Laibacher Organ des krain. Landes-Lehrervereins. — Glasilo kranjsk. učitelj sk. društva. Erscheint am 10. und 25. jedes Monats. Izhaja 10. in 26. vsakega mesca. Pranumerationspreise : FürLaibach: Ganzjahr.fl. 2'60, halbjähr. fl. 1-40. — MitderPost: Ganzjähr. fl. 2‘80, balbjähr. fl. 1*50. Velja : Za Ljubljano za celo leto 2 gl. 00kr., za pol leta 1 gl. 40 kr. — Po pošti: Za celo leto 2 gl. 80 kr., za pol leta 1 gl. 60 kr. Expedition : Buchdruckerei Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahuhofgasse Nr. 15. Inserate werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur iteceusion werden franco erbeten. Vereiusmitglieder erhalten das Blatt gratis. Der 29. November 1880 ist für unsern Kaiserstaat ein gar wichtiger Tag. Die Völker Oesterreichs werden ihn festlich begehen, und mit ihnen auch viele der Schulen. Mit dem 29. November 1780 begann die Alleinherrschaft des grossen Ahnherrn unseres erlauchten Kaiserhauses, des unvergesslichen Schätzers der Menschheit, Kaiser J osel' II.; mit dem 29. November doch gieng auch dessen erhabene Mutter Maria Theresia, die Schöpferin der österreichischen Volksschule, zu ihren Ahnen heim, ihren treuen Unter-thanen die unauslöschliche Erinnerung an ihre grossen Thaten hinterlassend. Der 29ste November ist also für uns in doppelter Beziehung von Wichtigkeit: er weist ebenso auf die grosse Mutter ihrer Völker, als ihren in der Hütte wie im Palaste auf immerdar fortlebenden Sohn hin — Grund genug, dass die Oesterreicher diesen Tag in entsprechender Weise feiern und ihm als einem ganz besonderen Gedenktage die rechte Weihe geben wollen. Und wir Lehrer? Wie heisst es doch in unserem, vom h. k. k. Landesschulrathe veröffentlichten Lehrgänge? „Insbesondere richte er (der Lehrer) sein Bestreben dahin, in anregenden, kurzen und leichtverständlichen Biographien Beispiele sittlicher Grösse, edle Cnäraktere vorzuführen und in den Schülern patriotische Gefühle zu erwecken und zunördern. Darum wähle er zumeist Stoffe aus der österreichischen Geschichte, die an erhebenden Momenten so reich ist. Er vergesse insbesondere nicht, vaterländische Gedenktage zu benützen, um in die Herzen der Jugend Liebe zum Vaterlande und zum angestammten Kaiserhause zu pflanzen und dieselbe zu beleben.“ Wir brauchen also über diesen Doppelgedenktag, an dem sich weihevolle Erinnerung an den Tod der Regentin mit dem Andenken an den Beginn der vollen Regierungsthätigkeit des grossen Volkskaisers vereinen, keine weitern Worte zu verlieren — die Wichtigkeit derselben für Schule und das Volk ergibt sich ja von selbst. Oder deuten nicht schon unsere Lesebücher, die ausnahmsweise über Maria Theresia und ihren grossen Sohn zu erzählen wissen, darauf hin, dass wir hier eine bedeutende Pflicht zu erfüllen und unseren Kindern Lehrer in des Wortes vollster Bedeutung zu sein haben? Die betreffenden Lesestüeke selbst ja sind uns ein Fingerzeig für unser Handeln; sie selbst schon fordern uns gewissennassen auf, Gedenktage würdig zu begehen und der Jugendwelt alle jene Thaten vorzuführen, welche sie für Kaiser und Reich zu begeistern vermögen. Und wie viel davon, wie viel des Schönen über Kaiser Josef II. und seine erlauchte Mutter lebt noch im Volke fort! Wer kann Ein Gedenktag für Oesterreichs Schulen. da um Erzählstoff noch verlegen sein, falls ihn das Lesebuch auf halbem Wege stehen Hesse? Doch Eines müssen wir (wie schon im Vorjahre bei ähnlicher Gelegenheit) dabei betonen, nämlich: dieses Schöne all’ will zart behandelt sein, zart wie „Blumen edler Art“. Wir Lehrer haben überdies noch ganz besondere Ursache, der grossen Tochter Karls VI. und seines unsterblichen Enkels zu gedenken ; macht uns dies doch schon das Dankesgefühl allein zur Pflicht— das Dankesgefühl, das nimmer sterben soll. Und nur von unserem Standpunkte als Lehrer sei hier die Rede! Konnte vor Maria Theresia von einer Volksschule überhaupt nur annähernd gesprochen werden? War es nicht diese hochherzige Regentin, die unterm 6. Dezember 1774 die erste „allgemeine Schulordnung“ für Oesterreichs Lande erliess und den Volksunterricht als die „wichtigste Grundlage der wahren Glückseligkeit der Nationen“ bezeichnete, es aber auch laut und klar verkündete, dass das Schulwesen eine Staatsangelegenheit sei und eine solche zu verbleiben habe ? Wie lebhaft treten uns hiebei Männer wie ein Graf von Pergen, ein Felbiger, ein Kindermann vor Augen, uns die Bestrebungen der damaligen Zeit vergegenwärtigend! — Und was Maria Theresia begonnen, setzte Kaiser Josef fort. Der Monarch drang auf Anstellung geprüfter Lehrer, setzte Kreisschulcommissäre ein, die hauptsächlich dem Lehrstande entnommen wurden, liess die aus der Aufhebung vieler Klöster gewonnenen Gelder zur Hebung des Unterrichtswesens verausgaben, dachte an die Bildung des weiblichen Geschlechts, die Regelung der Besoldung der Lehrer, an Zwangsmassregeln zur Erzielung eines bessern Schulbesuches und beschäftigte sich selbst mit den Mitteln zur Schulzucht, indem er die Abschaffung der Körperstrafe und die Weckung und Pflege des Ehrgefühls ebenso sehr befürwortete, als er auf die Befreiung dürftiger Kinder vom Schulgelde hinarbeitete. Doch genug! Der 29. November möge uns als Lehrer auf unserem Platze finden! Wenn wir uns alles das ins Gedächtnis rufen, was Maria Theresia und Kaiser Josef II. angestrebt und geschaffen, wird auch unsere Liebe zum Berufe und seinen Schützern neu angefacht werden und uns stets stark finden. Und die Liebe der Völker ist ja, wie die grosse Kaiserin an den Erzherzog Maximilian schrieb, die schönste und einzige Belohnung der Fürsten. —a. Ueber die Erziehung der Jugend zur Sittlichkeit, Religiosität und Charakterstärke. Von A. Derganc. Mit „religiös-sittliche Ausbildung“ kann die höchste Aufgabe aller erziehlichen Thä-tigkeit der Familie und Schule bezeichnet werden, insoferne die diesfällige Verwendung der letzteren jene der erstem fortzusetzen, zu vervollständigen und nicht selten regelnd und verbessernd zu beeinflussen hat. Das Gesammtstreben aller Erziehung ist kein anderes, als die Fähigkeiten der Kinder in wechselseitiger Harmonie zu entwickeln, die Erweiterung und Vermehrung ihres Wissens zu leiten und zu vermitteln, ihre Geisteskraft zu erhöhen, ihr Gemüth zu veredeln und denselben auf diese Weise nicht allein die Erreichung ihres diesseitigen Lebenszweckes zu ermöglichen, sondern sie auch ihrer höhern Bestimmung mit Sicherheit entgegenzuführen. Bei so geartetem Bestreben der gesammten, sowohl häuslichen als öffentlichen Erziehung durch die Schule stellt sich aber die Unentbehrlichkeit der religiösen, auf positive Grundlagen basierten Moral sehr klar und unzweifelhaft heraus. Wo diese mangelt, bleibt jedes, wenn auch noch so kluge und berechnete Einwirken auf die Bildung und Erziehung der Jugend ohne nachhaltigen Erfolg, und die hiedurch erzielten Früchte können höchstens zur glatten Ostentation dienen. Jedes auch nur flüchtige Nachdenken hierüber führt zu der unwandelbaren Ueberzeuguug, dass ein solcher leichter und schwacher Anflug des moralischen Bewusstseins für die mannigfachen, oft gewaltig drängenden Verhältnisse des menschlichen Lebens durchaus unzureichend ist. Die religiössittliche Bildung muss den lichten Punkt bilden, um den sich die gesammte Erziehungs-thätigkeit zu bewegen hat, von dem sie bei ihrer Mühewaltung ausgehen und auf den sie alles wieder zurückführen soll, um glücklich vonstatten zu gehen, um nicht allein den Geist, sondern auch das Gemüth des Zöglings zu befruchten und auszubilden. Sie allein ist der Lichtstern, der ihr bei ihrem Vorgehen voranleuchten soll; sie ist der reiche Born, mit dem die Jugend vor allem genügend bekannt gemacht werden muss, um aus demselben in jeder Lage des Lebens gerade jene Verhaltungsnormen abzuleiten, die sich für sie als die nothwendigsten, erspriesslichsten und wohlthätigsten bewähren. Zur Erreichung dieses erhabenen Zieles ist es jedoch unerlässlich, dass sowohl die Familie als die Schule demselben zusteuere, da die Erziehung nur auf diese Weise einen glücklichen Fortgang nehmen und das gewünschte, allseitig befriedigende Resultat herbeiführen kann. Hiezu ist vor allem die Wirksamkeit der Mutter in Anspruch zu nehmen. In dem Berufe der Mutter liegt es, den ersten Samen des religiösen Sinnes in das noch zarte Herz ihrer Lieblinge zu pflanzen und zum Keimen und zur Entfaltung zu bringen, sein Wachsthum zu schützen und zu fördern. Das Gute ist dem Menschen nicht angeboren, es muss ihm anerzogen werden. Unterlässt man es, so sind die Folgen dessen nie anders, als traurig und bitter. — So lange Rom seine Jugend gut erzog, sie durch Arbeiten abhärtete, ihr Tapferkeit, Mässigung, Genügsamkeit, gerechten Sinn einpflanzte, so lange bewahrte Rom seine Weltherrschaft. Als aber Weichlichkeit, Eitelkeit, Ueppigkeit schon der Jugend durch Wort und Beispiel gelehrt wurde, sank es allmählich von seiner Grösse herab. — Man erdenke sich die vortrefflichsten Einrichtungen, man gebe die weisesten Gesetze, bestimme Strafe für deren Uebertreter, — alles wird vergebens sein, wenn die Gesetze und Einrichtungen nicht durch gute Rinderzucht unterstützt werden; wenn man den künftigen Bürgern die Liebe zur Moral, die Neigung zur Arbeit, die Treue in der Pflichterfüllung, den Gehorsam gegen die Gesetze, den Hass gegen das Laster nicht schon von Jugend auf einpflanzt. — Daher kann besonders die Mutter nicht zeitlich genug anfangen, sittliche Gefühle in den Herzen der Kinder anzuregen und zu nähren. Die Autorität der Mutter muss die mangelnde Ueberzeugung in dem Kinde ersetzen so lange, als diese selbst noch nicht zur gehörigen Reife gediehen ist. Es ist daher Sache der Erziehung, durch Angewöhnung gewisse Fertigkeiten im Kinde zu erzielen, gemäss welchen es gut handelt, ohne sich für jetzt schon der inneren Gründe seines Handelns klar bewusst zu sein. Diese angewöhnte Fertigkeit wird später die Ausübung des Guten wesentlich erleichtern, die gute That wird zur Geltung kommen, noch ehe der berechnende Verstand eintritt und sie gutheisst, weil das Gemüth in vorhinein dafür gestimmt, der Wille daran gewöhnt ist. „Jede Mutter sollte beständig das klare Bewusstsein im Herzen tragen, dass vorzugsweise sie die ganze Zukunft ihrer Kinder zu begründen habe.“ Ist es die Aufgabe der Mutter, den ersten, wenn auch schwachen Grund für die Gesittung der Kinder zu legen, so ist es hochheilige Pflicht des Vaters, auf diesem Grunde weiter zu bauen, und zwar nicht allein durch selbsteigene Verwendung, sondern vorzüglich durch Benützung der vom Staate hiezu bestimmten Anstalten, durch die Benützung der Schulen. Des Vaters Pflicht ist es daher, diesfalls nach aller Möglichkeit für die Wohlfahrt seiner Kinder thätig zu sein und alles so einzuleiten, damit bei dem grossen und folgenreichen Geschäfte der Kindererziehung sein Haus mit der Schule Hand in Hand gehe; alles zu veranstalten, damit der Einfluss des häuslichen Lebens der Schulbemühung nicht allein nicht hinderlich, sondern positiv förderlich sei, auf dass die Kinder jene Tugenden, welche ihnen die Schule anzuerziehen beflissen ist, im elterlichen Hause gleichsam verkörpert fänden und alles an den Eltern wahrnehmen könnten, wozu sie die Schule anzuleiten und anzugewöhnen bestrebt ist. Die religiös-sittlichen Anregungen im Gemiithe des Kindes sind aber auch die noth-wendigsten Elemente zur Charakterbildung, deren Förderung wohl unter allen die höchste Schulaufgabe sein dürfte, die Aufgabe, welche sich nach der Schulzeit noch weiter in das spätere Leben erstreckt. „Es bildet ein Gemüth sich in der Stille und ein Charakter im Geräusch der Welt.“ Die Schule kann nur durch Ordnung, Zucht, Ernst und Festigkeit, Forderung des Gehorsams, Männlichkeit der Begegnung, Vorhaltung von grossartigen Lebensbeispielen zur Begründung des Charakters in der Jugend beitragen, die Weiterführung und Vollendung des Baues liegt sozusagen ausser ihren Grenzen. Diese Grundlegung hat aber auf der Unterlage des Volkslebens zu geschehen und auf die gegebenen Lebenskreise desselben, Haus, Gemeinde und Staat dergestalt vorzubereiten, dass das spätere Leben einen willenskräftigen, thatenfreudigen, opferbereiten, von Selbstsucht freien Sinn vorfinde, dessen Macht es weiter entwickeln, stärken, begeistern, zu praktischer That verwenden kann. Mag die Schule dabei wenig oder viel zu thun in der Lage sein, wenn (sie nur das Rechte thut. Wenn dabei einerseits die würdige Unterweisung in den Grundwahrheiten das meiste zu thun vermag, so kann doch andererseits eine tüchtige Vaterlandskunde, namentlich eine tüchtige Einführung in unsere vaterländische Geschichte auch ein nicht zu unterschätzendes Scherflein beitragen, und kernige patriotische Lieder und Gedichte werden die Weihe erhöhen helfen. Gute Schullesebücher bieten heutzutage auch dazu sehr wirksame Gelegenheit und Anregung; es gilt nur, sie zu erkennen, zu benützen. Wer selbst Herz und Auge dafür hat, der wird auch die Saiten anderer, namentlich jugendlicher Herzen, zum Erklingen zu bringen, auch anderer Augen wohl zu öffnen imstande sein. Zur glücklichen Lösung dieser Aufgabe ist jedoch vom Lehrer vor allem erforderlich, dass er selbst ein Charakter im edelsten Sinne des Wortes ist, wenn er zur Charakterbildung seiner Zöglinge einen festen Grund legen will. Das ist aber auch alles. Und wie ist es anders möglich? Wie sollte ein Lehrer, der nicht die Ideen des erziehlichen Unterrichtes in ihrem tiefsten Gehalte erfasst hat, das Bedürfnis fühlen nach Aufstellung einer Methode, die nicht bloss das Anhäufen von Wissensstoff im Zöglinge fordert, sondern auf die Bildung des Charakters in erster Linie hinzielt ? Ein Beitrag zm heimatkundlichen Unterrichte. Ist die Jugend in die engere und weitere Heimatskunde einmal so weit eingeführt, dass sie sich im Vaterlande mit ziemlicher Leichtigkeit zu orientieren vermag, so empfiehlt es sich, zur Belebung des Unterrichtes und zur anregenden Erweiterung des Gegenstandes im Geiste bald da, bald dorthin eine Reise zu unternehmen. Die Kinder finden daran grosses Interesse und jeder, der den erdkundlichen Unterricht in dieser Weise bald beschreibend, bald wieder erzählend gepflegt, wird die Erfahrung gemacht haben, wie dabei das Gedächtnis der Schüler an Treue gewonnen und das Vorstellungsvermögen belebt worden. „Wenn jemand eine Reise thut, so kann er was erzählen,“ und wenn auch nicht jeder in der Lage ist, es Herrn Urian nachzumachen, so fehlt es doch nicht an lohnenden Anlässen, den Anschauungskreis mit Bildern zu bereichern und Land und Leute unter geschickter Führung kennen zu lernen. In unserem Zeitalter der Eisenbahnen und Dampfschiffe braucht man um Gelegenheiten zu „geographischen Wanderungen“, und seien diese auch noch so kurz, gar nicht verlegen zu sein. Das Kind folgt nicht allein gerne dem Laufe des Flusses, sondern fasst lieber nach dem schnaubenden Dampfrosse, und die Eindrücke, die es dabei empfängt, verlöschen nimmer, regen auch in späterer Zeit zur Erweiterung des gewonnenen Gesichtskreises an und lassen den Menschen mit mehr Muth, Zuversicht und Hoffnung die Erdscholle verlassen, die sein liebes Heim trägt. Da ist es für uns nun vornehmlich die Südbahn, deren vielverschlungenes Netz wir uns manchmal zum „Lehrmittel“ beim geographischen Unterrichte wählen und deren Züge wir mit unseren Schülern verfolgen sollen. Die Südbahn durchzieht nicht allein einen weiten Theil unserer vielsprachigen Monarchie, sondern ihre Schienenstränge führen durch Gegenden, welche die kostbarsten Schätze bergen, durch Gegenden, die bald wegen ihres landschaftlichen Charakters, wegen ihrer Grossartigkeit weit über die Gemarkungen des alten Kaiserstaates hinaus bekannt geworden, bald wieder als Stätten des industriellen Lebens, des Gewerbefleisses, der Montanistik u. s. w. die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Das Südbahnnetz ist so reich an Mannigfaltigkeiten, dass es in unserer Monarchie von keinem zweiten übertroffen wird. Die Lehrerschaft der Alpenländer hat demselben in den Schulen umsomehr Beachtung zu schenken, als es sich gewissermassen zu einem der Pfeiler des heimatkundlichen Unterrichtes gestalten kann und besonders dort als Factor unbedingt in Betracht zu ziehen ist, wo die Schulorte davon mehr oder weniger, ja unmittelbar berührt werden. Wie sehr wünschte ich so manchmal, wenn ich betrachtend auf der Schienenstrasse der Südbahn dahiufuhr und sich mein Auge bald an den lieblichen Gestaden der Adria und an dem blauen Fluten des Isouzo, bald wieder an dem Wellenschläge des Plattensees und an dessen Basaltufern weidete, und wenn ich ein andermal wieder dem Laufe der Mur, Drau, Rienz, des Eisack und des herrlichen Inn folgte, dass jeder Schulmann Gelegenheit fände, wenigstens theilweise diese Strecken kennen zu lernen, um dann zu gelegener Zeit um so anschaulicher und anregender in der Schule davon sprechen und seinen Unterricht in fruchtbringender Weise würzen zu können. Da die „Laib. Schulzeituug“ in geographischer Beziehung schon so Vielfaches gebracht, um ihren Lesern das Wesen des heimatkundlichen Unterrichtes bald nach der einen, bald wieder nach der andern Richtung hin auseinander zu setzen und ihnen das Lehren zu erleichtern, so kann es sicher nicht gefehlt sein, wenn wir in der begonnenen Weise fortfahren und jenen, welche nicht selbst grössere „Reisen thun können“, dadurch an die Hand gehen, dass wir ihnen vor allem jene Landschaften flüchtig vorführen, welche von der bedeutendsten der uns in erster Linie interessierenden Bahnen, der Südbahn, durchzogen werden. Jedem steht es dann frei, den dargebotenen Stoff nach eigenem Ermessen zu ergänzen und auch andere Touren darnach einzurichten, dem Materiale durch passende Erzählungen grösseres Leben einzuhauchen und überhaupt dasselbe sich in entsprechender Alt zurecht zu legen. — Wir wollen somit von unserer Landeshauptstadt aus einmal über den öden Rücken des Karstgebirges zu den mit Olivenhainen geschmückten Ufern der Adria, ein andersmal von dort an wieder landeinwärts unserem österreichischen Nizza zu bis zu den Geröllhalden des Judrio, des im Sommer meist wasserlosen österreichisch-italienischen Grenzflüsschens, zufahren. Dann wieder wenden wir uns dem Norden zu, „sausen“ durch die wildromantische Saveschlucht in die reben-umkränzte Untersteiermark und knapp an die Mur hin, die wir erst dort wieder verlassen wollen, wo sich die Mürz mit ihr vereinigt. Und dieser aufwärts folgend, setzen wir über den Semmering und statten der Residenzstadt des Reiches einen Besuch ab. Ein andermal biegen wir in der Untersteiermark nach Osten ab und eilen ins Reich der Stefanskrone hin, besehen uns das „ungarische Meer“, den oft wildtobenden Balaton mit den malerischen Höhen am jenseitigen Ufer, und setzen dann die Reise, am langgestreckten „Sumpfsee von Lepseny“ vorüber, bis zum herrlichen Donaustrome und den Schwesterstädten Pest und Ofen, dem heutigen Budapest, hin fort, um bald in einer ganz anderen Richtung aufzutauchen. So kommen wir nach und nach durch das Kärntner-ländchen zu den Dolomiten Tirols, wenden uns am Fusse der historischen Höhen von Spinges entweder den Porphyrschluchten des Eisack und dem wunderschönen Etschlaude zu, um an den felsigen Ufern des azurblauen Lago di Garda Betrachtungen über das Leben des Südländers nachzuhängen, oder wir wählen den Weg durch die „Sachsenklemme“ und fahren zwischen prächtigen Gletschern ins Innthal hinüber, wo uns die schöne Tiroler Metropole gastlich aufnimmt. Und wenn wir nun die Hauptlinien der Südbahn kennen gelernt und hie und da es nicht versäumten, in das eine oder andere der einladenden Seitenthäler einen Abstecher zu machen, so haben wir Bilder und Erfahrungen gewonnen, die uns mit voller Befriedigung erfüllen, und unsere Schüler werden mit gespannter Aufmerksamkeit unseren Führerworten lauschen und uns zeitlebens für die herrlichen Ausflüge dankbar sein, die wir mit ihnen im Geiste nach fernen Gegenden unternommen. —a. Aus dem Triglavgebiete. (Schluss.) In ungleicher Steigerung zieht später der Pfad hinan; bald mehr eben, dann wieder strenger steigend führt derselbe von Terrasse zu Terrasse, denn als solche erweisen sich die höheren Partien. Noch immer finden sich zwischen dem Gestein saftigste Alpeu-kräuter verstreut, da und dort kleine grüne Oasen bildend, Teppichen vergleichbar, mit eingestickten blauen und rothen winzigen Blümchen; auch steigt noch dann und wann zu unserer Linken ein zierlich Lärchenbäuinchen auf, doch im grossen und ganzen sind wir bereits dicht oberhalb des Schutzhauses in die eigentliche Region des Krummholzes eingetreten. Und bald auch haben wir dieses überstiegen. Wohl steigt selbes an den entfernt stehenden linksseitigen Felshängen noch beträchtlich über unseren Standpunkt an. Gegen diese Seite dehnen sich mächtige Karrenfelder aus mit zahllosen Dolinen. Wehe dem Wanderer, der hier im Nebel die Richtung verliert, er ist ein willenloser Spielball des Zufalls; eine trichterartige Vertiefung gleicht der anderen; und selbst Schafhirten, welche viele, viele Jahre hier heroben zugebracht, fliehen dieses Revier bei voraussichtlieh eintretendem Nebel. Drüben erst an dem Berghang ist wieder etwas Leben, es stehen da vereinzelte Bäumchen und ist auch die Orientierung wieder eher möglich. Dort, wo der Pfad sich hinzieht, sind wir im Bereiche der unablässig niedergehenden Schuttmassen der rechtsseitigen Wände; die Vegetation muss hier, wenn auch immer zu neuem Treiben ansetzend, alsbald wieder untergehen; sodann mag auch in den muldenartigen Vertiefungen — längs denen eben der Pfad dahinführt — der Schnee zu lange liegen bleiben. Heuer wenigstens war solches noch im September der Fall, und da kann denn wohl von einer Vegetation schlechterdings keine Rede sein. Ungefähr zwei Stunden nach Aufbruch von der Hütte — wir haben gerade eine Art Thor, den Durchgang zwischen zwei mächtigen Steinen, passiert, —- da liegt tief eingebettet ein dunkelgrüner See; doch nein, nicht der Spiegel eines solchen ist es, welchen wir erblicken, sondern es zeigt sich ein Bild winterlicher Starre. Noch nahezu bis zur Gänze ist der See zugefroren und nur da und dort zieht eine tiefgrüne Wasserader zwischen den Eis- und Schneemassen hindurch. Ist das ein herrlicher Anblick! Wie da, gleich erstarrten Ungethümen, Schneemassen in den unglaublichsten Dimensionen und alle nur denkbaren Formen aufweisend, scharfkantig abgebrochen, da die einzelnen Schneekrystalle fest aneinandergefroren sind — vor kurzem vielleicht erst herabgestürzt von den dies Wasserbecken“zu allen Seiten umstehenden Hängen, — auf der gefrorenen Decke ungeschlacht lagen. Ja, wann wird denn heuer hier der Sommer einkehren, wenn gegen den Schluss des Juni noch solch’ winterliche Oede herrscht? Entlang der kraterartigen Umrahmung des Sees geht der Pfad; heute heisst es, einen steil zur Tiefe ziehenden Schneehang traversieren. Vorsicht ist geboten, wollen wir nicht eine unfreiwillige Fahrt zur Tiefe an treten oder nicht gar in einer der geheimnisvoll heraufschillernden Wasseradern ein kaltes Bad nehmen; wohl auf Nimmerwiederkehr. Fest den Fuss einstampfend und den Stock bergwärts gestemmt, ist leicht diese bedenkliche Stelle überwunden. Abermals beginnt eine Wanderupg über endloses Steingetrümmer und ausgewaschene Karrenfelder; die Vegetation hört gänzlich auf, und doch noch immer sind wir nicht aus dem Bereiche alles Lebens, wiederholt tauchen noch an geschützteren Punkten kleine grüne Fleckchen auf. Auf einem Felswall angelangt, umstarrt uns nichts als Schnee und wieder Schnee; est ist ein Bild strengster winterlicher Starre. Jetzt betreten wir einen mässig grossen, vollständig ebenen Plan. Der Führer hat nicht nöthig zu melden, dass dies der See ist, die oberste der reizenden Zierden des Triglaugebietes. Heute ist er bis zum Grunde zu Eis erstarrt, und nur an seiner den tieferen Partien zugekehrten Seite ist eine kaum 2 bis 4 Quadratmeter grosse Lache seichten Schneewassers, welche aber auch schon wieder eine dünne Eisschichte trägt. Jetzt heisst es streng aufsteigen, es ist der steilste und längste Hang der ganzen Strecke zurückzulegen. Im Spätsommer ist die ganze Halde mit todtem Gestein, welches allerorten herabstürzt, bedeckt und der Aufstieg mühsamer noch als heute, wo der Schnee, wenn auch nicht überall, trägt. Wir sind eingedrungen in die Felsenwildnis des Triglav, das Leben liegt hinter uns, hier ist alles todt; Stein und Schnee umgeben uns. Fern im Westen, da stand der Feuerball der glühenden Sonne; der Monte Canin ragt majestätisch in den gelbroth angehauchten Luft-Ocean, seine unbestimmten Linien lassen ihn noch gewaltiger erscheinen, denn sonst bei Tage, und um uns her erstrahlte noch einmal in zarten Tinten der Schneehang, auf welchem wir standen, und drüben noch einer und wieder einer, alles im langsam ersterbenden Lichte des Tages aufleuch-tend und dann im fahlen Geisterschimmer der kommenden Nacht doppelte Dimensionen annehmend. Wer solch’ ein Landschaftsbild nicht erschaut, er vermag nicht zu ermessen den Jubel, so unsere Seele erfüllt, wenn wir hoch droben einsam und weltverlassen wandeln und staunend schauen die Wunder der Schöpfung. Hurtig stiegen wir, oft und oft tief einbrechend, den Hang aufwärts. Weiter gegen die Höhe ward der Schnee fester und das Gehen weniger beschwerlich. — Kaum eine Stunde ist seit dem Verlassen des obersten Sees verstrichen, der Hang ist gewonnen, wir passieren gerade wieder eine, von zwei riesigen Felsblöcken gebildete Pforte, ähnlich jener am zweithöchst gelegenen See, da zeigt sich uns ein weites, fast vollständig mit mächtigen Schneelagern ausgefülltes Hochthal von grossartigstem Charakter, es sind die „Hribarce.“ Die Hribarce, welche wir nun in ihrer ganzen Ausdehnung zu durchqueren haben, ist eine nahezu eine Stunde (mittlere Gangart) messende Hochmulde ; der Form nach rundlich, wird selbe fast ausschliesslich von allen Seiten durch ausgedehnte Schuttfelder, welche von den umstehenden Bergen herabziehen, eingefasst. Der Boden zeigt viele, oft ausserordentlich tiefe Einsenkungen, „Doline“ genannt. Nach drei Seiten lassen die dieses Becken einfassenden Höhen Verflachungen sehen, welche als jochartige Depressionen den Wanderer in dieses Revier führen, und zwar jene, von woher wir gekommen, zum See hin gelegene; die derselben gerade gegenüberliegende, nächst der „Smrtnja glava“ hinziehend, welche den Abstieg zur Alpe „Belo polje“ vermittelt, und zwischen beiden, rechts von der erstgedachten, eine dritte Depression, deren Begehung von mir jedoch bis nun noch nicht durchgeführt wurde. Unser Weg zieht sich anfänglich in der Mitte der nach „Smrtna glava“ stetig ansteigenden Mulde — ich finde keinen passenderen Ausdruck, — später mehr nach rechts (Osten) gewendet, dahin. Die Gangart ist eine treffliche, der Schnee ist hier oben fest und trägt. Es war netto 10 Uhr nachts, als wir auf jenem Punkte der Depression angelangt waren, von wo der Abstieg nach Belopolje bewerkstelligt wird. Wir hatten hier eine kurze Rast geplant, um einen Schluck Wein und auch etwas Nahrung zu uns zu nehmen; jedoch es war nicht möglich, auch nur einige Minuten hier oben zu verweilen, der Wind blies eisig daher, und unsere Körper waren durch das beschleunigte Gehen denn doch ziemlich erhitzt. Thurmtief zieht eine breite Schneehalde vom Joche in entsetztlicher Steile zur Tiefe. Der Schnee war auch hier hart, weshalb wir da „abfuhren“. Noch einmal stiegen wir hoch hinauf. Auf der anderen Seite, wieder in tiefer Nacht, durch eine Wand von der nächtlichen Leuchte getrennt, abwärts kletternd und schliesslich zum drittenmale ansteigend, hatten wir einen felsigen Kamm erklommen, — da erklärten wir beide wie auf ein gegebenes Zeichen, dass eine Rast gehalten werde, ganz gleichgiltig, ob uns die Kälte der Nacht anmuthe oder nicht. Ein wenig von der Höhe absteigend, entledigten wir uns des Gepäckes und nahmen eine Stärkung zu uns. Gar bald ward die Rast aufgehoben; in etwas gestärkt, kletterten wir über grosse Felsblöcke abwärts und dann über eine von gurgelnden Schmelzwässern durchzogene Firnhalde ziemlich eben weiter durch ein neues Hochthal. Langsamer denn bisher stiegen wir jenseits des Schnees wieder hinan; breite Felsbänder und zwischen ihnen, gleichsam hineingefegt, vermittelten Schneezungen den Stieg. — Es war halb 12 Uhr, als die bezeichnete Felsecke erreicht war; um dieselbe biegend, bot sich abermals ein anderes Bild dar, das grossartigste von all’ denen, so uns heute wurden: das Hochplateau des Triglavstockes lag vor uns. Noch folgten einige unangenehme Passagen über mit dünnen Eisplättchen belegte glatte Steine, und als auch diese überwunden, da war endlich die ebenere Fläche des mit hartem Schnee fast noch ganz bedeckten Plateaus erklommen. Ueber unterschiedliche Schneefelder wieder schnelleren Schrittes — nur noch wenig ansteigend — ward endlich ein letzter niedriger Riegel gewonnen; hinter ihm stand die Hütte. Es war so ziemlich genau Mitternacht, als wir die Schwelle der lang ersehnten Schirmstätte überschritten. Schon um 3 Uhr morgens waren wir der harten Liegerstatt entflohen und erfreuten uns eines Morgens, wie er nicht schöner von einem zur Höhe steigenden Alpinisten erwünscht werden mag. Die wenigen noch vorhandenen Holzspähne dienten zur Bereitung eines Frühstückes, und dann ging’s im Morgengrauen hinaus und hinan zur Höhe.“ Nun beschreibt I. die Besteigung des Triglav und berichtet dann am Ende seiner Mittheilung noch, dass zur oben vermeldeten Markierung nicht weniger denn 16 Kilo Farbma-teriale in Verwendung kamen. Die Marken sind dort oben, wo das Verirren verderbenbringend werden kann, wo die Pfade und Erkennungszeichen gänzlich aufhören, in solcher Grösse angebracht, dass dieselben selbst bei dichtem Nebel wahrnembar sind; die Entfernung von einem Zeichen zum anderen beträgt nie mehr als dreissig Schritte, und da, wo solches angezeigt schien, ist diese Entfernung auf die Hälfte reduciert worden; mehrere tausend solcher Zeichen markieren die Route. Auch sind sogenannte Schneezeichen angebracht für jene, welche in früher Jahreszeit die Tour vollführen wollen. Möge diese für die Zugänglichmachung des ganz gewiss schönsten Theiles unseres Oberkrainer Hochlandes hervorragende Leistung allseitige Anerkennung dadurch finden, dass die zaubervolle Tour nun, da sie leicht gangbar gemacht worden, von recht vielen Freunden grossartiger Hochgebirgs-Landschaften besucht werde; hoher Lohn wartet ihrer dort. Niederösterreich. (So ist’s recht!) In Niederösterreich haben sich sämmtliche Bezirksschulräthe für die Aufrechthaltung der Schulpflicht bis zur Vollendung des 14ten Lebensjahres ausgesprochen. In der Begründung wird auch angeführt, dass die Kinder, die im Alter von 12 und 13 Jahren stehen, bei Nichtbesuch der Schule sich mit den Erwachsenen an den Feldarbeiten betheiligen und hiebei zu früh von diesen Dinge zu hören bekommen, welche auf die sittliche Haltung den schädlichsten Einfluss üben und viel Unheil verschuldet haben. Ob so etwas jene, welche so übereifrig gegen die bestehende Schulpflicht wettern, wohl jemals bedacht haben? Die Herren wühlen vielleicht unbewusst in ihren eigenen Eingeweiden? Böhmen. (Verurth eilung des czechischen Lehrercongresses durch die oberste Schulbehörde.) Die Bezirksschulräthe Böhmens haben kürzlich den Directionen der czechischen Volksschulen nachstehendes Circular zugeschickt: „Se. Ex-cellenz der Herr Unterrichtsminister gab durch Erlass vom 21. Oktober d. J., Z. 580, sein entschiedenes Missfallen darüber zu erkennen, dass die Mehrheit der Redner in der am 4., 5. und 6. Oktober d. J. in Prag abgehaltenen czechischen Lehrerversamm-luug die Bedürfnisse der Volksschule hauptsächlich vom nationalen Standpunkte aus behandelte. Dem erwähnten Ministerialerlasse zufolge ist der Volksschullehrer schon durch seinen Beruf gebunden, sich allen ihm anvertrauten Kindern ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses und der Nationalität zu widmen, und seine sociale Stellung macht es ihm zur Pflicht, auch im ausseramtlichen Auftreten sich vorsichtig zu verhalten und alles zu vermeiden, wodurch die politischen, nationalen und confessioneilen Gegensätze verschärft werden könnten. Mit Bezug auf diesen Erlass weisen wir die gesammte Lehrerschaft an, aufs sorgfältigste den § 26 des Schul- und Unterrichtsgesetzes zu beobachten, damit wir nicht genöthigt werden, die schärfsten Disciplinarstrafen anzuwenden.“ Ungarn. (Ordnungswidrigkeiten bei Lehrstellenbesetzungen.) Der ungarische Unterrichtsminister hat eine gegen die Ordnungswidrigkeiten bei Besetzung von Volksschullehrerstellen gerichtete Verordnung erlassen, welche insbesondere die nicht seltenen Fälle betrifft, dass griechisch-orientalische Kirchengemeinden die an ihren Schulen erledigten Lehrerposten ohne Rücksicht auf die Befähigung der Bewerber durch solche Reflectanten, und zwar im Vertragswege bloss für die Dauer eines Jahres besetzen, welche das billigste Anbot stellen. Deutschland. (Reactionäres.) Der preussische Unterrichtsminister hat unter den Lehrern eine wahre Entrüstung wachgerufen. Derselbe kehrte sich vor kurzem gegen das fortschrittliche Wirken der Lehrervereine und fand dabei für diese nicht ein Wort der Anerkennung. Bevor es demselben möglich wird, auch an die pädagogische Presse „massregelnd“ heranzutreten, wird er wahrscheinlich schon zu den abgethanen Grössen gezählt werden. o c a, 1 e s- Veränderunyen im Lehrstande. Herr A. Petrove, absolvierter Lehramtszögling, wurde vorläufig als supplierender Lehrer zu St. Gotthard, Fräulein Anna Costa, absolvierte Lehramtscandidatin, als prov. Lehrerin zu Planina angestellt. Fräulein Marie Wruss, absolvierte Lehramtscandidatin, erhielt die zweite Lehrstelle zu Dragatusch und Fräulein Christine Železnik, ebenfalls absolvierte Lehramtscandidatin, die dritte Lehrstelle zu Semitsch. Herr Joh. Muren wurde als Aushilfslehrer in Draschiz und Herr Pfarrer Raimund Kalan als Aushilfslehrer in Schweinberg angestellt. Der absolv. Lehramtszögling Herr Wilhelm Gebauer erhielt provisorisch eine Lehrstelle zu Heil. Dreifaltigkeit bei Teržiše. Aus der Sitzung des k. k. Landesschulrathes vom 4. November. — Nach Eröffnung der Sitzung durch den Herrn Vorsitzenden und Begrüssung des neueingetretenen Mitgliedes Herrn k. k. Landesschulinspectors Dr. Johann Zindler trägt der Schriftführer die seit der letzten Sitzung erledigten Geschäftsstücke vor, deren Erledigung zur Kenntnis genommen wird. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. — Auf Grund der Aeusserung des krainischen Landesausschusses über das Gesuch einer Schulgemeinde um Erweiterung einer vierklassigen Volksschule zur fünfklassigen und Errichtung einer Parallel (Expositur-)schule werden Beschlüsse gefasst. — Ueber Anträge der betreffenden Bezirksschulräthe werden fünf Religionslehrer an vierklassigen Volksschulen Remunerationen zuerkannt und wegen der Bedeckung und Einbringung der bezüglichen Beträge den Bezirksschulräthen die Amtshandlungen aufgetragen. — Die von mehreren Mittelschulen vorgelegten Schulgeldbefreiungsgesuche werden erlediget. — Einem Volksschullehrer wird die angesuchte Versetzung in den bleibenden Ruhestand unter gleichzeitiger Zuerkennung der normalmässigen Pension bewilliget. — Zwei Gesuche von Lehrindividuen um Erhöhung einer Gnadenpension und Gewährung einer solchen werden erledigt. — Ueber das im Recurswege eingebrachte Gesuch eines Volksschullehrers wird demselben die erste Dienstalterszulage zuerkannt. — Die von einem Bezirkssckul-rathe beantragte Uebersetzung eines Lehrers wird bewilliget und zur Bestellung eines Aushilfslehrers die Ermächtigung ertheilt. — Drei Lehrposten an Volksschulen werden definitiv besetzt. — Zur Betheilung mit der Professor Metelko’schen Schullehrerstiftung werden sechs Volksschullehrer ausgewählt und dem fürstbischöflichen Ordinariate zur Ertheilung der Beistimmung zu dieser Betheilung namhaft gemacht. — Auf Grund der von einem Bezirksschulräthe wider einen Volksschullehrer durchgeführten Disciplinar-untersuchung wird wegen wiederholter grober Pflichtverletzungen die Entlassung des Lehrers aus dem Schuldienste beschlossen. — Berufungen wider Erkenntnisse in Schul-versäumnis-Straffällen und Remunerationen und Geldaushilfsgesuche werden erlediget. Eine Verfügung des h. k. k. Landesschulrathes. Wie ein hiesiges Blatt vernimmt, hat der h. k. k. Landesschulrath anlässlich der Aushängung einer Schulfahne gelegentlich einer Feier, die mit der Schule nichts zu schaffen hatte, an sämmtliche k. k. Bezirksschulräthe ein Schreiben gerichtet, wodurch den Schulleitungen die bestehenden Vorschriften über die Nichtbetheiligung der Schulen an politischen Demonstrationen und Feierlichkeiten, welche die Schule nicht berühren, in Erinnerung gebracht werden. Bei dieser Gelegenheit machen wir auch auf den in der „Rundschau“ angeführten Erlass des Herrn Unterrichtsministers an die czechischen Lehrer aufmerksam. Žumer-Razinger’s slovenische und slovenisch-deutsche Fibel haben nun, wie unsere Leser aus dem Inserate am Schlüsse des Blattes ersehen, vom hohen k. k. Unterrichtsministerium unterm 7. d. M. die Zulässigkeitserklärung erlangt. Unsere Schulen sind damit nun endlich in die Lage versetzt, „Abecedniks“ zu erhalten, bei deren Zusammenstellung die besten vorhandenen Fibeln zum Muster genommen wurden. — Die Einführung der letztem Fibel in den Laibacher städt. Schulen wurde, unter Voraussetzung der Zulassung des hohen Ministeriums, über Antrag der hiesigen Bezirks-Lehrerconferenz von Seite des Stadtschulrates bereits genehmigt. Obligatorischer deutscher Unterricht an slovenischen Volksschulen. Bei slove-nischen Gemeinden bricht sich die Einsicht der Nothwendigkeit des deutschen Sprachunterrichtes immer mehr Bahn. So hat die Gemeinde Markt Wippach, die durchaus eifrige Slovenen und keine „Nemškutarje“ zählt, beim k. k. Landesschulrathe um die Be- _ 3^L willigung der Errichtung einer fünften Volksschulklasse, welche vorzüglich die deutsche Sprache pflegen sollte, angesucht. Der k. k. Landesschulrath hat dem Vernehmen nach diese Errichtung zwar abgelehnt, dagegen wurde der k. k. Bezirksschulrath Adelsberg beauftragt, dahin zu wirken, dass in der Volksschule in Wippach im Sinne der für vier-klassige Volksschulen bestehenden Vorschriften dem deutschen Unterrichte die volle Aufmerksamkeit geschenkt werde. — Nun meldet die Görzer „Soča“: Der Bezirkshauptmann von Sessana verfügte nach Anhörung der Ortsschulräthe von Sessana und Komen, dass noch im heurigen Schuljahre der obligatorische Unterricht in der deutschen Sprache eingeführt werde, u. zw. an der vierklassigen Volksschule in Sessana und an der drei-klassigen Volksschule in Komen. Der Bezirkshauptmann zeigte dieses dem Bezirksschul-rathe von Sessana an, welcher die Verfügung mit Freuden zur Kenntnis nahm und seinerseits beschloss, den obligatorischen Unterricht der deutschen Sprache an den ein-klassig en Volksschulen in Nabresina, Gorjansko und Castagnavizza und an der zwei-klassigen Volksschule in Tomaj einzuführen, was bereits geschehen ist. Sanctionierter Landtagsbeschluss. Dem Beschlüsse des krainischen Landtages vom 21. Juni 1880, wornach zur Deckung des Abganges des Normalschulfondes für das Jahr 1880 und 1881 eine ISprocentige Mormalschulfonds-Umlage auf die dem Zuschläge für den Landes- und Grundentlastungsfond unterliegenden directen Steuern, mit Ausschluss jener im Stadtbezirke Laibach, einzuheben ist, wurde die kaiserliche Sanction zutheil. Neue Schule in Laibach. Die bereits erwähnte einklassige Volksschule der Knaben-Waisenanstalt in Laibach ist eröffnet worden. Bis zur Herstellung der durch den hiesigen Vincentiusverein für die Anstalt um 27,000 fl. (die zum grössten Theile aus dem Vermächtnisse des verstorbenen Stadtpfarrers Herrn Gustav Köstl gedeckt wurden) erworbenen beiden Häuser in der Polanastrasse ist die Schule im hiesigen Siechenhause (Kuhthal) untergebracht. Lehrerin ist eine absolvierte Lehramtscandidatin unter Aufsicht der Schwester Patientia Zupančič. Orio'ina.l-Oorrespond.en.zen.. Aus Oberloitsch. Am 14. d. M. wurde hier zum Besten unserer Schule eine Tombola veranstaltet, wobei eine Gesammteinnahme von 58 Ü. erzielt wurde; jedenfalls eine ausgiebige Unterstützung. Im übrigen hat aber die Schule auch in dem neugewählten Ortsschulraths-Obmanne, der sehr energisch vorgeht und einen höchst lobenswerten Eifer an den Tag legt, eine kräftige Stütze. Dank seinen Bemühungen wurde die Schule in eine zweiklassige erweitert, das Schulzimmer gründlich restauriert, und hat er überhaupt den tristen Schulzuständen ein Ende gemacht. Solche Männer müssen wir haben! Aus Untei’krain. Der Umstand, dass man jetzt, nachdem der Lehrermangel zum Weichen gebracht wurde und einzelne Lehrkräfte sogar längere Zeit ohne Bedienstung bleiben müssen, weil man die vacanten Posten nicht mehr, wie früher, an den Fingern herzählen kann, musste zur Folge haben, dass man jene „Lehrindividuen“, die eine Präpa-randie oder Lehrerbildungsanstalt nie gesehen haben und geprüften Lehrern nur Plätze Wegnahmen, zu beseitigen begann. Wo es sich um entlegene Posten handelt, dürfte noch so manches Jahr ein Aushilfslehrer Verwendung finden; doch besser dotierte Stellen in grösseren Orten sollen nicht auf Kosten geprüfter Lehrer von ungeprüften besetzt bleiben. Wir Lehrer haben ein Anrecht auf solche Stellen, und es hiesse unser Rechtsgefühl nicht eben wertschätzen, wenn man uns auf Kosten von Nothlehrern an die Wand drücken und uns Plätze vorenthalten wollte, die uns und nicht anderen Standesgenossen zukommen. Was veroiduete doch schon Kaiserin Maria Theresia in Bezug aut das Recht zum „Schulhalten“ ? Es ist dies auch nicht anders als sehr natürlich, denn was würde wohl ein geistlicher Herr sagen, wenn ein Volksschullehrer sich einmal auf der Kanzel zu schaifen machen würde, oder der Beamte, wenn sich der Lehrer um den erledigten Posten auch nur eines Manipulationsbeamten bewerben würde? Darum war es an der Zeit, dass an der Steiner Knabenschule die von ungeprüften Mönchen versehenen Posten, für welche das Land die Gehalte zahlt, ausgeschrieben wurden. Leider bleibt das Schicksal der Gesuche so lange verhüllt!* Einige Lehrindividuen blicken jedoch voll Erwartung auf die Lösung dieser Frage. Viele meinen nämlich, dass den Franciscanern die Lehrbefähigungsprüfung „geschenkt“ werden könnte. (Bitte, die gesetzlichen Bestimmungen im Auge zu behalten! D. Red.) In diesem Falle gedenken nämlich die gedachten Lehrkräfte, mehrere Aushilfslehrer ohne Zeugnis, auch in den Status der ordentlichen Lehrer vorzurücken, denn sie meinen ganz richtig, dass man sie dann, wenn man den geistlichen Aushilfslehrern die Lehrbefähigungsprüfung nachsehen sollte, auch sie nicht übergehen dürfe! Und darum ist es nicht zu wundern, wenn diese bereits Vorbereitungen treffen, um zu gelegener Zeit ihre Gesuche um Nachsischt der Prüfung zu überreichen. Doch auch hier in Unterkrain werden wir durch ungeprüfte Franciscaner verdrängt. Das Eigenthümliche an der Sache ist, dass die hiesige Bevölkerung diesen Herren noch immer mit wenig Vertrauen entgegenkommt. Die Ursache hievon liegt darin, dass diese „Lehrer“ Collegen hatten, die durch ihr sittliches Auftreten der Bevölkerung die Haare zu Berge steigen machten. (Wir brechen hier Ihre Correspondenz ab, weil wir unsere Leser mit Sachen verschonen möchten, über welche das Gericht entschieden hat. Jene Mönche, welche die von Ihnen berührten unsittlichen Attentate verübten, sind jedenfalls der verdienten Strafe zugeführt worden, freilich konnte der „Schulscandal“ nicht mehr ungeschehen gemacht werden. D. R.) iLzEan.n.ig'fstltig'es. Ein Ansuchen kroatischer Landleute. Ueber ein Ansuchen, welches kroatische Handwerker und Bauern wegen der Unterbringung ihrer Kinder in deutschen Schulen in jüngster Zeit an den Gemeinderath Marburgs stellten, ist in den Blättern manches geschrieben worden. Da sich die Sache nun wirklich so verhält, wie es anfangs in die Oeffentlichkeit drang, wollen auch wir diese Angelegenheit ganz kurz berühren. Die Unterzeichner des erwähnten Gesuches sind nämlich Bewohner der ehemaligen Militärgrenze, wo man infolge der Auflösung der Grenze sämmtliche deutsche Schulen geschlossen hat. Die Bittsteller verlangen vom Marburger Gemeinderathe, er möge ihnen die Abschliessung eines „Tauschvertrages“ vermitteln, welcher ihren Söhnen die Ausbildung in der deutschen Sprache mit Hilfe der Marburger Schulen und den Kindern von Marburger Einwohnern die Erlernung der kroatischen Sprache in der ehemaligen Militärgrenze ermöglichen soll. In dem Gesuche bezeichnen sich jene Grenzer als „gute Kroaten“, welche einsehen, „dass ohne Kenntnis der deutschen Sprache an eine wissenschaftliche Ausbildung der kroatischen Jugend nicht zu denken ist.“ Der Stadtrath in Marburg hat jenen Eltern, welche ihren Kindern auf dem vorgeschlagenen Wege des „Austauschens der Kinder“ die Erlernung der kroatischen Sprache ermöglichen wollen, bereits seine Vermittlung angetragen. Oellarbendruckbilder. Beim Herannahen jener Festtage, an denen man so gerne an passende Geschenke für die lieben Angehörigen, für Verwandte und Bekannte denkt, können wir nicht umhin, unsere Leser auf ein Institut aufmerksam zu machen, das wegen seines reellen Gebarens und seiner ebenso billigen wie preiswürdigen Artikel sich schon lange eines guten Rufes erfreut. Wir meinen hier die Kunstanstalt für Farbendruck von E. Hoppe & Comp, in Wien (II., Glockengasse 4). Wie gerne würde man * Nur noch etwas Geduld! D. R. zu gelegener Zeit sein Zimmer mit irgend einem guten Bildnisse schmücken, man vermag solches jedoch nicht zur rechten Zeit ausfindig zu machen; wie gerne möchte man hie und da auch die Schule mit entsprechenden Bildern bedenken, man weiss jedoch nicht, woher solche zu beziehen wären. Da ist es nun Hoppes Kunstinstitut, das sowohl in Bezug auf Heiligen- als auch Genrebilder, Landschaften etc. viel des Mannigfaltigen bietet. Die eleganten Baroquerahmen, die, wie die Bilder, in vier verschiedenen Grössen zu haben sind, befriedigen gleichfalls jedermann. Der Preis ist denn doch niedrig gestellt, wenn beispielsweise für ein Kaiserbild in Baroquerahmen (Gold) nur 3 fl. 50 kr. zu entrichten sind! Uebrigens sind wir überzeugt, dass das genannte Kunstinstitut jedem, der es wünschen sollte, Preisblätter oder Kataloge zur Verfügung stellen würde, um ihm die Orientierung zu erleichtern. Wir würden Hoppes Oelfarbendruckbilder gewiss nicht empfehlen, wenn wir uns seinerzeit nicht selbst über deren Vorzüge Ueberzeugung verschafft hätten. Man wird sicher nicht zu viel thun, wenn man diese Kunstanstalt überall bekannt macht, damit gewissenlosen Agenten, welche mit Bildern, die nur zu bald wieder „aus dem Leim gehen“, manche Gegenden überschwemmen, das Handwerk gelegt wird. Wir verweisen im übrigen auf das heutige Inserat der genannten Anstalt. ZEB-ÜLclh-er- land. Zeit’mng'ssclh.a/u.. OesteiTeichische Volks- und Jugendbibliothek. Redacteur A. Chr. Jessen. Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn in Wien. Preis des Bändchens 35 kr. — Die Lehrerschaft soll der Gründung und Erweiterung von Volks- und Jugendbibliotheken die weitgehendste Beachtung schenken; dies ist nicht allein eine Gefälligkeit, die dem Volke erwiesen wird, sondern es ist das geradezu ihre Pflicht. Und hiebei mag sie auf Jessens „Oesterreichische Volks- und Jugendbibliothek“, die nun bis zum 40. Bändchen gediehen, in erster Linie Rücksicht nehmen, da dieselbe das redliche Bestreben erkennen lässt, dem Volke und der Jugend eine bildende Lectüre aus den verschiedensten Zweigen des Wissens zu bieten. Es soll diese Sammlung, aus lauter gehaltvollen und dazu äusserst elegant gebundenen gleichen Bändchen bestehend, umsomehr Berücksichtigung finden, als sie namentlich unseren österreichischen Verhältnissen Rechnung trägt. Das specifisch österreichische Materiale, insbesondere aus Geographie, Geschichte und Sage, findet sich reichlich aufgestapelt. Wir haben übrigens das Unternehmen unseren Lesern schon im Vorjahre vorgeführt, indem wir sie mit den ersten 20 Bändchen bekannt machten; wir wollen jedoch bei der Wichtigkeit der Sache nochmals auf diese erste Hälfte zurückkommen. Der Raum unseres Blattes gestattet es leider nicht, bei jedem Bändchen längere Zeit zu verweilen und den Inhalt derselben wenigstens in flüchtigen Umrissen vorzuführen; wir beschränken uns also darauf, diese Jugendbibliothek im ganzen bestens zu empfehlen, im besonderen aber auch noch die Titel der einzelnen (mit Titelbildern geschmückten und elegant gebundenen) Bändchen anzugeben. 1. Bändchen: „Hebels Schatzkästlein“ ; 2. B.: „Um die Erde“; 3. B.: „Rübezahl“; 4.B.: „J. G. Seume“; 5. B.: „Bärwelf“; 6. B.: „Vom Dona ustrande“ (Mährlein und Sagen); 7. B.: „Zur Geschichte der Cultur pflanzeu“; 8. B.: Reisen und Entdeckungen“; 9. B.: „Oesterreichs und Deutschlands Reptilien“; 10. B.: „Oesterreichsund Deutschi an dsAmphi bien“; 11. B.: „W. A Mozart“; 12. B.: „Mosaik“ (Sagen und Erzählungen); 13. B.: „Salzburger Sagen“; 14. B.: „Hannibals Triumph“; 15. B.: „Friedei der Maler“; 18. B.: „Der Bienenvater“ ; 19. und 20. B.: „Land sch af ts - u n d Si t te u bild e r“. — Die weiteren zwanzig, von uns bisher noch nicht vorgeführte Bändchen sind gleichfalls sehr reichhaltig und bieten: 21. B.: „Wanderungen durch Böhmen“, 22. B.: „Die Irrfahrten desOdysses“; 23. B.: „Aus dem Thierleben“: 24. B.: „Mathias Corvinus“; 25. B.: „Wanderungen d ure h Kärnten“ (sehr treue und lebenswarme Schilderungen von F. Frisch.): 26. B.: „Wanderunge n durch Niederösterreich “; 27 B.: „Hannibals Ende“; 28. B.: „Die fr em dlä ndische n A mphibi e u undReptilieu“; 29. B.: „W ande-rungen dure h Mähren“; 30. B.: „ Aus der Jugendzeit“; 31. B.: „Kaiser Josef II. (für die Kaiser-Josef-Feier am 29. d. M. ob des wohlabgerundeten Inhaltes, der sympathischen Schreibweise und überhaupt der besonderen Eignung für die Hand der Jugend wärmstens zu empfehlen. Der Verfasser der Schrift ist Herr Frisch in Klagenlürt); 32. B : „Wanderungen durch Steiermark“; 33. B.: „Lehr- und Wan de rjahr e“ (Erzählung); 34. B.: „Wittich“ (Theil der Dietrichsage); 35. B.: „Sagen aus Steiermark“; 36. B.: „Martin Gotthelf“ (Erzählung); 37 B.: „E el dmars chall Rad e t zky “; 38. B.: „Kometen und Fe ue rmet eor e “; 39.B.: „Fortunat und seine Söhne“ (Sage); 40. B.: „Denkwürdige Männer aus Steiermark". Zum Schlüsse bemerken wir noch, dass unter den im nächsten Jahre erscheinenden zehn Bändchen eines auch den Titel „Wanderungen durch Kraiu“ tragen wird. Die allgemeine Schulordnung vom 6. Dezember 1774 im Urtexte, nebst Einleitung und Commentar. Eine Erinnerungsschrift an die glorreiche Begründerin der österreichischen Volksschule, die Kaiserin Maria Theresia, aus Anlass ihres hundertsten Sterbetages allen Lehrern und Schulfreunden gewidmet von Job. Papouschek, Bürgerschullehrer. Znaim 1880. Selbstverlag des Vereines der Lehrer und Schulfreunde. Preis 60 kr. — Es war ein ganz glücklicher Gedanke, die „Allgemeine Schulordnung vom 6. Dezember 1774“ zu einer Zeit neuerdings der Oeffentlichkeit zu übergeben, in welcher die Erinnerung an die Schaffung der österreichischen Volksschule lebhafter denn je ist. Wir wünschen, dass diese 76 Blattseiten zählende Broschüre, die mit dem Bildnisse der unsterblichen Kaiserin geschmückt ist, sich recht bald in den Händen jedes Volksschullehrers, dem an der Geschichte der heimischen Volksschule etwas gelegen ist, befinde. Dieselbe bringt au erster Stelle einige Citate und Aussprüche, wie: „Das Schulwesen ist und bleibt allzeit ein Politicum“ etc., und geht nach einigen einleitenden Absätzen über die Thätigkeit Maria Theresias für das Schulwesen sofort auf die allgemeine „Schulordnung für die Normal-, Haupt- und Trivialschulen in den sämmtlichen k. k. Erblanden“ über. Die Lehrerschaft kann diese Schrift nur beifälligst begrüssen. a. Im gleichen Verlage in Znaim erschien auch der erste Jahrgang der Gesetze für die österr. Volks- und Bürgerschulen, dann Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungs-anstalten, herausgegeben von J. Papouschek, Bürgerschullehrer. Preis 20 kr. — Der Ausschuss des Vereines der Lehrer- und Schulfreunde in Znaim hat sich dahin geeinigt, alle vom Jahre 1867 an in der österreichischen Reichshälfte normierten Schulgesetze und Verordnungen — selbst jene der Landesschulbehörden •—• in einer eigenen Sammlung um den Betrag von 1 ff. 20 kr. per Stück herauszugeben. Das Werk ist somit für alle an Volks- und Bürgerschulen, sowie an Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalten wirkenden Lehrer und Professoren in allen cisleithanischen Ländern verwendbar und wird jedes Jahr ergänzt, ohne dass die Abnehmer desselben genöthigt wären, Gesetze, die sie ohnehin schon in der Hand besitzen, bei einer späteren Ausgabe nochmals kaufen zu müssen. Die Sammlung verdient daher empfohlen zu werden. Aus der Werkstätte des menschlichen und thierischen Organismus. Nach dem neuesten Standpunkte der Wissenschaft bearbeitet von Ferd. Siegmund. Mit 500 Abbildungen. A. Hartlebens Verlag in Wien. 20 Lieferungen ä 30 kr. — Die rührige Verlagsbuchhandlung A. Hartleben hat wieder mit der Herausgabe eines höchst interessanten Werkes, einer populären Physiologie für gebildete Leser aller Stände, begonnen. Schon die beiden erschienenen ersten Lieferungen verschaffen uns die Ueberzeugung, dass wir es da mit etwas Gediegenem zu thun haben. Siegmund’s neuestes Werk: „Aus der Werkstätte des menschlichen und thierischen Organismus“ , wird von der Zelle, der Grundform der Organisation, angefangen, aus welchen der Menschen- und Thierleib aufgebaut wird, die gesammten Lebenserscheinungen, wie den wichtigen Process des Stoffwechsels, der Ernährung und Verdauung, den Kreislauf des Blutes, die Thätigkeit des Herzens, die Verrichtungen der Leber und Nieren, die Athmung, die Sinnesthätigkeiten, als: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, die Thätigkeit des Nervensystems, die Muskelbewegung etc., in einfacher und klarer und jedermann verständlicher Sprache behandeln. Dasselbe wird auf den Forschungen der Wiener Schule basieren, was jedoch nicht ausschliesst, dass auch die Arbeiten berühmter fremder Forscher eine eingehende Berücksichtigung finden. Zahlreiche treffliche, nach den besten Vorlagen ausgeführte Illustrationen werden dem Texte beigegeben, so dass Bild und Wort harmonisch inein-andergreifen zum Verständnis der gesammten Lebenserscheinungen. Bei dieser Gelegenheit sei auch erwähnt, dass von dem im gleichen Verlage erschienenen Werke Maria Theresia und Kaiser Josef 11. in ihrem Leben und Wirken nun die letzte (20.) Lieferung ausgegeben wurde. Zur 100jährigen Jubelfeier des Regierungsantrittes des unvergesslichen Kaisers Josef 11., welche eben aller Herzen bewegt, kann es wohl kaum ein zweckmässigeres und werteres Haus- und Familien- Andenken geben, als dieses ebenso geschichtlich treue als interessante und unterhaltende Buch. Dasselbe ist ein wahres Denkbuch zum 100jährigen Jubiläum des Regierungsantrittes Kaisers Josef II. 1780—1880. (Mit 200 Illustrationen, Initialen, Facsimilien u. s. w. von hervorragenden Künstlern. 20 Lieferungen ä 30 kr.) Das schön ausgestattete, reich illustrierte Werk ist nunmehr auch complet zu haben, u. z. geheftet für 6 fl. und in prachtvollem Originaleinbande für T1^ fl. Von der gleichfalls bei A. Hartleben erscheinenden „Deutschen Rundschau für Geographie und Statistik“ von Dr. Arendts (12 Hefte ä 36 kr.) bringt das unlängst ausgegebene Heft neben reichlichem anderen Stoffe auch eine kurze, doch gut geschriebene Schilderung der Insel St. Helena (mit Karte), eine Abhandlung über die portugiesische Expedition nach dem Quango, den Schluss über „Ethnographische Curiositäten“ etc. Auch dieses Werk sei Lehrern und Lehrerbibliotheken wiederholt wärmstens empflohlen. Alte und neue Welt. Illustriertes kath Familienblatt zur Unterhaltung und Belehrung. Verlag von Gebr. K. und N. Benziger in Einsiedeln (Schweiz). 15. Jahrgang. Preis des Heftes 25 Pfg. — Das 3. Heft dieses reich illustrierten kath. Familienblattes enthält unter anderem Folgendes: Montecchi und Capuletti (Roman). — Russische Bekehrungen. — Unter den Bewohnern des Libanon (Reise-Erinnerungen). — Hausapotheke fürs Volk. — Die erste Magd im Hause (Humoreske). — Skizzen aus Amerika. — Pneumatische Centraluhren etc. etc. Die Abonnenten erhalten gegen die geringe Nachzahlung von 72 kr. ein künstlich ausgeführtes Oelfarbendruckbild. — Das 4. Heft enthält Folgendes: Montecchi und Capuletti (Roman). — Dichterstudien. — Unter den Bewohnern des Libanon. — Die erste Magd im Hause (Humoreske). — Heinrich Frauenlob. Müllers Leiden und Triumpfe. — Auf der Reise. — Hausapotheke fürs Volk. — Aus beiden Hemisphären. — Allerlei. ZErled.Ig'te Z-ielb-rstelleoa. ISIrain. Im Schulbezirke Krainburg: Einklassige Schule zu Salilog, Lehrerstelle, Gehalt 400 fl., Wohnung, bis 30. November. — Im Schulbezirke Stein: Zweiklassige Volksschule zu Kommenda St. Peter, zweite Lehrerstelle, Gehalt 400 fl., Wohnung, bis 10. Dezember. ■— Im Schulbezirke Adelsberg: Vier-klassige Volksschule zu Adelsberg, Lehrerstelle, Gehalt 600 fl., eventuell 500 fl., bis 10. Dezember. Kärnten.. Vierklassige Schule zu Wolfsberg, Lehrerinstello, Gehalt 400 fl.; dann Lehrerstelle an der einklassigen Schule zu Waldenstein, Gehalt 400 fl., Wohnung, Functionszulage 30 fl.; beide beim k. k. Bezirksschulrathe Wolfsberg bis 30. November. — Einklassige Schule zu Ausserteucheu, Lehrerstelle, Gehalt 400 fl., Functionszulage 30 fl., Wohnung; dann dreiklassige Schule zu Himmelbei’g, Lehrerstelle, Gehalt 400 fl., Wohnung, und Lohrerstelle an der einklassigen Schule zu Steuerberg, Gehalt 500 11, Functionszulage 30 fl., Wohnung; sämmtliche beim k. k. Bezirksschulrathe Klagenfurt (Umgebung) bis 30. November. Steierrsaarlr. (Sieh letzte Nummer, ausserdem:) Dreiklassige Schule zu Mooskirchen, Unterlehrerstelle, Gehalt 360 fl., und Volksschule zu Feistrizwald (im Schulbezirke Birkfold), Lehrerstelle, Gehalt 600 fl.; beide bei den betreffenden Ortsschulrätheu bis 30. November. — Zweiklassige Schule zu Leitersberg-Karčovin (Bezirk Marburg), Lehrerstello, Gehalt 700 fl., bis 9. Dezember. — Einklassige Schule zu Bresula (Bezirk Marburg), Lehrerstelle, Gehalt 550 fl., Wohnung, bis 17. Dezember. — Vierklassige Schule zu St. Leonhardt in W. B., Unterlehrerstelle, Gehalt 480 fl., bis 17. Dezember. In unserem Verlag Abecednik za slovenske ljudske šole, sestavila A. Žumer in A. Razinger. Preis gebunden 20 kr. Diese beiden Fibeln wurden mit hohem IV Z. 17,029, zum Lehrgehrauche an den erkl Laibach, 18. November 1880. lg fe sind erschienen: Slovensko-nemški abecednik (Slovemscli-deiitsclie Fibel), zusammengestellt von A. Žumer, und A. Razinger Preis gebunden 2a kr. linisterialerlasse vom 7. November 1880, betreffenden Volksschulen als zulässig ärt. v. Kleinmayr & Fei Bamberg. ii A. Pichlers Witwe & Sohn in Wien, BuclilxancUung- für pädagogisctie Literatur, V. Bezirk, Margarethenplatz Nr. 2. Die Gesundheitspflege im allgemeinen und hinsichtlich der Schule im besonderen. Uebersichtlich dargestellt für Lehrer nadi seinen Vorträgen im städtischen Pädagoginin nnd in den k. k. Lehrer- nnd Lehrerinnen - Bildnngsanstalten in Wien von Dr. Bloriz Gauster, k. k. Sanitätsrathe, Primarärzte etc. etc. Mit zahlreichen Holzschnitten, gr. 8°. 1874. Geheftet 1 fl. 80 kr. ö. W. INHALT. Erster Theil. Allgemeine Gesundheitspflege. 1.) Einleitung. Tendenz des Buches. — Die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit dos Menschen, sowie die allgemeine Wohlfahrt. — Die Lehre von der Gesundheitspflege, Begriff und Eintheilung. — Die Bedeutung der Gesundheitspflege für das allgemeine Wohl. — 2.) Der menschliche Körper. — 3.) Einfluss der Atmosphäre auf den Menschen. — 4.) Einfluss des Wassers auf den menschlichen Körper. — 5.) Einfluss des Bodens und Klimas auf den menschlichen Körper. — 6.) Das Haus und sein Einfluss auf die menschliche Gesundheit. — 7.) Der Einfluss der Nahrung auf den Menschen. — 8.) Einfluss von Kleidung Körperpflege, Bewegung und Erziehung auf die menschliche Gesundheit — 9.) Einfluss der Beschäftigung auf den Menschen. - 10.) Einfluss des Geschlechtslebens auf die menschliche Gesundheit. — 11.) Schutz gegen ansteckende Krankheiten. Zweiter Theil. Die Schill-Gesundheitspflege. — 12.) Die Schule und die Gesundheit. — 13.) Der kindliche Organismus. — 14.) Das Schulhaus. — 15.) Lehrmittel, Sorgfalt des Lehrers für die Gesundheit der Schüler. — 16.) Die Körperübungen, Turnen. 17.) Die Handarbeiten und das Zeichnen in der Schule. — Der musikalische Unterricht. — Beginn des Schulbesuches. — Schulfestlichkeiten. — 18.) Die Weiterverbreitung von Krankheiten durch die Schule. — Die Gesundheitspflege gegenüber dem Lehrpersonale. — 19.) Die sanitäre Ueber-wachung der Schule. — Die sanitäre Besserung bestehender Schulen. — Die Privatschulen. — 20.) Die neuere Gesetzgebung über Schulhygiene in Oesterreich. Heiligen-, Genre-, Jagd-, Bte tea WmIimati® A Als eleganteste und billigste Geschenke zum bevorstehenden Weihnachts- nnd Neujahrs-Et feste empfehlen wir unsern grossen, einzig dastehenden Verlag von 3SE Oeld-r-dc^-BIldern. (Chromolitographie) in nur stilgerechter und wirklich schöner Ausführung, als Landschafts- und Seestücke in vier diversen Grössen. Unsere Rahmenfabrik erzeugt nur Novitäten in Rahmen, u. zw. stets in modernster Aus-^ führung. Wir liefern Bilder fix nnd fertig gerahmt — auch gegen monatliche Ratenzahlung ohne IS jeden Preisaufschlag. Zur Ansicht und Auswahl senden wir eine Partie Bilder und zwei Rahmen in Commission auf 6 Wochen franco zu. — Kataloge und Preislisten gratis und franco. — Aufträge bitten recht bald zu richten an das Institut für Lithographie und Rahmenfabrik von E. Hoppe & Comp., Wien, H. Für die Redaction verantwortlich: Job. Sima, Vodnikgasse Nr. 2. Verlegt und herausgegeben vom„Krain. Landes-Lehrerverein“. — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach.