Lliiblichcr Tlißblatt. Rcdaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. Nr. 88. 17. April 1878. — Morgen: Gründonnerstag. 11. JahrA^ Snskrtionsprcise: Ein- Zum Ausgleich. In der ersten gemeinsamen Konferenz der beiden Quotendeputationen, welche Montag am Ib. d. M. stattfand, wurde eine Verständigung inbetreff der Achtzigmillionen-Schuld nicht erzielt. Die österreichischerseits gemachten Vorschläge fanden nur geringes Entgegenkommen auf ungarischer Seite. Nach einer Mittheilung des „N. Wr. Tagbl." sollte Dr. Herbst den Antrag stellen, die ungarische Deputation möge vor allem prinzipiell zugestehen, daß sie geneigt sei, die Uebernahme der Verpflichtung seitens Ungarns beim Reichstage zu befürworten. Die österreichische Deputation werde sich dann über die näheren Modalitäten aussprechen. Vorerst soll zehn Jahre hindurch die Hälfte des Erträgniffes der Bank über sechs Perzent zur Tilgung dieser Schuld verwendet, eine neue Schuldurkunde ausgestellt und über die weitere Tilgung der Schuld selbst jetzt keine weitere Verfügung getroffen werden. Vorläufig scheint jedoch die gemeinsame Verhandlung abgeschlossen zu sein. In der rumänischen Frage scheinen die Russen nach dem neuesten völkerrechtlichen Grundsätze „bssti xossiäentes" ein ksit, »oeompli schaffen zu wollen. Rumänien soll bereits tatsächlich von den Russen oecupiert sein. In der Moldau und der Großen Walachei stehen 150,000 Russen, davon 40,000 in der Umgebung Bukarests, die alle wie in Feindesland wirth-schaften. Die rumänische Armee ist in der Kleinen Walachei zwischen Turn-Severin und der Aluta concentriert und entschlossen, sich zu vertheidigen, wenn man sie angreift, und im Falle einer Katastrophe auf ungarischem Boden die Waffen niederzulegen. Von russischer Seite wird freilich be-behanptet, daß diese Truppenbewegungen bloße Concentrierungen als Vorbereitung für die Heimkehr nach Rußland seien, aber man bemerkt, daß diese sogenannten präliminierten Positionen äußerst gut gewählt worden sind, um entweder einer österreichischen Occupation oder rumänischen Halsstarrigkeit Widerstand zu leisten. Der „Times"-Korrespondent, der alle Details der russischen Truppenbewegungen berichtet, erfährt aus zuverlässiger Quelle, daß die russischen Armeen in Rumänien, Bulgarien und Rumelien sieben Millionen Francs pro Tag kosten. In Berlin hat Fürst Karl keine Unterstützung zu erwarten, wenigstens sagt die „Nordd. Allg. Zeitung", Bratiano werde schon vor seiner Ankunft ^wußt haben, daß Deutschland nicht willens sei, seine eigenen Beziehungen zu Rußland der Rücksichtnahme auf rumänische Wünsche in einer Deutschland nicht berührenden Angelegenheit unterzuordnen. Dagegen sei man in Berlin eingenommen für die Person des Fürsten Karl und wünsche, daß das rumänische Volk ihm das Regieren möglich mache (etwa als Abdankungsdrohung aufzufassen?). Man sieht, die Pression auf Rumänien ist von Berlin aus nicht weniger stark als von Petersburg. Der Verheerungszug des Typhus durch Rußland. Moskau, 5. April. Die Infektionsherde der Typhusepidemie, die jetzt gleich einem Gefpenste das Reich durchzieht, waren in Europa Plewna, in Kleinasien Kars und Erzerum. Die fürchterlichen Gesundheitsverhältnisse in Plewna nach dessen Fall waren ein geeigneter Boden für die Entwicklung dieser Epidemie, deren Wachsen beim Herannahen des Frühjahrs noch befürchtet werden muß. In einer Korrespondenz des „Golos" schildert der Militär-Medizinalinspektor der activen Armee, Dr. Prisselkoff, den Gesundheitszustand in Plewna mit den schwärzesten-Farben. Die Straßen und Höfe, wo Kranke uud Verwundete gerastet hatten, waren mit dem fürckM-/'.^ lichsten Gestank angefüll^, das Innere der Häuser war durch allerlei Ausscheidungen verunreinigt. In vielen Räumen lagen auf unglaublich schmutzigen Strohunterlagen Kranke neben Leichnamen, die bereits in Verwesung übergegangen waren. Die Gesammtzahl der Kranken in Plewna betrug damals 3265 Mann, von denen täglich 60 bis 80 starben. Der wöchentliche SterblichkeitS-Perzentsatz überstieg demnach die normale Jahre s sterblichkeit in den Hospitälern. Da bis zum Falle von Plewna nichts vom Fleckentyphus verlautete, so darf man wol im Zusammenhänge mit den oben geschilderten Verhältnissen in der eroberten Stadt dieselbe getrost als den europäischen Infektionsherd dieser Krankheit bezeichnen, auf deren Vorhandensein auch Dr. Prisselkoff in der angezogenen Korrespondenz hinweist. Es begann nun der Transport der in Plewna gefangenen türkischen Armee nach Rnßlanv, und damit das Auftreten des Fleckentyphus, wenn auch nur sporadisch. Durch die Ankunft der türkischen Gefangenen, deren Aussehen jeder Beschreibung spottete, in Jassy, wurde daselbst am Anfänge dieses Jahres eine Verschlechterung der Verhältnisse in den Baracken und Hospitälern wahrgenommen; unter dem SanitätS-versonal erfolgten Erkrankungen an Typhus. In der Mitte des Jänner hatte der Fleckentyphus in Fratefchti bereits größere Dimensionen angenommen. Dort waren von 300 Mann des Hospitals-Kommandos Nr. 75 über 100 an Typhus erkrankt. Besonders groß war die Zahl der Erkrankungen unter den gefangenen Türken. Während so das Gespenst vom blutgetränkten Schlachtfelde von Plewna ins Land schlich, um seine Opfer einzufordern, wurde es von dem Ansteckungsstoffe unterstützt, der sich von Erzerum AeuiLleton. Was ist ein klimatischer Kurort? In den letzten Decennien ist in den Ansichten der Medizin über die Bedingungen der Entstehung menschlicher Erkrankungen und ihrer Heilung ein mächtiger Umschwung eingetreten. Früher hielt man, wie Dr. Schreiber, Docent der Klimatologie an der Wiener Universität, in einem im Klagenfurter Musealvereine gehaltenen Vortrage, dem wir das Folgende entnehmen, sagte, „klimatisch" für identisch nnt „südlich", man dachte dabei an ewigen Sonnenschein, an sanft wehende Zephyre balsamischer Lüfte. Man glaubte, in heißen Ländern komme die Lungenschwindsucht nicht vor, aber die Studien über die geographische Verbreitung dieser Erkrankung lieferten den Nachweis, daß dieselbe in einzelnen Tropenbegenden beider Hemisphären die Bevölkerung decimiere und daß die Bewohner der arktischen Zone von der Schwindsucht weniger zu leiden haben. Gegenwärtig steht fest, daß die Lungenphtisis weder durch niedere Temperatur begünstigt noch durch hohe verhütet oder geheilt wird. Statistische meteorologische Beobachtungen und Vergleichungen phtisissreier Bezirke der verschiedensten Zonen haben den Beweis geliefert, daß die grellsten Gegensätze und Schwankungen der Temperatur in keinem Zusammenhänge mit jener menschenmordenden Krankheit stehen. Die Meteorologie hat zudem gelehrt, daß die tägliche Temperaturschwankung um so größer wird, je weiter wir gegen Süden Vordringen, und daß auch jene Temperaturdifferenzen, welche an zwei auf einander folgenden Tagen sich geltend machen können, in Italien eben so groß, eben so empfindlich werden können, als dies bei uns der Fall ist. Die Meteorologie hat gezeigt, daß Gleichmäßigkeit der Temperatur, insoserne es sich um eine lange Reihe von aus einander folgenden Tagen handelt, nur jenseits der gemäßigten Zone, in der Region der Passate und Calmeu anzutreffen ist, und daß, wenn wir diese Eigenschaft in unseren Himmelsstrichen suchen und Werth darauf legen, wir die klimatischen Kurorte im Westen unseres Continents an den Küsten Frankreichs, der Niederlande und Norwegens und an der Westküste Englands aufsuchen müßten. Seit zehn Jahren haben auch in der That Lungenkranke in hochgelegenen Gebirgsthälern überwintert, und zwar mit ebenso günstigem Erfolge, als in den südlichen sogenannten klimatischen Kurorten. Man gelangte zu dieser Methode durch die Beobachtung der Thatsache, daß die Lungenphtise auf allen Breitegraden mit der senkrechten Höhe abnimmt, bis sie endlich ganz verschwindet. Man glaubte zuerst, die günstige Wirkung durch den verminderten Luftdruck erklären zu sollen, gelangte aber bald zu einer ganz ändern Erklärung. Schon vor 15 Jahren stellte ein englischer Arzt, Mac Cormac, die Behauptung auf, daß die Lungenschwindsucht ein künstliches Produkt sei, indem sie sich dadurch entwickle, daß Menschen dieselbe Luft, welche sie ausathmen, wieder ein-athmen, wie er sich ausdrückte: ,rodrsstdeä air.« Diese Luft nun enthalte organische Substanzen, welche die Lunge krank machen. ES steht auch wirklich außer allem Zweifel, daß solche organische Substanzen, gleichviel ob sie als Gase aus Fäulnis-Prozessen dem Thier- und Pflanzenreiche entstammen, oder als freie Pflanzenkeime oder vollständige mikroskopische Thierchen in der Luft sich umhertreiben, in die Lunge mit dem Luftstrome gelan- und Kars zu den Grenzen des Reiches hin ausbreitete. In Erzerum waren gegen Ende des Dezember vorigen Jahres die beiden Hospitäler, die für 3000 Menschen Raum boten, mit 5000 Menschen angefüllt, unter welchen der Typhus reiche Ernte hielt. Bei der großen Sterblichkeit wurde das Sanitätspersonal m erschreckender Weise de-cimiert, und die Behandlung der großen Anzahl Kranken lag bald zehn bis zwölf Aerzten ob. Die Epidemie nahm in rapider Weise ihren Fortgang. In den ersten Tagen dieses Jahres war Erzemm nichts anderes als ein ungeheures Hospital, in dem täglich nicht weniger als 100 Kranke ihr Leben aushauchten. Man braucht kaum noch hinzuzufügen, daß die Leichname ohne alle Vorsichtsmaßregeln beerdigt wurden uud so beim Herannahen des Frühjahrs mit neuen Schrecken drohen. Von Tiflis erfolgte nun die Einschleppung des Typhus auf den Verkehrswegen nach Rußland. Anfangs Jänner wüthete die Epidemie in Tiflis im höchsten Grade und raffte einen sehr großen Therl des dortigen Sanitätspersonals fort. Die Berichte, welche während des Krieges über die allgemeinen hygienischen Verhältnisse in Tiflis in die Oeffentlichkeit gedrungen sind, lassen es vollständig begreiflich finden, daß die Epidemie dort einen überaus fruchtbaren Boden fand, von dem ans sie sich weiter in die verschiedenen Theile des Reiches ausbreitete, wo in den meisten Fällen die Beobachtung der elementarsten Sanitätsvorschriften ein pium ässiäsrium bleibt. Beim weiteren Verfolgen des Verheerungszuges des Typhus ergibt sich, daß die ersten Opfer die südlichen Städte hergeben mußten, welche auf der einen Seite dem Kriegsschauplätze an der Donau, auf der anderen dem in Kleinasien benachbart sind. Am Anfang dieses Jahres traten Fälle von Typhus in Rostow am Don auf, wohin gefangene Türken aus dem Kaukasus gebracht worden waren. Die getroffenen Maßnahmen zur gründlichen Desinficie-rung der Waggons und andere Vorbeugungs-Matzregeln waren nicht im stande, die herandrin-gende Gefahr zu beseitigen. Von Kleinasien her wurden gleichzeitig die südlichen Städte im östlichen Theil Rußlands und die Städte an der Wolga inficiert. Nachdem auch die mittlere Zone des Reiches der Epidemie geöffnet war, drang sie in die nördlichen Gouvernements. Tagesneuigkeiten. — Der Gründonnerstag gilt in ganz Deutschland als einer der glücklichsten Tage im Jahre. Im Odenwald und der Wetteraa säet inan an ihm so viel als möglich, weil dann alles gedeiht. Nesseln gen und für diese eine intensive Schädlichkeit abeben können. Pasteur hat nun nachgewiesen, aß die besprochenen organischen Substanzen an der Oberfläche des Erdbodens viel zahlreicher Vorkommen, als in den höheren Luftschichten, und daß sie bis zum Verschwinden abnehmen, je höher man sich in Gebirgsgegenden erhebt. Den praktischen Werth guter Ventilation, welche eben die Fortschaffung verunreinigter und die Zufuhr reiner, frischer Lust sich zur Aufgabe macht, hat übrigens ein lehrreiches Beispiel jüngster Zeit bewiesen. Bei der letzten Typhusepidemie in Wien erkrankten in sämmtlichen Spitälern Aerzte, Wärter und andere Kranke an Typhus infolge der Ansteckung. Nur in dem Rothfchild'fchen Spitale in Währing kam kein einziger Fall von Ansteckung vor, obwol daselbst eine große Zahl von Typhen zur Behandlung gelangten. Dieses Spital ist aber das einzige, welches im Souterrain einen durch eine Dampfmaschine in Bewegung gesetzten Ventilator hat, mittelst dessen jeder einzelne Raum ausgeschöpft werden kann. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal für die Luft der Gebirge und der Ebenen liegt also in dem Fehlen und Vorhandensein organischer an diesem Morgen gesammelt, halten nach dem Volksglauben den Blitz fern. Fasten an ihm schützt vor Zahnweh. In Schlesien und Sachsen muß am Gründonnerstag etwas Grünes sowie Honig gegessen werden, dann hat man das Jahr über viel Geld. — Kanarienpest. Nach den übereinstimmenden Mittheilungen vieler Wiener Vögelbesitzer soll seit kurzer Zeit unter den Kanarienvögeln in Wien eine Seuche grassieren, welche die gelben Sänger erbarmungslos hinwegrafft. Die Thierchen, die von dieser herrschenden Krankheit befallen werden, hören plötzlich auf, Futter zu sich zu nehmen, beginnen kläglich zu schreieu und, während sie dieses Geschrei fast unausgesetzt ausstoßen, verenden sie meist schon nach wenigen Stnnden. Auch ziehen sie, indeß sie diese Klagelaute vou sich geben, die Füßchen empor, in denen sie ebenfalls Schmerz zu verspüren scheinen. Nachdem der Tod eingetreten, werden die Vögel am ganzen Körper schwarz. Bei einer einzigen Partei, die viele Vögel aller Gattungen hält, fielen in der vorigen Woche an einem einzigen Tage neun Harzer Kanarien der Seuche zum Opfer. — Verstand eines Hundes. In der „N. fr. Pr." wird von einem Leser des BlattcS folgender Fall überraschenden Instinktes eines „vier-süßigen Hausfreundes" erzählt: „Meine tanbstnmme Tante wohnt seit vielen Jahren in Gesellschaft eines jüngeren taubstnmmen Mädchens auf einem Zimmer, dessen Vorzimmer auf den Corridor führt. Die beiden Tanbstnmmen halten natürlich die Thür stets geschlossen. Vor nngesähr zehn Jahren bekam meine Tante einen kleinen, kurzhaarigen Hnnd zum Geschenke, für den die Gemeinde Rndolfsheim eine Hundemarke unentgeltlich zugestand, weil er gleichsam als Wächter der beiden taubstummen, alleinstehenden Frauen angesehen wurde. In der ersten Zeit seines Aufenthaltes bei den Tattbstummen meldete der Hund stets dnrch lautes Gebell die Auwesenheit von Lenten, die vor der Thür im Corridor die Glocke zogen. Natürlich waren Glockenschall und Gebell verloren für die Taubstummen, bis der Hund endlich auf deu Einfall kam, das Kleid der Frauen zwischen die Zähne zn nehmen und die Herrinnen nach der Thüre zu zerren. Später genügte das bloße Zerren am Kleide, um die Frauen znm Oeffnen der Thüre zn veranlassen. Das Hundegebell, das mich bei jedesmaligem Besuche ankündigte, hatte nach 2*/z Jahren aufgehört, und so blieb der Hund durch mehr als sieben Jahre stumm, bis an sein Lebensende, das vor einigen Monaten eingetreten ist. Der Huud hat in diesem langen Zeiträume keiueu Laut mehr von sich gegeben, ob er nun im Zimmer oder auf der Straße war, ob ein Fremder oder ein Bekannter bei seiner Herrin eintrat, und seine Aufmerksamkeit war stets nur auf das Mienenspiel oder Substanz. Daß die Anhäufung derselben in den großen Städten an uud für sich durch das massenhaft zusammengedränate Leben von Menschen und Thieren veranlaßt ist, liegt auf der Hand. In unmittelbarem Zusammenhange mit dem Einathmen organischer Substanzen als Krankheitsursache steht aber die Frage nach dem Vorhandensein von Ozon und von Niederschlägen. Ozon reinigt die Luft, weil es die Produkte der Fäulnis durch chemische Verbindung mit denselben zerstört. Das Fehlen von Ozon in einer gegebenen Atmosphäre berechtigt noch nicht zum Schluffe, daß die Luft daselbst schlecht sei, es kann ja gerade alles Ozon zur Oxydation (Zerstörung) sämmtlicher vorhandenen organischen Stoffe verwendet worden sein. Das Vorhandensein von Ozon aber beweist direkt, daß in solcher Atmosphäre keine organischen Stoffe sich befinden. Die Luft hochgelegener Gebirgsgegenden sowie die Meeresluft sind ozonreicher als die der Ebene, und der Aufenthalt in Nadelholzwäldern erklärt seine Heilwirkung durch das aus dem Nadelholz ausschwitzende, den Sauerstoff der Luft in Ozon umwandelnde Terpentin. Wie das Ozon auf chemischem Wege die die Handbewegnng der stummen Franen gerichtet, gleichzeitig die Directive für sein Thun uud Lassen. Daß der Hnnd, indem er erkannte, daß sein Gebell seiner Herrin gegenüber nutzlos sei und nicht verstanden wurde, sich dieseu naturgemäßen Ausdruck feines Instinktes gänzlich abgewöhnt hatte, gehört gewiß zu den merkwürdigsten Erscheinungen des Thierlebens." — Das erste Wunder des verstorbenen Papstes. Die „Unitg, Cattolica" beginnt die Wunder Papst Pius IX. zu sammeln, um dessen Seligsprechung vorzubereiten. Sie erzählt von einer Baronesse Scoppa Greco ans Sant Andrea dell' Jonio in der Provinz Calabria Ulteriore II, welche von einer brandigen Hantentzüudung am rechten Daumen genesen sei, nachdem einige Haare, welche dem verstorbenen Papst gehört hatten, auf die wuude Stelle gelegt worden waren. Ein Bericht des die Dame behandelnden Arztes, Ferdinands Cosentino, erklärt diese Heiluug für eiu Wunder, auf welches diese adelige Dame vermöge ihrer Frömmigkeit und Wohlthätigkeit ein Anrecht habe. — Wie man ans Rom meldet, liegt Kardinal Catterini im Sterben. — Die PariserWeltaus stell nng wird am 1. Mai im Ansstellungsgebände der Stadt Paris eröffnet werden. — In Norwegen sind im verflossenen Monate an der Bucht von Christiania fossile Delphinknochen, 10 Fuß unter der jetzigen Oberfläche, im Lehm, 137 Fuß über dem Meere gefuu-deu worden. Der Fund ist eiu Beweis dafür, daß das Land die letzten 137 Fuß während einer Zeit gestiegen ist, wo das Meer von den jetzt lebenden Thierarten bewohnt und die Küsten mit den Pflanzen der Gegenwart bewachsen waren. Wenn wir wüßten, wie schnell das Land steigt und daß es gleichmäßig steigt, so würde cs nicht schwer sein, das Alter der Knochen zu bestimmen. Es wird oft behauptet, daß Norwegen in einem Jahrhundert um einen Fuß steigt; wenn diese Steigung richtig und dieselbe gleichmäßig gewesen ist, dann würden jene 137 Fnß 13.700 Jahre für das Alter der Kuocheu ergeben. Es ist aber noch keineswegs bewiesen, daß das Land mit jener Schnelligkeit steigt und daß diese gleichmäßig gewesen ist. Englische Geologen nehmen aus astronomischen Gründen an, daß seit der Eiszeit 80,000 Jahre vergangen sind, und seit der Eiszeit ist Norwegen um 600 Fuß gestiegen. Ist das Land seit dieser Zeit gleichmäßig gestiegen, dann würde das Alter jener Knochen 18,200 Jahre sein. — Selbstmord nach der Schlacht. Der „Messager d'Athenes" vom 6. d. meldet: „In dem vor einigen Tagen bei Makrinitza (Thessalien) stattgefuudenen Kampfe hat sich der Fahnenträger Luft reinigt, so befreit sie der Regen auf mechanischem Wege von den organischen, gleichzeitig aber auch von den anorganischen Beimengungen. Der Regen wäscht die Atmosphäre aus, nimmt alle in ihr enthaltenen festen Bestandtheile, auch Ammoniak und Kohlensäure, mit zu Boden, daher auch die medizinische Klimatologie dem Regen große hygienische Bedeutung beilegt. Der Begriff „klimatisch", früher dunkel und unbestimmt, erscheint nun klar und einfach; er bedeutet in erster Linie eine Luft, welche keine Miasmen, keine organischen und anorganischen Beimengungen enthält und in welcher auch meteorische Niederschläge nicht fehlen sollen. Wir haben also nicht nöthig, unsere Kranken nach Görz oder Nizza zu schicken, die reine Luft unseres Oberlandes bietet nicht weniger günstige Bedingungen zur Kräftigung des leiblichen und zur Erfrischung und Erhebung des geistigen Seins. Auch unsere Landeshauptstadt, für deren äußere Verschönerung so viel geschieht, könnte durch energische Inangriffnahme der schon so oft erörterten sanitären Reformen zu einer, die Vortheile südlicher und nördlicher Lage glücklich in sich vereinigenden Gesundheitsstation erhoben werden. des Jnsurgentencorps Petritzi in dem Augenblicke, als er die Schlacht für die Seinigen verloren sah, freiwillig den Tod gegeben, um nicht den Triumph der Türken mit ansehen zu müssen. Dieser Soldat war von der Insel Samos gebürtig." Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Die 45. Verlosung) der krainischen Grundentlastungs-Obligationen findet Dienstag den 30. April l. I. im krainischen Landhause, Herrengasse. statt. — (Für Beamtenkreise.) Bei der am 9. d. M. aus Anlaß der in der Consortialversamm-lung am 17. März d. I. Pro 1878 vorgenomnienen Ergänzungswahl erfolgte» Constituicrung des Vorstandes und Aussichtsrathes des hiesigen Beamten-Spar- und Vorschnßconsortinms wurden gewählt: 8.) in den Vorstand die Herren: Johann Verderber, k. k. Steuer-Oberinspektor, als Obmann und Ema-nuel Jagodiz, k. k. Steuer-Oberinspektor, als Ob-manu-Stellvertreter; d) in den Aufsichtsrath die Herren: Victor Hofmann, landschaftlicher Rechnungsrath, als Obmann und Felix Schaschel, k. k. Bezirkskommissär, als Obmann-Stellvertreter. — (Konferenz in Schulsachen.) Das österreichische Unterrichtsministerium hat im Verlaufe dieser Woche sämmtliche an Mittelschulen fungierende Landesschulinspektoreu zu einer Konferenz nach Wien berufe». Auf der Tagesordnung stehen die Berathnng wegen Beseitigung einiger zutage getretenen Uebelstände und Erörterung der zum Ausdruck gebrachten Wünsche nach Reformen auf dem Gebiete des Mittelschulwesens. — (Studentenstiftungen) gelangen zur Besetzung, u. z. ein Josef Duller'fcher Stiftungsbezug von jährlichen 94 fl. 50 kr., ein Andreas Weischel'scher Stiftungsbezug von jährl. 60 fl. 22 kr., ein Thomas Erlach'fcher Stiftungsbezug vou jährlichen 126 fl. und ein Anton Wolf'scher Stiftungsbezug vou jährl. 70 fl. 86 kr. Diesbezügliche Gesuche sind bei der Landesregierung für Krain in Laibach zu überreichen. — (Stiftungsplätze.) In den öster-reichisch-uugarischen Militär-Erziehungs- und Bil-duugsanstalten sind nüt Beginn des nächsten Schuljahres (15. September 1878) 130 ganz- uud halbfreie Aerarialplätze und 86 Staats-, Landes- und Privat-Stiftungsplätze zu besetzen. — (Eine Straßen meister stelle) in Krain wird besetzt, und sind diessällige Gesuche bis 31. Mai l. I. bei der hiesigen Landesregierung zu überreichen. — (Hoffnungsvolle Jugend.) Franz Auer, 16 Jahre alt, und Franz Vidmar, 15 Jahre alt, wurden wegen des Verbrechens des Diebstahls, begangen am 15. Dezember v. I. durch Entfremdung eines Barbetrages von 170 fl. aus einer im Franz Zeleznikar'fchen Geschäftslokale in Laibach befindlichen versperrten Geldlade, ersterer zu einer 18- und letzterer zu einer 13monatlichen Kerkerstrafe vernrtheilt. — (Hohes Alter.) Aus Steinbüchel wird dem „Slov. Nar." berichtet, daß am verflossenen Sonntag, den 14. d. Mts., in Dobrava ein Mann mit dem Vulgarnamen Bodlajev Balant starb, welcher ein Lebensalter von 102 Jahren erreichte. — (Rinderpest.) Aus Anlaß des Ausbruches der Rinderpest in Belgrad und Umgebung wurde nngarischerseits eine verschärfte Grenzsperre gegen Serbien verfügt; es find infolge dieser Maßregel Ein- und Durchfuhrbewilligungen für Häute und Felle von Wiederkäuern aus Serbien gänzlich einzustellen. — (Klopfgeisterei.) Herr Emil Gottlieb, Schüler des bekannten berühmten Bosco, veranstaltet heute abends im Glassalon der Casinorestauration eine humoristisch-antispiritistische Unterhaltung auf dem amerikanischen Spiritismus nach dem Sisteme der berühmten Spiritisten Douglas Home, Gebrüder Davenport, Geschwister Fox u. a. Dieser Vorstel- lung gehen voran Productioneu der Fingerfertigkeit, Täuschung, Illusionen uud mnemotechnische Uebuugen. — (Eis enbahn-Angelegenh eite n.) Der Bau der Locomotiv-Eisenbahn von Unterdrauburg nach Wolfsberg auf Staatskosten ist bereits beschlossene Sache, und wird mit den Arbeiten bereits im heurigen Sommer begonnen werden. — Bei den Wien-Triester Eilzügen Nr. 1 und 2 der Südbahn wurde die Vaeuunibremse nach dem Sistem Hardy eingeführt; durch Anwendung derselben kann ein mit 80 Kilometer Schnelligkeit fahrender Zug in 20 Sekunden zum Stehen gebracht werden. — (Zur Reform der Dotation des Klerus.) P. Jvanetic läßt sich in einer an die „Klagenf. Ztg." gerichteten Korrespondenz über das citierte Stichwort vernehmen, wie folgt: „Der Priester ist Kirchendiener, aber zugleich auch Staatsdiener, er hat daher zu gebeu Gott, was Gottes, und dem Kaiser, was des Kaisers ist. Bessert der Staat durch Unterstützungen dem Klerus sein dürftiges Einkommen auf, so ermöglicht er demselben eine eifrigere und leichtere Berufserfüllung, uud er erwirbt sich dadurch, wie jeder andere Geber, das Recht und den Anspruch auf Erkenntlichkeit. Es kann für jenen, der nur halbwegs die Lebensverhältnisse kennt, gar kein Zweifel darüber obwalten, daß ein fixer Staatsgehalt dem Seelsorger ein viel entsprechenderes und würdigeres Los schaffen würde, als die gegenwärtigen, meist in Bettelpfennig, Geschenken n. dgl. bestehenden Einnahmen, die manchen: Priester den Berns geradezu versäuern." — (Für ärztliche Kreise.) Das „Münchener ärztliche Jntelligenzblatt" findet gerechten Anlaß, einen Vorgang, der ganz neu in seiner Art erscheint, mit gebürender Entrüstung zu besprechen. Es betrifft ein an die Aerzte gerichtetes offenes Circular der Eigeuthümer der Ofner Räkoczy-Ouelle, Gebrüder Loser iu Budapest, womit die Aerzte zu der schriftlichen Erklärung eingeladen werden, das genannte Bitterwasser zu verordnen, dagegen jedem Arzte gegen gelieferten Nachweis für jedes verord-nete Tausend Flaschen ein Honorar von 30 fl. ö. W. znsagen, mit der naiven Klausel, zur Zahlung dieses Honorars erst dann verpflichtet zu sein, wenn ihr bisheriges Absatzquantum von angeblich einer halben Million Flaschen überschritten sein wird. Das obige ärztliche Organ erklärt, die einzige und beste, dem Staude der Aerzte würdigste Antwort auf einen in so perfider Weise gegebenen Bestcchnngsversuch wäre, das RLkoczy-Wasser der Gebrüder Loser ganz einfach aus dem Arzneischatz zu streichen, wohin kein Heilmittel gehört, das sich durch so niedrige Empfehlungen Eingang verschaffen will. — (Landschaftliches Theater.) Auch das gestrige zweite Gastspiel des k. k. Hofschauspielers Herrn Karl Meixuer war von günstigem Erfolge begleitet, der werthe Gast excellierte als „Justizrath Fein" im Feldmann'fchen Lustspiele „Eiu höflicher Mann" durch köstlichen Humor und feines Spiel; immenser Beifall war der wohlverdiente Lohn der vortrefflichen Leistung. Im einaktigen Schwanke „Taub muß er sein" setzte Herr Meixner als „Da-moiseau" die Lachmuskeln des Publikums in permanente Bewegung, uud unzählige Hervorrufe wurden dem eminenten Charakterkomiker zutheil. Heute findet die letzte Gastvorstellung des Herrn Meixner uud die letzte Theatervorstellung in der heute ablaufenden Saison statt. — (In Wasserrechts - Angelegenheiten) sind in neuester Zeit im Wege des Ackerbauministeriums, des Obersten Gerichtshofes und des Verwaltungs-Gerichtshofes einige wichtige Entscheidungen erflossen, deren Inhalt wir kurz zusammenfassen, wie folgt: Eine Gemeinde darf an der zur Versorgung der Ortschaft mit Wasser bestehenden Leitung eigenmächtig und mit Störung bestehender Benützungsrechte eine Aenderung nicht vornehmen. Ueber die Frage, ob derlei privatrechtliche Benützungsrechte bestehen, und ob und wie dieselben gegen Störung zu schützen und eventuell unter bestimmten, im WcMrrechtsgesetze begründeten Bestimmungen anderweitig zu regeln seien, entscheiden die Verwaltungsbehörden nach den Bestimmungen des bürgerlichen Gesetzbuches und des Wasserrechtsgesetzes. — Die Competenz der Verwaltungsbehörden zur Entscheidung in Wafserrechts-Angelegenheiten, z. B. inbetreff des Uferschutzes, Instandhaltung bewilligter Wasseranlagen u. dergl., tritt auch dann ein, wenn derlei Angelegenheiten hervorgerufen werden oder Zusammentreffen mit Weg- und Brückenbauten, welche den autonomen Wirkungskreis der Gemeinden oder der Landesausschüsse berühren. Die Verwaltungsbehörden haben in Wasserrechts-Angelegenheiten auf eine möglichst rasche und vollständige Regelung streitiger Wasser-rechts-Verhältnisse hinzuwirken und sich in der Regel nicht mit dem Ausspruche zu begnügen, ob eine her-gestellte Anlage einer Bewilligung bedurfte oder nicht, sondern, so weit es nur immer thunlich ist, jenen Zustand herbeizuführen, welcher geeignet ist, für die Parteien als dauernde und sichere Rechtsbasis für ihre Wafserrechts-Verhältnisse zu dienen. — Wenn den Behörden Wasseranlagen als gesetzwidrig bezeichnet werden, ist, so weit thunlich, mit der Untersuchung über den Bestand der Gebrechen auch die Erhebung über die Art und Weise der Abhilfe zu verbinden, und sind, um wiederholte Verhandlungen zu vermeiden, mit der Entscheidung über die Beseitigung der Gebrechen wo möglich auch die etwa gestellten Anträge über die künftige Benützung des Wassers oder über Regelung der Theilnahme am Wasser n. dergl. zu erledigen. — Der Gebrauch von Aufsatzbrettern bei Stauwehren, insoweit dadurch die bewilligte Stauhöhe nicht überschritten wird oder sonst eine besondere Verfügung nicht entgegensteht, ist weder im Wafferrechts-Gefetze noch in der Strompolizei-Vorschrift verboten. — Wenn infolge eines bewilligten Eisenbahnbaues Wasserschäden entstehen, so ist die Eisenbahn gemäß der ZH 1295, 1338 a. b. G. B. und tz 10 lit. b des Eisenbahn-Concessionsgesetzes vom 14. September 1854 (R. G. Bl. Nr. 238) zum Ersätze zu verurtheilen, ungeachtet das Bauprojekt, welches ihr auf Grund der mit Beiziehung der Anrainer gepflogenen Begehungskommission vorgeschrieben worden ist, durch die Col-laudieruug die Genehmigung erhalten hat, wenn nachträglich der Beweis geliefert wird, daß die Bauführung die ihr zur Pflicht gemachte, jede Beschädigung verhindernde Herstellung der Bau-Objekte nicht in der erwähnten Weise ausgeführt habe. — (Aus den Nachbarprovinzen.) In Bozen steigt der Fremdenverkehr in erfreulicher Weise, täglich treffen dort Gäste aus dem Norden ein, in Gries sind bereits sämmtliche Hotels und Villen besetzt. — Wie üppig der Aberglaube in ländlichen Kreisen noch immer in Blüte steht, bezeugt nachstehende, an die „Klagenf. Ztg." gerichtete Korrespondenz: „Kürzlich starb in Lölling ein Bergarbeiter; bald darauf erhielten seine ganz armen Hinterbliebenen durch eine Botin folgende Zuschrift: „Gelobt sei Jesus Christus. Ich mache eig mit Gotteshilfe zu wissen, das der Franz von der Lölling er lasst bitten um Hilfe um 6 Gloria Messen und eine Seegenmesse lessen lassen und 10 Vatter unser bethen und 5 Rossenkranz und 6 Englische Gruß bethen für ihm und 5 Fasttag halten. Maria Kogler Seelenhelferin." Ob und welche Taxe die Seelenhelferin für ihre Korrespondenz mit dem Franz im Jenseits beansprucht hat, ist nicht bekannt, die Botin begnügte sich mit einem Trinkgelde von 10 Nkr. und einem Stück Brod. — Dir Linzer „Tagespost" berichtet, daß Pater Clemens Lau, Cooperator in Andorf, bekannt als jesuitischer Haupthetzer, nachdem er sich wegen an Schulkindern verübter Schandthaten nicht mehr sicher fühlte, am 3. d. nach Hamburg durchgebrannt ist. Ueber die sittliche Kindesmörderei dieses jesuitischen Fanatikers und Wüstlings werden haarsträubende Daten erzählt Als Erzzelot konnte der „Hochwürdige" nie genug schimpfen über die Liberalen und die durch dieselbe» verschuldete Sitteulosigkeit, war fleißiger Korrespon- -ent ultramontaner Blätter und Präses des Jünglings- und des Jungfrauenbundes rc. Im vorigen Jahre beglückte dieser saubere Kumpan die Gemeinde Andorf mit einem von seiner Romreise mitgebrachten päpstlichen Segen mit vollkommenem Ablaß rc. Schon vor ein paar Jahren war Cooperator Clemens Lau plötzlich aus Greiu abgefahren, um Unannehmlichkeiten wegen seines allzu liebevollen Benehmens gegen Schulmädchen auszuweichen. Damals kam nichts weiter an die Oesfentlichkeit. Der aus Ried in Andorf anwesend gewesene Untersuchungsrichter hat bereits zwölf im Alter von 11 bis 15 Jahren stehende und in diese Affaire verflochtene Mädchen einver-nommen.____________________________________________________ Von allen Krankheiten, welche die Statistik der Sterbe-ialle bereichern, ist die Lungenschwindsucht, welche täglich Tausende dahin rafft und am häufigsten Trauer in die Familien einkehren läßt, die gewöhnlichste. Zuerst in Brüssel angestellte und später fast überall wiederholte Experimente haben dargethan, daß der Theer, ein harzhaltiges Produkt der Tanne, aus alle mit der Schwindsucht und Bronchitis Behaftete den wohlthätigsten und glücklichsten Einfluß ausiibt. Die beste Anwendung des Theers geschieht in Form von Kapseln, uud sind die Guyot'fchen Theerkapseln ein populäres Heilmittel gegen die obigen Krankheiten geworden. Die gewöhnliche Dosis besteht in zwei oder drei Kapseln zn jeder Mahlzeit, und macht sich daraus eine sast augenblickliche Linderung in dem Zustande der Kranken fühlbar. (61) 2 2 Zur Vermeidung der zahlreichen Nachahmungen ist genau darauf zu achten, daß die Etiquette der Flacons die Unterschrift des Herrn Gnyot in dreifarbigem Drucke trägt. Depot in Laibach bei G. Pieeoli, Apotheker. Witterung. Laibach, 17. April. Morgenroth, trübe, regnerisch, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr -s- 12 6°, nachmittags 2 Uhr 13 4°6. (1877 ^ 1-8°; 1876 -s- 10 2« 0.) Barometer im'Fallen, 73138 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der'Wärme -s- 141°, um 4 8" über dem Normale.______________________________ Verstorbene. Den 16. April. Jakob Wochinz, Privater, 36 I., Kaiser Josefsplatz Nr. 1, Lungentuberkulose. Den 17. April. Panline Debentz, Hausbesitzers-tochter, 1 I. S Mon., Alter Markt Nr. 18, Auszehrung. Gedenktafel über die am 24. April 1878 stattfindenden Li-citationen. 2 Feilb., Mejak'fche Real., Grdb. aä Lnegg. BG. Senofetfch. — Relie. Spendal'fcher Real., Polje, BG. Sittich. — 2. Feilb., Marn'fche Real., Sneberje, BG. Laibach. 2. Feilb., Selan'fche Real, Jnnergoriz, BG Laibach. 3. Feilb., Levna'sche Real., Groszubelsko, BG. Se- Gaberjc, BG. Laibach. — 3. Feilb., Hladiiik'schc Real'^ Schwarzenberg, BG. Jdria. — 3. Feilb., Skusza'sche Real., Wisaiz, BG. Teisenberg. — 3. Feilb., Derglin'sche Real., Lanische, BG. Laibach. — 3. Feilb-, Ooen'sche Real., Jlova-gora, BG. Laibach. — 3. Feilb., Cigale'sche Real., Sadlog, BG. Jdria. — 3. Feilb., Jankovit'sche Real., Matena, BG. Laibach. — 2. Feilb., Pojlep'sche Real., Plcsivce, BG. Laibach. — 2. Feilb., Debeuz'sche Real., Zubcjevo, BG. Stein. — 2. Feilb., Petrii'schc Real., Ohonica, BG. Oberlaibach. — 2. Feilb., Pleschko'sche Real., Plesivee, BG. Laibach. — Reass. 2. Feilb., Jurmann'sche Real., Ober-seniza, BG. Laibach. — 2. Feilb., Dedek'sche Real., Josess-thal, BG. Laibach. — 2. Feilb., JankovU'sche Real., Bre-sowiz, BG- Laibach. — 2. Feilb., Knmsche'sche Real., Wröst, BG. Laibach. — 2. Feilb., Jvanetik'sche Real., Möttling, BG. Möttling. — Reasf.-Feilb., Gemeiiidereal. Alt- und Neudirnbach, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., De-öelan'sche Real., Untersuhadol, BG. Rudolfswcrth. — I. Feilb., Ortsgcincindcrealität Oberurem, BG. Seno- Radmannsdorf. — 1. Feilb., Cuk'sche Real., Zapuze, Wippach Theater. Heute (letzte Vorstellung in dieser Saison): Herr Meixner vom k. k. Hosburgtheater in Wien als Gast: Eine Jugendsünde. Original-Lustspiel in 3 Acten von Julius Findeisen. Hieraus: Der Bojar, oder: Wie denken Sie über Rumänien? Schwank in I Auszuge von G. v. Moser. Telegramme. Paris, 16. April. Das „Journal de Debüts" befürchtet einen großen Krieg und betont, nur der mächtige Arm Deutschlands könnte denselben noch verhindern. Wenn Deutschland den ihm allseits zukommenden Appell verschmähte, würde es seine Hauptmission verfehlen. London, 16. April. Unterhaus. Northcote erklärte, es habe sich nichts ereignet, was die Besorgnisse zu vermehren geeignet sei; nichts, um die Hoffnung auf eine befriedigende Lösung der Orientfrage zu vermindern; nichts berechtige zu der Behauptung einer Isolierung Englands; nichts in den Zuständen Konstantinopels erhöhe unsere Besorgnisse. Northcote beantragt die Vertagung des Hauses bis zum 6. Mai d. I. Fawcett stellt den Antrag auf Vertagung bis zum 29. April, was von Northcote zur Vermeidung einer kritischen Auffassung der Lage bekämpft und worauf die Vertagung bis 6. Mai angenommen wird. Im Oberhause erklärte Derby auf Vorstellungen Beusts, was er (Derby) immer über Oesterreich oder dessen Armee gesagt habe, that er auf eigene Verantwortlichkeit, im auswärtigen Amte liege nichts vor, worauf er sich stützen könnte. Derby's Bemerkungen über Frankreich theile die britische Regierung nicht. Das Haus vertagte sich bis zum 13. Mai. Suche verläßliche Leute, die mir land- und forstwirthschastliche Produkte in Krain, Slavonien, Kroazien, Dalmazien und Istrien rc. kommissionsweise einkansen würden. Briefe sub V. 1667 an Luäolk -los«« in ^Vten. (187) 2—1 Künstliche (172) 5 Zähne und Gebisse werden nach der neuesten Kunstmethode schmerzlos eingesetzt. Vollkommen schmerzlose Zahnoperationen unter Einfluß des sehr angenehm wirkende» Eu^tgc^es vorgenommen vom an der Hradeczkybrücke im 1. Stock. lN». Mundwasseressenz Flacon 1 fl. uud Zahnpulver Schachtel 60 kr. sind außer im Ordinationslokale »och bei Herrn Karinger und den Herren Apothekern Maier und Svoboda am Prefchernplatze zu bekommen. Ist mlgkkominen mit den nrurstru Damen-und HMkn-Modr-FMeln aus Wien in Laibach. (171s) Fracht-und Lilglltbriese mit Süd- und Rudolfsbahnstempel stets vorräthig in I. v. Rkeinmayr A F. Kamberg« Buchhandlung in Laibach. I. Ruwu « WMWU Hraz, Weugasse 3. 2. Stock. 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Papier-Rente 6155. — Silber-Rente 65 2V. - Gold-Rente 73-10. — 1860er Staats-Anlehen 111.25. — Bank-actien 795. — Kreditactien 213 50. — London 12170. — Silber 106.40. — K. k. Münzdukaten 5 75. — 20-FrancS-Stücke 9-73-/,. — 100 Reichsmark 59 95. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberq. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.