Laibacher Zeitung. ^ 8G. Vinstag am 30. Mari ROH?. Wien. V^e. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Enlfchlie-s;nng vom 13. Februar d. I. dem ?lppellationsrathe und Präses - Vice - Bürgermeister des Ciuilgerichtes der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien, Johann Ripvelli, die an-gesuchte Jubilirung, und zwar in ?lnerkennung seiner gerühmten Leistungen, mit Beibehaltung seiner gegenwärtigen Bezüge zu bewilligen und zu seinem Nachfolger den böhmischen Appellationsralh, Carl Kratky, allergnädigst zu ernennen geruhet. Auf allerhöchste Anordnung Ihrer Majestät, der Kal-ferin - Mutter, als obersten Schutzfrau des hochadeligen Sternkreuz-Ordens, sind die gewöhnlichen Betstunden zur Betrachtung deS Leidens Christi bei ausgesetztem Hochmütigsten, am Dinstag vor der Martcrwoche, als den 23. März 1847, von 7 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends in der k. k. Hofburg-> Pfarrkirche gehalren, und in der letzten Stunde mit einem heiligen Segen beschlossen worden, wobei die hochadeligen Ordensdamen in jeder Stunde zahlreich erschienen sind. Das k. k. General - Rechnungs-Directorium hat die bei demselben erledigte Protocolls .-Erpedils - Registraturs-und Archivs-Directorsstelle dem bisherigen Directions - Ad-juntten, Vincenz Erb, verliehen, und an dessen Stelle den Prorocollisten, Nomuald Berger, zum Protocolls - Expedits-Negistratnrs - und Archivs - Directions - Adjuncten ernannt. Oesterreich. Ueber den Stand der prejcctirten Canalisirung der Landenge von Suez gibt nachstehender Vortrag dcs n. österr. Geiverbe'vereines in der Sitzung vom I. Februar d. I, folgenden Aufschluß: Sie haben wohl schon oft von dem Vorhaben gelesen und sprechen gehört, das mittelländische mit dem rothen Meere zu vereinigen, um hiedurch eine leichtere und besonders eine kürzere Verbindung zwischen Europa und Indien sowohl, als China, herzustellen. Seit zwanzig Jahren beschäftigte man sich mit Entwürfen zur Ausführung dieses Vorhabens, und man wollte dieses Ziel bald durch eine Eisenbahn, bald mittelst eines großen Canals durch die Wüste, erreichen. Offenbar wäre das Letztere für den Handel vorzüglicher, sobalo näml,ch der künstliche Wasserweg von der Art hergestellt würde, daß die Ostindicnfahrer anf demselben, ohne erst umladen zn müssen, mit voller Ladung auf der Hin - und Rückreise dnrchfayreri könnten. Ob dieß möglich, ob und welche Schwierigkeiten hicbei zu übelwm-den wären? dieß ist in den neuesten Zeiten von mehreren französischen Ingenieuren an Ort und Stelle sorgfaltig er- hoben und die Frage bejahend beantwortet worden. In Folge dieser Erhebungen und Mittheilungen sind einige der achtbarsten Handelshäuser Englands und Frankreichs übereingekommen, diese hochwichtige Aufgabe am ersprießlichsten unter dem Gesichtspuncte einer Privatunternehmung zu betreiben. Es haben sich demselben sehr bald einige eben so achtbare Häuser Deutschlands beigesellt, und die Sache hat auch bei dem österreichischen Lloyd in Triest lebhaften Anklang gefunden. Zur Erörterung der technischen Fragen wurde» drei Techniker bezeichnet, und zwar von den englischen Häusern der Ingenieur Robert Stephens?» , von den französischer« der Ingenieur Paulin Talabot, und von den deutschen der Ingenieur Negrelli. Der seit mehr als 20 Jahren in Aegyp-ten verweilende und im Dienste des Pascha's als Obeiinspec-tor der Straßen- und Wasserbauten befindliche französische Ingenieur Sinaut de Bellenfort aber wurde mit der Vorbereitung der, einer näheren Prüfung und Berathung zu unterziehenden Plane und Kostenberechnungen betraut. Weiters haben die oberwähnten deutschen, englischen und französischen Handelshäuser mit den erstbenannten drei Ingenieuren am 30. Nov. v. I. in Paris den Verirag abgeschlossen, alle zur Ausführung der beabsichtigten Durchfahrt nöthigen Erhebungen genau zu prüfen und noch ferner zu veranlassen ; hiernach über diesen von ihnen bereits als ausführbar ertamnen Canal vollständige Kostenüberschläge zu entwerfen und so den Grund zu einer einzuleitenden Ausfüh-rung desselben zu legen. Diesem Vertrage zu Folge besteht der dadurch gebildete Verein unter der Benennung: »8oci«-t« li' t!l>il^8 6u l?nn9l 66 8llox,« nach den drei ihn bildenden Nationen auS drei Theilen: dem deutschen, englischen und französischen, mit ganz gleichen Rechten und Verpflichtungen. Jeder Theil hat zu den Kosten der gestellte» Aufgabe 50.000 Fr. beizutragen, und erlangt, nebst der Stimme des von ihm gewählten Ingenieurs, noch 10 Stimmen in den Berathungen. Die drei Ingenieure haben die technischen Arbeiten, aber keine Einzahlungen zu leisten. Die hie-nach zusammenzubringende Summe von 150.000 Fr. wurde als hinreichend zur vollständigen Durchführung der vorläufigen Arbeiten erklärt, und festgesetzt, daß der Verein nach Beendigung dieser Arbeiten entweder das Vorhaben aufgeben, oder nach Befund einen neuen, grösicrn zur Ausführung desselben bilden wolle. Dieß sind ungefähr die Hauptpuncte des bereits abgeschlossenen GesellschaftS - Vertrages, von dem eine Abschrift in der Kanzlei unseres Vereines von Jedem eingesehen werden kann. Zur deutschen Abtheilung dieser Gesellschaft waren bereits der österreichische Lloyd, die Börse von Triest und die Stadt Triest bcigccreten, als mir cm 8. 228 und 9. Febr. m Folge einer schnfclichen ?lnweisung Seiner Ercellenz, des Herrn Hofkaminer-Präsidenten, durch Herrn Ingenieur Negrelli die ?lussorderung zukam, dem n. österr. Gewerbvereine die Frage zu stellen: ob er nicht geneigt wäre, von den für Oesterreich vorbehaltenen fünf Stimmen der deutschen Abtheilung der in Paris zu Stande gebrachten Gesellschaft Eine zu übernehmen und baldmöglichst hierüber eine Erklärung abzugeben, da dieselbe in der Mitte deS Monates Jänner in Paris eintreffen müsse, um von Erfolg zu seyn. Ich versäumte m'chr, Ihren Verwaltungsrarh in seiner am 1l. desselben Monats Statt gehabten Versammlung hievon zu verständigen, welcher einstimmig erklärte, daß wir diesen für unseren Verein sehr ehrenvollen Antrag annehmen müßten; und als der Herr Casseoerwalter ihm die beruhigende Versicherung gegeben, daß unser verfügbarer Vermö-gensstand gestatte, die in fünf Naten beizutragenden 5000 Franks zu bezahlen, welche auf Eine Summe entfallen, beschloß er unter den geschilderten Verhalnissen die Verantwortung dieser dringenden Entscheidung gegen Sie zu übernehmen und die ersten 1000 Francs anzuweisen. Ich stelle demnach im Namen und Auftrage Ihres Verwaltungsrathes nunmehr das Ansuchen an Sie, meine Herren, ihm nicht mißdeuten zu wollen, daß er üüthgedrungen unterlassen hat, vorher Ihre Bestimmung hiezu einzuholen, da ja die Entscheidung der an ihn gestellten Frage nicht verschoben werden konnte. Er ,st der Ueberzeugung, daß das Unterlassene und Versäumte des Beitrittes zur Pariser Gesellschaft schwerer gegen Sie zu verantworten gewesen ware, als der Beitritt, den genehmigen zu wollen, ich Sie nunmehr ersuche." Der Beschluß des Verwakungsraches wurde mit einstimmigem Beifalle genehmiget. Böhme n. Prag, den 10. März. Welchen Anklang und wie rege Theilnahme die bevorstehende 500jahrige Jubelfeier der Universität Prag findet, beweiset die Stärke der unterzeichneten Beiträge, welche nach amtlichen Ausweisen am i. Februar sich schon auf 83.018 fi. Z8 kr. beliefen, wovon auch 27.801 fi. 54 kr. bereits erlagt waren. 3lv mische Staaten. Der »O^sterr. Beob.« vom 24. März bringt folgenden Artikel: Der in R o m erscheinende „Contemporaneo" gibt die Anrede, welche Schekib Esendi, als außerordentlicher Botschafter der hohen Pforte, bei seiner Antrittsaudienz ge-halten hat; sie lautet folgendermaßen: »Heiligster Vater! Se. kaiserl. Majestät, der Sultan Abdul Meoschid, mein erlauchter Gebieter und Souoerain, hat mit der größten Freude die Erhebung Ew. Heiligen zur höchsten Würde der katholischen Welt vernommen, obgleich bis jetzt niemals eine besondere Verbindung zwischen der hohen Pforte und der Regierung deS heil. Stuhles bestanden hat. Mein Monarch hat solcher.-gestalt, indem er mich zu Ew. Heiligkeit sandte, um Aller-höchstdc!?selbeli seme lebhaften und aufrichtigen Glückwünsche darzubringen, nur seinem eifrigen Verlangen Gehör gegeben, zu beweisen, wie herzlich er sich der allgemeinen Freude an- schließe, mit w.'lchi>r jenes glückliche Ereignis; aufgenommen wurde. Zum ersten Male ergreift er die angenehme Gelegenheit, in directs Verbindung mit der Regierung des heil. Stuhles zu treten; es ist dieß eine der Wohlthaten unseres Jahr» Hunderts der Civilisation und der Humanität; es wird abe» auch ein glänzendes Zeugniß der Tugenden und des Wohlwollens seyn, die meinen Souoerain und Ew. Heiligkeit auszeichnen, die, wie ich überzeugt bin, die wohlwollenden Ge» slunungen meines erlauchten Monarchen würdigen werden, welcher alle Classen seiner Unterthanen, die in seinen Augen, wie alle Kinder in den Augen eines Vaters gleich sind, mit Wohlthaten überhäuft. Er ist fest überzeugt, dadurch im Vor« hinein die Achtung und die Freundschaft Ew. Heiligkeit gewonnen zu haben. Was mich betrifft, so kann nichts der Ehre gleichkommen, von meinem Souverain mit dieser hohen Sen» dung beauftragt worden zu seyn, als daS Glück, das Wohl» wollen Ew. Heiligkeit erworben zu haben.« Am ersten Montag in der Fasten verfügte sich der heil.' Vater in feierlichem Zuge nach der Kirche al Gesu, zur Anbetung des dort ausgestellten Allei heiligsten. Se. Heilig» keit wurde von dem Jesuiten-General, P.Noothaan, an der Spitze seiner Ordens-Geistlichen und der Zöglinge des dent-schen Collegiums ehrfurchtsvoll empfangen. Nachdem der Papst seine Andacht vor dein Vmerabile verrichtet hatte, begab Er Sich in die Sacristei und geruhte die ehrwürdigen Väter d>>r Gesellschaft Jesu und ihre Züglinge, wie auch eine große Anzahl anderer Personen, die sich dort eingefunden hatten, zum Fußkuß zuzulassen. Deutschland. Heilbronn, 8. März. Von hier schreibt man, daß es an diesem Tage in der Stadt einer Völkerwanderung im Kleinen gleichgesehen, indem lange Züge mit theils bekränzten Wagen und unter großer Begleitung ihrer Verwandten und Bekannten durch die Stadt nach dem Landungsplätze der Dampfboote zogen. Es waren 240 Personen, gro'ßtentheils aus dem Oberamt Weinsberg, die auf dem Dreimaster »New-Hampshire« in Antwerpen nach New-Pork sich einschiffen wol-len, nm jenseits des Oceans sich eine neue Heimat zu suchen. Unter denselben befinden sich keine armen Leute, im Gegen« theile viele ziemlich «ermögliche; was sie zur Auswanderung treibt, ist allein der Wunsch, ihrer Familie und Nachkommenschaft eine sorglosere Zukunft zu gründen. Die Agenten in Hcildlonn können kaum noch Schiffe genug für Auswande-rungslustigvar bereits der Fenstertisch in Brand gerathen , uud weon nicht Jemand im Hause gewesen wäre, welcher den Brandgeruch verspürt hatte, so wäre unzweifelhaft großes Unglück geschehen. Der Fall kann zur Warnung dienen! Da n e m a r k. Kopenhagen, 13. März. Im Sund ist das Treib« eis fortwährend der Schiff-Fahi t hinderlich, ja nach einem Schreiben aus Helsiugör von vorgestern befürchtete man selbst dort, das; der Sund wieder mit Eis belegt werden würde, weßhalb mehrere Schiffe den Hafen gesucht hatten. Nachrichten von den Far'öer - Inseln berichten, daß dort ai, mehreren Stellen Asche niedergefallen ist. Am 14. und 15, Jänner nahm man wahr, daß die weißen Schafe dun-kelgrau auf dem Kopfe und am Halse geworden waren, und man fand, daß dieß von emem schwärzlichen Staube herrühre, der einen brandigen Geruch hatte. Daß der Aschen-fall, der übrigens nicht so stark zu scyn scheint, als der im Jahre <845 Slatt gefundene, von einem abermaligen Ausbruche des Hekla herrührt, scheint, nach der Meinung des Amtmannes, keinem Zweifel zu unterliegen, und daß die Wirkung deöjelben sich har auf den Fär'öern zeigen können, obwohl der Wind im Jänner südlich und südöstlich w.:r, macht es nicht unwahrscheinlich, daß der Ausbruch heftig war. Der Gesundheitszustand auf den Inseln war, im Ganzen genommen, gut. Frankreich. Paris, 16. M^rz. Die Gemäldeausstellung in der großen Gallerie des Lmwre ist heute eröffnet worden. Die Gefammtjühl aller aufgenommenen Kunstgegenstände (Oelge-mälde, MmiaMibilder, Aquarellen, Bildhauerarbeiten, Ku-;,f«>l-' und Stahlstiche m,d Steindrucke) beträgt 2321, die von etwa 1100 Künstlern geliefert wurden. Alle Arten der Malerei sind vertreten, namentlich bemerkt man wieder eine Unzahl von Porträttn. Paris, I?. März. In Paris starö kürzlich der Nestor ullicr den Schneidern, ein Greis von !07 Jahren, welcher Ludwigs XV. und XVl. Schneider war. Er hatte sich ein ziemliches Vermögen erworben; die Revolution brachte ihn aber um Alles. Er starb in cinem Dachstübchen, wel. ches er 47 Jahre bewohnte, und hinterließ einen Sohn und eine Tochter, welche letztere, das jüngste seiner Kinder, gegenwärtig 80 Jahre alr ist. Mai, hat unter den Papieren dieses ManneS merkwürdige Autographen in Briefen, Rechnungen und Empfangscheine gefunden, darunter welche von Richelieu, I I, Rousseau, Voltaire, d'Alembert und vielen andern berühmten Männern. Die »Allgemeine Zeitung« vom 22. März berichtet aus Paris vom 18. März: Der Viceadmiral Massieu de Cler« val ist in Saris gestorben. Die Königin Christine ist Gegenstand großer Aufmerk-samkeiten von Seilen des Hofs. Der Herzog von Montpen-sier und Gemahlin empfingen sie auf rem Bahnhof, und zwei Stunden nach ihrer Ankunft in ihrem Pallast, in der Cour-celleSssraße, machte schon der Ko'üig mit der gesammten kö'nigl. Familie seinen Besuch. Nach der »Revue des deux Mondes« hac es die Königin noch nicht auf einen bleibenden Aufenthalt im Ausland abgesehen, sondern sie hofft, daß einige Monate Abwesenheit bei ihrer königlichen Tochter daS Verlangen nach dem Rath der welterfahrnen Mutter wieder stärker wek-ken werden. Leicht könnte aber diese, wenn auch nur tempo, rär beabsichtigte Entfernung den bereits geschwächten Einfluß der herrschsüchtigen Frau auf die Camarilla in Madrid vollends vernichten, und die englische Politik wird es wohl nicht an Rührigkeit fehlen lassen, um ein so gefährliches Werkzeug französischer Intrigue ganzlich zu beseitigen. Die ,>Neoue« selbst gesteht, daß bis jetzt in den Beziehungen zwischen England und Frankreich nur die Form- und Etikettestreitigkeiten abgethan , sonst aber die Verhältnisse noch immer in gleicher Distanz von Innigkeit m,d osscimn Bruch sind. Am meisten muß es auffallen, daß Lord Palmerston sich im Parlamenr so schweigsam verhält. Der »Mom'teur« enthält einen acht Spalten langen Bericht des Ministers des Innern an den König über alle jene Personen, die sich während der verheerenden Ueberschwem-mungen im vorigen Herbste durch ihre menschenfreundlichen Bemühungen hervorgethan haben; auf d.e vorläufig eingeholte Genehmigung des Königs sind sofort diesen Menschenfreunden 7 goldene Medaillen Ister Classe und 36 2ter Classe dann 125 silberne Medaillen Ister Classe und 2N 2ter Class/ so wie 133 bronzene Medaillen vom Staate verliehen worden^ Portugal. Lissabon, 24. Februar. Am Sonnabend hielt der König Heerschau über Lissabons freiwillige Nationalbataillone auf dem Campo d'Ourique. Der ganze Hof, so wie die Minister, waren zugegen und Tausende von Zuschauern. Kaum waren die Trupven in Linie aufniarschirt, so sprang ein Mann aus der Masse des Volks hervor, ergriff eine der rothen Fahnen eines Bataillons, umschlang sie mit einem blauen Tuche, so daß dadurch Dom Miaurls Farben entstanden, und rannte damit weg. Augenblicklich von den Ofsicieren zu Pferd verfolgt, setzte er sich zur Wehre und verwundete dermaßen das Pferd des Grafen Samoajo, daß dasselbe mit ihm zusammenstürzte. Der Graf, dadurch in Wuth gesetzt, zog den De. gen und versetzte dem Menschen einen Hieb über den ^i„. teitheil des KopfeS, daß Haut und Haare zur Erde sielen. Man ergriff ihn und fühtte ihn ab; er soll noch denselben Tag gestorben seyn. Man vermuthet, daß dieser Vorfall ein Miguelistischer Versuch gewesen sey, eine Emeute hervorz«: rufen; man häite aber wohl keinen schlechtem Zeitpunct -m?lu- 230 gesicht der treuesten Truppen der Königin wählen können; weder unter den Soldaren, noch unter dem Volke wurde auch nur Eine Stimme laut. — Am 16. kam im hiesigen Hafen der englische Kriegsdampfer »Medea« nut dem neuen englischen Gesandten, Sir Georg Hamilton Seymour, an; am 20. hatte er seine Antrictsaudienz, Bei Neberreichung seiner Beglaubigungsschreiben versicherte derselbe die aufrichtigste Gewogenheit Ihrer brittischen Majestät gegen die Personen der portugiesischen Majestäten. An dieser personlichen Gewogenheit der Königin Victoria zweifeln wir nicht, wäre aber auch das englische Ministerium damit einverstanden, so würde es doch wohl die Hände bieten, um den unglücklichen Verhältnissen im Lande ein Ende zu machen. Die Rolle, welche England dabei spielt, ist sogar höchst zweideutig. Großbritannien und Irland. Der „Globe« versichert, daß O'Conuells Gesundheit sich seit seinem Aufenthalte in Hastings entweder gar mchr, oder doch nur wenig gebessert habe; bloß die wohlthätige Wirkung habe der Luftwechsel geübt, das; er etwas heiterer zu seyn scheine. Seine Aerzte hätten ihm daher zur unoer-züglichen Abreise nach dein südlichen Europa gerachen. Letz» teres wird von John O'Connell in emem Schreiben an den Repealverein mit dem Beifügen bestätigt, daß die Aerzte seinem Vater, wenn er nach Sädeuropa gehe, bis zum nächsten Herbste die Herstellung, seiner Gesundheit versprochen hätten. Bei Kills, zwei Stunden von Kilkenny, sind vorgestern ein Zahlcommis des Arbeitsamtes und ein ihn begleitender Constabler ermordet wsrden. Beide fuhren in einem Cabriolet und der Commis hatte eine große Summe in Silber bei sich, da er den Arbeitern des ihm überwiesenen Bezirkes ihren Wachenlohn bezahlen wollte. Plötzlich ward aus einem Graben von einem Haufen bewaffneter Männer auf sie geschossen und beide wurden getödtet; die Mörder erlangten aber die gehoffte Beute nicht, da das scheu gewordene Pferd mit dem Cabriolet durchging. Einen der Mörder fand die PoUzeimannfchaft kurz darauf todt in einem Sumpfe liegen und zwei andere^Micglieder der Bande wurden verhaftet. In Battersea, vier englische Meilen oberhalb London an der Themse, sind am 14. März die Werke des Hrn. Bethell, eine Naphtha- und Creosotfabrik und eine Sägmühle, welche sich besonders auch mit Kyanisirung von Eisenbahnschwellen beschäftigte, abgebrannt. Das Feuer kam am Sonntag Morgens um 1 Uhr aus und verzehrte u, A. auch 14.000 Eisenbahnschwellen. Die W'rke waren nicht versichert, da die Versicherungsgesellschaften dieselben nicht unter dreifacher Prämie annehmen wollten. Der Himmel über dem ganzen Westen von London war durch den Brand erleuchtet. Als eine merkwürdige Erscheinung wird gemeldet, daß ganze Schwärme Lerchen — durch welche Battersea berühmt ist, über der Brandstätte schwebten. DonHufürsienthnmor. Buckare st, 26. Febr. Die walachische Regierung zeigt sich in bemerkenswercher Weise auf dem Wege des Fortschritts begiiffen. I>, derselben Sitzung der Scändever-sammlung, in der die Fieilassung derZigeuner berathen und beschlossen wurde, ward , der »Buckarester Zeitung« zu Folge, noch ein anderer, eben so wichtiger Gesetzoorschlag der Regierung verlesen, der die «große" und „kleine« Naturalisation der Fremden in der Walachei betrifft. Diesem Vorschlag gemäß kann jeder Fremde in den hiesigen Staatsdienst aufgenommen werden, einen Nang erhalten und den Eingeborenen gleich das Recht genießen, pensionsfähig zu werden. Er soll berechtigt seyn, seine Capitalien zum Ankauf von Landgütern und anderen Grundstücken zu beniltzen, und wird, wie die übrigen eingeborenen Grundbesitzer, Mnmci-palrechte ausüben, auch bei der Wahl der Uitteradmimstra.-toren mitwirken tonnen. Diese Rechte verleiht die kleine Naturalisation. Die große Naturalisation aber, d. i. die pollaschen Rechte der Wahlfähigkeit, oder Wählbarkeit, um Mit-glied der Stäiideoersammlurig zu werden, wird nur ten Söhnen solcher Fremden, welche bereits die kleine Naturalisation erlangt haben, und auch dann nur in dem Fall verliehen werden, wenn dieselben im Lande selbst geboren sind. Ein entscheidender Beschluß über diesen Vorschlag Mint noch nicht gefaßt worden zu seyn. Osmanisches Neich. Das »^ti>li'l!»l !l«liU!liii<»j»!(;« meldet unterm 6. März: Wir haben bereits angezeigt, daß König Otto, in Folge des zwischen beiden Regierungen eingetretenen unangenehmen Vorfalles ein eisse-nhälidiges Schreiben an den Sul» tan gerichtet hat. Das Staatödampfschiff' »Messeri Bahri" ist verflossenen Montags nach Athen gesendet worden, um die Antwort des Großherrn dem Souoeram Griechenlands zl» überbringen. Nachdem in letzterer Zeit die Preise der ersten Lebens-Bedürfmsse auch in dieser Hauptstadt bedeutend gestiegen sind, so hat der Sultan, um den dürftigen Einwohnern eine Erleichterung zu verschaffen, befohlen, daß der von 90 auf 96' Parä für die Oka gestiegene Preis des Fleisches auf seine frühere Satzung zurückgeführt, und die dadurch entstandene Preis »Differenz, den Verkäufern aus dem Staatsschatze vergütet werde. Ein vom I. März datirtes und sämmtlichen' europäischen Missionen an dem nämlichen Tage zugestelltes Pforten-Memorandum zeigt denselben an, daß, nachdem der Mangel an Kornfrüchten sich bald auch im Innern des türkischen Reiches zeigen dürfte, die Negierung sich genöthiget gesehen hat, die Ausfuhr des Getreides aus dem Hafen von ScalanuooH und seinen Dependence« bis zur neuen Ernte zu verbieten. Die vor dem Erlasse dieser Kundmachung zur Abfuhr eingekauften Vorräthe dürfen jedoch erpoilirt werden, so wie dell zur Aufnahme von Frachten dahin abgesegelten fremden, Schiffen zur Ladung und Ausfuhr von Getreide eine Frist von 4 Wochen ä 6»to bewilliget wird. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr. Sours vom 2! M5,j !847 Mntclpr,iS. Staatb'ckl,I3versckrtib ^! 5 >><^t ln, EM.) ,c>N ,jH Wiener Sicidt - Bal,(!0 «^blia.iiil.'n. 511 « >^2 ^d!'. 65 '^nk - Actiei, pi, Stück Z5c)2 >>, (i. M. Actieii der BudnieiZ^Liliz-Gluu^diier ^ahn i^u 25c. ft. (^. M. '......,95 fl. i>i C. M. Gctreid - Durchschnitts - Preist. in Laiback am 27. März 1647. ' Ma rktpreisc. Ein Wieacr Metzcn Wci^en . , t> »'l. 5^ sr. — — Kuklnuh . . 4 » l? » — - Halbfrucht . .. - ,> — — Korn . . . 4 >' 41^4 ^ — — Gcrste . . . I ^ 34 » — — Hirse ....'',« '<8°^ » — — Hcidcn , . 3 » 7^!< » -________^___Has'cr . . , 2 « ,2 „ ^srcmven - Anzeige der hie'.' A >i gek o m men ? n und Abg ereiss en. Den 26. März I847. H:'. Ioh. Nankin, Besitzer, voi, Giatz nach Tricst. __ Hr. Lndivi^ Mdyei-, — Hr. Theodor Pottika, — «. Hr. Cl^rl Iui'ker, alle 3 Ingemein-e, — u. H:'. Jacob Haubcosack, Co!»mlss!o,>ä',', alle 4 von Wie», "ach Triest. — Hr. Pner Galoagiii, GlUö^iitzer, v°» Wirn nach Floienz >^ H''. Julius v, Valiuagun, k. t. tschüischer Ncvlsor dcv G^nercl.' Direction fill die Staats.,>iscl:bahnel!, von Wien nach Malta. TX'>, 27. Hr. Geoig Wcningcr, Dr. dcr Mcdi-cin; — Hr, Cvrus Bar. B'llor, Herrschafc^^,itzer, ^ u, Hr. Frau- Foytzik, Gymnasial.-Profcssor, aUe 3 von Tricst nach Wien. — Hr. Michael Schlem-bach, Haüdlmigsagenr, von KlagenNü t nach Trieft, — H:'. Flan^ Marini, Handelsm, nach T'iest. -^ H^-I. D. Dllion, Off.c.er ,m br.mschel, D.e"ste, "°" Verona nach Wien. — H>-., Graf v. ZelenSki, r. k. Kammerh.'vr, von Venedig nach Wlen. Dcn 2«.Hr.Geo.,'q E„5b>,n,ner, h.es. H^'delsm., nach Wien, — Hr. AuaMin Schreckenfnr, G'werks-»erivcscr, von C'lli nach Klagenfurt. — H>'- ^opold Neumann, Professor, — «' Hr. Anton Lavaguolo, Dr. der Mathematik, beide von Cllll nach Trieft. — Hi'. Wilh Freiherr Hellenbach, — u.Hl'- FeU,r Mayer, Batiquil-rsohu, beide r,?!, T iest nach Wien. Mujlkaltscho Hnnnge. Bei IGN. EDL. V. KLEINBiAYE ist zu haben: An Vie Ktrrne. Gedicht von Eosta, in Musik gesetzt von Eamilw Maschek, für Gesang und Pianoforte. Preis 20 kr. (Z. Laib. Zeit. Nr. 38 v. 30. März 1847.) Methode Jacotot. Manuel complctde la langue francaise. Set IGULIDLVJUINIAYIt, Buchhändler m Laldach, ist zu haben: Dr. L. Lewis, vollständiges Hand- und Lehrbuch der Iacotot'schen Methode, zur Erlerl! un g der franMschen Sprache; nach ei^enell Grundsätzen bearbeitet mid dargestellt. Wien, 1847, elegant broschirt, I si. ^<» kr. Z. 327. («) Bei Fr. V 0 lk e in Wien ist erschienen und bei Jgnaz Edlen v. 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Cameral-B^zirkö-Verwaltung zu Neustadtl wird hiemit bekannt gemacht, daß am 10. April !8i7 Vormittags um 10 Ul)r in ihrcm Amtslocale, Haus-Nr. 13il, einige Bauherstellungen an dem ararischen Zollamtsgcbäude zu Landstraß, und die Herstellung ?ines Lattenzaunes um den dazu gehörigen Gatten, aus Grund des richtiggestellten Vorauäui^ßes, im Versteigernngs-wege werden ausgebotcn und in nachstehend bemerkten Parthien professionöiveise oder im Ganzen an den Mu,destfordernden überlassen werden. — Zum Al, <) „ Zusammen . . " 60 fl. ^9 kr' für Hafnerarbcit der Betrag von 86 si. — kr. ., Olanstrlch . . ^ ^, ^ ^ „ die Herstellung des Lattenzaunes der Betrag von . 85 „ 54 „ hiemit für sämmtliche Herstellungen der Gesammt-betrag von 3ltt st. 34 kr., sage: dreihundert scchszchn Gulden 34 kr. C. M. — Die näheren Bedingungen und die Vorausmaße können bei dem hierortigen Oxpcditt während den Amtsstunden eingesehen werden. — Zu dieser Minuendo-Licitation werden daher die Unternehmungslustigen mit dem Bemerken eingeladen, daß auch schriftliche Offerte bis zum Beginne der Licita-tion eingebracht werden können. — K. K. Camera! .> Bezirks-Verwaltung. Ncustadtl am 13 März 1847. Vermischte Verlaut!, a rung on Z. .57. (.^ ^ ^ ^ „. ,^ Vom Be,irksgerichte des Herzogtbums Gotischee wird hlcmtt bekannt gemacht: Es sey über Ansuche,, des Anton Pnmichcr von Soderschitz, die Reassumi. rung der errlUiiveil Feilbierung der uubehausten Fink'' ,'chen Ii8 Ulb, Hübe 8,ll) Nett. Nr. 244 in Mixern' «vege:, schuldiger 2^l fi. sammt Nedenvetbmdlichkcifen bewilUgel, u:,d zu deren Vornahme die Tigsatzun-(Z. Inlcll. Bl. Nr. 38 v. 30« März ,847,) gen auf den 8.,April, 8. M,ii und 2. Juni »847, jc-dcömal um die 9. Vm'millaaMimde, leco Malern mit d^in -Beisatz? angeordnet worden, daß diese Nea-licät, faUs selbe bei der ersten und zweien Fcilbie-!ungsiagf>ihlt xicht um odcr übcr den erhobenen Schätzwert!) pr. l2U si. an Mal.n gebrachl würde, scll.'c bei der dritte:: auch unter demselben wcrde hintangegedcn werden. Orundbuchscrtract, Schälzungsprotocoll und Feilbietungöbcdingiiisse können Hiergerichts eingesehen !vcr?cn. Biznksgnich^Gotlschce am l5. Fcbuiar «847. Z. 453. (l) Rr 37ß^>34. Edict. Von dcm ,Vc^!ltöl;cnchtc Mu':!kendors wird hiemit bcka,int qcnl^chl: l5s sc^cn in der ^rccinioi'.vsa-' chc der Fili^uliick.' St, ^^waldi zu Wclsöbach, durch dcien Volslchu.^i, Hllln Johann Pol;, Ps.nrcr »il sicul und dm Ki'chenprobst Jakob Kratlne»', gegei, Valentin Michellizh von Wolssbach, zur Vormid>ne derlxecuiiven Feil^ictung der, dc„i Letzlcin gehörige!,, zu Wott'öbach «>«l> (Zonf'r. N>. l5 liegciUeü, dein Gu-le Wolssbiichi «nl) Recr. ^ir. 16 dic>>f:d.iren Mühle, und der ebenoahin 8»!i Ulb. >)ir. 6 dienstbaren Gan'-hude, an ,qc>ichl!ich eihobencm ^es.uunnwetthe pr. l^94 fl. ^u k>,, wl'gcn, <-.l,s dem Co-üumaz.- Unhcile odo. 25. ^cp^cmrer, erccuti'.'e i-nabulnl , ^. Decem-be.^ 1^46. '^.-. 3077l7l6 schuldign 100 fi. sammt 20'^^" ""'/^en, die Tagsatzungen auf den dVn «,^^. d. ^. dann am den 2.. Mai d. I. und den 2^. ^um d. ),, jedesmal Vormi-tag .on 9 bis 1. Uyr, ln loco de> Realiiät zu Wolföbach mil dcm ^yange angco.dnct, daß d.e g.nan.ucn ^eal,läten 'be« der dr.^en Fcilbittung auch untcr dc.n Schä-!Migswe,'ide llnt^gcgel'ci, werden. Der Glundbuchslriract, das Scha'tzimgsprolo-cou und die Lic:tanonsbedlngnisse lleqen hieramis^ur ^lllllcht bcveic. __,Äczircsgclicht Mnnkcndorf am ^0. ,^cbr. 18^7- 3- ä'.5. (2) Renovircn derStrohhüte. Gefertigte machl bckalntt, daß sie^ wieder Sttohhüte, sowohl für Manner als Frauen, zum H)ust als neu vorräthig - I. I- Hand's p o p u l ä r e H o ln i l i e n auf aUe sonnlagllchen EpNUlu des gal,z<>n katholischen Kirchenjahres für dc»s Volk. ___________1846. drosch. I fl. l2 kr. Z. 438. (2) Bei %***Wi&»*><« &S4i AIL ¦¦u'&.j JBJ !Uv in Laidach ist vorräthig: Senestrey, die Lehre der katholischen Kirche vom Ablasse. t zur Zctt des von Sr. Hcili^kcit Papst Piuö lX. aiiögeschii^cnen Iubi-lcums. Prcis 6 tr. —, die Bedingungen der Gültigkeit und Wirksamkeit des Ablasses von ^r. Hciliakcil^ P, pst Pius IX. 6 kr. Z. 40^.. (