nationalen Gegner selbst ins Land ziehen! Soll das deutsche Gottschee durch die Käuflichkeit seiner eigenen Söhne zugrunde gehen? — (Die alte „St an dl er in" gestorben.) Am 27. Mai starb in ihrem 82. Lebensjahre Magdalena Klemitz, die Stcmdlerin neben dem Schlosse. 34 Jahre hindurch war sie die Besitzerin des „Standes" (Holzbude) und verkaufte dort Brot, Bäckereien, Obst und dergl. Sie war eine gewissermaßen populäre Person, insbesondere für die Jugend und auch für die ländliche Bevölkerung. Manches Bäuerlein und manche Bäuerin benützte ihren „Stand", um bort bies ober jenes zum einstweiligen Aufbewahren zu geben. Die Stanblerin war eine brave, grunbehrliche Perfon, bie sich kümmerlich fortbrachte, aber niemanbem zur Last fiel. Der hölzerne Stand besteht nun im ganzen 59 Jahre. Es heißt, daß er jetzt ausgelassen werben wirb. — (Ausw aub eruug.) Der Minister des Innern Baron Haerbtl brachte in ber Sitzung bes Bubgetausschnfses am 25. v. M. auch bie Frage ber Aus man ber er zur Sprache unb betonte, baß bie Zahl ber Auswanberer zwar angenommen habe, aber keineswegs im bie Zunahme des vergangenen Jahres über-steigenbeit Maße. Die Verhältnisse ber Auswanberer, besonbers in den Vereinigten Staaten seien ziemlich mißliche geworden. Es wird daher alles mögliche getan, um die Bevölkerung vor übereilter Auswanderung zu warnen. Die Agenten ber Auswanbernngs-unternehmungen werben so gut als möglich überwacht, allein eine wirksame Bekämpfung werbe erst möglich sein, wenn ein Aus-wanberungsgesetz geschaffen wird. Der seinerzeit vorgelegte Entwurf wird umgearbeitet und neuerdings dem Parlamente unterbreitet werben. — (Die Ernteurlaube für 1909.) Auch in biefem Jahre werben Ernteurlaube gewährt, u. zw. im Ausmaße bis zu brei Wochen, wobei tunlichst auf bie besonderen zeitlichen Bedürfnisse ber Heimat bes betreffenben Solbateu Rücksicht genommen wirb. Die Gesuche um einen Ernteurlaub haben normalerweise burch ben Mann beim Rapport eingebracht zu werden. Über bie Erteilung entscheibet u. a. die Konbuite bes Solbateu, auch ist das Zeugnis des Gefneindevorstanbes nötig, beiß ber betreffenbe Mann wirklich Erntearbeit leistet. Die zur Ernte Beurlaubten genießen ans ber Bahn biefelben Ermäßigungen bes Fahrpreises, welcher ben außer Dienst reifenben Militärpersonen zukommt. — (Militärisches.) Verliehen würbe bas Silberne Ver-bienstkrenz mit der Krone bem Rechnungsunteroffizier zweiter Klasse Josef Banken bes Infanterieregiments Nr. 17 in Anerkennung ber mit eigener Lebensgefahr bewirkten Rettung eines von einer Schneelawine verschütteten Offiziers. — (Die hiesige Knabenvolksschule) war wegen eines Diphtheritisfalles in ber Familie des Herrn Oberlehrers im Mai eine Zeitlang gesperrt. — (Geschworenen au slosung.) Bei ber am 3. v. M. beim k. k. Preisgerichte Rnbolsswert stattgehabten Geschworenenauslosung für die zweite Schwurgerichtsperiode wurden u. a. ausgelost: als Hauptgeschworene: Franz Verderber, Handelsmann in Gottschee; Alois Hönigtnaitn, Kaufmann in Altlag; Johann Schneller, Besitzer und Handelsmann in Nesseltal; Matthias Gramer, Loden- tuchfabrikant in Reichenau; Anton Šcijfež, Weingroßhändler in Gottschee; FranzJaklitsch, Besitzerund Schweinehändler in Nieder« Loschin; JosefT o mi ts ch, Uhrmacher in Gottschee; Johann Macher, Handelsmann in Gottschee. — (Trifailer Kohlenwerksgesellschaft.) Die (36.) ordentliche Generalversammlung der Trifailer Kohlemverksgesellschaft wurde in Wien abgehalten. Der vom Zentraldirektor Julius Bellak erstattete Bericht teilt mit, daß sich die im letzten Geschäftsberichte rücksichtlich der Ergebnisse des abgelaufenen Jahres zum Ausdrucke gebrachten Erwartungen, soweit sie die Verkaufstätigkeit betreffen, voll erfüllt haben. Der beträchtliche Mehrerlös wurde aber einerseits durch Lohnerhöhungen und Steigerung der Ausgaben für Zwecke der Arbeiterversorgung, anderseits durch Ereignisse höherer Gewalt, welche das Werk Sagor betroffen haben, fast zur Gänze absorbiert. Durch Feuersbrunst wurde zunächst die neu errichtete Kohlenseparationsanlage dieses Werkes zum größten Teile zerstört, weiters wurde das Werk Sagor von Grubenfeuern und von einem nachhaltigen größeren Wassereinbruche heimgesucht. Die steirischkrainischen Werke der Gesellschaft haben 1,099.018 (-j- 18.845) Tonnen, die Jstrianer Werke 110.520 (-j- 17.420) Tonnen Kohle gefördert. Die sonstigen Industrien haben im Berichtsjahre befriedigende Resultate erzielt, trotzdem die Zementfabrik wegen verschiedener Rekonstruktionsarbeiten längere Zeit außer Betrieb gestellt werden mußte. Der Bericht macht weiters die Mitteilung von verschiedenen Neuherstellungen und vorgenommenen Rekonstruktionen, endlich von der im Vorjahre durchgeführten Emission von 10,000.000 Franken, das ist 9,520.000 Kronen. Von dem Reingewinn per 1,136.444 K werden 100.000 K dem Reservefonds zugeführt, 200.000 K der Jnvestitionsreserve zugewiesen, 9 K per Aktie als Dividende verteilt und 116.073 K auf neue Rechnung vorgetragen. — (Ersatzreservisten [Lehrer], militärische Ausbildung und Waffenübungen.) Zur militärischen Ausbildung und zu den periodischen Waffenübungen wird die in den §§ 33 Punkt 6 und 36 Punkt 2, bezw. § 40 Punkt 3 der Wehrvorschriften zweiter Teil bezeichnete Mannschaft ohne Rücksicht auf die Standeszuständigkeit zu dem in ihrem Aufenthaltsorte befindlichen oder demselben nächstgelegenen Ersatzkörper einberufen. Im Bereiche des 3. Korps findet die militärische Ausbildung im Küstenland, in Krain und in Kärnten in der Zeit vom 21. Juli bis 14. September in Steiermark in der Zeit vom 16. Juli bis 9. September statt. Die Waffenübungen beginnen in Steiermark am 16. Juli, sonst am 21. Juli. — (Große Wasserleitungen.) Wie wir hören, sind die Pläne für die großen Wasserleitungsanlagen von Schigmaritz über Soderschitz, Reifnitz ins Gottscheer Tal mit einer Abzweigung nach Malgern und Altlag und von Rob nach Dürrenkrain vom Landes-ausschusse bereits herabgelangt. Die Kosten dieser beiden großartigen Wasserversorgungsanlagen, die ihresgleichen in Krain nirgends haben, sind mit drei Millionen Kronen, veranschlagt. Die Beitragsquote der Gemeinden (Ortschaften) wird keine hohe sein. — (Militärische Erleichterungen.) Nach den Ausführungen des Ministers für Landesverteidigung FML. v. Georgi im Wehrausschusse und Plenum des Abgeordnetenhauses bleibt das vorjährige Zugeständnis des Entfalls der Waffenübung im 11. und 12. Dienstjahre auch im heurigen Jahre aufrecht. Zufolge des Gesetzes über den Unterhaltsbeitrag für die hilfsbedürftigen Familien der zu Waffenübungen Einberufenen wurden in der Zeit vom 1. August bis 31. Dezember 1908 mehr als 1,134.000 K verausgabt. Da sich die Auszahlung der Unterhaltsbeiträge manchmal verzögert hat, so wurde die Verfügung getroffen, daß in Hinkunft jeder Einberufungskarte zu einer Waffenübung ein Anmeldeformular für den Unterhaltsbeitrag angeschlossen wird. — Ernteurlaube werden auch im Jahre 1909 erteilt werden und werden manche geäußerte Wünsche Berücksichtigung finden. Die Zahl der vorjährigen Beurlaubungen betrug nach der Ergänzungszuständigkeit in den im Reichsrate vertretenen Königreiche und Ländern beim Heere 21.710 und bei der Landwehr 4571. Die Ernteurlaubs-(Waffenruhe-)Termine haben von den Territorialkommanden im Einvernehmen mit den politischen Behörden zu erfolgen. Für Gegenden, in welchen der Weinbau überwiegt und aus diesem Grunde von der Landwirtschaft treibenden Bevölkerung eine Beurlaubung zur Zeit der Lese einer solchen im Sommer vorgezogen wird, wird die Verschiebung der Urlaubsperioden auf den Herbst nach Tunlichkeit erfolgen. Auch der Kreis der Anspruchsberechtigten dürfte eine Erweiterung durch Einbeziehung der berufsmäßigen landwirtschaftlichen Arbeiter erfahren. Auch wird davon Umgang genommen werden, daß das Ansuchen um Ernteurlaub von den Angehörigen des Mannes ausgehen muß, und wird in Hinkunft die reglementsmäßige Bitte des Mannes genügen. — Was die Abhaltung landwirtschaftlicher Kurse für die präsent dienende Mannschaft betriffi, so ist die Landwehrverwaltung bereit, einer versuchsweisen Einführung des landwirtschaftlichen Unterrichtes für die Ausbildungsperiode 1909 bis 1910 in einigen Militärterritorialbereichen bei je einem Regiment zuzustimmeu. — Was die Aussichten der zweijährigen Dienstzeit, beziehungsweise des neuen Wehrgesetzes anbelangt, so hofft der Minister, daß der definitive Gesetzentwurf bis zum Spätherbste dieses Jahres vollständig fertiggestellt sein wird. Wie ersichtlich, ist das Ministerium bestrebt, den dringenden Wünschen hauptsächlich der ärmeren Landbevölkerung immer mehr Rechnung zu tragen. Es ist auch bekannt, daß diese Erleichterungen im Heeresdienste fast ausschließlich nur durch das unablässige Drängen der christlichsozialen Abgeordneten durchgeführt wurden. — (Papst Pius X.) äußerte sich vor wenigen Tagen bei einem feierlichen Anlasse in Rom, wie folgt: „Nie hört ihr Übles reden vom Rabbiner, vom protestantischen Prediger, von den Vertretern der vielen religiösen und heidnischen Sekten — nur allein der katholische Geistliche wird aufs Korn genommen. Wohl wissen es die Feinde Gottes, daß gerade der katholische Priester der Träger der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit des göttlichen Erlösers ist. Heute wird dem Priester der Krieg erklärt, um die Religion zu zerstören. Die modernen Verfolger sind überzeugt davon, daß Krieg dem Priestertum der beste Weg ist zur Bekämpfung Christi." — (Straßenweseu.) Über die dem Verständigungsaus-schusse gegenüber bekannt gegebenen Wünsche der Gottscheer Gemeinden, betreffend das Straßenwesen, äußerte sich Herr kaiserl. Rat und Bürgermeister Alois Lop in seinem in der Sitzung des Verständigungsausschusses am 25. April erstatteten Berichte im allgemeinen, wie folgt: Nach dem bereits vom Landesbauamte in Laibach verfaßten und an den Bezirksstraßenausschutz geleiteten Operate über die von Malgern nach Ebental zu erbauende Straße würde die Ausführung dieses Projektes auf 74.000, bezw. 89.000 Kronen zu stehen kommen. Ziehen wir außer diesem Projekte nur die wichtigsten (im Referate) erwähnten Straßenzüge im Gottscheer Gebiet in Betracht, also die Morobitzer Straße, die Straße von Malgern nach Tiefenreuter, dann die Straße nach Unterlag, die Straße Römergrund-Lichtenbach-Büchel, die Umlegung der Nesseltaler Bezirksstraße, die lange, durch schwieriges, gebirgiges Gelände führende Straße von Tschermoschnitz nach Nesseltal, die teilweise Umlegung der Straße nach Stockendorf und allenfalls noch die Straße nach Unterskrill, so würden wir auf ein Erfordernis von gewiß mehr als 400.000 Kronen kommen, und wenn man noch alle anderen geäußerten Wünsche um Subventionen in Betracht zieht, so würde im ganzen eine halbe Million Kronen kaum genügen. Das wäre eine ganz unerschwingliche Summe. Da müßten die Straßenumlagen nicht nur verdoppelt, sondern nahezu verdreifacht werden, um das erforderliche Darlehen zu verzinsen, zu amortisieren und die übernommenen Straßen in Stand zu erhalten. —■ Einen gewissen Trost bildet hiebei der Umstand, daß die Kostenansätze des Landesbauamtes sehr hoch gegriffen sind und man in eigener Regie vielleicht um nahezu die Hälfte billiger bauen könnte. Aber selbst in diesem Falle hätte man für 200.000 bis 300.000 Kronen aufzukommen, was eine Erhöhung des Jahreserfordernisses für das Straßenwesen von ungefähr 30.000 Kronen auf etwa 45.000 Kronen und somit auch eine Steigerung der Straßenumlagen von 30 °/o auf 45% zur unausweichlichen Folge hätte. Es wird also voraus- sichtlich nicht möglich sein, alle geäußerten Wünsche auf einmal erfüllen zu können. — (DasJnfanterieregiment Nr. 17 in der Schlacht bei Aspern.) Bor hundert Jahren wurde am 21. und 22. Mai bekanntlich die glorreiche Schlacht bei Aspern geliefert, in der dem übermütigen Korsen, dem Franzosenkaiser Napoleon I., von dem österreichischen Feldherrn Erzherzog Karl, „dem Besieger des Unbesiegten", die erste Niederlage beigebracht wurde. Die österreichischen Soldaten erwiesen sich an diesen denkwürdigen zwei Tagen als die ersten der Welt. An dem Ruhme des Tages von Aspern hat auch das krainische Infanterieregiment Nr. 17, in dem auch unsere engeren Landsleute dienen und dienten, hervorragenden Anteil. Aspern war von den Unsrigen bereits genommen, mußte aber, als der Feind beträchtliche Verstärkung an sich zog, wieder geräumt werden. Da wurde der Brigade Vacquaut der Befehl gegeben, in Gemeinschaft mit dem Regiment Nr. 17 die Ortschaft zu nehmen, „es koste, was da wolle". — „Wir werden sie nehmen," antworteten die Soldaten. Das erste Bataillon der Siebzehner (damals Reuß-Plaueu genannt) stürzte sich sofort mit gefälltem Bajonette aufs Dorf, aber eine mörderische Salve streckte in wenigen Sekunden sämtliche Offiziere und den größten Teil der Mannschaft tot oder verwundet zu Boden. Da warf sich General Vacquant, die Leibfahne des jetzigen 47 ger Regiments ergreifend, ins Dorf, Erzherzog Karl selber sprengte heran und rief den Soldaten zu: „Fürs Vaterland mutig vorwärts!" Sein Flügeladjutaut, Major Fürst Renß, stellte sich an die Spitze des vorstürmenden Regiments und mit den Worten: „Kinder, folgt mir, auch ich bin ein Renß!" fachte er den Mut unseres Regiments Reuß-Plauen (Nr. 17) zu solch flammender Begeisterung an, daß die Franzosen dem Ansturme nicht widerstehen konnten. — Am 100 jährigen Gedenktage der Schlacht von Aspern fand dortfelbst eine großartige Erinnerungsfeier statt, an der auch der Kaiser und der Thronfolger teilnahmen. Der Kaiser sagte u. a.: „Unsere Geschichte des Jahres 1809 ist ein Ehrenbuch. Seinen Inhalt wird dereinst das Denkmal versinnlichen, dessen Grundstein soeben die kirchliche Weihe empfing." — (Todesfall.) Am 18. Mai starb hier nach kurzem Leiden Herr Stephan Koscher, Vater des Fleischhauers und Hausbesitzers Herrn Johann Koscher, in seinem 90. Lebensjahre. Er ruhe in Frieden! ZMtterdorf. (Märkte.) Die letzten beiden Märkte am 25. Mai in Malgent und am 1. Juni in Mitterdorf wurden bei schönem Wetter abgehalten. Es wurde beidesmal viel Vieh aus-getrieben, doch Käufer waren zu wenig. — (Schult) er ein.) Am 6. Juni l. I. um 3 Uhr nachmittags findet im Gasthause des Georg Petsche in Mitterdorf die Jahresversammlung der Ortsgruppe Mitlerdorf des deutschen Schulvereines statt, zu welcher alle Mitglieder und Schulfreunde höflichst eingeladen sind. Ättfriesach. (Der Mesner) Leonhard Kraker Nr. 23 ist am 26. Mai in seinem 49. Lebensjahre an einem Lnngenleiden gestorben. Büchel. (Trauung.) Am 23. Mai l. I. haben Josef Meditz Nr. 15 und Rosalia Löschke aus Unterdeutschau Nr. 15 den Lebensbund geschlossen. Lichtenöach. (Um das Gasthausgewerbe) ist der Besitzer Josef Mille Nr. 15 eingekommen. Die Gemeinde hat das Gesuch befürwortet. Schäjkem. (Spende.) Die Leitung des Deutschen Schulvereines hat der hiesigen Schule für die in Kürze vorzunehmenden Ausbesserungen, die auf 1500K zu stehen kommen, 1050 K gespendet. Da genannter Verein schon voriges Jahr 500 K für diesen Zweck gespendet hat, wird die Gemeinde gar nichts zu leisten haben. Messeltak. (Allerlei.) Der Kaufmann Herr Alois Wüchse aus St. Pölten weilte mit feinem Sohne einige Tage bei feinem Bruder Matthias Wüchse. — Die Aloisia Krische, eine Schwester des Herrn Josef Verderber in Retz, ist am 18. Mai l. I. nach längerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, in ihrem 63. Lebensjahre selig im Herrn entschlafen. R. I. P. —■ Bei der letzten Gemeindesttznng wurde die Ausbesserung der St. Annakirche aus dem Friedhofe beschlossen. Das Dach wird mit Eternit und die Kuppel mit Blech gedeckt. Der Bauausschuß besteht aus den Herren: Ernst Wüchse, Postmeister; Josef Meditz, Tischlermeister, und Matthias Jaklitsch ans Büchel. — (Spenden.) Für die beim Braudungliicke in Mitterbuchberg Betroffenen spendeten: Der Verein der Deutschen aus Gottschee in Wien 100 K, Frau Hotschevar in Gnrkseld, Pfarrer Georg König in Weinitz, Benefiziat Alois Lackuer in Kindberg zu je 20 K, Reli-giousprofeffor Franz Watzl in Gottfchee 5 K, Pfarramt Gottfchee (Sammlung) 12 K, Sammlung in der Pfarrkirche zu Nesseltal 52 K 16 h. Allen Spendern ein herzliches Vergelt's Gott! Grafkinden. (Gründung einer landwirtschaftlichen Filiale.) Sonntag den 23. v. M. fand im Gasthause des Bürgermeisters Johann Göstel in Graflinden eine landwirtschaftliche Wanderversammlung statt, die ungefähr 100 Teilnehmer zählte. Wanderlehrer Basilius Pregl aus Gottfchee hielt einen anderthalbstündigen Vortrag. Seine Ausführungen über bäuerliche Organisation und landwirtschaftliches Genossenschaftswesen boten viel Belehrendes und fanden wiederholt reichen Beifall. Hierauf meldeten sich 39 Personen als Mitglieder an, worauf zur Gründung einer eigenen Filiale geschritten wurde. In den Vorstand wurden gewählt: Johann Göstel, Bürgermeister in Graflinden, als Filialvorsteher; Johann Hutter, Besitzer in Römergrund, als FilialvorsteHer-Stellvertreter; Johann Lackuer, Besitzer in Graflinden, als Kassier; Michael Lackner, Besitzer in Graflinden, als Schriftführer; Josef Lackner, Besitzer in Prerigel, Franz Bauer, Besitzer in Graflinden, und Johann Hutter, Besitzer in Prerigel, Ausschußmitglieder. Herr Michael Lackuer, Besitzer m Graflinden, gab sodann die Anregung zur Errichtung einer Zuchteberstation und erklärte sich bereit — falls nicht ein anderer Besitzer sich melden sollte — die Haltung eines Subventionsebers selbst zu übernehmen. Auch richtete er an den Wanderlehrer Herrn Pregl das Ersuchen, in seinem Namen bei der Filialvorstehung Gottschee um unentgeltliche Beistellung eines Zuchtebers einzuschreiten. Herr Wanderlehrer Pregl versprach, das Möglichste zu tun. Wegen Beschaffung einer Dreschmaschine und eines Häufelpfluges wurde der Beschluß gefaßt, an die Filiale Gottfchee um unentgeltliche Bei-stelluug einer Dreschmaschine mit Klappdeckel und eines Exstirpators heranzutreten. Nachdem noch Herr Wanderlehrer Pregl mehrere an ihn gerichtete Fragen beantwortet hatte, wurde die Versammlung nach dreistündiger Dauer geschlossen. Alltag. (Über den jüngsten „Staatsstreich" in Gottschee) ist hier alles — Schwarze und Rote — ganz verblüfft. Die Stadt Gottfchee hat einem Dr. Karnitfchnig zu Liebe ihren Bürgermeister geopfert!! Man hat ruhig und, ohne mit einer Wimper zu zucken, zugehört, wie ein verdienstvoller Mann in offener Ausschußsitzung aus ordinäre Weife augeflegelt wurde! Man ist in schmählicher Weife den Machenschaften offener und verkappter Radikaler aufgesessen, hat einen Dr. Karnitfchnig aufs hohe Roß gesetzt und ihm untertänigst die Steigbügel gehalten! O du heilige Einfalt, die so etwas zustande bringt! Hat man denn in der Stadt alle Überlegung verloren? Es fehlte jetzt nur noch, daß man den Helden vom Jahre 1903 (Los von Rom-Sturm) und 1907 (Radaupolitik) auf dett Bürgermeisterstuhl setzte und ihn zum Obmanne des Spar-kassenausschusses machte! Die Städter pflegen uns schlichte Bauern mitunter dumm zu nennen. Aber solche Riesenplutzer haben wir „dummen Bauern" doch noch nie gemacht, wie sie jetzt in der Stadt geleistet werden. Soll das vielleicht gar eine Reklame (!) sein für die städtische Sparkasse?! Leute, Leute, wo geht Ihr um! Wöset. (Promotion.) Am 26. Mai wurde Herr cand. jur. Hans Sterbenz aus Mösel Nr. 53 auf der Universität in Graz zum Doktor promoviert. Die Familie Sterbenz hat nun einen Doktor der Rechte und einen k. k. Oberleutnant. Ein Sohn studiert noch am Gymnasium in Gottschee. — (Gemeindevorstandswahl.) Am 26. Mai wurde Hans Jonke wieder zum Gemeindevorsteher mit zehn Stimmen der irche und den ifter, Berg e in önia Klischee eltal hen ger-der-der-igen und und men gefiel, tter, ann itzer gel, itzer r in cht-itzer zu regt Hee )err Beder 3ei= ors :ere rag ee) adt ster :en, rag her uf- hin die ier- )en tik) ar- txti vir ibt für ur„ mz >en ert 'de :ett gewählt. Sein Gegenkandidat, Altbürgermeister Johann Lackner, erhielt sieben Stimmen, nachdem, wie man sagt, ein Ausschußmann sein Wort nicht gehalten und einer aus Furcht der Stimmenabgabe sich enthalten hat. Nur diesem Umstande scheint es Hans Jonke zu verdanken, daß er vom wackelnden Bürgermeisterstuhle nicht abgerutscht ist. Als Gemeinderäte gingen aus der Wahl hervor: Als erster Postmeister Johann Lackner mit 15 Stimmen (nur Hans Jonke, Michael Lackner und Johann Tramposch gaben ihm nicht die Stimme), als zweiter Johann Hutter, Skrill, als dritter Josef Verderber, Verderb, als vierter Michael Lackner, Reintal, als fünfter Johann Tramposch, Reintal, als sechster Johann Weiß, Reintal. Die Wahl war öffentlich. Wäre sie geheim mit Stimmzetteln geschehen, so wäre mehr unparteiisch und sicherlich Johann Lackner als Gemeindevorsteher gewählt worden. Die Schaffung eines Gesetzes für geheime Gemeindewahlen mit Stimmzetteln, ähnlich wie bei den Reichsratswahlen, wäre dringend notwendig. — (Der Opfergang) für die Abbrändler in Mitterbuch-berg, Pfarre Nesseltal, ergab K 19'54, welcher Betrag an die k. k. Bezirkshauptmannschaft abgeführt wurde. Bei solchen Anlässen scheinen viele auf ihr Deutschtum zu vergessen, sie sind nicht beim Opfergange zu sehen. Traurig! Göttenitz. (Von der Landwirtschaft.) Drei Gemeinden des Hinterlandes, Göttenitz, Rieg und Kölschen besitzen seit ungefähr einem halben Jahre keinen Zuchtstier. Daß sich die genannten Gemeinden einigen und wiederum die eine oder andere gemeinschaftliche Zuchtstation schaffen würden, wäre wohl notwendig. Ffchermoschnitz. (Waldbrande.) Am 19. v. M. nachmittags zündete die Keuschlerin Maria Petschauer am Waldrande bei Neuberg, Gemeinde Tschermoschnitz, die zusammengeraffte Streu an, um sie zu verbrennen. Das Feuer griff jedoch um sich und verbreitete sich so schnell, daß es der Keuschlerin nicht möglich war, es zu löschen. Erst eine Gendarmeriepatrouille im Vereine mit Insassen aus Neuberg vermochte das Feuer zu lokalisieren. Der Schaden, an dem fünf Besitzer partizipieren, ist sehr bedeutend. — (Eisenbahnbau und Wasserleitungsanlagen.) Behufs Versorgung der künftigen Weißkrainerbahnen mit Nutz» und Betriebswasser sowie behufs Vergrößerung (Verstärkung) der bereits bestehenden Wasserleitung für die Gemeinden Semitsch, Winkel, Petersdorf und Tschernembl aus den Quellen des Projektanten Herrn Klemen in Mitterdorf und aus den Kot- und Gesundbrunnenguellen in Rußbach bezw. Wretzen soll eine Druck- und Gravitationswasserleitung bis zur in Aussicht genommenen Station Semitsch-Gaber mit dem Ausgange von Mitterdorf aus errichtet werden. Anderseits sollen eventuell nach einem anderen Projekte der Stadtgemeinde Tschernembl die Kot- und Gesundbrunnenquellen (ohne die Mitter-dorfer Quellen) als Gravitationswasserleitung an die schon bestehende, von Rußbach ausgehende Tschernembler Wasserleitung angeschlossen werden, um diese zu verstärken. Da beide Projekte zugleich in Erwägung gezogen werden, hat die k. k. Bezirkshauptmannschaft Rudolfswert im Sinne des § 60 des kraimschen Wasserrechtsgesetzes die gemeinsame wasserrechtliche Verhandlung für Dienstag den 15. Juni 1909 und eventuell auch die folgenden Tage mit Beginn bei den Mitterdorfer Quellen um 10 Uhr vormittags ausgeschrieben und sind eventuelle Einwendungen gegen das Projekt damals vorzubringen, widrigenfalls die Parteien bezüglich der Wasserleitung und der dazu nötigen Abtretung oder Belastung von Grundeigentum als zustimmend angesehen würden und ohne Rücksicht auf spätere Einwendungen das Erkenntnis gefällt würde. Die Pläne liegen bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft Rudolfswert zu jedermanns Einsicht auf. Mnlerwarmöerg. (Konkursausschreibung.) An der hiesigen Volksschule ist die Lehr- und Schulleiterstelle zur definitiven Besetzung ausgeschrieben. Gesuche darum sind bis 25. Juni im vorgeschriebenen Dienstwege beim k. k. Bezirksschulräte in Rudvlfswert einzubringen. Wergras. (Steuereinhebung in der Ortsgemeinde Ober gras.) Seine Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 11. Mai 1909 den Beschluß des kraimschen Landtages vom 16. Jänner 1909, mit welchem der Gemeinde Obergras die Bewilligung erteilt wurde, im Jahre 1909 zur Bedeckung des Gemeindeerfordernisses von allen im Gemeindegebiete vorgeschriebenen landesfürstlichen direkten Steuern mit Ausnahme der Personaleinkommensteuer und der Besoldungssteuer eine Umlage von 136% einzuheben, allergnädigst genehmigt. ■ Hludoksswert. (Miliaria.) In mehreren Ortschaften des politischen Bezirkes Rudolsswert sind mehrere Frauen an Miliaria erkrankt. Einige Frauen sollen bereits gestorben sein. Miliaria ist eine durch plötzlich auftretende zahlreiche kleine Tuberkel-Knötchen gekennzeichnete Erkrankung. Kenossenfchastswefen. Gottschee. (Monat saus weis.) Im Monate Mai: Einnahmen: X9184'41, Ausgaben: X8842'll, Geldumsatz:X 1802752, eingezahlte Spareinlagen: K 9145'97, behobene Spareinlagen: K 2231'33, gegebene Darlehen: K 1500, rückgezahlte: X 20'—. Laufende Rechnung mit dem Verbände: erhalten: —, abgesandt: X 5100 —. Witterdorf. (Jahreshauptversammlung.) Die Hauptversammlung ist am 13. Juni um 3 Uhr nachmittags beim Obmanne mit folgender Tagesordnung: 1.) Bericht des Vorstandes und Aufsichtsrates. 2.) Genehmigung des Rechnungsabschlusses. 3.) Wahl des Vorstandes und Auffichtsrates. Köental. (Generalversammlung des Spar- und Darleheuskassenvereines.) Am 13. Juni findet im Amtslokale die Vollversammlung der Raiffeisenkasse für Ebental mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Aufsichtsrates. 3. Rechnung für das Geschäftsjahr 1908. 4. Wahl des Auffichtsrates. 5. Ällfälliges. Der Vorstand: Georg Högler. Mosel. (Raiffeisenkasse.) Stand bis Ende Mai: Mitglieder: neunzehn. Spareinlagen X 15.846'54, Gesamteinnahmen: X18.112'10, gegebene Darlehen: X 4900'—, Gesamtausgaben: X 17.787'02, Geschäftsverkehr X 35.89912. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Xieindruckzeile oder deren Raum f0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei. Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Mrelgen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Befiel-lungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Provisions - Reisender für das Gottscheer Gebiet wird unter günstigen Bedingungen aufgenommen bei Johann Jax & Sohn, Laibach. Landwirtschaftliche Maschinen-fabrik sucht tüchtige, solide Agenten. Gefällige Offerte unter „U U 5" an Kemrich Sch-M, Wie«, 1. W-ltzeite 11. (Eine Aeusche gebaut aus Ziegeln, mit einem großen Acker ist preiswürdig zu verkaufen. Anfragen sind zu richten an den Besitzer And. Sterbenz, Schalkendorf Nr. 89. Rascher Ausverkauf! 4 Paar Schuhe für nur K 6 90. Wegen Zahlungsstockung mehrerer großer Fabriken wurde ich beauftragt, einen großen Posten Schuhe tief unter dem Erzeugungspreis loszuschlagen. Ich verkaufe daher an jedermann 2 Paar Herren- und 2 Paar Damen-Schnür-Schuhe, Leder braun oder schwarz galoschiert, mit stark genageltem Lederboden, hocheleg. neueste Fasson. Größe laut Nr. Alle 4 Paar kosten nur K 6 90. — Versand per Nachnahme F. WINDISCH’s, Schuh-Export Krakau Nr.I/VIII. Umtausch gestattet, auch Geld retour. Schmiedlehrjunge wird ausgenommen in der Hufbeschlag- und Wagenwerkstätte Kranz Siegt', Ktagenfurt, AalinyoMrake. Mit „Keil-Lack" streiche ich seit Jahren Den Fußboden — denn das heißt sparen; Und für Parketten reicht 'ne Büchse Alljährlich von Keil's Bodenwichse. Waschtisch und Türen streich ich nur Mit weißer Keilischer Glasur. Für Küchenmöbel wählt die Frau Glasur in zartem lichten Blau. Zwei Korbfauteuils, so will's die Mod', Streich ich in Grün — den ändern Rot. Das Mädchen selbst gibt keine Ruh' Mit Keil's Creme putzt sie nur die Schuh', Und murmelt, weil ihr das gefällt: „Der Haushalt, der ist wohl bestellt!" Stets vorrätig bei: Franz Loy in Gottschee. WeichHaktiges Lager der besten und billigsten Aahrräder und Nähmaschinen für Familie und cheweröe Musikautomaten , Schreibmaschinen _ W Langjährige Garantie. Mann 3ax § Sohn * Laibach Klittmtrasse tir. 17. Umin der Deutschen a. Gottschee ............. in Men. L'lh: !., Rauhen steingajse Itr. 0. wohin alle Zuschriften z» richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Wereinstokate „Zum roten Igel", I., Atörechtsptatz Mr. 2. Achtung! 50.000 Paar Schuhe ! 4 Paar Schuhe für nur 8 K. Wegen Zahlungsstockung mehrerer großer Fabriken wurde ich beauftragt, einen großen Posten Schuhe tief unter demErzeugungspreis loszuschlagen. Ich verkaufe daher an jedermann 2 ^aar Kerren- und 2 Waar Damen-SchnürschuHe, Leder braun oder schwarz, galoschiert, mit stark genageltem Leder-Boden, hocheleg. neueste Fasson. Größe laut Nr. Alle 4 Paar kosten nur 8 K. — Versand per Nachnahme Irveig's SchnH-K.rport, Krakau Ar. 1245. Umtausch gestattet oder Geld retour. Danksagung. Durch den großen Brand vom 24. April d. I. in Mitterbuchberg wurden meine sämtliche Obsekte vernichtet. Die bereits bestens bekannte K. K. priv. Österreich. Versicherungs-Gesellschaft „Donau" in Wien hat den Schaden durch die General - Agentschaft in Laibach zu meiner vollsten Zufriedenheit liquidiert uud in kürzester Zeit voll zur Auszahlung gebracht, so daß ich diese bewährte Anstalt allen Besitzern wärmstens empfehle. Mitterbuchberg, am 20. Mai 1909. Andreas Maurin. Johann Koschitsch, Zeuge. Johann Wavnse, Zeuge. €röffmmg$anztigt! Wir erlauben uns hiemit höflichst anzuzeigen, daß wir seit 20. April unsere modernste, erstklassige Kalk-Fabrik nächst der Station Mb" Gutenfeld "MW eröffnet haben. Wir erzeugen täglich 1 Waggon Kalk, sind im Stande, es mit jeder Konkurrenz in Qualität und Preis aufzunehmen. — Der Preis bestimmt sich nach Übereinkommen. Um zahlreichen Zuspruch ersucht die Firma: Steh & Hočevar Gutenfeld. Telegrammadresse: Kalkfabrik Gutenfeld. Verantwortlicher Schriftleiter Josef Erker. — Herausgeber und Verleger Joses Epvich. — Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee.