81. lalifgang Ersrhoinl wöchcnHirh scclisnial (niit Ausnahme der FelertUHP\ ^hriftleitung, Venvoltiing und BuchHmckerei Tel. 25-67, 2ii-CS. 25-69. Maribor, KopaliSka iil. (». Nr. 72 Freitag, den 28. März 1941 i'.iU'i)- und \bonnenients-Annahmn in tlcr Verwaltung. liczugspreis: \J)holeii oder ditrtli die Post monatlicli Din 26.-—, bei ZusteMung Dln 27.—, Ifir das Ausfand monatlich Din 40.—. Einzelnummer Dln 1.50 und Dln 2.—, Manuskripte werden nicht rctonrniTt. Hei Anfragen Rückporto beilegen. Poftniii» nlai^ana v gofovini Preis Dln VSO ingoslawien nm den Thron gescharf Die gestrigen Kundgebungen In der Hauptstadt und im Landesinnern haben den Beweis erbracht, daß die Thronbesteigung S. M. König Peter 11. einem schon längst gehegten, tiefem Wunsche der Serben, Kroaten und Slowenen entsprungen ist. Das ganze Volk hat den tiefen Sinn des geschichtlichen Vorganges vom 27, d. voll und ganz erfaßt. Die l'hronbesteigung des geliebten jungen Herrschers war sozusagen der Alarm zur geistigen und moralischen Einheit des Volkes, welclies in der Tatsache, daß nunmehr das Staats-nider in die Hände des Königs ül>ergegan-gen war, die stärkste Garantie ffir Volk und empfindet. In dieser schweren Zeit, in der sich Weisheit und Mut geeinigt haben, ist die Thronbesteigung die stärkste Garantie dafür, daß alles, was Immer die neue Staatsführung anordnen sollte, dem Volke und dem Staate zum Wohle gereichen wird. Das neue Volk ist heute bereit, dem junjjen König in unverbrüchlicher Treue zu folgen und sich allen Anordnungen seiner Regierung In diesen außerordentlichen Zeiten zu fügen. K>^} Was der König will, Ist der Wille des Vaterlandes. Der König hat in einer histori- schen Stunde die Serben, Kroaten und Slowenen aufgerufen. Das Volk hat die Worte des Königs verstanden. Es ist mit dem König unzertrennlich verbimden. Die RichUinieii, die im Manifest des Herrschers enthalten sind, deuten unmißverständlich darauf hin, daß die innere na tionale Disziplin, die Aufrcchterhaltung der Ruhe und Ordnung und die Aufrechterhaltung des äußeren Friedens ein Axiom der künftigen Politik des Landes sind. AI. le Bürger dieses Slaetes s^nd durch den Aufn'f des Königs moralisch verpflichtet worden, das Aufbauwerk der kgl. Regierung zu unterstützen, um auf diese Weise dem Wohle von Volk und Staat zu dienen. Die Last, die in diesen schweren Zei. ien auf den Schultern des jungen Königs ruht, muß zum halben Teile auch vom Volke getragen werden, Serben, Kroaten nnd Slowenen treten nun in den edlen WetUtreit um die Einhaltung der kgU Ge-iTOte, wohl wissend, daß die Elemente der durch die Thronbesteigung inaugurierten Politik einzig und allein vom Ge- sichtspunkte des Wohles und des Friedens des Volkes abgefaßt sind. Das Treiugelöbnis des Volkes war gestern im ganzen Lande einmütig und von einer Begeisterung getragen, die beispiellos ist in der Geschichte Jugoslawiens. Beograd manifestierte den Herzschlag des ganzen Landes. Die manifestierenden Massen empfanden es »jewußt und unterbewußt, daß mit der Thronbesteigung König Peter 11. eine neue Aera in Jugoslawien begonnen hat. Der 27. März zählt daher zu den schönsten Daten in der neueren Geschichte unseres Landes. Die Kämpfer des Weltkrieges hatten ihre Freu de an der Begeisterung der neuen Generation, die dazu bestimmt ist, ihre Jugend-kraft dem jungen König nicht nur symbolisch, sondern auch wirklich zur Verfügung zu stellen. Der jugoslawische Frühling ist dem kalendarischen Frühlingsbeginn sehr bald gefolgt. Es lebe der König! Es lebe Jugoslawien ? Beograd, 28. März. (A. A.) Wie die Nachrichtenagentur A v a 1 a berichtet, gab der neue Regierungschef Ministerpräsident General DuSan S 1 m o v i ö nach der gestrigen Ministerratssitzung, an der auch der Banus von Kroatien Dr. Ivo ä u. b a 5 i teilnahm, eine Erklärung ab, in der er feststellte, daß das Königreich Ju- goslawien mit der Thronbesteigung S, M. König Peter II. und der Bildung der nationalen Eintracht seine Ruhe wiedergefunden habe. Die neue Regierung der nationalen Eintracht ist der Ausdruck des gesamten Volltswillens. Der Ministerpräsi dent richtete an alle guten Patrioten den Appell, von weiteren Manifestationen Ab- stand zu nehmen, damit die Regierung ihre Arbeit für Volk und Staat aufnchmei. und damit das Verhältnis zu den Nachbarstaaten, mit denen Jugoslawien nach wie vor freundschaftliche Beziehungen aufrechterhalten will, keine Trübung erfahre. ^unöma(l)unpen öer 3$anaid-tieiloa.tuno in £ju&Jana Die kgl. Banatsverwaltung teilt mit: Die Bevölkerung hat mit den gestrigen Manifestationen ihre Ergebenheit Seiner Majestät König Peter II. sowie die Treue dem Jugoslawischen Staate gegenüber würdig erwiesen. Die allgemeinen Interessen' fordern jedoch, daß wir alle sofort zur Arbeit zurückkehren und daß das Leben wieder seinen normalen Weg nimmt. Aus diesem Grunde ist jede Ansammlung und Manifestation m den Straßen und auf den Plätzen verboten. Die Gasthäuser, Kaffeehäuser und ähnliche Betriebe können auch weiterhin bis zu den üblichen Polizeistunden geöffnet bleiben mit Ausnahme von Maribor, wo gleichzeitig ein besonderer Erlaß herausgegeben wird. — Aus der Kanzlei der kgl. Banatsverwaltung. L j u b 1 i a n a, den 28. März 1941. Die kgl. Banatsverwaltung teilt mit: In M a r i b 0 r sind nach den gestrigen Manil'estalionen, die ansonsten würuig verliefen, von einigen unverantwortlichen Leuten zwei Anschlüge auf fremdes E gen tum gemacht worden. Bis jetzt wurden lünf Personen verhaftet. Eine allerstreng-ste Untersuchung ist im Gange und werden die Täter der ver. ienten Strafe zugeführt werden. Trotz des al gemeinen ^ersammlungs-und Manifestationsverbotes, welches in einer besonderen Kundmachung für das ganze Banaisgcbiet herausgegeben wurde, gilt lür d e Maribor noch die Bestimmung, daß alle Gasthäuser, Kaffeehäuser und ähnliche Betriebe bis auf weiteres schon um 20 Uhr zu sperren haben. (Aus der Kanzlei der kgl. Banatsverwaltung.) Ljubljana, den 28. März 1941. ;:krliiier iHiifent'mlt B e r l i n, 28, März. Dem japanischen Außenminister Vosuko M a t s u o k a wur de bei seinem Eintreffen Mittwoch abends in Berlin e n rauschender Empfang zuteü. Zur Begrüßung am Anluilter Bahnhof hat ten sich I^e'chsaußenminister v. R i b b e n trop, die Reichsminister Dr. Göbbels, Dr. Frick, Graf Schwerin Crosigk, Ohne-sorge, Dr. Frank und Dr. Todt. Re'chs-leiter Himmler, Reiciispiessechef ür. Diel rieh, Stabschef Lutze, d e Bolschaftqr Rit Jer und Ott, Stiiatssekietär Wiirniann und -ler Präsident der Deutsch-japanischen Gesellschaft Admiral Forster eingefunden Nach der herzlichen Begrüßung zwischen den beiden Anßcnin nistern erfolgte die gegenseitige Vorstellung der ersch'cneiu'n Persönlichkeiten. Vor dem .Anhalter Bahn hof schritten die Außenminister Matsuoka und Ribbentrop unter stürmischen Ovatio nen und der deutschen Hymne die Ehren-formationen der Wehrmacht und der Par tei ab. Re-chsaußenminister von Ribbentrop geleitete so.iann Matsuoka in das (jäsieliaus der Reichsregierung, in das Schloß Bellevue. I I B e r 1 i n, 28. März. Die gesamte deui-jsche Presse steht im Zeichen des japani-, sehen Staatsbesuches. Das Ereignis wird I von Seiten als ein großes Gescheh-inis im Komplex der Pläne der Achsenmächte und des Dreimächtepaktes zur Er-/iehing des Endsieges gewürdigt. Außen-minisier Matsuoka, der bei jedem Er. scheinen in den Straßen der StaJt von der Berliner Bevölkerung immer wieder begeistert begrüßt v.urde, hatte gestern vor mittags seine erste Aussprache mit Reichs I außenminister von Ribbentrop. Nach der 1 vierstündigen Aussprache, die sich auf 'alle Probleme der Dreimächtekombinat on bezog, wurde Matsuoka mittags in der neuen Reichskanzlei von Reichsaußenmi-nister von R'bbentrop empfangen. Der Unterredung wohnten Reichsaußen minister v. Ribbentrop, der Berliner Botschafter Japans Generalleutnant J. O s h ) ni a und der Präsident der Reichskanzlei Reichsminister Meißner bei. Die Unterredung zwischen Außenminister Matsuoka und dem Führer dauerte 2 ein halb Stunden. E-? wurden hlebel alle laufenden Fragen in einer Atmosphäre herzlichster Freundschaft diskutiert. Wie ein Vertreter des Reichsaußenministeriums den Vertretern der Presse mitteilte, ist neuerdings der Grund^at/ iintofttichen worden, daß e^ne Ausbreitung des Krieges auf neue Gebiete nicht gestattet wer- den dürfe. Dieser Grundsatz gelte ebenso I für den Osten wie für den Westen. Wer , in den Krieg tritt, ii>t ein Feind der .\chse. I Es sei schwer, so erklärte der Sprecher, die diplomatischen Fragen von den militärischen zu trennen; er schloß seine Er-' klärung mit der Feststellung, daß bei der gestern erfolgten Zusammenkunft alle Fragen aufgerollt wurden, die sich auf die Kriegführung gegen England beziehen. Französischer Dampier von Engländern beschagnahmt La Line a, 28. März. (.Avala - DNB.) In den Hafen von Gibraltar ist ein von den Engländern beschlagnahmter französischer Dampfer eingeschleppt worden. Die Fracht wurde in Gibraltar gelöscht. Die Bemannung des Dampfers wurde nach Tanger beordert. j Enteignung des jüdischen Grundbesitzes 1 in Rumänien j Bukarest, 28. März, (.\vala — Ra-jdor.) Gestern wurde ein Dekret veröffent jl'cht, welches die gesetzl ehe Enteignung jdes gesamten jüdischen unbeweglichen [Vermögens vorsieht. i öie 1$. st. Unterenten Der „!7narit>orer 3eitun8" Die P. r. Inserenten unseres Blattes werden höflichst ersucht, ihre Insertions-aufträge (Inserate und kleine Anzeigen) für die Samstag- bzw. Sonntagnummem der »Mariborer Zeitung« jedenFrei-tagbis 18 Uhr in der Administration (KopaliSka ul. ft, ebenerdig links) abgeben zu wollen. Sie erleichtern damit nicht nur die Drucklegung des Blattes, Sondern sichern sich außerdem noch die klaglose Unterbrmgung ihrer Anzeigen nach etwaigen Wünschen. Die geschmack volle Ausführung von Inseraten und deren zweckmäßige Raumeinteilung sowie Unterbringung auf den gewünschten Seiten Ist nur bei rechtzeitiger Elnlangung der Aufträge möglich. DieF gilt besonders für die Samstagsnummer, daher das Ersuchen, die Aufträge für diese stets verstärk te Nummer spätestens bis Freltair um 18 Uhr zu übergeben. »Maxiborer Zeitung« Nummer 72 Freitag, den 2S. Yiärz 1941 Begeisterte patriotiselie Kynd-sebungen für Kinig, Dynastie und Staat Autos, [rbcr hinter denen Bcograd, 28. März. Die jugoslawische Hauptstadt legte in den gestrigen Vormittagsstunden Flaggen-schmuck an und bot ein fanbeniprächtig bewegtes Bild, /^ehntausonde von Menschen, die durch die Mitteilungen des Beogra-cler Rundfunks von den historischen Veränderungen in der Staatsführung unterrichtet worden war, ström-len ins Freie, um in den Straßen der Stadt ihre patriotische Haltung zum Aus druck zu bringen. Au'S der l.hngebimg langten immer wieder neue Gruppen von Bauern in Volkstracht mit Staatsflaggen an der Spitze in Beograd ein und mischten sich unter die Stadtbevöüterung. Studenten, Arbeiter und Beamte sanigen nationale Lieder und ließen den jungen Herrscher hochleben. Die Begeisterungswelle stieg von Stunde zu Stunde immer mehr. Tausende und Aberlausende von Patrioten defilierten am Königsschloß vorüber. Man sah mit Blumen geschmückte auch geschmückte Tanks, die Jugend ihrer Begeisterung Ausdruck ! verlieh. Die Ovationen, die dem jungen 1 Herrscher galten, wollten .^^chier kein lin-' de nehmen. Iis kam zu rührenden Szenen.; In ihrer Begeisterung umarmten und küßten sich die Leute offen auf den Straßen, i Vielen standen die Tränen in den Augen. { Alle Teilnehmer dieser begeisterten Kund- j gebungen verstanden den tiefen Sinn des historischen Tages. Die Begeisterung erreichte in den Mittagsstunden einen derartigen Umfang, wie ihn die Stadt Beograd in ihrer Geschichte bischer noch nicht erlebt hat. Alle jugoslawischen Rundfunksender emitierten stündlich das Manifest Seiner Majestät des Königs, Jede dieser Emissionen wurde mit der Staatshymne abgeschlossen. Da die normale Sendenfolge entfiel, wurde die Sendung mit patriotischen Märschen und Kampfliedern ausgefüllt. Von Zeit zu Zeit gab der Beograder Sender wichtige Mitteilungen, darunter auch einen Aufruf des neuen Polizeipräsidenten, des Gendarmeriegenerals Milutin s t e f a n 0 v i c. In diesem Aufruf stellte General §tefanovic fest, daß sich die Bevölkerung der Hauptstadt in diesem geschichtlichen Augenblick national bewußt und würdig erwiesen habe. In dem Aufruf heißt es dann welter: »Die Ordnung und Sicherheit sind im ganzen Staate unter der Führung der Wehrmacht gesichert. Die Hauptstadt hat auch diesbezüglich ein Beispiel geliefert. Es ist jetzt rotwendig, daß die Bevölkerung bei ihrer X »..ÄS , Arbeit ble'bt, daß Kaufläden, Unternehmungen und Hinrichtungen ihr Tageswerk in Ruhe und Ordnung fortsetzen und daß die Treue und Ergebenheit König und Vaterland gegenüber in würdiger Weise vor sich gehe. Die Bevölkerung hat sich den Anweisunf^en des Polizeipräsidiums un-bedinj^t zu fügen. Durch solches Ver-ten wird die Bevölkerung der Hauptstadt: verdächtigen Elementen die Möglichkeit I nehmen, diese heiligen Augenblicke für > I ihre Ziele auszunützen. Ruhiges und wür-l-diges Verhalten wird der beste Beweis unermeßlicher Liebe für König und Vaterland sein.« L j u b 1 j a n a, 28. März. Die vom Beograder Rundfunk übertragene Mitteilung, daß Seine Majestät König Peter II. die königliche Macht übernommen und eine neue Regierung bestellt habe, verbreitete sich in Ljubijana mit größter Eile. Im Nu sozusagen nahm die Hauptstadt 1 Sloweniens Feiertagsgepräge an. An privaten und öffentlichen Gebäuden wurden die Staatsflaggen gehißt, während gleich zeitig Tausende von Menschen in den Straßen des Stadtzentrums im freudigen Gewoge die großen Veränderungen kommentierten. In den Schaufenstern der Geschäftsläden wurden Bildnisse des jungen Königs mit Blumen und Bändern zur Schau gebracht. Die studierende Jugend war auf den Beinen und gab in singenden Gruppen ihren patriotischen Gefühlen Aus druck. Bald schwoll die Zahl der Manifestanten an, die in den Hauptstraßen der Stadt auf und ab zogen. Arbeiter und An-Kcstellte verließen ihre Arbeitsplätze, um sich an den Kundgebungen zu beteiligen, üm die Mittagsstunde strömten auch die Beamten hinzu. Als auch die Schulen ihre Tore öffneten, steigerte sich die Begeisterung in geradezu unvorstellbarer Weise. Ganz Ljubijana bot um die Mittagsstunden ein Bild höchster Begeisterung. Nicht einmal die Mittagspause, die in Ljubijana sonst still abzugehen pflegt, war diesmal zu erkennen. Um 15 Uhr zogen unter Führung der Universitätshörerschaft neue Umzüge durch die Stadt, an denen sich auch viele Tausende aus den Reihen der Stadtbürger beteiligten. Die 2ivio-Rufc auf König und Jugoslawien S>ir erfte 6i6ung Oed Beograd, 28. März. Der neue Regierungschef General Simovic vollzog die Neubildung des Kabinett im Palais des Großen Generalstabes, wo sich die neuen Minister einfanden, um nach kurzen Besprechungen mit den bisherigen Ministern ihre Portefeuilles zu überneh- men. Die Mitglieder der neuen Regierung trafen mittags im Palais des Regierungspräsidiums zusammen, wo sie vor dem Ministerpräsidenten Simovic vereidigt wurden. Nach der Vereidigung trat die Regierun-g zu ihrer ersten Sitzung zusammen. wollten kein Ende nehmen. Aber nicht nur Ljubijana, auch alle anderen Städte Sloweniens feierten in ähnlicher Weise begeistert die Thronbesteigung des jungen Königs. C e t i n j e, 28. März. Die Nachricht, daß S. M. König Peter II. den Thron seiner Väter bestiegen und die Regierung des General Du§an Simovic ernannt hatte, löste nicht nur in Cetinje, sondern in der ganzen Crna gora ungeheure Begeisterungen aus. Jung und Alt, Männer und Frauen, Bauern, Beamte und Arbeiter — sie alle strömten ins Freie, um ihre Begeisterung und Freude über diesen Feiertag des Volkes zum Ausdruck zu bringen. Die 2ivio-Rufe auf König Peter und auf die jugoslawische Wehrmacht wollten kein Ende nehmen. Die Bewohner der Crna gora können ihre Freude nich'c zum Ausdruck bringen, wenn sie nicht aus Gewehren und Pistolen schießen. So wollte auch das FreUdenschleßen kein Ende nehmen. Beograd, 28. März. Die patriotischen Kundgebungen des gestrigen Tages erreichten in den Abendstunden ihren Höhepunkt. Die in Fahnen und Grün getauchte Stadt war feenhaft beleuchtet. Unzählige Musikkapellen und Gesangschöre trugen in den Umzügen dazu bei, die Begeisterung der Hunderttausende zu steigern. Trotz des menschengefährlichen Gedränges lieferte die hauptstädtische Bevölkerung einen bewunderungswlirdi-gen Beweis der Ordnung und Disziplin. Es kam nirgends auch nur zum geringsten Zwischenfall. Die Bevölkerung erbrachte den Beweis ihrer Pflichterfüllung unö folgte diszipliniert den Anweisungen der Behörden. Gegen 22 Uhr wurde die Bevölkerung durch den Polizeipräsidentert im Rundfunk aufgefordert, die Kundgebungen einzustellen und sich ruhig zw zerstreuen. Beograd, 28. A/lärz. Die Angehörigen der Jugoslawischen WehTimacht waren gestern überall, wo sie in Erscheinung traten, Gegenstand jubelnder Begeisterung. Frauen und AWdchen eilten den Soldaten 2u und bekränzten sie mit Blumen. Mäjmer beschenkten die Soldaten mit Zigaretten und verschiedenen Imbissen. Die Zivilisten umarmien die Soldaten, um ihnen auf diese Weise ihre Sympathien zum Ausdruck zu bringen. Gegenstand besonderer Ovationen waren die ten Freischärler, die, reich dekoriert, an den Freudenkundgebungen des gestrigen Tages teilgen<3mmen haben. ^Dur(Dtn fünDigt Die Q^erfc&ärfung ^ampfed um Den ^tlantif an Amsterdam, 28. März. (Avala — DNB) Wie der Londoner Rundfunk be- DCi cniilitichc Koni- t den BoUcli richtet, hielt Premierminister Winston Churchill vor dem Hauptausschuß der konservativen "'Partei anläßlich des Jahrestages seines Kabinetts eine Rede. Churchill würdigte zunächst seinen Vorgänger Chamberlain und bemerkte sodann, daß er den Auftrag zur Neubildung I des Kabinetts vor Jahresfrist erhalten ha-i be, um das Land durch die schlimmsten {.Zeiten zu bringen. Als eine Hoffnung wäh I rend der Kriegsdauer bezeichnete Chur-' chill den Zusammenschluß aller Parteien. I Um seine Ueberzeugung im Hinblick auf ! die Zukunft hervorzuheben, verwies W. Churchill auf das Schicksal der britischen Streitmacht bei Dünkirchen. Seit Dünkir-chen — so erklärte Churchill — habe Großbritannien eine ganze Reihe von Erfolgen zu verzeichnen. Der größte aller Siege aber sei die enge Verbundenheit mit dem amerikanischen Volke. England wäre auch jetzt noch imstande, sich selbst zu helfen, trotzdem begrüße es die gemeinsamen Anstrengungen der englisch sprechenden Welt, Der Kamipf um den Atlantik wird sich verschärfen, er muß aber gewonnen werden, damit die amcri-ui'iCi- der UüA am Üaluiol in London i kanische Hilfe nach England kommen kann. Es bestehen Schwierigikeiten uipd Gefahren, deshalb muß England von Zeit zu Zeit mit Schlägen rechnen- England muß jedoch die Kraft des Geistes beweisen und die Kraft aus dem Unglück entwickeln. Bezüglich der Kriegsziele Großbritanniens erklärte Churchill, daß man diese Ziele vorderhand nur in allgemeinen Wendungen aufzeigen könne. Der Bevölkerungsau8tau3ch zwischen Rub land und Deutschland vollzogen Moskau, 27. März. (DNB — Tass.) Der Bevölkerungsaustausch zwischen Deutschland und der Sowjetunion auf Grund des Abkommens vom 10. Jänner d. J. ist nunmehr vollzogen wordei». Aus dem früheren Menielgebiet und aus dem Kreis Suwalki sind 21.343 Litauer und Russen in die Sowjetunion übergesiedelt. Aus Litauen, Lettland und Estland sind insgesamt 67.805 Personen nach Deutsch land übersiedelt. Die Uebersiedlungsorga nc, die auf deutschem bzw. sowjetrussischem Boden tätig waren, sind am 25. März nach Deutschland bzw. Sowjetrußland abgegangen. Freitag, den 28. März 1941 3 »Mariborer Zeitung« Nummer 72 Die Zusammenseliuns Regierung der nationalen Koi^zenlraliön S)le £ifte öcö neuen ßQ&inettci nacfe ^cr parteimäBioen 3fn6uno öfr 5^Q{>inett0mit0lft&er B e 0 g r a d, 28. März. Die vom Armee general DuSan S. S i m o v i d gebildete Regierung der nationalen Einheit (Konzentration) ist wie folgt zusammengestellt: \ Ministerpräsident Ocnerai DuSan S. SJ-movid (parteilos), Erster Vizepräsident: Dr. Vladko M a-£ e k (Kroat. Bauernpartei) Zweiter Vizeprfltident: Prof. Slobodan Jovanovid (Serb» Klub), Außenminister: Dr. Momjiilo N i n £ i £ (Radikale Partei), Kriegsminister: Armeegeneral Bogoljub Ilid (parteilos), Bautenrnmister: Dr. Fran Kulovec (Slow. Volkspartei), Innenminister: Dr. Srgjan Budisav-1 j c V i (Selbständ. Demokrat), Finanzminister Dr. Juraj Sutej (Kro. atische Bauernpartei), Handel»- und Industrieminister: Dr. Ivo Andres (Kroat. Bauernpartei), Justizminister: pr. BoJa JVIarkovid (Demokr. Partei), Unterrichtsminister: Misa T rifun o-vi6 (Radikale Partei), Forst, und Bergbauminister: Dzafer Kulcnoviö (MosUm), Ackerbauminister: Dr. Branko Cubri-l o V i 6 (Serb. Landwirtepartei), Verkehrsminister: Bogoljub J e v 11 i (Jugoslaw. Natlofialpartei), Minister für Sozialpolitik und Volksliy-giene: Milan Oroi (Demokr» Partei), Postminister: Dr. Josip Tor bar (Kro atisclie Bauernpartei), Ernährungsminister: Sava Kosano. V i ö (Selbständ. Demokrat), Interimsminister für physische Erzieh- Marko Dakoviti (Föderalist aus der ung: General II 16 (parteilos), Crna gora), Jovan Banjanin (Jugosl. Minister ohne Wirkungsbereich: Dr. Natlonalparfei), Dr. Milan O a v r i l o v i e Michael Krek (Slow. Volkspartei), Ba- (Serb. Landwirtepartei). riSa Smoljan (Kroat, Bauernpartei),! ®if JSrrfönlidhfeit öfS neuen iuflOflatDifdien Ttegirrunqdcficfd General Dusan S. Sinroviö wurde am 29. Oktober 1882 in Kragujevac gebo ren, wo er sechs Klassen des dortigen Gyninasiums absolvierte. Am 14. September 1898 trat er in den 31. Jahrgang der Unterscliule «.ier Militärakademie ein, die er a'n 5. August 1900 absolvierte. Als aus gemusterter Unterleutnant der Artillerie diente er zunächst im Suniailija-Artillerie regimcnt bis 14. Okiober 1903 und trat sodann in die Hohe Schule der Mililär-akademie ein. Den 13. Jahrgang dieser Schule absolvierte er als Leutnant und diente sodann in mehreren Arlillerieregi-mentern Serbiens als SubaKcrnoffizier. Am 14. November 1010 trat Simovic in die Gcneralstabsschulü ein, wo er 1912 vom Kriege zwischen Serbien und Bulgarien ereilt wurde. An diesem Kriege beteiligte sich Siinovic als Ordonnanzoffizier der Ersten Armee bis 2(5. Oktober 1912. Bis zum Ende des Krieges mit Bulgarien diente er als Generalstabsoffizier im Stabe der Kavalleriedivision als Ha'upt mann 1. KI. Vom Beginn des Weltkrieges an bis 26. März 1915 war Generalstabsmaior Si moviö stellvertretender Generalstabschef der Donau-Division. Von diesem Datum an bis 26. März 1916 bekleidete er den Posten des Gencralstabschcfs der genann ten Division. Ende 1919 war Major S mn. viö Stabschef des Kommandos der Ba-nater Truppen und zuletzt bis zur Demobilisierung stellvertretender Stabschef des in. Armeekommandos. Nach der Demobilisierung war er Cliei des Stabes des IV. Anneekoinmandos, um dann in die Luftwaffe abkommandiert zu werden. In der Luftwaffe war General Si-moviö Gehilfe des Kommandanten der Luftwaffe. 1930 wurde er zum stellvertretenden Chef des Großen Generalstabes ernannt. Von dlcs"em Posten aus erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur der Schule für Infanterie- und Kavallerieoffiziere. Für seine mititärischcrl Verdienste wurde er n»it dem Karadjordjc-Stern, dem Weißen Adler-Orden, d'om Jugoslawischen Kronenorden usw. ausgezeichnet. General Dusan S. Simovieriönlicf){eit bH neuen 3lu^enmini[iei'0 Der neue Außenminister Dr. Momöilo N i n c i c erblickte 1876 in jagodina das Licht der Welt. Nach Ablegung der Reife prüluiig in Beograd bezog er zwecks Betreibung seiner Rechtsstudien die Pariser Sorbonne. Dr. Nincic trat zunächst in den Staatsdienst ein und war Sekretär im Finanzministerium. Später vNtidmetL' er sich der Profcssur a'i der Rechtsfakiiltät der Bcograder Universität. Im Jahre 1912 wur de er zum Abgeordneten im Drinagebiet gewählt. Von 1915 bis 1919 war Dr. Nin-ci(! mit kleinen zeitlichen Intervallen Fi-nanzminister und war es ihm vorbehalten, Dinar und Krone miteinander in Einklang zu bringen. Im zweiten Kabinett Protic war Dr. Nincic Justizniimster. Im Jahre 1920 übernahm er das Handelsressort, worauf er 1921 zum Minister des Aeußern ernannt wurde. In dieser Eigenschaft wirk le er bis zum Abschluß des italienisch-aL banischen Paktes. Im Völkerbund bekleidete er mehrmals die Funktionen des Prä sidenten verschiedener wichtiger Aus-scliitsse. Als Delegierter Jugoslawiens war Dr. Nincic auch Präsident der 7. Vül k e r b im ds v e rs a m m 1 u ri g. mmwamsmm ^ie £age auf Den ^rleo^fc^üuplä^en <£D(ren unö Horror tion den Vor unsere Nation wurde dieser rage wiederum die schicksalhafte Frage gestellt; Wessen ist das Reich? In den heutigen Morgenstunden hat die göttliche Vorsehung diese Frage bcanvvortet. Das von Gott gesegnete Volk ist des G.ückes teilhaftig geworden, diesen Tag m Em. heit und Freiheit zu erleben. Der Träger unserer nationalen Ideale ist auferstanden; Unser geliebter König i^Mer II.. Sohn des ritterlichen Märtyrerkönigs Alexander l., der würdige Sohn der Karadjor-dje, hat die Kreuzfaline von Kosovo und das Kreuz uer Ehre füi die Freiheit düs Volkes erhoben. Gott sei es gedankt! Seien wir demütig vor Gott! Wenn Gott mit uns ist, was können uns die Menschen anhaben? Wenn es sein Wille st, daß wir in Freiheit leben, dann werden wir leben UNS DIE MENSCHEN AN- uiid wachsen, wenn wir aber für unsere Freiheit sterben sollten, wie Millionen unserer Vorfahren gestorben sind, dann werden wir sterben. Gott ergeben und dem König in Treue zugetan, bemühen wir uns, dazu beizutragen, daß unser Staatsschifl die jetzigen Zeitläufte glücklich passieren möge. Mit Gottes Hilfe wird dies auch gelingen.« ^önig ^arl un& die 3ronufronr don Dletona Rumänien in diesen Tagen 60 Jahre Königreich Am 26. März 1881 besiegelte das Fürstentum Rumänien seinen Sieg im Freiheitskampf gegen die Türkei durch Proklamierung des Kunigreithes. Als vor (Ii) Jahren Senat und Kammer Rumänien als Königreich ausriefen und dem Fürsten Karl aus dem Hause Hohen-zollern als erstem König Rumäniens huldigten, bestand der geeinte rumänische Staat erst kaum zwantzig Jahre. Am 8. De- Aus Stadt isiifl 'JliariDor. Sreilaci. Ofn 28. Oltäri Segetsterong anlässlich üer Tiironksteignng SJ. König Peter II. Qititfige SIreuöenfunüge&ungen in Cxn etraßen Dtr eta&t Als gesleni in den Vormitlagsstuiidcn der Bcograder Rundfunksender das .Manifest der TlironbcRtpigung Seiner Maje-slät König Pcler II. bekanntgab, ging es wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Der junge Monarch hat das Steuer des Staats-schiffes in seine jungen, starken Hände genommen. Die gesamte Bewohnerschaft erfleh' cinniiitig vom Allmäclitigen, er möge diesen jungen Arm segnen und stählen, auf daß er das Stantsschiff zum Wohle der gesamten Bevölkerung durch alle Fährnisse unserer schwierigen Zeit unbeschädigt hindurchsteuere, einer besseren, glücklichen Zukunft entgegen. In wenigen Stunden glichen die Gassen und Straßen einem Finggenmeer und es gab wohl kein Haus, das nicht seiner Freude über dieses historische Freignis sichtbaren Ausdruck verliehen hätte. Unsere rührige, stets bereite Lehrerschaft hatte dieses weitbewegende Ereignis augenblicklich zum Anlaß für eine froh bewegte, begeisterte iManifestation der ihr anvertrauten Schuljugend angenommen. Die Kinder eilten mittags voll Begeisterung heim, um die freudig Botschaft, nach ihrer Ansicht noch warm, den Fltern zu verkünden. Hellaufk)ilernde Begeisterung ist ja ein Vorrocht unbekümmerter Jugend, die ältere Generation aber hätte es dem jugendlichen Monarchen noch gerne vorgönnt, sich bis zur Erreichung seiner ohnehin allzu früh festgesetzten Volljährigkeit noch einer von jedenfalls nicht geringen Regierungssorgen un'beschwerten und jugend-frohen Kind'heit zu erfreuen. nie Passanten fanden sich mit Fähnchen und nationalen Abzeichen in den Knopfhichern auf den Straßen ein und gaben sichtlich ihrer Freude über den Re- gierungsantritt des jungen Königs Ausdruck. In den späten Nachniittagsstun-den sammelte sich die Jugend und Mitgliedschaft des Sokol sowie der übrigen nationalen Vereinigungen zu einer Großkundgebung im geräumigen Sokolsaal, die in eine imposante Manifestation für König und Vaterland ausklang. Starosta Dr. F 0 r n a z.a r i C hob in zündenden Worten die Bedeutung des Tages hervor und brachte ein »Zdravo« auf den Obersten Kriegsherrn und Ersten Starosta des Jugoslawischen Sokol aus. An Seine Majestät den König wurde eine Hukli-gungsdepesche abgesandt. Daraufhin formierten sich die einzelnen Abteilungen iler Sokolschaft und der Slo-wen. Jungmännerorganisationen und der übrigen Manifestanten */.u einem imposanten Umzug durch die Straßen der Stadt auf den Hauptplatz, von wo der Zug wieder durch die Hauptstraßen zum Sokoi-heim zurückkehrte. Zwei Musikkapellen zogen an der Spitze des fast unübersehbaren Festzuges durch die Stadt. Voran schritt eine Gruppe , die die Staatsflagge trug, auch wurden zahlreiche Bilder Seiner Majestät des Königs durch die Strassen getragen. Die einzelneji Vereinigungen waren mit ihren Bannern und zum Teil auch in Uniformen erschienen. In vielen Geschäften wurde das Bildnis des jungen Staatslcnkers ausgestellt. Am Pyramidenborg erhellten unzählige Raketen den nächtlichen Himmel und verliehen der solennen Feier einen besonders feierlichen Ausdruck. Schon nach 17 Uhr wurden die Geschäfte in Maribor geschlossen und auch die Gast- und Kaffeehäuser stellten etwas später den Betrieb ein. Alles eilte auf die Straßen, um der hellen Freude ob der unerwarteten Beograder Jubelbotschaft sichtbar Ausdruck zu verkihen. Immer wieder durchzogen Züge des jun-i gen, aber auch älteren Volkes die Straßen, : patriotische Lieder singend und begeister 1 te Hochrufe auf König, Vaterland und Armee ausbringend. Wie in der Draustadt, so sammelten sich auch in anderen größeren Ortschaften abends, teilweise schon nachmittags, in den Straßen die Menschen, formierten sich zu Festzügen, die unter fröhlichen Weisen der Musikkapellen ihrer herzlichen Freude Ausdruck verliehen. So besonders in Celje, Ptuj, Murska Sobota etc. fanden patriotische Kundgebungen statt, die im Zeichen der treuen Verbundenheit der Bevölkerung mit König und Staat vor sich gingen. grget)rnAeitä6epef(f>r ftee ®ürfltr-mrittrre 5er 0ia5l Oßarlbor l 3)r. iCfteoftaiö 3imaan 1 Schnitter Tod hat in den Reihen unserer Ärzteschaft eine Lücke gerissen; der hiesige bestbekannte Arzt Herr Dr. Theobald Z i r n g a s t ist atn 26. d. M. nach langem Leiden entschlafen. D<:r Verstorbene war durch lange Jahre hindurcn auch Kassenarzt des Kreisamtes für Ar-beiterversicherung. Dr. Theobald Zirn-gast erfreute sich in seinen zahlreichen Freundes- und Bekanntenkreisen der besten Wertschätzung. Die Beisetzung des Verstorbenen findet am Samstag, den 29. d. M. um 16 Uhr von der Aufbahrungs halle des städtischen Friedhofes in Po-brezje aus statt. Friede seiner Asche! Den schwer betroffenen Angehörigen unser innigstes Beileid! zember 1861 war die Union der beiden Fürstentümer Moldau und Walachei unter dem Namen Rumänien erfolgt. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts hatten die?" beiden Landschaften unter türk'scher Obo hoheit gestanden. Bis Anfang iles IS. Jahr hunderts regierten dort Fürsten (Hospoda re) aus einheimischen Geschlechtern. Hernach verlieh der türkische Sultan die Für-•itenwürde an die Meistbietenden aus den griechischen Fanariotenfaniilien Konstan-tino-pels. Erst nach dem Krimkrioge nahm diese Zeit, die unglücklichste Rumänions, fin Ende. Unter Karl L, der 1866 zum Fürsten gewählt worden war, nahm das geeinte Rumänien einen starken Aufschwung. Völlige Unabhängigkeit sollte ihm jedoch erst durch seine Beteiligung am fi. russisch-türkischen Kriege von 1877-78 werden. Durch den Vertrag vom 16. April 1877 hatte Rumänien den russischen Streit kräften den Durchmarsch zugestanden. Das Angebot rumänischer Waffenhilfe wurde von dem russischen Oberfeldherrn, dem Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch dem Aelteren, zunächst abgelehnt. Als jedoch im Juli 1877 die russischen Truppen vor Plewtia in Bulgarien empfindliche Rückschläge erlitten hatten, kam es zum Abschluß eines russisch-rumänischen Militärbündnisses. An den schweren Kämpfen, die bei der Belagerung des von den Türken in kurzer Zeit stark befestigten Plewna ausgefochtcn wurden, waren die rumänischen Truppen, 35.000 Mann, hervorragend beteiligt. Wichtige Operationen wurden vom Fürsten Karl selbst gel'eitet. Eine glänzende Waffentat der Rumänen war die Erstürmung der Gri-vitza-Schanze. An der endlichen Einnahme Plewnas am 10. Dezember 1877 hatten die Rumänen entscheidenden Anteil. Hierauf eroberten sie Widdin. Damit war der Krieg auf dem europäisclum Kriegs-vschauplatz beendet. Nachdem sich Rumänien bereits am 21. Mai 1877 als unabhängig erklärt halte, verstand sich die Türkei im Frieden von Santo Stefano am 3. März 1878 zum Verzicht auf ihre Oberhoheit. Durch die Schlußakte des Berliner Kongresses am 13. juli 1878 wurde die Unabhängigkeit Rumäniens dann bestätigt. Bis zum Anfang des Jahres 1881 erkannten auch alle anderen Staaten die Souveränität Rumäniens an. Nun war der Zeitpunkt gekommen, zum Zeichen der in schweren Kämpfen errungenen Freiheit, Rumänien in ein Königreich umzuwandeln. Die feierliche Krönunig des Fürsten Karl fand zu Bukarest am 22. Mai 1881 statt. Auf sein Haupt wurde eine Krone aus Bronze gesetzt, gegossen aus den Rohren türkischer Geschütze, die vor Plewna erobert worden waren. Wir hatten einen Neuen in der Kompagnie: »Was machst du im Zivilleben, Kamerad?«:; »Ich reise in Kinderwagen.«^ r>Herrlich! Und wer schiebt?« Bürgermeister Dr. Alois J u v a n richtete an S. M. König Peter II. die nachstehende Depesche: »In dein feierlichen Augenblick, da Eure Majestät den jugoslawischen Thron be stieg und die Führung des Staates in die Hände nahm, entbiete ich im Namen der Grenzstadt Maribor und deren Bevölkerung die Versicherung tiefer Ergebenheit und unbegrenzter Treue.« SorbilMidUM Sedrlinitffd^l-toefm im 2>rau{>anat Das Lehrlingsschulwesen im Draüba-nate kann auf eine alte Tradition zurückblicken. Nach neuzeitlichen Grundsätzen wurde es aber erst seit einigen Jahren ausgebaut. Derzeit bestehen in Slowenien 38 Gewerbeschulen mit 164 Abteilungen, die von 3821 Lehrlingen und 1240 Lehrmädchen besucht werden. In diesen Ge- fciiilictim Lipe ' Erzählung von Josip (Au!>. dem Slowenischen übersetzt.) Als später sein Vater von der ganzen Sache erfuhr, sich ärgerte und fluchte, hatte Lipe genügend Gründe, zu denken, daß der Lehrer Gonoba ihm den Liebesdienst erwiesen, alles seinem Vater zu stecken. Es erfuhr nun auch die Witwe Krizan, wie unschön der Alte sie und ihre Tochter genannt, wie er dem Sohne kurz und bündig verbot, sich mit solchem Bettelvolk abzugeben. Frau Krizan war empfindlich. Sie machte Lipe sogleich am ersten Abend, als er wieder zu ihnen kam, Vorwürfe und sagte ihm kalt, es sei besser, wenn er nicht mehr in die Nähe komme. »Wir sind ehrenhaft, drängen uns nie mandem auf, wollen aber auch nicht, daß wegen uns Vater und Sohn hadern. Mei. ne Tochter wird heiraten. Ihnen aber möge der Vater eine vergoldete Braut aussuchen. Kommen Sie nicht mehr zu uns. Täuschen Sie meine Tochter und sich selbst nicht; solche Dinge sin ' nicht für Kurzweil.« Für Lipe war das unsägl'ch schwer. Iis i schien ihm, ais wenn d'c Frau recht habe. 1 Es gab keine Hoffnung, denn der alte Ro. dov§(5ak schwor hoch und teuer, er werde lieber sein ganzes Vermögen dem Staate vermachen, als daß es die Tochter eines Schreibers mit Lipe teile. Schon faßte Lipe den Gedanken, dem Mädchen zu sagen: »Heirate, sei glücklich, folge der Mutter,- und überlasse mich meinem Unglück!« Doch leichter ist es, zu denken als zu handeln. Als er mit Marica wieder zusam menkam, begann sie zu weinen, und auch ihm traten Tränen in die Augon und er sagte: »Dich oder keine!« Und sie sagte dasselbe. Die Mütter aber sind alle gut, mit allen läßt sich reden. Gonoba war noch nicht Bräutigam, aber er verzweifelte nicht, Lipe aber besuchte, noch geheimer als früher, seine Angebete und fühlte sich bald glücklich, bald wieder unsäglich unglücklich, wie es schon bei Verliebten so ist. V. Wieder kam der Frühling ins Land, der junge, schönc\ grüne, poes'evolle Früh, ling. Alles, was da wächst und Hoffnung hegt, freut sich auf denselben. Es war ein schöner T;ig. Auf tlor Wiese blühten die ers'eii B uni<"'n unter dem ijim.u'Mi Gr-sr niif der Aiihrilie vo- n d •' 1 beiden Kneciile laniisam die i^'urciie. Am Saum des nahen Waldes freute sich die Herde des Rodoväöak nach dem langen Winter der freien Luft; hinter ihr stand oer alte Hirt und stützte gedankenlos sein mageres Kinn auf den Stock. Unten in der Aue war ein Schar Weiber mit dem Auseinanderwerfen und Glattrechnen der Maulwurfhaufen beschäftigt, damit in der Johanniszeit die Sense glatt darüberfahren konnte. Und über all dem, was nah und fern in den Ebenen und auf den Anhöhen geschäftig durcheinanderwimmelte, wölbte sich ein herrlicher blauer Himmel, spendete die Sonne ihren wärmenden Segen. Schön ist der Tag, schön die Welt — doch für .Lipe Rodov§Cak hätte er leicht schöner sein können. Es freut ihn die grünende Aue. das bunte Hügelland und der angenehme Frühlingshauch, u. doch sitzt er traurig auf einem Haufen zugeschnittenen Holzes am Walde und starrt ins Tal und auf die gegenüberliegenden Hügel. Sein Gesicht ist verändert, die Augen eingefallen, die abgemaRcrten Wangen zeigen nicht die Farbe richtiger Gesundheit. Vor ein'gen Tagen erst war er aufgestan den nach langer Krankheit und jetzt wollte er in den Markt — zu ihr. Lange hatte er Mnrica nicht gesehen. Heute war sein Vater vom H.'uise ab-•'•esen'l. auf d^m Pfcrdenin'"k- mehrere StuiukMi weit weg. Es trieb ihn hin, und doch saß er hier auf der Anhöhe, nahe der weidenden Herde, nahe den Arbeitern. Es ging auf Mittag, also noch zu früh für den Gang in den Markt. Er "wollte nicht diesen und jenen am hellen Tag begegnen; auch ließ es sich hier so angenehm sitzen, und er sann: Wie schön ist doch die Welt — und wie schön wird sie erst noch werden! Er hüstelte. Zu diesem ersten Gedanken kam rasch noch ein zweiter, und er wollte, er konnte ihn nicht fassen. Sein Gesicht rötete sich, mehr nls vorher fühlte er ein Stechen in der Brust. Er stützte seinen Kopf in die Hände und hörte, wie der alte Hirt sich ihm näherte, der ihm, als Lipe noch das Gehen lernte, Pfeifchen geschnitzt hatte. Das alte hagere Männchen betrachtete schweigend den Sitzenden. »Es ist nicht gut, nicht gut«, sagte er. Lipe erhob den Kopf und fragte, den Alten bemerkend: »Was ist nicht gut?« »Krank sied Sie, krank! Und jetzt im Frühjahr! Legt sich ein Gesunder im Früh jähr auf die Erde, kann er erkranken; — nicht zu sprechen von einem kranken Menschen...« »Ich bin ja nicht krank«, sagte Lipe (Fortsetzung folgt.) Freitni;;, den 2?^, Mflrz 104i 5 vMariborer Zeitung« Nummer 72 werbcschuleii untcrichten 283 Lehrer, 10 Lehrerinnen, 34 Meister und 3 Meisterinnen, zusammen 386 Lehrkräfte. Fachliche Fortbildungsschulen gibt es 8 mit 60 Klas sen. In diesen werden 1366 Lehrlinge von 103 Lehrkräften unterrichtet. 10 Handelsfortblldungsschulen mit 37 Klassen sorgen für die fachliche Ausbildung der Handelslehrlinge, deren es im Draubanate 6500 gibt. In diesen ständigen Gewerbeschulen und periodischen Fachkursen werden heuer 8223 Lehrlinge unterrichtet und für ihren Beruf fachlich ausgebildet. Für die Lehrlingsausbildung in Slowenien stehen jährlich 400.000 Dinar zur Verfügung, die von der Banatsverwaltung beigesteuert werden. Sefifl^ung Ded 6tQ5trQ((d Bürgermeister Dr. Juvan hat eine | Uhr im städtischen Sit/ungssaale stattfin-Festsitzung des städischen Gemeinderates den wird. Anschließend folgt dann die einberufen, die heute, Freitag um 17.30 zweite ordentliche Stadtratssitzung. McicUiocce Ihcotcr kTwvmsRRcm 9er {)tei33anue9r.0^atia. Einbruch. Noch unbekannte Täter erbrachen in Breg die Tabaktrafik Knez und entwendeten verschiedene Rauchwaren im Werte von 900 Dinar. Esplanade-Tonkino. Bis einschließlich Freitag der hervorragende Spitzenfilm »Dr. Forster« mit Dorothy Lamour und John Howard. Ein mitreißend gestalteter Film im Stil der Filme »Pasteur« und »Dr. Koch«. Ein herrlicher Film, den man gesehen haben muß. — Es folgt wieder ein Lustspiel-Schlagerfilm »Margerita : 3« mit Theo Lingen, Gusti Huber, Richard Romanovsky und Hermann Thimig. Burg-Tonkino. Heute die Premiere miere des größten Deanna Durbin-Filmes »Der Liebesengel«, Ein wunderbarer mti-sikalischer Spitzenfilm, der uns die gefeierte Deanna Durbin voll und ganz miterleben läßt. Deanna Durbin singt einige be kannte Arien aus Opern von Weber, Flo-tow u. a. Es folgt der Schlager »Marika« mit Franzis.ka Gaal und Paul Hörbiger. Union-Tonkino. Der große Abenteu-irerfilm »Der weiße Scheik« mit dem Liebling des Kinopublikums Ranion No-varo. Eine romantische Liebesgeschichtc aus dem LamI, in dem die Sonne nie untergeht. Tonkino Pobreije. Samstag u. Sonntag der Kriminalfilm »Der geheimnisvolle Zuchthäusler Dr. Moto« mit Peter Lorre. üi lit P T. mioiiiniin In der heutigen Nummer der «>Mari-borer Zeitung« legen wir für die auswärtigen Abonnenten einen Posterlag-schein bei. Wir ersuchen unsere P. T. Abonnenten, die Bezugsgebühr, soweit sie noch nicht beglichen sein sollte, sobald als möglich anweisen zu lassen, um in der Zustellung des Blattes keine Unterbrechungen eintreten zu lassen. Verwaltung der »Mariborer Zeitung«. coorfrtii^linfl im (9ärt(f)en In diesen Wochen erwachen die Gärten aus dem Winterschlaf. Nicht nur draußen in den Strandrandsiedlungen, wo jedes Haus in einem kleinen Garten steht — nicht anders ist es mit den Schrebergärt-chen, in denen die Lauben noch kahl und winterlich stehen. Wenn sich der März zuende neigt und der Frühling schon kalendermäßig seinen Einzug gehalten hat, wird es auch hier lebendig. Die kleine Rauchfahne, die sich über dem Dache in die helle Luft kräuselt, ist das erste Lebenszeichen: hier kocht Mutter einen heißen Kaffee, damit man sich zwischen der Arbeit im Garten einmal innerlich erwärmen kann. Das ist jetzt im Vorfrühling noch besonders notwendig. Nun wird überall emsig gegraben, gesät, gepflanzt. Viele Beete snd schon fertig bestellt und sehen gleichsam nagelneu aus, so wie nach einem großen Frühjahrs-hausiputz. Die Ränder sind sauber abgestochen, kein Hähnchen Unkraut ist zu sehen, und darüber schaukeln bereits an langen, gezogenen Fäden Spiegelscherben oder buntes Papier im Winde, um die Vögel fernzuhalten, die natürlich gleich die frischen Samen wieder aus dem Boden picken möchten. Inzwischen z^iubert das Gärtchen schon die ersten Frühlings-wunder. Auf dem Blumenbeet vor dem Hause haben sich längst die Schneeglöckchen heraus-gewagt und schauen, noch ein bißchen zitternd und I frierend, in den hellen Tag. und plötzlich Mitdocken wir in einer verborgenen Ecke des Gnrtens, zwischen den Starhelbeer Sträuchen, die ersten Veilchen. Dann weiß 3Ipotf»efenna(l5t&ienft Bis 28. Mar/, vorsehen die Sv, Areh-Apothekc (Mr. Ph. Vidmar) am Haupt-platz 20, Tel. 20-05, und die St Mag-dalcnen-Apotlieke (Mr. Ph. Savost') am Kralja Petra trg, Tel. 22-70, den Xaclii-dienst. 3)00 Detter Wettervorhersage für Samstag Bewölkt und warm. Niederschlag zw erwarten. man,'daß der Frühling da ist. Das alles ist Grund genug, daß auch die Laube wieder aus ihrer Winterruhe erwacht. Es wird ausgelüftet und der winterliche Modergeruch herausgetrieiben. Mutter putzt dlü winzigen Fensterscheiben und hängt blitzweiße Gardinen dahinter auf. Nach und nach bringt man an einem dieser kommenden Sonntage schon warm eingepackt ein Stündchen sich von der Sonne bescheinen lassen. Der Garten sieht allen diesen Frühlingsvorbereitungen erwartungsvoll zu. Bäume und Sträucher sind keineswegs untätig. Schon haben sie das gewaltige Pumpwerk in Betrieb gesetzt, das jetzt aus dem Boden neue Säfte durch Stamm und .\este treibt. Wer wachen Auges um sich schaut, der sieht, wie sich die Zweige erwartungsfroh in den Himmel dehnen, dem Lichte entgegen... 3lmeritanif(6e @c1^ei&ung0-grUn^e Nach einer Statistik des Staates New-york wurden im Jahre 1940 nicht weniger lals 56 Ehepaare geschieden, weil die Gat-Uen sich nicht einigen konnten, welcher |Name dem Neugeborenen gegeben werden sollte. 18 Ehen gingen in die Brüche, ' weil einer der Ehepartner die Vorliebe des anderen für bestimmte Vitamine nicht teil te. Ucber 800 Männer forderten die Scheidung, weil sie mit der Ernährung nicht zu frieden waren, 50 Ehen wurden geschie. den, weil ein Ehepartner sein wirkliches Alter falsch angegeben hatte, und zwar waren 47 Frauen und 3 Männer die Schul digen. Schließlich brachten einige Männer ihre Frauen dazu, die Scheidung zu ver^ langen, weil sie einen kindlichen Spaß 'aran hatten, mit den Spielzeugautos und anderem mechanischen Spielzeug ihrer Kinder sich selbst zu vergnügen wähnend die kleinen Besitzer dabei stehen mußten und sie nicht anfassen durften. »Martborer Zeifunj?« Nummer 72 6 UTictscIiaftlUlic Riindsthnii 3ugonatDlen(S 3a5lung6-toertrOr mit öem cuudlanör Wiedereinführung von Clearinganweisungen im Zahlungsverkehr mit Italien _ Der Zahlungsverkehr mit Spanien Aus dem letzten Ausweis über den Stand unserer Clearingrechnungen geht hervor, daß unsere Clearingschuld an Italien vollkommen liquidiert erscheint. Der letzte Ausweis führt schon 24.3 Millionen Dinar als unsere Clearingforderung an Italien an. Da unser Clearing Italien gegenüber also aktiv geworden ist, erfolgt die Auszahlung der Forderungen unserei Ausführer in chronologischer Reihi*nfol-ge. Dadurch wird es zu einer ganz bedeutenden Verzögerung der Auszahlung der italienischen Clearingguthaben unserer Aus führef kommen. Angeblich plant inan die Wiedereinführung von Clearingnnweisun-gen im Zahlungsverkehr mit Italien. Vorläufig werden jedoch keine Anweisungen sondern nur Avisos ausgegeben. Dieses Verfahren soll so lange beibehalten werden, solange die Möglichkeit gegeben er- scheint, daß die jugoslawischen Ausführer ihre Clearingforderungen innerhalb 14 Tagen einkassieren können. Nur wenn längere Fristen in Frage kommen, wird die Nationalbank zur Ausgabe von Clearinganweisungen schreiten. l3er Beirat der Außenhan-delsdirektion hat beschlossen, den Warenverkehr mit Spanien auf der Basis einer 100-prozentigen Kompensation zu bewilligen. Mit Rücksicht auf die alte Warenschuld Spaniens an Jugoslawien, sind die Kompensationsgeschäfte mit einem Zuschlag von 50 Prozent sowohl für die eingeführte als für die ausgeführte Ware zu belasten. Die Betrüge gehen auf eine Sonderrech-nr- der Nationalbank und werden zur Liquidierung der alten spanischen Schuld verwendet. :8iß(rirrung Der lugoflatDlfd^en StonQr0UtAa(>rn in 1(631 B e o g r a d, 28. März. Der »Jugoslawische Kurier« berichtet: Die Devisendi-rcktion der Nationalbank hat unter Nummer 24 vom 26. d. ein Rundschreiben folgenden Inhalts veröffentlicht: r>Dic befugten Bankinstitute werden hiermit davon in Kenntnis gesetzt, daß die Nationalbank von der Chase National BaiTk ein Tolegramm folgenden Wortlautes erhalten hat: „Wir bitten, alle jugoslawischen Banken davon zu verständigen, daß durch eine heute vom Präsidenten crlpcsene Anordnung alle jugoslawischen Guthaben in USA blockiert worden sind. Uebcr diese Guthab'en wird nur auf Grund von besonderen Bewilligunigen des Finanzministeriums der Vereinigten Staaten verfügt werden können. Damit die erforderlichen Bewilligungen für finanzielle Transaktionen aus Jugoslawien vom Finanzministerium möglichst bald erlangt werden können, schlagen wir vor, daß Sie unverzüglich alle Banken und Körperschaften Hires Landes, die bei uns Kontfn besitzen, sowie deren Filialen, Zweigstellen und Agenturen in anderen Länerfi{)tDfmmunoen am @futari-6(f Der alle (ürciizsoB bcherberi^t noch heute Pelikane üeberschwenimuugen um den Sku-tarisee haben, wie aus Bcograd berichtet wird, dort auf jugoslawischem Boden grossen Schaden angerichtet. Der Skutiu'i-Seo, der eine stattliche Flilchc von 3(55 Quadratkilometern bedeckt, liegt schon nalic der Küste, im äiissersten Süden des jugoslawischen Küstenstriches. Die eine Hälfte des Sees ist bereits albanisch, und von dem flacheren Nordende, das eine riesige Ebene von den Bergen der Crna gora trennt, sieht man die gewaltigen schneebedeckten Gipfel des albanischen Gebirges herübergrüssen. Sie treten am ösUichen Ufer des Sees bis an die jugoslawische Grenze heran. Nur unbedeutende Dörfer und Städt-chc:i wie Plavnica, eine Dampferstation, liegen in dieser See-Ebene, deren sumpfiger Charakter einer Ueber-schwemmuiig keinerlei Widerstand bietet. Nur von dem malerischen Ort Virpazar an der Westseite des Sees führt eine kleine Bahn zu dem beträchtlichen Hafen Bar an der Adria-küste in üalmatien. Am Skutari-See gibt es — eine Sel-lenlieit in Europa ~ auch Pelikane, und man kann schon zu normalen Zeilen in d. überschwemmten Buschwald der Ufer, ganz nahe von der Slation der mehr als bescheidenen Dumpfer, die grossen weissen Vögel in den Aesten über dem Wasser hok-J^cn sehen. Auch der schwarze gc-sfhmeidige Kormoi*an, der in seiner S-förmigen (iestalt schon mehr einem hing gereckten Fisch mit Schnabel, uls einem Vogel ähnlich sieht, ist auf der Wasserfläche häufig zu sehen. Die Kormoranc hocken dekorativ auf den Alsteckbojen mid Pfosten, mit denen das Fahrwasser des sehr flachen nördlichen Sees versehen ist, — der gauÄC Skutari-See weist meist nur sie-bcin Meter Tiefe auf. Durch kleine Vorkammern geht der See in den einzigen grossen Fluss Bjeka über. An den Ufern dieses Flusses sind auch n5 und heofkelte/es Hb/a, Karton Jute. Stoff sotJie fedea andere poröse Material, ^ iMrlangcn Sie Prospekte und unuerblhdl. Offerte MARIBORSKA TISKARNA D,D. KepalilkB uIIm i P«rnrttf 1|.<7. »>41, n-<9 Unser lieber Gatte und Vater, Herr Dr. THEOBALD ZIRNGAST Aiit hat uns heutö für immer verlassen. Die Beisetzung erfolgt ann Samstag, den 29. März um 16 Uhr (4'' nachm.) von der Aufbahrungshalie des Friediiotes in Pobrezje aus statt. Die 1-ii. Seelenmesse wird Montag, den 31, Marz um 7 Uhr in der Magdaienen-Pfarrkirche geiesen werden. In tiefer Trauer ; MARI BOR, den 26. März 1941. Käthe g«b. PraMl alt Gattin, IngebOrg alt Tochter und di« übrigen V«rwandt«n Kinb, fonim Beim! ROMAN VON J. SCHNEIDER-FOERSTL Urheber-Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau, 17 Er zog sie in das Dunkel einer Anlage und ließ sie an seiner Schulter ausweinen. »Es gibt so viele Männer, die Sie über kurz oder lang entschädigen werden«, tröstete er. »Es ist sicher Ihr Glück, Fräulein Claudius, daß es so kam. Man kann sein Leben nicht mit einem Blut- u. Rassefremden teilen. Heut oder morgen wirft er die Maske ab, oder man bringt selber nicht mehr die Kraft auf, noch länger mit ihm zu gehen. Dann ist das Ende da. Und wenn Sie gar nichts über Ihre Enttäuschung hinwegzutrösten vermag, dann- vergleichen Sie Ihr Geschick mit ilem meinen. Was ist dagegen eine begrabene Liebe —!« ;,>Ich frier so<.<, sagte sie und war dankbar, daß er den Arm um ihre Mitte legte. Sie zog ein kleines Etui aus der Jackentasche, ließ es aufspringen und sah ihn an. »Schaun S', das hab ich noch kauft, eh ich von Paris weg bin: Unsere Trauringe. Nur eingravieren hab ich'.s noch nicht lassen. — Ich hab gsagt, ich frag Sie nicht, Herr Bittmann, ich kann mir eh alles denken. Aber —« »Nein, das können Sie nicht«, unterbrach er sie erregt. »Lieben Sie Ihr Vaterland, Fräulein Claudius?« »Ich mein schon«, sagte sie und rückte noch etwas enger gegen ihn. »Also um das geht's?« »Ja, um das. Ich bin ein Hochverräter!« »Ach gehn S'«, meinte sie, über seine kalte Hand streichelnd. »Wie sind S* denn nachhcr zu ''cm Hochverrat gckon;imen?« »Ich soll Pläne gestohlen haben!« »Und wer hat'«; wirkl'ch tan?« »Ich weiß es nicht«, stöhnte er, »ich weiß es wirklich nicht! Ich bin ausgebrochen, Fräulein Claudius, damit ich den suchen kann, der mir mein Leben und meine Ehre zerschlagen hat. Aber ich fin-de ihn nicht! Werde ihn nie finden! Wat-de wie Ahasver über die Erde wandern u. wie ein Wild gehetzt werden. Jeder, der mich antrifft, darf mich niederschlagen, und wer mich einliefert, wird noch belohnt dafür. — Achtung! Achtung! Gesucht wird Karl von Hölscher —'—« Sie drückte erschrocken die Hand über seinen Mund. »Um Gottes willen! Was machen S' denn! Sind S' doch vernünftig! Es hat ja auch eine Hundskältn da am Wasser. Da friert einem 's ganze Gehirn ein. Jetzt gehn wir in ein Gasthaus nacht-inahln. Dann überschlafen wir, was zu tun ist. — Kommen S' schon, Herr Bittmann! Hier dürfen S' aUf keinen Fall bleiben! Da erwischen s' uns gleich. Ich möcht nicht auf einer fremden Pol'zei ein geliefert werden. — Ein Augenblickerl noch«, sagte sie, nahm die beiden Ringe heraus und steckte den einen davon an seinen Finger. »Jetzt müssen S' Ihnen aber zsammennehmen. Wie heißen S' denn mit dem Vornamen, Herr Bittmann?« »Rudolf.« »Also jetzt komm, Rudi. Mit dem Ehering am Finger kann ich nicht gut Herr Bittmann und Sie nicht Fräulein Claudius sagen. Jetzt müssen S' halt aufpassen.« »Herrgott, ich bin niüd.« Damit lenkte sie den Polizisten ab, der die Anlagen kontrollierte. Das Restaurant, in dem sie saßen, war fast leer. Sic sprachen trotzdem ganz gedämpft Er wo'lte nur einen Teller Suppe haben und kein Menü. Sie zankte und schob ihm ihre Handtasche zu. »Wenn wir schon verheiratet sind, müssen S' auch bezahlen. Nehmen S' den Fünfzigfranken schein heraus. Es wird schon reichen. — Gib mir den Puder«, sagte sie, als der Kellner zum Bedienen kam, tupfte sich über die Wangen und nickte, als Karl von Hölscher fragte, ob sie ein kleines Menü haben wolle, »Also zwei kleine, Monsieur.« »Nein«, verbesserte sie, die Puderquaste zurücksteckend, »mein Mann nimmt ein großes, Herr Ober. — Hast du das Zimmer bestellt, Rudi?« Der Ober erklärte, daß es nur noch Ein zelzinimer gäbe, aber sie lägen jeweils aneinander. »Dann halt einzelne«, sagte sie und schickte einen so zärtlichen Blick über den Tisch, daß der Ober ein stilles Lächeln dafür hatte. Karl von Hölscher aß die Suppe mit Heißhunger, würgte den Braten mit Ueber Windung hinunter und stieß bei der Nach si>eise gequält hervor; »Ich kann doch nicht von Ihrem Gelde leben, Fräulein Claudius.« »Pst«, sagte sie, zerteilte eine Orange und legte ihm die entkernten Stücke auf den Glasteller. »Wenn du schön gegessen hast, holst du mir aus dem Laden drüben ein Röllchen Schlafpulver, Ich möchte ver gessen. Morgen entwerfen wir dann einen Feldzugsplan. — Wenn du fertig bist, können wir gehen.« »Achtung! Achtung!« rief in diesem Au genblick der Straßburger Sender und v^^ar schuld^ daß Karl von Hölscher Tischtuch und Dessertteller mit sich riß. Es handelte sich aber nur um eine Vermißtenmel-dung. Mit tauben Füßen ging er Josa Clau-tiius voran, zuckte die Schulter, als sie ihn bis an die Tür der Drogerie begleitete, und stieg ihr etwas später die Trep. pe zum ersten Stock des Hotels nach. Sie lagen Tür an Tür, Er mischte ihr das Pulver in ein Glas Wasser, das ihnen das Zimmermädchen gebracht hatte, und war nicht rasch genug, zu verhindern, daß sie noch ein zweites dazuwarf, »Ich will schlafen«, sagte sie auf seinen erschrockenen Ausruf. »Wenn Sie heut nacht davonlaufen, spring ich morgen in den Kanal. Ich brauch Sie doch so notwendig«, flehte sie, als er nichts erwiderte. »Und Sie brauchen mich auch. Oder nicht?« »Ich kann Ihnen nichts dafür bieten, Jo sa.« Ihr Lächeln rührte und beschämte ihn zugleich. Er griff nach ihrer Hand und hob sie an die Wange, sah, daß sie schluckte und führte sie an ihr Bett. Dort kniete er nieder, zog ihr die Schuhe aus und beugte sich über ihren Rist. Sie strich über sein Haar und sagte müi terlich; »Wann ich in andren Verhältnissen wär, hätt ich Sie bitt, daß S' mit mir z' Haus kommen. Mein Vater ist Hofrat gwesen unterm Kaiser Franz. Er hat meine Mutter vom Ballett an der Hofburg weggeholt. Das wird wohl schuld sein an dem Blut, das ich in mir trag. Ich sollt den Konstantin Oettingcn heiraten. Ich hab halt net wolln. Und jetzt schreibt mir mein Vater in alle Welt nach, ich soll kommen. Er hätt al's vergessen. Wann ich nur wieder daheim wär! — Ach ja, — Hast auch noch einen Vater, Rudi?« »Eine Mutter, Josa.« »Und eine Braut, gell?« ' »Ja.« »Schau, dann bist alleweil noch besser dran als ich«, sagte sie, ihr Nachtkleid aus dem Koffer nehmend. »Geh jetzt schla fen, Rudi! Und weck mich morgen. Vielleicht finden wir einen Dampfer, der nach Uebersee geht. Für zwei Bilettln langt noch.« j »Fahr heim, Josa«, riet er. »Ich würd" es sofort tun, wenn ich dürfte.« (Fortsetzung folgt.) Chefivdalileur uiid für die FU'daliliüii vcrnntwortlicli: IHK) KASI'Eft. — Dnicli vuruulworlUcli KAilL l'itilülJHICll. der „Maiiborska tiskania" in Maribor. — — Heide woluiliaft in Marilx>r, Für den Herausgeber und den Druck