Präuuewratons-Preiik: Für 2a i b a& : Vanzjäbrig . . 8 fl. 40 tr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ BierteljShrig . 2 „ 10 „ Monatlich „ 70 „ Mil der Post: Ganzjährig................12 fl. Halbjährig................ 6 „ Vierteljährig............. 3 Für Zustellung ins HauS viertelj. 25 kr., monatl. 9 kr. einzelne Nummern fi kr. Laibacher Wedaction «ahnhosgaffe Nr. 132. Tagblait. Anonyme Mittbeilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Exvedition-L Inseraten-Bureau: Eongreßplatz Nr. 81 (Buch-bandlung von Jg. v. Kleinmayr & Fed. «amberg.) Jnserlio»spreise: Für die einspaltige Petitzeile ä 4 Ir, bei wiederholter Einschaltung ä 3 kr. Anzeigen bis ö Zeilen 20 tr. Bei größeren Inseraten ytfh, öfterer Einschaltung entchre. chender Rabatt. Für complicierlen Satz beson« dere Vergütung. Nr. 293. Donnerstag, 23. Dezember 1875. — Morgen: Adam u. Eva. 8. Jahrgang. Triest-Lack und Triest-Tarvis. lUeber die vergleichenden Betriebskosten und Frachtsätze ans den vroiectierten Eisenbabnlinien Triefte Lack und Ti>e st-^arvis von Dr. Ludwig Buzzi, Civilingenieur. (Aus dem italienischen übcrsetzt) Triest. Buch- und Kupserdruckerei J ves „Tergksteo" 1875.) Wir hatten schon Gelegenheit, eine gediegene Abhandlung des fleißigen Herrn Verfassers über die Frage: ob Predil, ob Lack in diesen Blättern ru würdigen. Da diese Lebensfrage der südlichen Kronländer nun bald ihrer Lösung entgegengehl, da die Frage: Lack oder Predil das volkswirthschaftliche Interesse der Gesammtmonarchie berührt und von der baldigen und zweckmäßigen Lösung derselben auch die Zukunft unseres Seehandels und die Beteiligung Oesterreichs am Welthandel abhängt, so ist es Aufgabe jedes Patrioten, dahin zu wirken, daß die öffentliche Meinung nicht länger irre geleitet, sondern, insbesondere auch mit Rücksicht da-dauf,' daß in dem jüngst bekannt gewordenen Regierungsprogramme nur das Bruchstück Tarviö-Görz ein für allemal ausgenommen wurde, über das dringende Bedürfnis einer directen und von der Südbahn völlig unabhängigen Linie, wie die von Lack nach Triest, aufgeklärt werde. In dieser Beziehung auch die letzten noch obwaltenden Zweifel zu beheben, ist die Aufgabe der vorliegenden Schrift. Dieselbe gliedert sich in drei Theile. Der erste theoretische Theil behandelt in lichtvoller Weise nach den Ergebnissen der neuesten Jngeuieur-wissenschast die zwei wichtigsten Probleme, die bei Tracierung einer Eisenbahnlinie zu lösen kommen: DaS technische und ökonomische, demnach die Anforderungen einer soliden und billigen Construction in erster, in zweiter Linie die Bevingungen eines vor-theilhaften und ökonomischen Betriebes, wird dem- nach den Anforderungen Der Nationalökonomie und des öff-nilich-n Verkeh'S gerechi. Der zweite Theil behandelt in ebenso streng wissenschaftlicher Weise die vier Kategorien der Bctriebsauslagen und zwar: a) Auslagen der allgemeinen Verwaltung, b) der Bahnaufsicht und Bahnerhaltung, c) des commer-ciellen und Verkehrsdienstes, d) der Zugsbeförderung und der Werkstätten. Der dritte oder praktische Theil endlich zieht aus den vorangegangenen streng-wissenschaftlichen Theorien die Schlüsse. Wenn im ersten Theil an der Hand von ma-themaiischen Formeln dargethan wird, daß sich die Betriebsauslagen eines Zugskilometers für jede Bahnlinie im voraus bestimmen lassen, sobald deren Verhältnisse inbezug auf Steigungen, Krümmungsradien und Verkehr bekannt sind, so ist klar, daß der Ingenieur in der Lage ist, in ökonomischer Beziehung zwischen zwei oder mehreren projezierten, denselben Zweck verfolgenden und dieselben zwei Punkte verbindenden Bahnlinien die Wahl zu treffen. Schließlich wird sich der mit den Lehren der Volkswirth-fchaft betraute Ingenieur für jene Linie entscheiden müssen, bei welcher die auf jede Tonne entfallende Zins- und Arnortisterungsquote des Anlagekapitals und die auf jede zu befördernde Tonne Waren entfallenden Betriebsauslagen dem Verkehr den meisten Nutzen bieten werden. Was könnte auch eine Bahnlinie nützen, wenn felbe einen ökonomischen Betrieb nicht zuläßt? Wir haben leider der Bahnen übergenug. die vom Tage der Uebergabe an den öffentlichen Berkehr passiv sind! Um nun zu wissen, welche von den beiden Linien Triest-Predil-Tarvis ober Triest-Lack-Tarvis dem öffentlichen Verkehr und der rationellen Volts» wirthschast den meisten Nutzen gewährt, werden vorn Verfasser die Bau- und Betriebskosten der beiden geplanten Linien mit einander verglichen, wobei das von der Staatsverwaltung ausgearbeilete Längenprofil der Prebtllinie und das wirkliche und rationelle Längenprofil der Laderlinie zugrunde gelegt werden. Wir müssen es uns leider vorsagen, dec interessanten mathematischen Beweisführung des Verfassers zu folgen und begnügen uns das Ergebnis feiner unvergleichlich sicheren Methode hier folgen zu lassen. Dasselbe lautet: Die Gesarnintsrachtkosten eines CentnerS Waren auf der Linie Triest-Predil-Tarvis kommen um 3 96 Kreuzer oder 16 5 °/0 und bie Frachtkosten per Centner und Meile auf derselben Linie um 0 572 Kreuzer ober um 66 °/0 höher zu stehen, als auf der Linie Triest-Lack-Tarvis. DaS sind die positiven Resultate, welche bei der Wahl zwischen den zwei Bahnlinien, mit besonderer Berücksichtigung der Verkchrsinteressen maßgebend sein müssen. Wenn man die gegenwärtige und künftige Eon-curreiiz anderer mit Triest wetteifernden Seehäfen im Auge behält, wird der zugunsten der lacker Linie sich ergebende Unterschied von nahezu vier Kreuzern in den Gesammtfrachtsätzen zwischen Triest und TarviS den Ausschlag geben müssen und zwar umsomehr, als unsere Geschäftsleute, um jene Eoncur-renz auszuhalten, gezwungen sind, selbst Bruchtheilc von Kreuzern zu berechnen und genau inbetracht zu ziehen. Eine auch für den Laien interessante Beigabe zur Broschüre bildet die Erörterung der „geologischen Verhältnisse längs der projezierten EisenbahnlinienTriest-Lack und Triest-Predil-Tarvis." Wie bekannt, hängen die Schwierigkeiten in der Erbauung, soweit fic eine Folge der geologischen Verhältnisse sind, von der Schichten, und Gesteinbeschaffenheit der zu durchziehenden Gegenden ab. Feuilleton. Drei Monate Winternacht. (Schluß.) Die Dicke des Eises wurde am 20. Jänner zu 53 Zoll, um die Mitte Februar zu 57 Zoll englisch gemessen. — Am tiefsten wurde die Ohnmacht und das Drückende der Gefangenschaft empfunden während der furchtbaren Schneestürme aus Norden, die sich von Zeit zu Zeit wiederholten und ebenso durch ihre rasende Gewalt wie durch ihre lange Dauer hervorthaten. Das Schiff während eines solchen Schneesturmes zu verlassen, war so gut wie unmöglich, man blieb eingesperrt und mußte alles Unheil über sich ergehen lassen. Und ohne Unheil ging ee nicht immer ab, namentlich erlitten die am Land in den magnetischen und astronomischen Observatorien ausgestellten Instrumente manche tüchtige Havarie. Auch wurde durch das Äufbrechen deS Eises, welches mehrfach infolge dieser Stürme eintrat, bas Schiff selbst bebroht, wobei man wiebet» holt die erfreuliche Erfahrung machte, wie vortrefflich der Platz für den Winterhafen ausgesucht war. Die wissenschaftlichen Beobachtungen und Arbeiten nahmen während des ganzen Winters, soweit sie überhaupt möglich waren, ihren ununterbrochenen Fortgang. Nach Weihnachten wurden die Vorbereitungen zu den beabsichtigten Frühjahrs- Schlittenreifen ernsthaft in Angriff genommen. Wie man sich sonst im Ernst und Scherz die Zeit der langen Gefangenschaft kürzte, das wird in zwei von Dr. Pansch recht lebendig geschriebenen Kapiteln anschaulich und ausführlich geschildert. Langeweile trat eigentlich nicht ein, doch fühlte man endlich die erschlaffende Wirkung der langen Winternacht in einer großen Müdigkeit und Schlafsucht. Im Schlafen scheint denn auch schließlich außerordentliche« geleistet zu sein. Wol war ben Reisenden diese Ansammlung von Kräften zu gönnen, denn das Frühjahr sollte harte Ansprüche an sie stellen. Am 3. Februar erschien um Mittag zum ersten male wieder die Sonne über dem Horizont. Belebend fielen ihre Strahlen auf die Landschaft, die sie in herrliche, lange nicht gesehene Färbungen kleideten, und belebend drangen sie in die Herztn der Nordpolfahrer, welche sich bei dem ersten Anblick des neu geschenkten Lichte« mit neuer Zuversicht und Kraft erfüllt fühlten. Von nun an nahm die Tageslänge schnell zu. Ende Februar begann die Dämmerung schon um 3 Uhr morgens, man hatte wieder volle Arbeitszeit bei Tagshelle, ohne Lampen« licht. Die Kälte nahm zwar noch immer zu, doch spazierte man um Mittag trotz der 20 Grad unter dem Gefrierpunkt im Sonnenschein umher und empfand mit Behagen die wärmende Wirkung des« selben. Anfang März waren die Vorbereitungen so weit gediehen, daß die Frühjahrscampagne ihren Anfang nehmen konnte. Di» Schichtenlehre gibt die wechselseitige Lagerung der zu beseitigenden Felsen, die Gesteinlehre den Härtegrad, das Widerstandsvermögen, das Gefüge, die Dichtigkeit und Verwitterbarkeit derselben an. Alle diese Kriterien dienen als Norm zur Würdigung der Schwierigkeiten, sowol inbezug auf dir Erbauung als auf die Erhaltung des Bahnkörpers, da dieselben einen genauen Begriff bieten von den Kosten im allgemeinen, sodann über das System, das bei der Einrichtung, Verkleidung und Profilierung eines Tunnels angewendet werden soll, wie nicht minder eine genaue Anleitung gewähren zur Beurtheilung der Beschaffenheit der Materialien, die zum Bau und zur Aufdämmerung verwendet werden müssen. Auch der Laie wird sich demnach eine Vorstellung darüber zu bilden imstande sein, von welch' unberechenbarem Einfluß richtige geologische Kenntnisse auf die Wahl der Trace eines Eifenbahnprojecteö •fein müssen. Jahr für Jahr treten uns die traurigen Folgen eines ungenauen Urtheils über das Schichten- und Gesteinswesen der geologischen Gebilde vor Augen, fort und fort hön man von total verfehlten Constructionen berichten erter kommt eine Nachlässigkeit in der rechtzeitigen Anwendung von Vorsichtsmaßregeln zutage. Unzählbar sind die Fälle, in welchen Bauunternehmer, aus gänzlicher oder theilweiser Unkenntnis der geologischen Terrain-beschaffenheit, unermeßliche Geldverluste erleiden, ja selbst zahlreiche Menschenleben gefährden. Gewiß find allen noch in lebhafter Erinnerung die Terrain-rutfchungen auf der Strecke St. Peter-Fiume. Um die Bahn um 3 Kilometer abzukürzen und somit eine halbe Million zu ersparen, wurde die Trace durch aus plastischem Lehme bestehende Hügel geführt. Das aus dem Aushub gewonnene Material wurde durchweg zur Errichtung der bei Wittigne sichtbaren bis zu 76 Meter hohen kolossalen Dämme verwendet, da man gedankenlos annahm, daß der plastische Lehm dieselben Eigenschaften besitze, wie der Schotter oder jedes andere gegen das Wasser stand-hafte Material.______________________(Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 23. Dezember. Zuland. Das Herrenhaus genehmigte in der vorgestrigen Sitzung die internationale Meterconvention und ertheilte hierauf dem Staatsvoranschlag und dem Finanzgesetze für 1876 nach dem vom Abgeordnetenhaus! angenommenen Entwürfe die verfassungsmäßige Genehmigung. Eine Generaldebatte fand ebensowenig als eine Specialdebatte statt. Der Berichterstatter Freiherr v. Winterstein verlas die einzelnen Kapitel des Staatsvoranschlages, welche sämmtlich debattelos genehmigt wurden. Die ganze Budgetberathung war in zehn Minuten beendet. Nach der Erledigung mehrerer Petitionen vertagte sich das Haus bis auf unbestimmte Zeit. Unter Vorsitz des Kaisers hat am 19. d. ein Ministerrath stattgefunden, in welchem die laufenden Geschäfte erledigt und auch die handelspolitischen Verhandlungen mit Ungarn sehr eingehend erörtert wurden. Die letzteren werden während der Weihnachtsfeiertage zwischen den beiderseitigen Regierungen fortgesetzt werden. Nach einer Meldung des „Pesti Naplo" werden Herr v. Tisza und der ungarische Finanzminister Koloman Szell zu diesem Eehuse in den nächsten Tagen in Wien eintreffen; vornehmlich die Zoll- und Bankfrage werden den Gegenstand dieser Verhandlungen bilden. Von dem Resultate der letzteren soll es die ungarische Regierung nach derselben Quelle abhängig gemacht haben, ob sie einen Vertreter zu den Benutzungen des Handels-vertrage« mit Italien nach Rom senden werde oder nicht. Nach einer Meldung „Fansulla's" hätte der Papst seine Zustimmung zu der Ernennung des WeihbischofeS Kutschier zum Erzbischöfe von Wien schon gegeben. Der heilige Vater, so meldet dieses Blatt, habe sich anfangs gegen die Nomination gesträubt, später jedoch den Vorschlag ange- nommen. Auch über die Audienz des Bischofs Stroß-mayer beim Papste bringt dieses Blatt eine Mittheilung. Bekanntlich ging durch die Blätter die Notiz, Monsignor Stroßmaher sei, in Erinnerung seiner Opposition gegen die Unfehlbarkeit, im Vatikan ungnädig empfangen worden Dagegen erzählt „Fansulla", das Gespräch Slroßmayer's mit dem Papste habe sich auf politische Dinge gar nicht bezogen. Der Gegenstand der Unterhaltung seien ausschließlich einige Diöcesanangelegenhciien, die bei der römischen Kongregation anhängig feien, gewesen. Die ungarischen Altconservativen haben den oft angekündigten und immer wieder unterbliebenen Sturmlauf gegen bas Cabinet TtSza in der Sitzung des ungarischen Oberhauses vom 20. d. mit dem Aufgebote aller Mannen begonnen. Das Budget wurde von den Magnaten in scharfer Weise angegriffen und ein Redner stellte sogar die Verweigerung der geplanten Steuererhebung in Aussicht. Graf Waldstein, der äußerst selten zu sprechen pflegt, und der ebenso junge als ultramontane Graf Albert Apponyi waren die Hauptredner der Opposition. Baron Wenckheim und Koloman Szell sprachen sehr energisch von der Regierungsbank aus, und wie es scheint, nicht ohne Erfolg. Das Oberhaus kann dem Cabinet nicht gefährlich werden, zumal fämmtliche Ob:rgefpänne und Kirchenfürsten zur Budgetdebatte „einberufen" wurden. Jedenfalls aber ist das geräuschvolle Auftreten der Conservali-ven sehr bemerkenswert!). Ausland. Von dem diplomatischen berliner Correspondenten der „Köln. Ztg." wird darauf hingewiesen, daß betreffs der orientalischen Frage inWien zwei Strömungen bestehen. Die eine, durch den Grafen Andraffy repräsentiert, wehre sich gegen eine Zerstörung des Bestandes der Türkei und also gegen jede Annexion, während von einer anderen Seite diese Eventualität ins äuge gefaßt werde. Man begreife deßhalb mol, daß die kürzliche Anwesenheit des Fürsten Gortschakoff in Berlin, welche mit der Rückkehr des Fürsten Bismarck zusammenfiel, kein bloS zufälliger Aufenthalt gewesen „Es kam alles darauf an, Strömungen, die sich in Konstantinopel und Wien geltend zu machen suchten, abzuleiten und das gute und nach gleichen Intentionen geleitete Bestreben der drei Kaisermächte zu erhalten. Wie sehr dieses Ziel erreicht sei, beweist der jüngste Toast des Czars." Es stehe zu hoffen, daß die Politik des Grafen Andraffy durch (Segenbestrebungen auch in Zukunft nicht gehemmt werde, die, wenn sie von scheinbarem Erfolge gekrönt würde», unzweifelhaft auf die Dauer eine gewaltige Erschütterung, vor allem zuerst für Oesterreich, im Gefolge haben müßten. Bezüglich der Ministerkrise in Frankreich verlautet, daß Buffet den Beschluß, demnächst einige liberale Erklärungen abzugeben, nur aus Drängen seiner Collegen Dufaure und L6on Say gefaßt hat, die ganz ernstlich mit ihrer Demission gedroht hätten. Von dem Eindrücke, welchen diese Erklärungen in der Kammer Hervorrusen werden, wolle Buffet sein Verbleiben im Cabinete abhängig machen. Mittlerweile versucht der Duc d'Audiffret PaSquier das rechte und linke Centrum durch ein orleanistifch-libe-raleS Programm zu einigen. Bei den Republikanern findet jedoch dieser Plan, welcher den Orlcaniften wieder Oberwasser verschaffen soll, nur wenig Entgegenkommen. Die Linke zieht das jetzige Ichwache und gedemüthigte Cabinet Buffet einem orleanistisdjen Ministerium vor, und haben demnach auch die meisten republikanischen Journale das Schlagwort ausgegeben, daß eine Ministerkrise nicht vorhanden sei. In unterrichteten Kreisen glaubt man Übrigens, daß die Frage des Belagerungszustandes Herrn Buffet doch stürzen werde, da nicht nur Republikaner und Bona-partistm, sondern auch Legitimisten und die liberalen Orleanisten für die Aushebung desselben stimmen dürften. Die Senatorenwahl in der verfaitlcr Kammer ist abermals refultatlos geblieben, indem weder die Kandidaten der Rechten noch jene der Linken die erforderliche Stimmenzahl erhielten. Die Wahl wird wiederholt werden müssen, und es hat jetzt den Anschein, als wenn die Ernennung der zwei letzten Se-natoren ebensoviel Zeit in Anspruch nehmen werde, wie die Wahl der siebzig, welche der nun nicht mehr bestehenden Allianz der Republikaner mit den Legitimisten zu verdanken war. Zur Tagesgeschichle. — Flüchtige Serben. Seil Beginn der Insurrektion auf der Balkan-Halbinsel haben sich aus Bosnien über 25,000 Serbe», welche mehr als 32,000 Stück Vieh mit sich führten, auf ungarische- Gebiet geflüchtet. Die Unterbringung der Flüchtlinge, sowie die Erhaltung derselben machen nicht wenig Sorgen. Bei 7000 Seelen übernahm die kroatische Landesregierung und brachte dieselben im Provinziale unter. Die übrigen unterstehen der Obhut des Kommandierenden der Militärgrenze. Das Vieh ist zum Glück gesund. Die Erwachsenen erhalten per Tag 10 lt., die Kinder 5 tr. Das Geld streckt der Commandierende, resp. die kroatische Landesregierung vor und läßt sich solann die Ausgaben vom gemeinsamen Ministerium Bes Aeußern rückerstatten. — Zur Explosion in Bremerhaven. Aus einem Aufruf, welchen das Comite zur Unterstützung der durch die Explosion in Bremerhaven Geschädigten veröffentlicht, sind die entsetzlichen Folgen der Katastrophe erst recht klar geworden. Wie bis nun konstatiert ist, sind durch das grauenhafte Verbrechen etwa 210 Menschen völlig brot* und hilftOv geworden, indem ihre Ernährer und Versorger sich entweder unter den bis jetzt aufgefundenen 81 Leichen, den außerdem noch Vermißten oder den noch lebenden furchtbar verstümmelten Opfern der Katastrophe befinden. Schwer verwundet und verstümmelt sind etwa 20; Witwen oder alte, bislang von ihren gemordeten Söhnen unterstützte Eltern sind etwa 56 vorhanden, vaterlose Kinder sind etwa 135 anzunehmen. Alle sind in bittere Noch und Arnwth versetzt worden; es sind Frauen darunter, deren sechs oder sieben Sinder theils noch im zartesten Alter stehen, da die Gemordeten meistens junge, kräftige Arbeiter waren. — Das Unterstützungs-Eomile will nun zur dauernden Unterstützung der Hinterbliebenen ein Kapital sammeln, das mit den Zinsen genügt, so lange als erforderlich, die nöthi-gen jährlichen Unterstützungen zu gewähren. Die Waisen sollen durchschnittlich wenigstens acht bis zehn Jahre hindurch, manche Witwen und die Verstümmelten lebenslänglich unterstützt werden. Hiezu dürfte jedoch kaum ein Kapital von 300,000 Mark (150,000 fl.) genügen; bis nun sind 100,000 Mark eingefloffen. Mal- und Proviuzial-Augelegeuheittll. VE" Morgen wird das „Laibacher Tagblatt" um 4 Uhr ausgegeben. — (Verletzung.) Die Herren k. k. Bezirksgericht«' adjuncten Victor Haslinger von Lichtenwald und itsch, des Staatsanroaltsubflituten GerdeHit und des Verlheidigers Dr. P s e s s e r e r begann heute vormittags 9 Unr unter großem Andrange des Publikums die Schwurgerichtsverhandlung wider Franz Hampel und dessen Gattin Maria Hampel wegen Verbrechens de« Betruges nach §§ 197, 198, 199 lit. 4, 200 und 201 lit. a und d St. G. und rücksichtlich des erfiereit auch wegen Verbrechens der Veruntreuung nach § 183 St. (8. Zwischen Stefan Laheinet, Feilhauer und Besitzer eines Hauses in der Rosengasse zu Laibach und seine. Familie, nemiich feiner Ehegattin und seinem Sohne Karl Laheiner, bestanden schon seit längerer Zeit häusliche Zwistigkeiten, infolge beten es mehrmals zu heftigen Auftritten kam und zwar insbesondere deshalb, weil Stefan Laheiner die Wahrnehmung gemacht, daß ihm seine Angehörigen bei jeder Gelegenheit Gelder nahmen und verschwendeten. tills nun der wegen Verbrechens der Veruntreuung bereits abgestrafte Prmatbeamter Franz Hampel hievon Kenntnis erhielt, benützte er diese Gelegenheit, um sich aus diesem Familienzwiste einen möglichst großen, unrechtmäßigen Gewinn zuzueignen, und scheute sich nicht, auch zu verbrecherischen Mitteln zu greifen, um nur seinen vorgefaßten Platt durchzusetzen und den Laheiner um sein ganzes Hab und Gut zu bringen. Und so kam bereits im Frühjahre 1870 Franz Hampel zum Stefan Laheiner und stellte ihm tistiger-weise vor, daß er erfahren habe, baß dessen Ehegattin Maria Laheiner, der Sohn Karl Laheiner und die Schwägerin Johanna Gütz, insbesondere aber letztere zwei mit dem Platte nmgeh-n und bereits Schritte eingeleitet haben, ihn als irrsinnig erklären und in das Irrenhaus unterbringen zu lassen, um ihn aus diese Weise um sein ganzes Vermögen zu bringen. Franz Hampel machte nun dem Stefan Laheiner den Vorschlag, er solle, um den bösen Plan seiner Angehörigen zu vereiteln, sein Haus ihm und beziehungsweise seiner Ehegattin Maria Hampel zum Scheine verkaufen, wobei er setbstv'rständlich Eigentümer desselben ('leiben und das freie Verfügungsrecht darüber behalten werde. Stefan Laheiner, welcher den Angaben des Hampel vollen Glauben schenkie und allen Ernstes besorgt war, daß seine Angehörigen Den erwähnten Plan wirklich auSführett und ihn um sein ganzes Hab und Gut bringen konnten, ging auf den Vorschlag ein, und es wurde infolge dessen d:r Scheinvertrag vom 26. Mai 1870 zwischen thtn als Verkäufer und Maria Hampel als Eckäufetin des Hauses ’Jtr. 101 in der Rosengasse abgeschlossen und auf Grund desselben aus letztere als vermeintliche Eigenthümerin grnnd-büchlich umsTrieben. Als Scheittkaufschiiling wurde in den Vertrag der Betrag pr. 2000 fl. angefetzt und auch zum Schein bestätigt, daß Maria Hampel 800 fl. als Kauf, schillingsabschlagszahlung an Laheiner gezahlt habe, was jedoch tatsächlich nicht geschehen ist, wie dies Maria Hampel selbst zugibt. Stefan Laheiner ahnte nichts schlimmes; allein sein iu die Eheleute Hampel gesetztes Vertrauen wurde von diesen arg mißbraucht, indem diese den obigen Scheinvertrag be nützten, um sich eilten Gewinn auf Kosten des Laheiner zu-zuivenben, weshalb von Beiden, anderen Leuten gegenüber Maria Hampel als wirkliche Eigenthümerin des Hauses tu der Rosengasse ausgegeben wurde. So hat Frauz Hampel unter dem falschen Scheine, daß seine Ehegattin wirklich Eigenthümerin des vielfach erwähnten Hanfes fei, von der laibacher Sparkasse am 8. Juni 1874 im bezüglichen Einverständnisse mit seiner Ehegattin, welche den Schuldschein an Die Sparkasse als vermeintliche Eigen* thümeriit und Schuldnerin unterschriebe, ein Darlehen von 1200 fl. ausgenommen, das Geld für sich verwendet und hiedurch den Stefan Laheiner, da das Darlehen grund-büchlich sichergestellt wurde, geschädiget. (Schluß folgt.) Witterung. Laibach, 23. Dezember. Morgenroth, anhaltend trübe, schwacher SO. Lern -peratur: morgens 6 Uhr — 10°, nachmittags 2 Uhr •h 3 6° C. (1874, — 7 1°; 1873, + 1 4° C.) Barometer 743 24 Mm. DaS gestrige Zages mittel der Temperatur + 0 4" um 2'8° über dem Normale. Angekommene Fremde am 23. Dezember. Hotel Stadt Wien. Novak, Graz. — Gorillp, Großhändler und Giooanette Goriup, Görz. — Baumeister, k k. Hofschauspieler; SenSer, Rubin, Sotteljchek und Sohr, Kaufleute, Wien. Hotel Elefant. Nagy, Wien. — Frau Puher, Radik. — Sernak, Agram. — Maletiiii, Fiume. Hotel Europa. Scheringer mit Frau, Untcrkraitt. — Same!, Baumeister, Klagenfurt. Mohren. Wocet, Wir. — Meitzinger, Oberlaibach. — Pi« Tischler. Bijmarje. — Häring, Gastwirth, Judenburg Verstorbene. Den 22 Dezember. Ferdinand Mrowelje, Schuh» machermeisters-Kind, 2 I. und 2 M., Elisabeth.Kinder-pital, Polanavorstodt Nr. 67, Rachenbräune. Telegraphischer Lursürricyi am 23. Dezember. Papier-Rente 69 35 — Silber-Rente 73 75 — 18«0ec Steiats-Anlehen 111 80. — Bankactien 921. — Lredit 205-20 — London 113 40. — Silber 106 20 — « { sroiw,,. dncaten 5 34'/,. - 20>FrancS Stücke 9 09. — 100 Hei >4. mark 56.20. ^ Neu angekommen: Die Hochzeitsreise. g-'ÄÄ kreise mit zwei Würfeln in Karton 2 fl. Das kluge Vögelein. genb. In elegantem Carton 4 fl. Auch sind hier noch zu haben: Verschiedene andere Un-terhaltungsspiele älteren und neueren Genres für Alt und Jung zu mäßigen Preisen. (795) 2-^-1 Bei J. Giontini in Laibach. Vorzüglicher böhmischer Kren ist in ter Specereihandlung von Pohl *Sr Supan, Laibach, Wienerstraße. erhältlich._(792) 2 -2 Echtes, geruchloses, wohlschmeckendes Leberthran-Oel, frische Füllung, DewährtegMittel get,eu Drust- k- Mngenlciden. In Flaschen ä 70 fr. (632) 20 -10 Echt zu bekommen bei %rlrtor TruUovzy. Einhoru-__________Apotheke in Laibach, Hauptplatz 4. Man verkauft am ürltni Kose bei gefertigtem Bankhause. 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