Nr. 159. Plännmel»llon«p««<«: I« «lomptoli «anzj. ff. 11, halbj. N. 5 50. Filr b!e ZnsteNung «n» H«»'ädigst zu gestatten geruht, dass dem Oberbernrathe Franz Kamm erlander in Klagenfurt au« Nnlass der über sein Ansuchen erfolgten Versetzung in den dauernden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljähri-yen pflichtgetreuen Dienstleistung der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheil bekanntgegeben werde. Se. f. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 5. Juli d. I. die Vergräthe Johann Lho'tsky und Gustav Adolph Aehrle in Wien zu Oberbergräthen im Status der Bergbehörden allergnädigst zu ernennen geruht. Fallen hayn m. p. Nichtamtlicher Theil. Oesterreich-Ungarn und Serbien. Der Kern der ziemlich heftigen Polemik welche, >'ch zwischen den serbischen Liberalen und der Fortschrittspartei über die von Serbien zu befolgende auswärtige Politik enlspmmen hat, ist leicht zn präcisieren. Die einen b.haupten, dass man Nets und unter allen Bedingungen mit Russland Hand in Hand gehen müsse, einem Staate, der nach der anderen Meinung allerdings manche Beweise wertvoller Freundschaft filr Serbien in früheren Zeiten geliefert, später aber wesentlich dazu beigetragen Hut, dass ein vitales Interesse des Landes beeinträchtigt wurde. Ihre Geg> '"r sind der Anschauung, dass eine kluge Realpolitik es nicht gestatte, wohlwollende Dispositionen einer Vlacht. die sich in letzter Zeit wiederholt als von hoch» ^em Nutzen erwiesen hat, darum zurückzuweisen, weil sich dieselbe in der Vergangenheit nicht stets auf glei-cher Linie Serbien gegenüber bewegt habe. Es ist interessant und auch von praktischem Werte, don der Antwort Notiz zu nehmen, die das Organ °kr Fortschrittspartei, das „Videlo". auf diefe Frage offenbar in autoritativer Weise ertheilt, da der be-lreffende Artikel au« der Feder des Führers der Fort-Alittspartei geflossen ist. Der anbezogene Leader, welder sieben Spalten des „Videlo" einnimmt, hat fol-«enden Ideengang: In dem Bestreben, ihre Haltung zu rechtfertigen und eine Position für sich zu gewinnen, stellt die Oppo- sition die Politik der Fortschrittspartei im Lich!e des ..Austrophilismus" dar. Es wurde dem gegenüber bereits erklärt, dass Geschichte und Erfahrung Serbien nur eine Politik empfehlen, die der eigensten Interessen. Der Politik der „natürlichen Freundschaft" und „Jahrhunderte alten Feindschaft" wurde ihrerseits diejenige der f>eien Hand und der Selbständigkeit entgegengestellt. Die coalierte Opposition wagt nicht, diese Politik offen anzugreifen, vertritt aber dennoch ihre eigene Politik der „natürlichen Frennde". was einer Negierung der ersteren gleichkommt. Sie fährt fort, das Thema zu variieren, dass Russland der Serben „natürlicher" Frennd, Oesterreich, Ungarn aber deren „säculärer" Feind sei. Daraus würde folgen, dass Serbien Russland blind zu folgen habe, selbst auf die Gefahr hin, abermals ein Reichstadt, ein San Stefano erleben zu müssen. Als wäre eine solche Politik nicht die der Botmäßigkeit und der gebundenen Hände! Die Fortschrittspartei sei jrtzt, wie vor vier Jahren, für eine freundschaftliche Hallung Russland gegenüber; die russomaue Theorie, dass die Russen nur für die Serbeu leben und arbeiten, dass man ihre Thätigkeit kritiklos und ohne Prüfung loden und acceptieren müsse, und dass sie für die Serben eine Art Vorsehung bilden, „die — um der Herren eigene Sprache zu führen — uns nur heimsuchen, während wir annehmen, dass sie irren": diese Theorie müsse allerdings znriickgewiesen werben. Nicht minder verwerflich sei die, dass man jemanden als einen seculären Feind auch dann bet,achlen müsse, wenn er nUtzliche Dieuste erweist, aus keinem andereu Grunde, als weil er ehemals anders gehandelt habe. Die Fort« schritt spartei wolle niemandem blindlings folgen oder ihn blindlings zurückweisen. Weun „Ustavnosl" (das Organ der Liberalen) Russland die Rolle einer Vorsehmlg vindi-cicrt. sei es auf falschem Wege. Die Pflichten, welche die Freundschaft auferlegt, sind gegenseitig: die eine und die andere Seite dabm Beweise guter Disftosi-tio»en zu liefern. Die politische Consequenz dürfe nicht in Formen oder Persönlichkeiten, sondern einzig und allein iu den Dingen und den Zielen a/sucht werden. Die Fortschriltler sind sich stets consequent geblieben. Nachdem Nusiland in den letzten fünf Jahren seine Theilnahme für Serbien stets durch Unteistützuuq der jedesmaligen uud jedweder Opposition bethätigt, ulleilei Partei' und dynastische Zwiste genährt hat: wäre es da ein Wunder, wenn sich so manche Sympathien in ihr Gegentheil verwandelt halten? Es wurde öfters erörtert, dass die Russen in Adrianopel und San Stefano den letzten Gedanken ihrer südslavischen Politik geoffenbart haben. Darauf erwidert die ..Ustavnvst", dass Russland „in Adrianopel Wie San Stefauo der Stimme der österreichischen Dplomalie Gehör geliehen hatte", und das« Graf Audrassy vom serbischen (officiösen) Vertreter in Berlin (Herrn Rist«!) die bekannte Convention erzwungen hätte, „da er widrigenfalls die Vergrößerung S?r< biens nicht zugegeben haben würde". Die Richtigkeit dieses Dictums vorausgesetzt, frage es sich, was daraus folge? Welche Schlüsse müssen daraus inbetrefs der europäischen Stellung Russlanbs und Oesterreichs gezogen werden? Es folgt daraus, dafs Rufsland Oesterreich zuliene weder in Adrianopel noch in San Stefano den Versuch wagte, für die Serben Nützliche« zu leisteu. Wenn dem so ist, dann fragt es sich, mit welchem Rechte die „Ustavnost" fordern kann, dass Serbien bedingungslos russische Wege wandeln solle? Indessen sei es gar nicht wahr, dass es Fragen der auswärtigen Politik waren, welche die Abkühlung in den Veziehuugen Russlands zu Serbien herbei-gefiihrt hätten. Der Grund für die Abkühlung liegt in der inneren serbischen Politik. Der Wunsch, Cernajev und Poljakov sollten die Concession filr den Bau der serbische» Eisenbahnen erhalten, konnnte nicht erfüllt werden. Man konnte weiters nicht zulassen, dass ein Metropolit die Landesgesetze und die Würde des gesetz» gebenden Körpers mit Füßen trete. Es wurde von gegnerischer Seite mit der Entfesselung einer wilden Agitation geantwortet, für die sich in Serbien Werk« znlge uud Helfer fanden, weil diese ihr persönliches Interesse dadurch wahren zu können glaubten. Der gehallvolle staalsmännische Artilelschreiber des „Videlo" geht dann auf ein andere«, wenn auch verwandtes Gebiet über, worüber wir bei Gelegenheit berichten werden. Für heute mag nnr noch der Schluss-fatz hier Platz finden. Er lautet: «Die Fortschritts-Partei, das sieht das Land ein, vertritt keine Politik der Sympathien oder Antipathien, der Gefühle und Emftfiiideleien. Sie befragt als oberstes Forum stets die vaterländischen Interessen. Nur diese geben ihr die Richtschuur. Weun nun San Stefano den defini« tivei, Beweis geliefert hat. dass nicht von Norden her die Sonne der serbischen Zukunft erglänzen könne, darf sie nicht, muss sie nicht sich nach anderen Combinationen und anderen Freundschaften umsehen? Und kann sie anders, als die Hand ergreifen, welche ihr neue Freunde entgegenstrecken?" Feuilleton. Ein Nachtbild aus dem Arbeiterleben. Pariser Skizze von Alphonse Daudet. ., Es ist am Samstag, dem Tage der Lohnaus-zahlung. . Am Ende dieses Tages, das ja auch das Ende ^ ganzen Woche bildet, siihlt man gewissermaßen «5 da« Herannahm des Sonntags. Das ist ein ^«rinen und Laufen, ein Schreien und Stoßen in den ""e'terviertrln, den Vorstädten und ganz besonders °" den Thüren der Wirtshäuser! Zw'schen deu Trupps ^°n Arbeitern, welche die hügelan führende Straße ^Nang gehen, gleitet schnell und geräuschlos, wie ein ^Hatten, eme kleine dunkle Gestalt. Sie blickt sich "'«It um, sie kümmert sich um leinen der Vorüber-N^enden. sie hastet nur immer vorwärts; cs ist eine m eln kleines fadenscheiniges Tuch gehüllte Frau. und ^"" lyrem von einem viel zu großen Hut umrahmten ^Nchte sprechen Sorge, Entbehrung. Scham und U»-Me. Wohin geht diese Frau? Nach wem schaut sie ängstlich aus? Ihr schneller Schritt, ihr sorgersüll. 'er Blick scheinen deutlich dem einzigen Gedanken, der Ne erfüllt, Ausdruck zu geben: ..Wenn ich nur noch zu rechter Zeit dort ankomme!" Sie wird von vielen ihr Begegnenden angespro^ lyen und geneckt. Alle Arbeiter kennen sie offenbar, und »in Vorübergehen begrüßen sie viele mit dem ab« 'Auuchen Spitznamen, den man ihr angehängt hat: i^lda ist ja her Affe!" — „Valentins Affe sucht °a« Männchen!" - ..Wirst ihn schon finden! Nein. du findest ihn nicht!" Einige hetzen die Frau auch, wie man einen Hund hetzt: ,.KH! Kh!" Sie achtet auf nichts, sie hott nichts, sie eilt keuchend immer weiter, denn die bergauf führende Straße ist ziemlich mühsam zu ersteigen. Endlich ist sie oben angelangt. Hier, am äußersten Ende der Vorstadt, befindet sich die Fabrik; man ist eben dabei, die Thüien zu schlußen. Alles ringsum ist dunkel; uur hinter einem im Erdgeschoss befindlichen vergitterten Fenster schimmert noch ein Licht — es rührt von der Lampe des Cassiers her. I.tzl erlischt auch dieses, und zwar gerade in demselben Augenblick, als die Frau die Fabrik betritt. Es ist zu spät, die Lohnauszahlung ist bereits beendet. Was soll sie nun beginnen; wohin soll sü gehen, um ihren Mann zu finden, ,hm seinen Wochenlohn zu entreißen, ihn zu verhindern, das ganze Geld an einem Abend zu vertrinken? Das Geld wird im Hause so dringend, so überaus nölhig gebraucht. Die Kinder lausen ohne Schuhe und Strilmpfe herum, der Bäcker ist nicht bezahlt. - An einen Prellstein sich lehnend, bleibt die Fran stehen und starrt in die Nacht hinaus. Sie fühlt nicht mehr die Kraft in sich, sich zu regen. In den hellerlcuchlklen Volstadlkneipen geht es heule laut und unbändig lustig zu. Aus den still« gewoldenen Fabriken scheint das ganze Leben Hieher verlegt zu sein. Hinter den tlübeu und angelaufenen Schaufenstern hervor, in denen sich eine Reihe von Flaschen mit verschiedenfarbigem Inhalt präsentiert — da sieht man den giftgrünen Absinth, den braunen Bittern, das hellschimmernde Goldwasser uuS Danzig — dringt das Lachen, Singen, Oläserklirren bis auf die Straße hinaus; dazwischen hört man auch das Klin» gen der Geldstücke, die auf den Schenktisch geworfen werden mit Händen, noch schwarz von der Arbeit, mit der sie das Geld sauer verdienten. Unbeweglich vor E'lniidung und Stumpfsinn, so sitzen die Männer mit aufgestützten Ellbogen an den Tlschen, und in der ungesunden, schnullen Luft. in der sie sich befinden, vergessen diese Elenden, dass zu Hause kein Feuer auf dem Herd brennt, dass Frau und Kinder vor Frost zittern. Vor den niedrigen Fenstern — den einzigen, die cinen Lichtstrahl auf die öde, menschenleere Straße werfen — läuft eine kleine dunkle Gestalt furchtsam auf und nieder. Such' nur. ja such' nur, armer Asse l Von eiuer Schenke zur anderen lenkt die Frau ihre Schritte, versucht mit einem Zipfel ihres Umschlagetuches eine Ecke des Schaufensters oder der Glasthür zu putzeu, um einen Blick in das Innere des Locales werfen zu köuuen. dann läuft sie wieder weiter, und immer erregter wird sie, immer fieberhafter werden alle ihre Bewegungen. Plötzlich schauert sie am ganzen Leibe zusammen — in dieser Kneipe ist ihr Valentin, sie hat ihn ganz deutlich gesehen, er steht so, dass er ihr das ganze Gesicht zuwandte. Ein tüchtiger Kerl, das muss man sagen! Er sieht recht schmuck m semer Blouse aus. und auf seine Haare, d'e er nach der Mode der Stützer unter den Arbeitern frlsiert hat, ,st er offenbar fthr stulz, Mau umringt ihn h,er. man lauscht seinen Worten. Er spricht sehr gut. und auher« dem tracliert er auch die anderen, hat also entschieden das Recht, das arohe Wort zu führen. Unterdessen steht der arme Affe, vor Frost mit den Zähnen llap- «aibachcr Zeitung «r. 159 13NN 16. Inll 1885. Die ungarische Landes-Ausstellung. ÜI Budapest, 14. Juli. Die abgelaufene Ausstellunqswoche weist zwei Momente von hervorragender Bedeutung auf: den Besuch einer ganzen Reihe fremder Fürstlichkeiten und den Beginn der Jury-Thätigkeit. Das ersterwähnte Moment — der Besuch des König« Milan von Ser> bieu, des Prinzen Ludwig vo» Vaiern und des Fürsten Alexander von Bulgarien — beweist einerseits die große Anziehungskraft, welche die ungarische Landes-Ausstellung durch ihre Reichhaltigkeit, ihr gelungenes Arrangement und ihr originelles nationales Gepräge auf das Ausland übt, andcrfcit2 aber besitzt es auch eine politische Wichtigkeit. Die Souveräne zweier Balkan-Staaten sind in die Hauptstadt Ungarns gekommen, um sich durch Selbstauqenschein davon zu überzeugen, auf welcher Stufe der Entwicklung Ungarn in seinem materiellen und geistigen Aufblühen augelangt sei, und beide haben es unumwunden ausgesprochen, dass die Culturbestrebungen Ungarns, die Industrie, die Kunst und die reichen Naturschätze dieses Landes, deren Gesammtbild die Ausstellung bietet, sie überrascht haben. Wer wird die Folgen dieser heilsamen Empirik überschätzen? Jahrhunderte lange Missverständnisse hatten Serbien und Bulgarien von Ungarn entfremdet gehalten, von jenem Lande, das durch seine geographische Lage und seine Culturmission in gleicher Weise dazu berufen schien, den geeignetsten Vermittler zwi-schen occidentaler Cultur und orientalischer Urkraft abzugeben. Dem Abendlande die frisch pulsierende elastische Iugendkraft de« Ostens, diesem wieder die Segnungen der die Krafteffecte fördernden Cultur des Westens mitzutheilen: das ist der Beruf, welchen die Position und Entwicklung der ungarischen Nation dem ungarischen Staate vorschreiben. In geringem Maße nur tonnte Ungarn bislang dieser seiner Mission gerecht werden. Woran es gebrach? An Ungarns Cultur-eifer und gutem Willen sicherlich nicht. Es fehlte an der Verständigung zwischen den Völkern de« Ostens und dem ungarischen Volke, dessen Bestrebungen häufig verkannt und missdeutet werden. Ungarn, in engster Solidarität mit dem Westen stehend, konnte sich bisher einer solchen mit dem Orient nur in geringem Maße rühmen. Durch den Besuch der beiden Balkan-Souveräne ist nun diese Verständigung angebahnt worden. Zwei so wichtige Factoren des Volkslebens im Osten, wie Serbien und Bulgarien, haben sich nun die Ueberzeugung verschafft, dass ihre natürlichen Interessen ihnen einen innigen freundschaftlichen Anschluss an Ungarn gebieten, und die Ausstellung hat den Beherrschern der beiden Staaten den Beweis geliefert, dass der Freund« schaftsbund ihrer Völker mit Ungarn dieselben in die Bahnen der intensiven Culturthätigleit lenken werde. Die ungarische Landes-Ausstellung wird ein fiir ganz Europa heilsames Werk verrichtet haben, wenn eil ihr gelungen sein wird. solches herbeizuführen. Es wäre dies eine Errungenschaft, welche der gesammten Cullur Europas zugute käme und welche das Zeichen wäre für den Beginn einer neuen Aera in der geschichtlichen Entwicklung des europäischen Ostens: der Aera des erwachenden Culturbewusstseins. Die Jury der Landes-Äusstellung hat sich nunmehr constituiert und ihre Arbeiten auch sogleich angetreten. Der objective, von nationale» Verblendung wie von kritischer Scheelsucht gleich fernstehende Richterspruch wird darthun, welche Resultate die Culturbestrebungen Ungarns aufznweifen haben auf den Ge» bieten der volkswirtschaftlichen und intellektuellen Entwicklung. Inland. lDer Iuli von l 8 8 5.) Es ist eine Erfahrungssache, dass der Juli der Monat der Revolutionen, die große Saison des politischen Nadicalismus ist. Auch der diesjährige Juli scheint seinen Vorgängern keine Schande machen zu wollen, und die Sonne richtet starke Verheerungen in den Köpfen mancher Politiker an. Der häusliche Purteielchnder scheint permanent werden zu solle»,. In T>rol führen die Conservalivcn scharfer und milder Tonart einen heftigen Krieg; in Graz streitet man da,über, ob alle nichtdeutschen Beamten zu entlassen seien oder mcht. in KrrnrS wird eine neue Nmiäheruna der Linken an die Clericalen versucht, wogegen in Wien das deutsch.liberale Prefs-burean beauftragt wird, auf Herrn Hans Stingrl und Genossen Feuer zu geben; in Reichenbcrg tobt der Kampf zwischen Alten und Jungen lustig fort, und in Bö'hmisch-Vrod erklären dir Anhänger T'lschers den Dr. Eduard Vreqr für einen gesinnungsschwachen Opportunisten. Das ist der Juli von 1885. (Die Sonntagsruhe.) Der Handelsminister hat dem Vernehmen nach an mehrere Länderchess einen Erlass gelichtet, in welchem denselben ein Gutachten abverlangt wird über etwaige auf dem flachen Lande sich als nothwendig herauksteNrnde Abänderungen der auf die Sonntagsruhe bezüglichen Bestimmungen. Dieses Gutachten hat sich jedoch nur auf folgende zwei Punkte zu beziehen: 1.) Handel mit Lebens» Mitteln. Fragner, Greisler. Holler, Obst-, Milch-, Mehlhändler, Griesler, Spezerei-, Colonialwaren- und Delicatessenhändler, Mineralwasserhündler, dann Blu« menhändler, bezüglich welcher die Verordnung bestimmt: Die Sonntagsarbeit ist sin den Verschleiß abstattet. 2.) Alle anderen Handelsgewerb,', bezüglich welcher die Verordnung bestimmt: Die Sonntagsarbeit ist für den Warenverkauf in dem dermalen zulässigen Umfange, längstens aber bis 12 Uhr mittags gestattet. Die Veranlassung zu dirscm Erlasse bolen dem Han« delsministerium die demselben vielfach z»r Kenntnis gelangten Wünsche, welche einige Abänderungen der auf die Sonntagsrnhe bezüglichen Bestimmungen bezwecken. In allen under«» Gl.>werbe°Kate,,o>ien ist die Durchführung der Sonntagsruhe in befiiednMder Weise vor sich gegangen. (Die österreichisch-ungarische Zoll-conferenz) foll, einer Meldung der „Conslitutlo-nellen Vorstadt-Zeitunq" zufolge, für Anfang Oktober d. I. einberufen werden. (Die Verttaatli ch un gsaction) Aus Wien wird der «Oesterreichischen Correspmrdenz" gemeldet: Gutem Vernehmen „ach soll die Acüon der Verstaatlichung von Piivalbahnen wieder aufgenommen werden und zunächst die sildnoiddenlsche Verbindungsbahn, die böhmische Westbahn und die galizische Ka'rl-Ludwigsbahn an die Reihe kommen. Per jetzige niedrige Coursstand der letztern >st allerdings für eine Verstaatlichung günstig. (Ungarn.) Mittelst der Besprechungen, welche zwischen dem ungarischen Cultusminister Trefort und dem Patriarchen Angjelic', sowie zwischen dem Patriar- chen und einflussreichen „Notabilitäten" stattfanden, scheint die Action, welche auf eine endgiltige, den Anforderungen der Billigkeit wie den thatsächlichen VellMtnissen entsprechende Beilegung der bezüglich des serb,schen Kirchtncongresses und der serbischen Kirchen-Autonomie obwaltenden Differenzen abzielt, in das richtige Fahrwasser gebracht. Das Weitere wurde der zahlreicher besuchten Besprechung vorbehalten, die im Beginne des nächsten Monats in Budapest staltfinden und auf welcher der Operationtzplan der gemäßigten Partei festgestellt werden soll. Als Congresscommissär wird Hl'fralh Eduard Cfeh und als dessen Secretär Ministerial-Secretär Leövey genannt. (Kroatien) Nach neuesten Nachrichten, die uns aus Agram zukommen, ist die für die nächste Zeit anberaumte Einberufung der kroatischen Regni-colar-Deputation fraglich geworden, da mehrere Mitglieder der Deputation den Wunsch ausgesprochen haben sollen, die Berathungen e>st in einer günstigeren Zeit, etwa im Monat September, aufzunehmen. Ansland. (Deutschland) Wie aus Berlin berichtet wird, hält die deulfche Reichsregierung an dem Plane fest, dem nächsten Reichstage bereit« einen Gesetzentwurf über die AltersversorMig der Arbeiter vorzulegen. Die betreffenden Vorarbeiten sind schon eingeleitet, und der Bundesrath dürfte sich im Herbste mit der Augelegen« heit zu beschäftigen haben. (In Frankreich) wurde vorgestern der Ge-denklag des Vast'llensturmes von 1789 begangen, dessen Einsetzung zum Natiolwlseste Gambelta seinerzeit durch« sehte. Von außerordentlichen Vorbereitungen zu der Feier ist indes in den vorliegenden Blättern nichts zn lesen; es unterblieb in Paris auch das Hauptfest' stück früherer Jahre, die große Heerschau. (Das neue englifche Cabinet) ergreift wider Erwarten auch die Initiative in Bezuq auf innere Reformen. Am Samstag hat dasselbe beschlossen, einen Entwurf zur Amendierung des irischen Lautgesetzes bezüglich des Ankaufs von P"chtgi!tern im Unterhause einzubringen. (Russisch-englische Unterhandlungen.) Nach einem Telegramme des «Reutei'lchen Bureaus" aus Simla ist der indischen Regierung von London aus die Versicherung zugegangen, dass die Unterhand« lungen zwischen Nussland und England einen gnlen Fortgang nehmen. Bestätigt wird dies durch die «Morning Post", die als Organ des Ma»quis von Salisbury gilt, welche meldet. Salisbury habe in voriger Woche mehrere Unterredungen mit Aaron Staal, dem russischen Botschafter in London, gehabt, und die Unterhandlungen würden in der versöhnlichsten Weise mit bester Aussicht aus Erfolg geführt. Die militärischen Vorbereitungen und Bewegungen in Centralasien nehmen inzwischen jedoch ihren Forlgang. Wie verlautet, soll die Ouetta.Eisenbahn bis zuM Kodscha.Pass ausgedchnl werben. Tagesnemgkeiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische Amtsblatt meldet, zur Unterstützung der durch Feuerslnunst geschädigten Bewohner von Liszlöfalva 2000 fl.. ferner für die griechisch-orientalische Kirche in Hoszumezö 100 fl.. für die römisch-katholische Oe- p«nd, draußen auf der Straße und drückt sein Gesicht an die Fensterscheiben, um für keinen Augenblick ihren Trunkenbold von Gatten aus den Augen zu verlieren. Wer da« Gesicht der Frau jetzt sieht, der muss glauben, das« sie im nächsten Augenblicke zu den Zechenden ins Zimmer treten wird, wie ein lebendiger Vorwurf, wie eine Mahnerin zur Umkehr. Aber Valentin sieht sein Weib nicht. Er ist vollständig in Anspruch genommen von einer jener endlosen Debatten, wie sie nur in den Kneipen geführt werden; mit jedem neugefüllten Glase beginnen sie aufs neue, und für die Vernunft der Debattierenden sind sie fast ebenso gefährlich wie der Fusel, der dabei in die Kehlen hinuntergegossen wird. Valentin sieht nicht die kleine Gestalt, daS bleiche, eingefallene Gesicht, das sich vergeblich bemüht, durch allerhand hinter den Scheiben gemachte Zeichen seine Aufmerksamkeit auf stch zu lenken oder mit den eigenen Blicken die seini-gen zu fesseln. In das Local zu treten wagt sie nicht; ihn ganz öffentlich zu suchen, ihn in Gegenwart seiner Kameraden an seine Pflicht zn erinnern — o. das wäre ja ein Schimpf, der nie auszulöschen ist! Ja. als sie noch hübsch war, da ließ man es sich allenfalls gefallen, aber nun, da sie hässlich und gebrech. lich ift - Ach. wie hübsch "und frisch war sie, als sie sich kennen lernten! Darüber sind nun schon zehn Jahre vergangen. An jedcm Molgen begegnete er auf einem Wea.e zur Arbeit dem Mädchen, das sich ebenfalls an seine Arbeit begab. Die Kleine war offenbar arm, verstand e» dabe» aber vortrefflich, ihre Armut zu verbergen; sie war kokett nach Art jener Leute in dem an seltsamsten Existenzen so reichen Paris, die ihre Blumen und Bänder unter den dunkeln, verräucherten Wölbungen der Thorwege und Hausflure einzukaufen pflegen. Die beiden jungen Leute liebten sich, als sie kaum die ersten Blicke ausgetauscht halten; da sie aber beide mittelos waren, mussten sie ziemlich lange warten, bis sie heiraten konnten. Endlich schenkte die Mutter des Burschen ihrem Sohne eine Matratze aus ihrem eigenen Nette, die Mutter des Mädchens gab ein Paar Kissen zur Einrichtung her, in der Fabrik, in welcher die sehr verliebte Kleine befchäftigt war, veranstaltete man eine Collecte — und so war die neue Wirtschaftseinrichtung denn auch endlich glücklich zusammengebracht. Das Hochzeitskleid wurde von einer Freundin, der Brautschleier von einem Friseur entliehen — und fo gienq denn da8 Pärchen eines schönen Morqens zu Fuß durch die Straßen, um sich trauen zu lassri,. In der Kirche imlsste es warten, liis eine Seelenmesse beendet war. und auch auf dem S'andesamte trat eine Verzögerung ein; die Eheschließungen der reichen Brautpaare wu>den zuerst vorgenommen und das arme musste sich so lange in Geduld fusse». End-lich war auch das üb.lstand?,', nnd die juncr/» Ehe-leute begaben sich nach ihrer Wohnung; sie bejanb sich in einer hochgelegenen Vorstadt — em ödes, grau aestrichenes, mit Fliesen belegtes Zimmer c>m Ende eines langen Corridors, von dem aus man zu beiden Seiten noch in eine ganze Menge unsauberer Zimmer gelangte, in denen das Lärmen nnd Schreien gar kein Ende nehmen wollte. Das war so recht geeignet, um von vornherein jedes Behagen an der eigenen Haus- lichleit zu unterdrücken. Da« Eheglück hat denn auch thatsächlich nicht lange gedauert. Er war genöthigt, den ganzen Tag hindurch bei der Arbeit mit Go-wohnheitstrinlern zusammen zu sein — und so gewöhnte auch er sich das Trinken an. Als sie d" Frauen der anderen über ihr Mlssgeschick jammern und klagen hörte, verlor sie bald allen Muth, der si? bis dahin erfüllt, und während er dann in d?" Kneipen lag, verbrachte sie ihre ganze Zeit bei den Nachbarinnen, wurde arbeitsscheu, klatschsüchtig und that schließlich weiter nichts, als mit Schimpfen und Jammern das Kind in Schlaf zu wiegen, das sie auf dem Arm mit sich herumschleppte. Mit der Zeit wurde sie hässlich und siech, und so kam es, daH man ihr im Arbeiterviertel den abscheulichen V-iname« «der Affe" gegeben hatte. « * * * W Noch immer li. findet sich die kleine, dunkle G<" stult auf ihrem Post.n. noch immer läufl sie vor dew Schattfester auf und nieder. Man hört ihre Schritte aus dem Troltoir. und dun» hört man sie wieder la»l< und heiser husten, denn der Abend >st kalt und die Luft ,st fruchi. O. wie lanue soll sie hier denn no<Ä warten? Schun zwei- oder dreimal lznt sie die Ha"" auf die Thürklinke qelegt, aber sie hatte doch nicht den Muth. die Thür zu öffne». Endlich thnt sie es dennoch — sie denkt an ihre Kinder, die daheim n'chts zu essen haben, und da fmoet sie ihren Muth wiede>-Sie t,,tt ein. Kaum hat sie die Schwelle ül,<>l schritte», alk dlis laute Sprechen und Schreien verstummt; ^ unauslöschliches Gelachte, begrüßt sie und hält sie lvl» gebannt an der Thür. « Lllibachcr Zeitung Nr. 159 1301 16. Inll 1885. memde in Szepetl 50 fl.. für ble 'röm.'kath. Kirche m Kaposvär 200 fl., für die röm.-kalh. Kirche zu Nagy Csalomia 200 fl.. fiir die röm. ka!h. Gemeinde 'n Felsö-Zsadä„y 150 fl.. sür die evangelische Gemeinde Megyaßü 150 st,, für die gr.-ur. Gemrixde Bozsur 150 ft,, für die gr.-kath. Kirche zu Also Sebes 100 fl. und filr die gr. lath. Geimiüde Nasajocz 100 fl. zu spenden geruht. ^^ (Kronprinz Rudolf und Kronprinzessin Stefanie), welche vorgestern um Mitternacht Ml3 Antwerpen in Wien eintrafen und sich nach l>er Hofburg begaben, find gestern nach Lar/nburg über siedelt, — (Der No man eines Mädchens.) Gegen «Men Budapester Finanzconcipisten ist gegenwärtig eine ^trafuntrrsuchuua im Zuge, die auf einem wahrhaftigen ^lebesromcm beruht, Der Fall ist folgender: Vor zwei I"hren lernte ein Officiers-Stellvertreter in Agram ein bildschüueS Iudeumädchen kennen, in das er sich sterblich verliebte. Das Mädchen theilte die Liebe des schmucken Militärs, und das Verhältnis sollte dnrch die Ehe „e heiligt werden. Der damalige Finanzdirertor in Agram, Herr David, nahm sich des jungen Mannes an. als er aus dem Militärverbande trat, David stellte ih>l als Diurnisten an und protegierte sein Gesuch um definitive «"Nennung. Das Mädchen lieft sich taufen, nachdem ihr Geliebter die schriftliche Einwilligung ihrer in der Pro-V'nz wohnhafte» Eltern beschaffte, und der Finanz-director selbst wie feine Tochter waren die Tauspathen bes Mädchens. Inzwischen wurde David infolge der kroatischen Wirren, die sich aus drin bekannten Wapprn-^"slict entwickelten, au» Agram nach Sarajevo versetzt, ^kr junge Mann erhielt aber seine Ecneunung zum ^ncipisten gleichzeitig mit der Transferierung zur ^udaftester Fmcnizdirection Er übersiedelte mit dem ^ädch,',i nach Budapest, lebte dort mit demselbeu einige Monate außerehelich und verschob die Hochzeit unter allerlei Aubflüchteu. bis er sie eines schiinen Tages ver-^eß und mit einem verrufenen Mädchen, desse» Bekannt» schuft er unterdessen gemacht, zusammen eine Wohnung "kzog. Pas arme betrogene Agramer Mädchen, das sich zudem noch Mutter fühlte, wandte sich nun an feine ältern, die aber ganz erstaunt über die Sache waren und behaupteten, dass sie weder von dem Verhältnis 'hrer Tochter noch von dem Uebertritte der letzteren zur christlichen Religion Kenntnis hätten. Sie erklärten den Revers für gefälscht und erstatteten gegen den Con-"Pisten die Strafanzeige. Die Staatsanwaltschaft des Vudavester Gerichtshofes identificierte sich mit der An-zeige, und infolge ihreö Antrages ordnete das Straf» bricht die Untersuchung wegen Betruges und Docu« N'enku'Fälschung an. — (Ein jugendlicher Selbstmörder.) Zu ^k'n bereits kurz gemeldeten Selbstmorde d?s jungen trafen Victor Ozarowsli wird aus Lemberg gemeldet: Der Graf war russischer Unterthan, jedoch in ^"lizien begütert. Er verlor frühzeitig seinen Vater; >' Mutter lebt in Russisch-Polen. Der junge Graf be-^ e Vorstellungen des feit einigen Wochen dort weilen« "tn Circus Si doll und verliebte sich wahnsinnig i» die auch in Laibach bekannte Kunstreiterin Medea Sidoli, eine Tochter des CircuSbesitzers. Der junge Mann beabsichtigte anfänglich, sich in den Circus aufnehmen zu lassen und die Kunstreiterin zu heiraten; an der Ausführung dieses Planes scheiut ihn indes die Strenge des Circusdircctors gehindert zu haben. Fräulein Medea soll an dem unglücklichen Ende ihres schwärmerisch überspannte», jugendlichen Anbeters durchaus keine Schuld tragen. Ein schlechtes Schulzcugnis soll die Ausführung des verzweifelten Schrittes beschleunigt haben. — (Eine Zigeunerhuchzeit) machte jüngst in Kaschau großes Aufsehen. Nicht weniger als ein Dutzend Fiakcc brachte, die HochzeitsMle iu die Kirche. Die fünfzehnjährige Rosa Hadi. Tochter des Musikers Josef Hadi, reichte dem Musiker Loisi Hanylo die Hand vor dem Altare. Nach der Trauung giena/s im Hause der Braut hoch her, bis sich um 4 Uhr morgens die, lustig« Gesellschaft trennte, Um diese Zeit verabschiedete sich der Biäutigam von seiner Braut, indem er ihr die Hand küsste und sagte, er werde sich nach Hause zur Mutter begeben, nachdem es ihm hier zu heiß sei, Hierauf gieng er ganz einfach durch und nahm der Braut zwei goldene Ohrgehänge, zwei Ringe und 25 fl Bargeld mit Nach dem Treulosen wird gefahndet. — (Straßenschmutz) Die Untersuchungen Hurleys stellteu fest. dass ein gesunder Mensch binnen 24 Stunden 30 Gramm fester Masse durch die Haut abgebe, abgesehen von den Ausscheidungen an Kohlensäure und Wusserdampf, welche die Athmung und Transspirution begleiten. Diese festen Absonderungen treten in kaum wahrnehmbarer Weise aus dem Körper und bilden in großen Bevülkerungscentren eine große Menge Unralh Bei einer Million Bewohner werden im Jahre demnach 5500 Tonnen solcher animalischer Materie von den Kleidern oder von der Luft unmerk-lich absorbiert. Ein großer Theil fällt in den Straßen nieder und bildet in Verbindung mit den Ausscheiduu-geu der Thiere, den mannigfachen Abfällen und dem Staube das Gemisch, welches wir mit dem Namen Straßenschmutz bezeichnen. — (In der Mädchenschule) Professor: „Ich habe euch schon so oft befohlen, ihr follt lauter sprechen. Immer brummt ihr so in deu Bart hinein!" Local- und Prouinzial-Nachrichten. — (Das neue Abgeordnetenhaus.) Eine Statistik der Berufsarten, die sich mit deu neuge-wählten Abgeordneten beschäftigt, ergibt folgende Resultate: Der neuen Legislatur« Periode gehören an: 0 Miuister in Activität und 5 Minister außer Dieust, 1 außerordentlicher Gesandter a. D>. 1 Sectionschef a, D., 2 Hofräthe vom Obersten Gerichts- und Cassationshofe und 2 Hofräthe vom Verwaltungtzgerichtshofe, 2 active Hofrälhe und 1 Hosrath a. D. 2 Legationsräthe a. D,, 1 Consul a, D,. 1 Landeshauptmann. 2 KreisgerichtS-Prüsidenten, 3 Oberlandesgerichts-Näthe. 1 Oberfinanz-rath a, D.. 1 Statthaltereirath in Activität und 1 Statthaltereirath a, D. 1 Sanitätsrath. 2 Landesgerlchtsräthe. 1 Bezirkscommisfäc und 1 Gerichtsauscultaut (Adalbert Graf Schönborn). Ferner vom Beamtenstande noch: 1 Eisenbahn« Geueraldirector und 1 Eisenbahndirector a, D. 1 Forstrath. 1 Wirischaftsrath, 1 Baurath. 1 Ma« gistrats- und 1 Handelskammer«Secretär, 1 Fabrils- director und 1 IuckerfabrikS^Oberinspector. Der Beamten« stand ist demnach im neuen Haufe in der numerischen Stärke von 4li. und zwar durch 37 Staatsbeamte (wovon 24 in Actiuität und 13 außer Dienst), zwei öffentliche Beamte und 7 Privatbeamte vertreten. Der Lehrstand ist im neuen Abgeordnetenhause durch 22 repräsentiert, und zwar durch 10 UniversitätS Professoren, 7 Gymnasial Professoren, 1 Handelsakademie-Director, 1 OberrealschulDirector. 1 Realschul'Directör, 1 Lehrer-Seminar Director, I Realschul-Proflssor. Geistliche zählt das Haus 24. davon sind: 18 römisch katholisch, zwei griechisch katholisch. 1 Consistorial-Archimandrit, 1 ruthe-nischer Domherr, 1 Superintendent und 1 Bezirks»-rabbiner, Ferner zählt das neue Parlament: 19 Industrielle. 3 Banquiers. 4 Kaufleute, 8 Notare. 41 Advo-catcn. 7 Ae»zte, 1 Apotheker, 3 Schriftsteller und Iour« twlistc-n. 1 Civil Ingenieur. 120 Gutsbesitzer, 41 Realitätenbesitzer, <) Privatiers. 2 Buchdruckereibesiher, ein Baumeister. ! Photograph und 1 Schneider. Von den 351 Gewählten haben 103 den akademische« Grad „Doctor" erlangt. Endlich umfasst das Hau«: fllnf Fürsten, 1 Landgraf, 36 Grafen, 1 Conte. 32 Barone und Freiherrn. 47 Ritter, 2 „Edle von" und 8 mit dem Prädicate „von". — (Wissenschaftliche Grabungen.) Der Landeöansschuss von Krain machte der l, k. Central-commission für Kunst und historische Denkmale die Mittheilung, dass er für wisfeuschliftliche Grabungen im Jahre 1885 eiuen Betrag gewidmet hat und dass damit die Grabungen bei Nassenfuß in Angriff genommen wurden, Die Centralcommission beschloss, die von ihr für solche Zwecke in Krai» ausgeworfene Summe zur Fortsetzung der Grabungen in Gurlfeld (Neviodunum) zu verwenden. — ( Sch uln ach r i chten.) Von der ersten und zweiten städtischen Knabenvolksschule in Laibach erhalten wir die Jahresberichte für das gestern beschlossene Schuljahr 1884/85. Die erste städtische Knaben Volksschule wurde im verflossenen Schuljahre von 555 Schülern (gegen 475 des Vorjahres) besucht. Der Nationalität nach wurde diese Schule frequentiert von 504 Slovenen, 43 Deutschen. 4 Italienern, 2 Serben und je 1 Czechen und Kroaten, Zum Aussteigen in die höhere Classe wur" den 300 Schüler reif erklärt. Der Vorbereitungscurs für die Gewerbeschule wurde von 165 Schülern besucht. Als Lehrer an der ersten städtischen Knaben Volksschule fungierten die Herren: Andreas Praprotnik (Director), Johann Gnezda (Religionslehrer), Jakob Furl an, Josef Maier, Josef Travner. Valentin Kummer. Johann Belö und ein Aushilfslehrer. — Die zweite städtische KnabeN'Vollsschule weist für das verflossene Schuljahr 751 Schüler (gegen 759 des Vorjahres auf, und zwar 70ti flovenischer und 45 deutscher Nationalität, Zum Aussteigen in die höhere Classe wurden 452 Schüler reif erklärt. Der mit dieser Schule verbundene Vorbereituugscurs für die Gewerbeschule wurde von 129 Schülern, die Excurrendoschule vo» 91 Schillern und Schüleriuneu frequentiert. Als Lehrer an dieser Schule fungierten die Herren: Leopold Velar (Director), Johann Gnezda und Sigmund B ohin ec (Religions-lehrer). Johann Krulec, Leopold Armlk. Andreas Humer, Franz Vahovec. Franz Kokalj. Anton Razinger. Franz Raktelj und Franz Paul in. — Das neue Schuljahr beginnt an beiden Lehranstalten am 16, September. ..Valentin! Valentin l Da ist der Affe!" Sie kann sich nicht rühren. Sie ist so schwach; "VN ihren zerlumpten Kleidungsstücken tropft die Näffe, und ihre Wangen sind so blass durch die Ermattung, oulch die ängstliche Erwartung. . . ..Valentin! Da ist der Affe!" m, , O'lterud, keines Wortes mächtig steht das arme Ae. ?"2 Weib rächt sich jetzt für alles, was es wäh-l"° des ganzen Abends erlitten. (Nachdruck verboten ) Manuela. Roman vo» Max uon Weißenthurn. <2. Fortsetzung.) ..Papa." rief Manuela, plötzlich die Veränderung in ihres Vaters Auöseheu bemerkend, „dir ist nicht gut! Was fchlt di>? T'inke doch!" Und mit diefen Worten hielt sie ein Glas Wasser an seine Lippen. Mechanisch griff er danach und leerte es auf einen Zug. „Nicht wahr, dir wird besser?" rief Manuela elleichtert. „Und >mu fage mir. hat das Schreiben, welches eingetroffen »st, diesen Zustand hervorgerufen, oder ist dir nur zufällig in demfelben Moment unwohl geworden?" „Es war einer meiner gewöhnlichen Herzkrämpfe, an die du fchon längst gewöhnt s/in folltest," verfehle der Baron. „Nimm mLlcbchen", Polla mazur von Johann Strauß. 8 ) barsch. — (Zur Lage der Supplenten.) Wie bekannt, hat der Neichsrath in der letzten Session einstimmig eine Nefolutwn m'genomme», in welcher die Negierung anfa/fordkrt wurde, geeignete Schritte zur Besserung der Lage der Supplentcn an den Mittelschulen zu unternehlmn. Wie Wiener Blätter vernehmen, ist auch die Uuterrichtsverwallnug bestrebt, diefer Resolution nachzukommen und Maßregeln zu treffen, wodurch wenigstens eine Anzahl von Suppleuten, welche bereits durch mehrere Jahre in ihrer Stellung sich bewährt haben, zu einer fixen und systemisierten Stelle gelangen sollen. Man beabsichtigt nämlich, an allen jenen Gymnasien und Realschulen, wo Parallelclassen b.stehen und in welchen der Unterricht bisher von Supplenten ertheilt wird u»,d wo die Erfahrung gelehrt hat. dass die Parallelclassen nicht nur ein vorüber« gehendes, sondern ein bleibendes Bedürfnis bilden, die betreffenden Lehrstelle» zu sy st e m i si e r e n. Dadurch würde es milglich sein, eine größere Anzahl von Sup» plenten zu Mittelschul.Profesforen zu ernennen. Diese Maßregel wurde auch bereits bei den Berathungen über diese Resolution im Nudget-Ausschusse angeregt und warm empfohlen. Bis jetzt jedoch ist, wie bemerkt wer« den muss, die Angelegenheit noch nicht in das entscheidende Stadium gelangt, abgesehen davon, dass die betreffende Creditvorlage noch im Reichsrathe zur Be< rathung kommen muss, — (Wetter.) Das Barometer ist im Westen im Steigen begriffen, im Osten bleibt der Lustdruck cou< slant. Die Winde find nur sehr schwach, der Himmel War bis gestern vorwiegend heiter. Die Temperatur bleibt noch hoch; gestern um 7 Uhr früh notierten: Laibach -j- 19.4. Bregenz -l- 18, Ischl -i- l8.2, Wien -^ 21.5, Prag -j- 19,4. Budapest -l- 24, Agram -i- 21.7. Lemberg -j- 22.4, Hermanustadt -»- 19.3, Riva -l- 21.3, Trieft -^ 28. Lesina -> 24,2 Grad Celsius. Die Adria ist ruhig. Aus Baieru und den Alpen werden ziemlich ergiebige, aus Ungarn und Gali' zien leichte Gewitterregen gemeldet. Nordwestliche Winde, theilweise Trübung. Gewitter und etwaS kühleres Wetter Voraussichtlich. — (Huude in öffentlichen Locale n.) Um dem Unfug, betreffend das Mitnehmen von Hunden in Gast- und Wirtshäuser zu steuern, hat der Stadtmagistrat seine Verfügung vom 12. August 1872 zur strengen Darnachtung in Erinnerung gebracht. Dieselbe lautet: „Das Mitnehmen der Hunde in K ffee< und Wirtshäuser, daun Schenken wird untersagt. Die Ueber-tretung dieses Verbotes wird auf Grund des § 7 der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854, I. 96. mit der gesetzlichen Ordnungsbuße sowohl an jenem, der den Hund mitgebracht, als an dem Eigenthümer des Locales, der ihn darin duldet, geahndet." __ (Die Beamten der Staatsbahnen.) Das Handelsministerium soll die Absicht haben, beziig» ttch der Beamten der Staatsbahnen, deren üffentlich- bereit, auch eine Frau mit in den Kauf zu nehmen, welche ihm eine fürstliche Revenue zudringt." Manuela klingelte. ..Nina, lafs mein Reitpferd fälteln und sage dem Groom, er brauche mich nicht zu begleiten!" befahl die energische junge Dame del einlrelenden Zofe. «Über. Mylady," wagte diese bescheiden einzuwenden, «Myloro hub.',, doch befohlen —" „Ich el suche dick, q^fäUi^st auf das zu achten, was ich befehle. Ich wünsche die Beü>iluna. des Reitknechts nicht. Hilf mir mich anllliden und kümmere dich nicht um Dinge, welche dich gar nichlt angehen." Kurze Zcit darauf stand Manuela, zum Ritt gerüstet, auf der Freitreppe des Schlusses, als sich ihr Robert, ein aller Diener des Hauses in demüthiger Haltung nahte. „Verzeihung, Mylady, ich fürchte, dass ein Slunn im Auzuge ist. DaS gnädige Fräulein würden wohl daran thun. nicht länger als eine Stunde auszubleiben. „Golt im Himmel, Robeit, was fällt Ihnen denn ein? Es ist ja lmlc einzige Wolke am Himmel. Oder haben Sie jenes kleine Wölkchen da drüben im Auge? Mn das ist ja kaum größer alS meine Hund. und ich kann deshalb unmöglich an Ihre Sturmprophezeiungen ^"^Kommen wird der Sturm deshalb doch " mur-melle der alte Mann vor sich hin, während Manuela ihr Pferd bereits anspornte. ..Aber es lst chr 'ucht zu Hufen; sie hat zu viel eigenen W'llel, und w>rd stüher oder fpäter zu Schaden kommen." (Iortsetzullg folgt.) rechtliche Stellung gegenwärtig eine ziemlich unklare ist, dem Ne'chsrathe eine Vorlage zu unterbreiten, welche die gesetzliche Gleichstellung dieser Beamte» mit den Staatsbeamten bezweckt. Dabei soll an den bestehenden Pensions-Verhältnissen, namentlich an dem für die Eisenbahn-Beamten günstigeren Pensions-Normale nicht» geändert werden, da auch die von den Privatgesellschaften übernommenen Pensionsfonds der Eisenbahn » Beamten nach wie vor ausschließlich für diefe reserviert und be» sonders verwaltet werden sollen. — (Gefunden) wurde gestern um die elfte Vormittagsstunde in der Lattermannsallee eine Damen-Arbeit mit dem Monogramm (1. A. Die Verlustträgerin wolle sich das Verlorene beim hiesigen Stadtmaglstrate (Polizei»Departement) abholen. — (Mehrungs - Ausfuhr.) Wir erhalten folgende Zuschrift: Die tropische Hitze, welche wir nun schon seit Wochen erdulden müssen, lässt nur des Abends so weit nach, dass man wieder aufathmen kann. Kein Wunder, wenn da jeder seine Fenster offen hält, um in die Zimmer wieder halbwegs frische Luft zu bekommen. Nun wird einem jedoch das Oeffnen der Fenster durch die hier um die zehnte Stunde — häufig geschieht es auch früher — übliche Ausfuhr der Mehrung grlwdlich verleidet, da zum geöffneten Fenster alles andere, nur keine frische Luft einströmt. Wäre da nicht eine Abhilfe möglich? Vielleicht wenn man für die Mehrungs-Ausfuhr während der Sommermonate die Stunden von 2-4 Uhr früh festfetzen wollte? — (Durch einen Hufschlag gelobtet.) Wie aus Windischgraz geschrieben wird, hat der Lehrer Simon Srabotuil in St. Johann bei Unterdrauburg den dreizehnjährigen Schüler Franz Tas am 7. Juli vormittags beauftragt, zwei Pferde eineS Inwohners, welche sich in den Acker des Lehrers verirrt hatten, aus dem» selben zu vertreiben. Als sich der Knabe dem einen der Pferde widerstrebend näherte, schlug dasselbe aus und traf ihn so unglücklich auf die linke Brustseite, dass er binnen fünf Minuten den Geist aufgab. — (Frequenz der Curorte.) Die letzten Curlisten weiseu folgende Frequenz aus: Gleichenberg 2545. Gmunden 3272, Ischl 2476. Karlsbad 10577. Krapina-Töplitz 715. Maiienbad 0575. Neuhaus 303. Pörtschach 532. Nömerbad 469. Rohitsch 1010. Roznau 875. Tüffer 229. Velden 380. WarasdiN'Teftlitz 1189. Wildbad Gastein 1544 Personen. Kunst und Aiterawv. -- (Sarah Bernhardt) dürstet wiederum einmal nach amcritanischem Gold. Sie hat, wie Pariser Blätter mit» theilen, mit eiucr Iiupvesariofirma der neuen Welt eine große schauspielciischc Rundreise durch dir Hauptstädte Siidamerilas verabredet, in denen ihre Kunst noch unbekannt ist. Sie beginnt ihre Vorstellungen in Rio de Janeiro im Mai des nächsten Jahres und spielt dauu in Vuenos-Ayrcs, Montevideo, Saut-iago, Valparaiso, Lima, Caracas, in der Havana und schließlich auch in Mexiko, Doch «uch die goldenen Tristen des Nordens wird sie nicht verschmähen und in San Francisco ihre „Theodora", „Cameliendamc" und „Adriennc Lecouurcur" vor» führeu. Auf einige IuoiaueiUcberfälle, Eiscnbahnbcraulmua.cn und sterblich verliebte kaliforinschc Goldgräber lann man sich bei dcm abenteuerlichen Genie der mageren Tragödin gefasst mache». — (Illustrierter Führer durch Westtirol uud Vorarlberg, umfassend das österreichische Gebiet lvcst-lich von der Linie: Scharui^Pass-Zierl-Iuusbruck'Brcnurr. Pass—Vozcn—Ala. Von Julius Meurer. M!t 6 Lichtdruck-Bilder». 5« Holzschnilt-Illustratioucn und 6 Karten. 19 Vogen Octav. In rothem Vädcter-Einbaud. Preis 3 sl) Dieses soeben in Hartlebcns Verlag in Wien erschienene Reisehandbuch behandelt das österreichische Gebiet westlich der Linie: Scharms Pass—Zierl^Innsbruck-Brenllcr^Pass—Vozen—Ala, und ist bei der Verarbeitung Rücksicht genommen worden sowohl auf bequemere Reisende, die sich entweder gar nicht oder doch nur auf lurzc Wegstrecken von Eisenbahnen und Fahrstraßen cut-fernen, als auch auf rüstige Fußgeher und auch selbst auf hoch» touristcn. Es ist der neue Tiroler Führer (die II. Abth. Ost-tirol soll im Jahre 1««« nachfolgen) nicht als ein Special. Führer im engeren Sinne des Wortes, wohl aber als ein auch bis m die entlegenen Hochthäler eingehen der detailliert und mög. lichst erschöpfend gehaltener Reisebegleiter anzusehen. Ganz besonders hervorzuheben ist die äußerst übersichtlich gehaltene Art der Angabe der Zeitersordcrnis, sowohl zu Fuß als zu Wagen, dl-r einzelnen Touren. Für die Zuverlässigkeit des Führers dinstc drr Name des Verfassers, eines bewährten KeuucrS der Alpruländer, emstchcn. Wir finden auch vcrschic-dene Programme siir Reisci, outen, die den in dcm Gebiete noch Unbekannten von Nuh nnd Frommen sein werden, Auch ein authentisches Verzeichnis sämmtlicher Telegravhensiationen West-Tirols und Vorarlbergs ist eine neue erwünschte Beigabe. Eine größere, sehr sorgfältig zusammengestellte Distanzkarte des behandelten Gebietes liegt dcm Buche bei, es ist dies eine Neuerung fm größere Rciscbüchcr, die sich als schr prak» tisch bewähren dinste, wir finden in derselben alle Distanzen, sowohl drr Wege als der Stege, selbst jener über hoch- und Gletscher Pässe verzeichnet, soweit selbe touristische Bedeutung , haben, Dicse 5rarte ist ein wirtlicher Wegweiser, der die Orien» ! lieruiig in dcm Gelnete außerordentlich erleichtert. Außerdem sind »och mehrere Karten und Pläue sowie 5U Holzschnitt-! Illustrationen uud 6 prächtig ausgeführte Lichtdrucl.Vildcr dem ! vorzüglich ausgestattete» Rc'isehandbuche bcigegebeu. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Graz, 15. Juli. Gestern morgens ü Uhr fand im Hofe des Ocrichisgeliäudls in Leoben die Hinrichtung des süolilolischrn FeldarbeiterS Emanuel Oberoiler stall. Delselte war am 20. Februar d. I. bei St. Mi» chael in ein Haus gedrungen und halte eine Bäuerin u„d denn sechsjähriges Kind erschlagen, um dann einen < Raub zu vollführen. Miihrisch'Ostrau, 15. Juli. Während eines Un. wellers fuhr der Bl,tz in eine Schule, in welcher die Kinder gerade anwesend waren. Vier von diesen wurden leicht verletzt, der Lehrer wurde gelähmt seine Dienerin dagegen gelobtet. Pressburg, 15. Juli. In einem der umliegenden Weinberge wurde das Vorhandensein der Phylloxera constatiert. Der inficierte Weinberg wurde sofort geschlossen und sind die nöthigen Vorsichtsmaßregeln getroffen worden, um die Infection aufzuhalten. Berlin, 15. Juli. Gegenüber den Auslassungen der „Germania" in der braunschweigischen Erbfolge-frage ertlält die „Nordd. Mg. Z,g.", der Plan der Führer der Welfenvaitei sei ihr bekannt. Die Herzoge von Araunschweig, wenn sie Welfen feien, würden immer Prätendenten auf Hannover und im Sinne diefes Pmtendentenhauses Bundesgenossen jedes F indes Preußens sein. Für Deutschland und Preußen bleiben solche Herzoge Braunschmeigs unannehmbar. Ems, 15. Juli. Kaiser Wilhelm ist gestern nachmittags nach Coblenz abgereist. London, 15. Juli. Im Unlerhause antwortet,' Bourke auf eine Frage Fihmaurices, Se. Majestät der Kaiser Franz Josef hab,» Hickels Bild des Hauses der Gemeinen im Jahre 1793 huldvoll der Lady Pagrt gefchenlt, welche es der Nationalgallerie überließ; die gesammle Nation ist S>. kaiserlichen Majestät für dies huldvolle großmüthige Geschenk dankbar und das Land nimmt dasselbe danlbatst an, als höchst wertvolle und interessante Zugabe zur Nationalgallerie. London, 15. Juli. Die Anfrage, ob es wahr fei, dass die Russen gegen Afghanistan vorrücken, beantwortend, erklärte Churchill im Unterhause, zum Obersten Ridgway seien Gerüchte gedrungen, dass eine Vermehrung der russischen Streilkräfte in der Nähe von Zulfikar stattgefunden habe. Die Größe diefer Vermehrung fei noch unbekannt; Erkundigungen würden eingezogen. London, 15. Juli. Lord Salisbury empfängt heute den General Wolseley, der auf einem Hnbstfeldzuge zur Wiedereroberung von Dongola und Khartum be» steht. — Wie „Standard" aus Teheran erfährt, ist die englische Grenzcommission von ihrem Sommer« quartier plötzlich nach Herat abmarschiert Warschau, 15. Juli. In der Vorstadt N^upraga sind gestern mehr als 30 Häuser niedergebrannt; gegen 400 Familien sind obdachlos. Der Schaden lst sehr bedeutend; mehrere Personen sollen umgekommen sein. Volkswirtschaftliches. Laibach, 15. Juli. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 18 Wagen mit Getreide. 10 Wagen mit Heu und Stroh, 22 Wagen und 2 Schiffe mit Holz (20 Cubilmetcr). Durchschnitts . Preise. Mit.. Ma,,. Mit.. Mg,.' fl.Ilr. st. li, fl.jlr. ll. tl. Weizen pr. Heltollt, 6 «6 ? 58 Vutter pr. Kilo . - 85 -, -Korn . 5> 4 6' 8 Eier pr. Stück . . — il - — Gerste . 4 23 5M Milch pr. Liter . - 8------' Hafer „ 3 36 3 30 Rindfleisch pr. Kilo -69 -^ halbfrucht . — — 6 4? Kalbfleisch . -56 - — Helden „ 4 87 b50Zchweineslrlsch ., — 66------' Hirse « 6 1 b «7 Schöpsenfleisch - 38 — ^ Kuluruz „ b 85 5 42 yähuoel pr, Stillt - «0 -Eronpfel 100 Kilo 3 50-------Tauben -17 -Uiusen pr htlloli». 8-------Heu 100 Kilo ." , 1 69 -^ Erbsen . 8-------Stroh „ . . 1^69 ^ F'sol" . 8 50- Holz, hartes, pr. __ -Mndsschmalz Kili, - 96 — Klafter ? 56 — Schweineschmalz ., ^ 82 - weiches. , 5 26 - -Speck, frisch „ - 54-------Wem. rotb..1N0Lit____24 --- aeräuchert., —66------- —welker . 20- Angekommene Fremde Am 14. Juli. ! Hotel Stadt Wien. Nadits. Kapellmeister der uuaarischcil Musillapelle, Stuhlwcißeuburg. — Plcntl. Reis,. Graz, -Custrin. Stadtbcamter. s. Frau uud Casa, Üloyd'Capitiiu, ' s. Familie. Trieft. — Waaner, Äcamtcuswitwe. ViUach. i Hotel Elefant. Millo. Wcllisch und Weiß. Kaufleute. Wien. — l Schröder. Kaufm.. sammt Frau. Trieft. — Wiralcr. l. l. j Vczirls'Thierarzt. sammt Frau, Gurlfeld. — Sever, Besitzer, « Landstraß. ^ Hotel Vaierischcr Hos, Sluaa. Private, Trieft. Gasthof Vlldl>al,nhof. Vclicoana. erzherzoglicher Secretär, samnlt Familie, und Kupfcrschmidt, Bahnbeamter, Wien. Verstorbene. ! '. Mon"te/Na.Za"uspla^^ ^'""' 6^m°«ers.Tochter, schern^;^ "«herin. " ^' ^ Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ß «, 8 5Z« ff " 2 "L «5^ i. 3"'A ^"'^ !9.4 "windstill Nebel « a " «. ^'9" 25.3 N. schwach bewölkt 0,lXW » . Ab. ?:l6.20 20.4 windstill heiter ^ Morgens Nebel, dann heiter; nachmittags bewölkt, feruer Honncr; abends heiter, Wetterleuchten i» NO. Das Tage«' Mlttel der Warme 21,7«. um 2,7« über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglit. 7303 Course an der Wiener Börse vom 15.3uli l »lt5. N^ dem 0^« Coursblane. Geld Ware Staats>Nnlehen. S^^ '......««^ Z.20 IN« '^° S.aatslose' ',5° si' 12«-- 12! 75 l»n3 ! ^7° . ?ll" t" lUN .. I4I50 142 . !N" staatslose , . 10« ,. 1U8 I«8 50 «°mo°Rent°nscheme' .' p« S'l. '<» - "^ Oen^^.°^""le. ft. lerfre! , 109 25 10» 40 "esserr, «otcnrente, stc erfrei , iac 1<> in0 2N Ung. Ooldie».<: 4 °/„ .... 9355 9» 70 " ^.plevrcnl^ s>"/„ , , . ,9320 Ul, 3k " ^,'I"'b'«nl. iLoss. o.W.S. 148 ?b 14» — " "It>>»hn-Plion<ätcn . . 98 80 99 3« " Staats-Obl. (Una. Oftb,) 123 5«------- " n, ,. ", vom I, 18?« 109 2s. ic9 7b ^../'lamieN'Anl, ^lo»fi,ö,w, iin-80 12«!<0 v"«°«eg,-Vose 4°/„ iuo fi, . . 120 — I«« 25 Grundentl.» Obligationen Mr inn ft. L..M.). 2, 128 «0 124 — Pfandbriefe (für inn fi,) Bodencr, allgösterr, 4 '/»"/„Gold, 124-— 124 50 blo. in 50 „ „ 4 >/, u/„ 1^/0 - loy f»n bto. in 5.0 ,, „ 4°/« . »4 — 94-50 bto. Prämien-Schuldversch,»"/» «? l»o 98 — Oest, Hypothekenbank I0i. 5'/, °/° ini-— —'— O>'st,«ur.g, Vanl verl. 5 »/<> . , 103 «5 i<»8'6<, dto. „ 4 >/,°/o . I«2-2l» 10i! b0 bto, „ 4°/n . , »920 «9-50 Ung. allg. Vobencredit-Nctienges in Pest in 3,1839 Verl.5'/,°/° 102-70 103 00 Priorität» - Obligationen (f!lr 100 fl.) «ölisabelh-Westbahn l. «mission H4-75. Nk -sserdinands-Nordbahn in Silb. i0S'7b -.— ssinnz-Ioscs-Vahn.....«200 »27b Oalizische ttarl ^ Ludwig-Nahn > <öm, !»Ul 30U fi. S.< '/»»/a . 100-50! I007Ü Oeslcrr, '^tonrestbahn .... 103-bl, 103 90 Siedenbüiger......»9— »350 «Veld Ware Staatsbahn 1, Emission . . . 19«7ö 197 2t Südbahn i^ 3 °/„......152 bo------- 5 5"/«......127—>1275° Ung »galiz. Nahn.....100-20 icusc Diverse Uofe (pli Stück) Creditlose l<»u fl...... 178-178-50 «ilary^'ose 40 fl...... 43-50 44 — 4 u/n Dona>i'Dam>)ssch, 100 fl. , 113 — 114 — t!aidachei Prainien-Anlehei, 2Ufl. 22 bo 2l?b Osener ^'ose 4„ st...... 42 50 4»'bo Palssy^'ose 40 N...... 40 20 40-eu Rothen «rcnz, öst. Ges. v. 10 fl. 14-80 15- Nudolf-Vose in fi..... 18— 18 5N Salm^'ose 40 fl..... -.- . — — St.-Genoi«-Vose 4N fl. ... 48-25 48 75 Waldstcin^ose 20 si..... - >- — — W!»b>schgrätz.i —------- Crdt-Auft, f. Hand. u. G. i«ufl. 280 20 28« bo ""ditbant, Allg. Ung. 2«n fl, . 2»0'kO2ui — Deposilenb. Allg, 200 fl. . . . i»3 50 i»4 on Escompte Ges,,Niederöst,50U fi. bü« — uu« — Hypothclcub,,öst, i!«» fl, »5°/"E. 5»-— «1 — ^äuberbanl, öst,20u st,G,50°/<>E. »a — 9b 25 Oeslei. Uüss, Ban!..... 871 — 873 — Unionbanl ino fl...... 7»— 7„ bü Verlehlsbanl ÄNg, I4U ss. 144 7b 145 2b Gelb Ware Actien von Transport-Nnternrhmnngen. (per Stück) Älbrecht«Nahn 20» fi. Gilber . «a — — — Alföld-ssinm'Vah» Laofl. Silb. 18« bu 187 — Nussla-Tep. Cisenb. 2NN fi, LM.---------------- Nöbm. Nordbahn 150 fl. . . . — —------- „ Weftbahn 200 fl. , . .---------------- Vuschtiehrader Eisb. 5Ua fl.EM. 84? — 850'— slit. «,) 200 fl. . 19U- - I9ll'— Donau - Dampfschiffahrt««Ges. Oesterr, 5aa N, LM, . . . 45» — 461 — Dlau-«is,(Nat.-Db.,Z,)«0Nfl,S, lhi — 181>L0 Dur«VodcnbachcrE,°V,LWfl,S,------.------- Elisabcth'Bahn 20U fl. CM, . . 228 — 238-50 ,< iün^Nudweia 20N fl. , . 210 50 211 — , Salb.-Tivol.IIlE l«?32NNss,S, 2Ui — 2U1 bn zerdinauds-Nordb, 10N0 fl, ÜM 2378 «»78 ssranz-Iofts Nahn 2u<> fi. Silv, 210 75 «11 8L Fünskirchc!!'Narl,ser!Lil,2onfl,S. —— — — Gal,,Karl ^ndwiss,U.2U0sl.EM l!4« 50 244 — Vraz-ttö>lacher E,<»U,i!N«fl,ö.W. —— - -— Nahlenberst-Cisenb, 1UU fl. . . —------- KaschaU'Oberb. Eisenb. 20(1 fl.S. 151-25 «175 i.'e>nberg-Ezcrnow,«Ias. W. . 2»8-25 2»« 6l, Velb wo« Sübbahn LOO fl. Silber . . . 18«-— 1«2 «0 Süb.?torbb,°Verb..«.200ss ..Vl!, »SO ss. . — — — — Devifen. Deutsche Plätze......6110 »1 »0 l!onbon.........124 50 l«4-»0 Pari«.........4» 40 4» 45 Petersburg......—— — — Valuten. Ducaten........ «8« 591 «u-ssranc«