Wochentliches Kundschaftsblatt des Herzogthum Krain. Auf das 1775"' Jahr. ggr»Mn..JtKig.^a*i. i. nf.ryg Siebenzehendes Stuck. Laubach den 29^ April. In WirtM-astssachen. Fortfttzung, von dee wisienschaft des Feldbaues, und zwar von Erkanntnist des Erdbodens, dejsen Eiyenschaften und nutzlichen Verbcsseruny. jedev Feldwirthschafter rvird nun-^§2 mehw klac einsehen, datz jener Erd» lwden, bey welchen die Mischung all ju oie-let- Steine, und Sand, den Vorzug behaup» , den Wurzeln, dee Feldbau * Pflanzm N . živ 358 c © Hindermsi sich auseinander zu breiten, und ftlben gar zu viele, und ubermastige Logger heit/ zu grosse Hitze, und Trockene vewtfa* chen, auch meistentheils sehr matzige, oder fast gar feme Fette, und Nahrung besitze. Er wlrd begreiffen, dasi cine all zu fette let* tige, oder laimigt, und thonigte Erde die Wurzeln det Pflanzen nicht durchdringcn, ausbreiten, und fortivachsen lasse, auch gar zu viele Festigkeit im pflugen verursache, so-Hin die sogenannte Feld- oder murbe lockere schrvacze Gartenerde alle jene Eigenschaften alleinig mit sichfuhre, welche den moglich-sten Wachsthum dec Feldbau^ Pflanzen her-vorbringen machet. Aus all diesem ivicd jeder Feldwirth- schafter, und Ackersmann ganz klar verstan- diget, dast er alle Ml'che, und Mittel anzu^ wenden Habe, seme erlangte Erdflache zu denEigenschasten, und Vollkommenheit einee Gartenerde zubringen, sohin die Sterne aus -en Felde zu schaffen, die etrvo allzu san» rig* digte Erde mit dem sogenannten Me, Thon, Letten, auch Mergel, die all zu feste letttgt* und thSnigte Erde aber nut sandigten Erd-reich zu vermischen; sollte nun diese Berbess fevung auf einmal aus den ganzen Felde nicht fuglich vorgenominen werdenkonnen, so thei-le ev die Feldung also etn, dap alle Fahre envas bewirket lucvde, womach er endlich die Verbessemng des ganzen Feldes erlangm wird, welches hingegen nicht geschiehet, iventi ee es tmmev bey dem often beivendsn lLtzt. Ist endlich des Feldwirthschaftecs Erd-fl^che einer Gartenerde gleich geartet, so hat er alleinig gute Obsorge zu tragen, da§ etr lette durch das behorige Dungen, wo nicht stets verbessere, doch wenigst in guten fetten kragbaren Stand erhalte. Ueberhaupt kann ein Feldivirthschaftee, uttd Wt’vsmann jttnt verlLtzlichsten ©cunt) faien, dap ein behorig zubereitetec, und ab-gelegener Dunger alle Erdflachen (nur dm steinigten Grund ausgenommen, als welcher affo ohnumganglich aus bent Feldbau ausgefthaft fet werden muff) alleinig auf das euvunfti)* lichste verbessere, eine bereits gut fofkti.it Erdflache abet* in guten Stand erhalte; Venn dec Dunger hat die Kraft die Erde aufzulo-sen, zudurchdringen, undmucb, oder locker zu machen; dessenFette, und Klebrigkeit gibt dem Erdboden die erforderliche Feste, und Kusammelchang, welcher niemalens allzu fest seyn wird, ev verursachet auch die nothige Warme, und Nahrung, und die oeligten Theile desselben lassen feme uberWige Nasse durchsinken; mit eivem Wort der Dunger ist zu altesten Weltzeiten der Schatz des Feld-baues genannt worden, und wird svlchen Namen zu ewigen Weltzeiten behalten, also zwar, datz feme Kunsteley, was Namen sie - auch immer fuhren mag, jemals dessen Kra»? ten, und Wurkung gleich fommen wird. Weffhalben jeder besorgter Feldwirth- schafter begreiffen wird, wie viel schatzbaces an den Dunger liege, und welche Aufmerk- sam> *5i fant hit man zu dessen behoriger, und mvg* lichst haufiger Erzeigung zu tragen Habe. Gekonomische Nachricht. In den Anmerkungen der Gazette d’Agricul-turNro. 9. ist eine Art angezeigt, und durch versuche bestattiget, wie man bas Horn-vieh zu behandlen Hat, dast dennalen mit der regierenden Geuche in Frankreich be-hcrftet ift. Ein Schmide aus dem DorfMast m dek Marggrafschaft Fimarcon in Guienna Hat ettt Mittel erfunden, welches er mit dem besten Erfolg genutzet Hat. Er svll durch diese Ver-suche in der kleinen Gegcnd/ mo er rvohnt, mehr als 100 Stuck Ochsen vollkommen ge-heilt haben, und heilt noch tLglich. Man macht diesem uninteretzirten, und redlichen Patrioten eine lange Lvbcede, die wir liber« gehen, um auf das Nutzbareste' zu kommen. Die Behandlung bes kranken Viehe ift folgende: <;i.K, Man must Tag, und Nacht mit videt Ge- Genauigkeit das Vieh untersuchen, ob es mit einer Krankheit behaftet ist; welches man att verschiedenen Zeichen kennt. imo. Man drucke mitden Handen gelinddieWeiche derNierem gegend des Viehs, so wird es sich sehr zu-fammen ziegen, wenn es krank ist. 2do. Es rvird sich in frie Hvhe heben, wenn man es untec dem Bauch beruhret. Dies find die er-ste Zeichen der Krankheit. Man Hat auch noch die ubrige Kennzeichen an dein Puls-schlag/ an Kop s schitteln, und Traurigkeit. Nlmmt man die Cur spLter vor, als diese Kennzeichen sich entdecket haben, sv ist esoft zu spite um Rath zu schaffen. So bald man cin stuck Hornvieh k rank erkennt, rnutz man ihnt die Haltzader osnen, woraus man ihm 6. Pf. Blut latzt. (Dies fcheint mts zu ml, und mi v glauben, es sep genug mit 3, 4 Pf. anzufangen. Es versts het sich ohnedent, t>af? man acht haben muf* (tuf die Grobe des Subjects, welches man behandelt, und bey uns von kleinern Wuchs aSz iff.) Man mlfcht dieses Blut mit 2 Becher Brandwein; mit diefem Gemisch mu 6 man die Gegend der Lenden, den Haaren entge* gen reiben, oder damit beschmiren. So bald dies geschehen, must man alsogleich mit ge<-siebten Waitzenmehl die geriebene Gegend be* streuen, bis es ein Act einer Rinde bildet, nachdeme bedeckt man das Thier mit einem doppelten Leintuch, wockber man mit einent Bettwarmer des Tages 6>nal daruber fLhrt, um das Thier zu erwarmen. Mit diefem Ge» branch halte man 3. bis 4. Tage an. .ZiveyStunde nach der ersten Aderlasi yf> net man noch einmal die Ader, nnd latzt aberr mals 3. bis 4- Vf- 53rut hecans. Vier, nnb zwanzig Stund nach der zrveyten Aderlast Macht man noch eine mit 3 Pf. Blut. Nach der dritten Aderlatz gibt man ihme alsogleich ein Purgans ein, bestehend aus 2. Loth Aloe, i. Loth Teufelsdreck nnd so viel Jahpa: man kpcht alles in ein Seitel Wein. Eine Stunde nach dec Purgans, la sit man dem Viehe noch 3 Pf.Blut. Den s tc te haben, bey den Bauern nicht leicht als Knechte unterkvmmen mvgen, meti derBau-ersmann -er Meinung ist, datz derBeurlaubte nicht gehalten stye, die bedungene Zeit zu verblelben, svndern als cm Militar Individuum nach Gesallen aus dem Dienste geheii durfte, and nun einverMndlich mit dem kaif. kvn. Hofkriegsrath fuv nothig befunden tvot> den, diessalls dem Landleuten den irrigen Wahn zu benehinen , und den beurlaubten Militar-Fuhrknechten ihre Nahrung zu er» leichtern. 1 • Als stye der gnLdigste Befehl im Lande fund zu machen, datz die Obrigkeiten die beurlaubten Militar»Fuhrwesensknechte, wie jene die hiezu Lonseribirt sind, anzusehen Hat-ten, folgbar dergleichen beurlaubten Fuhr-knechten ebenfalle Urlaubspaste innerhalb dm Confcribirtcn EHlandenzur Suchung ihres Unterhalts - und NahrungSverdienstcs erthei« len, und so auch die Bauren diesclben in ihre Dienste nehmen kbnnen/vhne datz sie iiE dec bestimmten Zeit nach Belieben weggehen durfen , wie fie sich den auch wie andere Knechte gegen ihce Aufdingere zu verhalten schuldigseyen, oder widrigens wie diesevon den Obrigkeiten darfur angesehen tverden konnten, und nur tit schweren Lriminasfallen, die ein vollkommenes Kriegsrecht erfordern, an das nachste Militare abzuliefern mdim Welch-ein so anderes aus eingelangten hvchsten Hosdecret von zten Febr. lezthin fund gemacht wird. Laybach den iotctt Marz 1775. Nachncht der ^ercruegeber. Dem unbekannten Freunde, des tw$ schon das ztveytemal mit einer Sufchutft von dec Emndung eines Zuckers beehret hat, W ben wir fur diesmal nur in Kurze zu melden, datz man fern Schreiben bey nachster Ver> sammlung der kais. kon. Ackerbaugesellschaft vorlegen werde, nach welcher auch alsobald die fyntimt, unddecSchlu§ derGesellschaft fosgen wird. Uebrigens svll es ihm nicht fremd porkommen, datz wir nicht so vicf be-sorgt waren,seinen Nahme zu wissen, als die Pflanze zu kennen, well wir, nachdem ec selbst sein Nahme in Geheim hielt, dieses ©e* heimnitz eben nicht erpressen wvllten; wohk aber mutzten wic besorgt seyn die Pflanze zu kennen, weil aus selber dem Publikum der versprvchene Vortheilzuflietzenmustte; sollte n uns aber nebst dec Benennung der Pflanze auch seinen Nahme zu entdecken kein Beden-ken tragen, wurde es uns doppelt vortheil-haftseyn, weil wir in verschiedenen Zweifeln, die vielleicht bey der Bearbeitung vorkommen mvchten, leichtec eine ErklLrung einhollen konnten. Durchpeisende Ansehnliche personen. Den iztcn April. Hr. BankaleinnehmerKramel, nach Gorz. Den Mten. Hr. Kaufmann Hackhofer, nach Triest. Den i^ten. Hr. Kaufmann Weber, nach Triest. Den Den I7ten Hr.Grafv.Mittuzi, von Wien nach Jtalien. Den iZten. Herr Furst von Orlolv, Senator von Wol-kow, General vvn Bauer nut grossen Gefolg aus Rutland nach Jtalien- Here Gras vonKoloredo, aus Italien nach Wien. Ein junger Herr Pertold, von Triest nach Wren. Den lyten. -Herr Graf von Scharfenberg, von Gratz uach Triest. Den 2vten Hr.Furftv.Spinola, vonJtalien nachWiett. Herr Bancaiofficiant Frew/ von Laybach ncich Triest. AVERTISSEMENT. WirN-Burgermeister, Richter und Rath der landesfurstl. Hauptftadt Lanbach in Her-zogthuin Krain, geben hiemit jedermannigtich zu vervehmen; datz nach absterben des hiesig burql. Weitzgarber Jos. Valenttn SteinmeK, dessen ruckgelassenes Vermogen, zu Bezahlung dec namhaften caufirten Schulden gar nicht erklecklich ist: dahero hat man einen Concur-fum Univerfalem ex Officio zu veranlassen fUC nothig befunden. Diesemnach dann wird an- ^ ,7t mit allen, und jeden, die an vvrb.'sagtec Joseph Valentin Steinmetzischen Beclassenschaft quocunque demum titulo eine Ansordecungea zu ftellen vermeinen, erinneret, datzselbeauf den9.Iunii diesJahcs ausdemhiesigen Aath-hause alsogewitz erscheinen, und ihce Forde-rungen anmelden, attcl) liquidimt/ mie irn wrdrigen, und nach Verflietzung des Termins, dieselbe nid)t mehrangehocet, sondernvondie-fenEdidt ganzlich ausgeschlvssen lverden fob len. Wornach fid; dann ein jedec zu clchten, und sein Rechr zu besorgen wissen wird. Lay-bad) den loten April 1775. Nachstkunftigen Dkontag, den iteit May ^ad)>nittag um 4 Uhr mivp in dem Bacon von Ianeschitschischen Hause im 2tctt Stock einiges Pupillar-Silber, bestehend in Messer,' Gabeln, Est- und Vorlegloseln, und Zuckecbud)sen an dem Meistbietenden gegea baare Bezahlung verkaufet werden. Marktppeise. Samstag den 22ten April, izen i-. Dtetzen p Tiv. f 123 f 127 f 129 ivrsitzen - p - - k Q7 §102 k 107 N a ch v l ch t. »7» Wettzgemtschet p * * t - -1 * * i - * Schwa rzgemischet p <- * t 66 t 68 t 71 -^xitbcit * - p - - k 60 f 64 f <58 Haber 2. Metzen p - - k 17° (l77t J84 Verzeichni^ bet hier in Laybach in, und vor bet Gtabt Vetflorbcncn. Den 2oten Nieinand. Den 21ten in bet Gtadt Nteinaltd. vor bet Gtabt. P. Dioganus von Carlobago, Kapuziner, U$ Kapuzinerkloster N. 58. alt 33. Iahr. Den 22ten 2(pttl in bet Gtabt. Niemand. Dor bet Gtabt. Georg Prener, Schifmann tit Krakau in ei* genen Hause N. 20. alt 6q. Iahr. Den 2Zten in bet Gtabt. Niemand. Vot bet Gtabt. Dem Kaspar Pogreischeck, Schifmann, stine Tochter Klara, in Krakau tit etgenen Hauie N. 25. alt 3. Lahr. Barthelme Iagsche, Taglvhner, auf der M lana in Lhristiamschen Hause N. 12. 44. Iahr- Den 24ten Niemand. Den 2sten in bet Gtabt. ^ Maria Wabntkin, tit der FranciscanerE in LhristianischenHause N. 212. ait 41- <>'