VaibacherG Zeitung. Nr. U7. Pränumerotioneplti«: Im Vomptolr ganzj. fi. il, halbj. s>. l> 5><>. ffül dic ZusteNunst . halbj. fl. 7 5«. Mittwoch, 26. Mai. Ä»s«rtio««geb«hl: Y«l Ntine I»s«at« bi« z» < Zeilen «L lr, gl«K«t pr. Zeile » tt.; bei «ftere« Nieberholungen V». Zelle « fl. 1873. ^W" Die nächste Nummer erscheint des hohen Feiertages wegen am Freitag. Nichtamtlicher Theil. Vom Tage. Die Mehrzahl der öffcnllichtn Stimmen spricht die "«rzeugung aus, daß die parlamentarische Regierung und das constitutionellc System in Oesterreich durch den Antritt des Grafen Mannsfeld in da« österreichische ^dmet wesentlich gekräftigt wird. Die gegnerischen ^l'mmen finden über einige aufgeworfene Streii fragen m dm nachfolgenden, einem Leitartikel der „Presse" ent-"ou'u.eiicn Stellen genügende AuMrunl,. Die ..Presse" sagt: .. "d. die Erhaltung der constitutioncllen Form, oder rich' satt' ^^g!- die ununterbrochene Conliimitiit der ver» ^ ''^slnäßigen Entwicklung für wich'lg genug, um ihr «'^dc selbst auf das fönst wünscheliöwcrthc raschere u°rl,chrittter 3. ^"!tt tretende Theilnahme des hohen Adels an Und ss.^suhrung unserer verfassungsmäßigen Gesetze lllis^'^lchtungen. Man entgegnet uns spiittisch, daß wir sassu,.<) s l.liedigung ausgedrückt haben, weil die Vcr-^ir r^l^'I^^^s und hoffähig zu werden anfange;" ^lilnent e "" blescn vermeintlichen Spott als ein Com-"für unsere politische Einsicht. "lch el "^" ""s ü' einer alten Monarchie, dle stch ls„7.'e ein sonst tüchtiges Ministerium infolge . !>l,re^'""rung arbeitet wie eine Schraube im wren, ^en «"." "e ungarischen Nachbarn ihre großen poli-F'tdiyu, "lye "'lbt zmn geringen Theil der richtigen 5k ill ve^ socialen Elementes in der großen Po-haben. Sie haben mit Hilfe dieser ^'Nnß^'^lchaft allerdings zunächst nur die uerfas-h°. «uf^^°"" und was darum und daran hängt ^/ t>cr Ar!, "' ^" Inhalt in die Form zu bringen, ^sie hyk "^ anderer Richtung hin vorbehalten, bc^ci, ,,'' e« dahin gebracht, daß diese Form von ^ ii)? und von keiner Seile her bestritten und _I ^ä^'l ^" Oesterreich einmal ebensoweit, und M M', t>«ll„ glücklicherweise bereits ^uf dem besten M "<'". Njg ""« man ob der Sorge ^um die Form M tr ^. ^ diesem Tage des vollständigen Triumphes » >"!!llng aber möge man uns gestatten, auch die Thatsachen und politischen Acte zu würdigen, welche zur Befestigung der Verfassung beitragen, auch wenn es sich nur um deren Form und nicht um deren freisin-niaen Inhalt allein Handel!."_______ Verlassmlgsgejetze in Fianlreich. (Schluß.) Der zweite Gesehentwurf, betreffend den Senat, lautet: Artikel I. Ein weniaslens sechs Wochen vorher erlassenes Decrct des Präsidenten der Republik bestimmt den Tag, an welchem die Wahlen für den Senat statt» finden und gleichzeitig den Tag, an welchem die Dele« gierten der Gemeinderälhe gewühlt werden sollen. Zwischen der Wahl der Delegierten und jener der Senatoren muß mindestens ein Zeitraum von einem Monat liegen. Artikel 2. Jeder Gemcinberath wählt einen Dele« gierten. Die Wahl erfolgt ohne Debatte in geheimer Abstimmung mit absoluter Stimmenmehrheit. Nach zwei Wahlgängen genügt die relative Mehrheit; bei Slimme»gleichhcit gilt der ältere für gewählt. Wenn der Maire dem Gemeindcrath nicht angehört, so führt er zwar den Vorsitz, stimmt aber nicht mit. An dem-selben Tage und auf dieselbe Art wird ein Stellvertreter gewählt, welcher, wenn der Delegierte ablehnt oder verhindert ist, an dessen Stelle tritt. Artikel 3. In den Gemeinden, in welchen eine Ge. meindecommission besteht, sollen die Bürger zur Ernen. nung eines neuen GcmcmderalheS einberufen werden, welcher dann gemäß Artikel 2 einen Delegierten und einen Stellvertreter wählt. Artikel 4. Wenn der Delegierte bei der Wahl nicht zugegen war, so wird ihm dieselbe binnen vierundzwanzig Stunden durch den Maire angezeigt. Er muß blnnen fünf Tagen seine Annahme erklären. Wenn er sich weigert oder schweigt, so wi?d an seinerstatl der Stell« Vertreter als Delegierter der Gemeinde auf die Liste gesetzt. Arllkel 5. Das Prolololl über dle Wahl des De. legierten und Stellvertreters wird sofort an dcn Prü-fecten geleitet. Es muß die etwa von einem oder meh' reren Mitgliedern des GemclnderatheS erhobenen Pro» teste gegen die Regelmäßigkeit der Wahl enthalten. Eine Abschrift dieses Protokolls wird an der Mairie angeschlagen. Jeder Wühler der Gemeinde kann blnnen drei Tagen einen Prolest beim Präfecten einbringen. Artikel 6. Ueber die Proteste entscheidet der Prä» fecturrath. Wenn die Wahl deS Delegierten umgestoßen wird, so rückt der Stellvertreter für ihn auf. Wenn die Wahl beider umgestoßen wird, so schreitet der Gemeinderath an einem von dem Präfecten zu bestimmenden Tage zu neuen Wahlen. Artikel 7. Spätestens acht Tage vor der Wahl der Senatoren entwirft der Präfect die Liste der Wähler des Departements in alphabetischer Ordnung. Kein Wähler darf mehr als eine Stimme haben. Die Liste ist für iedeiman zugänglich, sie kann abgefchrieben und veröffentlicht werden. Artikel 8. Die Abgeordneten, General, und Arron. dissementsrüthe, deren Wahl noch nicht bestätigt, aber doch von der betreffenden Zählungecommission verkündet worden ist, nehmen an der Senatorwahl theil. Artikel 9. In den drei Departements von Algerien besteht der Wahllörper aus: 1. den Abgeordneten, 2. den Generalräthen, welche französische Bürger sind, 3. den Delegierten, welche von den in jedem Gcmeind:rathe sitzenden französischen Bürgern aus den wahlberechtigten französische,, Bürgern der Gemeinde gewühlt werden. Artikel 10. Den Vorsitz im Wahlcollegium führt der Präsident des Gerichtes erster Instanz der Departements-Hauptstadt. Ihm stehen die beiden ältesten und die beiden jüngsten Wähler zurseite und dieses Bureau ernennt ein Sccretür aus den Wählern. Artikel 11. DaS Bureau vertheilt die Wähler nach dem Alphebet in Seclionen von je mindstens hundert Köpfen, versieht dieselben mit Präsidenten und Secretüren und entscheidet über alle Schwierigleiten und Streitfragen bei der Wahl. Artikel 12. Der erste Wahlgang beginnt um 8 und schließt um 12 Uhr, der zweite beginnt um 2 und schließt um 4 Uhr, der dritte, wenn ein solcher nöthig ist, be. ainnt um 6 und schließt um 8 Uhr. Die Ergebnisse werden von dem Bureau abgezahlt und noch an dcmsel. ben Tage von dem Vorsitzenden verkündet. Artikel 13. Damit jemand in einem der beiden ersten Wahlaänge zum Senator gewühlt sei, dazu ist cr< orderlich: 1. absolute Stimmenmehrheit; 2, eine Zahl gleich mindestens einem Viertel der eingeschriebenen Wa> ler. Im drillen Wahlgang genügt relative Mehrheit und bei Stimmengleichheit gilt der ültne für gewühlt. Artikel 14. Vom Tage der Ernennung der Dele« gierten ab können Wähleroersammlungen für die Ernennung der Senatoren unter Beobachtung der Vorschriften des Gesetzes vom 6. Juni 1863 abgehalten werden. An diesen Versammlungen oürfen nur Wähler theilnehmen, welche berechtigt waren, die Delegierten zu ernennen. Artikel 15. Die Delegierten erhalten eine Neise-Enlschädigung, über deren Bemessung ein Reglement da« nähere bestimmen wird. Artikel 16. Jeder Delegierte, der ohne triftigen Grund an elnem der Wühlgange nicht theilnimmt oder, wenn er verhindert war, die« nicht rechtzeitig dem Stellvertreter angezeigt hat, verfällt einer Geldstrafe von 50 Franc«. Dieselbe Strafe trifft den rechtzeitig benachrichtigten Stell« Vertreter, welcher bei der Wahloperation ausgeblieben ist. Artikel 17. Jeder Versuch, einen Wähler durch Ge< stechung zu beeinflußen oder vom Votum abzuhalten, wirb mit Gefängnis von drei Monaten bis zwei Jahren und einer Geldbuße von 50 bis 500 Francs oder nur mit einer dieser beiden Strafen geahndet. Artikel 18. Nicht wählbar für den Senat sind in ihren Departements während der Dauer ihrer Amts« führung und noch sechs Monate nachher: 1. die Prä. fecten, Generalsecretäre und Unterpräfecten; 2. die Mitglieder der Staatsanwaltschaften; 3. die General.Zahl« meister und die Finanzeinnchmer. Artikel 19. Wenn die Zahl der Senatoren eines Departements durch Tod oder Rücktritt auf die Hülste reduciert ist, so müssen die erledigten Stellen binnen drei Monaten wieder besetzt werden. Artikel 20. Die Nationalversammlung wühlt ihre Senatoren in öffentlicher Sitzung mittelst Wen.Scru« tiniums und mit absoluter Majorität. Zuvor beauftrazt die Nationalversammlung eine Commission, bestehend au» zwei Mitgliedern jedes Bureaus, mit der Ausarbeitung einer Candibatenliste. Dieselbe enthält in alphabetischer Ordnung anderthalbmal so olel Namen, al« Senatoren zu wühlen sind. Doch kann die Nationalversammlung auch Candidate», wühlen, welche nicht auf der Lifte der Commission stehen. Artikel 21. Auf dieselbe Weise verführt der Senat bei der Ersetzung der nach Artikel 7 de« Gesetzes vom 25. Februar 1875 ernannten Senatoren. Artikel 22. Die Mitglieder de« Senat« erhalten dieselbe Indemnität wie die Mitglieder de« Abgeordneten-Hauses. Artikel 23. Im Uebrigen gellen für die Wahl de« Senats alle Bestimmungen des Wahlgesetze«, welche nicht mit dem gegenwärtigen Gesetze im Widerspruch stehen. Artikel 24. (Uebergangsbestlmmung.) Für die erste Wahl der Mitglieder des Senats soll das Gesetz, welche« dcn Zeitpunkt für die Auflösung der Nationalversammlung festsetzen wird, auch das Datum für die Wahl der Delegierten und für die Wahl der Sena'tortn bestimmen. Die Nationalversammlung soll ihre Senatoren vierzehn Tage vor dem Zusammentritte der Gemeinderüthe wühlen." Deutsche Reichsbanl. Der Entwurf des Banlstatutes, welches die Bunoesrathsausschüsse für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen den» Bundrsrathe zur Annahme unterbreiten, umfaßt 34 Paragraphen und lehnt sich im wesentlichen an das preußische Banlstalut an. Die wichtigsten Bestimmungen lauten: § 1. Die Rcichsbant tritt am 1. Iünner 1876 in Wirksamkeit. Mit demselben Tage gehen alle Nechle und Verpflichtungen der preußischen Bank. welche mit Ablauf des 31. Dezember 1875 ihre Wirksamkeit ein^ stellt, nach Maßgabe des zwischen dem Reiche und Preußen untern,......abgeschlossenen Vertrages, auf die Rcichsbanl über. § 2. Das Grundkapital der Reichsbanl von 120 Millionen Mark wird durch das Einschnßlapital der-jcniacn Anthcilseigncr der preußischen Vanl, welche in. nerhalb der vom Reichskanzler bestimmten Frist ben Umtausch ihrer Antheilsscheine gegen Anthcilsscheine der Rcichsbanl verlangt haben, und durch die auf die neuen Banlanthcilsscheine bis zu deren Nominalbetrag geleisteten baren Einzahlungen gebildet. Bevor eine Erhöhung des Grundkapitals durch Reichsgesctz festgestellt wird, hat, nachdem der Centralausschuß gehört worden, dic Generalversammlung über das Bedürfnis und das Maß der Erhöhung sowie über die folgewcise etwa er» forderliche anderweitige Regelung des Theilnahmeverhält-nifscö am Gewinne der Rcichsbanl Beschluß z»l sM». 856 § 3. Die Reichsbankautheilc sind unthcilbar und vorbehaltlich der Bestimmungen im § 41, des Banl-gesetzcs unkündbar. Sie werden mit Angabc der Eigenthümer nach Namen, Stand und Wohnort in die Stammbücher der Reichsbanl eingetragen. Ueber jeden Anteil wird ein Anthcilsschein nach Schema angefertigt. Mit dem Antheilsschcinc erhält der Eigenthümer zugleich die Dividendenschcine für die nächsten fünf Jahre und einen Talon zur Abhebung neuer Dividcndenscheine nach Ablauf des fünfjährigen Zeitraumes. Die Dividendenscheine und Talons lauten auf den Inhaber. § 4. Wenn das Eigenthum eines Aantantheilcs auf einen anderen übergeht, so ist dies unter Vorlegung des Antheilscheines bei der Reichsbant anzumelden und in den Stammbüchern sowie auf dein Anthcilsschcine zu bemerken. Im Verhältnisse zu der Reichsbank wird nur derjenige als Antheilscigncr angesehen, der als solcher in den Stammbüchern eingetragen ist. Zur Prüfung der Legitimation ist die Reichsbant berechtigt, aber nicht verpflichtet. Die §§ 5 bis 28 betreffen die Uebertragung der Verpfändung der Banlantheilc, die Aufstellung der Bilanz, die Generalversammlung, die Organisation des Eentralausschusses, die Bezirksausschüsse :c. § 29 ordnet für den Fall der Aufhebung der Reichs-bank die Liquidation unter Leitung des Reichskanzlers durch das Reichsbank-Directorinm. welches die laufenden Geschäfte zu beendigen, die Verpflichtungen der Reichsbant zu erfüllen, die Forderungen einzuziehen nud das Vermögen zu versilbern hat. § 30 überträgt den, Reichsbanl-Directorium die schließliche Auseinandersetzung zwischen Reich und Antheilseigner. Nach § 31 ist bei dem Effectenantauf für fremde Rechnung die vorhergehende Hinterlegung oder lombard-mäßige Sicherstellnng der erforderlichen Gelder Bedingung. Ebenso muß bei Vcrlanfsanträ'gen der Eingang der Effecten abgewartet werden. Bei Aufträgen für Rechnung einer öffentlichen Behörde kann die Erklärung, daß die Gelder oder Effecten zur Verfügung der Bank stehen, für genügend erachtet werden. § 32 ordnet die von der Reichsbank zu führenden Geschäfte des Reiches. Die letzten Paragrafthe lauten: § 33. Die erste ordentliche Generalvcrsammlnng der Rcichsbant-Antheils-eigner findet im März 1877 statt. Bis dahin werden die Functionen derselben durch eine Generalversammlung wahrgenommen, welche aus nachstehenden Personen gebildet wird: l. aus denjenigen Eignern von Antheilen der preußischen Vank, welche innerhalb der von dem Reichskanzler bestimmten Frist den Umtausch ihrer Antheilschelne gegen solche der Reichsbant verlangt haben, oder deren Rechtsnachfolger, 2. aus denjenigen Personen, welchen nach er-folgter Zeichnung cin Reichsbankantheil zugetheilt worden ist, oder deren Rechtsnachfolgern. Dieselbe wird noch vor dem 1. Jänner 1876 behufs Vornahme der Wahlen zum CentralauSschuß aus den zu 1 und 2 bezeichneten Personen berufen, kann aber bis zum Zusammentritt der ersten ordentlichen Generalversammlung jederzeit be» rufen werden. Der Centralausschuß tritt noch vor dem 1. Jänner 1876 zusammen und wählt auS seinen Mit. gliedern die Deputierten und deren Stellvertreter. Die Auswahl der Mitglieder der Bezirksausschüsse und der Beigeordneten erfolgt gleichfalls noch vor dem l. Jänner 1876 aus den ;u 1 und 2 bezeichneten Personen. § 34. Hinsichtlich der im § 33 geordneten einstweiligen Vertretung der Reichsbant-Anlheilseigner kommen die Bestimmungen des Banlgesetzes und dieses Statuts, welche von der Generalversammlung dem Ccntralaus-schusse. den Depnlierten desselben, den Bezirksausschüssen und den Beigeordneten handelt, überall zu entsprechender Anwendung." Politische Uebersicht. «aibach, 25. Mai. Der ungarische Reichstag wurde am 24. d. mit einer königlichen Thronrede geschlossen. Die ..Times" bespricht das englische Rund» schreiben und sagt: Deutschland und Frankreich scheinen befremdet zu sein, daß England seinen Rath angeboten. Die „Times" sagt, England sei heute wenigstens eben so start, wie vor dem französischen Kriege. Das Ausland täusche sich, wenn cs glaube, daß England verzichtet habe, die Diplomatie im Interesse des Friedens zu verwenden. Die Angelegenheiten Frankreichs interessieren augenblicklich die Engländer mehr als die eigenen. Das auswärtige Ministerium könnte daher leicht wieder das wichtigste Departement werden. In Frankreich ruht der Schwerpunkt der Si-tuation in den Bureaux uud Parteiversammlungcn, und wird die augenblickliche politische Lage in den Wahlen dcr neuen Dreißiger-Commission ihren Ausdruck finden. Nicht weniger als die Wahl des Vcrfassungs-Ausschusscs wird auch jeue der Buoget-Eommission einflußnehmcnd auf die künftige Gestaltung der Dinge in Frankreich sein. Während die constitulioncllc Eommission die Entwürfe Dufaurc's arg verstümmeln kann, liegt es in der Hand des Budget-Ausschusses, durch langsame Prüfung dcr Finanzvorlagen den Aufto'sunlMcrmin hinauszurückcn Die Erkenntnis dieser Verhältnisse ist es zumeist, welche die republitauischen Journale bestimmt, ihre Partci-gcnosscn zum pünktlichen Erscheinen in den bevorstehen« den Kammersitzungeu aufzufordern. — Die „Agcnce Ha-» vas" meldet entgegen den Versicherungen der republikanischen Journale, daß Buffet im Gespräche mit Beth-mont erklärte, das französische Ministerium sei einstimmig für die Wahl nach Arrondisscments uud werde dieselbe in der Nationalversammlung iu energischer Weise vertheidigen. In parlamentarischen Kreisen glaubt man, eine Ministcrlrisis sei unvermeidlich, wenn die Majorität der Nationalversammlung sich für daS ListeN'Scrutl-uium entscheiden sollte. In Kopenhagen glaubt man, daß die vier bisherigen Minister auch dem neuen Eabinet angehören werden, nemlich der Iustizminister Klein, der EultuS-minister Worsaae, der Minister des Auswärtigen Baron Rosenörn-Lehn und der Marineminister Rav. Wenn General Haffner ablehnt, wird der Iustizminister das neue Cabinet bilden, in welches dann der Abgeordnele, Kam-merherr und Gutsbesitzer ScaveniuS als Finanzminister und eventuell als Minister des Innern einträte. Als Kriegsminister werden eventuell die Abgeordneten General Antjär und Oberst Tvermoes genannt DaS „Giornale delle Colonie" veröffentlicht fol< gende Depesche aus Mandeley vom 22. d.: Die eng» lische Gesandschaft halte elne langt Unterredung "« dem Kömg vonBirma, welcher den lebhaften»" aussprach. den Conflict mit England in freund,iM licher Weise beizulegen. AuS der Unterredung geye Y" vor, daß der König an der Niedermetzelung der »ron» schcn Expedition keinerlei Mitschuld halte. . Die Ruhestörungen in Neapel, welche zur SaM ßung der dortigen Universität geführt, sind auf folge ° Motive zurückzuführen: In der italienischen Dep""" tenlammer brachte der Unterrichtsminister Oongyl "" einiger Zeit einen Gesetzentwurf ein, durch welche« ° bestehenden Bestimmungen über die UniversitätSPlUsu» gen abgeändert werden. Der Entwurf schreibt auch °°, daß in Zukunft die Studierenden der Universität ^» pel, falls sie an Vorlesungen thellnehmen wollen, iM"» triculiert werden müssen, wie dies für die übrigen u" ocrsiläten angeordnet ist. Der vom Unterrichtsmui'!« Bonghi eingebrachte Gesetzentwurf, welcher inzw«!^ zur Annahme gelangt ist, behagte nun aber den neap litaner Studenten durchaus nicht, sie remonstrlerten o» gegen, und zwar in tumultuarischer Welse. Den erceo renden Studenten hat sich auch der scandalsüchlige P°" angeschlossen. An der in Madrid am 22. d. stattgefundn Versammlung ehemaliger Deputierten und SenatsM' glieder haben 600 Personen theilgenommen. Die W' sammlung beschloß einstimmig in den demnächst ewzu berufenden Cortes ein VerfassnngSgesetz eW' bringen, das durch einen Compromiß aller monarch»!«^ liberalen Parteien zustande gekommen ist. Die officielle belgrader Zeitung publiclert d berner Postvertrag, welcher in Serbien mit dem 1"' Juli ins Leben tritt. Hagesneuigkeiten. gur Erneuerung der Handelsverträge Es ist immerhin von hohen Interesse. Kenntnis i nehmen, wie sich die in Rom erscheinende ..Opim«"" über die Frage betreffend die Erneuerung der 1876 "' l877 ablaufenden Handelsverträge aussftricht. Das genannte Blatt schreibt: „Die Ziele zu d". wir gelangen wollen, sind klar; unsere finanziellen ^ dürfnisse sind enge mit den wirlhschaftlichen verbüß Wir sind dm Handelsverträgen güuslig gesinnt und M sie ohnewciters den Normaltarifen vor. Die Wahlsch^ lichleit dafür, daß Italien in den zu diesem Ende ^ geleiteten Unterhandlungen Erfolg haben wird. ist ""« ! der ungenauen Angaben ausländischer Blätter »"" geringe. ,^ Die größten Schwierigkeiten können von Ols«"" kommen, das bis zum Ende des nächsten Iah"» ^ eines Tractates versichert hat. der ihm im Wesen " nur allzu günstig ist. Dagegen ist es bekannt, daß ^!» reich mit der Freundlichkeit eines guten Nachbars.', die Italien ihm Dank wissen muß, sich bereit el" hat, die Unterhandlungen zu anticlpleren, die Pc"! z der Grundprincipicn der italienischen Zollreform °e^. jctzt in die Hand genommen und dieselbe mit jen«" ">^ wollen beurtheilt hat, das von dem aufrichtigem M"^ nach Verständigung eingegeben wird. Frankreich, >< ursprünglich zaudernd schien, scheint heute zu M'^, lungen geneigt, überzeugt wie es ist, daß sein n> ________________ Feuilleton. Ver Untergang des „Schiller." Der Hamburger Dampfer „Schiller" ist am 7. d. bei den Scilly.Inseln am Bishoprock gescheitert und in den Wellen des Meeres untergegangen. Er hatte 373 Personen an Bord; wovon bisherigen Meldungen zu-folge, blos fünfzehn Passagiere und 29 Personen von der Mannschaft gerettet sind. Der ..Schiller" verließ Newyorl am 27. April. Gleich zu Veginn der Reise war schlechtes Wetter und Freitag nachts fiel plötzlich so dichter Nebel cin. daß es binnen 15 Minuten schon nicht mehr möglich war, die ganze Länge des Schiffes zu übersehen. Die Segel wurden zwar rasch eingezogen, die Arbeit der Maschinen auf die Hälfte reduciert, aber fast unmittelbar darauf, elwa um 10 Uhr, stieß der „Schiller" heftig auf die Retar-rler«Klippe. Der Allarm verbreitete sich binnen wenigen Minuten durch das ganze Schiff und alleS stürzte hau« fenweise auf Deck. Capitän Thomas bewahrte seine Unerschrockenheit und Ruhe bis zuletzt und versuchte zugleich Trost und Zuversicht zu verbreiten, obwol die Lage offenbar verzweifelt war. Die Geretteten sprechen mit Vewunderung von seinen freilich fruchtlosen Vc mühungen, die Ordnung aufrecht zu erhalten und den panischen Schrecken zu hemmen, der leider die Rettung der meisten verhinderte Eine Kanone wurde etwa sechsmal abgefeuert, bis das naßgewordene Pulver versagte. Hierauf ließ man Raketen steigen, aber alles ohne Er« folg. Inzwischen waren sieben von den acht Voten des Gchisses ausgesetzt worden, aber nur drei konnten sich über Wasser erhalten und von diesen entgingen nur zwei dem Sturm und der Brandung. pnter den Passagieren des „Schiller« befand sich auch ein Angehöriger des Bandes Kram, namens Gottfried Altmann. Am fernen westlichen Gestade geht der stolze Dampfer unter Segel, durch die Wogen des Oceans bricht der „Schiller" sich Bahn zur ersehnten Heimfahrt; er braust dahin über trügerische Tiefen, über bodenlose Wasserschlünde. Und immer höher steigt die Flut; der Meeresspiegel, sonst so klar und blau, des Seemanns ^ust und ^Sehnsucht verdüstert s'ch und immer dräuen« der umzischt der Schaum die Wandungen des Schiffs, das, wie ein schwaches Spielzeug, hin und her die wilde Woge schleudert. Ein dichter Nebelschleier taucht aus dcr Brandung empor und umschließt mit seinen unheimlich grauen Armen das wankende Fahrzeug das fruchtlos mit der tobenden Woge ringt. Weh' den Unglücklichen, die sich dem Boote anvertraut! So nah' dem Ziele! — und all' ihr Hoffen ist dahin, jedwedes Gefühl weicht dem Entsetzen. Schon treibt die Brandung sie zur Klippe dem sicheren Untergang entgegen. Vergebens klammert sich im Angesicht des Todes das bange Kino ans Mutterherz; vergebens sucht die Gattin Hilfe und Rettung an der Brust des Gatten, die Jungfrau bei dem Bruder, bei dem theueren Freunde. So gibt es denn lein Erbarmen sür Euch! Dringt kein Hoffnungsstrahl in Euere Herzen durch die weiten Nebelhüllcn? Hört lein retlend Boot den Hilferuf Eurer Verzweiflung? Soll Euch die empörte See insgesammt in ihren Wellen begraben mit Eueren Hoffnungen und Wünschen, mit den süßen Träumen des WiederlehenS, des lang ersehnten Glückes in den freundlichen Gauen der Heimat? Nein, es gibt lein Erbarmen! Mitleidslos, ohne Erbarmen reißt die Woge fort das Kind vom Arm der Muller, die Gattin von der Seile des Gatten, die Jungfrau von dem Herzen des Bruders und Freundes. Erbarmungslos schließt sich das Meer über seines, — An der Seite des Capiläns kämpft ein I" ^; ling heldenmüthig mit der Uebermacht des Elel" ^ er kämpfte nicht um Weib und Kind, aber " U^,,'t der Mutter, die in banger Sehnsucht seiner N^ ^ harrt; ihr galt der letzte Aufschrei der Verz>misi>'''^il die heranbrausende Woge über dem blondgelocktem ^^„, zusammenschlug. O, könntet Ihr in seiner Scel« ^, was noch sein Herz, sein brechendes bewegt!» '' ß! theuere, geliebte Mutter, dir gehört mein letzt" ^ Dir noch meinen Dank für all' deine i!ieve, I^ßF Da schwindet plötzlich die Besinnung b" Wl', lings; mit ihm sinken in derselben verhäng«" ^ unglücklichen Stunde noch hundert andere in d" liche Tiefe. — fe'" Aber fremdes Leid ums Verlorne w Trost fürs Mutterherz! ,„, " Und ausgeträumt ist jetzt der schone A" F welchem den hoch strebenden Jüngling die «"' ^ sill» der ihr verheißene Kranz gewiegt. Die Knospe- ^i gewiß zur reichen Blüte entfallet, zu s^""^, l" herangereift wäre. hätte die Parze milder ge"" ist — erstickt für immer! .„..„g, "'" Die Mutter blickt in stummer Verzweig" ^> tiefem Schmerz auf die Erstlinge seines SW' sch t' da taucht allmälig das verklärte Bild oeS Da? ^„t>l< denen ncben ihr auf; sie streckt die Arme der ^e chen Nebe nach ihm aus, doch sie läßt sie "" ^e^ wieder sinken, denn es verschwimmt im Gla"« hell Gestalten, die einander in buntem Wechsel sol» licher noch nie geschaut! - , ^ hK Sind das Schöpfungen, die sei»' v'"'ch l^ zaubert hätte, wäre es ihm vergönnt gewesen, ^y ger der Kunst zu leben, oder sind es Oe"" ^ rer, reinerer Sphären, die der Sohn der > Mutter zeichnen will? narr^' M 35f lchafllicher Vortheil ihm au»Hth, au dleser Hugclc^uheit von hüchster Wichtigkeit sich zu belhelliac.,, die Italien, voy der Nothwendigkeit der Kage aetriebe», zu Ende zu fuhren entschlossen ist." ..Im Jahre 1877 laufen alle Handelsverträge manlreichs ab und dies Land wird sich dcm gewaltigen Hollftroblem in denselben Bedingungen, wie heute ^ta« "tn, gegenüber schcn. Gerade ndcr w« Iialicn dazu Müngt ist, sofort und cumululw über ullc Tractate zu Unterhandeln, liegt es in Frankreichs Interesse, die Ver-M'dllmgen bis zum Schlüsse des Jahres 1877 zu ver-chleben, um seine Handelsbeziehungen mit den auswär-Ml, Staaten gleichzeitig zu regeln. Deshalb hat Italien ' arllch seinen Willen zu erkennen gegeben, auf keinen «uslchub eingehen zu können, und seine freundschaftliche, ^er feste Sprache hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Wel. Hes die Stimmung der Schweiz ist, wissen wir noch ^t, hoffen aber, daß sie leine feindselige sei. Die Schweiz, deren Handelsvertrag mit Italien 1877 abruft, tM ein Recht, die Sache aufzuschieben, aber leinen Urtheil dabei, da Italien nicht aufgelegt sein kann, all. layrllch, wie es in früherer Zeit geschehen, zu Gunsten °lr fremden Staaten seine Tarife zu ändern; auch M,nt die Schweiz schon überzeugt, daß fie bei Anlici» plerung der Verhandlungen Gelegenheit hat, ihre Stimme, ">len 3tath und ihren Einfluß geltend zu machen, bevor °5.l mit Oesterreich und Frankreich anSgemachte ilali. M Tarif in unwiderruflicher Weise festgesetzt ist. ^,'ch mit den übrigen Staaten zu beschäftigen, ist nicht "°M, weil Italien zwar bereit ist, sie nach dem Grund-Me der meistbegünstigten Nationen zu behandeln, aber > cy nicht zu ParticularVerhandlungcn herbeilassen kann, °" oenen es nach den inlraft stehenden Verträgen nicht ""Pflichtet ist. Aber auch in diesem Punkte darf Festig-" nicht mit Staarsiim vermischt werden. H Die italienische Regierung ist vollkommen in ihrem ^"chle. den übrigen Staaten die Theilnahme an den Zunächst „^ Fra„lrcich. und Oesterreich und der Schweiz ^ ^öffnenden Unterhandlungen zu weigern; doch ist es ^°M'cht, alle Rcclamationen, Rathschlüge und Be-itu i!"'^"' bie ihr von Seite der befreundeten Staaten di-s ' anzunehmen und gründlich zu studieren. In v''" Hinsicht werden alle Notizen und Verlangen, die s ' England kommen, mit großer Sorgfalt zu erwägen A", und uns ist bekannt, daß schon jetzt einige solcher f e'Mrlimgen, die von Industriellen von Glasgow, Brad. ^ und andern Manufatturcentren dem Minister-Prä« ^liten übermittelt worden, Gegenstand eifriger Prü« lu»g sind." -(Vom Allerhöchsten Hofe.) Se. Majestät der "lser werden am Samstag, dm 29. d.M,, in Wien Audienzen A Uthcilm geruhen. — Die von mehreren Journalen g> brachte ^>r>cht. baß die tta i serr ei se nach Galizicu uuteruleiben ^dc. wirb auch vom „Pester i!loyd'< bestätigt. Das genannte ^'"' l"»l: ..Als Motive des Entschlusses bezeichnet man nicht '"« d" gr°h, A„stre!,g!i:>g. welche dem Monarchen l^eilö durch ° b°lmm,ncr Reise anserlegt winde und cine Wiederholm.g im ^°1!°"»ncr nicht sehr einlabend erscheinen lasse. Man deutet Nn. "'^ °"' daß der Kaiser befürchte, die beiden Bänder Okr ' '"" U,m einen glänzenden Empfang ^u bereiten, sich rgroßr Ausgaben auferlegen. Endlich follen sich auch die Kosten °°lma!i.,es Reise so hoch gestellt haben, daß eine Ueberschrri- »vllrd ""fassungsmäßig eingestellten Hosstaatseta!« drohen ltte^>."""" ber Kaiser noch im diesem Jahre eine auSgedehn, !e^'^"Mernch>m. N»s diesen Gründen dllrfte die Reise nn- blttt.^°^°"°lnach rich ten.) Ihre Excellenzen die tz^" ^lnister Vllso„ Lass er. Dr. Glaser und Dr, von "»^""^ treten am ,. Inni ihren diesjährigen llrlanb an ^ Ud t>„ Minister deß Innern dnrch den Filrsten A n e r «- „t/' °er Justiz, „„d ^^ Untcrrichlsnnnister durch Dr. Ui,- ^ll>^ °""'"' Werden. - Ueber den neuen Handclsnnmster <5rc. tl».. , " ^ hlnmecly llichcrl sich der „Tagesbote ans Mäh-, '>»e ^' '"»"'dem: «Wir wissen, daß dem Ritter v. Ehlnmecly b'K ^ "'^" Unverdrossrnhlit nnb i'i^c ,nr Arbeit innewohn!, ^U°e 1^"^ d'e richtige Ansicht zu l^ssru versteht und die ge- ^ber.s, ""^'^ z» entwickeln im stände ist. Wir haben diese hz'>le>in'U""U Newonnen dnrch die Velrachüing seine« gedeihlichen '>»„„ 'u Mahren, und mir meinen, baß ihm d°« auch auf l"ll> ^", "" Felde ,u erreichen gelinge,, wird. wa« er bei u„S ^!c>s,, ^ bes ^«„^« erzielte. Seine erprobte Treue sllr die "»d ^'".^' swie Lonseqnciiz de« CharallerS, seine angenehmen ^'" ^ttbitt'""^" Umgangssollnen. sowie die Vertrautheit mit ^hse» '"'^°" der Industrie u,'d der Gewerbe, wenigstens in ^'»teis't, ballen "'" '« der Hofsnling auf ein segensreiche« ^>b^/,'" unsere nüslichl» vollswirthschafllichen Vcrhälln'sse ^'» U">! ^"^iche Durchsührnug der beschlossenen «regeln. '>r« .. ^"» sfh„, ,„;, hfsonderem Vertrauen den Schritten ^ "'"«inann-Ministerö „„^^„.« ^l^i^^ntat.) Vin wiener Telegramm berichtet: „Wie h^ slii ^'^ "" lMvisser Josef Wiesinger verhaslel . °1 ^>>a?'^ ^' b°^"' VlSmarck ,u tüblen. Da« Factum >»^!l .,s ' ba al).r noch nach den Complicen de« Nttenlals-ül,^ ^ !»ch! werbe nnb manches nnanfgellllrt sei, werde da« !^'^ sl!"' »falten. W,c die „Presse meldet, wnrde '"^"^>ttc>,l" °'" ''- Mai verhastet. Sein Vries an den Je.- >tz^' lei» V "°" ^"" °'" °" ^" ^'^^ ^°^'l" ll^"'^ U dti ^/ ^"^ <"r die Vorbereitungen 800,000. nach «us-^b," , ^)^^ ^ verlangt haben," — (Denlscher Iuristenlag.) Die ständige Depula» tion de« deutschen Inristentages, welche am 17. d. M unter Vorsitz be« Professar« Gneist in Nürnberg zusammentrat, hat beschlossen, dasz der Inrificntag in bieftm Jahre vom 26. bi« 2«. August in NUrnberg stattfinden soll. In, vorigen Jahre ist die Versamm» lung belamXlich nnSgesllllen. Vor zwri Jahren hat der Jurifien-tag in Hannover sehr wichtige «,schli!ssl hinsichtlich der Strafprozeßordnung gefaßt; er sprach sich unbedingt fllr Kreuzverhör und Oeffentlichleit der Voruntersuchung an«, C« wird sich fragen ob diese Grundsätze gegenüber den zahlreich lantqcwordenen Einsprüchen juristischer Tcchuiler sich drr Relchejustizcommission Geltung verschaffen liinnen. Locales. Handels? und Oewerbelammer für Krai». (Fortsetzung.) Den dritten Gcssl'nswnd der Tagesordnung bildete der vom Secretäv vorgetragene Bericht der dritten Section über das österreichisch. ungarische Zoll- und H a n d e l s b ü n d n i s. Die Section hält es für ein Glück beider Reichshälften, daß beim Abschlüsse des Zoll- und Handels-bündnisses «Msch vom ^4. Dezember 1867, R. G. Bl. Nr. ^ l'x 180«) der seit der Auflassung der Zollschranken, welche sich vom Jahre I?93 bis zum Neu Juli 1851 (ssinauzimmstevialerlaß vom 20. Juni 1851, R. G. Bl. Nr. 1Ü4) au deu Grenzen von Ungarn, Kroatien, Slavonien uud Siebenbürgen befanden, be-steheude Zustand rücksichtlich der gememsameu Zoll greuzeu beibehalten wurde. Die Aufhebung der Zwischen-zollliuie erleichterte wesentlich den Vertehr zwischen deu beideil Läudergedieteu. Uugaru falld deu uächsteu uud bcsteu Abuehmer seiucr Bodeuproductc iu der west-licheu Hälfte Oesterreichs. Die Erzeugnisse der diesseitig cu Neichshälste faudeu wieder deu uächsteu und auch fehr bedeutenden Abnehmer iu Uugaru. Iu Würdigung dieser uicht wegzuleugnenden Thatsachen ist es gewiß im Iutercsse beider Reichshälsteu gelegeu. daß dieselben auch weiterhin ein gemeiusames Zoll uud Haudelsgebiet, umgeben von eiuer gemeiusameu Zoll-greuzc bildeu, daß daher iu beidcu Läudergebieteu die Zolleiuheit aufrecht erhalteu werdcu müsse. Die Section glaubt hiebei auch dem mehrfach ge^ äusierteu Wuusche Ausdruck geben zu solleu, daß auch eine Gleichartigkeit iu der Rechtspflege iu bcideu Läudcr-gebleteu sehr wüuscheuswerth wäre.' weil durch dieselbe die oft au deu Tag treteude Rcchtsuusicherheit iu Uugaru, die deu Haudel daselbst oft zu eiuem uusichrru Ulacht, beseitiget werdcu dürfte. Wesentlich wiirde zur Beseitigung der oft gehörten Uebelstäudc die Einfüh-ruug des iu der diesseitigen Rrichshälfte geltenden Haudl'lSl^sl'kl'uchl-s uud der Wechsi'lorduulig aiich lx'im Haudcl iu Uugnru bcitnislrn. Acoui die ^ntio» die Puukte bezeichnet, iu wclcheu Abäudevuugeu des Zoll uud Haudelsbüuduisses erwüuscht wäreu, glaubt sie uoch eiueu Uiustaud hervorheben zu müsseu. Die seit dem Besteheu des Gesetzes vom ^4. Dezember 1807 (N. G. Bl. Nr. 4 0x 1808) gemachten Erfahrungen lehrcu, daß wol die hohe Regieruug der im Neichsrathe vertretellell Kölligreiche uud Lauder deu gerechteu For-dcrullgeu der lwheu Regierung der Länder der uugari-scheu'^rouc ine hemmeud iu deu Weg trat, daß'hiu gegcu diese, auf das ihr riugeränmte Recht sich stützeud, oft die Eiuführuug vou im Iuteresse der diesseitigeu Beuölkerul'g liegeudeu uud vou der Regierung als zweckdieulich auerkanitteu Maßregeln gehindert hat, obwol sie sich bewußt seiu kouute, daß ihr daraus lciue Nachtheile erwachseu töuutcu. Zur Aegrüuduug desseu weiset die Sectiou auf die iiu verfllösseueu Jahre gepflogeueu Verhaildluugeu rücksichtlich der Verläugeruug des Tcruliues für die zollfreie Einfuhr des Getreides. Damit der hohen Rc qieruug der im Neichsrathc vertreteueu Köuigrelche uud Läuder vouseitc Uligarus bei der Feststellung des ueueu allgemeiueu Zolltarifes uud bei der Abschließuug ueuer ^oU- und Haildelsverträge mit fremdeu Staateu uicht derartige Zwaugslagcu bereitet werdeu töuuteu, die für die Eu'twickluug der österreichischeu Industrie uud des österreichische,, Haudels vo,u Nachtheile wäreu, wäre N'üuscheusN'erth, weuu gleichzeitig mit der Erneuerung dcs >M und Haudclsbilnduisses auch der ueue allge lueiue Zolltarif gemeinschaftlich festgestellt werdeu möchte, der tue Gruudlagc des künftigen Vertragstarifes zu bildeu hätte. „, . . ^ ^ Ucbergeheud zur Beautwortuug der Frage, iu welcheu Pmttteu etwa Abüildcruugeu eiuzeluer Bestim uiuuaeu des Gesetzes von, 24. Dezember 1807 wüu fcheu'slverth wäreu. beehrt sich dle Section nachstehendes in Autrag zu briugcu: Zum Artikel I. Die vierte Aliuea dieses Artikels bestimmt, daß die qegeuwärtigeu Zollausschlüsse von der gemeinsamen Zollgrenze ausgeschlossen blclbeu ^ Nach deu ,uehrfach zur Sprache gebrachten Wüuscheu u,uß sich die Sectiou für d,e Aufhebuug der Zoll-ausschlüfse erkläreu, vou d'""'^ ^"m^ezirt ^raiu iusbe olldere deu Frechafeu D, f. dle Marlgrafschaft Atrien mit deu guaruerischen >nisi'lu uud das em eigeues Zollgebiet bildeude Köuign'ch Dalmawu berühre^ ^ 'Diese Aufhebtlng erschemt uach Ausicht der Sec tion nicht allein im Interesse der trannfchen Indu- striellen unb Kaufleute, sondern auch im Interesse bet Nachbarländer, ja Gesammtösteneichs geboten. Die Zollausschlüsse erschweren nemlich Geschä'fts-verbinduugeu der im Zollgebiete befindlichen Industriellen und Kaufleute mit der iu jenen lebenden Be-völkrruug und entfremden die Länder eines Staates. Es liegt überdies erwiesen vor, daß z. B. der Haudel aus dem Kammerbezirke Kram nach den Zollaussmlüssen cineu bedeuten Rückschritt gemacht hat. Dasselbe gilt von den anderen Ländern Oesterreichs, weil die ausländische Industrie — gegenüber der österreichischen durch die billigere Geldbeschaffung, geringere Besteuerung, billigere Frachttarife X'. begünstiget ^ der öster^ reichisck)eu wirksam Eoncurrenz macht und zum Schaden dieser m den Gebieten der Zollausschlüfse feste Wurzel gefaßt hat. Um für die Erzeugnisse der österreichischen Industrie wieder Dalmatieu, Iftrien x. zu gewinnen nnd diesen dir Möglichkeit zu verschaffen, ihre Boben-producte vortheilhafter in Oesterreich zu verwertheu, er-scheint es driu^end geboten, daß das hohe k. k. Haudels^ miuisterium bei der Verhandlung mit den hohen ungarischen Ministerien rücksichtlich des Zoll und Handels-bnndnifses anch die Frage wegen Aufhebung der Zoll-ausschlüsfe in Anregung briuge und, wenn thunlich, gleichzeitig diese Aufhebung bewirke. Sollte jedoch nach Ansicht der hohen Reqierung der Zeitpunkt noch nicht gekommen sein oder die hohe Regierung der Länder der ungarischen Krone sich damit nicht einverstanden erklären, so uiöae sich die hohe Regierung der diesseitigeu Reichshälfte das Recht ein^ räumen lassen, daß sie berechtiget ist, die in ihrem Gebiete gelegenen Zollausschlüsfe ohne Zustimmung Ungarns aufzuheben. Dieses Recht wäre in diesem Falle auch seitens Oesterreichs Ungarns einzuräumen. (Schluß solgt.) — (Zur K » i serreise.) Herr Hoprio » , Station«-ches der Sildbahn in Vlabresina, arrangierte am li3. b. an« Nn-laß der glücklich abgelaufenen Kaiferreifr und ohne Hindernisse erfolgten Nlitllehr Sr, Majestät de« Kaifer « nach Wien ein patriotisches Fest iu Nabresina, bei welchem auf da« Wohl Sr. Majestät des Kaisers uud der gcsammten laiserlichen Familie begeisterte T aste ausgebracht wurden, — (Truppeninfpec ti on) Se. Erc. der lommandie-rende Veueral l. l. FZM. Freiherr v. Kühn ist am lil. d. von ?aibllch in Triefi angelommeu, inspicierle am 22, die Manuschas: ten de« 72. kanvwehrbataillons. begab sich sofort nach Oilrz unb nnd ist am 24. d. wieder nach Oraz zurückgekehrt — (Ernennung iu Aussicht.) Nn« gnter Quelle »er« lautet, daß dem hochw. Herrn Zeno Freiherrn v, Hirheiml>, Neffe der vor einigen Jahre» hier verstorbenen hochw. Frau Vt. I streiin von Zirheimb, Oberin ds« hirfigen Conven»,» t>er ehrw lllsulinelinllen. das deszeit oacante Ornf l'amberg'sche Canonicat beim hiesigen fillfibischdflichel, Domcopilel verliehen werden wird. — (Kunliwe rle.) Per hiesige Oalanleriebuchbindei Herr Eifert ist willen«, seine drei bereits wiederholt beschriebenen Kunstschnihwerle au« Kerlholz und Va,,mschwamm vor ihrer «l>-sendung noch dnrch 14 Tage in seiner Wohnnng (Gsadischavor. stadt Nr. l»3) zur Nnsicht auszustellen. Herr Eifert w»re bereil, diese Kunstprobucle um einen annehmbaren Preis zu verlausen. — (Aus dem Perei n « leben.) Am 2A. d. hielt der erste lrainische M i li < Ur» V e ter a nen v e rei n in Dom. schale unter Vorsitz de« Obmanne« Herrn Johann Riedl eine Generalversammlung ab, bei welcher sich die im Nez,rle Stein domicilierenden Veteranen zahlreich einfanden Der Obmann begrüßte die Anwesenden mit warmen Worten, legte denselben die Lrfullung des humanen Vereinszwecke« dringend an« Herz uud theilte die bisher dem Vereine zugeflossenen Spenden mit. Der Vegrllßungsrede folgte ein donnerndes „Hoch" auf Se. Majestilt c>e» K a i f e r. Zum Vereinevorsteher wnrbe einstimmig Herr Kecel, Nealitälenbesitzer und Handelsmann in Stein, ge> wühlt. Der neue Pereinsoorstehrr nahm die Wahl an, spendete den namhaften Betrag von 100 ft. znm GrUndnngsfonde, er« klärte, fllr die Vereinsmlrressen lräftigst wirlen zu wollen, und schlosl seine Ansprache mit einem dreimaligen „Hoch" auf den durchlauchtigsten Vereinsprotector, Se. l. Hoheit den Kronprinzen Rudo l,f. Hierauf ergriff Herr Franz Gaur » u , l. l, Nfstften,-arzt der nichtactiven Landwehr und Vezirl«wundarzt in Stein, das Wort, entwickelte die Aufgabe der Vetcranenvereine und brachte schließlich dem Gründer diese« Vereine«, Herr» Johann Riedl, ein „Hoch", in welche« die Versammlung einstimmte. — (Velbftmord) Gin beim Mllhlbesiher Oolob in Obel-laibach in Diensten geNanbener Gehilfe sprang in selbfimürderischrl Absicht in den Fluß und fand dort seinen Tod. — (Entsprungene Häftlinge) Dem „Sloo. Narob" wird au« Vischoflack mitgetheilt. d°ß sUnf in dem dortigen Ve-richtsgesangenhaufe befindliche Häftlinge au« dem Arreste ent. wichen und bi« jeht noch nicht wieoereingebracht wurden. — (« us der VU hnenwelt) In einigen Tagen trifft die Schaufpielergefellschaft Kl e h i n «ly - V ll rg e r, welche sich iu Trief! großen Veifalle« erfreute und bort die neuesten Vlihnen-werle mit hervorragenden Gästen aus der Thcatcrwrll vorsllhrle, iu Laibach ein. um einige Vorstellungen zu »eben Den Lyll», dieser Theaterabende wird Kneisel« Lustspiel „Der liebe Onlel" eröffnen. — (Au« dem Gericht«faale.) Der gewesene Korn-Händler Josef » regorii in Laibach wurde wegen Vergehen« der schuldbaren «lriba vom hiesigen i'anbesgerichle zu zweimonatlichem strenge«, mit Fasten verschärftem Arreste verurtheilt, .- (Vom Vllchertische.) Von Aleranber Lumber« ger's „der ijfierreichi fche Rechenmeister" liegen un, 858 die 5. und 6. Lieferung zur Ansicht vor. Nir länen nicht umhin, dieses gemeinfaßliche Lehr- und Nachschlagebuch des gesummten praktischen Rechnens, dleses Hilfsbuch beim Selbststudinm jedermann, insbesondere auch zum Unterrichtsgebrauche au Handels-lehranstalteu, Gewerbe- und Industrieschulen bestens anzuempfehlen. Bestellungen auf diesen unentbehrlichen „Rechenmeister" besorgt die «uchhandlung v. Kleinmayr H Vamberg in Laibach (Slernallee.) — Unter dem Titel „Auf der Station" erscheint in Wien eine neue illustrierte belletristische Zeitschrift. Als Herausgeber fungiert der hiesigen Gesellschaftskreisen verwandle und hier bekannte Schrift» steller Herr A. von Schweiger» Lerchenfeld. Aus dem lien (Mai) Hefte ersehen wir, das; sich diese neueste Erscheinung am Vuchertische in erster Linie mit höchst interessanten Neisestizzen beschäftigt. Der Preis — 12 Monatshefte b fl. — ist äußerst billig gestellt. Bestellungen besorgt die obgenannte Buchhandlung. — (Die A n c l d o te» - B i b I io th el), ein in huma-ristisch-salyrischer Form geschriebenes Werl, wirb gar manchem Leser die Wollen von sorgenschwerer Stirne scheuchen und ein freundliches Lächeln auf das ernste Angesicht zaubern. Wir machen auf den fitr die j». t. Stadtabonnenten der heutigen „Laibacher Zeitung" beigelegten Prospect besonders aufmerksam und betonen hauptsächlich, daß zu obigem Werke auch zwei in Farbendruck sehr hiibsch ausgeführte Prämienbiloer gegen eine geringe Nachzahlung geliefert werden. — Pränumerationen auf „die Aneldoten-Viblio-thel," welche in circa 16 illustrierten Lieferungen erscheint, übernimmt und führt pünlllich au« die Buchhandlung v. Kleinmayr K Vamberg in Laibach; daselbst erliegen auch die zwei ersten Lieferungen mit der Prämie zur geneigten Ansicht. Original -Korrespondenz. kuüolsswtlll), 24. Mai. (Acterbausch ule filr Krain.) Soll es Nrch oder Stauden sein? — Hie Arch, hie Stauden war die Losung in der lrainischeu Landtagsstube während der neunten Sitzung des Landtages bei der Debatte wegen Errichtung der niederen Nckerbauschule fllr Uuterlrain. Da mir beide Guts-Complere bekannt sind, so will ich eS versuchen, meine Ansicht ilber die größere oder geringere Zweckmäßigkeit derselben in diesen Zellen zu deponieren, glaube aber vor allem constatieren zu sollen, daß ich zu keinem der Besitzer der offerierten Gilter in feindseligen oder besonders freundlichen Beziehungen stehe. So sehr auch das Gut Arch von einer Seite iu Eorrespon-denzen von Arch hervorgehoben worden ist, so ist doch auch dort, so solid die Gebäude dort auch wirtlich sind, nicht alle« Gold, was glänzt! Es wird bei Anrllhmung des Gnlcs Arch der große Wlin. und Obstgarten, der namhafte Acker« und Wiesencomplex betont, allein es werden dabei nur die Lichtseiten hervorgekehrt, die Schattenseiten hingegen sorgfältig verbeckt, denn ein großer Theil der Aeckcr des GuteS liegt bei dem mehr als eine Stunde entfernten Meierhofe Hrovastibrod am Turlflusse, die bedeutendsten Wiesen aber liegen in Hudeuj« gegenüber von St. Kanzia» noch um line halbe Stunde entfernter. Die Felder der Ortschaften Eistibrcg. Mersciavas, Hrovastibrod und Huijamlala werden fast jährlich vom Gurlstusse und Radulabache überschwemmt, wie dies durch die beim l.t. Steuerdepartement erliegenden SchadenerhebuugS-operate erwiesen werden kann, und es würde, wenn statt des nach der Behauptung des archer Korrespondenten in einem Hageldistricte gelegenen Gutes Stauden — Arch gewählt werden wollte, das künftige Musterfeld für Unterlrain in einem notorischen Inuuda» tiouediftricte etabliert werden! Wird wol da« Land Schuhdämmc nach belgischem nnd holländischem Muster an der Maas und Scheldt bauen, um seine Nckerbauschule gegen die periodischen Ueberschwemmungen sicherzustellen ? Oder sollen vielleicht die enormen Hosten aufgeboten werden, um der Bevüllelung Unterricht im Baue vou Schutz-dämmen zu ertheilen, deren Unlcrlrain mit AuSnahme deS erwähnten Districte« nirgends benülhiget? Nrch liegt an der äußersten Grenze von Uuterlraiu, und es wäre die Errichtung der Ackerbauschule dort ein würdiges Seiten-stück zur Wcinbauschule in Slap, nur für dcu engsten Kreis seiner unmittelbaren Umgebung von Nutzen, von einem Nutzen für die Landwirlhschast in Unterlraiu überhaupt, speciell aber für die Bezirke RudolfSwerlh, Mottling, Tschcrnembl, Seisenberg und Treffen hingegen könnte unbedingt niemals die Rede sein, weil Arch von der gewöhnlichen VerlehrSstraße dieser Districte zu abseits gelegen ist, als daß die Bewohner derselben die Portheile einer rationellen Kultur an der Mustetwirlhschaft aus eigener Wahrnehmung kennen zu lernen in die Lage kämen, und es wäre unstreitig ganz nutz» und zwecklos, wenn sich eine« Tages ciu Wanderlehrer in unseren Distrikten auf die Musterwirthschaft in Arch berufen wollte, welche niemand lennt. Ja, wen» Arch ein renommierter Wallfahrtsort wäre! Durch die Lanbtagsverhandlungen sind die Schattenseiten deS Gutes Staude« bereits mit der minutiösesten Genauigkeit de-tailiert worden, so daß es fruchtlose Mühe wäre, dieselben ver> decken zu wollen, und ich will nun die Lichtseiten desselben an« schaulich zu machen trachten und die Vortheile constatieren, welche die Errichtung der Äckerbauschule bei diesem Gutslörper für Hebung der Landwirthschaft im größeren Theile von Unterlrain darbietet. Stauden liegt im Mittelftnnlte der Weinbau-Districte von Uulerlrain mil 7870 Jochen Weinland; es liegt nur 10 Mi« nuten von Rudolfswerth, der zweitgrößten Stadt in Kram, an der besuchtesteu Pcrlehrsstraße dieses Districted, am Knotenpunkte der laibacher, agramer und larlstädtcr Reichsstraßcn und der nach Tscherncmbl, Seisenbelg, Arch und Nasscusuß fühlenden Bezirks-straßen. Rudolfswerth ist Sitz des l. l. Kreisgerichte« und Obergym, nasiums, welches letztere Naturaliensammlunge» besitzt, welche für dcu Unterricht an der Ackerbauschul« zugängig gemacht werden könnten, es besitzt Lehrkräfte, welche bei eintretendem Vedarfe NuShilfe zu leisten geneigt fein dürften. Die studierende Jugend könnte periodisch am Unterrichte in einzelnen Fächern theilnehmen, und so den Sinn für verbesserte, rationelle Landwirthschast verbreiten. Wegen der unmittelbaren Nähe der Stadt wilre die Acker-banschule seinerzeit in der Lage, ihre Producle vortheilhaft zu verwerthen. Die unmittelbare Umgebung deS Gutes Stauden ist nach seincr örtlichen Lage zur Anlage vou Obst- und Rebenschulen, und für einen Versuch«- und Musterweingarlcn vollkommen gc> eignet, und es könnte dort die Anlage neuer Weingärten über» Haupt, und die für den mültlinger und tschernembler Voden, wo ein Theil der Weingärten in Ebenen gelegen ist, so wichtige Methode, wie Weingärten in Ebenen nach niederüsterreichischem, mäh« rifchem und banaler Muster am besten anzulegen seien, studiert, und dnrch einen mit den für derlei Weingärten passendsten Neben-iorlen bepflanzten Versuchsweingarten, iu welchem auch die passendste Erziehungsart festgestellt werden würde, gelehrt werden. Iu Standen könnte die für den größten Theil von Unterlrain und speciell wieder für den möttlinger und lschernembler District so wichtige Kultur ertragreicher Wiesen auf trockenem Boden praktisch eingeführt werden. Ich halte mich nicht für competent, dcu Geldfäckel des Landes Krain zu sondieren und zu urtheilen, ob rnd wie weit der Kostenaufwand für die Errichtung der Nckerbauschule mit den Geldverhällnissen des Lande« harmonieren — mag jedoch Nrch oder Standen erworben werden, so ist der Ankaufspreis immer ein liefer Schnitt in« Fleisch, wenn jedoch die augenfälligen Vortheile, welche voraussichtlich Stauben vi^'U-v^ von Arch für die Aerbreituug londwirthschafllicher Erfahrungen nnd Kenntnisse iu Unterlrain darbietet, erwogen werden, so bin ich unbedingt über» zeugt, daß von jedem Unbefangenen Stauden gewählt.werden müsse. Ich bin überzeugt, daß e« der Weisheil des h. Landesaus-schnsseS gelingen wird, die Leitung dcö künftigen Institutes in die Hände von Männern zu legen, welche vollkommen befähigt sind, eine den Verhältnissen und Bedürfnissen von Unterlraiu vollkommen entsprechende Musterwirtschaft auf Grund rationeller Versucht für alle Zweige der Laudwirthschaft einzurichten, und so die Bevölkerung praktisch zu lehren, wie der oberste Grundsatz der Landwirthschaft: mit dem möglichst geringen Kulturaufwande den möglichst großen Ertrag zu erziele« — von jedermann, selbst mit den beschränktesten Mitteln erreicht werden kann. ä.. 0. Wir machen hierdurch auf die im heutige» Blatte stehende Annonce der Herren Uaufmann Hirse „ 4 — Hähndel pr. Stück . ^ ^ KuluruY « 3 30 Tauben „ "5 40 Erdäpfel Zentner 2 — Heu pr, Zentner . s zg Linsen Mehen — — Gtroh „ . i ^ Erbsen « ——,, Holz, harte«32", «lft. " ^ Fisolen „ b 50! —welche«, „ 77^ Rmdsschmalz pr. Pfd. — 50 Wem, rothcr.pr. Eimer ^" Schweineschmalz „ 50 — weißer « ^" ^ Speck, frisch. — — > Leinsamen pr. Metzen "^ ^ Speck, zeriiuchtrt Pfd. — 44 ^ Hasen pr. Slllck . "^. Augekommene Fremde. W Am 25. Mai. ..D bstel Stadt Wie«. Ianlovsly, Privatier; Mignon, " j„, ^ Flelner und Linhardt, Wien. — Schnsterschitsch, O"^M' — glocha, Oedenburg. — Kellner, Neif., (Mfchingen. — ^ Sziraly mit Sohn und Tochter, Ungarn. «..hF' Hotel Elefant, ssischer, Wien. — Slusel und Oblal, »«' ^ ^ werth. — Pogatar sammt Frau. — Pototnil Anna, «"'^ r, Peschla. Gendarmerie-Lieut., Dalmatien. — Harsetzly «"' Herenthal, l. t. Oberstlieut., Lemberg. ^iest' valerischer bof. Nenedeti«: und Labore sammt Frau, ^j«, ttaiser von Oesterreich. Drumer Iosefine und Scherz ^ li>raz. ^^ ^ Vlohren. Milanowits, Trieft. — Lal, l. l. Lieut., No"'' Viam, Treffen. — Leben, Kuslach. - Pol, Adelöberg^^ Vieteorologische Beobachtungen in Laiba^. ' u V !: ' tl D 6U.Mg. 742.« 4-11.8 windstill heiter ^ 25. 2,. N. 738.3, -1-24.« WNW.schw. heiter 10.. Ab 737.54 >17.o NW.s. schw. '"",.u,er^ Morgen« Nebel, vor 6 Uhr verschwunden, dann s«° V»' terer Tag, abends starte« Wetterleuchte» in NW. und ^^0'^ Tage«mitl,l der Wärme > 17 8°, um 2 0' Über dew Verantwortlicher Redacteur: Ottomar ^"^<-<^ 3^l)1! ^Nl)t1'l6.)t , ."' ^. ?? . '» Vörse war lu bester Stimmung, aber ohne zene Anregungen, deren sie bedarf, um dleser Stimmung thatsächlichen «lusdrucl zu gebe"- ?,bcl'^' ^V^,.« 5^ culal'0« erhltlt emeu äußerllcheu Impuls, die «ibilrage hatte leine Marge, der Kommissionshandel wenig Aufträge. Die Wilterunasverhültnisfe. die Saatel'st"'" und der Geldstand waren an sich nur genugend, die Tendenz aufrechtzuerhalten, nicht aber sie »u fördern. u ' u -«" «""»unu°vtr,n"n,„e, ^ ^^.^ Mm- ) g, t.....A'10 70 20 Lredltaustlllt........235 50 235-75 Oefierr. Nordwestbahn . . . . 156- 156 50 Siebenbllraer......?^!a 1^'^ Februar.) Nente ^.....7^.^ ^.^, Ered.tanstall. ungar.....225 22525 Rudolfe-Vahn .......144- 144 50 Saatsbahn ... ""U 1ioH Jänner-) Silberrente < - - ?^^ ^4 75 Depositenbank.......140- 141— Staatebahn........294>- 295 Slldbahn ! 3°/ . - - l» 9^ «pril« ) S'lberrente ^ 74.^ 74.75 E«c°n,ptc°nst°lt......?80- 785- Slldbahn.........129 50 130-- .. 5^' . . ^^ kose, 1839........265 - 270— Hl°nco-Vanl .......44 75 45. Theiß-Vahn........IvvbO 189 Slldbabn Von« ''..-- A^ s?'^ « 1854........10425 10475 Handelsbank........68- ^.50 Ungarische Nordostbahn . . . 124 12450 Una Onbabn ' . . - "^ ,. I860........11215 112 30 Nationalbanl.......964- 965 Ungarische Ostbahn.....5050 51-- "l'««"« . - ' ' . ^ „ I860 zu 100 st. ... 11625 1l6 75 Oestcrr. Vanlgesellschafl . . . 17650 178 — Tramway-Gesellsch......122- 123' VrlV«l«,r. 10^ „ 1864........138 t>0 139- Unionbanl ........N0 20 110 40 «redit'L.........' ",g.zb ^" Domänen-Pfandbriefe .... 12650 12675 Nlleinsbaul........17 75 I« Vaugesellschaften. Rudolf«-L........' ,u„ ! !!......l3«°'» ""entr «ommuual 5 Nnlehen . 91- 9150 E,i,abeth-Weftb°hi......186 k»0 187- ^, Ducaten . . 5si.26'/.lr- ^ss/j »etl-«^«..^ 9 " 1 "Ä , Actlen VVN Vaulen. Strecke).........- - Elisabeth.-N. 1. E«,.....93'- 9350 Preuß Kassmsch in« 1 " 63 " <^ ,^ «n.l. «««, "" ^"' tzerdinandS-Nordbahn . . . 1970-1980- sserd.-Nordb.-S.......105-25 105 75 Silber . . 102 „ 10 "" .^ 3"^^"........l"'b" 1^175 ßranz-Joseph-Uahn .... 169 .. I69.50 Vranz-Ioseph-V.......9725 9760 ------^^ c?bli l»b'^, "