Zirettag, den 9. Jevruar 1872. ILI. Jahrgang. Die „M»rb«r,tr Seiluiig« «rscheii» jed-n Sonutag, Mittwoch und Ar-it-g^ Preise — sSr Marburg: ganzjährig S fl., haldjährig » fl., vierteljähria l fi. b» kri fllr Sustelluna _Ms Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 6 kr. pr. Seile. Der Ureßfond unter Koyenwart. Marburg. 8. Februar. DaS gestürzte Ministerium hat. wie so rben kund geworden, eine Million und dreimalhundert-tausend Gulden ausgegeben für jene Dienste, welche die feile Presse geleistet! Wie viel Drachensaat ist ausgestreut worden in so kurzer Zeit und wie rasch ist diesellie in Halme geschossen l Wie mancher sittliche und politische Begriff ist verwirrt, wie manche Wahrheit ge-trübt, verdunkelt, entstellt lvordcn— wie manche Thatsache ist gefälscht worden — wie liikl natio-nale Leidenschaft ist entstammt und mißbraucht worden zu jtsuilisch-aristokrattschen ZtveSkn nnd um welchen Geldpreis l? Eine Million und dreimalhunderttausend Gulden waren es. wohlgezählt und schwer gezahlt auK den Taschen deS VolteS! Unv doch soll im BerfassungSstaate überhaupt und in Otsterreich ganz bksonderS nicht ein Kreuzer dem Steuerpflichtigen abgefordert werden —- nicht einer, den man nicht zur Befriedigung dringender Be-dürfnisse verwenden will — nicht einer, über deffen Verwendung nicht offen und getvissenhaft Rechnung gelegt werden kann. Die Vergeudung dieses SteuergeldeS ist eine der wohltitgründetsten Anklagen, die lvir gegen den Träger deS gefallenen Systems erheben. DaS Gesetz über die Verantwortlichkeit der Minister kommt leider nicht zur Vollziehung gegen Hohen-wart — der Schreckschuß, welchen tschechische Blätter abgefeuert, hat doch gewirkt! — und so m»ß denn daS Volk sein: Schuldig! sprechen — in Vereinen, in Maffenversammlungen. in der fteien Presse — laut, strenge, unerbittlich, wie s'lten eincS noch gehört worden. HewerStiche Erziehung in den bereinigten Staaten. Die Frage der gewerblichen Erziehung, nämlich die Verbindung des Schul,Unterrichtes mit gewerblicher Unterweisung, wird in den Vereinig' ten Slaaten ernstlich in Erwägung gezogen. Die bisher gemachten Versuche fanden nach einem rohen, unjyslematischen Plane statt und haben stch im Allgemeinen alS verfehlt erwiesen. Der zu erreichende odrr beständig im Auge zu behaltende Zweck lst: dem Knaben ein Geiverbe zu lehren, während zu glticher Zeit seine geistige Ausbildung gefördert tvird. Bis jetzt wurde dieS versucht in Ackerbau-und Industrie-Schulen und ähnlichen Anstalten, aber die gewünschten Ziele wurden nicht erreicht. In Pennsylvanien ist ein großer Schritt in dieser Richtung gemacht worden durch das System der „Soldaten-Waisen-Schulen." wo die gewöhn-liche Erziehung verbunden ist mit der Ertheilung praktischer Anleitung in Landbau, Gartenbau. Schuhmacherei. Druckerei und anderen zetverbli-chtN Beschäftigungen für Knaben und in den passenden Arbeiten für Mädchen. Den interessantesten, weil erfolgreichsten Ver-sttch hat die „Linkoln-Jnstitution" von Philadelphia gemacht. BlS zum Alter von zwölf Jähret, werden die Zöglinge in den verschiedenen Zweigen einer einfachen Elementar - Erziehung unterrichtet. Nach dieser Zeit beginnt die gewerbliche Erziehung, jevoch in Gemeinschaft mit dem Schulunterricht. Insbesondere wird die leibliche und geistige Eignuug des Zöglings für die gewählte Besldäftigung tierückslchtigt; die Knaben lverden in Werkstätten. Fabriken, Kanzleien, Waaren-Lagern, Banken u. s. w. eingeführt, je nach ihrem Alter und ihrer Fähigkeit und mit mehr oder weniger Geschlvindigkeit in diesem Theil ihrer Erziehung weiter gebracht. Dabei wird aber ihre geistige Ausbildung in keiner Weise vernachlässigt. Eine vortreffliche Abendschule liefert die Mittel, ihre gewöhnliche Erziehung zu vollenden. Die letzte Jahresprüfung bot höchst be-friedigende Ergebnisse; dieselbe bestand darin, daß die Knaben Beschreibungen der von ihnen hergestellten Arbeiten lieferten. Die raschen und trefflichen Antworten und Beschreibungen der verschiedenen gewerblichen Verrichtungen lieferten Beweise von dem den Schülern beigebrachten praktischen Verständniß ihrer Arbeit. Die in der gelverblichen Erziehung am weitesten Vorgeschrit« tenen zeigten auch gleiche Fortschritte in der allgemeinen Bildung und war dadurch der Beweis hergestellt für den Vortheil der Verbindung beider Methoden. da der Lernende aus der einen die Nothwendigkeit der andern erkannte. Die Knaben dieser Anstalt, gegen sechzig an der Zahl, machen den besten iKindruck und sprechen in hohem Grade für die Richtigkeit dieser gelverblichen Erziehung. Zur Geschichte des Hages. Im A b g e o r d n e t e n h aus e ist der dringliche Antruti gegen den LegalisirungSzwang eingebracht tvorden und soll die Begründung in der nächsten Sitzung statthaben. Da jedoch schon im schwachbesuchtem Verfassungsklub eine Ueber-einstimmung uicht erzielt wurde, so ist kaum zu hoffen, daß dieser Antrag die nöthige Unterstützung des HauseS finde. Ueuill eton. Hin Deutscher. Von G. Nuppius. (Fortsetzung). „Sonderbare KerlS. diese Schwarzen l" brummte Reichardt, lächelnd den Kopf schüttelnd, barg .seine Violine wieder in den Kasteu und suchte dann das in Nelv-Bork beschaffte „Prayer-Book für Episkopalen" hervor, um sich noch einmal die Ordnung deS morgenden Gottesdienstes genau einzuprägen. Reichardt glaubte noch nie so viel wirkliches Sonntagsgesühl in j'tch gehabt zu haben, als da er am nächsten Morgen nach einer sorgfältigen Toilette den Weg nach der Kirche einschlug. Eine laue, weiche Morgenluft durchwehte die sonnigen Straßen. Aus drei verschiedenen Richtungen klangen die einzelnen Schläge der Glocken, bald zusammen einen Akkord bildend, bald getrennt auf einander folgend, und ringsum herrschte die eigenthümliche sabbathliche Stille amerikanischer Städte, nur unterbrochen durch die einzelnen im FesttagSkleide hinschreitenden Kirchengänger. Reichardt war noch niemals ein großer Gläubltzer gewesen und hatte in manchem Jahre seine heimathliche Kirche gar nicht besucht. Heute aber meinte er das Gesühl eineS Jeden, dessen Weg mit dem seinigen zusammenfiel, verstehen zu können; war er doch selbst, wenn er vor der Orgel saß. ein ganz Anderer in seinem Epfinden und Denken, als im Alltagsleben, und die stille Spannung, mit welcher er der Entscheidung sein,S augenblicklichen Schicksals entgegen ging, trug nur dazu bei, seine Stimmung zu heben. Er erreichte das Chor der Kirche, während noch dcr schwarze Balgtreter sich t)inter der Orgel abmühte, den Glockenstrang zu zielten, und nahm einen Stuhl neben der Orgelbant ein; er war neugierig, die Leistungen seincs Vorgängers zu hören. Bald begann eS sich um ihn auch von Damen und jungen eleganten Mannern zu füllen, ohne daß indessen Jemand besondete Notiz von ihm zu nehmen schien. ' Erst nach geraumer Weile erschien der alte Herr, welcher ihm gestern als Trustee der Kirche bezeichnet worden war. in Begleitung eineS jüngern und wandte sich, sobald er Reichardt's ansichtig lvurde, nach diesem. .,Sie lverden uns gewiß heute eine Probe Ihrer Kunstfertigkeit geben", sagte er. „hier ist Mr. Voung. welcher bisher den Gesang mit seinem Spiele geleitet hat; er tvird Ihnen jetzt in Allem, worin Sie es wünschen sollten, Auskunft geben, und ist eS Ihnen recht, so mögen Sie gleich mit einer Einleitung beginnen." Reichardt hatte stch erhoben und verbeugte sich bejahend. Dann fiel sein Blick auf den ihm beigegebenen jungen Mann, und ein düftereS Auge. daS seine ganze Erscheinung durchdringen zu «vollen schien, liegegnete dem seinigeu. „Ich werde Ihnen sehr dankbar für Ihre Unterstützung sein!" sagte Reichardt Höstich. aber nur ein kaltes, steifeS Lächeln antwortete ihm. und ohne sich eines leisen Gefühls von Verwunderung erwehren zu können, zog der junge Deutsche die Klinge für den Balgtreter. Schon die ersten Akkorde deS großartigen Anfanges, ivelchen der Spielende gewählt, liehen alle Köpfe sich nach ihm wenden. Reichardt hörte das Kleiderrauscden und Flüstern um sich, welches jedenfalls die Erkundi^ gungen nach der unbekannten Persönlichkeit her-vorriefen; er fühlie die Versuchung, vor der versammelten Gemeinde sein Licht im besten Glänze leuchten zu lassen. Doch bald genug erinnerte ler sich aber, daß er nur eine kurze Einleitung zu ten. Die Neligionssktige und der Schulzwang siud die beiden zu lösenden Kragen. Doch darf auch hierin kcio: „Wir können nicht!" angenommen werden und eS find gegründete Autfichten vorlianden. daß alle Parteien des Landes sich zum Zusammenwirken auf gemeinsamem Boden die Hände reichen werden. Wir bemerken noch, daß auch die in Uebereinstimmung mit dem neuen Unterrichtsgese^ gebildete Londoner Schulpflege rüstig an ihrem großen Werke schafft. Während die Schulpolizei täglich verwahrloste Kinder von der Straße aufliest und in die Schule führt, setzt diese Behörde ihre berathende Thätigkeit sort und hat beschlossen, die Kinder der höheren und niedrigen Abtheilungen in Klassen von nicht mehr als achtzig einzutheilen, wie dieS in Deutschland der Fall sei und zwar mit einem besonderen Leh-rer und einem besonderen Schulraum für jede Klaffe. (Unter klerikaler Herrschaft.) Die letzte Volkszählung in Italien (31. Dez. v. I.) hat über den trostlosen Zustand, in welchem die päpstliche Regierung die Arbeiter in Rom und das Landvolt in der Campogna erhielt, höchst merkwürdige Dinge zu Tage gefördert — Dinge, die zu einer strengen Untersuchung seitens der italienischen Ntgterung führen müssen. Beinahe sämmtliche von dem Lundvolke bewohnte Häuser wurden im Besitze von Stiftern und geistlichkn Brüderschaften vorgefunden. Nirgend besittdet sich Grundeigenlhum in Händen tineS BaUerS — alle sind arme Pachter, gast keiner der kleineren Klkcken auf dem Lande weiß. waS ein Arzt oder Schulmeister ist. Die Hütten haben keine Nummern, die Straßen keinen Namen und an gar manchem Orte fehlt sogar der Friedhof. (Papier auS Reisstroh.) Der Mailänder E. Candini hat die Erfindung gemacht, aus Reisstroh Papier zu erzeugen, welches vollkommen weiß ist, während das auS Maisstroh verfertigte bekanntlich stetS einen Stich inS Gelbliche behält. Die Erfindung wäre namentlich für die Lombardei und Piemont unschätzbar, weil dort das Reisstroh, in größeren Maffen vorhanden, bisher ohne jede nutzbare Verwendung blieb und in den meiftm.jAällen geradezu der Fäulniß überlassen wur^e, (Gesundheitspflege.) Nach der U»» ficht Böttcher s, welcher bektmntiich im Verein mit Schönbein die Schießbaumwolle erfunden, rührt die bleiche Farbe vieler DaMtn zum Theil von dem Umstände her, daß dieselben in ihrem Zimmer viele Spiegel haben und so durch die Quecksilber - Ausdünstung leiden. Ganz schädlich wäre die Anbringung der Spiegel an Orten, die durch Sonne oder Ofenhitze größerer Erwärmung auSg'sevt sind. Um sich von der Ber-flüchtung des Quecksilbers zu ülzerzeugen. brauche man nur einen goldenen Ring, der aber durch Seiftnwaffer vorher von Schweiß und Fettigkeit gereinigt sein muß, über einem Spiegel, der in der Nähe deS OsenS hängt, anzubringen. Nach Verlauf Von einigen Tagen werde der Ring eine weißliche Färbung haben. (Deutschlands Presse.) Die Zahl, der deutschen Blätter (mit Ausnahme Oesterreichs) ist in den letzten Jahren von 1134 auf 1743 gestiegen und zwar hat, wie vorauszusehen, die größte Zunahme in jenen Theilen Deutschlands stattgesunde», wo keine Kaution und ZeitungS-Steuer die Entwicklung hemmt. Marburger Berichte (Gewerbe.) Im vorigen Monat wurden bei der BezirkShauptmannschast Marburg folgende Gewerbe angemeldet: Handel mit Lebensmitteln, Kranichsfeld, Georg Pischek — Krämerei. Iah-ring. Franz Tscherwek — Schneiderei, Studenitz, Mtiria Stermschek — Schuhmacherei. Zwetlen-dorf. Johann Dworschak — Mauthmühle. Ober-Welitschen. Kranz Achmann — Biehhandel und FleischauSschrottung, Wisch. Johann Sernetz — Handel mit LandeSerzeugniffen, KranichSfeld, Johann Jäger. Lukas Perschuh — Handel mit Wein, Zogendorf. M.'thiaS Bolkowatz — Schneiderei, GraSnitz. Karl Heller — GreiSlerei, St. Margarethen an der Drau. Michael Heller --Hasnerei, Ober-PulSgau, Johann Schunko — Schmiede, Mutschen, Johann Tschitjchek — Schuhmacherei. Unter-Kötsch, Simon Mulli — Schuhmacherei. Selzaberg. Mathias Tomaschitz — Schmiede. St. Egydi. Johann Wreg. Gasthäuser wurden eröffnet in t Triebein. Dominik Tschol« nlk — Rottenberg. Anton Paulitsch — Kumen, Andreas Gatti —- Jablanach, Jgnaz Aschmann — Laßnitz, Andreas Roltner — RogeiS, Johann Petschar. (BermSchtniß.) Frau Josepha Renner, die kürzlich hier gestorben, hat laut ilirer letztwilligen Anordnung den Armen der Pfarre „zum heil. Schutzengel" (Paulaner) in Wien zweitausend Gulden vermacht. Aut Elsaß-Lothringen werden er-sreuliche Dinge berichtet. Trotz deS religiösen Sinnes der Bevölkerung verlautet von GlaubenS-streitigkeiten sehr wenig. In vielen Dörfern haben Katholiken und Protestanten eine gemeinschaftliche Kirche, in welcher sie abwechselnd Gottesdienst halten. Bei der Besetzung der Gemeindeämter kommt die Religion nicht in Betracht. Da« Schulwesen macht Fortschritte über alleS Erwarten: seit einem Bierteljahre haben die Schulveisäum-uisse im Elsaß um siebzig bis neunzig Perzent, in Lothringen um sechzig bis siebzig Perzent abgenommen. Bon den MassenauSlvanderungen, deren viele Blätter erwähnt, ist beinahe keine Spur mehr zu entdecken. Das englische Parlament ist am 6. d. M. eröffnet worden. An stürmischen Sitzungen wild eS nicht fehlen, denn nicht nur sii»d die Kon-fessionSlosigkeit dex Schule und die EntschüdigungS-forderung der Nordamerikaner brennende Fragen — eS haben die Gegner der Regierung noch außerdem Stoff gesammelt, um daraus Anklagen wider Gladstone zu schmieden. Der Sturz dieses Ministeriums ist möglich. Vermischte Nachrichten. v/ (Englands Bo l kS s ch ul e.) Die noth-wendige Verbefferung deS englische« VolkSschul-weftnS gab dem Fachminister gelegentlich einer PreiSvertheilung in Liverpool Anlaß, in einer Rede sich zu äußern. Er fragte sich und die Zu-Hörer: waS daS englische Volt wobl wäre, wenn et nuch nur ein Menschenalter hindurch einen Unterricht genoffen, wie ihn die Deutschen besitzen, wenn die Bortheile einer alten Freiheit. eineS hochentlvickelten Industrie- und HandelSwesenS, eines natürlichen ReichthumS auf der GrnndlatU tieferer Bildung erweitert und verbreitet würden? Man solle nur an die Zukunst denken. Sind die Deutschen, welche doch durch die Umbildung ihreS Staates bisher gewaltig in Anspruch genommen tvaren, unS schon tüchtige Mitbewerber auf den Gebieten deS Handels und deS Gewerb-fleißeS gewesen, so werden sie in Zukunst unS ^radezu furchtbar werden, ivie auch die Bereinigten Staaten immer mehr zunehmeu werden an Ein-fluß und Macht. ES gibt daher kein einziges Mittel, uns für die Zukunft zu behaupten, als eine tüchtige Schulbildung. Schwierigkeiten gibt ebei nicht. Et gibt keine beffern Ausgaben s ein Volt, als die in dieser Richtung gemach- spielen habe, und führte rechtzeitig bat a«fge»om-mene Thema zu« Schluffe. Die Stimme deS Predigers begann, und Reichardt sah beim UmbliAen seine ganze Umgebung aus die Kniee sinken; er wußte nicht, ob er durch eine Theilnahmlosigkeit nicht Anstoß erregen »verde, schlüpfte leise von der Bant und folgte dem Beispiele der Uebrigen. Es mußte nach AuSweiS seine« „Prayer-Books" noch eine geraume Zeit währen, ehe der Gesang des Chor« begann. Kaum hatte er eS sich aber möglichst be-quem auf einem Kniee gemacht. alS eS neben ihm rauschte und eine weibliche Gestalt, den Kops in daS offene Gebetbuch gebeugt, dicht an seiner Seite niederkniete. „Guten Morgen. Sir l" klang dem jungen Manue Harriet'S leise Stimme in die Ohren, „Sie haben Ihre Sache gut gemacht, und ich bin zufrieden mit Ihnen. — Rühren Sie den Kops Nicht — ich kenne Sie durchaus nur so ganz obenhin und werde S>e nicht ehrr beachten, als bis Sie in unserer Familie eingeführt sind — dafür »verde ich aber sorgen. Jetzt nur daSEine: Sagen Sie morgen dem Mr. ElliS mit seinen albernen Bedenklichkeiten, daß Sie in vierundzwanzig Stunden Gewißheit haben müßten. — Sie haben schon Freunde hier, wenn Sie auch noch nicht viel davon wiffen, und die Gemeinde wird Sie nicht fort laffen, wenn fie auch Opfer zu bringen hätte. Dann aber halten Si« fich den Mr. Aouug vom Leibe, der nebe» Ihnen stand; Sie müssen mir darin auch einmal ohne Gründe folgen — Amen l" sagte fie laut mit der tbrigen Gemeinde, „steheu Sie auf, aber sehen Sie mich nicht an!" Reichardt hatte seinen Platz wieder einge-noiumen, ohne nur einen Seitenblick nach dem Mädchen gethan zu haben; fast »voUte eS ihm aber scheinen, als erhalte er eine Ahnung von wenigstens einem Grunde ihreS Handelns, alS eik Noung'S Augen der hohen Gestalt folgen und sich dann mit dem drutlichen Ausdrucke eineS erwachenden Verdachtes nach ihm wenden sah. Irgend eine Beziehung mußte zwischen Beiden bestehen. sonst hätte sie sich wohl kaum zu der ci-genthümlichen letztausgesprochenen Warnung ver-ltiten lassen. „Sie kennen Äifi Burton, Sir?" fragte der junge Amerikaner leise, während er ein aufgeschlagenes Notenbi'ch auf daS Orgelpult legte. „Die« ist die Mel' .>ie. welche der Chor fi'tr den nächsten Gesang qewöhnlich anwendet". „Ich bin iHr nur ein einziges Mal flüchtig, begegnet", erlviderte Reichardt lässig, eisrig bemüht. dln Worten deS Predigers in seinem .Prayer-Book" zu folgen. „Wollen Sie aber nicht den ersten Gesang selbst spielen, damit ich wenigstens einmal mich von den Gewohnheiten deS ChorS unterrichte?" — Da kommen die beide« letzten Sätze!" fügte er hinzu und glitt von der Bank herab, die Äoung nach einer augenblicklichen Zögerung und nur wie durch die Nothwendigteit gedrängt einnahm. Der Gesang begann. Reichardt hörte prächtige Stimmen, die aber sämmtlich ihren eigenen Launen folgten, bald in der Melodie mitgingen, bald zu se^undiren oder den Baß darzustellen versuchten. Noung an der Orgel hatte fichtlich schon versucht, sich Kenntniß des Instruments zu Verschaffen, dennoch war teine Strophe ohne schlimme Fehlgriffe, an welche daS Chor indessen schon gewöhnt zu sein schien, und als Reichardt, um seine Empfindung zu verbergen, den Kopf abwandte, traf er auf Harriet'S Gesicht, in welchem der Hohn im vollsten Uebermuthe spielte; Reichardt fühlte tvie Mitleiden mit dem unglücklichen Organisten. «Ich spiele wohl sonst etwaS besser", sagte dieser beim Ende de« Gesanges die Bank Verlassend. „aber ich habe, ehrlich gesprochen, nach Ihrer Einleitung den Muth verloren". „Lassen Sie nur, ich würde in Dingen, worin Sie Meister sind, noch Viel schlimmer bestehen", erwiderte Reichardt guthmüthig, „übrigens ist eS schwierig genug, sich immer nach den Launen Ihres Chors richten zu müssen, und ich denke, ich V ^Bom Südbahnhof.) Durch die Er-' öffnung der Strecke „Billach-FranzenSfeste" hat sich die Lage der Südbahngesellschoft unaemein gebessert und trägt der Bcrkehr der Rudolfsbahn nach der Südbahn sehr dazu bei, die Rknlabili» tüt der lktzteren zu crhöhen; denn die Befürchtung, daß die RudolfSbahu der Südbahn schaden würde, ist nicht wahr geworden, sondern die Rudolphsbahn ist eine Ausuhrsbahn, welche der Südbahn jährlich 5—6 Mill. Güter bringt und nicht den sechsten Theil von ihr erhält. (A u f g c f u n d e u e r Leichnam.) Die blödsinnige Bauerntochter AgneS Sterm in Sc-lonz. Gerichtsbezirk Windisch-Graz. wurde seit dem 24. Oktober v. A. vermißt. Kürzlich hat man den Leichnam derselben im Walde unterhalb deS Ursulaberges aufgefunden — halbverwest und von Raubthieren augesrefsen. ^Verbrannt.) 3n Grubberg. Gerichtsbezirk Marein, brannte neulich eine Keusche bis auf den Grund nieder und wurde im Schutte der halbverkohlte Leichnam der Besitzerin — Anna Gchaberl — aufgefunden. Die BezirtShaupt-monnfchaft Cilli hat behufS genauer Untersuchung an daS zuständige Gericht sich gewandt und dürfte nun ermittelt werden, ob hier ein Verbrechen vorliegt. (Einbruch.) Bor Kurzem haben mehrere Strolche da< Magazin der GewerkSbesitzerin Pau-line Friedrich in Cilli erbrochen und Bettwäsche, Hemden und Tischtücher im Werthe von 2ö0 fi. gestohlen. (Am Hochzeitstage vergiftet.) In Wlndisch-Graz sollte am 4. Februar die Trauung deS Schneidermeisters B. Zwenk mit Anna Hanig stattfinden und wollten die Brautleute eben in die Kirche gehen, als Zwenk von fürchterlichen Krämpfen befallen wurde und sich zu erbrrchen begann. Trotz schnrUer Hilfe war Rettung nicht möglich und starb der Erkrankte am nächsten Vormittag 11 Uhr. Wegen Vergiftung ist nun die gerichtliche Untersuchung eingeleitet und eine Verdächtige bereit« verhaftet worden. ^(W ei n b a usch u l e.) SamStag den 10. gebruar Abends 7'/g Uhr findet im Speisesaal des Kasino eine Versammlung deS Weinbauver-einS statt und sind eingeladen alle bereits einge-schriel^enen Mitglieder deS Vereins, so wie alle Freunde und Förderer deS Weinbaues, welche dem Vereine beizutreten wünschen. Auf der Ta- gebe ihm gleich in dem kommenden „Gloria" eine Lektion". Koung ließ einen suchenden Blick hinüber-schweifen, wo Harriet stand, und schlug daS nächste Gesangstück aus. „Sie werden hier bleiben, Sir?" fragte er wie hingeworfen. „Kann im Augenblicke noch kein Wort darüber sagen", erwiderte der junge Deutsche, „ich habe Mlch, da ich obn'edieS den Süden sehen wollte, durch einige Worte verleiten lasten, hierher zu gehen, und muß nun erst abwarten, ob ich Chanzen finde". „Sie waren doch, wie ich höre, hier bereits empsohlen ?" erwiderte Aoung aussehend, und derselbe Auidruck deS Mißtrauens, welchen Reichardt früher bemerkt, machte sich wieder in seinemAuge geltend. „Ich selbst wohl kaum, Sir", erwiderte der Andere, welchen die augenscheinliche Sorge deS Amerikaners um sein Verhältniß zu Harriet zu interessiren begann, „jedenfalls nur meine wenigen musikalischen Fähigkeiten, die zufällig wahr, genommen wurden. Stehi'N Sie vielleicht Miß Burton. welche meine geringe Kunst empfahl näher?" Aoung schien die letzte Frage zu überhören,' hob den Kopf und horchte aufmerksam nach dem Geistlichen. „Hier ist daS Gloria", sagte er, auf geSordnung stehen: die Beschlußfassnng über jene Rebsorten, die Heuer zur versuchsweisen Anpflanzung gelangen sollen — und die Art. wie der zum Ankauf von Reben gewidmete StaatSbeitrag (150 fi) zu verwendea ist. (Berichtigung.) Im Berichte der „Marburger Zeitung" vom letzten Sonntag ist — zweite Se'le. mittlere Spalte, 24. Zeile — zu lesen: (Herr Rudolf Bäumen, BezirkSadjunkt) und nicht: (Herr Neckheim). Wom Wüchertifch. „Die ZNodenwett" (Berlin. Verlag von Lipperheide.) Die „Modenwelt" überrascht ihre Leserinnen in ihren beiden neuesten Nummern wieder durch eine sehr reiche AuSwahl der hübschesten neuen Handarbeiten, der geschmackvollsten Toiletten jeder Art. mit allen nur erdenklichen Einzelheiten. Die getreuen Abbildungen, die anerkannt vorzüglichen Schnitt- und Musterbogen und der dazu gegebene verständlich erklärende Text vereinen sich, die Selbst-ankertigung deS mannichfaltig Dargebotenen auch weniger geübten Händen zu ermöglichen. Und wer nicht selbst schaffen will und kann, sieht und hört tvenigstenS, waS die Mode NeueS und Schönes bringt. Ganz besonders möchten wir diesmal auf daS Ball- und MaSkenbild aufmerksam machen, welches in Nr. 9 zwei volle Seilen ein» nimmt. DaS bunte Gewühl der verschiedenen Kostüme und elegante» Toiletten wird auf der erstell Seite durch einen klaren hübschen Modenbericht eiläutert. Die zu jeder Nr. gehörigen kolorirten Kupfer, diesmal HauS-, Promenaden-. GesellschaftS'. Braut' und Kinder-Toiletten darstellend. thuen eS den besten Pariser Moden-Kupfern zum Mindesten gleich. Jederzeit kann bei allen Buchhandlungen und Postämtern abonnirt werden. Preis: vierteljährlich 7ö kr., mit freier Postversendung 1 fi. 5 kr. — mit S großen kolorirten Mokekupfern 1 fl. so kr., bei sreier PostVersendung 1 fi. S0 Kreuzer. daS Notenbuch deutend, „wir werden in Kurzem zu beginnen haben!" Reichardt folgte dem Fim gerweiS. übersah rasch daS Sttck, und alS der Prediger geendet, setzte er, daS vorherige schleppende Tempo unbeachtet lassend, in voller Kraft und Lebhaftigkeit ein. schon nach den ersten Takten daS überraschte Chor mit sich fortreißend, bis dieses, als gewinne eS unter seinem Spiele ganz neues Leben, daS Tempo aufnahm und sich den Harmonien kräftig anschloß. Als Reichardt nach dem Ende von der Bank glitt, traf ihn auS Harriet'S halb zurückgewandtem Gesichte ein Helles Lächeln; aber auch Boung schien eS bemerkt zu haben, und mit einem tiefen Schatten zwischen den Augen wandte er sich nach der Seitenbrüstung deS LhorS, sich während deS übrigen Gottesdienstes mit keinem Blicke weiter um die Musikausführung kümmernd. Die Predigt und die Schlußgesänge waren vorüber, und als Reicbnrdt nach einem „Ausgange", welcher einen g. ßeu Theil derGemeinde länger als gewöhnlich zurückgkhcilten halte, den Vorplatz der Kirche betrat, sah er sich von dem Geistlichen in Empfang genommen und einer Zahl -'artender Kirchenbesucher zuj^eführt. Er hatte wieder fremdkt.ngende Namen zu kören und Hände zu schütteln, hatte aber auch vor alten freundlichen Frauengesichtern wie vor Gingesandt. Gesundheitspflege. Vom Leipziger Privat-Dozenten für Homöo-pathie, Dr. Heinigke, wi^d der Gebrauch deS homöopathischen VorbeugungSverfahrenS gegen Pocken-erkrankung angerathen. Die Impfung mit Kuhpockenlymphe ist bekanntlich ein rein homöopathisches, den Grundsätzen der Homöopathie entsprechendes Verfahren. Die Homöopathie verwirft die Impfung mit Kuhpockeulymphe nicht, verlangt aber, daß gute, reine, unmittelbar von der Kuh entnommene Lymphe dazu benützt werde. Diese bei dem immer drohenderen Umsichgreifen der Blattern zu beschaffen, dürfte in den wenigsten Fällen zu ermöglichen fein, und seit Iahren benützt man deshalb einen Stoff, welcher durch Weiterimpfen auf menschliche Körper modifizirt ist, und. wie vielfach die Erfahrung gelehrt, schon die größten Nachtheile gebracht hat. Dr. Heinigke räth deshalb den Gebrauch einiger Dosen nach homöopathischen Regeln potenzirter Lymphe an, welche aus der Dr. Schwabeschen Apotheke in Leipzig zu beziehen ist. Diese verfeinerte, natürlich von der echten Kuhpocke entnommene Lymphe, deren Aufsaugung durch die Schleimhaut der Mundhöhle geschieht, schützt, wie dieS viele Prüfungen ergeben, besser gegen die Pocken, alS eine mit modifizirter Lymphe vorgenommene Impfung. Letzte regiftirt neuere PreKagitatisnen Andraffy und richtet au4 diesem Anlaß heftige Ausfälle gegen Beuft. der jetzigen Atebung des russischen Generalftabes wird Kongreßpolen als Gegenstand eines Angriffes von galizischer Seite her dargestellt. Gladstoue hofftauf eine freundschaftliche BerstAndtgung mit Nordamerika. ^ Erste Sammlung skr den achtzigjähri»?», mit S fl. 12'/, kr. monat- lich pensionirten Lehrer — Herr A. H. A. H. 2 fi. — kr. Herr Robatin 2 — Ein Schulfreund 10 " Herr Schindler, k.k. Major 1 „ — Einige Mitglieder deS Männer- gefangvereinS 3 fl. 60 kr. 18 fl. 60 'r. ^__ . frischen jugendlichen Zügen und dunkelblitzet^en Augen sich zu verbeugen, bis endlich ein hoher Mann zur Seite der lächelnden Harriet ihm entgegentrat. „Ich kenne Sie schon auS meiner Tochter Erzählung", sagte dieser, ihm derb die Hand drückend, „und wenn ich auch erst gemeint. daS Mädchen habe einen ihrer loUen Streiche begangen. Sie ohne Weiteres hier herunter zu spren-gen, so sehe ich doch ein, daß sie dieseS Mal klüger gehandelt, als ich ihr eS zugetraut. Ich hoffe, wir werden Sie hier festhalten können, Sir. und cS soll mich freuen, Sie zu irgend einer Zeit in meinem Hause zu sehen l" Er nickte ihm freundlich zu und wandte sich nach dem Prediger. „Sie sind schon mehrere Tage hier. Sir?" fragte Harriet langsam vorivärtS gehend; alS aber Reichardt, der Einladung folgend, an ihrer Seite hinschritt, begann sie, ihre Stimme dämpfend; „WaS hatten Sie mit dem Mr. Aoung so angelegentlich zu Verhandeln? Verstanden Sic nicht, was ich Ihnen sagte?" Fortsetzung folgt. „ZS. Vvröimj«^." Der Männergesang- Wff Verein in Marbnrg vsravstkltst 189 8»m8taK Äeu 10. k'ekruar 1872 im gi-osLvn Salon „lur 8tsllt Wien" »vLuv üjs»sjkl!»rixv ?38eIimM-I^i6ä6rtak6l U>i»tSr V«r«ti»»»IU»H»»«rVlUV»tSr». I. ^^inLsrodor^ von NsvüslZgokv-Lartdoläx. ivit Haus-Orvlisstordvxloituiix.) II. „Llavierpieov". III. „Do. 8uQ6k-Lu»", VoUcsIivä von Lrnst Lvkiniä. (Okor.) IV. „vvUo-Solo«. V. „I^orbssr uvä Rosv", vustt für 2 l'sQvrv von (Z^rsU. VI. „I^isds unä kolisei, oäsr okns dodg odrixlceitliedo Lsv^IIißsuvx". Itomisokor Ickännsrokor mit ?ianokortv'ös?1vituns von Lupxö. VII. „Isio-Ii'a", odillSZiscIles Orixsinal-Vollcsljsll mit Illustrationsn. Lkor mit Haus-Orodsstsrlzog^IoitllNK von k'rklns ^air. VIII. „kii'rri'rraus", Lvdnsllxollca. lext unä Nusilc von Lood von I^anxsntrsu. (Odor.) IX. „Vis (Zsistsrstun^ö'^, kumoristisoks Lpuolc-Lovno kür öasssolo unü (Zkor mit OlavisrbsKlsituvzs vor» Lsrmavn Lixpvr. LegiQQ 8 Ilkr ^denäg. vis ?. 1'. uutergtüt^euäsll ^itx1is6or dsliekeii ti'euQ6Ii(:k8t am Livxavze ikro .lalireZlcartku vor^u^sissn, äa nur mit Xartsu vergelieiie Lssuedsr Liii1a83 ünäsii. I^ö. ^nmeläuvAeu 2UM kvitl'iito a!s untvi'siütivnäv ßßltglioäoi' nvlimoll 6is Norreu: >V. kövix (^pottieker, Ora^ervorZtaät), Lodsilcl (Xleiävrmg.ga^iv, IIvrrsQx».33s) unä Lä. .?s.n8oliit2 ^öuedäruoksrsi, ^ostZaLse) evtAS^er», >v0sv1bgt aueli 6ie Makros-Xarten auZZvfolZt vveräsu. — ^U88er6em v^eräon L6itritt8erlcläruvKsii aueti au ävr ^I)ertäIc».38S avASvommsn. ^aklrsiclivm L63ue!is laäst I^0t1ieli8t alle (Fe3allA3frsuväs ^eIituuß3V0l1 __vis Vsr«iz»»Isttu»x. „KetjÄNK^ij^eliuIv". I)a8 aus Zer ^itte äe8 l^e8anßvereiu8 ^owälilte domite 2Ür (Früuäuuß einer Ossauxg-8ol^u1e deelirt 8ick glsietizieitiA 8ein6 2um Lv»^r»tt« an jene Herren 2U maeltSQ, ^eleke 8ieli im (?e3g.iiA6 ttieoretised und pralctiseli auskilävn vollen, um 6ann 6om Vereine al3 au8Ül)6nÄ6 MtAÜeäer anZeliören ^u Icönnen. vie ^ufnalime Zv^ie aueli äie I1nterrielit38tunäen deZinnen am l4. ä. ßil. im Ver6in8l olcal e „X är n t n e rg a 8 s e ^ u ä l'3c:tie8 IIau3 ^r.A21'' um 8 lllir ^lzenäs unä v^eräen an jeäem ^ittvoeli unä 8am8taA um äisselde ^eit fortgesetzt. Der monatlielie LeitraZ Iiis 2ur ^uknalime als au8ükenäe3 Nitglieä beträft I ü. I'rütiere ^nmeläungen Icönnen aueli lsei äen t^omitemitAlieäern: Herrn I^rokvssor ^ ona 8 eIi, LZliormeister H. ^eoiclieim unä Herrn XaltsveZßsr Zeseksksn. .^elitunZsvoll _IZa» Faschilig-DienStag, Nack)mittaq 2 Uhr: (Crosse vorso kä^hrt. Es wird um recht zahlreiche Betheiliquntt der Privat-Equipagen ersucht. DaS Programm wird durch die Anschlagzettel bekannt flet^cben. Tanzkranzchen am k. Februar. fiÄU Iii. Lok. Respektiren Sie das Glück Anderer, damit Ihr eigenes Ihnen nicht geraubt werde. 153) _Soßi . Sonntag den 11. Febrnar findet das Tanz-Kränzcken der Mbahu-Litdtrtaftl i» Vöh' Salon Nalt. ISl Avfanfl 8 Uhr. — Entree pr. Person 50 kr. Allsms an /ischliebhaber! Am Aschermittwoch alle Gattungen ^ am Fischplatz zu haben. 147) Ach«unft«»oll Fisch- und Wildprethändler. Nr. 284. (135 Kundmachung. Das gefertigte Ctadtamt macht hiermit bekannt, daß die Rechlmngsabschlüsse des Gemeindehaushaltes und der Gemeindeanstalten für das Jahr 1871 in der Amtskanzlei zilr Einsicht der Gemeiltdemitglieder vom 5. bis 18. Februar 1872 öffentlich aufgelegt werden. Stadtamt Marburg am 2. Februar 1872. _Der VürqsrMt ister: Dr. M. Reiser. können dauernde Beschcistilvm.^ erhalten in der Landes-Vlist- und Wtinliauscholc bei Marburg. 143 Geld i? jeder Höhe gegen sichere Wechsel wird All Üblichem Zinsfüße dargeliehen. Auskunft ertheilt die Kanzlei des Hof- und Gerichlsadvo-katen Dr. Heinrich Lorber in Marburg. BurAgasse Nr. 145. 146 Das SauS Nr. SS in der Grozervorstadt, bestehend auS 2 Wohn-qebäuven, dann ein großer Gemüsegarten und Acker. 1 Joch 250 Qkl., ein schöner Bauplatz, gaffenseitig. ist zu verkaufen. (148 DaS Nähere beim Hausbesitzer, Magdalena-Borstadt Hc^us Nr. 103.___ 2 elegant möbtirte Zimmer in einem gut gelegenen Theile der Stadt werden von einem stabilen Herrn zu miethen gesucht. GW Darteree Vokale, zu einem Coniptoir sich eignend, in guter Gegend der Stadt, ivird gesucht. (149 Gef. Adresse im Comptoir dieses Blattes. I>a3 devollmäclitigte Iv3pellt0rad kür äis „vatvrlL^näisvkv ^vdvn» - Vvi-slvkvnmgs-Sank", 30^is für äie „allgvmvinv Vvrslekv-rungs-vanic in deLnäet 8ic:1i in : vurggaZgv ktf. 142, parterre. I)a3 Zeelirte ?ud1ilcum ^rä in Ke^UA au5 äis Lielierlieit äieser deiäen Lavken in 8einem eigenen Intere3ss 2ur üalilreielisn LetlieilixunA liiermit erAeI)on3t einAelaävn. Die Xaniiisi virä am 15. ?sdruar 1872 eröL^net. (144 Bewurzelte Reben, dreijährige (Malsch Risling, Ruländer. Gutedel). das Tausend 12 Gulden, zu bekommen in Marburg bei Karl Koch. (145 Edikt. ^ Vom gefertigten k. k. Notar als Gerichts-Kommissär werden die Gläubiger des am 31. Dezember 1871 mit Hinterlassung eineS schriftlichen Testamentcs veNtorbenen Herrn Dr. Anton Mnrko. gelvesenen DechantS zu Kötsch. aufgefordert. bei dem erstcren zur Anmeldung und Er-ll.»eisung ilirer Ansprüche am 28. Februar 1872 um 9 Uhr Vormittags zu erscheinen oder bis daliin ihre Anmeldung schrisilich zu überreichen, midrigens ihnen an diese Berlaffenschaft, lvenn dieselbe durch Bezahlung der angemeldeten Ansprüche erschöpft werden würde, nur im Falle als ihnen ein Pfandrecht gebührt, noch Melters ein Anspruch zustünde. A!arburg den 28. Jänner 1872. Dr. Mulle. K. k. konzefsionirte z^ivat-Agentie, Hentrat-Gefchäfts-Kanzrei des Anton Koinigg^ llvrrvQK»»»«, XsuRworor svIiv« I?r. 2S2___ Offene Dienststelle. ?Eitt geschickter Maschinist resp. Dompfsägemeister gegen gute Aus-nahmSbedingnifse, sogleich. Zu vermiethen: Eine freundliche Wohnung »am Hauptplatz. 2. Stock, sonnsei-8tig, 5 Zimmer, Holzlage, Sparherd >,füchen, welche auch getheilt werden 'kann, ist bis 1. Mär» 1372 mit »oder ohne Möbel zu beziehen, auch ^als OffizierSniohnung bestens geeignet Au miethen gesucht: ^ine schöne trockeneWvhuung mit 2 oder 3 sonnseitigen Zimmern sammt Zilgehör in einer belebten Gafse oder Plast im Innern der Stadt bis 15. März 187L. Zu raufen gesucht: Ein größere» landtäflichet G n t in schöner, ertragreicher Gegend in Unt Steiermark. Zu verkaufeu. Ein HauS. nettgebaut, znm WirthS oder Fleischergeschäft besonders ge eignet. Preis 6500 fl. Ein HauS, gut gelegen, im besten Bauzustande, ivorouf sich ein WirthS geschäft befindet, mit großem Gemüse garten nebst 3 Joch Aecker. 9300 fl. Ein HauS mit mehreren Zim mern und Küchen ic. großem Kell>.'r und Hof; sehr zinSträglieh; bereits in der Mitte der Stadt. P. 7500 fl. Ein Weingarten mit iiber Joch Rebengrund, Obstgarten und Winjerei in der nächsten Nähe von Marburg. Preis 3600 fl. Ein tzortopia u o, sehr schöm und stimmhältig, berühmtes franzö-sischeS Fabrikat, anstatt 1000 nur? 500 fl. Ein Reh. 7 Monate alt nnd sehrj zahm. Preis 10 fl. Zu verpachten: Ein Gasthaus auf gutem Posten bereits in der Mitte der Stadt? vom 1. März d. J.; dasselbe kann! auch aus Rechnnug übernominen werden. Ein eingerichtetes GasthnuSj in nächster Nähe vou Marburgs mit Sitz« nnd Gemüsegarten und? Kegelbahn._ _ Ein Theilnehmer mit 2. bis 3000 fl. wird für em^ sehr rentables Geschäft gesucht. Dieijl Einlage wird sichergestellt. ^Mündliche Auskunft wird unentgeltlich, schriftliche nur gegen Einschluß von 50 kr. ertheilt.