<^l llyntch esH latW) Samstag den 21. Februar 1836. Äm Sarge meines Nruvers Nhadväue. <3eht an das Kind: — wer immer ihm begegnet, Es langt nach ihm, und lächelt hold ihn an; Glückselig Kind, wie reich bist du gesegnet: Für Lieb' ist nur dein Herzlein aufgethan.' Und Jeder ist dein Du, u»d wer dich immer Liebkosend auf verschränkten Armen wicgt. Nie sorglos ach.' in holdem Lichtschimmer Die leichte Last sich in die Arme schmiegt: Du reiches Kind, willst du kein Bettler werden, So stirb geschwind und wachse ja nicht auf! Zwei schlimme Feinde droh'n der Lieb' auf Erden: Die Einsicht lauert und der Tod darauf. Die Einsicht tritt dem Manne ernst entgegen, Und deutet ihm den schnöden Weltverkehr, Das tolle Nennen auf des Unsinns Wegen, Das Schatteichaschen, und der Uebel mehr. Das leere Thun und all' das ekle Streben, Den falschen Sinn an aller Liebe bar. Und des Geschlechtes würdeloses Leben, ^« legt'ihm hell das scblecht Verhüllte dar. ^"d Tausende von den geliebten Wesen Streicht aus der Prust ein Zug in Thränen da. Verwundet Herz, du sollst noch halb genesen: <5m Weib, ein Freund, ein Bruder blieb dir ja! Da kommt, du armes Herz, der Tod gegangen. Und legt von deinem kargen Menschenrest Geschloßnes Aug'ö und mit erbleichten Wangen Dir einen nach dem andern in sein Nest. — So steh' auch ich an deiner theuren Leiche, Mein brüderlicher Freund, in tiefem Schmerz! Was immer ich im Leben noch erreiche, — . Von lveuig Herzen starb auch mir ein Herz! Vernimm im Sarg dieß letzte meiner Worte, (3S steige mit dir in das Licht empor, Und töne lieblich dir an sel'gcm Orte Als Liebeszeugniß ewig in das Ohr! Franz von H e rm a n n ö t h a l. -------------, ..^----------- TMas wußten vie Alten von Amerika? ( N e s ch l il st. ) Es ließ fsch erwarten, daß in der Schule von Ale-xandrien, auf welche manche der Vorstellungen und Traditionen, welche das gehcimnißreiche Aegypten in seinen Heillgthumern aufbewahrt, übergegangen waren, die verworrene Kunde der ältesten Zeiten von einer in jenen Strichen des Oceans gelegenen großen Insel »licht ganz verklungen seyn werde. Ellilosthcnes, cin alexandrinischer Philosoph des dritten Jahrhunderts vor Christus, glaubte, wie Strabo von ihm erzählt, ohne die ungeheure Ausdehnung dcs atlantischen MeerS könnte man leicht von Spanien nach Indien schiffen. —. Indien, und immer Indien! Was sollte der Ausdruck hier bedeuten? Man weiß/ wie schwankend der 33e, griff deS Worts bel den alten Schriftstellern ist, selbst bei den gelehrtesten Geographen. Das mittägliche Ast'« en, Arabien, Aethiopien, alle jenseits des Atlas gele-zenen Länder Afrika's heißen bei ihnen Indien. Es ist allerdings wohl möglich, daß bei der eben angeführten Aeußerung das eigentlich sogenannte Indien gemeint ist. Glaubte ja Columbus selbst, als er nach Westen fuhr, nach Ostindien zu gelangen, und die von ihm aufgefundenen Völker heißen ja noch jetzt Indier. Wären uns die Alterthümer von Tyrus und Car-chago besser bekannt, wüßten wir mehr von jener durch den Sieger gewaltsam zerstörten Cultur, so wären wir besser im Stande, als wir es jetzt sind, die Aehnlichkeit z» würdigen, welche man zwischen den alten mexikanischen Basreliefs und wenigen phö'nicischen Monumenten bemerkt. Die Griechen und die Nömer machten nur zu Land Entdeckungen und kamen fast nie über das Becken ihres Mittelmeers hinaus. Nur die punischen Flotten wagten es, den Ocean, selbst zu beschiffeni wenn aber auch mehr von diesem Volke auf uns gekommen wäre, so dürften wir uns doch bei ihm nach keinen umständlichen Berichten über seine Unternehmungen zur See umsehen. Tyrus und Carlhago machten ein Geheimniß aus ihren weiten Reisen, aus ihren Handelswegen zur See; Strabo macht ihnen Vorwürfe wegen dieser Eigensucht, von der wir übrigens auch in der neuern Zeit bei seefahrenden Nationen Beispiele erlebt haben. Soviel wissen wir , daß sie im S«ewe» stn imnttr weit vor den übrigen Völkern voraus waren j die Carthaginenser haben bestimmt Afrika umschifft, und so konnten sie nimmermehr, wie Virgil, ja sogar wie Alexander, den Nil mit dem Indus verwechseln. Manche damals gangbare Irrthümer konnten sie nicht theilen, obgleich sie vielleicht selbst zur Verbreitung der, selben beitrugen; vom eigentlichen Umfang ihrer gco« graphischen Kenntnisse, namentlich westwärts, wissen wir aber rein nichts. Vergebens würden wir uns bei ihren Siegern Raths erholen wollen. Rom hatte genug zu thun, feine drei Welttheile zu erobern und zu behaupten, schwerlich sah es sich nach einem vierten um. Griechi« sche Cultur wanderte in Rom ein und Cicero sprach den griechischen Philosophen nach, was sie von den Antipoden zu. sagen wußten. Unter Augusts Regierung fabelt der Geograph Strabo viel über den Gegenstand, der uns hier beschäftigt, was über der nähern Betrachtung kaum werth ist, und zu derselben Zeit beschreibt Diodor von Sicilien in rhetorischem Styl eine gewaltige, reiche Insel, die el gegen West, Afrika gegenüber setzt; die Phönicier sollen die Insel entdeckt, diese aber die Etrusker, ihre Nebenbuhler zur See, daraus vertrieben und sich das Land als einen Zufluchtsort in Zeiten der Noth vorbehalten haben. Es ist nur Schade, daß er nicht viel mehr von dieser Insel zu sagen weiß, als was man bei Plato liest. Der römische Schriftsteller Aelian gedenkt einer ähnlichen phantasti» schen Erzählung des Geschichtschreibers Theopompus, dessen Werke nicht auf uns gekommen sind, und de» ein Zeitgenosse Alexanders des Großen war; der gelehrte Niederländer, Jacob Perizonius (im siebzehnten Jahrhundert), ist der Ueberzeugung, mit dieser fabelhaften Iasel sei nichts nnders gemeint als Amerika. Der Geograph Pomponius Mela, unter Kaiser Claudius, schreibt wohl bloß den Griechen nach, wenn er sagt: »Die ganze bewohnbare Erde hat dieselben Jahreszeiten, aber zu verschiedener Zeit. Die Antich-thonen (die Bewohner der Gcgencrde) bewohnen die eine Halste, wir die andere." Anderswo erzählt er, daß einige Indier an der Küste von Germanien an's Land geworben worden seien; waren dieß Indier von der Seite des Oceans herüber, oder waren es, wie Manche meinen, Lappen? Plinius, der Aeltere, nimmt auch Antipoden an, fragt aber so wenig als die Andern darnach, was für Länder, bewohnl oder nicht, jenseits des westlichen Meeres liegen mögen. Thule, die selbst fabelhaste nordische Insel, ist auch ihm die Gränzmark der Welt. Indessen scheint sich doch schon damals der Begriff von einer zweiten Halbkugel sehr verbreitet zu haben; so sagt der heil. Clemens, der Schüler der ersten Apostel, in seinem Brief an die Korinther: »das Meer, über das die Menschen nicht schiffen können, und di? Welten, die jcnseits liegen, gehorchen den Geboten Eines Gottes." Seneca, oder der Verfasser der dem Seneca zw« geschriebenen Trauerspiele, wagt es, die Hoffnung aus» zusprechen, daß man einst über diesen Ocean hinübergelangen werde; der Chor im zweiten Act der Med'ca schließt damit, daß er eine neue Welt prophezeit und jene Thule nicht mehr als Gränzstein des Landes an« erkennt. Die in der gelehrten Welt vielbesprochen? Stelle lautet so: Nach langer Jahre Ablauf kommt di« Zeit» Wo alle Vande löst Oceaniis, Und schrankenlos die Erde offen liegt; Wo Thetis neue Wcltc» sich entdeckt, Und Tlmle »icht mehr ist das letzie Land. Bekanntlich bezogen sich die Spanier seit der Ent« deckung von Amerika immer mit Stolz auf diese Verse ihres Landsmanns, des Poeten von Corona, und gaben sie keck für eine wunderbare Prophezeiung aus, daß die neue Halbkugel durch ihre Schiffe entdeckt, durch ihre Waffen erobert werden würde. Vci Seneca kommt aber noch eine andere, nicht so oft citirte Stelle vor, welche vielleicht nicht weniger Beachtung verdient. Sie befindet sich in der Einleitung «um ersten Buch d^er liul!«5t!<,)nl!5 .natm-alcs, und lautet so: »Oer Philosoph verachtet die engen Schranken des irdischen Wohnplatzes; wie lange braucht man auch von der Abendkasse Spaniens nach Indien? wenige Tage mit gutem Wind.« Vielleicht meint er hier nur die Canarien, die glückseligen Inseln, wo sich schon Serlorius niederlassen wollte, und von denen die Römer in ihrer Unwissenheit immerhin usque aä In-<1o5 sagen konnten, weil sie so ziemlich alle unbekannten Völker Indier nannten. Indessen trägt ein bekannter Astronom, Hr. von Zach, in seinen astronomischen Briefen (l826) kein Bedenken, diese Stelle des Seneca als einen Bc.rcis anzusehen, daß man schon damals häufig, und ziemlich rasch, von Spanien nach Amerika fuhr. Sollte etwa Spanien, das lange der panischen Herrschaft unterworfen gewesen war, zu jener Zeit das Geheimniß der karthagischen Schiffer gekannt und für sich behalten haben? Kurze Zeit nach Seneca, der eines der Erdbeben, welche Pompeji und Herkulanum erschüttert, noch erlebt und beschrieben hat, wurden diese zwei Städte vom Vesuv verschüttet, welche seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts wieder aufzuerstehen beginnen. Ein Gemählde, dcis erst im Jahre läöu in Pompeji entdeckt worden ist, könnte sich vielleicht auf den Punct beziehen, dessen Spuren wir hier durch das Alterthum verfolgt haben, auf jene Ahnung, jene verworrene Kunde vcn einer zweiten Hemisphäre. Man sieht darauf die drei Äiclttheile, welche dic Alten kannten, per-sonisicirt: Europa als königliche, reich geschmückte, auf einem Thron sitzende Figur, Asien als Frauenge-ftalc, die eine Elephantenhaut mit Rüssel und Stoß-zahnen über Kopf und Schultern trägt; Afrika als Negerinn; die beiden letzten stehen rechts und links «on der Europa und scheinen der Befehle der Herrscherinn gewärtig. Hinter den drei Figuren entfernt sich ein großes Fahrzeug mit geschwellten Segeln von der Küste. Was bedeutet dieß? Als das Gemählde im neapolitanischen Museum aufgestellt wurde, erklärten es die gelehrten Ausleger für eine Allegorie und fragten: Was sucht das Schiff, das sich von der Gruppe der damals bekannten Weltlheile abwendet und sich anschickt, den von den Geographen beschriebenen Kreis zu überschreiten? Hat es vielleicht die Kunde ver-nommcn von einem namenlosen Strand, von neuen Ländern, welche jenseits diese Wogen begranzen, auf die es sich hinauswagt, diesen abendlichen Ocean, der lange Zeit das inare t^nllbrosuln, die finstere See hieß 5 Hat nicht vielleicht der Künstler durch dieses segelnde Schiff, das sich auf unbetretene Pfade wagt, andeuten wollen, daß man den vi.erten Wclttheil nicht abzubilden vermöge, weil man ihn nicht kenne, daß man ihn erst noch zu suchen habe? Haben die Ausleger recht gerathen? Hat diese Hypothese einige Wahrscheinlichkeit? Da die alte Geschichte dcr neuen Well noch so sehr dunkel ist, so müssen wir ?s der Zc!t oder irgend einer unverhofften Entdeckung überlassen, sie zu bestätigen oder zu widerlegen. Apulejus, der unter den Antoninen lebte (im zweiten Jahrhundert n. Eh.), übersetzte eine Abhandlung: von der Welt, die man dem Aristoteles zugeschrieben hat, die aber wohl sicher bedeutend jünger ist, in's Lateinische. Es wird darin behauptet, es gebe mehrere Continenle, wie der, den Europa, Asien und Afrika bilden. «Die meisten sind der Meinung, der Erdkreis bestehe aus einem Festland und aus Inseln; sie wissen wohl nicht, daß unser ganzes Land, vom atlantischen Ocean umgeben, selbst nichts anderes alS eine Insel ist. Und wir glauben, man würde weit weg viele andere Inseln finden, eben so groß. oder kleiner oder größer, deren Küsten den unsrigen gegenüber liegen.«c — Den Begriff des Wortes »nliportlnui, das hier gebraucht ist, drückte m.'.n im Mittelalter durch umin-8ulae, Antillen aus. <— Apulcjus macht zu obiger Stelle die Bemerkung.- »Ist es zu verwundern, daß wir sie, jene Inseln, noch nicht kennen, da wir ja diejenige, auf der wir wohnen, noch nicht ganz erforscht haben?« Die kugelförmige Gestalt der Erde war längst bekannt, oder vielmehr angenommen, und im gemeinen Leben sagte man, wie sich auch Apulejus ausdrückt, 0ll)l5 te>iai-um, der Erdkreis. Mußte man sich als» nicht nachber andern Halbkugel umsehen? Konnte man glauben, sie sei völlig bedeckt von den Fluthen des unfruchtbaren Oceans, wie sich die Poeten ausdrückten? Proclus, ein Neuplatoniker des fünften Jahrhunderts, deutet zwar, wie seine ganze Schule, die Atlantis des Plalo allegorisch; indessen gibt er in seinem schätzbaren Commentar zum TimauS zu, daß, wenn die Erde eine Kugel ist, eine der dießseitigen ähnliche Insel im grossen Ocean liegen müsse. Gegen diesen einfachen Schluß erhoben sich vergeblich der h. Augustin, Lactanlius und die Päbste; dieselbe Idee halte bereits der große Geist des Aristoteles aufgefaßt, der oben genannte Proclut und gleichzeitige Schriftsteller, wie Macrobius und Marcianus Capella, sprachen si? im fünften Jahrhundert aus, und man begnügte sich damit, ihnen nachzusprechen, bis zum Schluß des fünfzehnten. Wir haben hier nur ganz summarisch die Begriffe des griechischen und römischen Alterthums von der andern Hälfte der Welt zusammenstellen wollen, und wir untersuchen daher nicht, ob es wahr ist, daß die Chinesen bereits um die Mitte des fünften Jahrhunderts unserer Zeitrechnung Amerika besucht haben, noch wer jener weiße, bärtige, schwarz gekleidete Mann (Quet-zalcoalt) seyn mag, von dem die Mexikaner selbst aus grauer Vorzeit zu erzählen wußten; auch die Geschichte von der alten Bildsäule auf einer dcr Azoren, welche mit dcm Finger g^e» Westen wies, lassen wir auf sich — Z2 — beruhen. Wenn dem auch wirklich so ist daß die Normanner im zehnten Jahrhundert Grönland entdeckt, und selbst auf Neufounoland Niederlassungen, ihr Winland gegründet haben, so berührt dies den Punct, von dem wir ausgegangen: die Achnlichkeit der alten mexikanischen Alterthümer mit phönicischen und ägyptischen Kunstwerken, so wenig, als die Spuren einer frühern Bekanntschaft mit Amerika von Seiten europäischer Vö'lkcr, welche man in den bekannten Seekar, ten des Venetianers Andreas Vianco und des Nürn, bergers Martin Vehaim zu finden glaubt. Wie es immer geht, die Lust am Wunderbaren und leichtgläubige Neugierde haben auch hier den Schleier, der die Wahrheit bedeckt, nur noch dichter gemacht. Man hat .mf mexikanischen Steinen bestimmt phönicische Charaktere, ja sogar griechische Buchstaben erkennen wollen; man weiß genau anzugeben, in welchem Jahr Herkules in Amerika an's Land gestiegen, und hat an der Küste von Guatimala eine römische Wasserleitung aufgedeckt; ja, erst kürzlich hat einer unter einem ruinirten Fort auf einer der unermeßlichen Ebenen im Norden eine Münze von Antoninus Pius gefunden. Nach diesen Vorgängen wird man bald zu Palanke oder Mitla rsmische Inschriften finden, denen gleich, wie sie die englischen Touristen von Memnons Koloß in ihre Memorandenbücher abschreiben: I-«. "I'rcboniug tnc 5ui, oder (5. ^mneriliä lnc sui. Vorerst aber wollen wir uns begnügen, d!e ni.r'kani-fchcn Monumente, deren Aechlheit nicht verdächtig ist, jene Pyramiden, Brücken, Statuen, Vasreliefs und Palläste, zu prüfen und zu ermitteln, in wiefern sie auf die Cultur der sogenannten alten Welt Hinübelweifen. Ver zufällige Schatzgräber. Das Journal des Flanders erzählt nachstehend?, etwas fabelhaft klingende Geschichte, versichert aber, daß dieselbe nichts destoweniger wahr sei. Das Glück hat einem armen Holzhauer gelächelt. Dieser Mann verfolgte einen verwundeten Hasen, und sah diesen plötzlich in einem unn wilden Kaninchen ausgehöhlten Loche am Fuße einer Eiche verschwinden. Der Holz' Hauer erweiterte die Oeffnung, in der Hoffnung, so seine flüchtige Veute zu erwischen. Er arbeitete mit seiner Schaufel emsig und eifrig. Nachdem er die Erde drei Fuß tief ausgegraben halte, stößt er auf eine Vase von Thon, er macht sie von dem steinigten Boden los, und nimmt sie ganz betrübt aus dcm Loche. Ein wohl' bekanntes Mährchen erfüllte sich an dem armen Holz- hauer; er schlägt den Thonkrug entzwei, indem er über seine verfehlte Jagd klagt, und, o Wunder! Gold. stücke in Menge rollten zu seinen Füßen, die er schnell sammelt, und nach Hause trägt. Am andern Morgen fand man, daß diese Münzen vom reinsten Golde, und im ^6ten Jahrhunderte von den Spaniern geschlagen waren. Dieses sonderbare Ereigniß begab sich mitten im Walde der Abtei von Affligham. Das Beucste unv Interessanteste im Gebiete ver Runst unv Dnyuttrie, ver Nänver« unv ^7ölkerki!NVe. Eine brillante Aussicht für heirathslustige Frauenzimmer. In den englisch . ostindischen Zeitungen sin« det sich eine curiose Anzeige. Der König von Lucknow hat seinen Wunsch in den Journalen bekannt gemacht, eine Engländerinn zu heiralhen. Es sollen ihr alle Ehrenbezeugungen alS Königinn erwiesen werden, allein sie muß ein Vermögen von 50 Lack Rupien (etwa 6,900,000 fl.) in die Ehe bringen. — Da es von Seiten Sr. Hoheit des Moguls offenbar nicht sowohl gerade aus eine Engländerinn, als vielmehr überhaupt auf eine Europäccinn abgesehen ist, so wäre es möglich , daß man eine glückliche Schöne Teutschlands als Königinn von Lucknow begrüßen dürste !! Anecvote. Bei der im Jahre t83l im nordlichen Deutschland um sich gegriffenen Cholera hatte bekanntlich in * * * ein brodloser Schneidergeselle die Finanzspecula« llon gemacht, sich so täuschend wie ein Eholerakranker zu stellen, daß er in eine der Heil-Anstalten gebracht, dort einige Tage verpflegt, und demnächst, da er sich nicht kränker zeigte, als hergestellt wieder entlassen wurde. Da lhm diese Spiegelfechterei gegluckt, wi'cdcr-derholte er sie so lange mit gleich glücklichem Erfolge, bis auch an ihm sich das Sprichwort bewährte: »Der Krug geht so lange zu Wasser, bis ec brichi.« Cr erhielt zwar auch freies Quartier, aber nicht in einer Heil'Anstalt, sondern im Gefängnisse, und mit einer Beköstigung, die selbst den, der kein Kostverächter ist, nicht reitzen kann. Einem Referendar wurde die Untersuchung wid« diesen Schwindelmachcr übertragen. Er bildete aus den darüber aufgenommenen Ver» Handlungen cin Aclenstück, und rubricirce solches: ^c.l,.» deS . . . Gerichts in Untersuchungssachen wider den Schneidergcscllen N. N. , wegen unbefugten Anmaffens der Cholera. ^ Nevmeur Fr. rav. Weinrich. Verleger: DgMZ Al. Gvler v. Rleinmayr.