669 ö6 Arien aus der Oper die Schwestern von Prag. In zwei Aufzügen, nach dem Lustspiele des Weyland Herrn Hafaer, von Joachim Pennet. Die Musik ist vom Herrn Menzel Müller. Aufgeführet von der Wilhelmischen SchauspiellerAssell-- fchaft. Laibach, gedrukt bei Iana'z Merk, landschaftlichen Buchdruker 1795,^ Personen. 66956 . Herr Odoardo, ein Kapitalist. Kunegunde, dessen 2te Gemahlin». Fräulein Mitzerl, deren Tochter. Baron Papendeckel. Marquis Kletzenbrod. Chevalier ekemile. Lorchen, Mitzerls Mädchen. Johann Schneck, Bedienter des Marquis Krispin, ein Schneidergeselle. Kasper, Odoardos Hausknecht, Nachtwächter. Laternbuben. Erster Aufzug. Gaffe mit Odoardos Hause. Es ist Abend. Z w e i g e f a n g. Odoardo. ^^leich den Augenblick gesteh: Oder deinem Rücken Webe'. Schurke! was hast du gesehen? Baspar. Dürfen sich gar nicht scheniren, Schon bin ich gewohnt das schmieren?. Ich will alles gern gestehn. Odoardo- Lüge nicht! Raspar. Nein, sapperment! Odoardo. Schwöre! Raspar. Tausend Jurament! Herr, so lang als steht die Welt Hat bis jetzt kein Hausknecht g'sehlt. a 2 Nicht 4 Nicht gelogen: Nicht betrogen Alles, was er sagt, ist wahr. Mdoardo. Nun, was weißt du? Raspar. Diel, erschrecklich! Hundert Jahr' sind nicht erklecklich, Das zu saee', was ich g'sebn. Aug und Ohr mächt' mir vergehn. Hier mit meinen Augen bloß, Hab ich g'sebn, wie der Franzos, Hat mit seinen langen Haxeln, Durch das Fenster wollen kraxeln. Gdsardo. Sahst du recht; du dummes Roß ? Raspas S' war der Schwaltö Franzos. Der ist ja, Giftsaffermcnt Stark in d' Fräula Mitzerl brennt» Bepde. Das ist ein verfluchter Streich! Madeln sagt, wer hütet euch? Es hilft kein Riegel; hilft kein Schloß, Gd ) Ihr reißt von Ketten selbst euch loß,' Rasp.) Durch's Schlüßelloch schlupft derFranzsS. Marquis von Rletzenbrob» Gesang. Äieb mir Muth o Lieb' und Treue Ewige Beständigkeit; DM Denn tagtäglich eine Neue, Ist zu kostbar bei der Zeit. Die will Bänder, die will Spitzens Die bat Kälte, die kriegt Htyen Und die Wilde, wie die Schöne Hat Dupcners, undlkriegt Migraine. Jene sucht die Ltebcsplagen Durch ein Männchen zu verjagen. Die liebt Geld, die das Gesicht Auf das Her; ftbN alle nicht. Dock vergebt mir, meine Schönen! Ich kann ja nicht alle kennen —; Es wird auch an guten Seelen, Unter Tausenden nicht fehlen. Ach! nur eine ist bicnidcn, Mit der bin ich ganz zufrieden! Doch — wer wird wohl diese sein? — Ei, daS weiß ich nur allein, Lied. Johann. Ein Made! und ein Glase! Wein Das ist halt exceilsntl Doch muß ein VrsLicus man sein Der gleich die Sorte kennt Die Kenner wissen d'Mode schon , Und nehmen sich die Kost davon. * 2 Drum, wenn man mir ein Flasche! gicbt. So gänz' ich cS gleich an: Und, wenn ein Madel treu mich liebt, Bin ich auch treu als Mann. Denn , gieng mir Wein und Madeln ab, ' Legt' ich mich lieber gleich in'ö Grab. Ein 6 * - Ein Mannsbild ; das nicht kareßirt, Und das nicht liebt den Wein, Verdient, daß man ibn — stranaultrt, Soll gar kein Mensch nicht sein. Der ist nichts anders in der That, Als ohne Baumvhl ein Sallat. Z w e i g e s a n g. Raspar. Johann» Aaspar. Marsch fort, sonst schlag' ich dich aufSMaul! Kist du der Peter oder Paul? Johann. Nicht Paul, noch Peter , dumme Gasts! Ich bin der Schneck, und heiße Hanns. Raspar. Du bist ein Schneck ? Ha ha ha ha! Johann. So heiß ich, Dummkops l sa ja ja ja Es schickt mich Odoardo her - Laß mich hinein, was willst du mehr? Raspar. Ich darf'kein lasten gehn , Ich darf nichts lassen laufen, Ich darf kein lassen reiten. Ich darf kein lassen steigen, Ich därf kein lassen stehn. Jetzt pack dich, jetzt kannst gehst! Johann. Jetzt siehst, daß du ein Esel bist? Und, daß dein Herr ein Kamvel ist? Er y Lerchen. Dürch'e SchsttcNthor geht er — (leise) Du S- sclskopf Du l Rrisprn. Von da aus? — Lärchen. Muß er übern Graben halt gehn. Rrisxin. Das ist da, wo d' Jungfern und d' Herrn all- weil stehn? Lärchen. Dann dreht er sich rechts auf den Hof, und geht grad. Rrispin; Das ist da, wo's G'spenst einmal umgrebellt hat? Lerchen. Dann kommt er auf die Freyung, da findet er's allein. Rriöpin. Da fitz' ich halt nachher beim Schotten auf'm Stein. Und bin ich beim Thor draus, so frag' ich nur nach? Lärchen» Und jedes Kind zeigt ihm dann gern s' runde Dach. Rrisprn ( Bedank' mich gar schönstens, nun bin ich eon- ( rent. ( Ich mach' dem Verwalter von ihr s 6om- ( 4« Lor-- lO Lsrcheno ( Uud wenn man nur draußen den Narren er» ( kennt ( So kriegt er zum Willkomm gleich sein Son- ( tinZsnt. Sbevrlier tLsnnls. Lied. Stets lustig bin ich als Franzos Ist Noch und Unger auch gleich groß.- Mit meinem Gelbe ist's schon gar: Hab nix zu brock , nix zu manschar i Und doch lebt wohl kein Mensch gewiß So glücklich als der OimvaUsr Schmiß.' Hz 4 * Mik kennen hier kein Mensch, karblsu. Daß ick gewest Friseur sein eh' Die Madel lieben der Franzos, Und gehen aus die Madel loß; Und Mamsell Mitzerl, Maunzcrl iS Der Katze! für der 61ievalisr Schmiß. Dreigesang. Marquis. Liebes Mädchen welche Freude Dich hier so allein zu sehn l Mitzerl. Ach l ein kurzes Glück für beide Denn ich muß gleich wieder gehn. Aasp. Il Raspar. Allzustabe kommen beide Da muß ich entzwfichcn stehn. Beide. Lieber Kaspar! Raspas Nein ich darf nicht. Marquis zu Miycrl. Dar nimmt ihn schon in die Kur. (Gicbt Mitzerl. Lieber Kaspar - Reden nur! Raspar. (weinerlich) Attzuschwach ist die Natur ! Schau kurios! Reden bloß? Aber das sag' ich euch gleich, Machts mir da kein närrisch Zeug; Plauschts wegen meiner euren Spaß Derweil steh ich jetzt auf der Paß. Beide. Marquis. Lieber Himmel, welch ein Zwang) Mitzerl. Lieber!) ist ^gst und bang. Raspar. Schau kurjos! Reden bloß? Beide. Ach, bald wird die Stunde schlagen Die uns inniglich vereint , In den Nebel unsrer Plagen Bald die Ebesonnr scheint. Sie verschwinden, Und dann finden Wir !L Lsrcheno ( Uud wenn man nur draußen den Narren «ri ( kennt ( So kriegt er zum Willkomm gleich sein Son- ( tinZenr. SNavrlisr Sbsmils. Lied. Stets lustig bin ich als Franzos Ist Noch und Unger auch gleich große Mit meinem Gelbe ist's schon gar: Hab nix zu brock , nix zu manschar i Und doch lebt wohl kein Mensch gewiß So glücklich als der SNevaller Schmiß.- * Mik kennen hier kein Mensch, karblsu. Daß ick gewest Friseur sein eh' Die Madel lieben der Franzos, Und gehen auf die Madel loß; Und Mamsell Mitzerl, Maunzerl is Der Katzel für der Lkevalisr Schmiß. Dreigesarrg. Marquis. Liebes Mädchen welche Freude Dich hier so allein zu schul Mitzerl. Ach; ein kurzes Glück für beide Denn ich muß gleich wieder gehn. Rasp. II Raspar. Allzuiiabe kommen beide Da muß ich entzwfichen stehn. Beide. Lieber Kaspar! Raspas Nein ich bars nicht. Marquis zu Mitzcrl. Dar nimmt ihn schon in die Kur. (Giebt Mitzerl. Lieber Kaspar, Reden nur! Raspar. (weinerlich) Mzuschwack ist die Natur ! Schau kurios! Reden bloß? Aber das sag' ich euch gleich, Machts mir da kein närrisch Zeug; Plauschts wegen meiner euren Spaß Derweil steh ich jetzt aus der Paß. Beide. Marquis. Lieber Himmel, welch ein Zwang r Mltzerl. Lieber!) ist angst und bang. Raspar. Schau kurjos! Reden bloß? Leide. Ach, bald wird die Stunde schlagen Die uns inniglich vereint , In den Nebel unsrer Plagen Bald die Ebesonnr scheint. Sie verschwinden, Und dann finden Wir rr , Wir MS veK ven Lust «nd Wsnste , Aus drrn stebel m der Sonne Glan; und - euer um und um Sind wir im Elisium. Rajpar. Sackerlst' ick bor' den Herrn — Nein i nein! neit! Laßt euch Nicht störk. Marquis Liedes Mädchen, beute Nacht Wirr ein Ständchen dir gebracht» Mkycrl. Ich will mich am Fenster zeige» Maram s. Und ich auf der Straße geiget Baspar. Nein das ist nicht accsrdirt, Nur geschwind sich retirirt. Beide. D bleibe immer fest und treu, Ja ohne Schwur bletbr es dabei! Raspar. Nnr geschwind sich retirirt Nein das ist nicht accsrdirt. Ach bim Fr. Mitzerl. ES ward einst ein Madcl bei Tag und bei Nacht Vcn einem Gefpenstc, bieß Argus bewacht. L"as war dir mit Augen , wie Würfel begabt« Ms» sagt, es har ihrer gar Hundert gehabt. Da Da war dir Nun aber einHarrptdikrttsnt, Auf künstlicher Leier ein Etadlmustkank. Der schläferte ein Äug' um s andre ihm em , Und stieg zu dem Madel durch's Fenster hmein« Das heißt: wer ein Madel z« eifrig bewacht, „ Dem wird so ein Zeichen auf s Köpfel gemalt. „Man schafft sich vorWächtern undAuffckernNuh' „ Und schau Kaspar! just so einDummkopf brstLu! Lied von Kunegunde. Ich bin eist Weib, Und 'eiivertreib, Gill auch mein Herz und Blut r Ich bin zwar frcstich nicht mehr jung, Doch hab ich zur Ermunterung , Noch manchmal Lust und Muth, Recht gut! * Mein Madel wird sehr venertrt, Und das muß ich schon sehn. Es gehen Jungen aus und ein, Ich muß, es bran nicht anders sein, Die Liebe nicht verschmähen. D Ehestand! ' * Verhaßtes Band! Du kältst mich mit Gewalt' Ja freilich auf den ersten Blick Scheint uns der Ehestand ein Glück Doch ach! mein Marrn ist alt, Gar alt. Liedchen mitViolon, von Odoardo. Mein Weib Lae plaat mich Nacht und Tag , Nennt mich chr Eigcnthuur: Und, l4 Und, wenn sie nicht mehr küßen mag; Dann gebt cö! Brum! Brum! Brum! Drum unterhalt' ich mich allein. Und lasse alles andre sein. So komm du her, mein Violon, Wir.kennen uns ja länger schon» Ich schmiere meinen Bogen gern Mit LaUisonium. Der Violon kennt seinen Herrn, Er ist mein Elgenchum. Es giebt mein braver Violon, Mir immer den verwünschten Tost: Drum laße ich das andre sein, Und spiel ein Solo mir allein. Schluß. Niger!. Lorchene Beide. O Stcrnenleere, dunkle Nacht! Du bist für Liebende gemacht. ( Der Vater und die Mutter ruhn ( Der Herr und Frau vom Hause ruhst Nun können wir uns glüklich thun. Mavqms. Die Nacht ist still Die Luft ist kühl, Doch brennt im Herzen Feuer. Zur Stunde wo schon alles schlaft Und Mann und Weib einander äst Wacht Liebchen, dein Getreuer. Mitzerl. Wer schleicht um- Haus herum so nahe an der Wand? Lor- i5 Lsrchen. ES ist so finster hier, man sieht kaum seine Hand. Marquis. Sie ist am Fenster M! pst! pst-! Mitzerl. Lärchen. Pst! Pst! Hm! Hm! z Marquis. Sie ist'«, tauscht mich nicht Fantasie? Mitzerl. Lärchen. Sind Sie es goldner Herr Marquis? Marquis. Sie ist am Fenster ganz gewiß. Ich weiß, daß ich kein Künstler Lin, Die Fiedel ist auch schlecht Ist keine Cremonescnnn Und doch für mich just recht. Ganz einfach ist die Violin Und mein Gesang Natur Die Liebe macht für meinen Sinn Sie zur Viole 6'^.mour. Mitzerl. Lärchen. Er ist's, ich hab' es wohl gewußt. Ach geigen, das ist meine Lust. Lkevalier Obemil«. Ich will es noch einmahl probirt, Der Mischer! in mich zu scharmir Und weil der Musik schöner Sacken, So will ich einen Blaser macken : Der Blaser muß sein sein und zart. Der Triller von der längsten Art. Marquis. Tod und Holle ! eine Flöte? Mitzerl. Sicher der Franzos, ich wette! Marquis. Ha ! das bringt mich bald zum rasen! Ich will zeigen i du sollst blasen. Ws- r6 yus D 13^16! Siner Geiger? A uk gewiß ein Fensterstciger? Weicher Schiangel sein so keck, Biclleich blaser ick ibn weck. Johann. Mein Herr lVIsrqui8, das weiß ich ch Der ist heut Nacht ans der Sauäs. Ist» bin wohl, wie mein Herr so gut, Man bati« auch wohl Fleisch und Blut? Ich muß, se nst könnt ich nicht bestehn, A>: der Lenori fensterln gehn. Marquis Ach schlag', erwisch ich diesen Kropff Ihm meine Geige um den Kopf. Shevalier. Dres ich den Fremden an der ALS Ss blas ich ihm den Adam aus. Mitzerl. Lärchen. Da setzt cs sicher Raufcrey! D Htmmel, steh dem Treusten bcy. Johann. Ich bin aus Gall und Uibcrdruß? Ein rechter MelanköltkuS. Drum spiel ich noch vor meinem End' Ein kraurigs, garstig's Instrument. Wann's d'Lorl hört und wird nicht g'cührt^ So ist ihr Herz petrisicirt. Steh auf, steh auf du faules Fleisch ! Geb auf den Zehen, mach' kein G'räusch.' Sieb auf aus deiner Waumengruft Wenn dich die Liebsposaune ruft. Alle. Welche Musik! welch ein Ton! Welche Lsmentsrnon l Johann: Ach LeNorl! achLenorl! Hakt' ich dasmal ein IVlanstorl i Hm! hm! hm! Pst! Pst! Pst! Alle. Wüßt' ich nur, wer hier noch ist? Obsvslier. Marquis. Johann. Ja sie gi t mir schon ein Zeichen Ich will mich zum Fenster schleichen Wo du holdes Schätzchen bist. Vrispin (mit einer Leyer.) Meine Kameraden sagen, Hier ln Krain varf man's schon wagens Bei d r Nacht OaMum z'gehn. Doch, well die Musik zu lheuer W rch mit der allen Leyer H.er vor's nächst? Fenster stebn<> D Krainermadeln hort mir zu Ich bln ja gar ein schöner Bue! Und, wenn ihrs Leiern leiden könnt/ So schimpft nicht auf mein Instrument. Ich kann bei Tag und Nacht nicht feierns Dalum will ich euch eines leiern , Denn ich bin's Leiern schon gewöhnt. Alle. Was ist das für ein yostlibmt? Das ist ein höllisches ll'exkett! "Laspar(mit einens hölzernen Gelachter.) D jemine, o jemine! Mir timt schon käst der Buckel weh. Ich bring mein Instrument mit mir, Und spicls den Madeln vor der Thür'. Ich bad' , weil ich mein Lebtag g'lacht. Ein hölzcrns G'lachtcr mitgebracht- b Hipr ;8 Hippedi, Huppedi, Klapp - klapp , klapp l Der Tact, der gebt bei mir >m Trabb. Ich sag dirs Lenart! mein Herz backt auch so z Und liegt auch, wie'S hölzerne G'lachtcr auf Stroh Hippedi, buppedi! Klabb, klabb, klabb! Schütl's mir nur nichts auf'm Schädel herab, Baron Papendeckel. Ha! was hör ick, welche Tonel Spielen die für meine Schöne, Und da gar ein Instrument Was der Teufel selbst nicht kennt? Odsard. WaS sind das für Vagabunden / Die bei Nacht zu solchen Stunden Meinen süßen Schlaf gestc rt? Vunegunde. Nein, das sind nicht VagabungeftZ Ich bin ibncn sehr verbunden Weil die Musik mir gehört. s"Sind Sie's Herr von Papendeckel? ! j Marquis. Sind Sie es mein holder Engel Olmvglisr. Da sctzt'S sicher blauer Fleckel Odoardo. Traf ich Kaspar nur den Bettgell < Mitzerl. z Sind Sie Herr Marquis zugegen? « Lorchen. Johann, Krispin? Wer aus beydett? "Raspar. Sind es Fäuste oder Degen? Johann. Könnt' ich hier nur unterscheiden Pa- iS s' Papendechel- KoNstt' ich einen nur erwficheft Arispin. i^Könnt' ich nur das Mädel fischen! Alle. Halt! halt! Zu Hülse , zu Hülfe! Sie schlagen stchtodt! Es färbet ihr Blut diesen Boden bald roch.« Fäuste und klingen Siebt man bier springen» Schlag auf Schlag, Stich auf Stich! Himmel, wer erbarmet sich. Der Nachtwächter.' Alle meine Herren last euch sag'n Der Hammer und der hat 12 g'schlag'U Alle. Stille stille ! Kein Geklirre. Kein Getöse Kein Gewnre! Haltet selbst dem Atbem ein, Rulttg muß hier alles sein, Stille wie die Todesstunde, Laßt kein Wort aus eurem Munde / Nur p'sno, stille, still! Athmen selbst ist schon zu viel. Nachtwächter und Laternbuben- Chor» Za, da war der Lärmen, da WA ) leuchtest - «nögel, jezt sollet ihr beichten. h 7 20 Zu was diese nächtliche Msrdrauferei? WaS weckt ihr die Leute mit eurem Geschrei? Oavaliers, Diener. Wir raufen uns hier alle drei Odoardo. Mein Mädel kriegt eh keinen Mann, Bis meine Schwester nicht kommt an! Von Prag erwart' ich stündlich sie, Denn sie entscheidet wann und wie; Und ihr, ihr schlechten Schlingel ihr! Das Stubenmadel bleibt bei mir. Rrispin Gedenk o Mensch l fei nicht so külm! Gedenk, daß ich ein Schneider bin. Odoardo. Ihr Herrn, führt mir den Schurken ein« Wächter. Ja g'strenger Herr, das kann leicht sein. "Raspar. Sapperment! izt laßts mich aus! Ich g'hor ja hinein in's Haus. Alle. Bring er nur die Nacht in Ruh Einmal auf der Vritsehe zu. Ha ha ha ha ka ! (Die Wachter führen Kaspern fort.) Alle. Leise nun nach Haus geschlichen , Mitternacht ist schon verstrichen: Husch zu Hause, husch in's Bette, Denn bald kommt die Morgenröthee ^Still, es ist schon Mitternacht, Wo herum kein Mensch mehr wacht. wir nun zu Bette bald, Denn die Nachtlust wehet kalt. Ru, Z k. Ende des ersten Aufzugs. Ruhig gehen wir nach Haus Morgen ist der Handel aus Morgen ist vielleicht der Tag, Wo dre Schwester kommt von Prag. Latern --Buhen. Morgen ist ja auch ein Tag, Wo man was verdienen mag. s Zweiter Aufzug» Gaffe. Morgen. Die Wächter. «de! Holla! Holla! Ausgemacht! Der Arrestant wird eingebracht. Raspar. Mordsaperment! So Horts mich doch, Ich war die ganze Nacht im Loch. Odoardo» Wer lärmt so hier An meiner Thür? Wachter.' He! Holla! Holla! Ausgemacht! Der Arrestant wird etngebracht! Odoardo. Herr Kaspar schönen guten Morgen! Ich werde gleich fürs Frühstück sorgen. Ahr Herrn, gleich werd ich unten sein / Und schenk' euch was auf ein Glas Wein- Wachter. Sehr obligirt, sehr obligirt! Wir sind ja nicht so intreßirt; Raspar. Sehr obligirt! sehr obligirt! Ach wollte, daß der Huyd krepirt.' Odo- LZ Gdsard. Willkommen, Herr Kaspar l Wie hat'S ihm ge¬ schmeckt ? Wie hat er sich denn auf der Butsche gestreckt? Raspac. passabel, passabel! Bedank mich der Frag' Ich bab' meiner Seel' nicht die mindeste Klag' Odsard. Da habt ibr, ihr Herren ein Trinkgeld von mir- Für jetzt laßt den Kaspar indessen bei mir. Ralpar. Bedank mich für d'Gsellschaft, und für d'Komr ' panie Ich komm' zu der Tbre, und weiß selbst nicht wie! Wächter. Bedanken uns schönstens als nächtliche Glieder Wir stehen zu Diensten, Sie schaffen bald wieder. Lied von Raspar. Wer niemals eing'sperrt g'wcsen war Der macht nicht alles mit: An dem ist gar kcin gutes Haar Der hat gar nicht C redit. Und, wenn man wegen Schulden sitzt,' Und nur ein ganzes Iahrl schwitzt. So sitzt man ab das ganze Geld — Sagts, giebtS was RarrerS auf der Welt ? ck * Da sitzt dec Herr von ä.. 8. 6. Und da der L. I?. 6. H. I. X. I-. IVl. N. O. k. Y. k° L. D- V. VV- " ' Der 24 Der Herr von Vpstlon und Die sitzen olle gleich am Brett. Man findt da oft , man weiß nicht wie Die allcrschönste Cvmpvgnie. » * -ch Mann frißt und sauft mit Appetit Hat man nur Geld erspart, Die Wachter saufen selber mit — Kurz, man ist gut verwahrt. Und, daß man sich die Zeit vertreibt, So g'schicht's oft, daß man — Halerln reibt, Und kurz und gut , es g'sallt mir doch Ich geh gleich wieder z'ruck in's Loch. Aria des Rrispin, Die Madeln betrachten mich hinten und von vorn Ihr Herz ist, sobald sie mich sehen, verlor«. Von Schuster und Schneider wird mir credltirt, Und komm' ich in'S Wlrihhaus, so borgt mir der Wirch. * * » Da nemm ich ein Mädel, und walz eins mit ihr — Zahl ihr zwei Limoni , und zwei Plutzer Bier Da hcißt's, Musikanten, kommt spielt mir eins auf. Da tanzen und loben wir lagdlerisch drauf. Arie des Marquis Ich bin des Doktor Saffafraß, Ge>chickter Substitut, Der- 25 Versiebe auch deti Krankcnspaß, Durch lange Praktik gut. Hund und Katzen, Maus' und Ratzen, Ganse, Schöpse, Kroten, Krebse: Selbst die Gimpel, Heil' ich simpel, Kuh und Kälber, Menschen selber, Hat schon meine Kunsi kurirk. Auf den Frcithof tranöportirt. Pillen Salben, Korb von Schwalben, Leinöbl und Provanzeröhl, Zwiebel, Knoblauch, OximsH. Aufgelegt ein Knttelkraut, Auf die alte Eielshaut. Sind sie närrisch, Sie besessen, MüßenS ^.lbum xr^cum freßen. Ibnen Mädchen fehlt ein Mann. Das zeigt das Gesicht mir an. Voll mit Liebe sind die ?c>ri. Mensch, gedenk msmenw mori. Quartetts. Marquis. Nur her die Hand , der Puls geht Das Blut ist dick: sie zittern lehr. Mitzerl. Im Kopf ist's mir, im Herzen schwer : Bald warm, bald kalt; ich zime sehr. Odoardo. Der Mann, der scheint mir gar nicht lcek Das ist der wahre Doktor der l Ru- 26 Nunegunde, Düs ist ein grundgelehrter Herr? Der hat dec Kunden sicher mehr. Marqms. Empfindest sie nicht Wallungen? Mitzerl. Ja ich empfinde Wallungen. O^oar^"^ 2a sie empfindet Wallunge» Marquis Odoardo N'titzerl "Runegunds Marquis. Migerl Runeyurrde Odoardo Da muß man schnell dazu auch sehn- Sie nehmen, wa« ich sage, eist. Nein, nein, ich nehme gar nichts ein. Nein, nein , mein Mädel nimmt nichts ein. Marquis. Gas ich verschreibe, nimmt sie ein. Ich wünschte nur mit ihr allein Auf einen Augenblick zu sein. Odoardo ) Runegunde) Er ist ein guter alter Mann. Mitzerl ) Marquis. Ich bin ein guter alter Manst. Alle. Bei dem man schon lassen kann.' D u e t t o. Marquis. Aum Aufenthalt wählen wir künftig das Land -- Mirzerl. Und wandeln durch'sThal,M ich lieber dich fand.' Mar; ^7 Marquis: Ein niedliches Häuschen, ein Gärtchen dabei ! Mitzerl. Und Nahe am Häuschen, dann die Meierei. Beide. Der Hunger der Koch , und die Würze die Flur, Und rund um uns Menschen von wahrer Natur. Mitzerl. Es winkt uns zur Tafel kein prächtiger Saal. Marquis. Wir trinken Gesundheit beim fröhlichen Mahl. Mitzerl. Wir schenken euch eures Redoutensaals Glanz Marquis. Uns rufet die Leier zum ländlichen Tanz. Beide. Uns grüßet die Sonne, bringt Ruhe der Mond Der uns re Liebe mit Lächeln belohnt. Bei Tag heißt's durch Wälder, und Felder, und Busch; Am Abend in's Hüttchen zur Ruhe Husch, husch! Schluß. Raspar. Die Schwester ist kommen, oje und oje! Odoardo. Du Dummkops, da steht sie, das weiß ich ja eh! Raspar. Die Schwester, die da ist, die ist gar nichts werth Die andre FrauSchwester sitzt drauß aus'mHeerd. Gdoardq ) Runegunde) So sind wir betrogen) Mitzerl ) So sind wir geborgen) Lorchen ) ich gehört! Rrisnrn ) Null bin ich verloren, nun heißts " ) umgekehrt. Odo- 28 Odoardo. Runetzimde» Nun saubere Dame Wle ist wobl ihr Name Gestehen sie frcy. Rrispin Ich bin keine Dame Krispm.ist mein Name Ich bin ein Lakay. Odoardo.) ( Runeg. ) ^ ( ) ( Miyerl ) (liessen) ( foppen Lärchen ) ^fe ( ) ' ^ ( Arispin. ) ( durch einen Lacay. Odoardo. Die Schwester wird kommen, drum pack dich hinein Du sollst dir zur Strafe ein Weibsbild heut fein. Johann als Dame. R e c i t a t i b. Hü ! was seh ich? darfichmeinenAugen trauen? Bist du es man cksr krera, den meine Augen schauen? Bald, sch ! bald hättest du mich nimmermehr ge¬ sehen l DiePferde fiengen an wild mitmirdurchzugeber,—° UIon Oieu l Das war ein Graus l Da gieng es über zwerg, Noch schauert mir die Haut — Das Haar steht mir gen Berg. Ich hatte solche Angst, daß ich noch jetzo schwitz' D'-nn unter mir da war ein schröklichsHranzipiz. Harsch! schlug der Wagen nm — o Schande und o Spott! Und ich, ich lag gestürzt — käonc! gestürzt im Koch. Ge-