Silier PoAtniiva piacana t gotoTini.) Vrscheiut wöckeutlich zweimal: Tonneritag und Sonntag früh. ßchristleiinng und Verwaltung: Preiernora ulica Nr. d. Telephon Ll. — Ankündigungen werden in der Verwaltung gegen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen Pe'zvgSpreise: Für das Inland vierteljährig Tin Sv-—, halbjährig Tin Sv'—, ganzjährig T'm iso —. Für da»Ausland entsprechende Erhöhung. — EinzelneNummern Tin lZ». Nummer 10 | Sonntag, den 6. Februar 1927. | 52. Jahrgang Die neue Argierung. Unter den zahlreichen neuen Regierungen dtS letztvergangenen JahrraumeS, die alle nichts anderes waren als da« Herumwerfen d(S gleichen Körper« »us einer unbrquemen Lage in eine noch unbeque» «ere. ist die neue Regierung vom 1. Februar die Markanteste, wichtigste und wahrscheinlich auch die beste. Obwohl sie, wie unsere demokratischen Zeitungen mit hohnvollem Genuß und der AuSgespieltheit ihrer Partei zum Trost feststellen, mit einem ein-zigen Mandat — sür weniger neidige Augen werden e« ih er schon mehr sein! — in der Mehrheit ist, scheint diese Regie» ung dennoch fester und vor allem arbeitsfähiger zu sein al« jede ihrer Vorgängerinnen. Man kann über Stephan Radiö denken, wie rran will, die nationalen Minderheiten werden die letzten sein, die einen Stein gegen ihn aufheben, aber daß eine gedeihliche parlamentarische Arbeit mit ,hm ganz einfach unmöglich war. da« ist heute jedermann voll-kommen klar. Warum nicht, das wissen ja auch alle. Daß die Schuld vieliicht zum wlitau« größeren Teil bei seinen radikalen Bundesgenossen lag und seine Rieden und Artikel nur die Wirkungen der radikalen Ursachen waren, ändert an der Tatsache nicht«, daß biese beiden größten Parteien unsere« Staate« die übliche parlamentarische Arbeit miteinander eben nicht leisten konnten. Da« war der lahmende Pferdefuß der vorhergehenden Regierungen. Jetzt scheint die Sache ander« zu liegen. Die ganze Uneinigkeit im radikalen Klub stammle ja von ber Anwesenheit der gehaßten RadiS. Partei in der Regierung her. Mit dem Abtreten Radtt tritt die Solidarität im Klub mechanisch wieder ein. Da« heißt, alle Abgeordneten der Partei mit Einschluß der Iovanoviögruppe stehen fest hinter der Regierung. Da« ist ein wichtige« Moment der Arbeitsmöglichkeit und Arbeiisfähigkeit. Da« zweite wichtige Moment besteht darin, daß die neuen RegierungSpartner, unsere slowenischen VolkSparteiler, eine besonnene Partei vertreten, die schon ihrem Wesen nach Extratouren und Knalleffekte nicht liebt. Wenn sie sich nun einmal entschlossen haben, in die Regierung einzutreten, dann kann man sicher sein, daß sie ziemlich lärmloS und ohne die übl chen öffentlichen Sensal'onen, die ja allen schon blim Hals herauswachsen. arbeiten werden. Gew ß, hinter den geschlossenen Türen der Regierung wird manch heißer Strauß auSgefochlen werden müssen, aber vor da« Parlament und in die Presse wird man mit fertigen, wohlbesprochenen, wohlabgezwacklen Sachen kommen. Plötzliche „Erklärungen' wird e« keine geben. Die arbeitSlähmende Nervosität der Ueberrafchungen wird verschwinden. Und so wird man arbeiten können» Mit einer Stimme Majorität besser al« früher mit vielen Stimmen. Der Ton macht iie Musik auch da. Daß unsere deutschen Abgeordneten eine solche Regierung unterstützen können und unterstützen werden, ist ganz klar. Gehören sie doch nicht zu jenen „Patrioten", die, nachdem sie selber den Karren in den tiessten Dreck geführt haben, in ihren Zeitungen über die „Arbeitsunfähigkeit" der Regierung Zeter und Mordio schreien, auf derselben Seite aber mit Behagen feststellen, daß die arbeitswillige Regierung in einigen Ausschüssen nicht die Mehiheit habe, so daß die .Patrioten" ihrer Arbeitslust die dicksten „prinzipiellen" Prügel in die Speichen werde» werfen können. Unsere Abgeordneten sind der Volkswohl-fahrt wegen in Beograd und nicht darum, daß bloß die Parteigenossen zuhau« .regieren" und alle anderen Staatsbürger terrorisieren können, ob auch sonst die ganze ütrige Wirtschaft der Teufel holt. Im Laibacher .Jutro" wettet ein Artikelschrei-ber seinen Kopf, daß sich die neue Regierung nicht Hin« erfahrungsreiche Kahrt- v»n A M. Karlin. VI. Da« Ocl wird in schwarzen Xotififigen, die in feste» BarnbvSkiften stehen, verschifft und man sagt, »aß btc monatliche Nutfuhr die Summe von 30.000 Gulden «reicht (hell. Währung). Leider ist aller Handel in den Händen von Chinesen und Arabern, die e« ge schickt »erstehen, ihre Opfer erst in Schulden zu stürzen «vd dann abhängig zu halten. Ambon — zuweilen auch Ambolna genannt — ist der Haupthafen der Molukken. Es liegt am Ende einer langen Bucht, in der fich auch ein Wirbel be> findet, von dem die Eingcboien behaupten, «S erscheine dort von Zeit zu Zeit ein Fisch, der wie toll um fich schlage und Fischer plötzlich verschlinge weil vor vielen, Bieten Jahren dort jemand ungerechterweise den lod Gefunden hat. Die Ambonesen find wahrscheinlich die gewecktesten Leute dieser Inseln. Sie find aber auch unglaublich stolz, schnell verletzt, sehr abergläubisch und erregbar. Rmbon al« Hase» enttäuscht. Lauter niedere Häuser und immer wieder die alten TokoS (Oeffcäfte) in den Händen von A abern, Chinesen und vereinbarn Ambonesen. Etat Kaserne auf weitem Platz — hier vei» sammelt fich die ganze Molutkenarme« — zwei oder drei Hotel«, kleine Plivatvilltn. einzelne Parke oder Säeten und immer wieder dazwischen elende Häuser, hie kaum von einem Busctkanaken bewohnt werden wüt den. Die Frauen laufen in schwarzen Gewändern, da« will sagen, all« jene, die keinen Gatten mihc zu fesseln brauchen. Die jungen Mädchen find tropische Biamen, die in hellsten Faibea strahlen und ebenso schnell verblühen. Dustlole Blüten in meinen Augen, weil für sie nur da« Sinnliche zählt. Sie suchen einen Satten, nicht um einen geistigen SesähNen zu hab.», sondern um jemand zu besitzen, der ihnen schöne Jäck ten kauft, ihnen Babu« ^Dienerinnen) hätt und ste taddlo« füttert. Deshalb machen ste st.b:rhaft Irgd auf alle Weiten. Sber endl'ch — da« J5eol findet man manchmal näh^r von Eurcpa auch... Bunte Schirme find shr beliebt, aber Slrümpft oder Hüte tragen die ein«eborene> Frauen nicht; sie Neppern nur auf Holz?andal«n einber, dir oben allerdings einen glänzenden Z henschntz hiben oder gold gestickt sein dürfen. Da» Haar ist zum Knoten im Nacken g> ordnet und tüchtig mit KokeSSt «tngerteben. VII. Am folg'nden Morgen bauchten wir Galala ei» kleine« Boiftadtdorf von Ambon (und damit fich die Leier nicht nutzlos in romanti cber R »tu g den Kopf »ei brachen, sei hier gesagt, daß Herr H. mein Be« gteiter jener JtetSiiitt« von Hollandia war, der mich in Enpiang g>> ommen hatte, al« ich, kavm der Er moidung en>uang>n, «in nass<« und vnstöite« Kleider-bü,d>l bei hn ab^egib«» wurde und der alio auf sewer Ami« eiir nach Ambon der kleinen, kranken, frimdeu Journalistin den Schutzengel spulte) und auf einmal bis zur Abfertigung des Budgets halten werde. Wir sind ihm seinen Kopf richt neitig und möglicherweise wird er ihn noch zu weiteren Prophezeiungen verwenden können, aber wenn er damit saglti will, daß die klerikale Regierung schon nach so kurzer Zeit wieder verschwinden wird, da setzen doch wir unseren Kops gegen sein Kopf, daß er sich höllisch täuscht. Denn heute ist die Sache anders als damals mit Davidoviö. Heute haben sich die Kleri« kalen entschlossen, mit den Radikalen zu regieren. Dieses Eis ist gebrochen. Es wird in Zukunft, auch wenn diese Regierung sällt, auch wenn sich Neuwahlen dazwischen schiebln, niemals ein Anstand sun, daß die Klerikalen wieder trit den Radikalen regieren. Und diese werden mit ihnen regieren. Viel, viel eher als mit Herrn Prib iart. Denn diesen zeichnet nicht die giößere Zahl der Abgeord-neten, wohl aber der größere Appetit aus. Nach serbischen Leckerbissen. Und daS geht den Radi-kalen bekanntlich ungemein aus He Nerven. Unsere lieben Klerikalen verlangen aber nicht« Serbische«, sie verlangen .nur" Slowenien. Und diese Förde« rung geht den Radikalen fast gar nicht aus die N.rven, weil sie ja nicht eine eigene, sondern eine selbständigdemokratische Domäne zu „opfern" haben. Also darüber täusche sich ja niemand: am I. Februar 1927 beginnt die definitive Herrschaft der Slowenischen BolkSpartei in Slowenien. Und diese Herrschaft wird dauern, dauern, dauern. E« ist ja auch gerecht so und ganz demokratisch. Denn die Herrschaft gebührt denjenigen, die über 20 Mandate haben, und nicht denjenigen, die ihrer 2 haben. Sie gebührt denjenigen, die in den GebietS-versammlungen 82 Abgeordnete haben und nicht denjenigen, die ihrer 12 haben. Wenn die bisherigen Herren trotzdem nicht von ihren „demokratischen" Hoffnungen lassen können, so sind sie deswegen der Rückfahrt durch die Kreuz- und Querstraßen von Ambon fragte dieser mein Schutzengel: .Wolle» El« zu den Aussätzigen oder habe» Sie Angst 1" Natürlich wollte ich l Da« waren die Menschen, die wt« ich und seinerzeit der arme Job (mit mehr Sedutd! zum Schicksal um Suade flehte-'. Die Tragik, die sonst eine Stätte der Aussätzigen so schaurig macht, war hier lehr gemildert, den» dt« Kianken waren srei. Wohl saß ein Schutzmann in einem Wächte, Häuschen vor der kleine» Kolonie, aber er würd« ihnen so wenig da« Geh«» wie un« da« Komm.» verboten haben. Eine großherzige Dame, Frau Hagedorn, ha» ihr ganze« PiivaiveemSaen für dies« Unglücklichen hingegeben, hat viele sehr hübsch« Häuschen in ein m großen Sarten erbaut und alle zu üderre» denden Krariken zur B Handlung dahingebracht. Heute unterstützt die Regierung daS Unternehmen, ehne in-besten zu verfügen, daß alle Aussätzigen dahin zu gehen haben. Die Leiterin war nicht daheim und so wanderten wir allein überall herum, allerdings darauf achtend, nicht« mit vnseum Äö p:r zu streifen oder zu berühien. Einzelne Kranke, Flauen zumeist, zupften Ära» au« auf den Wegen, andere vermutete man drinnen in den netten Häuschen, die ihre Veranda Bilder und selbst ein Srammopbo» hatten und ein junger Mann kam un« läch«lnd (!) entgegen und wollte unsere Namen wissen. Etwa« feierlich teilte idm Herr H. meinen N>me» und den Umstand mit, daß ich .zur Puffe" gedörte, aber ich glaube, der gute Mann dachte, nach seinem »er« Seite 2 CEtlUer Zeitung ttn«wtr 10 die eigentlich am meisten schuld sind, daß der Staats« karren dort stecken blieb, wo er sich heute befindet. „Slovenec", 1. Febniar. » * • Man wird abwarten müssen, ob sich bewahrheiten wird, waS die Beograder politischen Kreise prophezeien, nämlich daß die neue Regierung schon bei der ersten Abstimmung in der Skupschtina fallen werde. Jedenfalls ist ihr Leben von heute auf morgen. Fünf deutsche Abgeordnete halte» ihr Schicksal in Händen... Wir bekennen offen, daß wir ein so rasches Ende des neuen kleroradikalen Regimes nicht wünschen. Wir wünschen im Gegen« teil die SLS bei der Arbeit zu sehen, wir wünschen ihre Taten und ihre Erfolge mit ihren Worten und Versprechungen zu vergleichen. Wenn jemals, dann kann sich die SLS diesmal nicht aus andere auS reden. S e befindet sich heute aus dem Gipfel ihrer poliiischen Mach«. Da« slowenische Bolk hat ihr 20 parlamentarische Mandate ausgehändigt, es gab ihr die ungeheure Mehrheit in den beiden Gebiets-Versammlungen, sie bekam in der Regierung drei Minister und das Schicksal der ganzen Kombina» tion Uzunoviö befindet sich in ihren Händen.*) Wa« sie verlangt, darauf müssen die Radikalen eingehcn, weil sonst im selben Augenblick das Schicksal des ganz-n Regimes Uzunoviö besiegelt ist. Es beginnt also eine Zeit, wo dem slowenischen Bolk das rein« und unverfälschte klerikale Brot geschnitten werden wird. WaS für Gefühle die SLL dei dem Eintritt in die Kompanie mit den Radikalen erfüllen, ist schwer zu beurteilen. Dr. Koroiec blieb Vorsicht« halber draußen und wählte den besseren Teil der Weisheit. „Jutro", 2. Februar. * * + Der 1. Februar dieses JahreS. wo die Slowenische BolkSpartei, die mil Ausnahme der bekannten kurzen Epi ode von der Annahme der Verfassung an die ganze Zeit in der Opposition stand, in die Regierung eintrat, bedeutet rin außerordentlich wichtiges Moment in unserer Staatspolitik. Diejenigen, die bei der Lösung dieser Krise vollkommen unbeachtet blieben, al« ob sie überhaupt »ich' existierten, beweisen wil i'jrem ohnmächtigen Gefpötte über die jetzige Regierung mr, daß sie dieses Moment gar uicht verstehen und sich über seinen Charakter und seine Bedeutung grausam täuschen. Die weitere Entwicklung der Verhältnisse wird bald zeigen, daß die jetzige Regierung fester und stärker ist, al« sich dies i,i der Zahl ihrer Mehrheit zeigt, und daß die Politik unseres S aates, komme, was da wolle, unerschütterlich in der vor- •) Sieh« den Schlußsatz im Artikel des „Jutro" vom l. Februar. gezeichneten Richtung fortgesetzt werden wird. Die Slowenische BolkSpartei ist eine BolkSpartei, daS heißt, daß ihr höchstes Ziel das Wohl der Allgemeinheit ist. So ist ihr bemokratifcher Charakter zu verstehen. Diese allgemeine BolkSwohlfahrt zu verwirklichen auch ohne Rücksicht auf den Mißbrauch der demokratischen Prinzipe und Methoden, wie sich ihn gewisse Parteien und Cliquen erlauben, die bei Verfolgung ihrer bloß partetischen, selbstsüchtigen Absichten vor der Kompromittierung und Berderbung des demok rat scheu Parlamentarismus zu einer nackten Farce, wie dies systematisch auch in unserem Staate vom ersten Tag an, wo er gegründet wurde, geschah Diese Heilung von den pseudodemokratischen die-Demokratie vollkommen vernichtenden Verhältnissen kann nur eine starke Regierung mit einem wirklichen Volksprogramm erreichen, daS nicht erlaubt, daß sie auf diesem Wege der blinde Parteiegoismus von Leuten und Interessengruppen, denen der Parlamentarismus bloß eine Waffe zur Erzielung vollkommen volksfeindlicher Zwecke ist, beirren könnte. Eme solche „Demokratie" muß besiegt werden, damit sich unser Staat zu einer wirklichen Demokratie entwickle, die sich ihrer ungeheuren Verantwortung vor dem Bolk bewußt ist, dessen W'hlsahrt eia Ziel ist, dem sich alle« bedingungslos unterordnen muß. Die Verwirklichung einer solchen wirklichen Demokratie diktierte dem Jugoslawischen Klub in erster Linie die Mitarbeit in der gegenwärtigen Regierung. ES handelte sich um den Staat und um daS slowenische Volk. Unsere wirtschastliche Lage, die grau-same Wirklichkeit forderten von unserer Partei, daß sie vor der großen Verantwortlichkeit nicht zurückschrecke, die mir der Regierung verbunden ist, daß sie energ fch beginne, die wirtschaftliche Krise, in d« sich sowohl d«- Staat als unser Volk befindet, zu heilen und die dringenden Bedingungen für ein so großes Werk zu schaffen. .. Daß die definit ve Ausschließung einer solchen Partei, wie eS die kurrupte SVS ist, die den Staat von seinem Beginn an nur ruiniert ha«, da« größte Plus der jetzigen Regierung ist, braucht wohl nicht noch bewiesen zu werden. Und schon der Umschwung im Denken, da« gerade durch die Schuld der Dennnziantenpolitik dieser Partei die Slowenen lange für ein nicht« staa!SbildendeS Element betrachtete, schon dieser Umschwung an sich ist eine große Errungenschaft. Die Isolierung, in welche man in diesem Staat da» slowenische Bolk drücken wollte, hat sich in die voll-kommene Isolierung der Denunzianten und Jntri« ganten verwandelt, die den nationalen und staatlichen Gedanken nur zu ihrem egoistischea Profit ausnützen wollten. ..Sloveuec", 2. Februar. schließlich nicht zu tadeln. Einen Trost muß ja der Mensch haben und manchmal geschehen wirklich noch Wunder. Slowenische Wätter-sttmmen zur neuen Me-gierung. Ziffernmäßig zu schwach, angewiesen auf das Wohlwollen der Gegner Uzunov'16' im eigenen Lager und aus die Unterstützung der deutschen Abgeordneten, die natürlich eine Politik des „Do ut des" betreiben werden, moralisch unmöglich, sachlich aber unsähii, dieses Regime besitzt wohl keine andere Rechtfertigung als daß es für den Moment He rn Uzunoo':6 und die Radikalen vor der drohnrde., äußerst peinlichen Isolierung rettete. Arbeit wird es keine d^rch Shren und den Kops wetten wir, daß eS daS ndget nicht wird verabschieden können. WaS für Antriebe unsere klerikale Partei veranlaßt hat, sich in diese äußerst unglückliche Kombination einzulassen, mit der Lösung dieses Rätsels plagen sich heute sogar die Radikalen. Denn in der neuen Regierung haben die Radikalen die absolute Macht, alle ande. ren sind nur Statisten, die aus den Ministerbänken sitzen dürfen, aber befolge» müssen, waS die Radi-kalen sagen werden. ,Jutro", 1. Februar. # * Jeden Bürger dieses Staates, der seit der Annahme der Bf opdan Versassung mit einer kurz, dauernden Ausnahme an ausschließlich unfähigen Regime» gelitten hat. wird die Lösung der jetzigen Krise sreudig überiaschen. Sicherlich ist sie noch nicht die idealste, aber unter den obwaltenden Verhält nisten dennoch die beste und sie trägt nach ihren Richtlinien alle Möglichkeiten einer weiteren Ber vollkommnung in sich. Besonders das slowenische Bolk hat Grund, sie mit allen Sympathien zu begrüßen. Die Vertretung des slowenische» Volkes war nämlich in dieser Krise der Mittelpunkt, um den sich die Lage drehte. Nachdem Radi« abgesprungen war und die Demokratische Bereinigung nicht i.i die Koalition mit den Radikalen eintreten wollte, wurde der Jugoslawische Klub zum Schwerpunkt der Bestrebungen, eine arbeitsfähige Regierung zu schaffen, die zum Ausgangspunkt eines ganz neuen Kurses unserer Innen- und Außenpolitik werden könnte. Denn die selbständigen Demokraten schaute niemand an, obwohl sie sich aus alle mögliche Weise anboten, weil ihre Aufrichtung als einer in der Regierung mitarbeitenden Partei die Rückkehr zu den Prinzipien und Methoden bedeuten würde, die sich als äußerst schädlich sür den Staat errvnfen haben und blüff cn G-fichlSau»druck ju schließen, »u riner Kl ider-ober Papier presse. El erbolte fich indessen schnell, lächelt« und grüßte und humpelte auf seine« ganz verbundenen Fuß mühsam von bannen. Kinder sah man seine und die Gesichter waren weoiger al« gewöheilich angegriffen, weShalb der Anblick kein so furchtbarer war. Dennoch ein CUt deS langsamen Tode». Leser I Grob find meine Leiden. Einmal soll ich an dieser oder jener Krankheit sterben, bann fällt mich irgendein Kerl an, dann kann ich von einer verwünschte« Insel nicht weg, dann find die Nachrichten von daheim schlecht und immer heißt e«, schwere Arbeit unter den all) uad fast alle Geschäfte stnd in Händen von Chinesen und Arabern. Einige Banken, die Häuser mehrerer Schiffahrtsgesellschaften, da« O anje Hotel, die Societät (der üderall zu sterbende Klub) uov da« klein« Postamt bilden e'ne Ausnahme. Außerdem fließt die Kloake offen durch Makassar und am Abend, wenn alle«, w .« v:rschwinden soll, in dies« Bächlci« geworfen wird, ist der Gestank zum Umfinkenmachen. Ja den kleineren, engeren Nebenstraßen ist da« L>ben viel eher chinesisch al» malaylsch. Die Zünfte wehren beisammen — hier alle Schn«id«r. dort alle Möbelhändler und ein sehr schöner Temp l, auf dem mit vachstchtigem Lächeln die beiden Richter der Unter-w l> fich gegenseitig die langen, wch.gepfl gten Finger-nigel — da» Z-ichea rein geistiger Beschäftigung — »eigen. wäheend oben auf bem matlgrünen Dach mehrere Dachen mit glitzernden Augen >>nd stacheligem Rücken hintereinander herlaufen, soa>te ber Friedhof liegen m tu« im Ehinesenviertel. Daran schließt fich der .Kampong' oder ta« Dorf der Eingeborenen und da ficht man noch den allen Baustil: Pfahlbauten mit weit stü tztender, den Eingang v '.bergender Galerietreppe; geflochtene Palm nstroh-wände und Gra»dächer, die steil abfallen und sehr oft steh:» diese Hütten derart windschief, daß man über-zeugt ist, fie müßten schon im nächsten Augenblick ei« stürzen, aber dennoch wohneu Leute ganz ungestört darin. An Straßenecken, in winzigen Buden, ««ikauft man Rei«, Betelnüsse, A»mbuS. roten Pfeffer und eine Liebll igSspeise der Eingeborene«, gekochten ReiS, der mit dem frischen Saft be» Zackenohr« durchnäßt und zur Wurst gerollt wurde, die in Bananenblätter gehüllt ist. Frauen tragen den Sarong, da« sackartige RSck-chen und über ein weiße« Uaterleibchen eine sehr durch» fichtig«, oft p.achtvoll gestickt« Jacke, dir bl« zu den Hüften fällt. Die Füße stecken in den üblichen klappern-den Holzsaridalen, ble einen kleinen Holzabsatz trage«, der beim G h.n immer aufschlägt. Die Männer lieb«» sehr grell« Sarongfarbea — violett mit schwarz z. B. — und habe« einen eigentümltchen Strohhut vorne h.rab , hinteahioaufgebozen. wenn ste nicht, wie zumeist, Jslaml!«« find und folglich ein rote«, schwarze« oder filbst weiße» Fez tragen. Ganz unheimlich stnd die Zahnarzibuden. die von I,pinern geleitet werd«« und immer wie ei« Barbier-laden einladend off n st,he«. Al» ich vorbeikam, zeigte ein Opfer eben mit dem Frnger tief im Maad den kranken Zahn. Ich wollte nicht auf die Eat«ickl«agea warten (peinlich« Gedankenverbindung!), sondern raante davon. Ist man mü»«, so ruft man ein seltsame« Gefährt heran — einen Zwerg«,gen, der an eiae« verkürzten Hoteloinnibu« (ohne Winde) erinnert und nur oben «in elipsensöimige«, auf dünnen Etsevstangea ruhende« schwarze» Eisendach trägt. Borne — im Wagen — fitzt ber Lenker, schief hinter ihm der Fahrgast und »er lange Bei«« hat, hält ste «ach rückwärt« hinan«. D«r Wagen hat nur zw i große Räder und schaukelt immer unge« ß, aber da« Pferdchen läuft und für 30 C!»t«, die man dem Lenker al« selbstxrständlich gibt ^«ur nie «ach Preise« frage« !) kommt man ziemlich «»it. Automobil« solle« nicht so verläßlich sein. Sie entfüh.e« Reiseade oft 25 km weit bi« nahe an bi« Berge, nicht um ihnen etwa« zu tun, nur um ein hohe« Fahrgeld zu erpresse«. Im Gründe war ich vo« Makassar gar nicht gegeistert. Nach zwet Tagen fahr ich nach Scerabaia weiter. Der große Sprung au« der Wiloni« war getan. stammet 10 Cltllec Zeitung Sette 8 Die neue deutsche Aeichs-regierung. Nach laugen Verhandlungen zwischen den reich? dellischen Parteien ist eine neue Regierung zustande gekommen, die dadurch ein besondere« Gepräge erhält, daß die Deutfchnationale BolkSpartei, ehemals Kon servative Patei genannt, mit ihren Hundertels Mann den Hauptpseiler der außer ihr noch die Deuische Bolttportei, die frühere Naiionalliberale Partei, und daß katholische Zentium umfassenden neuen Rngie» ruugSmkhlhilt bildet. Die Partei der Sozialdemokralen, die seit dem Sturz de« deutschen Kaisertum» entweder an der Regierungsbildung beteiligt wir oder doch jede Arbeitsgemeinschaft stillschweigend unterstüyie. ist mit der Demokratischen Partei und den Kommunisten in die Opposition gedrängt worden, der — in ähnlicher Weise wie im SHS Staate eine Zettlang die Pribieeoiögruppe — auch die auf dem äußersten rechten Flügel stehenden nationalradi-kale Hülerpartei angehört. Zwischen diesen beiden Fronte« schwanke« die Bäurische BolkSpartei und die Wirtschasiliche Bereinigung, die jedoch der neuen Regierung eh« freundlich gegenüberstehen und deren Ina«»- und Außenpolitik in den meisten Fragen unterstützen dürften. Die Bedeutung der neuen Regierungsbildung liegt vor allem datin, daß daS Deuische Kelch nach den wiederholten versuchen der letzten Z^hre, mit MinderheitSregierungen, die bloß durch die unser, biudlche Unterstützung nahestehender Parteien von der eioen Krise bis zur andern über Wasser gehalten werden konnten, oder, wie man eS auch nannte, mit der Politik der wechselnden Mehrheiten die Staat»-geschäsie zu leiten, jetzt eine tragfähige Mehrheit erhalten hat, die die Festigkeit und Beständigkeit der mnen» uud außenpolitischen Führung zu gewährleisten scheint. Darüber hinaus gewinnt die neue Kabinettsbildung auch für die ganze internationale Politik eine überragende Wichtigkeit, da die Deutsche BolkSpartei, die im Gerüche monarchistischer Bestrebungen stand und als Schutztruppe des Exkaisers Wilhelm betrachtet wuide, sich in den zwischen den Regierungsparteien getroffenen Bereinbarungen nicht nur unzweideutig auf den Boden der republikanischen ReichSv-rfajsung gestellt, sondern sich auch zu der im Pakte von Locarno angebahnten Außenpolitik bekannt un) sich zu deren Fortführung verpflichtet hat. Besonders die Festhaltung der von Dr. Strese-mann verfolgten außenpolitischen Linie kann als Beweis dafür angesehen werden, daß sich auch in den national gesinnten Kreisen des deutschen BolkeS die Notwendigkeit einer friedlichen Zusammenarbeit mit den ehemaligen genden im Rahmen des Völker-bundeS wie auch die Ueberzeugung von der Erfolg-hastigkeit der Stresemannschen Außenpolitik durchgesetzt hat. Wie seinerzeit bei der Wahl Hinden-burgS zum ReichSpräsideuteu kann auch jetzt die Einsetzung einer sogenannten RechtSregicrung bloß als Zeichen dafür gewertet werden, daß die iniure Festigung deS deutschen Volke» auf dem besten Weg ist und daß die stärkere Betonung nationaler Ehre und Würde keineswegs ein Abrücken von der friedlichen Weiterentwicklung de» Deutschen Reiche» bedeutet. Politische Rundschau. Inland. Ar. Kraft Kandelsmin ister l Der Ljubljauaer „Slov. Narod" läßt sich nach folgende Nachricht au» B-ograd melden, deren Wahrscheinlichkeit vorläufig nicht beurteilt werden kann: Wie man im Parlament sprich', wünschen d> Deutschen in der neuen Regierung ein Reffort zu bekommen, damit auf diese Weise die Verbindlichkeit«! gegenüber dem Deutschen »lub konkreter würden. Die Deutschen machen auf da» Beispiel der Tschechoslowakei aufmerksam, wo die deuischen Mi» Bister sehr wichtiae Ressort« besetzt halten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Deutschen daS Handel», und Industrie«iuisterium verlangen und auch bekommen werden. Für diesen Platz würden sie ihren Führer Abg. Dr. Kraft kandidieren. ?te otage wäre reif! Der Ljubljauaec „Slooenec" berichtet: Alle Nachrichten, daß die Deutschen die gegenwärtige Regierung nicht unte, stützen werden, sind ohne Grund lage.1 Sie haben vielmehr erklärt, daß siebte Regierung unterstützen wollen. Heut« nachmittag» (8. Februar) besuchten im Namen der Deutschen die Abgeordneten Moser und Schu-macher den Präsidenten Uzunovie. Darüber bekamen wir nachfolgenden Bericht: Die Abgeordneten Moser und Schumacher besuchten den Regierungspräsidenten Uiunovii und sprachen mit ihm über die Unterstützung ter Regierung von Seite der deutschen Ab geordneten. Die deutschen Abgeordneten setzten ihre prinzipielle Meinung bezüglich der Minderheilen-frage auseinander. Sie berichteten über die Arbeit der deutschen Abgeordneten und über den Stand punkt der deutschen Minderheiten auf dem Minderheitenkongreh in Genf, ferner auch über das freundschaftliche Zusammenarbeiten der deutschen Minderheiten in unserem Staate mit den slawischen Minderheiten in den Nachbarstaaten. Die Abgeord neten erklärten ihm die schwere wirtschaftliche Lage der deutschen Bevölkerung. Sie betonten, daß man wünsche, daß den Wünschen der Deutschen in der Richtung einer Gesundung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, der Regelung und Herabsetzung der Steuerlasten entsprochen werde. Ferner verhandelten sie über kulturelle, besonders aber über Schul-fragen. Man schlug vor, e» mögen von jeder Seite Mitglieder delegiert werden, darunter auch Minister, die einen ständigen Ausschuß bilden, der alle lau-senden Fragen, welche die Minderheiten betreffe ■, zu lösen haben werde. D-r Präsident der Regierung nahm diese Wünsche zur Kenntnis weil sie gerecht sind. Er sagte, daß nach seiner Meinung die Lage so weit reif sei, daß die Minderheitenfrage geregelt werden könnte. Er bat die Abgeoroneten, sie mögen über die Einzelheiten mit den Ressortminist.rn sprechen, mit denen auch er selber reden werde. Schließlich betonte der Präsident deu deutschen Abgeordneten, daß man die Verhandlungen in freundschastlichem Ton führen werde, ohne daß dabei auf die Oesfent lichkeit der Eindruck gemacht werde, als seien Resultate bloß unter dem Druck der augenblicklichen Verhältnisse erzielt worden. Sie treibe« Spott! Die selbftändigdemokratischen Parlam ntSoer tret er brachten für die erste Sitzung des Finanzausschusses, die unter dem neuen Regime stattsand, verschiedene Anträge ein, in welchen sie die plötzlich« Abschaffung verschiedener Lasten fordern, die sie selber dem Bolk aufgebürdet oder während ihrer langen RegierungSzeit wenigsten« nicht ab gebürdet haben. Unter anderem verlangten sie die plötzlich« Ausgleichung der Steuern, die Abschaffung der Besteuerung der manuellen Arbeit, die Gleich stellung der Kronenpensionisten mit den Dinarpensionisten, die Aufhebung der Abzüge von den Beamten« zulagen und Herabsetzung der Umsatzsteuer. Diele« demagogische Austreten der selbständigen Demotraten wurde mit IS gegen 7 Stimmen abgelehnt. Selbst die übrige Opposition, wollte mit dieser Heuchelei nichts zu tun haben. Der Ljubljanaer „Jutro' glaubt allerdings, durch die große Aufmachung dieser Ablehnung die Klerikalen „entlarvt und gedrand-markt" zu haben. Man weiß aus gewissen anderen Sachen, daß der .Jutro" vor der Intelligenz seiner Leser keinen besonderen Respekt hat. Aber auf diese handgreifliche Unverfrorenheit werden denn doch sehr wenige hereinfallen. Was übrigens die Kronenpensio-nisten anbelangt, sei bemerkt, daß iu der kurzen RegierungSzeit Davidovtt im Jahre 1S24 der ganze Gesetzentwurf bereiiS fertig und die Angelegenheit fo gut wie gemacht war. «ls baun die selbständigen Demokraten ans Ruder kamen verschwand die Angelegenheit, und heute, da sie mderOppo sition find, rufen dieselben Herren schallend nach der Ausgleichung der Kronenpensionisten I Es ist die größte Sünde, wenn Saite mit hungrigen Armen auch noch ihren Spott treiben! Aus Stadt und Land. Tod»«fall. Am 28. Jänner starb in Tuzla nach fünftägigem, überaus schwerem Krankenlager die Gemahlt» de» auch in hiesigen Kretfen bestbekannten Hofrate» und Finanzdirektor» Herrn Al.xan» der Soliy», Frau Josefine Soliy», irotz der au,-opsernden Muhewalrung von vier Aerzien an den Folgen einer Blinddarmoperation. Dem vollkommen gebrochenen Gatten, der durch fünf Tage und vier Nächte kernen Augenblick vom Keaukenlager wich, und der nunmehr nach öS jähriger, glücklicher Ehe allein dasteht, zumal er am 26. September 1920 au« der gleichen Ulfache feinen einzigen, 26jährijen Sohn verloren hat, wendet sich au« allen Autjen Bo«iilen«. woselbst er sich ob seiner langjährigen Amtstätigkeit allgemeiner Sympathien erfreut, die größte Teilnahme zu. Evanzeltsche Gemeinde. Der Gemeinde- gotteSdienst am Sonntag, dem 6. Februar «uß ausfallen. Bericbtlgunq der stSndtgen Wähl«,. Der Stadimagistrat Eelje verlaut-bart: Auf Grund der Aritkel 2 und 13 de» Gefetzt» über die Wählerverzeichnisse vom 30. Mai 1922, Nr. 184, Ami»dlatt für Slowenien vom 24. Juni iy22 Nr. 67, muß der Stadimagistrat in der Zltt vom 3. Februar bi» ö. März l. I. die amtliche Richtigstellung in den Wähle,Verzeichnissen durchführen. D ibei werden alle Peron-n in die Wähler» Verzeichnisse eingeschrieben, die da» Wahlrecht besitzen, bisher aber nicht eingefchriebeu waren, und auf die. selbe Weise alle gestrichen, die diese» Recht verloren haben. Der Siadimagistrat schreibt alle Soldaten. die ihre Zeit abgedient haben, nach der Ableistung ihrer Dienstzeit amtlich in da» Wählerver-zeichniS ein. Ebenso werden Soldaten eingetragen, die in diesem Jahr ihre Zeit abdienen. Da» Wahl» recht für die Wahlen in daS Parlament, in die GebietSverfammlung, in die Bezirksversammlung uud in die Gemeindevertretung haben alle männlichen Staatsbürger des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen, die bis einschließlich 6. März l. I. da» 21. Lebensjahr vollenoet uns bi« zu diesem Tag wenigsten» schon 6 Monate regelmäßig iu der Siadtgemeinde Celje leben. Beamte und üderhaup! alle öffentlichen Angestellten werden in die Wähler. Verzeichnisse der Stadtgemeinde Eelje eingeschrieben, wenn sie ständig in der Stadt Eelje leben, ahne Rücksicht darauf, wo sie ihren Gehalt bekommen und ob ihr Dienst mit Reisen verbunden ist. Alle Personen, die da« Recht zur Einschreibung in die ständig» Wählerverzeichnisse haben und vielleicht iu dieselben noch nicht eingetragen sind, mögen sich in der Zeit vom 10. b i « zum 23. F e b r u a r zwischen 9 und 12 Uhr vormittag« im Zimmer Nr. 2 de» Stadtmagistrat» melden. Während der angeführten Zeit werden die Parteien bloß an Amt»tagen empfangen. Mitzubringen sind: Taufschein, amtliche Bestätigung der Staal»bürgerschast de» Königreiche» der Serben, Kroaten uud Slowenen und dte amiliche Bestätigung über den vorgeschriebenen Aufenthalt in der Stadtgemeinde Eelje. Schließlich werden auch alle diejenigen, deren Namen dzw. Wohnorte nicht genau in die Wählerverzeichnilse eingetragen sind, ausgefordert, sich in der angegebenen Zeit der» Stadtmagistrat zum Zwecke der notwendigen Korrekturen in den Wählerverzeichnissen zu melden. Ankauf von Ja»»ooU»ea innerhalb der ÄO Kttometerzon». Der Stadtmagistrat Eelje verlautbart: Nach Artikel 48 de» Gesetze« über die Budgetzwölstel für die Monate Juli, August und September 1923, »mt«blatt Nr. >535/25 vom 14. Juli 1923, muß jeder Ankauf trgenowelcher Immobilien, die auf dem Gebiet unsere» Staate» ein e,ner Entfernung von bO Kilometern von semer Grenze liegen, durch Staatsbürger fremder Staaten vom Kriegsminister und vom Innen» miNlster genehmigt werdea. DiefeGenehmigung ist eine Vorbedingung für die Gültigkeit de» Kaufvertrag» und der Eintragung de« Eigentumsrechts in das Grundbuch. Weil sich in einem konkreten Fall eine Partei die notwendigen Genehmigungen von beiden Ministerien nicht ver-schaffte, hat daS KreiSgencht die Eintragung in da» Grundbuch für ungültig erklärt, we»halb da» Pu» blitum neuerding» auf die oben angefühne Best««-mung aufmerksam gemacht wird. St«»ut»»run, d.r S»«r. In der General, direkiton für die Gewässer wird ein Entwurf für die Regulierung der Mur an Orten, wo der Fluß häusig au» seinem Bett tritt und der Beoö.kerung gropen Schaden verursacht, vorbereitet. |ili>ftan6iy0< „ ,Xat>or" hält feierliche Memento» feil, weil ihnen da« koa-pakie «ufirnen de« Deutschtum« in Maribor und tu Eelje um den ande.en slavischen Parteien dte »frechste politische Provokation bedeut«, die er, der kleine Moritz, auf wirtschaftlichem Felde mit dem alten und erprob,en Schntzmmel „Sooji ksoo-jim I* avkehrea werde. Dazu meinen wir sotgenoe»: Die enragierien Anhänger dir>er kleinen Pa lei, die m der ganzen Süd,,eiermark ein einzige» bewußte» Landiag«mandat im Bezirk Piuj bekommen ha, (und oie>e» Mandat verdanlen sie vielleicht der deutschn» Siimmenenthaltung!) sollten sich denn doch ei» dwchen gemäßigter anbellen, denn auf dem ang». drohten w^rnchaftlichen Felde könnten am Ende sehr leicht sie die Dr au fz ahler fein, weil unser« „freche Provokation- de, den Wahlen ja nur darm bestand, daß wir mit der großen slowenischen Partei und nicht mlt den wenigen Hetzern gemeinsame Sache gemacht haben. Dies» wenigen Hetzer — deck «eHi 4 Tillier Zeitung Ruwmc fß wird ja wohl immer schon ihr Siolz gewesen sein ! — komme» sür vn» ohnedies nicht in Betracht. Sie werden wohl selber nicht behaupten wollen, daß sie uns bisher schonten und nun erst, weil wir nicht sie. sondern Hie Klerikale» gewählt haben, ihren Ge» sühlen auf wirtschaftlichem Feld freien Lauf lassen awllen N-chlSdcsiowcnijer könnten sie mit dem „Svoji k svojun!' ja anfangen! Zuerst einmal bei sich selber! Wa« braucht der Held „Tabor" mit der für die Deuische» geschriebenen „Marburger Zeitung' im gleichen Verlag zu erscheinen und ihr auf der deutscheu Geldtasche zuliegen?! Svoji k svojim! WaS nick er e« dulden, daß jeder Deutsche, der die „Marburger Zeitung- kaust, damit auch den „Tabor" erhalten muß?! Svoji k svojim! Wie kommen seine Gesinnungsgenossen überhaupt dazu, für die Deutschen sogar eine Ta geSzeit u n g herauszugeben?! Svoji k foojtrn?! Die deuischen Marburger nähren diese sonderbare Sorte von ,Svoji k svojim', damit der von ihrem Geld le-bende „Tabor' in eiuem großmäuligen Artikel mit faten Buchstaben folgendermaßen gegen sie hetzen kann: „Die Klerikalen schlössen einen Pakt mit den iwigen, die in Maribvr unser Element konsequent verfolgt haben, mit denjenigen, die sich im Jahre 1908 durch milde Uebei sälle ans die Slowenen in Maribor, Eelje und Ptuj ausgezeichnet haben mit denjenigen, die im Jahre 1914 alle bewuß'en Na-rodnjake hier an der Grenze in die österreichische» Kerker gezerrt haben, mit denjenigen, die nach dem Umsturz die deutsche „Schuhwehr" organisierten, um den General Maister aus Maribor zu vertreiben, mit denjenigen, die vor der amerikanischen Kommission einen Revolverüberfall(ü) aus unsere Wachen verschuldeten(i), rni denjenigen, die noch heute ausländische Zeitungen mit Artikeln und Illustrationen über das verfolgte Deutschtum im BerwaltungSgebiet Maribor füllen, «wt denjenigen, die ihre einstige unbegrenzte politische Macht verloren haben und welche im Bewußt sein ihrer wirtschaftlichen Macht diese so ausnützen, daß sie von unserem Geld leben, Brot aber bloß ausländischen Deutschen geben". — Wäre eS. ihr deutschen Michel in Maribor und im ganzen Land, nicht an der Zeit, daß man dem „Tabor" endlich zur Verwirklichung seiner srommen Parole b e i sich selber »erhelfen würde, daß wanden Armen todlich von der Notwendigkeit befreit, von un serem Geld leben zu müssen? Einen intrreffanten Prozeß haben die Geistlichen von Maribor gegen den Schriftleiter der sozmUstischen .VolkSjtimme- Viktor Erzen angestreng», »eil dieser in der Hitze deS Wal) ge,echt« in einem Artikel unter der Aufschrift «Deutsche Wähler? behauptet hatte, daß die Marburger Geistlichrn — er ne-ilt sie „Pfaffen" — am 87. Jänner 1919 aus die Deutschen geschossen hätten, wobei viele Datsche auf dem Hauptplatz tot liegen geblieben wäreu. Gegen Herrn Eijen wurden von 27 Geistlichen (darunter 3 Franziskaner, ferner Dompfarrer Moravec, Stadtlaplan August öparl. Dechant Strgar, Pfarrer i. R. IleSit, Pfarrer Trstevjak, Msg. Dr. geroviek, Pater L.mbergott, Abg. Dr. Hohnec, Kvnvnlku« vraber und StrashauSkurat Zavadlal) 12 «rschiedene Klagen eingereicht. Wie der „Jutro" berichtet, wird Herr Eijen angeblich den Wahrheit«-bimeit antreten, weshalb in der Zeit der »och heißen Hochzeit ber Klerikalen mit Dr. Mllhleisen der Prozeß recht interessant sein werbe. — Wie wäre es, wenn die Deutschen der Stadt Maribor den trSabor" klagen würden wegen seiner uuverschäm-ten Lü»e, daß dazumal die Deutschen einen Nevolverübersall auf die jugoslamischen Wachen „m-jwtlfcet'' hätten?! Heraus mit etlichen Namen, ihr Lügner, denn «s wäre z u wunderlich, wenn alle Deutschen klagen wollten, weil ihre Zahl ja viel größer ist als die der selbständigen Demokraten! Diese müßten ja rein eine neue „SlavenSka banka" hergezaubert bekommen, um mit deren Geld die .politische« und kulturellen" Kosten dieser Mafien» Prozesse zu bezahlen. «u« der lvudgetfitzunq d<« Marburger Gematnderate« Der Mai burger „Tabor* berichtet u.a.: Nach langer Pause fand gestern (am 28. Jänner) eine Gemeindesitzung statt, die ruhig uud sachlich verlies. Der Gemeinderat nahm daS ordentliche Budget, da» 10,834.696 Din Aus aaben und 4,14b.09i) Dm Einnahmen ausweist, an. Ueber die Deckung de« DesijllS von 6.689.666 Din wird der Gemelnderqt erst beschließen. Interessant ist (cS ist interessant, daß die« für den ..Tabor' interessant ist), daß die Polizei den Magistrat de wach», sie hätte aber krine Arbeit. Den Hauplbe richt »stauet» -Dr. Jerov^ek, worauf GR Bahun jpiuch. Er beantragte, daß jür die 140.<.00 Dinar, TAVAKNtJ WAKH L k CYMA WELTBEKANNTE Schweizer Präzisionsuhren die im Budget führ die Feuerwehr vorgesehen seien, die Hausbesitzer belastet werden, weil von der Feuer-wehr nur sie(!)bjw. die Versicherungsgesellschaften Nutzen haben. Er nahm sich auch der Besteuerung der LuxuSautomobile an, die mit 5000 Din jährlich besteuert werden sollten, und protestierte gegen die Entlassung der deutschen Beamtenschaft. Am interessantesten war die Debate über daS Marburger Schulwesen. Die Sozialsten vertraten die These, daß in Maribor noch Minderheitsschulen notwendig seien, und sie stupsten die Deuischen. daß diese sich doch ein wenig zeigen sollten. Dr. Jeroviek unterbrach ihre Ausführungen: „Die MinderheitSsrag« ist sür euch Demagogie!^, worauf »hm der sozialistische GR Erjen erwiderte: „Die deutschen Simmkugeln sind aber keine Demagogie!' -Dr. Mühleisen knüpfte an die Worte Dr. Jervvseks an und betonte, daß die Rede der Sozialisten eine gewöhnliche Demagogie sei, weil diese Frage an anderem Ort gelöst werden müsse. (Ganz richtig, die Sozialisten haben lange genug aus dem Marburger Magistrat geherrscht, d a hätten ste sich der „MinderheitSschulen" ja annehmen können. Der damalige Bürgermeister Lehrer Gröar erklärte aber damals: „ES ist nicht unsere Aufgabe, in Maribor ein deutsches Schulwesen zu züchte»!' Anm. d. E. Z.) Wohl aber uahm sich Dr. Mühleisen dafür an, daß die Deutschen deutsche Theater»»» stehungen bekommen. Die Theaterinteadanz sei schon aus den Antrag eingegangen unter der Bedingung, daß die Deutschen wenigstens 20 Vorstellungen abonnieren, worauf diese aber nicht einwilligten. Nach seiner Meinung opfert die Gemeinde viel zu viel für daS Theater, welches deshalb passiv sei, weil es keine deutschen voistellungen gebe. Heuer wird daS Theater 100.000 Din Subvention bekommen, für das Gebäude aklein 115.000 Din. Andere Vereine bekamen nachfolgende Suboentionen: Glas bena Matica 21.000, „Drava" 4000, .Maribor" 1000, Katoliika omladina 1000, LjudSka univerzr lO.OCO, verschiedene vereine 60.000. Al« Beobachter übersetzen wir au« einen dem im Ljubljanaer „Slooenec" unter dem Titel „Nach den Wahlen in Eelje" erschienenen Artikel nachfolgende Stellen in« Deutsche: Schon der Autgang der letzten Gemeindewahlen in Eelje hat ge-zeigt, daß bei den Wahlen in die GebietSversamm lung die Koalition Radikale Partei und Slowenische Voltspartei unter Mitwirkung der Deutschen durch« dringen würde. Weil diese Koalition die städtisch« Wirtschaft auf der Grundlage einer vernünftigen Wirtschaftspolitik nach den Grundsätzen wirklicher Demokratie ohne Akißbrauch des nationalen Gedankens zu Parteizwecken heilen will, so fand sich für sie die Mehrheit der Cillier zusammen und bei den Wahlen bekam ihr Kandidat Dr. Gorican mehr alt die Hälfte aller abgegebenen Stimmen. Damit hat die selbstständigdcmokrai-iche Partei in Eelje für immer die „Regierung' verloren. Es siegte die gesunde Bernnnft, welche sagte, daß Dr. Goritan mindestens ein eben so guter Slowene ist wie der Kandidat der selbständlgdemo^iischcn Partei uud daß e« da« einzig Richtige ist, daß auch die Deutschen einen Slowenen wählen, statt einen eigenen Kandidaten aufzustellen und mit ihm der Welt zu zeigen, wieviel e« ihrer gibt. Gerade damit, daß die Deutschen einen Slowenen gewählt haben, zeigten sie, daß eS sich ihnen nur um die Gesundung der städtischen Wirtschaft von der SDS-Krankheit Handel». UebrigenS weiß ohnediet jedermann in Eelje, daß die selbstständigen Demokraten nur deshalb geschrieen haben, weil die Deutschen richt ihren Kandidaten wählten, denn sie, die ein „Patent" auf den Nationalismus haben, dürfe» alle» — glauben sie. Die Deutschen haben wohl genau so wie die Mehrheit sür eine ehrliche Politik und Wirischast gestimmt. Ob wohl die SOS sonst dem .Narodni Dom" ant-«nicht, hatten sie bei den Wahlen dort ihr Wahl-lokal, weil ste auch dort unüberlegte Wähler fangen wollten und mit der Geschichte dieses Gebäude« lpe-kullerten. Ferner pi oklamierten sie auf ihren Plakaten jeden alt Totengräber de« slowenischen Eelje, der nicht ih.en Kandidaten wählen würde. Emige von ihren Berblendeten hatten «inen Fackelzug vor-bereitet, in dem sie einen Esel und eine» AsM mft-führen wollten. Ihre Wahlkommissäre führten sie mit Aulo von anderen Orte» . aus den Wahlplatz usw. Aber all baS hat nichts geuutzt, weil die Mathe-matlk unerbittlich ist. Die SDS ist durchgejallen und noch v-el ärger wird sie bei den Gemeinde wählen durchsallen, die der Obergespan jetzt wird ausschreiben müssen. Interessant ist, daß b»e Demokraten sogar nach den Wahlen eine Art Ausgleich zwischen der SDS uud der Koalition erreichen wollten, um für ihre politischen Anhänger wenigsten« etwas zu retten. Sie boten einige Konzessionen an, all die» nur darum, um die eine oder die andere koalierte Partei zu unterlaufen und damit sür immn-das gegenseitige Vertrauen in der Koalition zu untcrgraben und auf diese Art daS verloreue Termin zurüc^ugewinnen. Sie hofften, in diesem Fall mit ihrem Apparat auf dem Magistrat die Cillier für die kommenden Gemeindewahlen zu p äparieron, tue erst, im Herbst statisinden sollten. Aber auch daS ge laug nicht. Den» die Koalition hat, wie wir hören, diese Angebote glatt abgeschlagen und die Aus schreibung der Gemeindezahlen verlangt. D-ntsch nicht odltgeuer Gegenstand an den Mtttelichulen. Am zweiten »nd dritten StaatSgymnasium, ferner an der Realschule in Lpch-ljana. an den StaatSrealgymnasie» m Genscher und Htovomestv wird der «nobligate Unterricht des Deutschen in den unteren Klassen nach dem alte» Lehrplan eingeführt. Welche ist die A0«rfchönste? vte ie kannte Schönheit«k»»kurrenz. welch« die amerikanische Film»e!iltschaft „Fanamet' veranstaltet, Ist nun in allen Ländern, die dafür in Betracht ge'omme» stcd, beendet. Zahlenmäßig hat Polen dte meisten Schönheiten geliefert und, wie verlautet, soll dte «llerlchSafte, die Mij Poionia, einen wahrhaft wunberfchöneu Typu» daistellen. Zu der Elite der au«erw!hllen Schöahetten gchöit, wa« schließlich ietdstverfiindllch tst, auch die Vertreterin Wien« und Oesterreich«, Frau.Hltd« Bird. Ja den Schleier d«S <8 heimniiMUen find vorläufig noch hl« orientalischen Schönheiten, Griechinnen, Bulgarinnen, Tüiktnnen usw. einzehüri. Sie bereit» gemeldet, «erden stch dte Siegerinnen der einzelnen Länder ansang» Frier in Wien zur letzten «u»wahl veilawm.ln. Die Selell-fchafr „Fanamet" gewährt den Bewerb-r.niren bet dickem Nntaß freie Hin- und Rückfahrt nst hie angrhendin Fitastai« auf jene Ort« aufgeteilt werden, in welchen die GefeNlchaft filmt. E» kämen all» in Vetracht Holtyweod, Cutver Eil?, vur-barik, Reuyoit, Budapest, Wien, Pari«, vor -Sem avcr Berlin. Die Krage, die nun »Ue am metste» inttr^steri. ist die: Welche wird dte Allerkchönste der Schönsten fein und welch« wtrd den längsten Vertrag und damst dte besten «ns stch ten auf eine Karriere al« Filmstar erhallen? Denn fchließlich bedeut«» alle Mcfc Bntxigt nur feviel, daß den neuen Fil»fch«^ptetertnne» Se» legenhett geboien wird, stch »u zeigen bz«. stch auszuzeichnen. Und im vorhinein kann man e« wirklich von keir-er jagen, ob ste al« Filmstar ta»iichlich entsprechen wtrd. lleberau« günstige »uSfichten hat tm übrigen die Vertreterin der Tlchechojlowaket: da» tst »ämUch niemand anderer al» die bereit» bekannte reiz«»»« Fiimjchau-ipielerin «n»v Oadra. Im übrigen ist et »>« znm Fevtl nicht mehr >o wett, dcher werd«« wir bat» da» Schickjal deijentgen Bea»td Bciracht kamen, stch europäticher V»rühnuh«,t erfreuen. , „ITO" die best« Zaliripaat«. Äilychaft und Verteht ^ Marburger Arbeltsmarkt. vom 23. b « 30. Jänner habe» KL männliche und 52 weibliche Personen Arbeit gesucht. 22 maunlichen «ab 42 wervlichen Personen wurde Arbeit ang«dote», :iv Personen haben dteselb« bekommen, außer Evidenz würben 13 Arbeiter gesetzt unv 29 Arbeiter statt abgereist. , ,j : i: j ? . • v Nummer 10 Cillier Zeitung Seite 5 9 Aaul Kammcrfjek». ber meine Geschichte tst keine sonnige' vielleicht wär'S bess r. Ihr hättet einen anderen gerettet, dem mehr am Leben liegt al« mir * .Ihr müßt Euch nicht so traurige Gedanken machen," begütigte der Meister mild und freundlich, al« säße ein vcrschreckier Vub bei ihm. .Schaut, e« ist noch lang nit zum Anzweifeln. Nach jeder Siurm-oacht kommt ein lichter Morgen. So wird e« auch in Eurem L^bcn sein. Glaubt mir getrost.' Paul rahm, als hät e er nicht« g-HSrt, wieder da» Wort: „(£* wiid Euch wohl bekannt sein, daß da« Land der Schwedin ui endlich weit von hier im hchm Norden liegt, doch tst nicht immer Winter dort, wie viele von Euch glauben mögen. Der Sommer ist «!n langer lichter Tag. Die Wialernächte, kalt und hell, gehcimni«. toJ b Übt von tausend Schnee- n»d Rauhreifmärchen, stnd von uralten heiligen Sagen durchzöge». Min Land ist schön, da« könnt Ihr glauben." Paul Hzm-werij ld hielt iune. Hellt RZie sttcg ihm in die Wangen, aus feinen leuchtenden blauen Augen blach ein warmer Qlar) und seine L'pp n bebten leise. V rwundeit schaute ihn Meister Thoma« an. Solch ein staik « Lt.'i stak in dem etvstlbigen traurigen vurschcn? List war, al« ste d;n Schweden so lebhaft redm hörte, sachte h.'iang.sitlich n und mrchi« stch auf dem Gemiis beet dicht hinterm Birnbaum, wo ste schon Bor mittag gejätet hatte, zu schaffen. Wiederum schlug ihr da« H:tj zum Zer'pringen. Wenn nur der vatcr nicht meik.e, daß ste da war l Kein Wort von di> Schweden« Eljähtanj entging ihr. „MiincS Balei« weite« Gehöft lag in dem frucht baren Tzle des Klaielf, wo dieser, auS den hshco westlichen B-rgen komm-nd, die Ebene betritt So weit da« «--ge reichte, gehörte alles Land b « zu den blauen Bergen, an deren stcilea Hängen unsre großen Rinder» h,den weideten, dem stolze» H.nrik Hammcrsjil». So hieß- m in Vaiu. Ich war sei« einziger Sohn und meioer schönen zarteu Mutter Li blinz. M in Vater fiaib. al« ich kaum dr-i Jrhre zählte, an «ine, hitzigen Krai kh it, die damals viele im Lande miinahm. Ich weiß von ihm nur, daß er Hochgewachse«, blauäugig und licht war wie Golt Baloer, von dem mir m.ine MutUr erzählte, al« ich h raurvach«. De« Vater« Lugen waren groß, voll Glanz uns Wärme, und wenn er lächelte, da war« wie eitel S rin.mch.in, MS er nicht m>hr war, sagte die Mutter oft, <« sei mit ihm de« H>us i Licht erloschen, e» sit da>in neu kalt und düster geworden. Hatt' ich auch keine Brüder, so fand ich bald «ute Kameraden. Der Nachbar, dessen van hohen dunklen Fichten umhegte« Hau» weiter untm am Klirelf stand, hatte zwei Söhne. De« Olaf und den Glich. Jener, um ein Jahr älter, war blond wie ich, groß und breit, doch ruhig und besonnen, Erich dagegen war h.ftig und hitzig, HUte braune Haare und »ugen und wollte manchmal, wenngleich zwei Jahr« jünger, mich und seinen Bruder meistern. Wir drei wurden gute Gesellen. Und ich liebte die beiden Jungen, al« ob ste meine leiblichen Brüder gewesen wären. Wir lernten zusammen beim Pastor und ritten alltäglich auf unseren munteren Rößletn am klaren Fluß entlang zum Kirchdorfe hinaus. Im Winter aber glitten wir, mit langen schmalen Brettern an den Füßen, über den blendend weißen Schnee und sachteabsallende» Gelände zu unsrem freundlichen alten Lehrer. An langen Winterabenden saß ich mit meiner Mutter in der weiten, niede rn Stube mit der geschwärzten Decke au« wuchtigen Balken am warmen Ofen. Draußen heulte der Nordwind um da« Hau« und die wilde Jigd brauste vsrüber. Die Mutter aber erzählte mir mit ihrer warmen weich.n Stimme au« den alten Liedern der Edda, von Göttern und Hilden, vsn Elfen und Zwergen, von Feen und Scbolden gar wunderbare Dinge. Erst glaubte ich alle» und malt« mir au«, wie ich dereinsten« selbst solche Wunder erleben und ein gewaltiger Held weiden wollte. Später wußte ich, daß c« bloße Märchen witen. Doch hatt' ich ste darum nicht weniger lieb. Ich war schon ein großer Juuge, wohl an die fünfzehn Jahre, al« i h einmal, mit meinen Freunden in den Bergen jagend, in einer Mondnacht auf nebliger Wiese die Elfen tanzen sah. ES waren j, nur feine, sacht bcw-gie N^belschleter, die dicht über die Wiese durchcinanderwobcn. Daß waßte ich wohl. Aber ich wollte gerne Elfen darin seh:a, wie ich ste mir erträumte, samt ihrem Könige, der ein blitzend • Kiönlrin und ein TeufelSschwänzlein hatte. In der Halle nnseie« Hauses hingen an der uralten Holzwand Harpunen, Schwerter, Bogen u»d «öier au« längst v.'rgangenen Zeiten. Daneben- Brünne, Helm und Schild, nebst dem ««bleichten Schädel eine« Sich». Ein schwerer, ungefüger Slreithamm r war an dte Wand genagelt, «l« K nd hatte ich Angst vor d m Geiäte, bi« mir dte Mutter vou dessen H ikurf. erzählte. 83 war die« eine Sage au« ururalien Z iten und schien mir doch so glauthrft und verständlich. Im fernen Norden liegt im Eismeer eine Insel, Giönland geheißen. Dort hatte stch der Glaub! an die hudntschen Gölter durch viele Jahihundeite erhslica, während sonst überall schon da» Christentum herrschte. So mancher Freie hielt dort oben fern von aller Welt, noch an O:h-u und Bslder fest. Und solL> ein Freier erschlug eins} einen Boten der neuen Lehre, der in sein HauS gedrungen war. Dafür wurde er von dessen Anhängern überfa'len und im Kamp'e getöiet. S.tne Söhne ab-'r mit ihren Knechten mußten fliehen. Mit ih,em kleinen Schiffe, denn ste waren Walfischfänger, fuhren ste kühn in« weite Meer hinaus und landeten nach vielen Tagen voll Mühsal und Gefahren an unser « Lande» westlichen Gestaden. Bon dorther zogen ste landinwärt« über unwirtliche Berge bi« i»S Tal de» Klarelf, wo st- den Hof erbauten und seßhaft wurden. Dem Shuherrn zum Gedenken, dessen Streithammer He mitgebracht, und nach de» wetten Felx, da« He nun bewohnten, nannten ste stch H«nmerfj lde. Der Nachbar lachte über diese Geschichte. Doch meine Mutter glaubte fest daran. Hatte ste ihr doch «ein Bater, al« er st- »u freien kam, erzählt. Ich aber sah von jeuep Tag die alten Waffe» ehrsürchtig an und dachte dabei meiner Borfahren, her wetterfesten grönländischen Walfischfänger. Eine» Tage« erklärte unser Pfarrer, wir hätten de« LUetatlchen uud Griechischen nunmehr genug erlernt, um die hohe Schule von Upsala zu beziehe«. So nahm ich schweren Herze»« Abschied von der Mutter und wanderte mit metue» wohlgemuten Fieund n zur ehrwürdigen alten Untverfi-tätSstadt. Da gab« unendlich viel zu sehen und noch viel mehr zu lernen Jh dachte nur zu oft der ferne« Mu ter, wie ste nun so einsam sei, und an den stolze» ernsten Hof der Hammcrfjelde. Doch schämte ich mich, ehe ich wa» Rechte« gelernt hätte, heimzuk.hren. Auch weite ich Olaf und Erich nicht verlossen, weil e« mir schien, daß ich ste nimmer miffeu könnte und w il ich mein höhste« Lebensziel in dieser Freundschaft sah. Al« wir an d e zwei I hre in Upsala waren, kam einmal im Flühjahr ein wshlvnstegelte« Schreiben an mich. Darinnen stand, da« um Weihnachten meine Mutter gtstvibe» fe und daß nach ihrem lode die Kaste» leer gesunde» wurden und die ganz» Wirtschaft herabgekom-men und rctiungtlo« verschuldet war. Ich wüide bisser getan haben daheim zu bleiben Dean jetzt war e» dahin grkommen, daß der Hof mit amt dem weittn Besitztum der Hamm:rfj «tos Körpers wird die Widerstanüskrastaerh8ht Brazay Franibranntwein ist in fallen Apotheken, Drogerien nnd Hanshaltungsge- schAften erhältlich. Generalvertretung und .Depot für SH8: Destilat d. d., Zeniun. • (elrelJij nl D:pit für Slntilei und MedjMiurjs: L SmiiOK, UllUiU;« Elektrotechnisches Unternehmen Karol Floriancic Celje, Cankarjeva cesta 2 (neben Steueramt) Installation von clcktrischeii Licht- und Kraftanlasent Telephonen, Glocken, Radioapparaten, Reparatur von Elektromotoren und allerlei elektr. 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Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für das ehrende Grabgeleite anlässlich des Hin-scheidens unseres teruen, unvergeßlichen Gatten, Vaters und Grossvaters, des Herrn lug. Michael Glaser sagen wir hiemit allen Verwandten, Freunden und Bekannten innigsten Dank. 8t. Lorenzcn ^ Rottenberg), am 29. Jänner 1927. Fanny Glaser Gattin Dr. Viktor Glaser, Justine Glaser Kinder HeUmnt und Günter Glaser Enkel Sißetuflmtr, Herausgeber «mb Schriftleiter: Fron, Schauer i* Celje. — 5>rud und Inlaut 3ktebt«bttbrm2et« ta Si'K K'r bi* Druckerei veraniworiiick: Vaui». m •£»*.