Mcher Tligblatt.
Nr. 57.
PrL»>imeratiou»preisi: OTt Laibach: Oanjt- ft. 8-40; gufteHung in« HauS urtlj. 25 tr. Mit bet Post: <Sall,jahr. fl. IX.
It c t> a c tin n und Expod i ti on: Badnbosgaslc 9<t. 16.
Mittwoch, 10. Marz 1880. — Morgen: Rosina.
3n|«rt t e n t e i (e: $ia» leeltigt Prtitzeilr i 4 tr., bet 1 J Wiederholungen k 3 It. tin. 1 V. Jll icigcn tie 6 Zeilen so tr.
Wer hat recht?
(Orig.-Corr. des „Laibachcr Tagblatt".)
Wien, 9. Marz 1880.
Wir haben vor einiger Zeit die Nachricht mitgetheilt, nach welcher Unterrichlsminister Baron Conrad bem Abgeordneten Czedik die Versicherung gab, dass die Meldung iiber die angebliche Cze-chisierung des Gymnasiums zu Wallachisch-Mese-ritsch unbcgriindet und dass die bereils geplante Aushebung ber deutschen Parallelklassen an der benannten Anstalt von ihm wieder ruckgangig ge-inacht worden fei. Von Seite der deutschen Presse wurde diese Mittheilung mit groher Besriedigung enlgegengenommen: Denn wahrend einerseits durch die befurchtete Czechisierung der Mittelschule zu Wallachisch - Meserilsch der zahlreichen deutschen Bevolkening in der Umgebung dieser Stadt ein schweres Unrecht zugesugt worden ware, hatte man anderseits urn so weniger Grnnd zu eiuem Miss-tiaueit gegen die Worte des Ministers, als Baron Conrad bei seinem erften Debut im Budgetaus-schusse ci flart hatte, dass er, der Politik des ehr-lichen Mamies folgend, nicht mehr versprechen werbe, als er halten konne. Man kann sich nun denken, welches Anfsehcn es hervorrief, als der Wortlaut eines Erlasses bekannt wurde, in wel-chem die allmahlige Anflassuiig der am Mese-ritscher Gymnasium bisher bestandenen Parallel-klassen augcordnet wurde. Denn die oben er« wahnte beruhigende Erklarung Conrads war mit alien Anzeichen anthentischer Glanbwurdigkeit ans-gestattet in die Oefsentlichkeit gebracht worden. Czedik selbst hatte als Gewahrsmann in keiner Weise widersprochen, und es ist daher schlechter dingS kein Grund voryanden, auch nnr im ge
ringsten damn zu zweifelu, bass ber Uuterrichts-minister im Verkehre mit bem genannten Abgeordneten wirklich die vorerwahnte Versicherung gegeben Habe.
Dass es sich dabei bloh um ein Piivat-gesprach handelte, andert burchaus nichts an ber Sache. Denn, abgesehen davon, dass Baron Czedik den Minister jedensalls in seiner Eigenschast als Abgeordneter, rceim auch in vertraulicher Weise, fiber bie Anslassung ber bentschen Parallel-klassen an ber Mescritscher Mittelschule interpel-liert hatte, debars es doch femes Beweises, bass es mit bem Wesen einer ehrlicheii Politik wenig vertrciglich ware, wenn bie Mittheiluugen, welche Unterrichtsministcr Conrab ini Privatverkehre uber politische Tagessragen nmchte, das gerabe Gegen-theil von bem Besagten, was er in Wirklichkeit burchznsuhreil gebenkt. Wir befinbeii uns baher in bieser Sltigelegenheit eiuem votligen Rcithsel gegeniiber, beffen Liisung im Jnteresse beS Unter-richtsministers nicht minber nothwendig ist, wie im Jnteresse der Billigkeit und ber iiationaleii Gteichberechtiguiig. Wie heute die Dinge stehen, ist auch Baron Conrad geradezu genothigt, ent-weber zu erflaren, dass er bem Abgeorbneten Czebik gegeniiber die tierufene Erklarung nicht ge-geben Habe — ein Dementi, das iibngens fur den Fall seiner Berechtigung schon dann am Platze gewesen ware, als die Nachricht uber die Bespre chung Czediks mit Conrab in bie Oefsentlichkeit fam — ober aber bie von ihm angeblich befolgte Politik bes ehrlichen Mannes erscheint in einem etwas mehr als blotz bedenklichen Lichte. Ein Drittes anzuuehmen, etwa in der Weise, dass die Anslassung ber bentschen Parallelklassen uber ben Kopf bee Unterrichtsministers unb ohue dessen Vorwissen erfolgt sei, geht bemt boch nicht an
Denn, wenn es auch gerabe tein GeheimniS ist, bass bie Minister Conrab unb Kriegsau bloh zur personlichen Verstarkung bes Ministerprasideiiten in bag Cabinet berusen wuiben: so weit fSnnte boch selbst in einem absolutistisch regierlen ©taate bie Omnipotenz eines allgewaltigen Ministers nicht gehen, bass er fiber bas Ressort seiner Kameraden uersiigt, ohiie letztere uber seine diesbezuglichen Entscheidungen zu verstandigen.
Bezeichnend genug hat denn auch die ganze versassungstreue Presse von ihrer rabicalsten bis zur conservativsten Schattierung herab ihr Er* stauiicn iiber ben Wiberspruch zwischen ben an-geblichen Aeutzerungen bes Ministers unb dessen Thaten ausgebriickt unb bie Nothwenbigkeit einer Ausklarung in bieser Frage betont. Die osficiSse Presse, welcher sonst bie Aufgabe zufallt, berlci fur bie Regierung unanijenehme Zwischenfalle „anszugleichen", hat sich biesmal noch nicht ver-nehmen lassen, wohl nur ein Beweis. bass die sonst recht fchreibfertigen Febern bes Pressbureaut einem Falle gegeniiberstehen, uber dessen Behand-lung man noch nicht recht im klareu ist! Die liberalen Parteien bes Abgeorbnetenhauses find inbeffen nicht gesounen, Gras fiber der Geschichte wachsen zu lassen, und bereitS heute oder in den ncichsten Tagen wiib ber Abgeorbnete Beer belt 3)iinister interpellieren, wie berselbe bie burch Aushebung ber bentschen Parallelklassen am Me-seritscher Gymnasium arg geschobigten Jnteressen ber beulschen Bevolkerung jener Gegend zu wahren gedenke. Anlasslich der Beantwortung bieser Interpellation wird Unterrichlsminister Baron Conrad nvthgedrungen auch fiber bie Mtiglichfeit beS in Rebe ftehenben Wiberspruches Ausklarung geben ober aber aus das SBertrauen verzichten mfissen, welches man einer Politik nur dann eutgegen-
JcuilTeton.
Im Haupte bet Bavaria.
Bon Oscar fi ii n I.
(Fortsepung.)
Jch fiberftieg die heimatlichen Alpen ; hoch oben Bow Loibl jauchzte ich einen Scheidegruh znriick und stieg tha.warts nach Kcirnten. Jch schritt fiir-bass btchin; ich war afleiti und boch nicht einsam, ich war arm unb boch beneibenswert reich. Jch jog burchs liebe Kiirntnerlanb, ber Drau entlang unb hinauf ber reitzenben Mvll ins griine Puster-thal. — Wie gemiithlich ist boch ber Tiroler! ein* fach, schticht, gaflfrei unb betb. Das macht bie freie Lust unb bie gewaltige grohe Natur, bie ihn um-gibt. .Grfisch Gott, Mannle. won gehschst hin?" „JnS Baierische hineiu." „Komm' einer in b' Schtube, magscht an Knebl?" O poesiereiche Prosa bes Wanberns!
Jch stieg ben Brenner hinan. Rings umschloss mich, gleich einem Hochaltare bet Schbpsung, bie gewaltige Alpenwelt mit ihrer ruhigen, ethobenen MajestSt. D ihr Menschen mit ben watmen Wor-ten unb kalten Herzen, bie iht in Matmotternpel
einen etoigen Weltgeist zwingen wollt, tretet heron unb lernet angesichts solch' grohartiger Schvpsung wahre Anbacht! — unb ihr Atheisten, blicket in euch, sinket aus bie Knie unb ruset aus: „Es ist ein Gotti"
Jch brochfe ein zierliches Strautzchen Edclweitz vom Brenner hinab, jch rousSte wohl sur wen. — Jch fam nach Innsbruck. In ber Hosfirche stonb ich lange vor bem Erzstanbbilbe bes Helben ans bem Passeierthale unb vor bem Sarfophage bes grohen bentschen Kaisers Maximilian I. Unb weiter suhrtc mich mein Weg burchs obere Jnnthal. Vor bet Martinswanb hielt ich meine Schritte an. Aus jener vorspringenben Platte bort oben hatte einft Kaiser Maximilian gestanben, als et im Eiset bet Jagb ben gewagten Sprung gethan unb nun webet vot- noch ruefwarts fonnte. Hiet unten hotten bie gnten Titolet jomnternb zu ihrem guten Kaiset empotgeblickt, bem fie nicht zu helfen vermochten, unb ber Pater hatte bem bem lobe Geweihten bas Alletheiligste mit hochethobenen Hanben zngewanbt. Da wot — wie bie ©age berichtet — plvtzlich ein Engel in Gestalt eines Jagers erschienen, ber ben Kaiset bon ber schwinbelnben Hvhe heruntergesithrt
Jch schritt siitbass weiter, fiberftieg ben Arl-betg, gelongte ins gartenreiche Blubcnz, unb weiter giengs bem Bobensee entgegen.
Sei mit gegruht, Voter Rhein, wie hertlich unb majestatisch beine filbernen Wellen bahia-rollen! Sei mit gegrfiht, bu grotzer beutscher Flus»!
Jch fam nach Bregenz am Bobensee Jch hielt mich nicht lange aus, bie Sehnsucht jog mich weiter. Balb ftanb ich aus bem Verbecke deS Dampsers „Kaiser Wilhelm", welcher mich in* palastreiche Cinbau brochte. Am Hosenplatze toinfteii mit bie Gelbwechslet zu. mein SstetteichischeS in baierisches nmzuwechseln, boch hatte ich fefnm Grund, ihrer zu ochten, unb schritt fSrbasS weiter; ich wor oQein unb boch nicht einsam, ich war arm unb boch beneibenswert reich.
Jch wemberte burch Kempteu, KousbSuern nach fianbsberg unb gelongte immer nfiher unb ti&hec bem giele meiner Sehnsucht, welch letztere so grofe war, boss ich selbst nachts meinen stillen Wrg bahiuschritt. Es war eine flore, monbhelle Racht, als mich mein Weg ben Ammetsee entlang stlhrte. Det blosfe Monb Hieng voll unb gtofe fiber bem stillen Wafser, beffen silbetbutchglitzerle Wellen fo* send bas jitternbe Schils an ben Ufern umschmei-chelten; es flang, als flfistetten unfichtbare Elfeir einanber ihre ffifeen Geheimniffe zu unb bie flim-mernben Sterne blicften hemieber gleich liebefehnenben
MSbchenaugen. —-----------------
(Lchlusr felflt.)
bringt, menit deren Ehrlichkeit nicht bloh in einer Phrase, sondern in der Uebeveinstimmung zwischen Wort und That begrundet erscheint.
Die Verlobung des Kronprinzen
wird alleuthalbeu mit grotzter Freude begrutzt. Selbstverstandlich betheiligen sich die parlamen-tarischen Korperschaften in erster Linie an den Freudeiikundgebungen, welche diesbeziiglich in die Oeffentlichkeit gelangen. Das ungarische Abgeord-neteuhaus hat die betreffeude Nachricht mit stiir-mischen „Eljens" aufgenommen, und fiir Dienstag waren sowohl im Ssterreichischen Abgeordneten-hause wie im Herrenhause enlsprechende Gratula-lionsvorbereitnngen in Aussicht genommen. Letzteres hatte behufS Entsendung einer Gratnlationsdepn-tatioii fiir Dienstag eine autzerordentliche Sitznng angesagt.
Was die Verlobung selbst anbelangt, so wird aus Brussel telegraphiert, dass dieselbe keiiien vsficiellen Charakter trug, sondern im intimsten Hamilienkreise geseiert murde. Auher den sanimt-lichen Mitgliedern des koniglichen Houses waren itocf) der Prinz von Ligne, die Herzogin von D'Ursile und einige Vertreter des belgischen hohen Adels in dein Salon anweseud. Die Kunde von bent sreudigeu Familienereignisse wurde von dem Konige selbst mit rocnigen, doch iiberans herzlichen Worten mitgetheilt. Der Kronprinz trug iiber der Lsterreichischen Uniform den nelkenrothen Groh-korden des belgischen Leopoldordens. Die Stim-mung in Brussel war eine sreudig erregte. Die erst um die vierte Nachmittagsstunde ansgegebene Nachricht verbreitete sich mit Blitzesschnelle bis in die entlegensten Stadttheile.
Der Brautschau des Kronprinzen in Briissel, welche nach kaum zwei Tagen zur Werbung und Verlobung siihrte, giengen selbstverstandlich die ilblichen Verhandluugeu voraus. ©chon seit Jahren wurde die Vermahlung des Kronprinzen Rudolf erwogen. Die Zahl der Prinzessiiinen katholischer Confession, welche in einem angemessenen Alters-vei haltnisse stehen, uni in Betracht zu kommen, ist eine sehr kleine. In diesem kleinen Kreise be-toegten sich die Combinationen. Das „N. W. Tgbl." fflhrt die Namen derjenigen enropaischen Priu-zessinnen an, welche in Betracht kommen konnten, als eS sich darum handelte, eine Braut fiir den fiinstigen Kaiser von Oesterreich auszuwahleu. Diese Prinzessiiinen sind: Prinzessin Isabella von Baiern, geboren 1863, Tochter des Prinzen Adalbert; Stefanie Clotilde von Belgien, Herzogin zu Sachsen — die Braut des Kronprinzen. Aus dem Hanse Bonrbon-Orleans: Prinzessin Amalie d'Orleans, geboren 1865, Tochter des Prinzen Louis Philipp, Grafen von Paris; Prinzessin Marie d'Orleans, geboren 1865, Tochter ves Herzogs von Chartres. Die spanische Hanptlinie der Bourbonen hatte brei Prinzessiiinen, die Schwe-stern deS Kiinigs Alfonso, und zwar: Jnfantin Maria del Pilar, geboren 1861, welche vor einem Jahre gestorben ist, bairn Jnfantin Maria della Paz, geboren 1862, und die Jnfantin Eulalia, geboren 1864. Aus der sicilianischen Linie der Bourbons: Prinzessin Marie Caroline, geboren 1856, Tochter des Prinzen Franz de Paula Grafen von Trapani und der Erzherzogin Maria Isabella. Toscana: Erzherzogin Maria Antoinette, geboren 1858, Tochter Ferdinands VI., und batui Erzherzogin Maria Theresia, geboren 1862, Tochter des Erzherzogs Carl Salvator und der Erzherzogin , Jmmaculata. Portugal: Prinzessin Maria Anna, geboren 1861, und Maria Antonia, geboren 1862, Tochter des Dom Miguel, einstmaligen Regenten von Portugal. Sachsen: Prinzessin Mathilde, geboren 1863, Tochter des Konigs Albert von Sachsen mtb der KSnigin Caroline.
Der Kronprinz hat gewahlt. Die schlinste dieser dreizehn Prinzessiiinen — oder nur zwolf, da die Jnfantin del Pilar gestorben ist — soll Prin-
zessin Stefanie von Belgien sent, die seit vor-gestern die Braut des Kronprinzen ist. Aber nicht nur Vorziige des Korpers ruhmt man der Braut des Kronprinzen nach, sondern auch eiit lebhaftes, heitereS Temperament, verbnnden mit einem guten Herzen und einer grohen Empfanglichkeit fiir alles Gute und Schone. Jhr Vater, der Konig der Belgier, ist ein Mann von ernstem wissenschast-lichem Streben und hat die Erziehung seiner Kinder selbst geleitet; et hat den Sinn fiir Kunst und Wissenschaft bet seinen Kinbertt erweckt und ge-fordert. Diesem giinstigen Einflusse des Kiinigs Leopold ist es znznschreiben, dass die Prinzessin Stefanie trotz ihrer Jngend utigeroohnliche wisfen-fchaflichc Bildung sich angeeignet und lebhaftes Jnteresse an geistiger Arbeit genommen hat.
Ocsterreich-Ungaru. Die Denkschrist der Polen in Angelegenheit der Flnssregulierungen in Galizien verlangt eine Verniehrung des tech-nischen Wasserbanpersonals, eine Erhohuitg der Dotation fiir Flussregulierungen und ein syste-matisches und griindliches Vorgehen dabei in der Art, dass iminer nur die Eindammung und Re-gnliernng je eines FlusseS in Oft- und Weft-galizien vorgenommen werde.
Deutschland. Die „Kolnische Zeitung" weih zu berichten, dass die so viel Stand aufwirbelnde Reife des Fiirsten Bismarck nach Wien eine Folge der Jntrigueu gewesen sei, welche Rnssland in Frankreich nnd Jtalien einznfadeln gesucht hatte. Die „Germania" publiciert einen Brief Cavours an Lamarmora vom Jahre 1858, worm er ihn iiber seine Audienz bei Napoleon unterrichtet. Dieser machte die Allianz mit Jtalien gegen Oesterreich von der Heirat des Prinzen Jerome mit der Prinzessin Clotilde abhangig und sprach die Hvffnung aus, dass, wenn Victor Emanuel darauf eingeht, Lamarmora in zwei Jahren mit siegreichen Trnppen in Wien einziehen werde.
Mit Bezug aus die Abbemfung des Fiilsten Hohenlohe aus Paris erhcilt der „Temps" aus Berlin nachfolgende Information: „Seit November wurde Saint-Valier bei seiner damaligen Reise nach Varzin dnrch den Reichskanzler von dem Plane unterrichtet, den dieser schon damals im Ange hatte, namlich den deutschen Botschaster in Paris nach Berlin zu ztehen. Um dieselbe Zeit hatte Fiirst Hohenlohe aus der Riickreise von Varzin mit dem franzosischen Botschaster in Berlin die erste Unterredung iiber diese Angelegenheit. Spater, gegen Ende Janner, am Tage vor seiner Reise nach Paris, wurde Saint-Vallier von neuein durch den Fiirsten Bismarck, der nach Berlin zu-riickgefchrt war, iiber die damals noch schwebende Angelegenheit ruciter unterrichtet. Endlich, als einige Tage spater Fiirst Hohenlohe sich zur An-ltahuie des Postcns entschloss, der ihtn nnter Be-dingnngeii angeboten war, wurde dem Grafen Saint-Vallier, der sich damals in Paris befand, nnd Hcrrn v. Freycinet dnrch Hohenlohe selbst Mittheiluiig von diesem Entschlnsse gemacht. Wie man sieht, war es kaum moglich, dass in einer Angelegenheit dieser Art corrccter nnd zuvorkom-mender verfahren nnd die entgegeiikommende Ver-bindlichkeit weiter getrieben werden fonnte."
Nusoland. Mit immer groherer Bestimmt-heit treteu jene Meldnngen auf, welche uber einen griindlichen Wechsel der inneren Politik des Zaren-staates zu berichten wisfen. Zunachst soll, wie bereits erwahnt, die Bevolkerung selbst zur Theil-itahme an der Uiiterdriickung der nihilistischen Be-wegung herangezogen werden. Um diesen Zweck zu eneichen, werden in sechsundzwanzig Gonver-nements des enropaischen Rnssland „Volks-Ueber-wachungscomniissionen" gebildet, welche in den Gonvernementsstadten ihren Sitz haben und in welche die Bevolkerung selbst Vertreter zu ent-senden haben wird. Um aber auch die Eiuheit im Lager der Nihilisten zu erschiittern, hat LoriS-Melikoff beschlossen, alle seit Einsiihrung der
Geiieralgubematoren eingeleiteten nnd bereits ab-geschlossenen politischen Processe einer Revision zu unterziehen, weit man eben zur Einsicht ge-langt fein soll, dass die weitans uberwiegende Zahl der in jiingster Zeit auf adininistrativem Wege erflossenen Urtheile mehr an eiii willkiir-liches Gebaren, als an ein richterliches Vorgehen eriimertt. Wie man weiter erzcihlt, sollen diese Verfiignngen nur die Vorlaufer einer der ruffischen Bevolkerung zn ertheilenden Verfaffung fein. Be-wahrheiteii sich diese Meldnngen, so kann man dem General zu seitient Uitteritehmett nur Gliick wiinschen. Ein endgiltiges Urtheil iiber die con-stitutionelle Wenbutig wird aber erst banu moglich fein, wenn uns ein Blick in bie russische Ver-sassuugsurkunbe ber Znkunst geftattet ist.
Als intereffanteii Beleg, wie weit man die Spuren der nihilistischen Verschwornng verfolgen zu miiffen glaubt, wird aus Petersburg berichtet, dass eine ber ersteii Amtshandlungeii des Generals Loris-Melikoff barin bestaiib, bent Grohfiirsten Constantin einen ganz an bas Wesen einer Haus-diirchfuchung gemahuenben bienstlichen Befuch ab-zustatten. Grohfiirst Constantin fiir seine Person biirftc nun zwar nicht im Verbachte einer Conspiration gegen bie bestehenbe Orbnung fein, ba-gegeit tvirb vielfiich bie Vermuthung taut, bass er burch fein als Diamantenbieb bekanntes unb zur Strafe fiir biefes Verbrechen nach Peru verbannles Sohnlein in irgenb einer Weise comprornittiert worden set.
vermischtes.
— Berittenmachnng der Militar -Aerzte im Kriege. Nachdem der Kaiser die Berittenmachnng der Militaraerztc im Kriege ge* iiehmigt, werden nach einer Verordnnng des KriegS» ministers fiir jedeii Divisioiis-Chesarzt, fiir jeden Acmeeeorps Chefarzt, fiir jeden Acniee-Chefarzt, dann fiir den General -Stabsarzt beini Annee-Obercom-mando, ohne Unterschied der Charge, zwei Fourage-portionen fiir eigene Pferde nnd der befondere Feld-ausriistungsbeitrag zur Anfchaffung von zwei Pfer-den mit 240 sl. normicrt.
— Wallsahrt der Ka iferin Engenie. Die Ex-Kaiserin Eugenie reist, wie der Parifer „Figaro" meldet, nm 26. Marz, alfo am Char« freitage, von Southampton nach dem Zuln-Laiide ab. Sic wird in Madeira Halt ntachcn nnd nach ihrer Landung am Cap den von ihteni Sohne eingefchlogeneii Weg verfolgen, ihr Mahl im Wagen eiiinehmen und nnter dem Zelte schlasen. Das End-ziel dieser Reise ist der Ort, too bet Prinz ge-fallen ist. Bei der Riickreise lasst sie aus ber Inset Helena anlegeit, wie das auch in der Absicht ihreS Sohnes gelegen hatte.
— Hansen. Wie man aus P e ft fchreibt, circuliert m den dortigen aristokratischen und parla-mentarischen Kreifen ein Subscriptionsbogen fiir Herrn ^Professor" Hansen. Jeder Unterzeichner bezahlt 10 fl, wosur ihm die Aussicht bliiht, einer Production des Magnetisenrs in privatem Kreise anwohnen zu kiinnen. Zugleich haben sich einflusS-reiche Personlichkeiten an das Minifterinm des Inner* gewendet, um das polizeiliche Verbot gegen die Sffentlichen Prodnetionen Hansens riiijangig zu machcn. Das Ministerium Icitete den Recurs zuriick an die Stadthauptmannschaft und att das Prosessoren-Collegiuin der medicinischen Facultat. Da der Chef der Polizei und inehrere Medecina Prosesioren schon der jiingften privaten Production Hansens beigewohnt haben, gkanbt man allgernein an einen Erfolg deS Recmfes.
— Schlechtes G edachtuis. In Pest fand diefertage eine musikalische Matinee statt, wel-cher auch Franz Liszt beiwohnte. Unter anberne wurde auch ein Clavierstitck vorgetragen, daS deit Titel fuhrt: „Angiolin dal biondo crin“ und auhcrordentlich gefiel. Jusbefonberc crfreute es sich auch der Auerkennung Liszts. Der Abbe wendete
sich an seinen Nachbar mit der Frage: „$Ber Hat denn das reizende Stuck, geschrieben?" — „Franz Liszt!" lautete lokonisch die Antwort. — Der Abbe machte cin sehr unglaubiges Gesicht, und erst als man ihm die Noten zeigte, erkannte er das ver-gessene Kind seiner Muse.
— Berlioz und die Patti. Jm Jahre ■— sagen wir 18.. war Frau Adelina Patti ein reizendes junges Madchen in der ersten Blute der Schonheit. Es ist ubrigens, tint dies zu erharten, nicht ni)thig, sich an Portrats und Auekdoteu zu halten; es genitgt, fie zu seheu und fie singen zu hbrrn. Zu jener Zeit also gehSrte Berlioz zu ihreu eisrigsten Bewunderern. Eines Abends nach deni Diner bat ihn	die Patti, ihr etwas in ihr Album
zu schreiben.	„Zwei	Zeilen, zwei Worte bloh".
bat die reizende Sangerin mit ihrem einschmei-chelndsten Lacheln, als Berlioz nicht daraus ein-gehen wollte.	Noch	immer zauderte der Meister,
bis ihm die	Patti	solgendeu Vorschlag machte :
„Weiin Sic meinett Wnnsch ersullen, so bekommen €>ie ticich Jhrer Wahl entweder einen Kuss von mir oder cinc Paštete von meiuem Koch, der die-felben, mie Sie wissen, so vortrefflich zu bereiten versteht.'' — Endlich lietz sich Berlioz herbei, ergriff cine Fcder und schrieb ans ein Blatt des Albums die beiden Worte „Oportet pati“. — „Aber was heiht denn dies?" sragte die Diva gespamit.
—	„Das ist Kiicheulotein," erwiderte Berlioz mit seinem Lacheln, und heiht so viel als: „Bringt die Pastele."
— Die Gattin des Capitans. Das heldenmuthige Verhalten einer Frau Maria Boldt, Gattin des Capitans Boldt des deutschen Schooners »Moorbnrg", hat in Australien eittiges Anssehen er-icgt. Die „Moorburg", deren Bemannung aus einem Slenermanne, vier Matrosen und eineni chinesischen Koch bestand, segelte jflngst mit einer Cabling Thee von China noch Melbourne. Aus der Reise herrschte entsetzlich heitzes Wetter, ©ammtlichc Thiere am Bord des Schisses erlagen der Hitze; die vier Matrosen starben gleichsolls in knrzen Zwischen-raumen. Capitan nnd Stenermann lagen krank darnieder, und nnr die Gattin des Capitans ent-gicng der Krankheit. Frau Boldt, eine tnngere und schwachlich aussehende Dame, war jedoch der Ge-legenheit gewachsen. Sie pflegte nicht allein die Kranken, sondern nahm anch wahrend eines Sturmcs, welcher den Schooner, nachdem er die Soloinan-Jnseln passiert hatte, tras, jhren Platz am Steuer em und fiihrte das Schiff gauz allein durch das Untoetter. Die deutsche Colottie Melbournes so-wie die betheiligten Versicherungsgesellschaften haben der Dame anjehnliche Geschenke in Anerkennung ihres Muthcs gernacht.
Loca!-und provinzial-^ngelegenheiten.
—	(Ein M arktwi e er n i ch t s e i n s o l l.) Ein Nothschrei der Haussranen ist es, welchem wir diese Notiz verdanken, und so unangenehrn sie an mahgebender Stelle anch beruhren sollte, wir briti« gen sie beitnoch zur allgcmeiueii Kenntnis, nicht nnr, urn bie etnporten Haussranen vorlaufig theilweise zu beruhigeti. sondern anch, uni dent lebhasten Wunsche Ausdruck zu geben, bass die hier ange-siihrten UebeiftanBe beseitigt werben mbgen. Jebem, der sich nut halbwegs uni bie Vorkommnisse auher seinem Bereiche kiimmert, ist es gewiss nicht un* betanut, mit welcher unerbittlichen Strenge in ber Resibenz unb anch anbercn fleincren Stabten gegen die sogenamitcn Nahrungsfciljcher versa hren wird, und dass es nicht selten vorkommt, dass mitunter grohe, oft einen imaginaren bebeutenben Wert re* prasentierende Oimntitaten solcher gesalschter Noh-rungsinittel ohne jedweden Appell ber wohtverbienten SSeinichtung preisgegeben werben. Solche, znm Heile ber geprellten Consnmenten sowohl in volks-wirtschastlicher als auch sanitarer Hinsicht so segens-reiche Einsiihrungen wiirben wohl einer Nach-ahmung auch in Orten wiirbig sein, toelche zwar
toeit entfernt find, um mit ben Verhaltnissen einer Residenz in die gleiche Parallele gezogen zu werben, die aber nichtsdestoweniger den Schutz der bestehenden Gesetze mit bera gleichen Nechte in Anspruch zu nehtneti berufen sinb. Uitter biefe letzteren Orte gehort leiber anch unsere Stabt Um mit einem ber wichtigsten Nahrnngsmittel ben Anfang zu machen, fiihreti wir an, bass a its unserem Markte mit Milch unb Rahtn ein nnverschamter Uitfug ge* triebeu wirb. Die Frechheit ber Verkanserinnen ist bcreits so weit gebiehen, bass mitnnter gar wuttberbnre Mixtureu als angeblicher Nahm ben Hanssrauen angeboten werben. Ans gestohenettt Reis wird eine Art ©albe sabriciert nnd am Markte als Nahm verkanft, welche Schmiere, fobnlb sie zuin Fener kornnit, sich zum Theile in eine schmutzige, wcisserige Flnssigkeit, znm Theile aber in eine fleifterartige bicfe Hant verwandelt. Der ©tobtmagiftrat be-stinintt allmonatlich ben Fleischtaris fiir alle Fleisch-gattiingen. Diesem Tarif ftigen sich bie Fleischer nicht, sonbern verkaufen nnd taxieren das Fleisch, wie es eben ihiicn bcliebt. Ucbcr eine vorgekotn-ntene Beschwerde bci einem Metzger, bass er bas bent Dienstmadchen verkaufte Fleisch nicht thenrer anrechtten barf, als ber Tarif fiir jene Fleisch-gattung eben vorfchreibt, wibrigens man beint Magistrate bie Anzeige erstatten werbe, aniwortete er ganz kurz: „Was Magistrat? ber Magistrat kiirn-inert sich gewiss nicht barum, wic viel ich fiir bie Ochsen bezahlen muss, mithin muss ich ntich auch selbst kiimmern, wie ich zu meineiti Gelde fomttte." Eine alte und ehedem ziemlich streng gehandhabte Eitifuhruug war es, bass ben Kleinhandlern sowohl am Nachmittage vor deni Wochenmarkle so wie auch am Wochenmarkttage bis zu einer vorgeriickten sest-gcfctztcn ©tunde jeder Einkans unterfagt war. Jetzt kaun man on jedem Nachmittage vor dem Wochen-martte nicht nur einen, sondern alle bekannten Klein handler am Markte sehen, wo sie mit Blitzes-schnelle jeden faum stehengeblicbenen Hiihnerwagen mit Beschlag belegen und mit lantern Larmen ihre ©efchafte abschlichen. Dies a lies aber nicht ctroa in einer abgelegenen Gasse, nein, sondern ganz uti« gettiert vor dem Magiftratsgebaiide in Gegenwart von zwei bis brei bort toachestehenben Civilwach-mannern. — Wir geben gcrne zn, bass ber Ibbliche ©tabtmagiftrat bei seinem mangelhasten Personale einen besahigten Beamten nach alien Richtnngen ansniitzen mnss und dass es dem letzteren bei solcher Ucberlobung mit Arbeiten endlich znr Un-mSglichkeit wird, seinem eigentlichcn Berufe jene Aufmerffamfeit zu wibtnen, toelche dem Vorkommen von Uebelftanben, toie bie eben angefiihrten, einen Damm fctzen fbnttte; allein ini Jnteresse bes Pu-blieums sollte benn both bent Marktcommissar so viel Zeit gegonnt werben, bass sein eigentlicher Bernf zur Hauptsache werbe.
—	(Einen form lichen Absagebrief an Minister Taaff e) bringt tier heutige „©lo-venski Narob". Die Nationaleii fittbett sich in allen ihrcn Hoffnungen, berett Gcwahrnng fie vom Coali-tionsnnnifteriuin erwarlct haben, getaufcht. Die Situation ber ©lovenen ist cine ungeanberte ge* bliebcn, obschon ber Ministerprasident irn Reichs-rathe crflart hatte, er werbe die ©laven nicht an bie SBanb briicken lassen. BesonderS iibel wirb es dem Grasen Taaffe vermerkt, bass er ben Krainer Landtag nicht ansgelSst unb bie Einberusuitg ber Landtage, trotz ber in ber Thronrede gegebenen Zu-sage ihres regelmiihigen Tagens, bis auf ben Jnni hittausgefchoben hot, too ihnen nur cine vierwSchent-liche Frist zur ©crathting iiber bie hochst toichtigcn Saiibesangelcgenheitcn gegbnnt toerben soll. ©elbst unter eineni gegncrischen Minisicrintn fonnte es den Slovencu nicht schlimrncr ergeheti. In ahnlichet Weise, toie ..Slovenski Narod", ergeheti sich auch bie czechischcn Blatter gegen bas jetzige Ministeriuttt, offettbor ist bie Parole hiezu bon Wien ausgegan-gen. Die clerical - nationale Reichsrathsmajoritat will eben bei ber Subgetbebatte mSglichst viel fflr sich herausschlogen.
— (Theater.) L'ArrongeS neuestesLustspiel „$Boh(thatige Frauen", ein Werk, welches mit vollem Ersolge bie Runde fiber fammtliche deutsche Biihnen gernacht, wird morgen zum SSortheile ber tiichtigen Schouspielerin Frau Marie Bert hat zur ersten Auffiihrung gelangen. Die Wahl biefer von Kritik itttd Publicum anerlannten Novitat fowie die Be-liebthcit ber Benesiziantin laffen wohl mit Sicherheit ein volles Hous erworten. — Frl. Heihig hat mit ihrem gestrigen Benefizabende wohl zufricden zu fein alle Ursoche, nicht so jeboch bie alle Theaterraume bicht besetzenben Besncher, inbem bie Auffiihrung fetbft an unverzeihlichen Maugcln (itt. Nur bie Bcnesizian-tin, bie mit hinreigeubcr Anmuth bie Partie der „Fanchette" fang unb fpielte, und Herr Weitz (Dorr Jannorio) Ibsten ihre Aufgaben taktvoll nnd mit Geschick Frl. Heihig wurde bei ihrem Auftrrtetr mit Blumenspenbeu und sympathischen BeifallS-auherungen entpfangen.
— (Die heutige Theaterfaison) wird nicht, wic es bisher ublich war, mit ber Vorstellung ber Choristen am Palmfonntage geschlossen, sondern erst am barons solgenben Mittwoch in der Chorwoche. Fiir die letzten brei Abenbe fteht ben Saibachern noch der Gennss eines Gostspiels des Herrn K rastri, Mitglieds der Wiener Hosbuhne, in Aussicht.
— (©eneralversammlung.) Die all* jahrlichc statntcnmahige ©eneralversammlung bee Boumwollspinncrei und Weberei zu Laibach findet am 24. April b. I. um 11 Uhr vormittags im Locale ber Gesellschast in Triest, Via dei Forni Nr. 11, statt.
— (Alpines.) Die vor einigen Jahren bon ber Section „Krain" erbaute, feitbem in Verfall gerathene Triglauhutte ist vom bfterreichifchen Alpen-verein gegen bent ins Eigenthum ubernommen wot* ben, bass er bie nothwenbigen Herstellungen und bie ersorberliche Eiiirichtung besorge, auherdern noch einige auSstanbigen Zahlungen begleiche. Der be* sagte SSerein verfugt fomit im ©ebiete ber Triglau-fette fiber zwei Unterfunftshfitten, deren eine erst vor zwei Jahren aus seine Kosten in bent roilb* romantifchen, selten befuchten Hochalpenthake bet Sovizoseen erbout und eingerichtet wurde. Die vollstc Anerkennung fflr die Erleichterung des Be* fnchcs jener wcnig gefannten alpinen Regionen ge-biirt bem unoerbroffcnen Wiener Touristen unb Rebacteur ber neuen „Alpenzeitung", Herrn Jhler. Im Borjahre ist ebenfoHs von ihm die Markierung des Pfodes, ber zu ben Sovizoseen ffihrt, mittetft rother, an in bie Augen fpringenben Felsen an* gebrachter Krenze ausgefiihrt warden. Auch bee ©annthciler Alpeuverein beabfichtigt noch im Loufe biefes Jahres, ben halsbrecherischen Abstieg vom Steiner ©attel in baS Logerthal butch einen gang« baren Psab zu erfetzen. Hieniit wirb ben zahl* reichett Befuchetn bes Logerthales die MSglichkeit geboten sein, vom Ursprnnge ber San den bisher nut von ktihnen Bergsteigern ciusgcfflhrten Aufftieg zum Steiner ©attel ohne Gefahr zu untemehmen und ihre Alpenfahrt mit einer Partie dutch bie Feistriz nach ©tein abzuschliehen.
— (Aus dem C m 18 61 a 11 e.) Eine ©e-cunbororztenstelle fiir ben Dienst in ben Filialett ist vom Lanbesausschuffe auSgeschtieben. Gesuche um bieselbe sinb bis 25. b. bei ber Direction ber Lanbes-Wohlthatigkeitsonstolten einzureichen. — Die Verpachtung der commcndischen Wiesen am Deutschen ©runde, Pasji brob, Unterrosenbach, ber Sleeker ant Friifovcc unb bei bet ©chottergrube beim Pulvct-thurm findet morgen statt, unb zwor in bet D.< R.-O.-Verwaltungskanzlei um 2 Uhr nachmittags.
— (Der k. k. Tabok-Districtsverlag zu Lukowiz) ist bis 3. April ausgeschrieben. Gesuche sinb an bie hiesige Finonzdirection zu di-rigiercn. Die beizulegenbe Caution bctragt 120 ft.
— (Der flavische ©efangsvereitt in Wien) veranstaltet am 15. b. M. im ©aale zum „grfinen Thor" (Lerchensclbstratze Nr. 13) junt
O
Vesten bet Nothleidenden in Jstrien tin Concert untcr Mitwirkung der Musikkapelle des krainischen Jnfanterieregiments Nr. 17. Das uns mitgetheilte Programm ist ein sehr reichhaltiges und abwechseln-des. Karten find zu haben bei: Dr. Franz Lenoch, Hof- und Gerichtsadvocat in Wien I., Brauncrstrahe Nr. 4. Einzelne Karten d, 1 fl., Familienkarten a 2 ft. *
* *
Aus dem Sannthal, 7. Marz, wird gemeldet: Den, an der Reichsstrahe nach Cilli fahrenden Postwagen ist am verflossenen Freitag abends zwischen St. Peter und Sachsenfeld zweimal nachgeschoffen Worden. Jm Postwagen befanden sich drei Passagiere, wclchc aber sammt dem Postillon nicht den Mnth hatten, den feuergebenden Gauner zu verfolgen. Diese That schreibt man wieder dem kiihnen Guzej zu, der, so wird es behauptet, in der Umgebung der Gewerk-schaft Liboje sein Unwesen treibt. Da jedoch die Schiisse weder eine Person noch Wagen und Pferd trasen, so ist man auch der Meiuung, dass sich heim-kehrende Flvher diesen argen Scherz erlaubten. Jm-merhin mtigeit Reisende und von Jahrmarkten sah-rende Geschastsleute aus der Hut sein!
Witterung.
Laibach, 10. Marz.
Morgens Eisbildnng auf stehcnden Gewkissern. Frost, floret Himmel, skht schwachcr O. Temperatur: morgens 7 Uhr — 4 4", nachmittags 2 Uht + 9'4° C. (1879 + 114", 1878 + 8 3" C.) Barometer im Fallen, 746 28 Millimeter. Das gestrige Tagcsmittel der Warme + 3 9°, urn 0 9° iiber bent Normale.
Verstorbcne.
Den 8. M arz. Franz Pirkovik, Verzchrungs-steuerbestellten-Sohn, 7*/i ti-, Polanadamm Nr. 18, Diph-theritis.
Den 9. M a r z. Aloisia DolZaii, Tifchlergefellens-Tochtcr, 8 Mon., Triesterstrahe Nr. 26, Fiaisen. — Ru-dolfine Drole, Dienstbotenstochter, 2"« I., Petersstratze Nr. 64, Auszehrung.
Angekommene Fremde
am 9. Marz.
Hotel Stadt Wien. Krenn, Kaufm., Gottschee. — Hils-dors, Kaufm., Wien. — Neumann, Kaufm, Sissek. — Mizzan, Kaufm., Pisino.
Hotel Elephant. Pollak. Privatier, Triest. — Hitzinger, k. k. Hauptmann, Wien. — Koren, Befitzer, Planina. — Vakselj, Laibach.
Kaiser von Oesterreich. Winter, Kfm., Wien. — Petutif, Postmeister, Kostaiijevo.
Mohren. Baier nnd Wolfgang, Wien.
Wiener Borse vom 9. Marz.
(Selb
[amid.
Papierrente .... toilbctrentc ....
»olbrente.............
6taat6lofc, 1854. .
i860. .
,	1860	zu
100 fl.
1864. .
®rond«nlluflnnfli-•Btigation«*.
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toicbcnbiirgcn . . . Temeser Banat . . llngaru ..............
SBare
71*20 71 SO 72 — 72-10 86 L'.i 86 35 122'—, 122 611 129 — 129 25
130 50 171-75
131-25
172
97 60 88 -88 -88 50
Under«
iUMun.
Vonau-Regul.-Lose ting. Pramienanlehen Wiener Anlehen . . .
flclicn v. Hua&cn.
Lreditanstalt s.H.u.G. N.ttionalbank........
iictif a 9. Iraesperi-Unternefcrnungee.
rUfolb-Bahn..........
Donau * Dampsschiff -LUsabelh-Wettbahn . ^erbinanbs-Norbb. i^ranz-Ioseph-Babn &ah). iiarUl'ubtui^b '.' 'w.berg - Lzernowiy .
98—
88-75 8875
89-50
Hi 76 112 85
U2 75 113 — 120 — 120-25
298 35 298-50
®clb Ware
Telegraphischcr Cursbericht
am 10 Marz.
Papier-Rente 71 20. — Silder-Rente 7195. — fflolb-Unite 86 —. — 1860er Staats-Anlehen 127 80. — Bank-aetien 837. — Creditactien 300 80. — London 118 25. — silbcr ■—. — K. k. Miinzdncaten 5 57. — 20-FrancS-Stiicte 9 43ve. — 100 Reichsmark 5810.
Gcdenktafel
iiber die am 12. Marz 1880 stattfindenden Lici-tationen.
3. Feilb., Penko'sche Real., Parje, BG. Feistriz. — 3. Feilb , Skok'sche Real., Topole, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Jagodnik'fche Real, Dorneg, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Kofel'fche Real., Primskan, BG. Krainbnrg. — 1. Feilb., Melihen'fche Real, Terjise, BG. Nassensuh.
S37 —
Nordwestbahn . . . RubolfS-Bahn . . . StaatSbahn . . .
Subbabn............
Ung. Nordoftbahn
PfandBritft.
Bobencreditanstalt
in Gold.............
in osterr. Wahr. . Vtationolban!..........
Ungar. Bodenkreoir-
Priori1at,-Obkig.
Elisabethbahu. l.6m. Ferb.-Norbd. i. Silbei ranz-Ioseph-Bahn . Zaliz.K-Lubwigb.i.E. Deft. Norbweft-Ladu Siebenbitrger Babn Sraarsbabn. 1. 6m. Siidbahn A 3 Per;.
m & 5	„	.
|)rioai(of e.
j(5vebitIoic .........
itfubolfdlcfc ....
Theater.
8K-75 139 -
101.50
119 —
101 26 102*65 102 -
98 — 10650 9860 105 75 100 — 81 175 50 122-25 103-70
148-50 149 617 — 6i8 —
ib > 50' 186*— 2365	2370
16 0 166 — 2 .9 7:, 260 — If.9 — 158 fO 633 - 635 —
179 751180 — 18 50 18 75
#elil{url«a.
Di: eaten...........
20 KrancS .... 100 d. Reichsmark Silbcr..............
l!8-20jm-)0
•^•67	5	58
i»43 ,9 43», • 58 10 58 15
H e u t e (lmgernber Tag):
Scho n r o schen. Komifche Opcrette in 3 Aeten.
Flit bie zahlreiche Betheiligung bei dem Leichenbegangniffe des geliebten Gatten ltnb Laters
Johann Penn
fotoie fur bie vielseitigeii linb herzlichen Beweife von Freunbfchaft und Theilnahme fagen wir allen Frcunben unb Beknnntcn, insbesonbere feiiien geehrten Collegcn von der fr e i willi-gen Feuerwehr, ben wackeren Rosen-b a ch e r P i l g r i m e n unb bem Iverthen San get ch or imfcrn w-irmsten innigsten Dank.
Die trauerubcu Hinterbliebeneu.
eigenes Erzeugnis,
unb	(76)	4
Kerren- u. S)ameii=j$lo(feu)atea
fulib unb billig bei
K. I. Kcrmcrnn,
Hauptplap. — Pteiscourant franco.
i
I
Die ungar.-franzosische Versicherungs - Actiengesellschaft
(Franco-Hongroise)
mlt einem Actlenkapitale von
8 Millionen Gulden in Gold, gleich 20 Millionen Francs,
auf welche 4 Millionen Gulden in Gold, gleich 10 Millionen Francs,
bar eiugezahlt und theils in vom Staate garantierten Prioritatsobligationen sowie in anderen Securitaten, theilweise auch bei den ersten Geldinstituten des Landes gegen kuize Kundigung placiei t sind, hat ihve Thatigkeit in der ganzen osterr.-ungav. Monarchic
bereits begonnen und schliesst
T7" eisidiei-ang-en
1.) gegen Fener-, Blitz-, Dampf- und Gasexplosions-	5.)	gegen Transportschiiden, verursacht zu Land u. zu Wasser;
Sclmden;	6.)	aui Valoren, d. i. Sendung;n von Wertpapieren aller Art|
2.) gegen Choinage, _d. i. Schaden durch Arbeitseinstelhmg	Bargeld etc. per Post zu Land und zu Wasser;
7.) auf das Leben des Menschen, auf Kapitalien mil
und ohne anticipativer Zahlung der versicherten Summe, Renten und Pensionen, zahlbar nach dem Tode oder bei Lebzeiten des Versicherten, sowie auf Ausstattungen. Das bedeutende Actienkapital der Gesellschaft gewahrt den Versicherten vollstandige Garantie fiir die von ihr iiber-nomnieneu Verbindlichkeiten. Die Gesellschaft wird durch streng rechtliches Gebaren sowie durch prompte und coulante Abwicklung und Ausbezahlung der vorkommenden Schaden das Vertrauen des P. T. Publicums in vollem Masse zu rechtfertigen bestrebt sein und den Versicherung Suchenden alle jene Begiinstigungen einraumen, welche mit den Prin-cipien einer auf solider Basis operiereuden Gesellschaft vereinbar sind. Versicherungsantrilge werden entgegengenommen und alle gewtinschten Aufkliirungen ertheilt sowohl bei der gefertigten Generalagentscliaft, als auch bei den Hauptagentschaften in der Provinz und bei den Specialagenturen in alien griisseren Orten des Landes.	^
Die Generalagentscliaft fur Steiermark, Karnten und Krain in Graz,
Badetzkystrasse Nr. 8.
oder Entgang des Einkommens infolge eines stattgehabten Bran des oder einer Explosion;
3.) gegen Hagelscliitden;
4.) gegen Bruch von Spiegelglas;
Graz am 15. Februar 1880.
(Nacbdruok wird nicht lionoriert.)
WZ8ZZM8ZZUZIZUZUZZZZZWMVWMUZUZZBZZMVZZZUZUZZZUZUZM
Truck von Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg.
Berleger: Dttomor Bamberg.
die Rebaction verantwortlich: Dr. HanS KrauS.