* Wtife: fcär Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. H°lbj»hrig . . 4 „ 80 „ vlrrtrtjihrig . 2 , 10 , Monatlich ... — * 70 * IRlt btt Post «anzjLhrig.............IS fl. HalkMrlg.............. 6 . vitrtrltährig.........3 „ Laibacher Kür Zustellung in« Hau« «ittttli. 26 kr., «onatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. TJ HeUKtfoii: «ahnhof^afft Nr. 15. «rOrdtti«»»- * Jnsrrattn- Anonyme Mttheklungen werden Nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendel. Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. e. Klein-wahr & Krd. Bamberg.) Jnftrtt«uSvreis«: Kür die einspaltige Petitzeilt A 4 kr , bei wiederholter Einschaltung ä 3 kr. *l|e|ifltit bl* 6 Zeilen 20 lt. «ei grSßrren Inseraten Öfterer Einschaltung en> Lender «abatt. Kür complieierten Satz beloi dere Bergütung. Nr. 211. Freitag, 14. September 1877. — Morgen: Nicomedes. 10. Jahrgang. Zur Besteuerung der Gemeinden. Der Gemeinderath der ReichShauptstadt Wien beansprucht im Wege der Petition die Befreiung der Empfänge btt Kommune von der Zahlung der Personal. Ein kommensteuer. Die Personal-Einkommensteuer kann mit Rücksicht auf ihren Tiiel und ihre natürliche Bestimmung nur Privatpersonen treffen, und da« Einkommen einer Gemeinde lotin mit jenem einer Privatperson nicht in eine Linie gestellt werden, weil da« Einkommen der Gemeinde in der Regel gänzlich zu L s f e nt li ich et, Z w eck e n verwendet wird. Nach dtm Gemeindegesetze wurde den Gemeinden die Besorgung einer ansehnlichen Reihe von Geschäften in natürlichen und übertragenen Wirkungskreisen auferlegt; um diese Besorgung esjeclvieren zu können, muß ein nicht unbedeutender Geldbetrag zur Verfügung stehen, und nicht selten kommt '-M vor, daß dir Einnahmequellen einer Gemeinde zur Deckung der übertragenen öffentlichen Wirkungskreises nicht nur nicht au^eichw, sondern überdies eine Gemeinde-Umlage von 10 bis sogar 200 Perzent in Anspiuch genommen werden muß. Man kann also die Gemeinden nicht vrthalten, von Einnahmeposten, die zur Zahlung öffentlicher Auslagen kaum ausreichen, Einkommensteuer zu zahlen;''die Unterwerfung von zur Bestreitung öffentlicher Regie-Auslagen bestimmten EmpfangSposten entbehrt jeder Begründung, nachdem belastete Einnahmsposten niemals btt Basis zu einer Besteuerung'geben können. Die Gemeinden wurden autonom erklärt, in-ilge dieser GrvWhrigkeitserklärung erfuhren die Gemeinden große Belastung. Der übertragene Wirkungskreis, der heule von den Gemeiüdin im Ramen de« Staate« besorgt wird, nimmt großen Geldaufwand in Anspruch, und Gemeinden, die in vormärzlichen Zeiten hunderttausend! Gulden unter die bezugsberechtigten Bürger einer mit Landgütern dotierten Siadtgemeinde zu veriheilen in der Lage waren, müssen heute diese EmpfangSposten zur Bestreitung öffentlicher Angelegenheiten verwenden. Dit Unterwerfung des Vermögens dtr Gemeinden unter die Personal-Einkommensteuer ist demnach schon prinzipiell unbegründet. Wenn weiter in Erwägung gezogen wird, daß fast alle Gemeinden'nebst ihren oft nicht »»bedeutenden ordentlichen Einnahmequellen zu außerordentlichen Mitteln, zur Auftheilung von Gemeinde-Umlagen, fchrtitta müssen, um das Erfordernis zur Deckung übertragen« AmtSgeschäfle zu erlangen, so entfällt jede Berechtigung zur Abnahme einer Personal^ Einkommensteuer vom Gemeinde-Ein-kornmen. WaS nützt es einer Gemeinde, wenn fit alljährlich an Marktgefällen 10,000 -fl., Standgeldern 6000 fl., Miethzinsen 20,000 fl. und ObligationSinttl essen 4000 fl., zusammen 40,000 fl. entnimmt, dagegen zur lBesorgung der Magistrat», geschäste, ScmitätSpflege, Straßen- und Brückenerhaltung u. a. 55,000 fl. auszugeben und zur Deckung des Abganges per 15,000 fl. eine 10per-zentige Gemeinde-Umlage ausschreiben muß. Der Steuerreforml-Ausschtzß des Abgeordnetenhauses wird gut thun,/dieser Petition ein'eingehenderes Augenmerk zuzuwenden, denn wo sich kein effektives Einkommen herausstellt, kann auch -von einer Belastung mit der Einkommensteuer keine Rede fein. Die Berurtherludg Gambetta's. Die Regierung Mac Mahons kann um keinen Preis Ruhestörungen hervorrufen, sie sehnte sich bei der Leichmbestattung Thiers und bei der Verurteilung des republikanischen VolkSmanntS Gambetta Anlaß zu ifindtn, um mit Energie unter Anwendung von Gewalt einzuschriittn und den Belagerungszustand zu prorlamirven. Das heißblütige Frank-reich Ist iw Laufe der Zeiten und geprüft durch immense Schicksalsschläge nüchtern und ruhig geworden, es nimmt sogar die Schläge Mac Mahon« geduldig hin, es revoltiert nicht, sondern wird im geeigneten Momente eine seinen Prinzipien entsprechende Action entfalten. Die Regierung Mac Ma-honS hat sich wieder einmal arg verrechnet, die con-stgnierten Truppen hatten keine Gelegenheit, die Schärfe ihrer Waffen zu entfalten, die Tagesereignisse in -Frankreich verlaufen in besonnener Ruhe. Der Richlerstand eines Staates soll «wzugüng-lich dastehen, derselbe, soülstch nur durch den trockenen Buchstaben des Gesetzes bei Ausspruch seiner Urtheile leiten lassen und cjedweden Einflüsterungen, mögen solche von,-welcher Seite immer stch hinzi^chltichen, ein williges Gehör verweigern. Leider wurde auch in Frankreich die Justiz zur Dieustmagd der Politik herabgewürdigt und mißbraucht, Gambetta hat die MgierungSaction vom 16. Mai l. I. nach Ge-bür gebrandmarkt, das ganze republikanische Volk Frankreichs stand hinter Gambetta, und doch fand da» Gericht es.zulässig, über Gambetta als Lohn für patriotische Kundgebungen eine Gefängnisstrafe i'gu Dotieren. Gambetta hat nicht «die -Artion des IülilletM. Die Herrin von Kirby. Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) Lord DUltou blieb'stehen und sah Olla eine Weile schweigend an. Sie befanden sich unter einem miichtigen Bävme, dessen-Stamm eine Bank umgab. Olla ließ sich, ihre Augen vor dyn Blick Daltons senkend, auf die Bank nieder und Dalton setzte sich neben sie. „Das Glück hängt! nicht dom Reichthum mb, Olla," sprach er, und seine Stimme ktang weich und zärtlich. «Sehen Sie mich an, der -ich so arm tin wie eine Kirchenmaus, ja fogar bis über die Ohren in Schulden stecke —.-dit jedoch, Gott sei Dank, nicht durch mein Verschuldeneütstanden find — und doch bin ^ich> glücklich und zufrieden, Wie nur litr Mann fein kann. Ein reines Gewissen und froher Mulh machen jeden Menschen- glücklich- heißt es — und . so ist es auch! Sie find reich tu Ihren Fkeunden, Olla; in wtittm Uuürtistcist nicht rin Mensch, der nicht Ihr Lob singt. Die Witwen unten im Fischerdorfe nennen Sie eine junge Heilige und die Waisen lieben Sie als ihren guten Engel! Es ist ktlner von den Atmtn, für den 'Sie flicht tröstende Worte und ein freundliches Lächeln hÄtten tider1 :dctf Sie- nicht mit Gkld utib'SebetWbröfifrfnijfen unterstützten; wenn Sie Kirby verlassen ' müssen, tbftden Hunderte von Httjen WAettt." „Ich ckeiß/ jedtrulann Mitit e» gut «ttit mir," fügte Olla ckit schwachem Lächeln, währtnd in ihren Augen ThrAüen schimmckten. ;,@» tolrd"mir schwer Mtden, von Kirby und"vdn ^llen Freunden,'die mich titoen, zu scheiden; aber tienn ich gehen mutz, will'Ich doch "tuhlg" und MNdhaft tzehen." Lord Datfori' blickte E Weilk'schVeMd sör sich hin. Beitt Gesicht war bttich> und e» wad deutlich zü sehirn, daß'Mn'feintt'Scele ritte große 'Bewegung votging. PlSitzlich ftanb"tr 'traf, nt« ob' it zu einer Entscheidung gekomÄtW witrr, und» ging tinigcmale, nach allen Seiten sich umsehend, auf und ab. 'M»chdem er sich überzeugt hatte, daß.ui?-mand in der Rähe war, trat er dicht vov Olla.; diese erhob ihre Auge» zu ihm, und so blicktenßße sich einandrr an, tief in dit Äugen, in denen 4hrt Herzen lagen mit aütm, ,waS sie,-bewegte und Waste fühlten; da l»g.*6 offen und deutlich, was sie bisher als itin heiliges Geheimnis tief in ihrem Innern bewahrt hatten, -und. mit frtudestrahtendem Gesicht erfaßte Lord Dalton des Mädchens Hände und rief mit tief bewegter Stimme: ..Olla, was Sie als ein Unglück an.fe.hw, kann vielleicht mir ünd auch Ihnen zum Glück -gereichen. Bis'jetzt habe ich verschweigen müffen, was Jch so hmeini Weih, werden wollen. K-ffem Sie . diesen Sturm Sie in meinet 8Ume und flihimeln ^rz treiben, idamit wir uns eine» Glücke« heuen, welches alle Schätze der Erve aufwiegt. Sagen Sie^ Olla, wollen Sie, wenn.Sie Schloß Kivby verlassen, nach Daltou-Court kom«en «l« deffen hochgeehrte Herrin — al« mein Wtib?" Staatsoberhauptes oder einzelner Minister, er hat nur die willkürliche Action der Organe der Regierung einer gerechten Kritik unterzogen. Das französische Gericht sprach über Gambetla ein 33er« dammungsurtheil aus, jedoch die neu zu konstituierende Kammer wird Sorge tragen, daß Frankreichs treuer Bürger seiner beraubten Ehre wieder Iheilhaftig werde. Die Regierung Mac Mahons wird sich vergeblich abmühen, einen Mann, der für die Rettung Frankreichs eintritt, todt zu machen, die Gerechtigkeit wird, ste muß schließlich siegen. Vom Kriegsschauplätze. Aus Bukarest wird vom 11. d. gemeldet, daß ' bereit« 8000 Garden die Stadt passierten und am 12. d. wieder 8000 erwartet wurden; in Turn-Severin traf Befehl ein, Vorbereitungen für den Durchmarsch von 50,000 Russen zu treffen. Diese sollen gegen Widdin und Sophia operieren, während ein serbisches Observations-Corps an der Drina ausgestellt würde. Die Bction bei P lew na beschränkte sich, wie der „Pol. Korr." mitgetheilt wird, bis 11. d. noch immer auf Operationen seitens der russisch-rumä-nischen Armee, welche eine engere Cernierung und Erschütterung der türkischen Positionen bezweckten. TürkischerfeitS haben mehrere kräftige Offensivstöße stattgefunden, um die Cernierung zu durchbrechen, was aber bisher mißlungen ist. Auf russisch-rumänischer Seite sind 80,000 Mann mit 356 Geschützen (für jedes Geschütz werden 300 Ladungen berechnet) bei Plewna in Action, während Osman Pascha gegen 60,000 Mann mit circa 220 Ge schützen, jedoch furchtbar verschanzt, in Linie hat. Sollte es in den nächsten Stunden zum Sturm auf die türkischen Verschanzungen kommen, so wird die», nach dem Widerstand zu uriheilen, welchen die 8000 Türken bei Lowaz den 20,000 Russen während voller zwölf Stunden entgegengesetzt, eine furchtbar blutige Arbeit für die vereinigten Russen und Rumänen werden. Wie verlautet, soll es der rumänischen Armee Vorbehalten sein, den ersten Sturmangriff zu unternehmen. Die neue Brücke über die Donau bei Niko-poliS ist vorgestern fertig geworden. Die Division des Fürsten Jmeretinski ist mit Hinterlassung einiger Bataillone von Lowaz nach Bogot abgerückt. Ueber den Kampf von Lowaz wird noch nachträglich gemeldet, daß die Russen bei der Erstürmung dieses Platzes 1700 Mann verloren haben. Nur dem Eingreifen des Corpskommandanten Fürsten MirSki ist es zu danken, daß die Türken nicht wieder in den Besitz von Lowaz gelangt sind, da Osman Pascha 20,000 Mann entsendet hatte, um Lowaz Seine in leidenschaftlicher Erregung gesproche-nen Worte, seine Angst, die Glut seiner Augen erfüllten Olla's Herz mit einer seltsamen Glückseligkeit, welche sich auf ihrem schönen Antlitz spiegelte. Keine« Worte« fähig, senkte sie ihre Augen, aber ihre Hand in der seinigen lassend. „Sprechen Sie, Olla," fuhr Dalton fort, sich zu ihr niederbeugend, „sagen Sie, ob Sie den Mann wieder lieben, der Sie schon seit Jahren geliebt und sich nach der Stunde gesehnt hat, welche e« ihm vergönnen möchte, Ihnen seine Liebe zu gestehen. Lieben Ste mich, Olla?" „Muß ich Ihnen erst sagen, Winifred, daß ich Sie liebe? Können Sie e« nicht —" Dalton hatte, sich neben ihr niederlaffend, sie in seine Arme geschloffen und erstickte nun ihre Worte mit Küflen. Olla legte dann den Kopf auf seine Schulter, und einige Minuten hielten sie sich so umschlungen, bi« der plötzliche Gesang eine« Bogel« dicht neben ihnen da« Mädchen au« ihrem seligen Traum erweckte. Langsam erhob sie da« Köpfchen und flüsterte, indem sie den Geliebten verlegen ansah: den Russen wieder zu entreißen. Durch ein geschicktes Manöver gelang e« dem Fürsten MirSki, die 20,000 Türken abzuschneiden und zum Rückzug nach Plewna auf einem großen Umwege zu zwingen. Politische Rundschau. Laibach, 14. September. Inland. Blätter des In« und Auslandes ii besprechen den Inhalt des Toaste«, den Kaiser Franz Josef bei der am 11. d. in Kaschau statt-gefundenen Hoftafel zu Ehren de« Kaisers von Rußland ausbrachte, und ziehen aus den angeblich gesprochenen Worten „meines theuern Freundes und Alliierten" Folgerungen über die Haltung Oesterreichs und Deutschlands zur o r i e n t a l i s ch e n Frage. . Der ungarische Ministerpräsident theilte den ungarischen Blättern mit, daß der authentische Texk des Toastes, welchen Kaiser Franz Josef bei der Hostafel in Kaschau auSbrachte, wie folgt, lautete: „Auf das Wohl meines theuern Freundes, des Kaisers von Rußland, dessen Namenstag wir heute feiern. Gott erhalte und beschütze Se. Majestät." „Pesti Naplo" meldet: ..Die ungarische Quoten-Deputation wird wahrscheinlich am 16. September in Pest eine Sitzung abhalten, um betreffs ihres Berichtes an den Reichstag schlüssig zu werden. Die Vorlage über die Achtzig-Million en-Schuld wird von dem betreffenden Ausschüsse am Sonntag in Verhandlung gezogen werden. Die oppositionellen Abgeordneten sind zwar für die Vorlage, gedenken aber gegen das Schiedsgericht Einwand zu erheben. Ausland. Die „Deutsche Ztg." erfährt aus Berlin, baß Die Zusammenkunft des Fürsten Bismarck mit dem Grafen Andrafsy den Zweck hat, auf Grund der in Ischl zwischen den beiden Kaisern verabredeten Haltung zugunsten Rußland-positive Maßnahmen vorzubereiten, um Rußlands Kriegführung zu erleichtern. Deutschland wird an der russisch - deutschen Grenze größere Truppencorps concentrieren, um dadurch Rußland die fast gänzliche Entblößung Polen« zu ermöglichen, mit der Bestimmung, daß deutsche Truppen im Falle eines Aufstandes in Russisch.Polen die Ruhe aufrecht zu erhalten hätten. ES soll Oesterreich angesonnen werden, in Galizien analog vorzugehen. Der Kaschauer Toast des Kaisers von Oesterreich auf den russischen Kaiser al« Alliierten wird in Berlin als erste offene Kundgebung betrachtet, daß Oesterreich seine absolute Neutralität in eine für Rußland wohlwollende verwandle, und legt man besonder» Werih darauf, daß dieser Toast in Ungarn gesprochen wurde. „Lassen Sie das, Winifred. küffen Sie mich nicht wieder —" Dalton aber drückte sie von neuem an sich und küßte sie abermals. „Und warum nicht, meine herzige Olla?" fragte er lächelnd. „Bor einer Stunde hätte ich noch nicht von dem mir so nahe bevorstehenden Glück zu träu-men gewagt. Es kommt mir so überrascht, so unerwartet, daß ich es kaum fasse; und deshalb mußt du e« entschuldigen, wenn sich meine Freude zu ungestüm äußert. Auch mußt du e« jetzt dulden, daß ich den ausgedehntesten Gebrauch von meinem neuen Rechte mache, denn wenn ich dich das nächstemal sehe, möchte e« in Gegenwart anderer sein, und dann werde ich dich so kalt und formell finden, daß e« mir zweifelhaft erscheinen wird, ob noch ein kleines warmes und treues Herz unter diesem stolzen Wesen sich verbirgt." „Ich werde niemals stolz gegen dich sein, Winifred," erwiderte da« Mädchen lebhaft; „denn auch in Gegenwart anderer werde ich nicht vergeffen, daß ich dir angehöre. Aber ich weiß nur nicht," fügte sie betrübt hinzu, „ob ich nicht unrecht thue Das Gerücht von russisch-griechischen Verhandlungen behufs Abschlusses eine« kriegerischen Bündnisses gegen die Türkei ist, wie die „Times" schreiben, unbegründet. Andererseits verweigerte Trikupi« seine Zustimmung zu der ihm von Derby gestellten Zumuthung, sich auch für später zu einer neutralen Haltung gegen die Türkei zu verpflichten, mit dem Hinweise, daß eine solchergestalt übernommene Verpflichtung gleichbedeutend wäre mit -einem Aufgeben der Rechte Griechenlands, als unabhängiger Staat zu handeln und seinen Pflichten gegen das Griechenthum nachzukommen. Die türkische Deputiertenkammer wurde für den 13. November einberufen. Die Provinzial-Behörden wurden angewiesen, die Wahlen nach der alten Wahlordnung und nicht nach der von der Kammer aasgearbeiteten, welche bisher die Sanktion des Sultans nicht erhielt, vorzunehmen. In den Provinzen sollen 107 Deputierte, davon 60 Mo-hamedaner und 47 Andersgläubige, gewählt werden. Die P f o r t e n r e g i e r u n g hat verordnet, daß die Anzahl der Agenten, welche die Generalgouver-neure der Provinzen auf Staatskosten beim Groß» vezier zu unterhalten berechtigt waren und die sich in der letzten Zeit auf sechzehn belief, von nun an auf vier reduciert werden soll. Je ein Agent wird für die europäischen Provinzen, für Kleinasten und Anatolien, für Syrien, Mesopotamien und Arabien und für Tripolis in Afrika fungieren. Dem Khetz i v e, der seinen Agenten stets selbst besoldete, bleibt das Recht der Vertretung in Konstantinopel noch ferner gewahrt. Der Generalgouverneur von T r a p e z u n t berichtete über die höchst traurige Lage, in der sich die aus dem Kaukasus dort eintreffenden Auswanderer, von denen schon über 20,000 daselbst angelangt sind, befinden und die nun die Regierung für einige Monate aus Staatsmitteln wird unterstützen müssen. Das englische Parlamentsmitglied Roebuck sagte gelegenheitlich seines gegenüber feinen Wählern erstatteten Rechenschaftsberichtes: „Wenn er an den Türken etwas tadle, so meine er damit die türkische Regierung, denn der einzelne Türke sei ein ehrlicher, freundlicher, guter Kerl. Unter den Nationalitäten zeige sich der Türke als Gentleman. Für ihn hege er die allergrößte Sympathie. So sage er in Bezug auf Rußland auch, der russische Bauer sei ein wenig denkender, aber zweifellos rechtschaffener Mann; was aber die russische Regierung angehe, so gebe es nichts Falscheres und Feigherzigeres. Der jetzige Krieg gelte lediglich dynastischen Zwecken; das HauS Romanoff fühle, daß eS, wenn dieser Krieg nicht siegreich auSgehe, mit ihm zu Ende sei. Nicht um des Christenthums, sondern um des Zarenthums willen werde gefochten. England habe das zu thun, durch das Versprechen, deine Frau zu werden. Du müßtest eine reiche Frau haben —" „Und das werde ich auch, mein Liebling!" unterbrach sie Dalton begeistert. „Meine Braut ist reich an Sanftmuth, Liebe und Güte und reich an Schönheit. Ich habe dir nichts zu bieten, Olla, als meine Liebe und Zärtlichkeit; aber diese werden nicht Nachlassen. Ich weiß recht gut, besser als sonst jemand, wie wenig befriedigend dieses alte, halbverfallene Gebäude für eine junge, in Reichthum und Glanz erzogene Herrin ist; aber es soll alles nach und nach wieder aufgerichtet und verschönert werde», und wenn ich alle Arbeiten mit eigener Hand aus-führen soll. Ich bin bereits ein Arbeiter geworden. Olla; denn mit dem Tage, an dem ich meine Titel mit diesem verkommenen Besitz erbte, sah ich ein, daß ich meinen Stolz in etwa« anderem al« im NichtSthun suchen müffe. Ich habe mir vorgenommen, diesen Hof neu aus feinen Ruinen erstehen zu , lassen und die Felder wieder fruchttragend zu machen. > Ehe mir da« nicht gelungen, werde ich die Hände , nicht ruhen lassen." ,,E« wird dir gelingen, Winifred," bemerkte Olla voll Zuversicht. (Forts, folgt.) was die englische Regierung gelhan habe. Friede , und britische Interessen seien zu wahren, letztere im weitesten Sinne des Worte«, obwol in gewissen Gegenden darüber gespöitelt werde. Roebuck empfiehlt schließlich enge« Zusammenhalten; wer unter den Engländern Humanität predige und Uneinigkeit hervorrufe, sei kein Freund Europa'«. Der Mann, der GeseUschaf-en empfange und an sie Reden halte, wöge ein guter Baumsäller sein, sei aber kein englischer Staatsmann. Er wolle ihnen schließlich als letzte« Wort zurufen: „Friede, Friede, meine Sonde» leute, fürchtet euch aber nicht vor dem Kriege!" Zur Tagesgeschichte. — Deputations-Empfang. Der Handels-Minister empfing am 12. d.M. die Deputation des Reichen-berger Gewerbetages und gab derselben die Versicherung, daß er stets bemüht sei, das möglichste für das Interesse der Industrie zu thun, und daß er selbst die Ueberzeugung hege, es müsse ihr bei den gegenwärtigen Zollvertrags. Unterhandlungen ein gewisser Schutz geschaffen werden. Sie habe diefe» Schutz nöihig, und mäßige Anforderungen in dieser Hinsicht werden auch, wie er versichern könne, erfüllt werden. Aber man möge dabei nicht vergessen, daß ein Vertrag immer nur aus dem Wege dcS LvmpromifseS zustande kommen könne. — Der medizinische Kongreß in Sens wurde om 9. d. M. eröffnet, nahezu 500 Aerzte aus allen Welttheilen fanden sich ein. Nachdem Vogt die Versammlung mit einer kurzen Ansprache, in welcher er die Be-deutung der „internationalen" Kongresse und insbesondere der medizinischen betonte, begrüßt hatte, ergriff der Delegierte der schweizerischen Bundesregierung daS Wort, um den Kongreß im Namen der Schweiz zu bewillkommnen. In einer gediegenen, echt republikanischen Rede hob er hervor, Wie gerade die Schweiz jdet geeignetste Boden für die „in* ternatlonalen" Kongresse sei, und wies dabei namentlich die großartigen Resultate bei Genfer Convention hin. toodonn hielt »ogt 6it Festrede. Er sprach „über die ufgaben der Medizi».« In geistreicher Weife setzte er auseinander, welche hohe Aufgaben die Medizin habe und welche Wege sie eiuschlagen müffe, um die vorgesteckten weiten Ziele zu erreichen. Hieraus schritt man zur Wahl des Bureaus. Mittelst Äedornation wurde Bogt zum Präsidenten und P r e v o st zum Generalsekretär gewählt. Sodann schlug der neugewählte Präsident eine Reihe von Vizepräsidenten vor, die ebenfalls durch Acclamation bestätigt wurden. In dieser Weise wurden Esmarch (Deutschland), Schnitzler (Oesterreich), Warlomont (Belgien), Hatdy, Goßlin (Frankreich), Baecelli, Palasciano (Italien), Wil-kinfon, Lritchet (England), Sims (Amerika), Novaro (BuenoS-Ayres), Lalucci Pascha (Egypten) zu „Präsidents honnoraires“, wie der offizielle Titel lautet, ernannt. -- ®egen die Ohrenbeichte. Eine in England unter dem Namen der „Gesellschaft zum heiligen Kreuz" bestehende Vereinigung von Geistlichen hochritualistischer Färbung beabsichtigt der Ohrenbeichte Eingang in vielen (Beweinten zu verschaffen. Bei derselben Gelegenheit ward ie viel er ups gewesen und was wir an, ihm verloren. Ach, der Thron, von dem aus. er für Freiheit und Recht seine göttlichen Maniseste erlassen, ist verwaist und kein anderer ist in Israel, der ihn ersetze. Beschlossen bleibt tzer ltederfüße Mund, der unser Volk in den Tagen der, Bedrückung hoffen, in den Tagen der Wiedergeburt sich beherrschen, iq^den Tagen des Materialismus fich veredeln lehrze. Kein anderer ist, der das „rosenrotst Panier" des tobten Anastasius ausgenommen und über unsern Häuptern entfaltet hätte. Das erste Jahr I Nur spärliche Früchte hat es gereist, aber Ströme Blutes hate» entfesselt. Wer möchte, rou der Donner zürnt, aus die Schalmei des Hirten hören,.-wer in dem Lärm der Schlachten auf daS Sitten der Kleinen achten, da der Größte uns verlassen und feine Harfe zerrissen hat. Es kommt eine böse Zeit für die deutsche Dichtung. Nur im Halbdunkel, im schaurig-romantischen, entfalten sich ihre Blüten, und das Licht des Fortschrittes ist unbarmherzig. Armer Nachwuchs! Stelle dich immerhin auf die „Fußspitzen, erhebe dein Gelocktes Haupt und rühre nach Kräften die Trommel — heute ist e» ein Jahr, daß AnastasiuS Äriin gestorben ist." x — (üjon der SLdbahn.) Vom 20. September l. I. an» als dem Schluß der Badefaifon in Römerbad, Markt Tllffer und Frohnleiten werden, die Wien-Triester Eilzüge Nr. 1 und 2 daselbst nicht mehr anhalte», und wird daher zu diesen Zügen,Ms aus weiteres von und nach Römer-bad, Markt Lüfter und Frohnleiten keine Personen- und Gepäcksausnahme mehr stattfinden. . .m.i ^-(Au.J den Nachbarprovinzen.) Bei dem F^uerrvehrtagz in P et. tau waten 61 FeueripMvere.we durch Ö70 geueitoehrmaiiher vertreten. ES wurde folgender Beschluß gefaßt: „ES sei die Bekleidung für den Dienst der dem Gauverbande angehörenden frei». Feuerwehren in der Form von MUitärrücken oder Mililärbloirsen aus dunklem starkem Tuche an^uffttigm. Die Zwilchoberklejdung, Zwilch-bbjf ausgenommen, sei tiüt ausnahmsweise siir ben Dienst zU verwenden und nach Thünlichkeit ganz anSzuschließm.« — Der volkSwirthschastliche Kongreß in Graz nahm folgende Resolution an: „Der vom Ackerbaumjnisterium veröffentlichte flefet,entenentwinf eines neuen Berggesetzes beurkundet, als Ganzes beurteilt, einen wesentlichen Fortschritt in der österreichischen Bei)ggefchgebung und erscheint daher, nach jcftfenchendtr Abänderung in «meinen Theile«, vollkommen eignet, da« Substrat filt bie Berathi^mg und Schlußfassung jes ReichsratheS zu bilden." — Der Bauernverein zu Rüßdorf in Steiermark richtete an 'das Abgeordnetenhaus eine Pttitit« : 1.) Um Aufhebung ber BezirkShauptmannschaften; :ü.y.un ■ Kefchtäntung ibet Heiratsfrecheit; 3.) am Errichtung Wn Htationeiiz zur käuflichen Uebernahme deS Getreides von-fette des Staates. Witterung. i z 4n&# ike ch nl4i September. schöne Wetter anhaltend, schwacher SW. Wärme: SsWu”? „T nachmittags 2 Uhr rf 21 8° C. 11'6"; to76 ■+ 20*2* «E bern 9i«mnak. . .. ....................... „ Verstorbene. Den 13. September. Franz Jappel, ;Hübler8-s°h«,> G 3., Woorg.un» Nr. 3lFllinfolge erlittener; Kopf. Verletzung. — Anton «urij,k, Arbeiter, 60 I.. Stadtwaid, straße Nr. 11, BtÜstfellentjünbnyg. — Batthöiijmäus Za-bukvvc, Inwohner, 76 3., Zivilspital, Lungenödem. Angekommene Fremde am 14. September. Hotel Stadt Wien. Onberta, Jbria. — HiriS Maria, «ottfdjee. — Friedrich s. Frau, Großkarlbach. — v. GoS-Itit, Hrastmg. — Rauch, Unterlag. — Baron Rechbach, Hauplmann a, D., Hormons. — Pozzi, Reis., Mailanb. — Petsche, Üaufmannsgattm, Altenmarlt. — BarabaS, Pfarrer, Moräntfä'. — Frinta Slifa, OffizialSwitwe, Gütz. ^ vorglu> Trirst. u ... Hotel Elefant. Kulungie, Türkei - Lorthum, «aufm., Lrefeld. — Lalafqii, Triest. — Sanfctiü, Sekretär, Rann. — Dejak, RittmelsterSgattin, Bottendorf. — illiurgel, Kontrollor, fiittai. — Kragelj, Prof., u. Braufche, Bahndirektor, Wien. — Brandt,. Villach. —„ Jenko f. Frau, sSt. Peter, — R<8it, Bahnbeamter, LormonS. Hotel Guro-a. Reichle, Marine-Ak-demiker, FiuMe. — Schober, WolsSbetg. — Masfizzoli, Italien. — Kapatsch, Sauerbrunn. Mohre«, v. Karg, Götz. — Pervezanovif, Kfm., Agram. Telegramm. .„Budapest, 14. September. (Fruchtbörse.) Prjimy«W?izen, per Meterzentner 80 Kilo effectiv wlegxnd, kostet 12 fl. 20 kr., Tendenz malt; Usance-Weizen 11 fl. 5 kr. nomintl|, wenig Ümsäy. Petersburg, 13. September. (Offiziell.) A»S Horadim wird vom 12. d. abends gemeldet: Hestern vor Tagesanbruch begann die Beschickung von. PlewM^^und dauerte bis 3 Uhr nachmittags, waren durch (Ariwizare^oute durch General Rodjonoff, welcher leicht verwundet wurde, und iiurch Commandeur Schliter, der tobt bli^^, General Do^owolski ist ÄMallS 'iodt. Am Sturme aus die letzte Redonie nähmen 6 russische Bataillons und 1 rumänisches Bataillon theil. Zwei Fahnen und fünf ÄesqÜtze wurden erobert. Heule gtrj l?. b. bei Tagesanbruch begann auf der ganzen 8M w'irhn. rin hefliges fteuer. Die Russen stehen anM^tS d^r,türkischen Befestigungen in den gestern genommenen Positionen. Die russis^en Verluste betrugen 'Mein. allein ^.üöer ,Lfl00 'Verwunde:c, dle Zahl der Tödlen ist noch unbekannt. rgraftschrr Äiasbericht am 14 September. :Oio|iltntwnl .. . . flcemete-auftelt . l^tanco»eenl ... panlctlbanl .... Kationalbant . . . Oe#, «qakgks-lll. . Union-mant .... «crttbr»bant. . . . ülfolb-iüaijn . . , Ratl t'ub»igbd6n . Kaii. 4tif..iba6n . Raif. tjrt. jofeflb , ÄlaalSdahn .... m~ in'se 110 75 ili — 74 50 76'.'. 0 710 - 858 74-75 108.5» U7‘60 *48 — >78-60 138 — *83 —' . 74*—r. öar,| Pfandbriefe. ; »elbl'toitt «5*50 «na.jän. 8ob.-«tebit. io4-— IW6C . fv,. in 33 3. . . . I08-6e|glation. ä. «fl...... UU/95 Utifl. Oob.»-<5rchttaiiu. 119 76 ‘ 134 — Priori tät»-Obl. 6»>»» aofifi.iöato, . • iaal»bahn ... . . »bdahn 15 Prrz. Mo. 8op.» Lose. Äreblt» (466) gafsrnseits, bestehend au6 drei ijimmern,.ftü(tie und jämmyi^hem Zugehör, .ist >, ^ -■»«, «lagensurter'straßlNr.Tod alt, neu Matia Theresiastraße Nr. 6, zu Dcrmietfiett und sogleich zu beziehen. Anfrage in der Fabrik Ttmntes. (465) 8-2 Gedenktafel über dir am 18. @ep»-tk'wber 1877 stattfin-d'enden 'Stcliottoncn. 3. Neilb.,i.«iller'sche Real., Srainbmjg, BP. firainburg. iÄfe'ilte Feilb., Bilz'sche Real.Feistriz, B«. Feistriz.. 3. Feilb , Smukavc'sche HeiratHqusftriiche Kropp. . BP. Radmannsdorf. - Reass. L Feilb., Mfchouz-sche Real., Dolina, 6®. Ru« dolsSwerth. — u2., Feilb.ji Stote’Wie Real.. Texboje, m., LWliLEK Lass. 3. Miilb.,' Zrim-schepsche Real., Broßmeierhof, BK. Ädelsberg. rro 1 K«ilb»i, Perleche Real... Koke, 1®. Adelsberg. — 1. Feilb.; yele» sche Real; Koke, «®. Adelst berg. -vi8; Feilb., Nucin'sche Real., T erSkovse» BS.Feiyriz. Druck von Jg. v. «leinmaöt ft ged. «awber. Verleger: Ottomar Bamberg. MMÄlMg, _ Laibach, Kouareßptatz M.«, ", hält vollstiiüdigcs 8aber sUmlntlicher iti den hiesigen höheren Lehranstalten, I insbesondere der k. f. Oberrealschüle, Des Obergymnasiums und der Lehrer» und Lehrerinnen-BildnngsaUstalten wie der Privatinstitute eingeführten ^ ’AAt .. t M •i teil ‘Öli'fTdgen »nd empfiehlt dieselbe» z u billigsten Preisen,!^ * üirn Lehr- ß; ttl» ^ Tr f> i ’ ’i V .-.* 1 _ l ^ ücher werden gratis verabfolgt. 0L 5 Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.