Hammtr 89.__Ptll«u, >» 80. 1800.__XI. Jahrgang. PettauerZeitung. Erscheint jeden Ionmag. Vrei« fär PeUau mit Zustellung in« Hau«: Monatlich 80 h, vierieljthrig K 2.40, halbjäh^g K 4.00, ganzjährig K 9.—, mit PostVersendung im Inland«: Monatlich Sb k. vierteljährig K 2 60, haldjährig K 6.—, ganzjährig K 9.60. — linjtlnt Nummern 20 h, Handschriften »erden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beitrügt find erwünscht und «ollen längsten« b« Freitag jeder «Boche eingesandt werden. We ZVahlbewegung. Die WahlkSmpfe haben bereit« begonnen, die CadreL formieren sich und man gewinnt einen Überblick betreff« der Etellnug der Parteien; aber trotz de« Geichreie« bemerkt man bei sämmt-• lichtn Parteien ein» gewisse Abspannung, hervor-gerufen durch die Üderzeng»ag. dofft da« neue Parlament ebensowenig snnctionieren kann, wie da« aufgelöst. Die Maschine setzt sich allerding« mechanisch in Beweaung. die Parteiprogramme tauchen wieder auf und werden abgeleiert, weil man den Wählern doch etwa« versprechen muß. aber ernste Politiker sind sich klar, das« die letzte Stunde für unser Parlament geschlagen hat. das« e» sich also nur darum handelt, den maßgebenden Per-jflnli&feittn Österreich« noch einmal zum Scklusse ihre Partei al« eine zahlreiche und «ächtige Organisation zu zeige». Dabei befinden sich die Deutsche» ms»serne im Nachtheile, weil sie in zahlreiche Fraktionen zersplittert, durch .Radicolit»»««" da« ersetzen »Asien, im* ihnen an Einigkeit fehlt. In Styxfl setzt Wolf die Liberalen vor die lhüre, in Nietzerdsterreich versuchen die Christ-lichf-eiale» bei deutsche» Batttpaitei Mandate abzunehmen und Dr. Liieger führt nach Tirol, um einige klerikale Wahlbezirke zu erobern. In unserem enteren Heimatland« wird sich wenig ändern, höchsten«, das« die Klerikalen einige Mandate an den Bauernbund verlieren und der chrWch-sociale Schoißwohl gegen einen Social-demokraten unterliegt. Der Grazer Wahlbezirk der b. Curie, welche infolge der grenzenlosen Borniertheit der bürgerlichen Parteiführer dem Socialisten Rcsel zufiel, wird wahrscheinlich dem „Soci" bleiben, weil sich die Bürgerlichen nicht einigen können. Bi«her konnten wir nur über WahlkSmpfe unter den Deutschen berichten, von jenen ^Wahlbezirken. welche von unseren nationalen Gegnern bedroht sind, oder ihnen abgenommen werden könnten, davon spricht kein Mensch. Wir meinen den Stödtedezirk Cilli. welcher thatsächlich ge-fährdet ist und die Landgemeinden Marburg, welche bei einiger Energie für da« Deutschthuni zurückerobert werden könnten, ja e« gäbe noch andere Bezirke in Untersteiermark, wo etwa« zu machen wäre, wenn die Deutschen endlich ihre ganze Kraft gegen den nationale« Gegner wenden würde», statt sich gegenseitig zu zerfleische» Wir geben un« keiner Täuschung hin. Untersteiermark wird bei« Wahltampfe ganz und Sr nur aus seine eigenen Mittel angewiesen n und e« wird in erprobter Sündhaftigkeit und Treue seinen Mami stellen. Jene Erfolge aber, welche erzielt werde» könnten, wenn an« vorn Oberlande die noch,»», Seidmittel zur Verfügung gestellt würden, diese Erfolge werden die«mal wie immer, infolge Geldmangel« an«-bleiben. Im Mchlr flodrvischrr Ionr naliM. Die Glovenenblätter haben jetzt gute Zeiten. Mitten in die Eaneregurkenzeit fiel die Feier in Pettau und nun haben die Herren Redacteure in Marburg. Cilli und Laibach Material, um die Spalten ihrcr geifteSarnien PrefSproducte zu füllen und Gelegenheit, wieder einmal ordentlich über unsere Stadt und deren Bewohner loszuziehen. An der Spietze marschiert natürlich die .Domo- Weltschmerz! Ist die Dichterin jung, so hat sie sicher noch keinen Schatz und sehnt sich nach so etwa«, ist sie nicht mehr jung, dann plagt sie den Leser mit wehmnth«vollen Erinnerungen über verlorene« Glück, wie Frau Elfe Kastner-Micha^ litschke, welche sich zum Schlüsse gar al« brave Mama dreier Kinder entpuppt. In der feste» Hoffnung, das« die besagten drei Kinder stet« ge> stopfte Strümpfe tragen und nicht etwa infolge der dichterischen Neigungen Mama« mit unge-wajchenen Gesichtern herumlaufen, beginne ich nun mein Kritikeramt. Ihren verstorbene» Papa begrüßt die Dame folgendermaßen: Nie kann ich deiner Liebe mehr entgelten. Mit der du mich umschlossen tief und rein kann nur flehen zu dem Herrn der Welten laß' dafür dich zweifach selig sein! Warum nicht dreifach, auf einmal mehr oder weniger kommt'« doch nicht an! Ich hatte keine Thränen, vtarr war mein Schmerz und stumm, So giengen mir die Tage, Die Rächte mir herum. — Ein schöne« Bild! Wie die Tage und Nächte stumm, mit langen Gesichtern uin die weinende Dichterin hcrumlpazieren! Und so blättere ich weiter in dem bunt verzierten Büchlein, halb belustigt, halb geärgert, vina- in Cilli, wclche in einer Nummer verschiedene Artikel und Berichte losließ, theil« gegen Pettau, «heil« gegen f f f .Stajerc". Da diese« Preftor^a» aber lediglich die Ansichten einiger hdchlt einflußloser sloveuischer Advokaten vertritt, fühlen wir un« nicht verpflichtet, auf seine Schwefeleien zu antworte». Ander« steht die Sache mit der clericalen Presse. Hier heißt e« Respekt haben; spricht doch an« den Spalten der .Süd» steirifchen" und de» „Gospodar" der Geist jener privilegierten Classe, welcher da« Landvolk iu Untersteiermark willenlo», wie einer höheren Macht Heerfolge leistet, «der auch hier frnd die Au«, lifsunge» de« „Gospodar" nicht ernst zu nehmen, die Herren glaube» ja selbst nicht, was sie dem arme» Bauer in de» Blättern vormache». Bleibt also mir die „Südstreirische"! Diese« wackere Blatt, welche« sich offenbar in letzter Zeit au« versehen einige Giftzähne au«gebifftn hat, findet nicht den Math, direkt gegen di« Theil-nehmet am Fche loszuziehen (siehe Regieru»g«sub. vention), sonder» st« sucht denselben Effect dadurch £ erreichen, das« sie einen Artikel begeifert, welchen ». P»st o r in der .Tage«posf über dieselbe An-aelegenheit veröffentlicht hat. Da lesen wir nun aller-' Hand Neuigkeiten z. B.. das« der selige Abgeordneten. Nenegat Hermann da»Pettauer Gymnasium in« Leben rief und dann fahrt da« »»ackere Blatt fort: „Dnrtf*e Schikc Im* t* in P«üm un-möglich fo viele geben, das« sie «in vollständige« Gymnasium füllen könnten. Da« ivar vom Anfang klar und e« wäre, wenn nicht Leidenschaft über da« Gymnasium in Pettau die Geschicke führe» würde, einfach der Lehrplan, wie ein solcher an den Staat«-Mi«telschule» besteht, ohne alle Ein-schränkung auch an diesem Gymnasium einzu-führen und e« würde da« Gymuasium nicht allein genug bevölkert werden, sondern ein au«- bi« — nun ich will die Dichterin selbst reden lassen: Du hältst ein dünne« Hestchen in der Hand, Ach, Verse sind'« — au» deiner Jugend Zeiten, Au« alter, längst enifloh'ner Träume Land. Dein Blick will rasch daran vorübergleitea. Doch sieh, da seflelt dich ein glühend Wort, Und staunend lie«t da weiter — Zeil' um Zeile, Und Iv da« ganze alte Büchlein fort. Gedichte find e« — kunstlos, sonder Feile. Wie arm die Jfarnn — der Inhalt überreich l De« Spottet stirbt auf deinem Munde — Bon <9M und Weh, versunk'nen Märchen gleiche Wird dir in schlichten Versen laute thawt. Ein Wunder scheint dir «, wie in raschem Zug Einst die aledanten adlennüthig flogen, Wie hoch hinan, wie tief hinab dich trug Dein heiße« Herz in ungestümen Wogen. Wie wild, wie kühn trieb deine Phantasie, Gleich einem Ritt aus ungezäumten Rosten Wa« dir im Herzen jauchzte, brannte, schrie, Davon die Lipven selig überflössen. Frau Elfe Kastner schreibt formlos, ihre Bilder zeigen nicht immer geläuterten Gesch t;ack, gut die Hälfte ihrer Verse hätte» wir ihr gerne geschenkt, allerhand manieriertes Zeug und falsche Sentimentalität, aber wo das W e i b feine Herzens-neiguiig schildert, da ist sie hinreißend, im höchsten. Sinne liebenswürdig und geistvoll. Nische Gedichte von Gts» L»st»tr-Mich«lltfchkt. „Einer verehrlichen Redaction! Die bisher crichienene» Kritiken — in 70 in- und ausländische» Blättern heben übereinstimmend da« große und eigenartige Talent der Verfasserin hervor." Begleitet von diesem wohlmeinenden kritische» Rippenstoße kommt un« ein Band lyrischer Ge-dichte zu. Nu» soll ich recensieren? Keine Idee! Recensionen erwartet die löbliche Verlagsanstalt nur von den .großen" Journalen, den .kleinen Blalteln' wird da« Urtheil entweder fix und fertig in« Hau« gestellt, oder wie in diesem Falle mit Schlagworten in die Feder getröpfelt, damit der unzivilisierte Prorinzjournalist feine DankeS-schuld tu passender Form bezahle, für da« Glück, einen Band Gedichte al« Geschenk zu erhalte». Wehe, dreimal wehc, arme Psyche, in wessen Hände bist du gefalle»! !. habe aucb ich einst lyrische Gedichte ver-brechen und laste mich nur ungern an meine »poetischen- Jugendsünden erinnern, 2. hat mich ei» gewisser Byron von Grund au» verdorben, so daf« ich bei Lyrikern in einer Zeile immer zwei geniale Gedanken fordere nnd 3. habe ich heillosen Respekt vor der Damenlyrik! Weltschmerz, nicht« als gezeichnetes Schüler-Material erhalten. Allein dem stand ein Hinderniß entgegen, der Wurzel-haste Nationalismus. man wollte a tout prix eine GeriilaniiotionS'Ansialt haben und um die», wenigste«» für die Höchste Zukunft, durchführen zu können, schuf man mit erbettelten Mitteln da» sogenannte „Deutsche Studentenheim' und sträubte sich, man möchte sagen mit alle» Bieren, gegen die Verstaatlichung der Lehranstalt. Da» ganze ° Land tntif» also weiterhin die Lasten de» Gymiia-sium» in Petlou tragen, nur zu dem Zwecke, das» au demselben u»cntw,.>t die Germauisieruiig stovenischer Kinder, die Dank den Verhältnissen e» frequentieren müsse», sortgesetzt iverden kann. Wir unsererseits wünschen dem Gymnasium in Pettau trotzdeni volle» Gedeihen, da wir nicht kurzsichtig genug sind, nm mit Herrn v. JJJiftor zu wähnen, dasselbe werde .mit dazu beitrage», ein Bollwerk de« DeutschthumS in Untersteiermark zu werden". Die Ereignisse entwickeln sich natur-gemäß und auf diese vertraue» wir. fest davon überzeugt, das« künstlich gepflegte Pflanze» nicht über Gebühr lange anhaltr». Wir wünsche» und habe« die gegründetste Hoffnung, das« Herr v. Pistor, wenn nicht wirklich erlebt, doch e« erleben könnte, das« der Landtag von Steiermark mit der Erichiung de» Gymnasium» in Pettau zwar eine gute, aber keineswegs »nr für da» Deutschthum im Lande wichtige That geschaffen bat, die in der Zukunft somit gut« Frucht trage» wird." Gewiss, da» Pettauer Gymnasium wird auch von slovenische» Schüler» besucht, und wen» wir von jenem nationale» Fanatismus erfüllt wären, welcher offenbar den Schreiber der „Süd-sleirijchen" beherrscht, hätten wir überhaupt ans die Gründung einer Anstalt verzichten müssen, welche den Bauernsöhnen da« Mrttelschulstudium erleichtert und verbilligte War man sich doch bei un» klar, das» Germaaisierung»a»stalten stet« den entgegengesetzten Erlolg erzielen und nach der alten Regel, Druck erzeugt Gegendruck, erst recht nationale Fauatiker z» Tage fördern, haben wir doch Erfahrung,» in Fülle, das« Schüler, welche sich in der Mittelschule al« Teutsche geberdeteu und al« solche Unterstützungen erhielten, sich auf der Hochschule al» echte Slovenen entpuppten. Mit der Germanisierung ist'«, als» »icht» und wir glaube» kaum, das» « i n Schüler, welcher da» Gymnasium al» Slovene beiritt. da», selbe al» Deutscher verlasse» wird, aber eine Stätte wurde gegründet, wo unsere Jugend in deutschem Sinne gebildet wird und wo die slovenische» Jünglinge deutsche« Wisse» an» erster Hand nicht au»unverständlichen Übersetzungen kennen lernen, so das» sie vor den» Jrrwahne. sie hätten .slovenische Bildung" und .slovenische Wissen-schasl" in sich aiifgenomme», bewahrt bleibe», ein Jrrwah», der an gewissen StaatSanstalten von einzelnen Lehrern init Absicht gezüchtet wird. W«i» aber die Errichtung de» „Deutschen St»-dentenheim»" anbelangt, darüber hätte der Artikel« schreiber der .Südst,irischen" besser geschwiegen! Noch nie ist e« un« in den Sinn gekommen, über die Studentenküchen ia Eilli und Marburg und über die slovenischen Unterstützungsvereine abfällig zu urtheilen oder gar gemeine Witze zu reißen, im Gegentheile, in Hunderte» vo» Fälle» babe» auch deutsche Bürger den slovenischen Stu-denten Freitische und Unterstützungen gewährt, wenn wir aber endlich auch für unsere Stamme»-genossen sorgen, so erfüllen wir nur eine heilige, laiig versäumte Pflicht. Wir »verden also weiter .betteln" und da wir »»« dabei nur an stramme StammeSgeiivsse» wenden und nicht bei den „nationale» Gegnern" herumsechten wie gewisse windisch, Studiosi, so geht da», wa» wir Deutsche unter un» abmache», die Herren Wenden gar uicht» an! Wenn un» aber der Artikelschreiber weiß machen will, e» »»erde einst der Tag kommen, an welchem der slovenische Gemeinderath der Stadt Pettau im Einvernehme» mit dem LaudeSau»-schufst de» slovenisch-illyrischen Königreiche» die deutsche Unterrichtssprache im Pettauer Gymnasium durch die slovenische ersetzt, so werden wir diesen großen Tag mit Ruhe erwarten, empfehle» aber — 2 — vorläufig dem fantaflevolle» Herrn kalte Kopf-Umschläge zur Wiederherstellung seiner Gesundheit. Der Gosxodar über Kenau. In jener Einsendung dc« .Gospodar", weiche über da« St. Marxuer Banderinm berichtet, findet sich ei» Absatz, welchen wir unseren Lesern darum mittheile», damit sie erfahren, welch' in-same Lügen und Gemeinheiten in einem Blatte veröffentlicht werden, welche» von S. G Herrn Domherrn K r i i a » i i in Marburg redigiert wird. Da» Ehrcublatt schreibt: .Vom Pettlluer Feld wird uu» geschrieben: Lieber „Slovenaki Gospodar!" Viel Schöne» hast Du Deine» Lesern geboten, monche schauer-liche Begebenheit uns Slovene» erzählt, aber so etwa», wa» die vergangenen Tage unter unseren Feldler» geschah, so etwa» sage ich Dir. einen Christen menschen könnt, die« nicht einfallen. Richt lange verbreitete sich die Neuigkeit, das» der Statthalter Graf Elary i» unsere Stadt Pettau komme. Begleite» wird ihn Graf Attem». Ver-eint wollen sie da« neue Franz Josef-Gymnasium eröffnen, nachdem fahren sie aber in die nahe Kollo«, die Schäden nnd verlauste» R,ben be-sichtigen. Gut! Un» Slovenen hat da» wohl wenig interessirt. Wir wissen ja gut, das» da« Gymnasium nur für die alücklichen Söhne der Mutter Germania und für die verunglückte» Remöuren geöffnet wird, für solche Slovenen, welche sich ihrcr leiblichen Mutter schämen. Wa« geht un« ein solche« Gymnasium an? Nur die« brennt un», das« auch ein anständige» Sümmchen slovenischen Gelde« zur Vergrößerung der deutschen Mittelschule dazu gieng, wir Slovenen aber hab,» heutzutage noch keine Mittelschule. Und das» sie in der Kollo» vorerst die Weingärt,n der deutschen und halbdeutschen Städtler besehen werden, ist ebensall» eine alte Sache bei un»." Der Berichterstatter stellt also folgende Be-hauptungen auf: 1. das» jene 80 slovenischen Schüler, welche da» Pettauer Gymnasium be-suche», ^verunglückte Nemüuren" sind, welche sich ihrer slovenischen Mutter schämen, 8. das» die Slovene» noch keint ^Mittelschule habe», 3. das« der Statthalter in der Kollo» nur die Wein-gärten deutscher Besitzer besichtigte. Der erste Vorwurs läs»t un» kalt, wenn der Schmierfink au» St. Marxen die slovenischen Stndenten beschimpft, so mag er da» mit seinem Gewissen abmache», wen» er aber behauptet, das» die Sloveiie» keine Mittelschule habe», so ist die» eine impertinente Lüge, denn dir Slovenen haben genau datselbe Anrecht an sämmtlichen Mittelschuln!, wie die Deutsche» und »ütz,n diese» Recht an», da sie ihre Söhne an diesen Anstalten studieren lassen. Dass die slovenischen Jünglinge an diesen Gymnasien nicht entnationa-lisirt werde», sieht ma» am besten an den slo-venischen Advokaten, Notaren. Ärzte» und Priestern, welche trotz ihrer Bildung an deutschen Anstalten fanatische Slovenen geblieben sind. Aber die Fahrt de» Statthalter» in die Kollo»! Da wird doch etwa» Wahre» an der Sache sein?! Die Route für die Fahrt de» Statthalter» in die Kollos wurde vom k. k. Reb-lauScommisiär Matiaiiü, einem fanatische» Slo-Vene» bestimmt, auch dieser Borwnrs ist pure Erfindung und ordinäre Lüge. Run fragen wir den Domherrn KrittauiÄi Wie erfüllen Sie ihre Pflicht, al» Leiter eine» katholischen Blatte», wenn sie unbesehen Einsen-düngen veröffentlichen, welche der Wahrheit ge-radezu ins Gesicht schlagen und offenbar nur zu dem Zwecke erfunden wurde«, um Haß zu fäen? Ist da» ei» Geschäft sür katholische Priester? Wie können Sie mit gutem Gewissen Sakramente spenden und da» Meßopfer durbringen. während unter Ihrer Mithilfe die Herzen der Landlente vergiftet und mit Mißtrauen und Feindseligkeit gegen ihre Mitbürger erfüllt werden. Wo soll da Religiosität uud Achtung des Priesterstand,» ge-deihe», wenn hervorragende Priester, „Dom-Herren", eine so bedauerliche Doppelrolle spielen. Localnachrichten. iUolerrichtscnr, fjtr Tanzkunst >»t Ab-standslehre.) wir werd,» ersucht, mitzutheilen, das» Professor der Tanzkunst Herr Eduard E i ch l e r Donner-tag den 4. Oktober im hiesigen Eastnosaale die Lehrkurse für die studierende Jugend um 5 Uhr nachmittag« und für die erwachsene» Schüler um 8 Uhr abeud« beginnen wird. (AlimSekfeier.) Am S. d. M. wurde >n Haibin große .Slomsekfeier" abgehalten, ver-anstaltet vom kraiuerische» Oberlehrer »nd Herrn G r a ch e r. Diese beide» Herren können für sich da» Verdienst in Anspruch uehmen, durch ihr terroristische« Austreten da» friedliche Dörfchen in Unruhe verf tzt zu haben. Dißh«»delt.) «m 21. d. M. geriethen beim Steineabladen die Knechte de« Herrn Murschetz Josef Hernüiö und Martin Zorjan in Streit, in dessen Verlaufe Hernüiü den Zorjan mit einer höl-zerne» Walze derart über de» Kops schlug, das« er bewnßllo« zusammenbrach. Der schwer Ver-letzte wurde ia da« Spital übertragen, gegen den Thäter da« Strafversahren eingeleitet. tF»«d»trhei«lich»g.) Am 24. d. M. er. stattete der Gastwirt M u r k o v i ö au« Sauritsch die Anzeige, das« er beim Hutter'schen Hause eine Fünfguldennote verloren habe und beschul-digte den Knecht Johann In«, die Note gefunden nnd sich angeeignet zu hoben. Die von der Sicherheit«behörde eingeleitete Untersuchung be-ftätigte diese Vermuthung. Franz Ju« gestand die Fundverheimlichung ein und die Fünsgulde». note wurde in seinen« Besitze vorgefunden. <9m lUfrrirn prlrrtra.) Am Sonntag ge-aen Abend wurde ei» fremder Man» unter drei Pserdeirauf der Straße liegend, in schwerverletztem Zustande getroffen. Er holte eine schwere Kopfwunde und war vollkommen bewus«tlo«. Vom Moschganzer Gemeindevorsteher wurde der Mann in da« allgemeine Krankenhaus nach Pettau überbracht. Man fand bei ihm auch eine» größeren Geldbetrag. Der Mann dürfte au« dem Lavantthal sein, weil man unter seine» Briefschaften die Adresse Michael Orlasch au« St. Stefan im Lavantthale vorfand und dürfte ei» Pferdehändler sein. Sein Zustand ist ei» hoffnungsloser. Auswärtige Neuigkeiten. (Lern« £tt)rn«rk). Die BereinLleitung besteht dermalen au« de» »achbenannte» Herren: Obmann: Dr. Raimund Neckermann. RechlSanwalt- 1. Obmann Stellvertreter: Dr. Robert Fleischhacker. Privatgelehrter; Dr. Paul Hofsman» von Wellenhos, Oberrealschulprosessor; 1. Schriftführer: Dr. Ferdinand Khull, Gymna-sialprofefsor; 2. Schriftführer: Heinrich Wastian, Schriftsteller; 1. Zahlmeister: Adolf Horneck, der Gemeindesparrasse; 2. Zahlmeister; Richard Seewan, städtischer Rech»ung«rath; Josef Ackert städt. Baudirector a. D.. Ludwig v. Bernuth, Eivilingenieur; maß. pkarm. Adolf Fizia, Apotheker; Albert Hirt, Schriftleiter: Richard Klos«, städtischer Ingenieur; Doctor Julius Kratter, Universitätsprofessor; Franz Pichler, Druckereidirector; Josef Plenk, NotariatSanwär-ter; Heinrich Wachtler, städtischer Jngenienr (alle diese in Graz): Dr. Edwin Ambrositsch. Anwaltei-anwärter in Cilli; Josef Böheim, Uhrmacher in Liiit; Max N. v. Bürger, Fabriksbesitzer in Kla-aensurt; Dr. HanS Hock, Arzt i» Villach; Simon Rieger, Jngenienr zu Neumarktl in Oberkrain; Josef Teplarek, NatoriatSanwärter iu Mddling; Adolf Tomschick. Südbahnbeamter in Wien; (So-millo Valenta, Oberingeuieur in Marburg. Ersatzmänner: Victor Emanuel Berka, Handels-academie-Profesior; HanS Grußer. PapierhSndler; Theodor Peupelmann, Ingenieur; Franz Prechtl, städt. Rechnung«revident; Friedr. Reinitzer, Technik-Professor; Dr. Moritz Riipschl, Buche-reibeamter. Aufsicht«räthe: Dr. Juliu« v. Derschatta, RechtSanwalt in Graz; Anton Fürst, Gewerkt in Kindberg; Dr. Friedrich Reicher. LandeSanSschns«. beisitzer in Graz; Gust. Stiger, Kaufmann in Cilli; Attton Rudolf Walz. Gutsbesitzer in Wart-berg im Mürzthalx. (Suntinachling) Um die Aiminduüg künstlicher Düngemittel in der Land-ivirtschaft, insbesondere für den Obst- und Weinbau >N Steiermark zn fördern, hat der hohe fteierm. Lan-deSauifchusS mit Verordnung vom 30. Juli 1895 — 3 ~ 20396 die fteierm. landwirtschaftlich chemische nd,«.Bers»ch«station in Marb»rg beauftragt, die Bestellung solcher Düngemittel aus genossen-schastlichem Wege in billiger Weise durchzuführen. D«e Bestellung durch die genannte Anstalt erfolgt, sobald sich Theilnehmer für eine Menge von nahezu 10.000 Kilogr. gesunden haben. E« er» geht dal)er an alle Interessenten, welche ihren Bedarf a» künstlichen Düngemitteln in dieser Weise decke» wollen, die Aufforderung, sich für die Herbstsaiso» thuutichst sosort, jedenfall« bi» läng-sten« 12. l>tober entweder schriftlich unter An-gäbe der gewünschten Menge uud der Art de« benöthigtc» Düngemittel« an die unttrzeichneie Leitung zu wenden, odcr diese Angaben persönlich in den Räumen dcr Anstalt (Urbanigasse 23) zu mache». Die Vertheilung erfolgt sogleich »ach Au-kunst der Sendung, wovon die Teilnehmer verständigt werden, am Bahnhose in Marburg oder gegen einen geringen, durch die Überführung«-kosten verursachten Ausschlag innerhalb 1—2 Wochen im Lagerraume der Versuchsstation. Die Bezahlung hat sosort beim Empfange de« Dün-gemittet« zu erfolgen. Alle nähereu Auskünfte ertheilt: Die Leitung der land.-chem. Lande«-Versuch-Station in Marburg. (£ttdmirk-f«Un)rr.) Dieser Tage wird der Südmark-Kaltnder aus da» Jahr 1901 aus dem Markte erscheinen. Den Zeitiveiser selbst zieren Sprüche von Felix Dahn, Gustav Freytag, Karl Wilhelm GatvalowSki, Martin Greis, Robert Hamcrling. Franz Keim, Gottsried Keller. AureliuS Polzer, Heinrich Wastian, Adolf Graf v. Weftarp, Ernst v. Wildenbruch. In hohem Maße schätzen«-wert ist da« Verzeichnis von Name» deutscher Herkunft. Da», wie alljährlich, von Karl W. GawalowSki und AureliuS Polzer geleitete Süd-niark-Jahrbuch bietet auch in diesem seinem vierten Band« eine reiche Fülle deS Belehrenden und Unterhaltenden mit hübschem Bilderschmucke. AnS dem vortreffliche» Inhalte heben wir hervor: Der Haidehof. von Anton Ohorn; Heinrich Wastian (ein LcbenSbild). von AureliuS Polzer; Seine letzte und erste Hasenjagd, Humoreske vo» Grunert Linke; KriegSerinneruitgen eines öfter-reichlichen Landtkuechte« au« dem 16. Jahrhundert, von Dr. Ferd. Khull; Betrachtungen über Alpen-wirtschast, von Dr. P. Schuppli; Der Grenzzaun, eine Sonnwendgeschichte von Frido Kordon; Heiligwafser von Anton Renk; Die nächste Volks-zählung, vo» Moriz Richter; Hexten» 50.000 Gulden, eine Erzählung von Peter Rosegger; Ha-merling al« Erzieher, von Heinrich Wastian; Au« der Umgebung von S. Veit an der Gla», v. Ludwig Jahne; Da» Neusonntagskind, ein Märchen von Dr. Franz Grober; Die Viehzucht in den Alpenländern. von Friedrich Waldcck; Die Schuach. vo» Hanö Fraungruber; Karl Gottsried R. v. Leitner. von Karl W. Gawa-lowSki; Ter Türkensimmerl, von M. Murland. Eingestreut sind Gedichte vo» Siglinde v. Mayen. Han« Fraungruber. Karl W. GatvalowSki. M. Greif, Fritz vo» Holzhausen. Franz Kcim, O. Kernstock, Gottfried Leitner. Anton August Naaff. Adolf Pichler, AureliuS Polzer. Anton Renk, Moriz Schadeck, Heinrich Wastian. So geht unser Südmark-Kalender reich am Inhalte und schön am Gewandt zum viertenmale in die Welt und wird gewij« wie seine Vorgänger, jedem ein willkommener GeleitSmann sein. Mögen sich die Volksgenossen seiner warm annehmen. (vriltschcr Schulvercin.j In der Sitzung de» engere» Ausschusses vom 19. September 1900 wurde dein a»s seiner Stellung als Obmann der Ortsgruppe St. Egydi scheidenden Herren Ego» Ritter vo» Pistor der Dank des Vereines für sein langjähriges erfolgreiches Wirke» auSgejpro» chk». Der Anfall vo» Legate» »ach Herr» Friede rich Fitz i» Baden, welcher je 1000 st. den Ortsgruppen Baden und WcikerSdorf testirte, wurde dankend znr Kenntnis genommen. Der Schule in Wetzla» wurde ein Beitrag zur Schulerhaltung bewilligt, der Schule in Renwa-liögrüu wurde für Reparaturen und der Schule in Bcnetzki für Herstellung dcS FußbodeuS die nöthige» Beträge zugewiesen; der Schule in Walzlav wurde als Schulgeld jflr arme Kinder, den Schulen in Obersekrschan, Hluboka »nd SaSkal für Lehrmittel, der Schule in Hütten-dorf für Lehrmittel die erforderliche» Beträge be-willigt. Dir Baujubvention sür die Schul« in RöSdritz- Reustift wurde flüssig gemacht uud die Überweisung angeorduet, der Schule iu Höfen ei» Betrag als Schulaeldpauschale zugemittelt. Angelegenheiten der Schulen in Schivanenberg. Nawlow, Laibach und Pilsen wurden berathen »nd der Erledigung zugesührt. Die Vorschläge zur Wahl deS KindergartenauSschusseS in Blatt-uitz - Nürscha» ivurde» genehmigt und zur Ent» schädigiiug für die den deutschen Gemeindemitglie» der» von DeSlaveu anläßlich deS Schulbaue» erwachsenen Laste» ei» Credit bewilligt. Schließ-lich wurde einem fleißigen und talentvollen Schüler der Gewerbeschule in Klagenfurt der Fortbezug de« Stipendium« für da« Schuljahr 1900—1901 zugesichert. An Spenden giengen ferner ein: Ortsgruppe Bense» t( 2'—; Haug»-dors Keyelpartie K —40; Ortsgruppe Hermannscifen K 5 32. Ortsgruppe Görkau 60'—. Arnoldstei». Spende eine« Ungenannten au« Dankbarkeit sür die der dortigen Schule sei-te»« de« deutsche» Schulvereine« erwiesenen Wohlthaten K 40— Aus Sammelschützen giengen ein: Arnoldstein X 163 11, Proßnitz li 30 90. Handel, Gewerbe u. Landwirt-schast. Der Gewerbeltand im Untergang. Bei der am 17. Juli in den Aniiensäle» zu Graz abgehaltenen BolkS(?)-Versammlnng bezeichnete der jüdische Arbeiterführer Dr. Scha-cherl die Grazer Gewerbetreibende» als eine „im Untergänge begriffene Schichte der Bevöl-kming.". Die Gewerbetreibenden können au« dieser Äußerung ersehen, welche» Los ihnen vo» der Socialdemokratie zugedacht ist. Es ist die« ein sehr wertvolle» Geständnis, welche« dem Dr. Schachert jedenfalls uur in der Hitze seiner geharnischte» AuSsühruugen gegen die Freunde de« Friedens und geordneter Zustände ciitschlüpst ist. Und lvenn man noch anS der geradezu unerhörten Gleichmütigkeit und Theil-uahmSlosigkeit eines Theile« des Gewerbestande» gegenüber den gewerblichen Bestreb»»gen Schlüsse ziehen wollte, so hätte dieser AuSspruch factisch Anspruch aus Berechtigung. Sureaukratischer Schimmel. Ein köstliche« Pröbche». wie weit die bu-reaukratische Handhabung der Gesetzgebung führeil kann, bietet die anläsölich eine« Streitfälle« gefällte Entscheidiing de« deutschen Reichskam-mergerichte«, wonach der Barbier einen Kunden, der bereit« eingeseift ist. noch rasieren darf, «venn auch inzwischen die Stunde der gesetzlichen Sonn-tag«rnhe geschlagen hat. Man sollte meinen, da« verstünde sich von selbst »nd müsste nicht erst durch einen Spruch de« Kammergerichte« festgestellt werden. Allz. österr. Kaufmannstag. Zu dem am 8. d. in Wien abgehaltene» 4.' allg. österr. KaufmaiinStag hatte» sich weit über 1000 Delegierte aller politischen Partei» schuttierunge» eingefunden. Vorsitzender Herr Saic (Töplitz) eröffnete den Cougreß mit der Verwahrung, dass der Congreß irgend welche politisch« Richtung verfolge. Derselbe verfolge nur wirtschaftliche Zwecke, denn die Lage der Kaufmannschaft fei ein« trostlose. Sodann be-antragt Herr Vollhofer (Wien) Aushebung sämmtlicher Consumvereine und LebenSmittel-magazine in Fabrik«» tc., sowie Einschränkung deS Filialwescns. (Angenommen.) Eine lebhaste Debatte entwickelte sich über Hausier- unb Ra-tenhandel. Der Referent Decker (Tulln) führte anS, dass die Früge deS Hausierhandels ein Hauptagitatio-iSmittcl für gemiffe politische Par- teijWfde gebildet habt. Solange man dikse Fragt vo« politisch«» Parteiflandpuutt« werbt lösen wollen, werbe sie überha»tpt ungelöSl bleiben. Redner schilderte die Rachtheile de» Hausterhaudel» und dürft «an sich nicht wiindern, wenn ei»-»eine Kausieate sogar zur Steuerverweigerung schreiten woll«». (Unlerbrechiing seit?»« de« Re-ai«ru»g«vertreter».) Gegen die vollständige Ab-ichaffuag de« Hausierhandel« sprach sich Herr Reß lTiilln) au« ) Der Wiener Genieinderath Leitner bemerkte, das« man nur' mit Radika-li«»!u« etwa« erreiche» könne. Man uiSge nicht mit der Hnmanitättduselei kommen. Abg. Bie-lohlawtk betonte. man dürfe nicht mit Hand-schuhen a» die Regieruna herantreten. Der An-trag Decker« aus gänzliche Aushebung de« Hau» sierhandel«, de« DÄailreise»« und de« Ratenhon-del« wurde mit allen gegen eine Stimme auf* genommen. Eine sehr erregte Debatte knüpfte sich an die Autführunqe» «altenbrunner'« (Braunau), wel-cher eine Rrorganisatiou de« Handelsministerium« verlangt«. Ihm wird da« Wort entzogen. Del. Bollenhal« (Graz): Wir dürfte» über unsere For-derungt» nicht sprecht», wnm t« dtm Rtgitrung«-Vertreter nicht couveniert. Stadtrath Fiedler re-seriert da»» über den Terminhandel. Man mllsse mit aller Macht gegen Terminfpiel an der Frucht-bbrse ankämpfe». Del. Englisch (Olmüfe) meint, das« dann die Lichtenstem'» und Üoiisvrten. die sich um die Volkswirtschaft verflucht wenig kümmern, die Getreidepreife dictieren würde». Man hat sich in Berli» mit ähnliche» Versuchen blamiert und »iir der kleine Kaufmann und der Coufument niüßlen bei der Geschichte die Zeche zahle». Über Abäicheruug de« Eo»«ur«vtrfahrenS referierte Smr. t>xman». Stit 25 Jährt», führte Redner au«, ist die Anzahl der Eoncurfe um 200 Perzent gestiegen. Da» liegt in dem leicht-fertigen Ereditgeben und in dtr Überproduktion. Damit erscheint die Tagesordnung al» erle-digt. Zum Schlüsse führt der Vorsitzende au«, das« der Kaufman»«tag trotz politischer Partei-unterschiede «inen ernsten und einige» Verlauf genommen habe. Tag« darauf wurd«n die Mitglieder de» KaufmannStage» im Rathhause von Bürgermeister Dr. Lutger begrüßt, welcher versicherte, die In-troffen de» HandelSstandeS stet« z» wahre» und zu schützen. Herr Saic sagte, der «a»snian»Stag bedeute die Wiedergeburt de« StandeSbewus«tsein« der Kaufleute in Österreich. Trvtz der politische», nationalen »nd confefsionelen Differenzen sei eS gelungen, die Verhandlungen zu einem gedeihliche» Ende zu führen. Dr. Lueger erwiederte, dass alle Unterschiede von denen der Vorredner gesprochen, verschwinden würden (?). wenn man sich darüber klar würde, das» jed.'r Mensch ein Recht hat zu lebe». Die Kaufleute müßen endlich einmal befreit werden vo» jene» Mitsresser», welche den Stand zu Gruiide richte» und dann auch selbst zn Grunde gehe». (Lebhafter Beifall.) Herr Saic toastierte auf de» Bürgermeister, Herr Löscher (Abb«) dankte sür die gastliche Aufnahme, Herr Decker (Tulln) auf den Verein österreichischer HondelSangesiellten. Zum Schlüsse brachte Dr. Lueger einen Trinkspruch ans den Kaiser au«. Die Leiden de» Landkavfmannes. In letzter Zeit überschwemmen geradezu die Hausierer das flache Land; Juden und Kro-aten stellen das Hauptcontingent. Wa« bleibt dem ses«hasten Kaufmann am Lande, der, mit Steuer» vo» Jahr zu Jahr mehr belastet, Lande«-, Ge-mei»d«steucrn trage» mus«? Schneider und Nähe-ri»nen verkaufe» ohne Anstand nach Musterlar-ten oder halten sich sogar Ware am Lager. Auch jene Geschäfte, zumeist Iudenfirmen, die massenhaft die Provinzkunden bedienen, sei e« durch Mustercollectione«, sei e« durch Agenten, sollen von den Landkaufleutm namhaft gemacht werden. Solange die Provinzkauflente, Gremien. Genossenschaften gegen dies««» Unfug nicht mit allem Eifer und allen Mitteln Stellung nehmen, ist an eine Besserung der wahrhaft trostlosen Geschaft«verhällniffe am Lande nicht zu denken, und wenn e« so fortgeht, mus« der ehrliche, reelle Kaufmann dem Hansierunwese». Detailreisen, »nbefugteu Verkauf, ja sogar durch Private, zum Opfer fallen, da sür ihn nur je»« Artikel bleiben, an denen er nicht« verdienen kann. Sache der Behörde wäre e», diesen Zuständen ein Ende zu mache». Humoristische Wochenschau. Ich würde meinem Leibblatte, der Eillier „Domovina", schwer Unrecht thun, wenn ich ihre wahrhast herzerfreuend humoristisch«» Betrachtungen über die Pettauer Festtage nicht an dieser wür-digen Stelle veröffentlichen würde, denn ersten« ist e« immer lustig zu sehe», wenn sich der Gegner ärgert und zweiten« hat uuser lieber Pettauer Klukec noch niemal« so launige Rede-blüten zu Tage gefordert, al« im besagte» Artikel. Er schreibt: .Unsere aufgeblasenen Gegner behaupten Tag für Tag. das« wir keinen Sinn sür humane und Kuliurbedürsnisse haben. Bei un« ist nach deutscher Auffassung alle» Wühlerei, wenn wir Eulturbehelfe für unser Geld verlangen. Ander« ist e« aber, w«nn einigen aufgeblasenen deutschen Hähnen etwa« sür ihren persönliche« Nutzen beliebt. Da ist alle« voll Eultur, Humanität und Jdeali«niii»l In Pettau haben ste auf unsere Kosten ei» Gymnasium bekommen. Noch bevor die Festlichkeit anfieng, träumte der Be-richterstatter der „Tagespost" ganz glücklich durch die Gassen der Pettauer Stadt und erzählt au« seinem närrischen Munde: Hier ist kein Winkels?), »vo ein Beobachter nicht mit deutscher Rarrheit liebkose» könnte, kein Hau«, welche« nicht den Siegel deutscher Enriosttät trage» würde. Dem Menschen kam e« vor. dos» er am Rhein spazieren gieng. So ei» närrischer, betrunkener Germane? Vielleicht würde sich doch »och ein Winkelchen finden, welche» er nicht liebkosen würde mit deutscher Verrücktheit; »a, e» i st zwar nur ein Hau», welche« de» Siegel deutscher Euriosität trägt, wie solche am deutsche» R h e i n e zu finde» sind. Wa« hat nun diesen dkut'che» Man» denselben Tag in Pettau so gerührt? In allen Gassen waren „preußische Denkzeichen" au«aehäzgt. Wir müssen vom uational-rechtltchem Standpunkte au« protestiere», das« auf slovenischem Boden solch ein Unfug stattfand. Weil die« alle« aber einer Anstalt galt, welche einzig für da» slovenisch« Volk besti»,mt ist. welche Anstalt auch uur slovenische Steuerträger erhalten werden, müsse» wir im Namen be» beleidigten slovenischen Volke» Protest erheben l Oder war den demon-strierenden Herren der Zweck der Anstalt unbe-kanut, welche überdies auf slovenischer Erde errichtet wurde?!< Run lieber L«ser. hast Du Dich nicht famo» unterhalten?! Mit Eultur fangen ste an, aber kaum habe» sie die Feder zweimal ringe-tunkt, regnet e» schon Schweinereien und Gemeinheiten. Na, wir Deutsche möchten un» für solche „Eulturträger" bedanken. Wenn ich Berichterstatter der Tagespost wäre, ich ließe d«u Burschen in» Loch stecken! All,« starke >»f«hr»ttte> sind »ekasstltch fchidiich. Man verwendet daher da« ohne störende Nebenwirtung unmerklich milde abführende Mittet welch« auch die ver-dauung nicht altenert. sondern dieselbe anregt und kräftigt, den Dr. Rosa» Balsam für den Magen au» der Apotheke de« B. Fragner >» Prag. 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Scl^©Icl^©3TLba*uLer- Kundmachung. Schul Graan». pedal^vrgeln) europäischen und amerik. Sa»gSystems> au, den h»rx»rragn,dsten Fabriken zu Set«liaI-1!Hdrttl»»rei,«>>. Specialitäten in ehrbar eiavieren. Schriftliche Garantie. Ratenzahlung, «intantch und verkauf überspielter Instrumente. -------- INI«». - Übernahme von «t»»aa«»a. Z. 4888. Gemäß K 17 der Wahlordnung sür die Stadt Pettau wird hie»it kundgemacht, das« die Wahl der Mitglieder de« «emeinderathe» aus den - 29., 30. ist 31. «htobtr 1900 anberaumt »nd im Rathhauisaale vorgenommen werden wird. Jeder der drei Wahlköper hat sechs Gemeinderäthe und drei Ersatz-Männer zu wählen. Die Wahlberechtigten de« dritten Wahlkörper» wählen am SS. Oktober 1900 von 9 bi« 12 Uhr vormittag« und von S bi« 5 Uhr nachmittag«. Die Wahlberechtigten de« zweiten Wahlkörper» wählen am 30. Oktober 1900 von 9 bis 12 Uhr vormittag». Die Wahlberechtigten dc« erste« Wahlkörper» wählen am 31. Of-tober 1900 von 9 bi» 12 Uhr vormittag». Sämmtliche Wahlberechtigte werden eingeladen, sich am Wahlakte zu beteiligen. Die Wählerliste» liegen zu Jedermann» Einsicht in der Stadtamt»-kanzlei auf. Stadia»! pettau, am 28. August 1900. Der Bürgermeister: $0fef Oraig. Schönes Saatkorn und Schönen Saatweisen offeriert Johann Straschill in Raun bei Pettau. Aus mehrfach prämiirter Schweinezucht der grossen weissen Yorkshire-Rasse sind Zucht=Ferkeln billigst abzugeben. flumübk bei Pettau, f. C. Schwab. Kundmachung. Gröffn«»s der Fortbildungsschule. A» bfr gewerblichen Fortbildungsschule in Pettau wird der Unter« richt mit dem Schuljahre 1900/1901 Montag de« 1. Gktsber eröffnet. Die Einschreibung der neueintretenden Lehrlinge, welche die Schule noch nicht besucht haben, wird Sonntag den 80. September vormittag» von 8 bi» 9 Uhr im Sprechzimmer der Knabenschule vorgenommen werden und haben sich dieselben in der angvttnen Zeit zuverlässig zur Auf« nähme zu melden. Jene Lehrlinge, welche im Vorjahre die Fortbildung«schule bereit« besucht, da« Entlassungszeugnis aber noch nicht erhalten habe», werden aufgefordert, Montag den 1. Oktober abend» um 7 Uhr zum regel» Schöner Weingartbesitz I la lauritaoh bal Pattau, Herrenhaus und Winzerei, 17 Joch GrundstOckc, wovon 7 Joch zum grossen Theile mit amerikanischen Reben bepflanzter Weingarten, grosser Wald, Obstgarten, Wiese u. Acker, sammt vorhandenem Zubehör und Einrichtung und hangender Fechsung um nur 5000 fl. zu verkaufen — Anfragen von directen Käufern an EL Lorbar, Harfe arg, Tegetthoffstrasse 16. mäßige» Unterrichte In jenen Classen sich anzufinden, in die ste schon zu Ende deS Schuljahre« 1900 von »hren Herren Lehrern gewiesen wurden. Jeder Lehrling, der neu eintritt, hat bei der Ausnahme einen Lehr-mittelbeitrag von 2 Kronen zn entrichten und erhält van» die Heste Federn, Bleistifte. Zeichengeräthe u. s. w. für die ganze Schulzeit. DaS Schuljahr dauert vom l. Oktober bi» 15.' Juni. Zum Be» suche der gewerblichen Fortbildungsschule sind aus Grund de» § 76 ») und § 100 der Gewerbe Ordnung, sowie nach ß 13 de» Schulstatutes sämmtliche Lehrlinge der in Pettau wohnhaften, ein Handwerk betreibenden Lehrherren verpflichtet, mit Ausnahme jener, welch, vom Schulautschuss« die Nachsicht oder von der Schulleitung da» Entlassimg»zeugni» erhalten haben. Gesuche um Befreiung vom Schulbesuche oder um Schulbesuch», erleichterungen sind vo» den Herren Lehrmeistern mit Beginn de» Schul-jähre» schriftlich einzubringen, desgleichen Ansuchen um Nachsicht de» Lehrmittklbeilrages. Im übrigen werden die GewerbSgenossenschasten, sowie die P. T. Gewerbetreibenden mit Hinwci» aus die Bestimmungen der abgeänderten Gewerbe Ordnung (Gesetz vom 23. Febrnar 1897, § 99 b), § 100 und § 137) erinnert, das» Lehrlinge, welche den FortbildungSunterricht wieder-holt und auS eigenem Verschulden vernachlässigen, mit der Verlängerung der Lehrzeit bi» zu einem Jahre, die Lehrherren aber mit der Entziehung de« Rechte« zur Haltung von Lehrlingen über Antrag der Schulleitung geahndet werden de« Rechte« zur Haltung vo» Lehrlingen über Autrag der Schulleitung können. Lotti Richter's Kochbuch * K 6. Prato's süddeutsche Küche k K 6.— vorrtthig bei 01. B1 a a k e, Ba&Mafflaaa, Pettaa. Alailralh ptllao. am 23. September 1900. Der Bürgermeister: Z»srf «r»ig. Beste Wichse der Welt! Wer mim Beachuhung schön filmend und daurehaft erhalten will, kaufe Nr Fernolendt-Scfauhwichse für licht«« Schuhwerk »er Fernolendt's NetMle4er-Crtae. ■C Ueberall ▼orriWhlg "M» K. k. * pöv. Fabrik, gagrflofet tat2 ta Wien. Fabrik*!! iederlage: lt L, acMarHraiM Br. 21. Wegen der vielen wertlosen Nachahmungen achte ntt genau auf meinen Hamen St Firnolondt. sehr oft fdjoti verdorbenen tt Uinacet" em Material hergestellten Effig; ist er beim laufen bestimmt in furzer Zeit bei »er «usbewahruna im kchter Essig ist aber ebenso unappetitlich, wie gesund- braucht jede Hau«frau immer füs die Süche «nd oft zur Pfleg« de« INnbe«. „Winatet" sollte also in seinem Ha »«halle sehlrn Wa» ist .Pinacet'? — Antwort: „Plaacet" ist eine von der Union. Act-Gesellschaft in Prag hergestellte £(il«-6max. Wer fertigen Essig braucht, erhilt " oder au« schlechtem ut, verdirbt er «»halte. Schlechter hett«schSdlich und außerdem vollständig nertM fflr die EonserÄerung der Speise». Wer die Essigessenz „vinacet" benutzt, hat immer guten und frischen Essig im Hausei ein bestimmte« Quantum Essenz wird ei>» loch durch Verdünnen mit Wasser fflr den Heu«hall gebrauch>?sil,!z gemacht und die Essenz, die nie verderben wtm, dann aufbewahrt. Wer .Pinaret" benutzt, kaust guten Essig »» viel«* billiger al» schlechten Essig uud bezieht ein reine«, au« bestem Material rationell hergestellte« Präparat Borrätbig in allen Del>catefsen-, Troguen- u. Colonialwarenhand-lungen zu 1 K für die '/« Liter-Flasche und 3 K sür die 1 Liter-Flasche Verkaufsstelle» in Pettau: Jos. Aafimir, V. Ach«lsi«lt. Heues Unternehmen TOchtige .Agenten werden gegen a^ hohe Provision "Äa und event, fties Gehalt gesucht. Offerte unter „Erwerb 77" an die Annoncen-Expedition Schalek, Wien I/l. © 3 Dr. Rosa's Balsam Prager Haussalbe stlr d«n Mtfeo <>)| aus der Apotheke des B. FRAGNER in Prag® i«t tin wtt m«hr »I» 80 Jahren aJI(ero«ta bekannte« Mmu*- mittei tob einer nj* i>etitanregrnden «nd miUU ahfah wenden Wirkung. D«r Verdauting«Torjn«f wird bei regtUn&ttipr Anwendung (iMaelbvn fjekrtlsltft anJ im richtigen timnge erhalten. 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Schon der Anblick von Marie Grnber, die mit alle» den Tagen der Liebe verbunden war, würde mir zur Lual gereicht haben. Weder ste noch irgend jemand, der mich damals gekannt, sollte meine» Zufluchtsort wiffen. In der Selbstsucht meines Kum-merS vergab ich, welche Sorge ich ihr dadurch bereiten wiirde; oder wen» ich wirklich daran dachte, fühlte ich mich selbst zu elend, um Teilnahme für die geringen Leiden anderer zu empfinden. Es mag Naturen geben, die Seelenauale» sanfter stimmen, aber für ein Gemüt, so stolz wie das nieinige, ist Seeleilpei» kein Sommerregen, sondern vielmehr ein Ortan - wild »nd zerstörend — der alle sanften und gute» Gefühle hi»wegrafft. Wenn ich früher bisweilen Nürnberg mit meinem Bater besuchte, wohnten wir gewöhnlich in einem kleine» Gasthofe, de» ei»« Frau Albert, ei»e freundliche Wirtin, dir Witwe eines seiner Frennde. führte. ES war weder teuer noch elegant, aber still »nd bequem und schien mir gerade derjenige zu sei», der meinen Mitteln und meiner Lage entsprach. Dort konnte ich so abgeschlossen leben, als ich wünschte, und ich wußte, Frau Albert würde mir mütterliche Pflege und Sorg-fält angedeihen lassen, wenn meine schwere Stunde kam. Dahin beschloß ich also zu gehen. Für die nächste» Monate fand ich ja genügende Be-schäftigung in der Anfertigung der kleinen Gewänder, in die ich nach und nach mein Kind zu kleiden hoffte. Wenn ich weiter in die Zukunft blickte, dann träumte ich von eine» unschuldigen Kindes Augen, die in Liebe zu den meinigen aufblickten? von kleinen bänden, die sich ausstreckten, mich zu begrüßen, von ei-nem Lächeln, das jeden Schatten aus meinem Leben verdammen würde. Mit diesen Bistonen versuchte ich mich zn tröste» - oder richtiger gesagt, mir zu verhehle», da» ich überhaupt des Trostes bedürfte. Der-selbe Abend fand mich bei Frau Al-bert eingerichtet. Ich hatte ihr über meine Loge so viel mitgeteilt, als ihr zn wissen notwendig war, nnd so begann inei» Lebe» der Einsam-seit und Erinnerung. Wochen vergingen, mit ihnen schwand das Fieber meines leiden-fchaftlichen Zornes, und die Rene kehrte in mein Öerz »in. Ich machte mir selbst die bittersten Vorwürfe, denn ich begann einznsehen, daß ich allei» zn tadeln war. da» Eduard schnldloS dastand. Sein Bild erschien mir, wie in de» Tagen der Erwartung vor nnserer Hochzeit, edel, rein von jedem Flecke» »nd Fehler, und ich gewann die Ueberzeugung, duft ich Dr. L»t«iz F»rr». <®it tuj.) ihn hätte weniger lieben müssen, wenn er meinetwillen seine Mntter aufgegeben hätte. Meine Liebe nnd meine Achtung für ihn ward immer inniger: ich sehnte mich «ach dem Tone seiner Stimme, nach dem Geräusche seiner Fußtritte in der balle, dc» Blick seiner Augen, die mir zn danke» pflegten, wenn ich ihm ent-gegeneilte. Hatte ich dies alles für immer verloren? Bisweilen suchte ich mich mit der Erinnern»« an seine letzten Worte zu trösten, und eine Stimme schien mir zuzuflüstern: .Er sagte Dir, sei» Herz werde Dir tre» bleiben, sein Hans Dir stets offen sein: warum deuu kehrst Du nicht zurück? Warum nicht? War eS Stolz oder Demut? Ich fühlte, daß ich ihm bitteres Unrecht gethan, mich in seine» Auge» so erniedrigt hatte, daß ich nicht zurückkehreil konnte, wenn ich nicht einen Friedensboten mitzunehmen vermochte. Mit meinem Kinde im Arm. glaubte ich, könnte ich wagen, zu ihm zu gehe» uud vor ihm niederknieend ihm zuzuflüstern: .Das ist Dein Kind und ich bin seine Mutter." Diese Seene beschäftigte am Tage meine Gedanken, nachts meine Träume, hundertmal am Tage glaubte ich, den Druck seiner Arme zu fühlen, wie sse mich anfhoben, ich sah seine Thränen ans de» Kindes Stirne fallen, fühlte ste auf meiner Wange — ich hörte feine Worte, leise, zärtlich und verzeihend, nicht einen einzigen Vorwurf. Würde diese Stunde je kommen? Ich war fieberisch ungednldig. 'Wie konnte ich noch länger warten? Und dann er« griff inich der ««danke, erfüllt, mich Tag unVNltcht^mit blindem Schrecken, ich könne sterbe». Biele Frauen wäre» ja schon in solchen Stunden der Gefahr gestorben — warum ich nicht? Ich sollte ihn nie. nie wiedersehen — niemals seine Stimme hören — seine Küsse würden keine Lebenswärme auf meine vom Tode gebleichten Wangen bringen. Wcnigsttns aber sollt« er ersahren. daß ich bereut, daß ich ihn stets geliebt hatte. Bon Zeit zu Zeit schrieb ich Briefe an ihn, in denen ich meine Seele ausschüttete, ihm die Qual meiner Reue bekannte. Ich nahm alle Schuld auf mich, wo ich mich wirklich schuldig fühlte, und bat ihn, meiner mit Liebe zu gedenken und das Kind, das ich ihm hinterlasseil würde, um meinetwillen zn lieben. Am Ltt. Juni schrieb ich den leb-ten Brief, legte alle zusammen, ver-siegelte das Paket nnd schrieb ans dessen Außenseite: .Im Falle meines Todes au meinen Gatten, Dr. Eduard Weber iu Berlin, Leipzigerstraße 150, zu befördern. Am nächsten Montag gab ich mei-nem Kinde das Leben. Ich -hörte Fra» Alberts Geflüster: .Es ist ein Knabe, nnd ein so schmucker, wie Sie sich ihn nnr wünschen können." Dann aber »iiifing mich die dunkle Nacht der Bewußtlosigkeit. Die Mo-nate fieberischer Aufregung, wilder Furcht und nnerträglicher Angst hatten das ihrige gethan, mir die Kräfte zum Ertrage» dieser körperliche» Pei» z» extziehe», nnd nur meiner Jugend und g»ten Körverkonstitiltio» verdankte icheS, weil» ich nicht unterlag. Später erfuhr ich nun, daß ich drei Wochen dem Tode nahe war, daß nur die sorgsamste Pflege mich auS dem -buuflcu Thale des Todes zurückzuhalten vermochte. Es war schon spät im Juli, al» der erste Laut de» äußeren Leben» wieder zu meinem Bewußtsein drang Salb träumend glaubte ich, eine wohlbekannte, geliebte Stimme zu hören. Ich versuchte den Kopf nach der Richtung, au» der die Stimme kam, umzudrehen, und jagte oder hauchte vielmehr: .Eduard!" So schwach auch mein Flüstern war, er hörte e» doch und beugte sich über mich. »Kathi, meine arme Dnlderin, mein liebe», teure» Weib." Er nahm meine Hand in die seinige, und so schlief ich ein. Als ich wieder ertvachte, war e» fast Nacht, und noch immer saß er au meinet Seite. Jetzt erst begann ich. mich der Vergangenheit dunkel zu erinnern, entsann mich, daß zwischen un» Ent-fremdung und Trennung » eingetreten war. Wie war diese beseitigt worden? Ich war zu schwach, um mehr als flüstern zu kön-»en, daher er sich aus mich tief herabbeugen muhte, um meine Worte aufzufangen. »Du warst fern von mir. Eduard. Wie kamst Du hierher? Wie wußtest Du, wo ich war?" „Kathi, Du warst keine schlaue Verschwöre. rin. Seit unserer Tren» nung habe ich Dich nicht einen Augenblick au» den Augen gelassen, bi» Du hier eingezogen warst, und auch später fand ich von Zeit zu Zeit Mittel, um mich zu versichern, daß Du nicht weiter gereist seiest. Du hattest e» für gut befunden, mich zu ver« lassen, nnd ich konnte mich Dir nicht aufdrängen, so lange Du mich nicht selbst herbeiriefst oder meiner bedurftest, aber niemal» warft Du außer dem Be-reiche meine» Schutze». Al» Dein Leben in Ge-fahr war, rief mich Frau Albert, die meine Adresse ans einem Briefpakete in Deinem Schreibtisch« ge-funden hatt«." .Haft Du di« Briefe gelesen?" .Ja, mein Liebchen." .Dann weißt Du auch. wieichbereuthabe. Kannst Du mir verzeihen?" .Mein Weib, ich liebe Dich mehr wie mein Le-den." .Bergieb mir doch. Eduard. Ich weiß, wie sehr ich im Unrecht war, Di» Schmied »in S»che> und ich kann nicht eher ruhig sein, al» bi» Du gesagt hast, Du habest mir verziehen." .Nun ja, Kathi, ich verzeihe Dir, wen» Dn dieses Wort durch-au» verlangst. Du. Aermste. hast genug gelitten, um noch zehn-fach schwerere Fehler al» die Deinigen zu sühnen." Ich schwieg einen Augenblick, den» ich dachte an mein Kind. Ich hörte kein Zeichen von ihm. Mein arme» Kind, und nicht ich. war also da» Opfer! Ich wagte nicht, vo» ihm zu spreche», und doch wollte ich da» Schlimmste wisse». .Ed»ard," sagte ich, .habe» sie mein arme» Kind begraben? Warst Dn hier, als c» starb? O, hätte ich nur ein einzige» Mal sei» liebe» Antlitz schaue» können!" .Liebchen, es ist »icht tot. Dn sollst es sehe», wenn Dn willst." '.Nicht tot!" Dieser einzige Schrei drang vo» meinen Lippen, »»d dann wandte ich mich zur Wand nnd dankte Gott. Man sagt, übergroße Frende sei gefährlich. Es mag Gemüter gebe», denen sie verderbenbringend ist, für mich aber war sie gleich einem Lebenselixir. ich fühlte, wie sie »e»e Lebenskraft i» jede meiner Ader» flößte. Bald wa»dte ich mich wieder zu Eduard. .Wo ist e»?" ,U»te». Ich will e» Dir holen, wenn Dn sicher bist, e» er-tragen zu können." .Ertragen kann ich es nicht, noch länger zu warten. Beeile Dich." In einem Augenblicke war er zurück. Nie kann mir wieder eine solche Frende zu teil werden, wie damals als ich Eduard mit nnserem Kinde im Arme vor mir stehen sah. »Lege e» neben mich, Eduard — näher a» nieine Brust." Erst am nächsten Tage fragte ich »ach Eduards M»tter. Ge-dacht hatte ich zwar an sie, aber mit der instinktmäßigen Ab-neiguug einer körperlich schwache» Perso» Gege»stä»de zu berühren, die zu u»a»ge»ehnie» Erörter»»ge» führe» konnte», hatte ich ge- zaudert, ihrer zn erwäh-nen. Endlich jedoch ent-schloß ich mich zu der Frage: »Eduard, glaubst Du, daß Deine Mutter sich je entschließe» könnte, mich freundlich zu em-pfangen — mich «in wenig zu lieben?" »Ich glaube, Kathi. sie liebt Dich bereit» sehr. Sie hat stet» die Haupt-schuld auf sich genommen, denn sie sagt, aus ihrer Seite war der erste Irr-tum. Al» Frau Albert» Botschaft kam, bestand sie darauf, mich »ach Nitr»-berg zu begleite«, wa» ich zuerst verweigerte, weil ich fürchtete, ihre Gegen-wart könne Dich belästi-gen. aber endlich zugab, als sie zu ernstlich in mich drang. Sie wollte nie vor Dein Angesicht trete», sagte sie, als bis ich es für g»t erachte, aber sie wolle in der Nähe sein, sonst wäre die Ungewiß-heit unerträglich; sie nnd keine andere könne für unser Kiud genügend sor> gen, und wen» Du wirk-lich sterben solltest, müsse sie vorerst Deine Verzeih-ung erlange». So kam ste mit. und al» Dn zn krank warst, sie zu erkenne», erwies sie sich al» Deine beste Pflegerin. Wa» aber Deinen Knaben betrifft, so vergöttert sie ihn förmlich. Sie hat ei» warme» Herz, Kathi, wenn auch ihr Aeußeies kalt erscheint; hat sie doch so schwer mit dem Leben kämpfen müssen, ohne an-dere Hilfe, als die eigene «Mlt Text.) Kraft zu finden. Wenn sie aber einmal liebt, so liebt sie tren und innig, und Du, Kathi, besitzest ja bereits ihre ganze Liebe." .Willst Du sie bitte», z» mir zu kommen?" .Nur ei»s, Kathi, bitte sie «icht uni Verzeihung, denn dies würde sie nur schmerzen, weil ste sich eben ob ihre» frühere» Benehmen» so sehr tadelt. Ich denke, es wäre das beste, die Ver-gangenheit gar nicht zn berühren." Mir war die» gewiß willkommen, denn ich hatte eine natür-liche Abneigung gegen dergleichen Scenen und liebte e» nicht, anßer zn Eduard über meine Gefühle zu sprechen. Als Fran Weber bei mir eintrat, leuchtete so sanfte Teilnahme, so viel zärtliche Sorge nnd herzliche Freude a»s ihrem Blicke, daß ste mir wie verwandelt erschien Mit fenchten Augen beugte sie sich über mich und flüsterte mit' sanster Stimme: .Gott sei Dank, meine Tochter, daß es mit Dir so viel besser geht." ;•*><" :«r < 7' . •*■*%**« Und ich aiitwortete: .Ich mußte ja besser werden, »m Ihnen Ihre Pflege lohnen zn könne». Eduard sagte mir, daß Sie, teure Mutter, fo liebevolle Sorgfalt mir gewidmet haben.' Weitere Worte bedürfte es wahrlich nicht. lXe»el,rii»««,en »er deutsche» vesitz»«» i» Isiiigta«. Photoorophiichc MomrniaulnnlMX vo» lli Hurt Vot ueren Abteilungen belegt. So anch das Städtchen Bernan. wohin eine Eska-dron Husaren diri-giert wurde. Al« die Reiter in Ber-»an eintrafen, fnch-te der Pastor al«- Maultiertatterie deS deulsche» Malroseuartillerit TetachementS in ttinuischo». «Mit Io:U + lr.si v- jy* Tf ! rv i «ennnche. Elsa: »Tag, Mleanda. kochst Tu Immer seldst?" Junge »Trau: „jmmer »ich«, (tl|n, nur wen» mich mein Mann (Initial Bfflrflcri Hai." liche Antwort deS Leutnants. — .Sie lassen ihn also wirtlich hängen? Ra. dann reiten Sie nur wieder heim mit viel Ber-gnügk» !* — Am nächsten Sonntag spielte der Kantor von Bernan sein säuberlich, was im Gesaugbuche staub, die Marseillaise haben die Bernauer von ihm nie wieder gehört. «. St. I)r. Ludwig ftorrtr. Der neuernanate liitfisr de« Internationale« Wmte» für »ifenbahnfrochtrech». Dr. Ludwig Foner, Ist 1845 in, thurgauischen Därfche» J»Iikon al« Sohn einer Arbeiterfamilie geboren. Tie Dorfschule weckte den Seim, und ba« offenbare Talent bahnte ihm ben Weg zu höherer viidung^ in der Lanto»«fchule zn Frauenfeld stieg er, seine klasiengenoss«» um ein Jahr hinter sich lassend, zur Universität aus. In Zürich widmete er sich dem Studium der Rechte Da« llenlralamt fiir den international-« Eisen-bahnfrachtverkehr in Bern sichert die Autsührung dc« Internationalen Ueber-einkommen« vom K.Oktober 1890, da« damal« von Belgle». dem Deutschen Reich, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Riederlanden, Oesterreich-Ungar«, Rußland und der Schweiz getroffen wurde. Da« Uedereinkommen, dem am 27. Juli 1897 auch Dänemark beigetrete» ist. bezweckt im internationalrn »isenbahilsrachtverkehr die Regelung der Recht«verhält»iffe zwischen den Eisen, bahnen und den Irantportgebern. Die Schienenwege, auf die da» Abkommen vom 14. Oktober 1890 Anwendung findet, hatten im Herbst 1899 »ine Ge. samtlange von 180.900 Kilometer. Da l»r. Forrer al« langjähriger Tel», gierter «e< Bunde« im Bcrwaltunglrat der Aolthardtbahn aus dem Gebiete der Eifenbahnpoiitik duichcu« kein Fremdling ist, so wird sich auch im neuen, weltumspannende» «eleise die alterprobt« «rast bewähren. DaS Schmied vo» «vchel ?e»k»ial. In dem oberbayrischen Dorfe »ochel ist am 27. Mai da» Denkmal für den Schmied Balthe« Maier enthüllt wor-den. der in der Sendlinger Bauernschlacht am Z». Dezember 170!» — der .Mordweihnacht' — den Heldentod fand. Die skeptische Forschung hat. wie bei Teil u»d Winkelried, auch an der Iignr diese« heldenhafte» Manne« rüt-teln wollen, aber da« Volk hält fest an der Ueberlieferung, wonach e» der Schmiedbalthe« von ltochel war. der während de« spanische» Erbsolgekriegc« die Oberländer Bauern gegen den Feind führte. Blntig ward der «ufstanb niedergeschlagen, und der Schmied vo« kochel fiel In der E»tscheldnng«schlacht von Senbling, aber die Irene ward doch belohnt, denn siegreich ging fchlU'fjtich da« t'flii» Wittel«bach an» den Kämpfen hervor. In Sendling erinnerte längst ein Denkmal an diese Vorgänge, und nun hat auch kochel, der Wohnort dc» Schmiede« Balth»« Maier. ein solche« erhalten. Den Unterbau bilden mäch, tige. mit Kindern der Alpenflora bepflanzte Fi»dli»g«bläcke, au« denen ein kleine« Alpenwäfferlein heivorrieselt. Da» acht Fuß hohe, von Bildhauer Kaindl in München modelliert« Standbild ,eigt den Schmied al» kernige ffigur Er ist mit der von ledernen Trägern gehaltenen Hose. Hemd. Wadenstrümpfen und Halbschuhen bekleidet. Die Hemdärmel hat er ausgestülpt, so recht bereit zum Treiuschlagen. Dir Linke hält die Sturmfahne — ba» alte bäurische Löwen, banner , dic Richte drn Morgenstern. Gerechter Zorn und heldenhafter Troh sprechen an» dem Geücht dc« gereiften Manne? mit dem kräftigen Tchnnrr» bart und dem kurze» Backenbart. Srjgiever Kiene i» München, der dic Kaiser- kröne am Rrich«tag»gcbäud». da« Riederivalddenkmal und andere bedeutend Arbeiten gefciligt. hat a»ch diese« Denkmal in B>o»ic «»«geführt. Zur Rech«» der Schmiedfigur steht ein wrabkreuz, da« andcnten mag, daß der Held an dem Friedhof von Sendling sei» Leben verlor, et ist aber auch technisch ei» nötiger Stützpunkt gegen de» in »ochel oft mit großcr Macht »iufailcndc Südwind. Um die Errichtung de« Tenkmal« hat sich namentlich Profils, I. R. Sepp verdient gemacht, der berühmte Kirchenhistoriker, der dem bau riidfen Bauern kriege mehrere Schriften gewidmet und bei der Enthüllung» feier auch die Wciherede hielt. Deutsche« Militär in llhina. Die deutsche Kolonie Tsingtau ist gleiche zeitig die harte Schule de» deutschen Soldaten für de« Solonialdienst. Dic vielseitige Autbildung. die der Truppendienst unter so eigene« Verhältnissen fordert, ist unendlich viel schwieriger al» der heimische «arnison«di»»st. Ku. gar «ine Feldbatterie hat die dortige Militärverwaltung in« Lebe» gerufen, »nd schneidig nimmt sich der Matrose al» Maultierreiter an». 91a also. Statte: .Ich glaube. Du begehst eine Dummheit, wenn T» da« Mädchen mietest. Räch Ihrem Dienstbuch ist sie i« eine« Jahre auf zehn Stellen gewesen ' — «attta: .Eben daruml De«ke Dir ««r. wa» sie von de« zehn Familie« alle» erzählen tonn!' I« Gerichtilsaal. Richter: »Sie gebe« also zu. In ba« Comptoir de« StellenvermiNler« Meier nächtlich eingebrochen ,« habe« ?" — Angeklagter-.Jawohl, Herr Richter, da« geb' ich zn, ich wollte mir aber bloß mal seine Vakanzen«?«? durchlesen, weil ich nämlich Arbeit suche.' Bor ««richt. Richter: .Sie tränke« zwanzig «la» vier nnd hatten keinen Pfennig ««ld in derTalch«?' — Angeklagter: .Da» stimmt, aber ich wartet« vo« «la« z« «la» daraus, baß mich der Wirt hi«au»werfe« würde!' Brieftauben im Dienst der gtidimL Die große« Flschereigesellschaften stell«« jeht versuche an. durch vrieftauben Nachrichten an» Land zu sende». Jedem gischfahrzeug werden zwei Tande« beigegebe«. Sobald nun die Rehe eingeholt sind und man de« Fang beurteil«» kau«, wird die Tande mit der Rachricht abgesandt, wa» gefangen ist. Diese votschaft kommt, selbst wenn «in Fahrzeug sehr schnell fähr«, doch ein bi, zwei Stunde« früher an da» Land, so daß man noch genügend Zeit hat. Vorbereitungen für die vehand-lung der Fische zu treffen nnb bi« Känfer zu benachrichtigen. Dir zweite Taube wird daz« mitgenommen, daß fie adgesandt wird, wen» dem Fahrzeuge ein Unglück zustoßen sollte, um mitzuteilen, wa» gefchehe« Ist und wo sich da» Schiff befindet, damit Hilfe ohne Zeitverlust gebracht werdrn kann. Mittel zur Sntfernnn, »on Schimmelpilze« in «ellerränmru. Die in. folge von Feuchtigkeit, schlechter Durchlüftung und mangelnd«« ZnfShrung von Licht entstehenden und wuchernden Pilze lassen sich durch zwei einfache «iitcl erfolgreich vertreibcn: itniwcder verbrennt ma» in dem Kellerraum» Schwefel, »der man »birgirßt »in»« T«il Kochsalz mit zw»i T«il»n stark«« Schwiftlsäure, so daß sich schw«flig« Sä«r», be,ieh«ng»wcisc Salzsäur«ga» bildet. In beide» Fälle« ist Sorg, zu trage». dos, der betreffende Raum wahrend »,r Sänken!. Wickelung und »och länger» g«!t danach dicht g«schl»ff»n bleibt, bamit die «ase nicht «ntw»Ichen käune» und gehbrig znr Wirkung kommrn. Atraftich«». »Senn man d!« folgenden BCrter: .Aviso.» .«tint.» .Rolle.' „traun,' „Otel,« .«♦pif,- richtig geordnet ein, unter da, andere stellt, bilden ihre «nfang,. und «nd, buchstaden. von ode« »ach unten aelisen. Unk, den «amen eine» derühmtrn fttUterrn de, Altertum, und rech«, den eine« großen Strategen der Reüzeit. Nitftl. »a, «rste Ist ein häßlich Ding. Ta, Zweite achtet fiir gering Ter «arr uno auch der «eise. tat «an.,e nimm« durch laischea kchein Tie unllerjiSnd gcn ttindcr «I«. Wer ifrende giebt, der rniift auch ffrend' | empfinden. Bein »liimchen bliiht fflr einen nnr allein, «i« fremdem OHiW muß unsre, sich verbinden. Und tede, Lächeln unser Lächeln sein. • «rnst Sciiii|jc. Problem 9)t. 2*9. Bon (B. gensen. Schwarz st W W » 11 ■x m ä W * Ä B C D K F U H Weiß. Statt I« » jjiigen. Auflösniigrn a»S »origer Rummer i I«, »rithmog.iph,: ^ieconsl». «idechi«. ?oliol»A. Venertlf». «manuel. R.nn-mur, »rnriett«. «eiari«. Rumänien. Ranaalakt. «c«,erhör«.Inlerlaken. -_Te« «nagramm»! «pie. Pifn. - De, ^alindrom,: Her. «eh. «llc UUrUeDlllttlt. »-» Geraniworlttchc Xcdoriion txrn ltip.lt Blelller. gedrixkl »nd hcrautgegeben Den «reiner » uinlitt in ituitgatL