Mittwoch dttt 14. Jevruar 18,7. X'i,! Jahrgang. Die „Marburg» Leitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise ^ für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr; für Zustellung in» Haut monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 8 kr. pr. geile. Die ««garischc Nrgitrungskrisr und das Ssttrrrichische Miliisttrium. Marburg, 13. Februar. Da» Ministerium AuerSperg soll der Anschauung huldigen, das; es denl Kabiilet Vtajlath oder SennlM jene Zugeständnisse nicht geiväl)-ren könnte, welche dem jiadinet Tißa gemacht worden und es würde eher seine Entlassung geben, als mit einem neilen ungarischen VNni-sterium altkonservativer Färbung die Unterhand» lungen ausnehmen. Wir theilen diese Meinung nicht. Das Ministerium AnerSperg betrachtet auf seinem Standpnnkte die Bankfrage als eine politische Angelegenheit, während sie doch rein wirthschastlicher Natur ist und wir uns beiden Schwierigkeiten derselben doppelt Hilten sollen, die Begriffe zu verwirren, Sachen zu verwickeln. Die Bankfrage hat für uns in der inneren Po-litik jenseits der Leitha gar nichts gentein — uns ist daher vollkommen gleichgiltig, wer dort regiert. Wir schlieben den Vertrag nicht mit der herrschenden Partei, welche ja morgen schon unierliegen kann, sondern mit denl Nachbar-ftaate Ungarn. Gesetzt aber, das Ministeritlm Auersperg träte ans dem erwähnten Gr»tnde zurück und es lvürde wegen dieser politischen Gleichheit in beiden Hälften der Monarchie auch für Oesterreich ein Ministeriutn gleicher Farbe berttfen, wie in Ungarn; gesetzt ferner, das neue ungarische Ministerium würde parlaiuentarisch gezwungen, seine Entlassung zu nehtnen und es käme Tißa wieder ans Ruder: würde dieser behaupten, er könne mit einetn konservativen Nachfolger des Ministeriunl AuerSperg nicht verhan- deln ? Dem wieder ernannten Ministeriuni Tißa wäre die politische Ansicht des österreichischen Kabinets von ganz untergeordneter Bedeutung, wenn es »nit Hilfe desselben in der Bankfrage nur siegen kann. Das wirthfchaftliche Interesse Uttgars allein wäre entscheidend. Die fragliche Anschauung des Mit'.isteritims AuerSperg brächte uns eine Ministerkrise, die zu einem Si/temwechsel sühren mub. Diese Anschauung brächte uns den gefährlichsten Nachtheil des Einheitsstaates, ohne den Nutzen desselben zu bieten. Zur Geschichte des Tages. Der Hauptgrund, warum die Entlassung des ungarischen Ministeriums so rasch angenoininen ivordett, soll mit der Absicht zusanunenhängen, die bisherige äußere Politik zu ändern. Da AuerSperg und Andrassy bezüglich dieser Politik die gleiche Ueberzeugung bekundet, so dürsten allch die Tage dieser beiden Ministerien gezählt sein. Die Verpslegung des russische,» Süd Heer es war nur bis l. Mai durch Lieferungeil gesichert. Nun aber ist das Ober-konlmando beauftragt worden, die Verpflegung noch über diese Zeit hinaus sicherzustellen — ein Zeichen, daß Rußland noch keineswegs ail die Erhaltung des Friedens denkt. Seit dem Sturze Midhat Pascha's regt sich die Partei des abgedankte»! Sultans Murad V. in so bede»lklicher Weise, daß zu Ko»»stantil»opel eil»e Revolution auslirechen kann. Wahrhaft türkisch wär es auch, »Venn voiu Goldene»» Hori» wieder die Nachricht käme, daß ein Nachfolger des Propl)eten sich selbst ge»nordet. Vermischte Rachrichten. (Aus der Kulturgeschichte des Orientes. Der Polizeivogt in Bagdad.) Alsred von Kre»ner, Hofrath iin k. k. Ministerium des Aeußern und gegenwärtig Mitglied der europäischen Finanzko»nlnission zu Cairo, hat soebei» den 2. Band seiner „Kul turgeschichte des Orients unter den Chalifen" herausgegeben. Sehr interessant ist der Abschnitt von der Markt- u»»d Sittenpolizei und »nancher Stadtvater in Oesterreich »vird beke»»nen müssen, daß es itn 9. Jahrhundert zu Bagdad Einrichtungen gegeben, zu welchen wir es tailsend Jahre später »wch nicht gebracht. Als Beispiel sühren wir den Polizeivogt an. Die vorzüglichsten Pflichten des Polizeivogtes sind: l. Darüber z»l wacheil, daß keine «»»richtige Maße »»nd Geivichte gebraucht »Verden. 2. Zu verhi»,dern, daß iin Nerkause Betrügereie»», oder Fälsch»n»g der Waaren vorkom»»»e. 3. Säulnige Schuldner zur Einhaltung ihrer Verpflichtungen zu veranlassen. J»tt Allge»tte»nel» kann es als Aufgabe des Polizeivogtes bezeichnet werden, die Aufrechterhaltung der guten Sitte zu beivachen ilnd die Begeh»tng verbotener Halidlungen »nöglichst zu verhi»»dern nnd davon abz»l»nahnen. Er hatte »»a»nentl»ch »>» Hinsicht religiöser Vorschriftei» darauf zu sehen, daß die Gebete »»» der vorge^ schriebenen Weise abgel)alte»» ul»d Neuerungen ver»niedett »verde»». Es wird besoi»ders angeführt, daß er in» Interesse der Moralität für die Witwen passe»»de Gatte»» zu erinitteln hatte; er sollte dara»lf sehen, daß keil»e Frau vor Ablauf der gesetzlichen Frist eine neue Ehe eingehe. Sei»!e Sache war es, die Vaterschastsklagen z»» untersuchen, er hatte die Sklaven und Diei»st-leute vor Mißhandlurlgen seitens ihrer Herren K e lt i l c e t o n. Notitcs Ulllt. (Fortsetzung») „Schließe»» »vir die Thür ab." Der Kaintt»erdiener schloß die Thür ab, die in den Gang führte. „Zu»n Fretherrn! Er »»»uß in den verborgene»» Gang!" Die Ka»l»lnerfratt kaiu d»lrch die Seite»»-thür, durch die sie sich in ihre Stube »»ebe»»an begeben hatte, in das Zin»»»ler gestürzt. „Fral»zosei» l" rief sie. „Rettet den Herrn." Jljr Rufen »var in de»n Kranke»»zl»n»ner gehört. Der. Freiherr öffnete die Thür des Zi»n»nerS. „Was giebt es? " „Die Franzosen, gnädiger Herr! Rette»» 'V»e sich!" Der Freiherr kehrte in das jlrankenziln»ner zurück. Der alte Diener trat »nit ih»tt ein, flog zu der verborgenen Tapetenthür »n»d riß dieselbe auf. „Hier hier, Herr Baron! In den Gang! Da uttte»» si»ld Sie sicher." Aber die Kranke hatte laut aufgeschrieen. Der Freiherr eilte zu ihr. Sie umfing ih,l kratnpshast „Georg, ich sterbe! Aber rette Dich, rette Dich!'^ ries sie dann. Sie 1?ol»l»te es rufe»», die edle Frau, in de»n furchtbare»» K»a»npse. in den Schreck nnd Angst si« geworfen hatte»», der alle ihre Glieder schüttelte. Es war der Kran»pf und der.^lainpf ihres Todes. Konnte der Gatte sie in diese»n Katnpfe verlassen? „Margaretha, »neil» Weib, »»»ein Alles, stirb nicht!" Er bengte sich Über sie; er »»»»faßte sie, de»»» Kranlpfe z»» »vehre»», »ind de»» Kan»pf zu »nilder»». „Gnädiger Herr, ich beschwöre Sie!" rief der Diei»er. Er frl)»elt keine Al»t»vort. „Ich besch»vöre Sie bei Allen», »vaS Ihnen heilig ist", rief er noch ein»»ial. „Da sii»d die Verfolger." Er stürzte zu de»n Kral»kenbette, zu dein Freiherrn. Die Verfolger waren da. Sie »varei» »vie i»n Sturln a»» die Thür des Vorzi»n»ners geflogen u»»d fai»den sie verschlossen. Drei Kolbenstöße stießen die Thür ein. Beivaffnete Gensdar»nen drangen in das Zill»»ner, ra»»l»ten hinourch zu der Thür des Krankenzinuners. Der Verräther hatte sie von Allein unterrichet, »nit Alle»n bekannt ge»nacht. Der alte Mönch hatte sich vor die Thür gestellt »»nd trat ihnen entgegen. yZurück! Dort liegt eii»e Sterbende! Zurück i»n Nainen des allbar»nherzigen Gottes, de»» a»»ch Jt)r in Eurer Sterbestunde ai»rusei» »verdet." Man hörte »»icht ans ihn. Er »vnrde zur Seite gestoße»». Die Thür t»es Kra»ikenzi»nn»ers »var von innen verriegelt. Der Kan»,»lerdie,»er hatte es gethan -, er hatte die Gegenivart seines Geistes »»icht verlöre»». Die Thür »vtirde »»»it de»n Koll^en eingestoßen, »vie die erste. Die Verfolger »varen i»» de»n Kra»ikenzi»n»ner. Der Freiherr l)atte noch seine Arine uin die Sterbende geschl»lngen. Der treuz Diener suchte ihu vou ihr fortzureißen, aber er konnte es nicht. Die fral»zösischen Gel»sdar»nen hatte»» ihn schon gesalzt n»»d rissen ihn von ihr. Sie kon»»ten es u»»d schleppten ihn fort. Der Diener stürzte hii»ter ihnen her, als »ve»u» die Ohn»nacht »»och etwas retten könne aus den Klauen des Verraths und der Geivalt. Die Sterbe»»de stieß einen durchdringende»» Schrei aus. Der Mönch trat an ihr Bett. Eine Todte lag vor ihiu. Die ar»ne Frau hatte a»lS-gerunge»», war erlöset vo»» ihrein Schreck, voi» ihrer A»»gst von allen ihren Leiden. Der Möi»ch zu schützen und die Eigenthümer von Lastthieren zu bestrafen, wenn sie dieselben nicht genügend nährten und ihnen zu schwere Lasten ausbürdeten. ' Ferner war es seine Pflicht, darauf zu sehen, daß Findlinge, welche in die Pflege gegeben, anständig verpflegt wurden u. dgl. m. Aus Gründen der öffentlichen Sittlichkeit und Sicherheit hatte weiters der Polizeivogt den Besuch übelberusener Lokalitäten zu verbieten, er mußte darüber wachen, daß die Männer nicht an den Straßen oder öffentlichen Orten mit den Frauen sich zeigten. Namentlich galt die Polizeivorschrift, daß der öffentliche Verkauf von Wein zu bestrafen und Betrunkene zu ver» haften seien. Alle derartigen Unzukömmlichkeiten abzustellen, war Sache des Polizeivogtes, aber nur dann, wenn sie öffentlich vorkamen; denn in das Geheimniß der Familien und Privatwohnungen einzudringen, war ihm untersagt. Nur wenn ihm sichere Anzeichen zukamen, daß eine strafbare Handlung beabsichtigt werde, die einmal vollzogen, nicht wieder gut gemacht werden kann, stand es ihm zu, den Sachverhalt auszukundschaften und der Sache auf den Grund zu sehen. In allen anderen Fällen von gerin ^ gerer Bedeutung aber galt es als Grundsatz, daß jedes Spioniren und unbefugtes Einmischen in Privatsachen untersagt sei. In Betreff der verbotenen Handelsgeschäfte, z. B. Wucher, ille-gale Verkäufe, hatte die Polizei die Pflicht sie zu verhindern und zu bestrafen. Hierher gehören auch die Fälschung der Waaren, schwindelhaste Uebertreibung der Preise u. s. w. Als besonders strafbar galt die Uebervortheilung im Gewichte, die Betrügereien im Maße und Fälschung der Waagen. Dem Polizeivogte stand daher auch die Befugniß zu, die Gewichte und Waagen der Kaufleute zu untersuchen, mit einem Kontrol-stempel zu versehen und den Gebrauch all.er nicht gestempelten Gewichte und Waagen zu verbieten. (Kunstwein im Alterthu m.) Schon Griechen und Nömer haben den Wein durch Einkochen und Versetzen mit Honig und Gewürzen mundgerecht zu niachen gesucht, wobei bleierne Gefäße zum Kochen euipfohlen wurden, was zweifellos zur Versühnng des Weines durch theilweise Auflösung de» Bleies beitrug. Obwohl die Schädlichkeit des Bleies auf die Gesundl)eit schon damals bekannt war, stndet sich doch keine Warnung dagegen. Zu Plinilis Zeiten sind aber schon vielfache Wein-„Verbefferungen", wie Abkochen, Zusatz von Gyps llnd Kalk, von Harzen zc., bekannt gewefen. In Deutschland finden sich erst im fünfzehnten Jahrhundert Verbote gegen kniete nieder am Bette und betete still für die Seele seiner todten Verwandten. Der Arzt und der Hauptmann kamen aus dem geheimen Gange hervor. Sie sahen die Leiche und den still vor ihr auf den Knieen betenden Mönch Sie standen unwillkürlich schweigend. Da kehrte der alte Diener Konrad in das Zimmer zurück. Sein Gesicht war leichenblaß. ..Kommen Sie", sagte er zu dem Haupt-manne und zu dem Arzte. „Retten können Sie nicht mehr. Der Fluch dieses unglücklichen Hauses muß in der heutigen Nacht sich ganz erfüllen; aber kommen Sie." Sie folgten dem alten Diener. Der Mönch betete still weiter. Nach einer Weile öffnete sich leise die Thür. Die Kammerfrau der Verstorbenen trat ein. Jl)r verweintes Gesicht war zugleich verstört. „Herr Pater, Sie möchten zu dem runden Thurme kommen. Der alte Konrad läßt Sie dringend bitten. Ich werde unterdeß- bei der Leiche beten." Der Mönch erhob sich und verließ das Zimmer. Die Frau kniete an seiner Stelle nieder. Der weitläufige Park, der zum Schlosse Frankenfelde gehörte, schloß sich unmittelbar an die Hofgebäude an. Man hatte auch einen be- Weinversälschung mit Kalk, Schwefel, Milch — jedoch nicht mit Bleizucker, obwohl dieser schon damals bekannt war. Gegen Fälschungen ist in England schon Z327, in den Niederlanden 1384 (gegen Fälschung dnrch Vitriol, Quecksilber und Galmey), in Frankreich 1371 ein scharse» Verbot ergangen. Nach einer schwäbischen Chronik „begunten die Bürger zu Augspurg im Jahre 1453 die von Franken herübergekommene Weinverfälschung erstmals zu merken". Im Jahre 1696 ist in einem französischen Verbote zuerst der Verfälschung des Weines mit Vleiglätte Erwähnung gethan; 1697 wurde in Würtem-berg bei-Strafe an Gut, Ehre, Leib und ^^eben die Weinverfälschung verboten, in Folge welcher 1698 ein „armer Mann" des Landes verwiesen und andere eingekerkert wurden; acht Jahre daraus wurde sogar der „Kiefer" zu Eßlingen, Johann Jakob Ehrni, als „Weinvergifter" enthauptet, der Eigenthümer des mit Bleizucker gewürzten Weines aber mit Geldstrafen belegt, der Wein vernichtet. Mit dem giftigen Bleizucker wird der Wein längst nicht mehr versetzt ; an seine Stelle ist das liebliche Fuchsin getreten. Schade für die „I>l!es3isurg äe?ari3 et 6s Viguus", daß der schwäbische Brauch ausgehört hat! (Handelsverkehr. Einschrän» kung des Hausirwe s ens.) Das Han« delSttünisterinm hat Vorarbeiten angeordnet zur Beantwortung der Frage, ob bei der gesetzlichen Revision des Hausir-Pateiltes vom 4. September 1862 auf thunliche Einschränkung des Hau-sirwesens überhaupt einzuwirken sei, oder ob das in einzelnen Landestheilen etwa in noch höherem Maße fortbestehende Bedürfniß ein derartiges Vorgehen nicht räthlich erscheinen laffe. Gleichzeitig hat der Handelsminister im Einvernehmen mit den Ministern des Innern und der Finanzen die Länder-Chef«i aufgefordert, dem Gegenstande weiterhin besondere Aufn»erksamkeit zuzuwenden lind den unterstehenden Behörden die genaue Durchführung der Bestimmungen des Hausir-Patentes einzuschärsen. Es wird hie-bei eine Reihe von eingegangenen Klagen uild Beschwerden zu berücksichtigen sein. So wird zunächst Klage geführt, daß bei Verleihung, respektive Erneuerung der Hausir-Befugniffe jene Beschränkungen und Grenzen, welche der Z 3 des Hausir-Patentes festgesetzt hat, nicht immer gewissenhaft beobachtet werden. Weiter soll es nicht seltei» vorkommen, daß der Vorschrift des g 5 des Patentes entgegen die Er-theilung oder Verlängerung von Hausir-Bewilligungen auf die Personen, welche im Bezirke sonderen Eingang zu ihm dicht an dem dicken runden Thurme; der Weg dazu führte von dem Schloßhofe aus um den Thurm herum. Auf diesem Wege waren vor sünszig Jahren glücklich. Arm in Arm, die beiden Kinder, der Graf Adolf und die Komteffe Karoline gekommen, um von dem Grafen Moritz mißhandelt und auseinander gerissen zu werden und sich dann niemals wiederzusehen. An diesem Tage, da der alte greise Mönch das Schloß seiner i!;äter nach sünszig Jahren zum ersten Male wiedersah, war den Weg eine schöne Frau gegangen, die hohe Gestalt von der schweren, rauschenden, dunklen Seide umhüllt, das feingeformte Gesicht unter den: Ca-puchon von schwarzer Seide verborgen. Sie war inl Dunkel des Abends aus einem Seiten-pförtchen des weiten Schlosses hervorgekommen, war, ehe sie in den Hos hineintrat, lauschend und spähend nach allen Seiten, stellen geblieben, hatte mit ihrem leichten Schritt rasch die Strecke des Hofes um den runden Thurm herum durchmessen und war durch das Psörtchen in den Park eingetreten. An dem Thurme hatte sie doch einmal uiuoillkürlich anhalten müssen, nur eine Sekunde lang. Es schien ihr plötzlich unheimlich zu werden, so dicht an dem alten Gebäude, das in der Finsterniß des Abends so dunkel und still neben ihr lag. Erzählten ihr ihren festen Wohnsitz haben, nicht beschränkt, ja mitunter nicht einmal die Zustimmung der betreffenden kompetenten Behörde eingeholt werde; daß die von einem Familienvater erworbene, bei sonstigem Verluste nur für seine Person allein giltige Hausir-Befugniß nicht von ihm allein, sondern im Vereine mit seiner ganzen Familie, ost in Gesellschaft von Kindern, die in den Gasthäusern bis spät in die Nacht herumziehen, ausgeübt werde; daß die Anordnung, wonach das Einschreiten um Verlängerung der Hausir'Bewilligung schon drei Monate vor Ab-laus der bewilligten Frist zu geschehen hat, oft unbeachtet bleibe; daß Personen, welche dem Scheine nach ein anderes Gewerbe betreiben (Strazzensammler, Sammler von altem Eisen, sogenannte Fürkäufer zc ) die Begünstigung, Waaren bei sich zu führen, mm Verkaufe derselben von Haus zu Haus, somit zum Hausirhandel benützen; daß die Hausirer ungestraft Material- und Spezereiwaaren, destillirte Oele, Zuckerwerk, Chokolade, Lebkuchen, Arzneiwaaren, Lotterie-Lose, Bücher, Kalender und andere Artikel, die vom Hansirhandel ausgeschlossen sind, mit sich sühren; daß endlich die Hausirer, statt sich aus das Umherziehen von Ort zu Ort und von Haus zu Haus zu beschränken, auf welche Beschäftigung allein ihre Befugniß lautet, auf offener Äraße oder in Gasthäusern die Waaren an den Meistbietenden versteigern oder ausspielen und daß sich viele Hausirer, die ihr Geschäft in ausgedehntem Umfange betreiben, dem s 16 des Patentes entgegen, seit Iahren beim Anbieten ihrer Waare von Hau» zu HauS eines bespannten Wagens bedienen. ^llarburtier Berichte. («eine Beeidete Weinagente n.) Im Jahre 1874 hat bekanntlich eine Kommission von Fachmänner» zu Wien getagt, um die Einstthrung beeideter Weinagenten zu begut« achten. Nach dem Wunsche dieser Kommission wurden Erhebuugen eingeleitet. Diese haben jedoch, wie die „Grazer Zeituug" berichtet, ergeben, daß eine solche Maßregel nicht noth-weildig ist, weil durch Ausdehnung des auf dem Gesetze vom 4. April I87ö beruhenden Institutes der beeideten Handelsmäkler auf den Weinhandel ailch in diesem Verkehrszweige durch Bestelluiia öffentlicher Seilsale sowohl im Interesse der Weinproduzenten als der Wein-verkänser ein geregelter und solider Geschäftsgang angebahnt und gefördert werden kann. Die Aktivirung einer solchen Maßregel liegt die alten Mauern mit ihrem seit fünfzig Jahren nicht betretenen Innern, mit der fest verschlossenen Thür, mit den dichtverhangenen Fenstern, die keiner der im Schlosse lebenden Menschen mit Ausnahme des alten Grafen und des alten Konrad jemals frei und offen gesehen hatte — und der alte Gras und der alte Die-nener waren Beide stumm wie das Grab — erzählten ihr die alten stummen Mauern alte Geschichten, die vor sünszig Jahren in ihnen passirt und noch heute grausig w^,ren? Oder sprachen sie ihr von der Gegenwart prophetische Worte, gar von der nächs^ten Stunde? Süß mußten auch diese in ihrem Ohre nicht klingen und anch in ihrem Innern nicht nachklingen. Die schöne junge Gräfin, das untreue Weib des schwachsinnigen Mannes, schüttelte sich, wie vor plötzlichem Frost, fuhr rasch mit der Hand über die Augen, als wenn sie ein recht häßliches Vild verscheuchen wolle, und beschleunigte hastig ihren Schritt. In den Park wandte sie sich rechts zn zu einer kleinen dnnklen Kastanienallee, durcheilte diese und stand an ihrem Ende vor einem Pavillon. (Fortsetzung folgt.) aber nach Artikel 84 des bezogenen Gesetzes ausschließlich im Wirkungskreise der Handelsund Gewerbekammeril, beziehungsweise der Börsenleitungen. (Vom Bergstürze bei Steinbrück.) In der letzten Sitzung der Geologischen Reichsanftalt zu Wien hat Bergrath Wols über den Bergsturz bei Steinbrück gesprochen. Der Redner, welcher den Bergsturz in der verflossenen Woche untersucht, erläuterte ftinen Vortrag mit geologischen Karten, Profilen und photographischen Ansichten des Rutschterrains. Die am 4. und 18. Jänner erfolgten Rutschun-aen setzten eine schon in viel früherer Zeit erfolgte Abrutschung, auf welcher die Bewohner des Ortes Wrische mit ihren nun verschütteten Häusern sich ansiedelten, wieder in Bewegung. Reste dieser älteren Rutschung blieben von dem neu nachgeschobenem Materiale unberührt und wurden nicht überdeckt an der östlichen Flanke zwischen den beiden Steinbrüchen im Leithakalke. Die Rutschmasse besteht aus Mergel, Kohle, Sand »md Sandsteinen, sowie Tegel als tiefstem Gliede. Dieselbe liegt in der mor-genen Reihe der Tertiärschichten über den Sotz-kamergeln und unter den Leithakalken. Es sind dies die Schichten von Tttffer. An den oberen Bruchrändern in der Nähe der oft erwähnten Quelle, in der Höhe von 280 Meter über der Bahn, sind nur die zu gelbem Thon verwitterten und zusammengeschwemmten Materialien dieser Schichten mit eingebettetem Gehängeschutt des die Rutschrinnen begrenzenden Triasdolo-mits und Leithakalkes bemerkbar. Die Rutschrinne selbst gewährt keine weiteren Aufschlüsse. Jeooch ist aus den Schursarbeiten, die 1840— 1850 dort im Gange waren, bekannt, daß in Wrische, am unteren Ende der Rutschung, etwa 200 Meter gegen Steinbruck hin, zwischen Leithakalk und Triasdolomit eine 27 Fub inächtige Thon-, Sand' und Mergelschichte eingeschaltet liegt, welche zwei Kohlenflötze umschließt. Diese Zwischenschichteil sind jedoch an; rechten gegenüberliegenden Sann'Ufer zwischen Dolomit und Leithakalk nicht mehr sichtbar, also auSgekeilt. Dagegen wurden gegen Süden, von wo die Rutschungen ausgehen, auf der Höhe von Ple-schic, etwa nur 300 Meter von dem oberen Bruchrande gegen Osten, durch eben diese Schürfungen konstatirt, daß diese Schichtenreihe in mehr als dreifacher Mächtigkeit und stärkeren Thon- und Tegellagen, it» welchen drei Kohlenflötze eingebettet liegen, durchfahren wurde, ohne daß man die begrenzenden Schichten Leithakalk und Triasdolomit erreicht hätte. Es geht daraus hervor, daß die Schichten, welche die Rutsch-maffe bilden, in der Richtung der Bruchränder gegen Süden hin, unter der Decke des Leithakalkes bedeutendere Mächtigkeit gewinnen. Die gegenwärtigen Terrainrisse reichen in dieser Richtung vom jetzigen Bruchrande mehr als 200 Meter aufwärts bis zur Höhe von 388 Meter und können eine Länge nahe an 400 Meter bis zur Höhe von 460 Meter über der Bahn erreichen. Um den noch drohenden Gefahren möglichst zu begegnen, ist von Allen als nöthig erkannt, die Ableitung der mächtigen Quelle,- welche das Rutschterrain bisher ungestört schwängerte, soviel wie möglich zu beschleunigen. Diese Ableitung wird, über An-rathen des Herrn Wols, gleich von der Quelle weg in 600 Meter östlicher Entfernung vom Bruchrande über eine kleine Einsattlung 215 Meter über der Bahn einem der Rutschung nicht unterworfenen Wafferlaufe zugeführt. Die Vorsicht gebietet außerdem noch, daß das Terrain in der Richtung der noch möglichen Nu-tschungen an der Grenze des Leithakalkes mittels mehrsacher Bohrungen sondirt werde, damit man aus der Beschaffenheit und Mächtigkeit der Rutschmasse sichere Schlüsse ziehen könnte. (Städtische Polizei.) Der hiesige Gemeinderath hat in der letzten Sitzung nach vertraulicher Verhandlung die Resignation des Polizeiinspektors Herrn Franz Hlawatsch angenommen. (Für Schulzwecke.) Zu Ehrenhausen — im Gasthofe des Herrn Julius Gaar — hat ein Tanzkränzchen mit Tombola stattgefunden und wird der namhafte Reinertrag für Schulzwecke verwendet. (F as chin g S lu st.) Vom 1. Jänner bis 13. Februar wurden beim Stadtamte Marburg 39 „Lizenzen für Tanzunterhaltunx.en" gelöst — um 11 weniger, als im Falching 1876. (Wenn Feldbauern zu Berge fahren.) Am vorletzten Montag holten Feldbauern Gerüstholz vom Bacher herunter. Zwei beladene Wagen hatten diese Bauern Nachmittag wegen des Vorspanns in Kötsch auf der Straße stehen gelassen, währeild sie mit zwei leeren Wagen zu Berge fuhren. Unterdessen gefiel es mehren Dorfburschen, die zurückgelassenen Wagen umzustürzen und gab es nach der Rückkehr der Fuhrleute ein lebhaftes wechselseitiges Geschimpfe, welchem landesül^lich eine Schlägerei folgte, ^inem Feldbauer wurden die Zähne mit Steinen eingeschlagen, die übrigen drei erlitten weniger schwere Verletzungen. Pferde und Wagen sind beschädigt. Der Anstifter befindet sich bereits in gerichtlicher Haft. (Liedertafel.) Die am 10. d. M. in der Götz'schen Bierhalle abgehaltene Faschings-Liedertafel des Marburger Männergesangvereins gestaltete sich zu einer der gelungensten dies, jährigen Karnevals-Unterhaltungen. Obwohl nur unterstützende Mitglieder daran theilnehmen konnten, so war doch schon vor Beginn der Produktion der Saal in allen seinen Räumen gefüllt und die Anwesenden befanden sich in der heitersten Stimmung, in welcher sie durch die gut vorgetragenen Programmnummern, die komisch und anziehend waren, auch bis zunl Schluß erhalten wurden, llnd als die vielstim-lnige Muse Polyhymnia sich erschöpft zur Seite wandte, da jubelte Terpsichore, der man bis in die frühen Morgenstunden in ungezwungener Heiterkeit huldigte. (M aj e st ä t sb e l e i d i g u n g.) Morgen findet vor dem Kreisgerichte Eilli die Verhandlung wider Herrn Wilhelm Gerecke, Fabrikant in Marburg, betreffend Majestätsbeleidigung statt. (Theate r.) Heute bleibt die Bühne ge-schlössen. Morgen Donnerstag den ls. Februar: „Kunst und Natur." Lustspiel in 3 Akten von Albini. (Land es-Wein markt.) Dem Beschlüsse gemäß, welchen die Landwirthschafts-Gefrllschast in der letzten Hauptversammlung gefaßt, wird sich der Centralausschuß an die Gemeindevertretungen von Graz und Marburg wenden, um betreffs Abhaltung de« Weinmarö tes zu unterhandeln. Da» Ergebniß soll der LandwirthschaftS-Gesellschaft in der nächsten Hauptversammlung mitgetheilt werden und erfolgt dann die endgiltige Befchlußfaffung. Theater. (^8 ) Freitag den 9., Samstag den 10. und Sonntag den 11. Februar „Perichole", oder: „Die Straßensängerin." Komische Ope-rette in 3 Akte»l von I. Offenbach. Sie zählt zu den schwächeren Produkten des bekannten Autors und wird sich kaum auf einer Bühne eines besonderen Erfolges freuen können; dieselbe aber iil den letzten Tagen des Karnevals zur Aufführung zu bringen, war eigentlich kein so ilbler Gedanke, und es konnte sich jeder der Znschauer nach Herzenslust auslachen, so komisch sind die darin vorkommenden Personen; weniger befriedigen die Musik nnd die sanglichen Partien, von denen nur die Brief-Arie, gefun-gen von Frl. Möller, einen positiven Erfolg aufzuweisen hat. Durch derbe Komik und einige gute zeitgemäße Witze zeichneten sich die Herren Friedmann (Vicekönig von Peru) und Fiala (PanatellaS) ailS; der Lejjtere ist sichtlich bemüht, feiner Komik jenen Schein von Natürlichkeit zu verleihen, der einer inneren plan- mäßigen Entwicklung entspricht und hat damit nur den richtigen Weg betreten. Herr Griese (Don Pedro), der ewig tänzelnde, kann nichts Neues schaffen, bleibt sich immer gleich, heute wie „morchen" und wird langweilig fade. Frl. Möller (Perichole) ist gewiß eine geschulte Sängerin, sür die Partie jedoch ist ihre Stimnre zu schwach, sie dringt nicht durch; die Brief-Arie wurde von ihr recht lieb gesungen und beifällig aufgenommen. Herr Mahlknecht (Pi-quillo) arbeitete aus Leibeskräften und verdient auch genannt zu werden. Der Chor, wie die Musik waren bis auf wenige Schwankungen gut. An den genanten Abenden war das Haus mäßig besucht und der Beifall gering. Montag den 12. Februar. „Stadt und Land oder: Der Viehändler aus Oberösterreich." Posse mit Gesang in 3 Abtheilungen von Ferd. Kaiser. Dieses alte seit einer Reihe von Jahren gerne gesehene und auf den meisten Bühnen oft gegebene Stück, machte auch hier seinen Weg über die Bretter. Die Aufführung war eine sehr gute und wir bedauern nur, daß der Besuch ein so schwacher war. Alle Darsteller wetteiferten in der günstigen Lösung ihrer Aufgabe und es wird nach Schluß der Vorstellung kaum einen gegeben haben, der unbefriedigt das Schauspielhaus verließ. Von den Darstellern verdient in erster Linie Herr Louis Zinker (Sebastian) genannt zu werden, der namentlich im 3. Akt seiner Anfgabe sich vollkommen gewachsen zeigte und verdienten Beifall erntete. Ihm angereiht zu werden verdienen die Herren Friedmann (Faustin), dessen Lach-Eonplet im 1. Akt einen wahren Beisallssturm entfesselte, Fiala (Herr von Glatt), Tufchl (Wellenschlag), Herr Lemaitre (v. Hochfeld) und Griese (Herr von Hupfer), dann die Damen Frau Durmont (Eulalia), Frl Kitty (Apollo»na), Frl. Haffner (Clotilde) ulld Frl. Herbst (Regina). Letzte ^ost. D,r Tteukrreform-AuSschuß deS Ab g-ordnet-nhauses hat stch fardi-Besteueruna der G-»iossenschaften ausgefproche». ^5^ erklärt haben, daß er mit dem Kabinet AuerSperg unter keiner Be-dtngu^ mehr verhandeln würde. Mouteregro will auf die Friede«Sbe dingungen der Pforte nicht eingehen. Wom Nttchertifch. (Aus der Türken- und Jesui-tenzeit vor und nach dem Jahre 1600. Historische Darstellungen, zumal Fürsten-und Volksgeschichten in den Karpathenländern, von Friedrich Schuler von Libloy. Berlin, 1877. Theobald Grieben.) Diesem Buche liegt es, wie der Verfasser betont, ferne, tendenziöse Parteinahme zu ergreifen, fern, den ganzen Verlauf aller Kriegsbegebenheiten und fonstigen Vorfälle zu schildern ; aber es will fast Unbekanntes oder schon Vergessenes hervorholen, um mitzuarbeiten am Werke einer Geschichtsschreibung, welche bisher den Osten der Monarchie und deren karpathische Nachbarländer fast ganz vernachlässigt hat. Der Zweck dieser geschichtlichen Darstellungen ist vielmehr dahin gerichtet, den Zusammenhang der siebenbürgischen mit der allgemeinen Geschichte von Europa in jener Zeit nach-zuweisen und zur Ergänzung eine Menge von einzelnen Charakterzügen, welche eigentlich Farbe und Ton dem ganzen Gemälde geben, hervorzuheben. In den ersten Abschnitten werden die Machtgrundlagen der Türkei in den damaligen Staatseinrichtungen kurz geschildert, dann folgt in den nächsten Abschnitten eine Skizze, welche uns die Tendenz der Kabinets-Politik Md den Schauplatz in den Karpathenstaaten vorführen soll. Die folgenden Abschnitte 6 bis 20 beschäftigen sich fast nur mit Siebenbilrgen und der Walachei und sind eine zusammenhängende, meist auf Mittheilung von Chroniken beruhende Erzählung, woraus sich ergibt, zu welchen schreck, lichen Landesverheerungen der Feldzug gegen die Türkei, die versuchte Niederkämpfung der Reformation und die Unterdrückung der ständischen Freiheiten geführt haben, so sehr auch der Absolutismus Veranlassung finden mußte, die Vorrechte des Adels zu beseitigen. In vielen Partien des Buches finden sich Mittheilungen, die das Interesse in hohem Grade zu erregen im Stande sind. k'ül' üis mnixs Ikeilllkdms väkrsnä 6sr Xranicdeit uvü kür äis LöLlsitunx deim I^siciköQliSAällKlltZss insives sei. 6attsQ Varl öitterl Lmvn von IvLssnbvfg, Ic. k. kauptmall i. R.» LSAS iok tiiomit illgbösoiiäsrs äsm Ivdl. Ii. OK'isisi'gkoi'pZ, tlssxsküdltöQ Daulc. Cecilie Sitterl Edle von Ttlsenberg, im sixsQöll uvä im ^amsQ 6sr Vsrvg.vZtsii. vsnksklgung. k'ür äio gllssitixs dsrzilivks Idvilvkdms dsi Ü6M VerluZts ullZsrsi- oun in (Zott rudenäov UQVörxsösIioksQ 6gr ^rau (Zölestm Asd. Xkmmsror, vis klucli kür äis sialilrsilzkö LsAlsituvx äerssl-böu 2ur Ivtstsn Rubsstktte, vvriotit diormit »Hell I'dsillisdmelläöu kür 6iössQ Iststsa luivdss-äisQst äsll tiokillMAstsll vkutc aus 1173) äis trauvrväö VLIosUv. Oeffentlicher Dank. Meine Frau lag in Folge eines lieftigkN Slutst»r)ts hoffnungslos nnd aufgcgtbtn, versehen mit den heil. Sterbesakramenten darnieder; nur konnte sie, nächst Gotteshilfe, ein außerordentliches ärztliches Einschreitten retten und es gelang auch wirklich deni raschen Eingreifen und drr anfopftrnden Fiirsorge des geehrten Herrn vr. ?orö» dieselbe einem fast augkn-schtinlichen Tode )n entreißen lmd sie nicht bloö dem Leben, sondern auch den» gesunden Wohlbtftnden wiederzugeben (177 Möge dem hochbegabten und edlen Manne der innigste Dank gewidmet sein; möge der^ selbe noch lange Jahre eine ftchere Inftncht der leidenden Menschlieit bleiben. Anton Herneth. Nr. 736. (161 Beamten - Stelle. Beim Stadtrathe Marburg ist eine Beam-tenstelle mit den sistemisirlen Vezügen von jährlichen 500 fl. ö. W. und drei Quinquencilzulagen von je 100 fl. ö. W. zu besetzen. Betverber haben ihre Gesuche mit dem Nach» weise über Altrr, Stand, Schulbildung und Kenntnisse im Konzept-und Künzleidienste binnen vier Wochen anl^er zu überreichen. Stadtrath Marburg am 12. Februar 1877. 182) Der Bürgermeister: Dr. M. Reijer. I^sliltv^ ittlltieliMiellv, iintl KIum«n>8ilmen in grosser unä sämmtlioll t'rised, empüedit 184) in ^ardurA. /tiilllIt»iU»ll«r- StsU«. Beim Stadtrathe in Marburg ist eine Anshilssdiener-Stelle, womit der Bezug »iner Löhnung von monatlich 20 fl. ö. W. und ein Quartierbeitrag von 60 s!. verbunden ist, zu besetzen. Bewerbtr haben ihre eigenhändig geschriebenen Gesuche mit Nachweisung des unbescholtenen Vor-lebens und physischer Dieusttanglichkett biS 20. März 1877 anher zu überreichen. Stadtrath Marburg am 6. Februar 1877. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Ein Rollseffel ist zu verkaufen. (176 Näheres im Comptoir d. Bl. Au kaufen wird gesucht: » In Slsvlvr im Werths voll 130—140 fl. Anträge wollen inl Compioir d. Bl. abgegeben werden. (181 Um 8 fl. monatlich ist tsollieich ein schönes müblirtes gassenseitigeS Zimmer (septirirt) zu vermiethen. — Nähere? Schillerstraße Nr. 14 beim Hausbesorger. (160 Ml Pferdczjjchter. Bei dem Gefertigten sind zu ZuchtSzwecken aufgestellt die Staats-Hengste; 1. Umberl, Original-Anglo-Normäner, 4 Jahre alt, 176 Cm. hoch. 2. Springinsfeld, Anglo Halbblut, ö I., 168 Cm. Die Belegstunden sind 7 Uhr Früh und 6 Uhr Abend5 vom I.Februar biS Ende Juni Kranichöfeld am 10. Februar 1877. lS9) Kranz Bothe. Seit einiger Zeit werden von wiener ftirmen echt italienische Mtusikinstrumente Vv»rl»» angefvndigt und sehe mich hier« durch veranlaßt, um dal P. T. Publikum vor Täuschung zu schiltzen. bekanntzugeben, dik sich daS General-Depot metner Erfindung Oearina, — aus welchem gegenwärtig in Part» mit außerordentlichem Ersvlge concertirt wird, — Q» bei Herrn I^el. befindet, somit »U« andererseits anaeprie-senen gletrknamiqen Fabrikate nur Na«d» akmnng meine« Ortfttnal«» sind. Jedes meiner rein tonirten Jnstru» mente trögt nachstehenden FadrikSftemp«!: «lu». I»nn»tl c SU0s?I0. HochachtuNtlSvvl KjuiSPPV 0on»tl. 140 Nach meiner gedruckten und leichtsaß-Nchen Schule kvnnen Dilettanten schon WW" to HS M> Laien in wenigen Stunden die sebonsten Melodien spiele». Ori^nal x Fabrikspreise inklufivt ge-drultter Schule ^ ... Nr. l II III IV V VI VII st? t.-. l.50. ,.'»0, 4.-, Kür Klavierbegleitung am besten Ilr. V passend. "W> «in Hest Noten auch für Nichtmufiter verwendbar Nr. i und II «it je i» Melodien t 40 kr. Generat-Agtnl f r Besterreich» Ungarn u. Deutschtand: «:a Witt«, Stadt, Verl. AiimtnerftraKe!». Versandt prompt per Kassa oder gegen ?tachnahme. - «n xros-Käuser Rabatt. Al« veweiS der Solidität meine» offerirtkn eelite« italienischen Jn^u» menteS, verpflichte mich, alle andererseits angepriesenen sogenannten OcartvaS per Stllck von so kr. bis I fl. von Nr. I-vll zu liesern; per Hundert noch billiger. Eine gute Melkkuh sammt drei Wochen altem Kalbe ist zu verkaufen bki Herrn Franz Rastniger in Windisch» Feistritz.____^ Ein Eisenschimmel 11 Jahre alt, zum Fahren und Reiten verwendbar, ist billig zu verkaufen. (165 Auskunft im Comptoir d. Bl. Dampf- «.Wannenbad in der Kärntner-Vorstadt täglich von G Uhr Früh bis S Uhr Abends. 106) Alois Gchmiderer. pkotogi'spkisvli-iti'tistisvliv /Anstalt 139) äs3 V. I^odsuvem, Sekillei'sti'asLe 22. tUxltod, auok bei triider ^ittsrunK von 8 bis 4 Iltir. Ei» Gewölbe mit anschließender Wohnung, bestehend aus 3 Zimmer, Sparherdküche, Keller und Holzlege auf gangbarem Posten täglich zu vermiethen. Auch ist ein großer Keller zu vergeben. Näheres bei Frau Reiter. Schulgasse Nr. 132.__^168 Mehrere Wohnungen sind s^leich zu vermiethen. (175 Mellingerstraße 8 und 10 neu. Berkauf. Im Pfarrorte St. Barbara bei Wurmberg ist eine von 1'/, Joch Rebengrund, Acker und Garten, mit einem sehr schönen und bequemen Hause, zu jedem Geschäfte geeignet, mit 3 Zimmern, 2 gewölbten Kellern, Presse und WirthfchaftSgebäuden versehen und mit Ziegeln gedeckt, aus freier Hand zu verkaufen. Schützungspreis 2600 fl. Auskunft beim Eigen, thümer Franz Neroth, Tischlermeister. (167 g. 1505. Edikt. (lös Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l. D. U. tvird hiermit kundgemacht: ES sei die freie Lizitation der zum Verlasse deS Herrn Karl Zettler, gewesenen HauSbeii^ers und GastwirtheS in der Domgasse zu Marburg gehörigen, im Jnventare ddo. 22. Dezember 1876 Z. 19248 beschriebenen und geschätzten Fahrnisse. alS: LeibeSkleider und HauSwäsche, g'mmereinrichtunt,sgegenstände. Wägen, Pferd?, Weine, Ftisser. Kellereinrichiung, Zinn- und Pozellangeschirr, mit Ausnahme jener Gegenstände, welche die Erben biS zur Lizitation auf Rechnung ihrer Erbschaften übernehmen zu wollen erklären werden, bewilligt und auf den IS. Februar 1877 Bormittag von 9 bis 12 und Nachmittag von 3 bis 6 Uhr angeordnet worden» wobei die Fahrnisse aber nur um oder über den Schätzwerth hintangegeben werden. ^ K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 29. Jänner 1877. Fiir Banherren! Eine halbe Million best gebrannte Aieget sind zu verkaufen it 10 fl. per 1000 ab Ziegelofen. Auskunft im Comptoir d. Bl. <158 Pferdeankauf. Jene Herren Pferdebisitzer, welche gesunde, schlagbare Pferde gegen gute Bezahlung verkaufen wollen, ersuche ich, bei mir sich gefälligst zu melden. ^116 Pferdeschlächter. Marburg. St. Mondnlrna. Franz Zos«f-Straß« Nr. gl. Zwei Borstadt-Hilnser mit eineln Vorgarten in der nächsten Nähe der Stadt werden aus freier Hand verkauft. Preis 5000 fl. und 3000 fl. (179 Auskunft wird in der Advokuturskanzlei des Dr. Joh. Kotzmuth ertheilt. «erantwortttlhe Redottiou, Druck und Verlag von Tduard Ianschitz m Marburg. Von Trieft nach Wien: «nkl nft 8 U. 30 M. Krüh und 6 N. bl M. Abend». Abfahrt 8 N. 40 M. «rüh und 7 N. 8 M. Abend».