« Nr. Maribor, Gamstag ven t4. Äull ty2S »In < s« 6chrtMett»ny, V»r««n««,P »«chdn»«l,erei. MarU»o?. Weiievo uttca 4 selepho» ZH V«?ug»p?«i^e, k^dhoien. monattich . . 0in 20» Zuitetten . ... 2»-. vu'ch von . . L I Ausland. monaUlS) ... 20 . Civzewumme» vm d>» Z». vei 0«i«ettuns der Zellunq «>» de? ttbonnemenlsdelrag tür Slovenim lür mindeslei»» ewenMonal.aub«. Haid tar mindesten» dre» Monate «ln. zusenden. Zu deanIvoNende vrleke otzne Marke «erden nicht derücksi^ tigt. lnleratenannahme in Maridor de» der Ndmlnijtratioi» de? Zeitona. bei allen gröberen Annonce». eq>editionen d« k,. un» SS. Äahrg. Mordanfchlag im Ännenminifterium Sin Mazedonier feuert drei Schasse auf den StaatSpollzeiches Lazic und erschießt sich an Ort und Stelle -- Gin Racheakt des Mazedonischen Komitees LM. B e 0 g r a d, 13. Juli. Heute mittags wurde gegen den l5hef der öffentlichen Sicherheit im Ministerium des Innern, Z^ika L a z i l!, ein Attentat verübt. Gegen Mittag trnt ein etwa 30 Jahre alter, gnt> gekleideter Mann in sein Kabinett und liberrcichte Laziü ein Dokument. Während ^ ' zog der Unbe- kannte schnell einen Revolver aus der ' s .: und ^ .b a ' n Ll)i:f der Sicherheit drci ab, die denselben an der rech- ten Gchläfengegend trafen. Lazi6 stürzte sofort bs tiiberströmt zu Boden. Der Attentäter glaubte, seinen Plan völlig durchgeführt zu haben, lim nicht in die Hände der Polizei zu fallen, richtete er die Waffe gegen sich und jagte sich eine Kugel durch den Kopf. Auf die Schüsse hin eilten die Beamten herbei und fanden beide Männer in einer großen Blutlache. 2ika Lazi<^ wurde sofort ins Krankenhalts ttberfiihrt li:rd wird un» verzllglich operiert werden. Die Verwun-duttg erm'cS sich gliicklicherlveise nicht als sofort tödlich. Man glailben, den hohen Beamten am Leb?« erl^alten zu können. Der Mörder rinqt mit dem Tode und kam bisl)er noch nicht zum Bewußtsein. Seine Identität konnte bisl)er noch nicht festgestellt lverdel?, da keine Dokumente bei ihm vorgefunden ivurden. Aus der Tatsache, dast er beim Betreten des Kabinetts Lazit!' erwähnte, er sei aus 8tip gekommen, wird geschlossen, dasj es sich nm einen Rache akt des Mazedoitischen Komitee? handelt. HodZ^lc und die Vartelkn VriblÄvit lehnt dle Mitarbeit in der Skupschtina ab LM. B c 0 g r a d, 13. Juli. Der Mandatar der Krone, weiteral H a d Z! i 6 trat heute vormittags mit den Betretern der einzelnen parlamentarischen Gruppen in Fühlung, um ihre Meinung inbetreff der Bssd'tl's? nel'tf«^lcn . ' ??t^s zn erfahren. .Zuerst befuchte er den bisherigen Mw^sterprn'si^'enten B n ? i e e v i ^ im Minikterr^t^yräs'dsum. Seine Befprechung dauerte nur einige Minuten. Sodann begab sich der General in sein Kabinett, wo ihn bereits Dr. K 0 r 0 S e e erwartete. Attch d;?s? Nnterrednna war sehr kurz lmd währte nur sNnk Minuten. Wie in politischen Kreiden versichert soll Dr. Koro-z-.'f K?„ne erTlärt ha- ben, da^ die S l 0 w e n i f ch e B 0 l k s' Partei altch in dieser Angelegenheit von BukiLevi<;vertreten werde. Nm ' Nbr traf k^neral H a d i i 6 mit t^m radikalen Leader Aca S t a n o-j e v i s' ""n »l, fsne halbe Stunde fpäter mit dem Führer der Demokraten, Ljuba D a v i d 0 v i lng»?abme der Partei znm nelien Ka» binett zn präzisieren. Authentische Infor. mationen über den Inhalt der einzelnen ttnterreduuqe., konnten bisher nil!^ in yrsabrnna «'-brackt werden. ^llch in den einzelnen Ministerien bemerkt inau. das; sich alles aitf die kommende Regierung vorbereitet und das^ die Lösung der Kabinettskrise als beendet angesehen wird. ?'i manchl'm höb^r^n B<'amt?n macktt sich eine aemisie «Nervosität bemerkbar, die als ?rn,-ils?en eines neuen Berwaltnngs-slis^e'"' aucqclegt werden. Denn eS wird als sicher angenoinmen, das; alle jene höhe- ren Funktionäre, die sich parteipolitisch exponiert hatten, durch andere Köpfe er-setzt werden. Die definitive Liste der neuen Regierung dürfte morgen oder Sanntag zusammengestellt sein, sodaß am Montag mit der Beeidigung des neuen Kabinetts gereck-net werden kann. ^'M. B e 1 q a d, 1Z Juli Die Un"r-rrdnng des Generali HadZi^ mit Pribiöe- vis' dauerte liis 'ihr. D'escr erklärte nnch beendeter '.vühl,tn.inl)h'ne mit dem Mar>^datar der Krct'.«'.. dieser habe jlin g^» irkgt, ob die Bä t?r'ich-dcmo?ratische Koa. lition sein Kabinett unterfrüj'en lvürde, worauf ex geautivortet lzätte, das; oie Bedingungen des Generals sür jciue Partei unanneh'.ndar wären General .<^ad/:-'. bcicb sich hierauf zum König und blieb bei ihm bis lihr in Audienz. (5r erksärte -rnalistcn geaenks''??. er werde die Fs^hsttnanahme mit der parlamentarischen Grllppe fortseien. ..Kraffin" — der Retter Vtgllerl-, Malmgreen- und die Sora Gruppe gerettet LM. Rom, 13. Juli. Amtlich wird bestätigt, dah der Eisbrecher „Krassin" gestern um 21 Uhr die vier Ueberlebenden der Biglieri-Gruppe gerettet hat, nämlich den Marineleutnant Viglieri, den Lber-mafchinisten lkeecioni, den tfchechoflowaki-fchen Gelehrten Profeffor Dr. Beholtnek und den Radiographisten Biaggi. Die vom „Krassin" ausgeschissten Matrosen drans^en auf dem Eife vor und erreichten das rote Zelt. Unter größter Vorsicht und grosjen Anftrengltngen wurden sodann die vier verunglückten, die vollkommen erschöpft und krank waren, an Bord des Eisbrechers gebracht» wo sie gelabt wurden. Aus dem Rückwege wurde noch die Alpinigrtippe Sora aufgenommen, worauf der „Krassin" seinen Knrs nach den Spitzbergen zur^ick nahm. Sofort nach der amtlich^'n Bekanntgabe, daß nunmehr alle Ueberkebenden der verunglückten „Ital''^"-''^annschaft — eS besteht kein Zweifel mel^, dah die mit der Ballonhülle fortyptt"'^"''"b n ^.ann mit dem Lltftfchiff verbrannt sind — geret» tet sind, sprach der italieniische Gesandte den Sowjetbehürden im Namen '>i:steflie» rmig sür die RetttingSaktion den wärmsten Dank aus. Die heutige Presse dankt eben-falls der wackeren Mannfchast de^ russischen Visbrechers für die an den Tag gelegte Heldenleistung und die Rettung der Verunglückten ' > daft eS ebenfalls einem Russen gegönnt war, die ersten Radiomel-dunzen von der verschollen.«,, aus- sangen. l?M. T r 0 m s S, 18. Iu'^i. Nach einer hier eingetrossenen Radiomeldvng ist eS dem russischen Eisbrecher „Krassin" gelun-l»en. bis zur Malmgreen-^rupp« oorzusto- hen. Tie beiden italienischen Ofsiziere Zap-pi und Mariano waren völlig erschöpft, dem einen waren außerdem beide Beine erfroren. Der schwedisckie Gelehrte Malmgreen seligst war ber?;!? ?or cii-cm an den Folgen der furchtbaren ?trapa^en gestorben. Die beiden Italiener wurden so-sort NN Bord genommen. Der Leichnam MalmgreenS wurde ebenfalls mitgenommen und soll in der .<°»el?nat beltattet werden. T11. Oslo, 1."?. Juli. Die „Citt.^ di Mi. lano" meldet» dafs der russische Eisbrecher „Krassin", der gestern die italienischen Of-siziere Zappi und M a r i a n 0 an Bord genommen hatte, um 21 Uhr abends auch die Biglieri-Gruppe rettete. Ergänzenden Rachrichten aus Moskau zufolge hatte der Eisbrecher „Krassin" etiva fünf Kilometer von der Biglieri-Gruppe entfernt, Männer bemerkt, die ihm Zeichen gaben. Es war dies die italienische Alpini-gruppe Sora. Er verständigte sie, daß er sie erst später an Bord nehmen werde. Die russischen Flieger, die zuerst Marians und Zap-pi bemerkt hatten, teilten dem Kommandanten des „Krassin" mit, dah es mit ihrer Rettung keine Eile habe, da sie einen Eisbären erlegt hatten und mit Fleisch sür vierzehn Tage versorgt waren. O s l 0, 13. Juli. Der Umstand, dah nunmehr alle Ueberlebenden der „Italia"-Mannschaft gerettet sind, hat im ganzen Lande grosse Frende ausgelöst, die aber dadurch gedämpft wird, daß vam ?^atlonallielden Noald A m u n d s e n. der bereits den Süd-und den Nordpol bezwungen hat, noch im» mer jede Spur fehlt. ES ist darum an^Z'k'-h' men. dah der im Kampfe mit Nacht nnd Eis ergraute, hochgebildete und iis^erikr^ sumvathische Herr K?i »»er Rettung Hlndli-z und seine Mn».nschnsi sollni t-en Tod isi ewigen Eix gef»»Oen hat. Der heutige „Slovenec" bringt einen Artikel, der sich fast ansschlies'.lich mit der „Marburger Zeitunsi" beschäftigt, wobei der ziemlich durchsichtige Versuch gemacht wird, unser Blott als „deutsch geschriebene Filialzeit nng" des „Jutro" hin-zustellen. Es wird uns zum Vorwun geinacht, P r i b i-e e v i « als „fähigsten Staatsmann" und grossen Freund der „preömii" hingestellt zu haben, lvährend die Audien^;en des Innenministers Dr. II r 0 Z e c' totgeschwiegen worden seien. ^anz abgesehen davon,' dast wir auf diese absurden und grotesken AuMlle, die mit der Behauptung gekriint sind, dcs^ unser Veograder Berichterstattungsdienst vom Abg. Dr. 7. e r i a v inspiriert sei, nur wi-d^'rwillig antworten, sehen wird uns trotz-deni bentilssigt, folgendes festzustellen: Ter „Tlo^enec" irrt, wenn er unserem Blatte Tendenzen zuschreibt, die sich gegen die Slowenische Volkspartei richten sollten. Es ist von vorulierein klar, daß wir als unabhängiges Orgm^ der öffentlichen Meinung die p 0 l i t i s ch e und moralische Verantwortung fi'ir das Verbreche,, in der Skupschtina grundsätzlich dom damals mn Nttder befindlichen Regime zuzuschreiben gezwungen waren, ohne hiebei für die Ü^PPositionövarteien Stellung genom men z>l haben. (?s gibt noch ungeschriebene (^escj.^e der Moral und ?tbis, die nber den Interessen der sich besebde«iden P<^rteien stehen. Wenn die gegenn>ärtige Opvosttion in diesem Zilsanimenwnge grimdsäklirb ein Progrcmnn vertritt, welckies unserer nung nach den einzigen Ausweg ins Freie und die einzige ?1?i^glickikcit einer staatspolitischen und wirtschaitlickien Konsolidierung bietet, so i''t d.imit noch lanlic nicht gesagt, das; wir im Schlevptau der Herren Ä'. ^erjnv, Nadie und Pribikevi stehen. Nachdem aber der „Slovenec" die Spalten lm^eres Vlattes io au'merksain zn verfolgen schr'int, wird es im'hl angebracht sein, ihn daran zu erinnern, dai^ die „Marburger Zeitnna" in ibven Leitartikeln bereits monatelang vi?r der Bluttat w der S?ilvsck,tina ans die ?!otnx?ndigfeit der Ber-^as'llngsrevision im weitgebendst autotlomi-stischeu be.zw. ioderali'tischen ?inne hinge« wiesen Ta nun di nsiria^' ?^vvr>ntionS« presse zur damaligen Zeit diese Forderitng nicht in derart Präs'n^^etter Form an^qe« stellt batte. i5t wok>! der Beweis dafiir erbracht, wie sebr dir „Marlnlrger Zeitung^ ihre Sis)reibweise von den ..Instruktionen" des .<)errn Tr. Zers^w abbängig zu machen Pflegte... Es ist nur bedmierlich, daf^ de? „Elovenec". der vor Labien daS autono-mistische Programm no^i so bartnäc^ig verfolgte, bente ^r journalistischen ^evilionS-kmnpagne sernestebt, wofiir die .Marbur-ger Zeitnng'' gewis'. nicht verantwortlich qe-macht werten kan>i . . . Tie Unparteilichkeit der „Mardirrge? Zeitung" stebt wohl allster Zweifel, wenn man bedenkt das? in i^reei Spalten dle Vereine und Institutionen sowobl ^ler Slc»^ wemni als auch der Deutschen obn? Rück-sich! aus is»re parteipolitische Einstellung <^st^reun<>schaf^ geniesten. Tie Beobachtung d^csec- Grundsätze-? bat ^u ^?larte suchen vml verschiedenen Zeiten den Vonvili'^ de^-,.Gesgen. E» ist nur dem durch c^eignisse etwaS nerv?? gen'-ori/c'nl'n ..'^l^<'>enec^ vorbehalte,^ geblieben, ein l'll.^u phantastisches Ge« lchirr a-if-"-'."':r^'n. "nt dem unier Matt ^ivr den ^''e^en ^Lwositicn gespannt wl'^'den n'"ne. s «MMH, «en IM. Me Frage der rumänischen AnleMe . «Och dem Scheitern »er Berliner Verhtmdlnngen. LllS Berlin wird uns von besonders yut Unterrichteter Seite folgendes mitgeteilt: Bekanntlich sind die rumänischen Unter-htndln. vi- wrzNch In B-rlin '«r-n. °b' «reist, ohnc ein Ergebnis »» „ ^ nun die,. ?«.'l°ch- d» allgemein bekannt ist, «..iM» mSniichen Prelle imM- wied^ ^richt^ ^öttentlicht, ivelche besagen, dn,kretI->> w ^nglmd vnd Ämerifa konform gcht, «manischen Vertretern sehr klar die ^ dinWNgen auseinandergesetzt, unter denm ^Anleihe zustande kmn^ kann Es handelt fich dvbei zunächst da^, daß der «mä»ische Staat durch Erbringung «uen Finanz, und WMungsgesetzon mit «wer klaren Geste unter ^e bisherige^M heVose Mnanzwirtschaft einen dicken Strich Mcht und das Vertrmien, das heute gleich Will ist, stch zurück erobert. Es müssen wei-^rht« durch Rumänien die Borkriegsrenten w angemessener W-?se anerkannt und aus. «wertet werden. Dritten« muß die h^t^ z^^xtwn«ckbch das Bertranen z»r ganzen Aktion zu Wchihe». ,, l «eim man diese Vorschlüge einer objekti-W» PrÄftmg unterzieht, so bann man wohl tz«. d^ es sich im großen und ganzen Wa Mftderstündvche Dinge handelt und ibi» kti« dieser Bedingungen der Souve. MM» oder dem Selbstgefühl der rumäni-«e» Nation W nahe tritt. Wenn fich die » Regierung trotzdem bis heute mvisseS Fräulein Wahren, da^^ eben ihrer niedrigen .^rkunft weg?^ aus dem Schloß mußte, weil sie einem gewissen Jemand nicht ebenbürtig war, und du N'arst wohl am empörtesten über deine" Vrnders Wahl." Bi^sartig lachend setzt«' sil' Hillen: „Die Komtesse hat sich doch nicht etwa in den iuncien Doktor verliebt?" Marie Luise war bei den höhnischen Worten der Baronin bleich bis in die Lippen geworden. „Eleonore", wie häßlich du sprichst", sagte sie empört. „Wir sMten dem Doktor dankbar sein, denn ohne seine Tüchtigkeit lebte Helmar gewiß nicht mehr." „Zugegeben, Marie Luise, an seiner Tüchtigkeit als Arzt zweifle ich ja gar nicht, aber das schließt doch nicht aus, daß er ebm der Sohn eines gewöhnlichen Schuhmacher« ist und somit als Mensch für uns nicht in Frage kommt", sagte die Baronin lachend. „Und doch gingst du vorhin mit ihm in sehr angeregter Stimmung ins Dorf", erwiderte die Komtesse erbittert. „Ah, du hast uns belauscht, du bist wohl gar eifersüchtig", rief Eleonore schnell. „Eleonore, du vergißt dich!" mahnte die Komtesse, vor Erregung bebend. „Nein, nein!" rief die Baronin vollkommen ohne Beherrschung, und ihr schönes (Besicht verzerrte sich vor BoSlieit zur Grimasse. „Ich vergesse mich nicht, aber du scheinst dich an diesen Doktor wegiverfen zu wollen!" Marie Luise tvandte sich, von Ekel ersaßt, um und stürmte wie gejagt i,lS Schloß zuriick. In ihreu: Zimmer angekommen, ließ sie sich auf einen Stuhl fallen. Alle« in ihr tvar aufgewübl». fchluß an Deutschland, der ein alte« Ziel des österreichischen und deutschen Liberalismus sei. Dieser Traum lebe noch immer in beiden Ländern. Die natürliche Evolution beider Länder sei der Zusammenschluß, da sie dieselbe Sprache sprechen und dieselbe Zivilisation hätten, und ferner ihre wirtschaftlichen und industriellen Interessen eng ineinander verknüpft seien. Während für Deutschland der Anschluß nur eine Aspiration sei, bedeute er für Oesterreich eine Notwendigkeit, wenn der Völkerbund es nicht für immer unterstützen will. Das Blatt erklärt, daß Frankreich und die Mächte der Kleinen Entente die Unterstützung übernehmen sollten, die der Völkerbund bisher aus^ilhrt hat, da sie die einzigen seien, die sich diesem Anschluß widersetzen. Hiezu hätten sie jedoch keine Neigung. Statt dessen greifen sie zu Polemiken und zum Druck und bieten unwahrscheinliche Alternativen an. Einer der Gründe für die Fortdauer der Rheinlandbesetzung sei der, daß Deutschland verhindert wird, den Anschluß an Oesterreich zu vollziehen. Der vom jugoflawisi^n Außenminiistkr Oesterreich unterbreitete Vorschlag sei schon deshalb nicht durchführbar, weil Oesterreich nicht in eine Koalition gegen Deutschland eintreten könne und tveil es überhaupt kein Donauwirtschaftsshstem geben könne, da alle Donaustaaten Hochschutzzöllner seien. Wenn Oesterreich einem solchen Donaubund beitreten würde, müßte es einen Hochschutzwall gegen Deutschland errichten. Im Herzen Europas werde daher ein Zustand künstlich aufrecht erhalten, der im Widerspruch «stehe zur Gerechtigkeit, zur gesunden Politik und Wirtschaft, weil die Furcht besteht, daß trotz Locarno und Völkerbund Deutschland und Oesterreich geeint stärker sein könnten, als getrennt. Das Recht der Selbstbestimmung werde daher von den Mächten der Kleinen Entente ab- gelehnt, die ihre Existenz dieser Selbstbestimmuno verdanken. // Der Bettler Europas" London, den 12. Juli. Der „Manchester Guardian" erklärt in einer Be< sprechung der Bestrebungen zur Vereinigung Oesterreichs mit Deutschland, Oesterreich sei durch die Friedensverträge so sehr ver-stiiinrinelt worden, daß es in seiner jetzigen Gestalt stets der Bettler Europas bleiben müsse. Blatt erinnert daran, daß di« Vereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reiche immer ein altes demokratisches Ideal war^ das heute in den beiden Ländern wieder auiflebe. Ter Zustand Europas sei alles andere als gerecht, verständig und wirtschaftlich begründet. Der Gedanke einer Wirt schsftlichen Donaukonföderation sei nicht lebensfähig. Man ^be Oesterreich das Recht der Selbstbestimmung genommen, dasselbe Recht, auf dessen Grundlage die Staaten t>er Kleinen Entente gegrün^t wurden. Da Frankreich und die Kleine Entente es waren, die den Anschluß Oesterreichs verhinderten, so seien diese Staaten zur finanziellen Unterstützung Oesterreichs verpflichtet. Man habe anscheinend vergessen, daß eS die Aufgabe des Völkerbundes sei, zwischen Recht und Unrecht zu entscheiden und dementsprechend seine Entscheidung zu treffen. Das Blatt weist darauf hin, das; durch die Vereinheitlichung des lZisenbahnsystemS, der Rechtsangliederung und anderer Masj-nahme«, sich eine tatsächliche Annäherung zwi schen Oesterreich und Deutschland vorbereite. Im Hinblick auf diesen Prozeß sei es töricht, an den Verpflichtungen der Vertrage von Versailles und Saint Germain festhalten zu wollen. Diese Pavagraphe geben nur den Mächten, die dem Anschluß widerstreben, einen Borwand zu fortgesetzten Polemiken gegen die Vereinigung der beiden-nach der natürlichen Entwicklung zusammengehörigen Länder. Ein Bild vom roten Äelt Die erste vom Flugizeug auS gemachte l pe, die noch immer ihren SerzweiflungS-Aufnahme von dem L^r der Nobilegrup-1 kämpf gegen das Eis führt. Wie entsetzlich die Baro7rin sich gehen ließ! Der Ekel überkam sie aufs neue, als sie an die soeben erlebte Szene im Park dachte, und zugleich überströmte sie ein heiße«, nie gekanntes Mcksgefühl. Ja, es wir mit ihr in den wenigen Tagen eine Veränderung vorgegangen. Sie war fehend geworden, hatte all die alte, lächerliche Tradition abnestreift, und Dr. Straube hatte das zu Werke gebracht. Eleonore von Huttenstedt hatte ganz recht, und sie hatte auch darin recht, daß sie vorhin eifersüchtig gewesen war, als sie ihn mit der Baronin ins Dorf gehen sah. Mit einem Schlage wußte sie jetzt, was sie die Tage trotz der furchtbaren Sorge um den geliebten Bruder so unruhig gemacht hatte. Eleonore von .Huttenstedt haile ihr in ihrer Bosheit die Augen geöffnet. Sie, Komtesse Marie Luise, liebte Doftor Straube, den einfachen Landarzt, den Netter ihres Bruders, den Sohn t>eÄ ^'Schuhmachers. — Mochte man noch so höhnen, sie würde diesen ernsten, tiichtigen Menschru dennoch k7eben, und ihm freudig solgrn, wenn er sie einst als i?Yeib b«'g«hren n>itrd<'. Sein Weib — Marie i'uis,' sllisterte es selig vor sich hin, und ein sliszer ^ chauer durchrann ihren I^örper. Wiirde der junge ^^lrzt sie WiederltebenV Sie dachte an seine Augen, die sie in den Tagen oft freundlich, ja zärtlich angeblickt hatten. Mitten in ihrem ersten Traum von Glück schellte die Klingel des Wärters. Sie sprang erschrocken auf und stürzte auS dem Zimmer. Wenige Mnuten später trat sie leise inS Krankenzimmer. „Der Herr Graf hat soeben nach Ihnen gefragt", raunte ihr der Wärter zu. Marie Luise trat schnell an ihres Bruder« Bett. Helmar von IngSheim hatte die Augen offen, und ein Freudenschein glitt über sein Geficht, als er fie erkannte. „Marie Luise", flüsterte er leise, „wie lange liege ich schon h^? Ich besinne mich dunkel — die Fahrt zum Bahnhof — ich wollte den Zug noch erreichen — da muß ein Unglück geschehen sein. Ist eS so?" Die Komtesse nickte, und sagte: „Sprich nicht so viel, .Helmar. Wie fühlst du dich?" „Mein Kopf schmerzt stark, sag' mir, ist damit etttmS nicht in Ordnung?", forschte der Kranke we^er. „Du hattest dich stark verletzt, doch nn» ist alles g>t!" „Und der Thauffe^r, der Fritz, Marie Luise?" „Er lebt und befindet sich wohl." t8o»tse»u«s SmnSvaq, V'en 74. Iick?. M cH/ SlolW im Sterben Der frühere italimische MinisterprSfident Wolittt ist so schwer erkrankt, daß man sein hlckdiges Ableben befürchten muß. Die Lumpereien Noviies B e r l i n, IL. Juli. Das ,^rliner Tageblatt" veröffentlicht ein aufsehenerregen des Telegramm seines Simderkorrefponden-ten in Tromso: Nobiles Bericht, der allM geschickt wichtige Punkte umgeht, erweckt hier große Verwunderung. Dtt ganze Bericht über die Losreißung der Luftschif>fgondel beim unerwarteten Auffchlag auf dem Eise, nachdem die „Jtalia" durch Gasverlust beim plötzlichen Reißen der HMe jäh abgestürzt war, erweckt nur Skepsis, seit man weiß, daß sogar ld^ls empfindliche Radiogerät heil geblieben ist. Man ist versucht ein vorbereitetes Manöver anzunehmen, bei dem alles, was als wichtig gerettet werden sollte — «man erinnere sich a« die 2b<) kg Proviant — vorher nach der Kvmmandogondel gebracht wurde, während der Rest, der even tuell geop-s^rt werden mußte, zur Ausbalancierung des Lustschiffes am anderen Ende u?rtergedracht war. Daß es Absicht war, in jedem Falle alle Menschen zu rettm, ist seWverständlich. Immer seltsamer erscheint das Verhalten der Mannschaft der „Citta die Milano". Nobile brachte auch ein Notizbuch mit, in dem alle Telegramme verzeichnet sind, die er seit dem ersten Tage der Katastrophe abgesendet hat. Sein Sen-dvapparat war keine Minute unbrauchbar. Hat die „Citta di Milano" die Telegramme nicht aufgefangen oder hat ihre Besatzung die Funksprüc^ verschwiegen, bis durch Ninateurc'Mp'vng die Katastrophe bekannt wurde? Mmt ist hier der Ansicht, daß zwischen Äkvlgreen und Nobile bereits seit dem ersten Start, den Malgreen nicht wünschte, eiiie Spannung herrschte. Malgreen und feine Bockleiter bevamen keine Waffen mit und ihr ^uhzeug war für die Expedition Völlig ungeeignet. Mysterien der Lüste Bei LebMten war der Bankier Lö^ven-stein ein Finanzmaml von weltbewegender Invention und Unternehinungslus^ Nun, ^ er zum letzten Male die internationale Börsenstimmung in Aufruhr brachte — vorausgesetzt, daß der in den Lüften rätselhafte Verschwundene hier aus l^den nicht doch noch e^n postHumes Lebenszeichen von sich gibt —, ist Löwenstein nicht nur als eine Finanzkapazität von unbestrittenem Weltruhm, so?ldern zugleich auch als ein Förderer zeitgenössischer Klinstmöglichkeiten, als ein Wegtoeifer neuer kinomotographi-scher Wtmdereffekte in die Hallen der Ewig, keit emgezogen. Noch ist das Mysterium Löwenstein nicht geklärt. Vielleicht handelt es sich in der Tat um «ine aeronautische Tragödie von bislang noch nicht erlebten Konturen, vielleicht aber entpuppt sich die geheintni.^volle Affäre am Ende bloß als ein launiger Vörsentrick größten Stils, durch dessen Witz und Dimensionen dieser außergewöhnliche Zdonjunkwrkenner sich selbst übi'rtrifft. Die Möglichkeit ist — wie gesagt — ge^^et>en, daß sich die legendären Ne^'l um Löu^nsteins Person wieder lüf. ten und daß un> an^ den? sich beiter ver-tetteilden Dulchnieer ein Schälk ^ttösch entigegenlächelt. Aber die Mystik der Lüfte scheint durch den Fall Löwenstein für alle künftigen Zeiten begründet. Das hat uns eben noch gefehlt! Seit Awei Jahrzehnten gehört nun der Aeroplan zu dem ureigeirsten Requisit dieser technisch beschwingten Epoche, aber seine spezifische, für Kolportageromane und Filmzwecke verwendbare Romantik hat er bisher dem auf neue Sensationen begierigen Zeitgenossen vorenthalten. Was hat doch die gute alte Eisnbahn auf diesem Gebiete alles schon geleistet. Me hurtig sprangen doch couragierte Allerweltgenies der Filmsphäre aus dem einen rasenden Expreßzug in den anderen, verbargen sich auf dem Waggondach und unter dem Puffer, führten die verwe' gensten Nick-Carter-Stücke aus. Nur herbei, ihr Helden aus Hollywood! Eine neue wunderbare Chance winkt, — es gilt, den Zauber der LiÄe und der Krimin^istik nun auch in der Luft für die Leinwand festzuhalten. Schon bisher arbeitete zwar de? Film im aviatischen Fach, aber auf eine Weise, die noch wnge nicht alle Möglichkeiten erschöpfte. Auf die Wundereffekte einer bisher unerfchlofsenen äviatischen Romantik hat zuerst der Bankier Löwenstein hingewiesen. bewies durch sein mystisches Verschwinden, daß nicht nur Erde, Wasser und Feuer, sondern auch das subtilste und durchdringlichste aller Elemen te, die Luft, zumindest doch für das Zeitalter der Aeroplane ihre besonderen Geheimnisse hat. Und nun harren wir voll>^r Spannung der neuen Lufteffekte gewiegter Filmregisieure, die uns das ätherifche Jagen und Aneinandervorbeijagen, atemraubende Todessprünge von einem Aeroplan in den anderen, die zehrende Lohe der Liebesleidenschaft, Mord und Selb-mord in der Luft vor unseren erstaunten Blick zaubern und das okkultistische Experiment vorführen werden, wie mit Flug-zeugsflewalt einhersausende Menschenkörper sich Astralleibern gleich substanzlos im Aether verflüchtigen. Löwenftein h^t durch seine Todesbravour hiefür den ersten Wink gegeiben. Dos älteste Gdevaar Ver Welt — in Äugoilawien B e o g r a d, 13. Juli. Vor wenigen Tagen haben, wie aus Ze-mun berichtet wird, die Behörden festge-ftellt, daß im Kreise Arangjelovac ein Ehepaar seinen Wohnsitz hat, das nicht nur das älteste des Landes, sondern aller Wahrscheinlichkeit auch das betagteste des Erdballs ist. Demetrius Filipovi<< und seine Frau ^ivana leben seit ihrer Kindheit im Dorfe Vrbiea. Als kürzlich eine Kommission mit einer Anzahl von Berichterstattern bei Filipovio erschien, konnten sie aus einem Dokument festi'tellen, daß dieser im Jahre 183ö bereits das 21. Lebensjahr erreicht hatte und schon verheiratet war. FilipoviL zählt demnach volle 11V Jahre, während seine Gefährtin um drei Jochre jünger, also 107 Jahre alt ist. Da das Paar 1839 bereits oerheiratet war, so lebt es schon 89 Jahre, wie es ängibt, in glücklicher Ehe, umgeben von einer Schar von Enkeln und Urenkeln. Filipoviö bat nie geraucht und nie einen Tropfen Branntwein getrunken. Sein letztes Gläschen Wein hat er sich vor dreißig Jahren vergönnt. Das Ehepaar ist noch rüstig und im Besitz seiner vollen geistigen Fähigkeiten. t. Auch eine Moral. Wie wir dem .Ju-tro* entnehmen, ist in Sarajevo eine Sammelaktion für den Mörder PuniSa Ra ti^ begonnen worden. Um die Zirkunft der Kinder deS»großenHero-n^ RaSi^ zu sichern, find angeblich in Beograd b^'-reits LÜO.OM Dinar gesamTnelt worden. t. Hans Trog gestorben. Der Feuilleton-Redakteur der ^Neuen Zürcher Zeitung'^, Dr. HanS T r o g, ist Dienstag nach la^i-gem Leiden geswrb^. Trog, Schüler Jakob BurckhardtS, und ursprünglich für die akademische Laufbahn ^stimmt, machte durch sein enormes Wissen auf altm Gebieten der Literatur und der bildenden Kunst daS Feuilleton feiner Zeitung zu einer Fundgrube vou Belehrung. An größere» Arbei- ten hat er Studien über seinen Meister Jakob Burckhardt und über Hodler hinterlassen. t. Tod des Bankiers Michel Lazard. In Paris ist der Bankier Michel Lazard gestern gsswrben. Er war Mitglied der bekannten Bankiersfamilie Lazard-Fröres, die ebenso wie Rothschild zu den Finanzmächten der Welt gehört und mit den Lazard Brothers in London und Nawyork eng verwandt ist. t. Ein Enkel Rockefellers im BSlkerbund-sekretariat. Aus Genf wird berichtet: Der Enkel des amerikanischen Multimillionärs John Rockefeller, der 21jährige Student M. Rockefelle r, wird am 11. August zu Studienzwecken in die Informationsabteilung des Völkerbundsekretariats eintreten. Der junge Rockefeller unternimm: augenblicklich in Begleitung des amerikani-fchen Mitgliedes der Informationsabteilung des Völkerbundsekrctariats Sweet-j e r eine Informationsreise durch einige mitteleuropäische Staaten. t. Neue LuNlszigarren. Wie an zuständiger Stelle in Erfahrung gebracht werden konnte, kommen im September zwei neue Zigarrensorten in Verkehr, die die Bezeichnung „Flor de Havana" und „Perla de Euba" führen werden. Die erste l^rte wird acht, die zweite sieben Dinar per Stück kosten. Die neuen Luxuszigarren gelangen in Zedernholzschachteln zu 24 Stück in geschmackvoller Ausstattung in den Verkehr. Sie werden in der Zagreber Tabakfabrik erzeugt. t. Die jugoflawische Auswanderung im Mai. Nach Angaben des Auswanderungskommissariates in Zagreb wanderten im Monate Mai d. I. 15^ Personen nach den Ueberseeländern ldavon aus Slowenien 224) aus, d. s. um 14S weniger als im glei- kieälerlsclie ..ÄWil" dere!t8 n»ck ke-, llle »m Kopte. Lzdezeitjxtljen Ausfall, und kielte »u, äenselden. Lell »veiterer Letulnctluox slvt «Ue cten ve»kamm«fien l^sqkvurxeln ?mürk unll er»' 7iedt lten k1»«ltlsum »u 5t«rk«n »o äa5Z«ul! äem k-dlen Kos)t neuerätnz» cl«8 t-lsss au5VScbst. Uck mit Lllols; in SdO ftllea erpsodt u. tUr cle» OedrHuck emplodlen.Lrtolxzjcber.Ke-cdanälunx elatscd! l»t io jeclei ^potdeke unä Droxu-ekte ettiSlUlct,. venn nickt, so venlien Sie Sick «o äi« (ieaelsIverUetusx iür e»NÄ 8.11.8 vsozuerie K.?. 0. 8udotic», lelepboi! VL7. — preis cler ^rozgen k^i«cke vm 85'—, ?kei5 äer lilelnen k^Isscke l)in kv—. ?W4 chen Monat des Vorjahres. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres betrug die Zahl der Auswanderer insgesamt 9432. Auch hierin ist ein Rückgang um 149 Personen gegenüber dem gleichen Zeitraum 1927 zu verzeichnen. Unter den im Mai Ausgewanderten gab es vorwiegend landwirtschaftliche Archeiter s68?Z). Nach Kai-nada wanderten 62-t, nach den Vereinigten Staaten .'j34, Uruguay 250, Argentinien 236 und Australien 57 Personen aus. — Rückwanderer gab es m Monate Mai 705 und in den ersten fünf Monaten 1923 insgesamt 2057 gegenüber nur 1319 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Daraus ersieht man, daß die Rückwanderung a»s Ueberseeländern ständig im Wachsen begriffen ist. Der merder Kebrlk' verhaftet Die sonntägige Bluttat im Volkskeller ist wohl noch allen in frischer Erinnerung. Ein schlichter Arbeiter im besten Mannesalter, Familienerhalter und Vater von fünf unversorgten Kindern, wurde in seiner edlen Bestrebung, die erhitzten Gemüter zu beruhigen und den ausgebrochcnen Ga't-hausstreit zu schlichten, im Gemenge mit einem Messer erstochen und war in wenigen Augenblicken tot. In der Verwirrung verhaftete die Polizei zwei Streitende, die als die mutmaßlichen Täter in Betracht kamen. Bald itellle sich jedoch heraus, daß sie am 5treil wohl teilgenommen, den verhängnisvollen Messiir slich jedoch nicht geführt hatten, worauf sie wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Die Polizei ging der Angelegenheit weiter nach und stellte den Me'serbelden bald fest. Es ist dies der 22jährige Bäckergehilf? Rudolf S t a l z e r, der schwer belastet erscheint. Die l5jährige Tochter des erstochenen Kebri?, die Zeugin des tragischen Endes ihres Vaters nxrr, erklärte nämlich bei der Polizei, sie hätte ganz deutlich gesehen, wie aus der gelchlolienen Faust eines Mannes eine blitzende Messersvit^e beraus-ragte, wie diese Hand blitzschnell nach der Brust Kebri?' wbr und gleich daraus der Vater blutüberströmt zusammenbrach. Dieser Mann war Stalzer, der aber nicht gleich aufgefunden werden konnte. Erst Dienstag gelang es, den Mörder auszuforschen und dem Gerichte einzuliefern. Stalzer stellt jede Schuld heftig in Abrede. Allein außer dem kleinen Augenzeugen spricht auch der Umstand zu seinen Ungunsten, daß am Tatorte ein blutbe-stn^itztes, geschlossenes Taschenmesser gefunden wurde, das ?tnl^er gebdrt. Es unterliegt keinem 5^weifel, daß der unglückliche Ur^iter und MiHkant mit diesem Meiner erstochen wurde. m. Todesfall. Am 12. d ist im Landesspital in Graz die ^berrevidentensgattin Frau Cbristine 5^ a r i n g, eine in Ma ribor allseits beliebte I^ran. nach langem. iKwereu Leiden im AUer von KS Jahre» M a r i b o r, lÄ. IM. geswrben. Die Beisetzung ftnvet in T>vaz statt. Friede ibrer A'che! m. Uebersledlung des städtischen Militär« amtes. Der Stadtmagistra: teilt mit, daß das städtische Militäramt wegen lleberfie-dlung in die neuen Räumlichkeiten im gewesenen Kiffmanwchen Hause am Elom-Skov trg 11, am 16., 17. und 18. für den Parteienverkchr geschlossen iew nnrd. m. Berhastet wurde der i.':^jährige Vinto B a l j a, der am 2. April d. I. ans dem Garnisonsspital in Zagreb entsprungen war. Balja sitzt nämlich wegen Desertion eine vierjährige Freiheitsstrafe ab. Zur kritischen Zeit erkrankte er aber und wur^ ins Krankenhaus überführt, aus dem er bei einer passenden ('''el^'^enheit entwich. Balp hielt sich inzwischen in Zagreb oersteckt, kam aber jetzt unter dem angenommenen Namen Vinko S k o b e r nach Maribor, um Arbeit ^ suckon. Hier wurde er jedoch erkannt, verbaitet und dem Stadtkommando überstellt, das ihn wie^ ms Stracha»s zurückbringen wird. m. Spende. Für die vollkommen minet-lose i^milic des unschuldig getöteten K e-b riL spendete V. T. M Dinar. .?>erzlich-sten Dank! m. Wetterbericht vom 13. Juli, 8 llhr früb: Luftdruck <>14, FeuchtigkeitSllvsier 3, Barometerstand 739. Tempenttur 26^ Windrichtung Bewölkung 0, ?^eder'' schlaq: Maribor 0, Umgebung: leiMer iKe-bel. ' * Konzert am Sonnrag. den lb. J»L im Gastbauje Plobl, Tsspw, Militärübnngs vlatz. 84^ * MiiitSrkonzert heute, SamstoA. »m Garren de? Gambrinusdalle. Abt'? * In Halkmndl'S Ziestaurant ^ndet beute. Samstag, bei jeder Witterung ew Fa-milienabendkonhert statt. auSgefübrt von der verstärkten .?^uskapeve. Sonntag schcvven- und Abendkon^rt. Stimmungs-mufik. Gemütliches K.mtzertlokal. 9^ * Heute Freitag Sabarettabend »»d Gi-tekonzert in der Velika kav«rna. Ab Non-^ag, vollitändia neues Prograim«. 8d1S IkiV Au» VW Zum Besuche des Vatrtoechen MmiMie «i. S-s'-rn «»ühn. baucht- d°s .visti/ie Ober^hlmpt der orchodoxen Klrche D i m itr .' i -. d« g-«°nNMt'g « ^«aila Slatina weilt, in Begleitung d« PrSsidente« d« »«stUchm R r a n v : 6, des Prova f'/n °Vi° Mi. ».mmyttn .md I'mc. « - w«.» M ° - Iim ° v ' », Ha.,i>inr-Nors von R->g- ^ ' Ptui. um deren Schenswürvlg- n i ^ bearükt und vom Professor 'Dr. -Y r a ?ä n i « du.ch dik -'Mlne-' M..mc g°- W d-r P°."«r» Mi. B°. ^s-i^'.na in das «Dominlkancrttoster, w^-lewit °bm «»I-um neu m.,«rgcb«ach. wird, NN» wurden »»w Konl'^mawr ^ r a b a r und Tirel.» P ' k ° durch w- adaptierten Säle gcle'ict. .> ch ^ Bc^'uckc Oberpettmi vwr^e I>ohen Gäste vom Vürgermei ter B r e n -? i ö bewirtet, worauf sie mit Automobilen nach Roaassa Elatina zuruc^kchrten. Ter P-atriarch m^d die ukivigen 5^?^rs6)a -ten waren voN dc- 5obe^ über d^e ^cHen.-wi^rdigftiten, die ihn^n b'e Nemc l^^er äui^-'n'l interessante '^tadt b-t. .^v.bes^ derc inn^te do^ neue Museum mit den ^01- kurzem entde6tcn FreSken und den lierr lichen 3tuckö im :»fettorium ->1,10'., t'^sen Tindru-k ouf die p. ^«brplankonserenz. ^ür Montaq, den d. ist i'n kiesiqen K'aAistr^t eine !^on« f-ronz von Interessenten sowie Vertretern >n^ Behörden ,m>' Wirtichnft.ikorvo?otio. nl'N 51^«'''^" l'ondt'runn ^er bestedenden Li s?nf'asmsiisl''0'-dniinq einl'i'r'ifen. Zwccf der ist. s.,.f den fowveteiten di^rden d?n ?>c.^s'i-fniikcn unserer l^eqend .?;,ss?.^.ft!-7kin>^un^s'n nnzur?' ok'n. r, kwe „rue Äutobu^linic. Wie in l^r-fahrunq o.e!"'u1^t werden fi-nnte, l!.?t der Proleftih'.: der n-uen 'A". tobu ^l.inie ^rapina—Zaiirk —Ptuj -Z^tale —^lotina. .-'^rcpina für den 1k». d. angeordnet. ?^''e 1?ntern?lim'iua lieqt, wie de-r?it^ seinerzeit erwnhnt. in den 'fänden cine> ,'^sl.zrl'bc'r llnternehw??^-. p. Der hiesig« Eotolverem feiert Heuer d?-. Iul'ilöum seines zwanzigjährix^en Be-swndes. ?li?it der Feier wird auck» die (i'r-ö'fmmg d^'ö neuen Turnpla^es im Vi)!?''-aarten verbunden sein. 'T'er Plah wurde in den beiden letzten ?)>onoten nollständi«? geebnet und bat eine Seitenlänge von (X) M<-ter. Tie temnische«i Arbeiten liegen in den dewübrten .^'^änden der Ingenieure -Oswald vnd ü^e^z. Die Arbeiten sind bereits so weit vorgeschritten, daß Qn die Beschüttung mit Rsch und feinem Sand geschritten werden kann. Zwei Drittel dez Platzes werden für Turnübungen und Schauturnen verwendet inerden, während der Rest al4 .Kinderspielplatz gedacht ist. Man lifoft, den Turnplatz in etwa einsm Monat beendet zu haben, woraulf die Eröffnung im September swtt-finden könnte. p. Aus den hiesige Rodintreiscn. Ptuj ^blt bereits fünfzig Nadioabonnenten. ab-gsseben davon, auch die Eingebung stark mit Apparaten versorgt ist. Infolge« dl'sscn denkt m^iu an die Gründung eines ??adioklub5, die demnächst bereits vollzogene Tatsache sein wird. Ta in Nalde die große Sendestation in DonlZale bei Ljublja-am d^m Vcrkel)r übergeben wir!^. ist eine noch stärkere Verbreitung der N'a^ioappara-te zu erwarten. p. Par??onzert. Am ko-nrineirden Sonntag lsi-ndet von ll bis 12 Il^r im Stadtpark ein ^Vromenadekon^zert statt. p. D«r Polizcibericht der vergangene» Woche weist 1.'^, Anzeigen wegen Uebertre-tung der Stnastenpolizeiordming, fünif?^er-lnftanzeigen, drei Anzeigen wegen Polizeiwidrigen Verhaltens, vier <^ewerbeübertrc-tungen, je zwei Anzeigen von Tiebstalhl n. körperlicher Beschädigung, zwei UnfallSan« zeigen, sc-wie eine Anzerge wegen lieber^ tretung der Badevorschriften und Trunkenheit m>k'. Die Poli^^i nahm auch ^wei Ver-lnktrierungen vor. p. Stadtkmo. Samstag und Sonntag geht der Prachtfilm „Weib, ergebe dich!" ein Drama au-? der Kriegszeit, mit Ivan s?'oH>juhin in d^r ?^uvtrosle über die ?ein NVlNd Sport : Im Radio Wien spricht am kommenden Diens-tag abend der Schwimmeister Mar« berger über „Das Schwimmen im Dienjste der Jugenderziehung". : Zwei neue Weltrekorde. In Utrecht ichwcvmm Frl. Baron Ä)Y Meter Brust in .'^.1 s,?. Aus Amerika wird ein neuer Welt^-lekord von .'»kojac gemeldet, der ?>ard in schwamm. : <>in Tennislanderkampf Oesterreich gegen den Deutschen TenniSverband der Tsche choslawakei gebt von beute bis Scrmi^tag in Karlsbad nor sich. Oesterreich ist durch die D-avis-Cup-Spieler Artens, Matejka und Tr. .^einfeld repräsentiert; für den Deut-'sche^: TenniWerband der Tschechoslowakei spielen Menzel, Sojka und Bertraud. : Das beste Ergebnis der portugisischen leichtk'thletischen Meisterschaften brachte der 1M^Meter^?auf, den Pascoal d' Alml'ido in W.8 Sekunden gewann. : Bei den französischen TenmSprofefsio. nalmeisterschaften, die in Deauville zur AuS tragung gelangten, siegte Najuch (Deutsch« land) gegen Nurke (England) st:?, tt:1, tt:1; Richter gegen ??egrr» i^:?, 6:? und Bnr- Reue Sportmoden Nn weißer Sportmantel in Korbfleht-Muster mit großen Tüschen, die in lsuch^sen den Farben bestickt sind. Dazu ein wlZißer Ledergürtel. Ein praktisches.und zugleich dez^nt'^s-Ten« niskostüm, -ifk nLnording"? be« vorzugt wird: Plu5-Aours und Lw.'at?:.' ke gegen Maximoff 6:1, 6:1, 6:0. In der Entscheidung stehen Najuch, Nichter, Burkc mid >der Sipanicr Plaa. : Reue Weltrekorde in Amerika. Bei den Ausscheidungskämpfcn der amerikanischen Olympiamannschaft im Harvard-Stadion verbesserte Lloyd H a h n den Weltrekord Peltzers über 800 ?)?eter von 1:51,S auf 1:51,4. Einen weiteren Weltrekord erzielte der Student der l^eorgia-Universität Hamm im Weitsprung unt 7.sl1 Metern. : Die besten Ergebnisse der norwegischen Ausschcidlmgskämpfe in Oslo waren: ?t>och-sprung: 7.^1 Meter. — 800 Meter: Strand 1:56,0. — Speerwerfen: Sunde <^2.5^ Meter. ^ Dreisprung: Fredriksen l-t.4.? Meter. — Disku-^we^ifen: Tranden ^2.56 Meter. : Slavia schlägt Sparta 1:0. Das Prager Pokalfinalespie^ endete gestern mit einem i^berraschenden Sieg ^der Slavia2n Frauenmeisters6?asten in Düsseldorf auf 11.86 Meter, ^^m Speerwerfen stellte Frl. Schuhmann außer .Konkurrenz mit 37.85 Metern ebenfalls eine neue. Weltbestleistung auf...Im Hochsprung verbesserte Frl. Rotte den deutschen Rekord auf 1.5^ Mtex^ Radio SawKtag, 14. Juli. Wien (G.r a z), 18.20 Uhr: Sonaten« abend. — 20.0i): Wl?eatle!is Schauspiel „Der letzte Schleier". Ans6?liesiend.Tanz« musik. P r e ß lb u r g 18.15: Konzert. — 10.15: Prager Sendlnui. — 22.25z Brünner Sendung. —Zag r e b 15.30; Nachmittagskonzert. — 20.^^5: Heiteret Abend. 22: Tanzmusik. _ P r a g 13: Deutsche Sendung. — 19.15:. HLfteret Abend. — 21: ?lus französischen L^Mn.^ 22.25: Brünner Sendung. — D a v e n« t r y 21.?;5: Stanl-'y Hol^H „Something in the Air". — 22.35: Tanzmusik. — S t u t t g a r t 18.15: (V,etstliche Gesänge au!? dem Elsaß. — 20: UeSertragung au^Z Baden-Baden: .^^ammermusik. Anschlieszend Fun?brettl. Sodann Tanzmusik. ^ F r a n k f u r t 10: StenozraHhie. — 20: Uebertragung aus Btiden-Vaden: Kammermusik. Anschließend Tanzmusik. — Brünn 18.10: Deutsche Sendung. —19: Franzis-sische Kompositionen. — 20: Daö ^'>esischs Drama „Der Glücksschlei?r". — 21.20 und 22..^^^: Au^is!<'llungskon5ert. — Berlin Die Sefchichte de« Vrote-»anttsm«« M Martbor Von Vr. Vl. ?' r s V n e r» j^arldor. Erzherzog Karl versuchte seine Nachgie-biykeit gegenüber den Protestvntsn mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln wisder gutzumachen, insbesonders da ihm Papst Nregor Xll7. (1572^1585) mit dem Breve vom 7. Mai 1578 deshalb schwere Vorwürfe inochte (s. Stelermärkische Ge« schich^Sblätter I. S. 71—73) und ihn auch andere katholische Kreise, insbesondere seine streng katholische Gattin Erzherzogin Maria dazu aufforderten. Im Okto^r 1579 fand in München eine Art Fürstenkongreß statt, an dem außer Erzherzog Karl noch ErzherWg Ferdinand von Tirol und Herzog Wi^lm von Baiern teilnahmen und wo Mi^ und Wege beraten wurden, wie die l^^egenresormation in Inneri^sterr«ich int Werk zu setzen sei. iIlwof S 62 ff.1. Echan vorher — im Jahre I.>70 — berief Karl auf Anraten seiner geistlichen Würdenträger noch Graz mehrere Mitglieder des kurz vorher gegründeten '^suitenor-dens, denen später noch weitere OrdenSmit« glieder folgten und die sich als beste Stütze« der Gegenreformation erwiesen. Sic grs«dv»ev hter ein Gymnasium, welche« vom Erzherzog auss reichste dotiert wurde> und bereits im Jahre 1578 den Charakter einer Hochschule hatte. Im Jahre 1586 wurde das Gymnasium mit päpsMcher Bewilligung zur Universität erhoben, ausdrücklich — wie es in der Stiftung4urkunde heißt ^ „um die katholische, von Vorfahren ererbte Religion, dort wo sie noch blühe, unversehrt zu bewahren und wo sie verfallen sei, auf dieseni Wege wieder herzustellen" szitiert nach Schuster). Außerdem wirkten die Jesuiten auch als Missionäre. Sie kcunen m^ch, da viele von ihnen der ffo^nenischen Sprache mächtig waren, in unsere Gegenden, wie z. B. im Jahre 1589 P. Michael Eaxdonäus nach Ptuj, wo er 16 Protestanten in den Schoß der .'il^r-che aufnahnl. Da d'e .^auptwaffe der Protestanten die in Bottösprachen übersetzte Bibel war — sie wurde bekanntlich in dieser Aeit von PrimusTrubar und GeorgDalmatin auch inS Slowenische iiieersetzt —, schrieb Leonhard P a-ch e n e k e r im Jahre 1574 sein pencjiuni Catl,eci5,ni in Selsuonics !jn-xiig«, das daH erste katlwlische slowenische Buch ist und sicherlich auch in unseren Gegenden Verbreitung fand. Andere Jesuiten veroffentNchten scharfe Polemische Schrift«i gegen die Proteswn, ten wie z. B. Sigisinund E r n b 0 f e r seinen „deinen und rainen Zdathechismus" und den „Evangelischen Wetter Han". Daraufhin antworteten auch die Protestanten — wie z. V. der Tübinger Profefsor Jakob Heerbrand — mit denselben, der damaligen .^)eit entsprechenden drastischen Mitteln. Eine weitere wichtige Waffe für die Bekämpfung des Protestantismus war die im Jahre l!>80 von Papst Grgor Xlll. in Graz errichtete päpstliche Nuntiatur, die hier bis zum I-ahre 16S2 blieb, worauf sie nach Wien übersiedelte. Noch im selben Jahre 1ti22. blieb, wovauf sie noch Wienrdgov re 1580 gbot Erzher^.og .^arl, daß in all^'n seinen Stä^ten^ Märkten u. s. w. nur „die tnahre katholische Religion geübt werden soll und daß man gegen dieselbe nichts vor nehmen dürfe". Ein Ichr später wurden in 12.000 protestantische Bücher ver-brlf Jahre alt und befand sich in Ingolstadt, wo er von den dortigen Jesuiten in streng l^^tholischem Geiste erzogen wurde. Zunächst übernahm die Witwe Maria die Regierung dt'r d^ci Läi>d-.'r. Später verwalteten die Länder bis zur Volljährigkeit des neuen Landesfürsten in seinem Namen zunächst (bis September 1503) der Erzherzog Ernst, später (bis zum Jahre 1506) der Erz Herzog Maximilian, (^'»erade zu dieser Zeit _ besonders in den Iahreu 1502, 1593 und 1504 — beunruhigten die Türken die Grenzen unseres Vaterlandes so sehr, daß siö) sogar die Bewohner von Graz und anderen Städten zur Flucht rüsteten. Unter diesen Vers)ältn!ssen war ai, eine wirksame Bekämpfung des Protestantisnras nicht zu denken; ja die protestantischen Landstnnde setzten damals (1591) sogar durch, daß der Proteistant Siegunmd Freiherr v. Herber-stein mit der Würde des Landeshauptmannes von Steiermark bekleidet wurde. Anfang? März 1.^»?^5 kam Erzherzog Ferdinand der Zweite aus Ingolstadt noch Mraz und übenlahm im Sommer 1506 nach erreichter Volljährigkeit die Negicrung. Damit l'egaun die eigentliche Gegenreforma-ton, die wir im nächsten Kapitel behandeln wollen ^ SamGtag, ven tt. Iurt. ?.'?arouriM Zettuns, Nr. lyi. 2l)L0: Bronne» und Br Preus;en würde seine Millionen zurückfordern, vielleicht nnt noch anderen dazu." „Sire, wenn Preußen diesen Schlag wagte — so billig würden wir nicht loskommen!" „Sie haben wohl Recht: sie fürchten mich zu sehr, sie würden mich behalten." „Es ist sehr wahrscheinlich, Sire!" „Sie würden meine Flucht oder schreckliche Repressalien fürchten und mich den Engländern ausliefern!" „Sehr wohl möglich!" „Denken S-ie sich nur: Wir beide in einem EisenkSfig, auf einem öffentlichen Platze Londons ausgestellt! Wie unglückliche Neger, die man in Honig taucht, da' mit die Insekten sie fressen , . Napoleon lachte laut auf, aber es klang Caulaincourt nicht natürlich. Eine Ahnung seines Schicksals blitzte wohl in der lebhaften Phantasie des .?kaisers auf. Zum erstenmal zeigte sich das blasse Gespenst von Sankt Helena ., . Dr. A. P. Die Lagreber Börse im ersten Halbjahr 1928 Z a g r e b, im Juli. Im ersten Halbjahr 1V28 hat sich der Verkehr auf der Zagreber Bärse in gtin-stiiger Weise entwickelt. Im Gesamtumsatz ist gegen das erste Halbjahr 1927 zwar ein leichter Rückgang zu verzeichnen, der jedoch kaum merklich ins Gewicht fällt, da sich der Rückgang hauptsächlich auf den Devisenver-köhr-bezicht und bekanntlich das Jahr 1927 ein schlechtes Erntejahr war und dementsprechend auch das ^visongeschäft unter den Auswirkungen zu leiden hatte. Hingegen ist im Effektenverkshr ein erfreulicher Fortschritt zu verzeichnen. Der Gesamtverkehr helief sich 1928 auf 16d9 gegen 1785.1 Millionen Änar im ersten Halbjahr 19S7. Hievon entfielen auf die einzelnen Kategorien in Millionen Dinar: Staatswerte im Jahre 1928 176.1 gegenüber 103.5 im Jahre 1927, Pfandbriefe 24.500, 21.750, Ba«kwerte 15.3, 13L, Industrie» und Handelswerte 8.2 12.2, Optionen 44.534, V, Devisen 1456.6, 1636.1, Va-luten 2.7, 9.9. Wie der vorstehenden Aufstellung zu entnehmen ist, ze^t in erster Linie der Berkehr in Staatswerten eine nicht unbedeutende Zunahme. Gleicherweise waren auch Bankwerte etwas flotter gehandelt, wogegen in Handels- und Jndustriewerten ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Das Devisen- und Valutengeschäft weist, wie bereits vorerwähnt, einen schärferen Rückgang auf. Was nun die allgemeine Lage anbelangt, so ist auif dem Bankaktienmarkt die im ersten Halbjahr 1928 zu verzeichnende leichtere Placierungsmöglichkeit dieser Papiere hervorzuheben, was auf ein wie-derklchrendes Interesse deS anlagesuchenden Publikums für Bankwerte im allgemeinen zu werten ist. Die Dividenden der einzelnen Banken waren in diesem Jcchre niedriger gehalten, doch lagen sie immerhin noch über dem Niveau des Einlagenzinssatzes und können durchschnittlich mit bemessen werden. In den früheren Bankwer ten, wie Erste Kroatische, Serbische, Laibacher Kredit, HyPotheVarbank, LandeS^ank ilÄlvajovo u. a., ist knapp nach dem Kuponabschlag und dem hiemit verbundenen Kurs abschlag eine aussteigende Kurstendenz zu vernlerken. die den meisten führenden Papieren den gm,zen Dividendenabschlag wie-dcrmn iim j^rse hereinbrackilte. JnJndustriewerten war der Verkchr hauptsächlich auf die Arbitragewerte beschränkt. In den Kursen der einzelnen Papiere traten keine beinerkenswerten Schwankungen ein, ausgenomme«! Broder Waggon, die in Verbindung mit der bekannten Transaktion nennenswerte Kurs-t steigerungen einheimsen konnten, ferner Drava, die nach durchgeführter Valorisierung und Verteilung von Gratisaktien eine Kurssenkuiig von 555—560 im ersten Quartal auif 380—385 im zweiten Quartal erfuhren. Schilffahrtswerte lagen ziemlich fest und konnten im ersten Halbjahr Kursgewinne ausweisen. Hingegen lagen Zuckerwerte vernachlässigt, Hol^^werte wurden im Zusamenhang mit. der giiinstigen Konjunkturentwicklung in diesem Wirtschaftszweig fest bewertet. In S t a a t s w e r t e n waren wieder Kriegsentschadigungsrente stark gehandelt und erfuhren, in Verbindung mit den Anleiheverhandlungen nicht unbedeutende Mrs^teigerungen. Die Spekulation engagierte sich in diesem Papier mit bedeutenden Posten. Auch Jnvestitionsanleihe und Agrarschuldvüschreibungen waren ziemlich lebhaft gehandelt und fest bewertet. Aui? dem Devisenmarkte traten keine bemerkenswerten Kursänderungen ein. Soweit Kursverschreibungen bei ein.^elnen Devisen zu verzeichnen sind, hielte« sich dieselben im Rahmen der internationalen Bewertung dieser Devisen. Die Nationalbank war ebenso wie im ersten Quartal auch im zweiten Viertel der Hauptversorger des Devisenmarktes, da nur in einzelnen Devisen wie Newyork und Mailand, genügend, in den Devisen Wien, Prag und London in kleineren Posten Privatware aufkam. Die Devisenpolitik der Nationalbank erfuhr im ersten Halbjahr 1928 keine Aenderung. Im allgemeinen wurde die Relativ» zum Cchwei zer Franken bei zum bei 277 geHallen. Tie zuul .^nibiahroultlinl? eingetretene leichte d.'s Tniarkur- ses ist eine Folge der int''rnationalen ?sc-stigkeit der Devise Zürich. Der Geldmarkt wär iiu ers:cR Hal^ jähr 1928 weiter slüssig. Tro<'.dein beobach. teten die Banken große Zuri":ck:n!tt;,1g' ici der Gewährung von langfristigen Krediten und beschränkten sich in der Hauptsache nur auf kursfristlge, rasch liquidierbcire Engagements. Der Zinssatz blieb lunierändert!'Zu vermerken ist, daß der Allgemeine. Jugoslawische Bankverein in Zagreb als erste größere Transaktion der Ltadt Zcrgreb ein.'n offenen Kredit in der Höbe von Dol lar zu 8?Z eingeräunlt hat. Das Angebot des Allgemeinen Ingoslawischen Bank'^ier-eins wurde von ^r Stadtgemeinde glatt angenommen, während ein zweites Angebot der Ekskompte- und Hypothekarbank, welches einen Wechselkredit anbot, nicht in Betracht gezogen wurde. Wagenansordtmng M die Auöfuftrsaison Nach den bisherigen Saatenstandsberichten kann erivartet werden, daß von -der zweiten Augusthälfte an auf allen jugoslawischen Bahnen ein lebhafter Export», verkehr einsehen wird. Tie Warenmengen, insbesondere Feldfrüchte, aber auch Holz und Kohle, die in dieser Zeit mit der Bahn' abgefertigt werden, übersteigen weit dis Kapazität unseres Wagenparks. DeshalH ist es nötig, daß alle größeren Firmen, die im Besitze von Auslandsbe-stelljungen, insbesondere für SchifWadun-. gen sind, die nötige Anzahl von Waggons rechtzeitig anfordern und sicherstellen. Die Handelskammer in Ljnbljana begann zu diesen: BeHufe Anmeldungen grösjerer Transporte entgegenzunehnien, die in ihrem Wirkungsbereich im heuri-gen .?^erbst zu effektuieren fein werden. Tie erhaltenen Daten wird die Kammer sodann im 5-rnns eines diesbezüglichen Einvernehmens nnt der Wagendirigiernng der Bahnverwaltung zustellen, um den Interessenten die nötigen Waggons, nach Möglichkeit auch die angeforderten W.^engattungen, in den einzelnen Stationen sicherzus^llen. Zu diesem Zi»l>ecke fordert die .?^andels«, Geiverbe- und Jndttstri?'?aunncr in Ls-nb-ljana alle Interessenten auf, ihr unverz'üg-' lich mitznteilen: 1. Angaben über die im' kommenden Herbst bis Jahresschluß in einzelne Staaten auszuführende Varenml?n-gen unter Anführung der (''>attung und der Anzahl der Wagen; 2. die Namen der Ver-> ladestationen; 3. die Staaten, in welche die Waren auszuführen sind. Aebnlichö Angaben wollen a i der im Inli-md-verkel)? in größeren Mengen zu v'^^rsenden-den Waren gemacht werden, unl auf diese Weise rechtzeitig alles nötige vorkehren zu können, damit der verfügbare Wagenpart möglichst vorteilhaft aufgeteilt, der lZznlauf beschleunigt und Interessenten der W^aren-transport und die Ausführung der ers/al-tenen Aufträge okine unnötige Störungen rechtzeitig ermöglicht werde. Melfterwttte der Arcftitek««'' Hoj iln Piiatustjauje in Scvill«. Aclwng e ben l^. Merkt Wo die Menschen am lüngße« leben Die Sehnsucht des NordbcwderS mich dem Süden mit seiner Sonne und Warme läßt ihn glauben, daß die-se Gebiete auch besonders gesund seien, und so hat mau denn auch öfter gesagt, daß die Meuscheu in wärmeren Ländern am längsten leben. Dies ist aber nach den neuesten Untersuchungen eines englischen Gelehrten keineswegs der Fall. Bulgarien, wo dos Klima ziemlich rauh ist, hat fünfmal so viel Hnn« dertiahrige als das sehr viel ärmere Griechenland, und in T^tschland werden die Menschen älter als in Frankreich. Die Schweiz, die doch der Erholungsort ganz Uropas rst^ Hot merkwürdigerweise nur ein »halbes Dutzend Hundertjährige. In Skau-^dinavien findet man sehr wenig Leute, die 100 Jahre alt werden, Spanien aber nennt mindestens 400 Leute über 100 Jahre sein eigen, wie kürzlich festgestellt wurde, als "Pensionen für die ältesten Bewohner ail?-gesetzt wurden. Man entdeckte dabei in Valencia einen Maurer, der Jahre alt sein soll und dann der älteste Mensch Europas lväre. In Spanien befindet sich auch der Ort, der Anspruch auf den gesündesten Europas erhebt. Es ist daS Dorf Cobena. Hier ist innerhalb von acht Jahren nicht ein einziger Todesfall vorgekommen. Der Totengräber ist längst ausgewandert, und auch der Arzt hat den Staub dieses Ortes von seinen Füßen geschüttelt, wo es fast nichts für ihn zu tun gibt. Als der gesündeste Fleck Frankreichs gilt das Oertchen Aumone; hier wohnen nur 50 Menschen, aber 20 von ihnen sind 80 Jahre und älter. Als das gesündeste Dorf auf den britischen Inseln wird die .?>albinsel Portland genannt. Das Durchschnittsalter der Personen, die dort in den letzten Jahren begra« ben wurden, beträgt 31 Jahre. Die Bewohner von Portland sollen von den alten PH5 niziern herstammen und sind nicht nur die gesündesten, sondern auch die größten Menschen Englands. In Irland leben die Menschen länger als in England. Den Sonnenscheinrekord der Welt hält Denver in Colorado, wo nur an neun Tagen des Jahres der .'^^immel bewölkt ist. Diese Lichtmenge macht in Verbindung mit der trockenen Ge-birgsluft und den kühlen Nächten den Ort zu eineui der gesündesten der Welt. Ein ideales Klima ha^k-en auch verschiedene Inseln im Stillen Ozean, und hier hält die Pitcairn-Jnsel einen besonderen Rekord; sie ist nämlich die einzige dichter bewohnte Stelle der Erde, auf der angeblich noch nie ein Fall von Krebs vorgekommen ist. ^ 13.lM Francs ins Waffer geworfen. Die französische Polizei verhaftete eine junge Frau, als sie auf der Aisnebrücke in St. Menehould ans einem eleganten Automobil stieg und biindelnvise Banknoten von fünf und zehn Francs Ins Milser warf. IS.sXX) Francs wurden von Passan-/en wieder aus dem Wasser gefischt. Die Frau hat jede Erklärung i'rber ihr Gebaren verweigert. Ihre Identität ist noch nicht festgestellt. Die ^Moedvjier tat» »N jede« Taae abo« aiert werbm Kleiner /^nreiqer VerfchieSenes Photoapparate in allen For-maten, Optiken und Preislagen auf Abzahlung. Platten u. Papiere aller Weltmarken, in allen Formaten, immer frisch. 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