Nr.2w. !TNXKH,NNL« Freitag, 12. September, '^^''^»l^:!« 1884. Amtlicher Theil. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit! Allerhöchster Entschließung vom 6. September d. I. den Landtags-Abgeordneten Christian Grafen Kinsky zum Landmarschall im Erzherzogthume Oesterreich unter der Tnn« und den Landtaas'Abgeordneten Bürger« meister Eduard Uhl zu dessen Stellvertreter in der Leitung des Landtages aUergnädigft zu ernennen geruht. __________ Taäffe in. p. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem ehemaligen Eabinetssecretär Sr. lön. Hoheit des Herzogs Robert von Parma, Blasius Fraxola, den Ritlerftand aller« gnädigst zu verleihen geruht. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 28. August d. I. dem Polizeirathe der Triester Polizeidirection Franz Kaus aus Nnlass seiner Versetzung in den dauernden Ruhe» stand in Anerkennung seiner vieljiihrigen ersprießlichen Dienstleistung den Titel und Charakter eines Regierungsrathes allergnädigst zu verleihen geruht. __________ Taaffe m. p. Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums des Innern hat den Concipisten der Triester Polizei-direction Johann Ritter von Falser zum Polizei« commissär ernannt. ______ Nr 1896/?r KüNdNMchMlg des t. l. Laudesprittidenren filr Krain vom 31. Juli 1884, Z. 1896/1>r., enthaltend die Durchführungsvorschrift zur Uebergabe des Vermögens der Pfarr- armeninstitute in die Verwaltung der Gemeinden. (Schluss.) § 17. Oeffentliche Obligationen sind Stllck für Stuck zu übergeben, und ist über dieselben ein genaues, die Merkmale der Obligationen enthaltendes Verzeichnis mit Angabe der Postenzahlcn, unter denen jede Obligation in der letzten Rechnung eingetragen ist, aufzunehmen. § 18. Dasselbe hat bei der Uebelgabe der Privat« lchuloverschreibungen zu geschehen, und sind außerdem die etwa vorhandenen, auf den Bestand der Privat« schuld Bezug nehmenden Document?, als: Grundbuch«, auszüge. Schähungsoperate lc., mit zu übergeben. Auch sind die ZinsenauKstände speciell namhaft zu machen. In derselben Weise hat die Uebergabe der Spar« cassabüchel zu erfolgen. § 19. Document?, als: Original-Sliftbriefe. In-strumente, Verträge, Schenkungsurkunden u. dgl., sind mittelst eines Ausweises abgesondert von den sonstigen Acten und Schriften zu übergeben. Wo eine Ausscheidung der Ociginal'Documente nicht möglich ist, sind der übernehmenden Gemeinde jedenfalls liidimierle Abschriften hievon auszuhändigen. 8 20. Was die Acten. Rechnungen. Bücher. Con-signalwnen. Vormerke lc. betrifft, so sind sie möglichst nach den einzelnen übernehmenden Ollsgemeinden oder Theilen von Gemeinden auszuscheiden und abgesondert zu übergeben. Wo eine solche Ausscheidung wegen des sachlichen Zusammenhanges nicht möglich ist. sind die betreffen, den Acten. Rechnungen, Bücher. Consignationen, Vor« merke u. dgl. von der am Sitze des Pfarrarmeninsti-tute« befindlichen Ortsgemeinde zu übernehmen, und wlrd d,ese Ortsgemeinde künftig erforderlichenfalls über Anlangen den betheiligten anderen Gemeinden sowie den Behörden und sonstigen Organen die benölhigten Acten und Rechnungen zur Einsicht oder Auszüge h'evon zum Gebrauche mitzutheilen haben. § 21. Ueber die vollzogene Uebergabe ist ein genaues Protokoll auszunehmen, welchem die inbetress der einzelnen Ut'bergabsobjecte vürfussten Beschreiben« gen. Inventarien. Verzeichnisse, Ausweise u. dgl. als Beilagen anzuschließen sind. Ein beiläufige» Formular eines solchen Protokolls llegt unter L dieser Durchführunasvorschrift bei. DaS Prolololl ist sammt allen Beilagen in der erforderlichen Anzahl Parien für die Betheiligten auf. zunehmen und allseitig zu unterschreiben. , , ^s blelbt nämlich ein Pare in den Händen des vetressenden Pfarrers als übergebenden Armeninstituts-Vorstehers, und ist dasselbe zu dessen Deckung und behufs der künftigen Erstattung etwaiger Aufklärungen wohl aufzubewahren; je ein Pare haben die im § 11 dleser Durchführungevorschrift als Uebernehmer be« zeichneten Parteien zu erhalten; zwei weitere Parien sind durch den Vezirlshauptmann der Landesregierung vorzulegen. Die Landesregierung wird auf Grund dieses Protokolls und der ihr sonst zu Gebote stehenden Be« helfe den Uebergabsact prüfen, erforderliche Erläute« rungen und Ergänzungen veranlassen und ihre schließliche Erledigung über den Befund dem Pfarrer als Uebergeber sowie dem Uebernehmer und auch dem krainischen Landesausschusfe, und zwar letzterem unter Anschluss eines Pares des Uebergabs'Protokolls, mittheilen. ß 22. Die vollzogene Urbergabe des Vermögens eines Psarralmeninstitutes in die Verwaltung der Gemeinde ist in allen belheiligten Gemeinden durch die Gemeindevorsteher in der ortsüblichen Weise zu verlautbaren und. wenn es sich um Grundbuchsobjecte handelt, von Seite der Vezirlshauptmannschast unver-weilt zur Kenntnis jenes k. k. Gerichtes zu bringen, zu dessen Sprengel die betheiligten Gemeinden gehören. § 23. Die zum Zwecke der Uebergabe des Pfarr-armeninstituts-Vermögens in die Verwaltung der Ge« meinden erforderlichen Rechtsurkunden, amtlichen Ausfertigungen, Eingaben und bllcherlichen Eintragungen sind stempel- und gebürenfrei zu behandeln. Jedoch ist auf den bezüglichen Rechtsurkunden. Zeugnissen und amtlichen Ausfertigungen der Zweck der Urkunde und die Person, welcher sie zu diesem Zwecke zu dienen hat, anzugeben (Verordnung des Finanzministeriuml vom 16. März 1870. R. G. Bl. Nr. 29). Am 10. September 1834 wurde in der l. l. hos« und Staats» druäerei in Wien das XI.V1II. Stück des Reichsgeschblattes, vorläufig bloh in deutscher Ausgabe, ausgegeben und ver» sendet. Dasselbe enthält unter Nr. 144 das kaiserliche Patent vom 7, September 1884. betres« fend die (tiuberufunss des Landtages von Galizien und Lodomerien mit Kralau. Nichtamtlicher Theil. Manöver auf dem Marchfelde. Dürnkrut. 9. September. Das 10. Corps beabsichtigte heute, den Gegner über die March zurückzudrängen und hiezu die Wald« zone südlich von Ebenthal zu überschreiten. Demgemäß rückte die 4. Division auf Spannberg, die 5. Division Feuilleton. Vogelzwitschern. (Fortsetzung und Schluss.) «Wenn die da unten dir mal bös wollen, klopf' ans Hexenhäusle," meint die Lene. «Wird vielleicht kommen, hi. hi, bin auch einmal jung gewesen und nlcht zuwider und hab' mein Schähle mehr geliebt als mem Ehr' und mein Ieben; haben mich da verhöhnt dle drunten und mit Schanden bedeckt so lang. so lang. b.s »ch chnen au« Weg und Slea gegangen, und hab' nuch h.er versteckt hoch oben im Wald. I.tz't bin lch dle Hexenlene, hi. hi. die Hexenlene. Klopfst wohl an, klopfst wohl an.--------------" War eine eisige Herbstnacht gewefen, hatte der Frost die Blümlein versengt, das« sie gebrochen die Köpflein hiengen, und die Vöglein, die sich verspätet erstarrt sind in selbiger Nacht. Da in der schwersten Ctunde ihres Lebens hat er sie fortgejagt, die Lhr« vergessne, der alte Waldmüller, von Haus und Hof. Ein kalter Nachlwind strich durch das Laub. die Vöglein schüttelten sich und sträubten das Gefieder und steckten die Köpfchen unter die Flügel-------------- Hat sich wimmernd emporgefchleppt bis zur alten "iuttergolleseiche — da hat sie die Hände empor« jungen zur Schmerzensreichen und hat ihr all' Leid ""lagt. . Der Wind hat geheult und der Frost hat ge« ^unnt. und lein Slernleiu war zu fehen am Himmel " t".nd breit, nur feuchte Nebelschauer haben nieder« Lin« und den Wald eingehüllt wie in ein nasses der «rtt 3" '" solch" Wildnis und Trostlosigkeit ist und N« », ^"' '^"2 Kinde« an ihr Ohr gedrungen, zen unk ^ ^ an sich gepresst unter lausend Schmer- «"v Freuden und hat es gebadet mit ihren Thrä. nen und hat die Brust entblößt unter Gottes freiem Himmel — und das war kein Sund und kein Schand — und hat ihr Kind darangelegt und es bedeckt mit den zitternden Händen, dass es sich wärme, und hat sich dann wimmernd weitergeschleppt bis ans Hexen» häusle. Ja. sie hat es damals nicht vermeint, das« sie anklopfen wird. und sie hat angeklopft und die Hexen« lene hat ihr aufgemacht. Und als der strengste Winter vorüber gewesen, da hat sie das Knäblein genommen und hinuntergetragen zum Kirchlein ins Thal. Hinlegen hat sie's gewollt' vor den heiligen Altar Gottes und beten hat sie gewollt, so heiß, als sie nur gekonnt, das« es nicht büßen sollt der Mutter Schand. Steckten aber da wieder die Leute die Köpf zu< fammen und haben nach ihr geschielt und ihr Kind einen .Schandfleck" geheißen, als ob's keinen andern gäb auf Gottes weiter Well. als fo ein arm's un« schuldig Würmel. das doch sein Schand nicht selber verbrochen. Hei! wie hat ihr da das Herz wieder geblutet aus tausend und tausend Wunden, und was schon heil und gesund gewesen und verwunden, ist da wieder aufgebrochen und hat gebrannt und geschmerzt, dass sie schier gemeint, sie könnt's nimmer ertragen. Da hat sie's Büblein fest in den Arm genommen und hat's hinaufgetragen in den Wald. und wo die ersten Primeln waren aufgeblüht, da hat sie'« hin« »elegt, als wär's ein Altar Gottes, und hat frei gemeint, da müsse der liebe Hergolt heiunterschauen auf ihr schuldlos Kind. Und er hat herunlergeschaut, ja, ja. fie hat's frei gespürt, wie da die Frühlingssonne so warm und lind dem Kind in« Gesichtlein geschaut und das Kind hin-, aufgelacht hat zum schönen blauen Himmel, ale ""«'< ten dorten lauter ltnglein steh'n. «„würt, und/ Ja. ja. im tiefsten Herzen hat sie's verfp-r, Hal sie dann auch müssen abfeits fteh'n, wenn die Burschen die Mädle geholt zur Kirmeszeit mit Tan« nenreis und Jauchzen und Singen, und hat sie auch müssen Schanden halber ein Kopftuch tragen, wenn die andern die weihen Rosen um die Stirne gelegt, sie Hal's doch gerne und still getragen um ihn, und hatten die Leut ihn tausendmal zum Dieb gemacht, fie hat es doch gewusst. dass sie seinetwegen könnt frei allen in die Augen seh'n und könnt den Kopf hoch tragen, denn der Hans ist nimmer ein Dieb. Ist dann umsonst der Neuhofbauer ins Hexen« häusle gekommen und hat gut reden: „Sag Ja, Liesle, dann bist Neuhofbäuerin und brauchst dich da nil verstecken vor all den Leuten bei der Schlechl'sten im Dorf. bei der Hexenlene. Und wegen dem Buben da und wegen der Schand? Hei! Will schon die Augen beid' zudrücken, und darf auch kein Mensch nicht der reichen Neuhosbäueiin eins anhaben, und wird's auch nicht. Tag nur Ja." Halte gut reden der Neuhofbauer, sagt doch nicht Ja das Liesle. hat ihren Buben fester in den Arm genommen und hat gesagt: «Spart Euer Red und Müh. Neuhosbaues. ich will nur dem sein Weib sein. dem sein Kind ich Multer bin. Und wegen der Schand? Müsst Schanden' halber »n den Boden versinken und müssten die L,u< "^"" gern auf mich zeigen, wenn ich m,t ^"„„„.^m Neuhofbäuerin sein möcht, und """< s"^ Schand, sie vermeinen; ^.n, " ^ herab« l°"" Di7V^Ruppersdo^ gegen Mistelbach eclairieren. Der Zusammenstoß erfolgte in der Linie des Weidenbaches. Um den Besitz von Spannberg und um die Höhen nördlich davon entspann sich ein hartnäckiges Gefecht, während welchem die 33. Division umfassend vorgieng und sowohl von ihrer als auch von der nördlich EdenthalS auf der Pojer Höhe — dem höchsten Punkte der Gegend — stehenden Corvsartillen? wirk« fam unterstützt wurde. Die auf Götzendorf vorrückende 14. Division traf auf Bataillone der 5. Division, und wurden dann die Höhen nördlich dieses Ortes nach lebhaftem Gefechte von der 27. Brigade besetzt. Die 37. Division, welche ihre Vorrückung auf Weidendorf hatte, entwickelte sich allmählich nördlich des genannten Ortes, nachdem vorher die 5. Division die Rückgangs» bewegung in die vom FML. von Slubenrauch be» stimmte zweite Position auf der Vaisleiten nahezu gänzlich ausgeführt hatte. Während dieser Bewegung erschien die 2. Cavalleriedivision in der Gegend von Nieder-Sulz und konnte mit ihren reitenden Batterien vortheilhaft einwirken. Die 3. Cavalleriedivision atta-quirrte die Batterien der 37. Division und brachte die Vorrückung der letzteren zum Stehen. FML. Baron Catly drängte nach, bezog die vom Gegner geräumte Position und zog auch die Artillerie hieher. Der Kampf um die Höhen auf dec Vaisleiten wurde mit großer Intensität geführt. Als sich gegen Mittag der Anmarsch der 43. Division fühlbar machte, wurde das Gefecht abgebrochen. Der heutige Rapport weist beim 5. Corps (23000 Mann) 119, beim 10. Corp« (26000Mann) 135 Marode auf._______________________________ Inland. (Galizien.) Die „Wiener Zeitung" veröffentlichte vorgestern das kaiserliche Patent vom 7. d. M., womit der Landtag von Galizien für den 12. September zu einer neuen Session einberufen wird. Der galizische Landtag ist bekanntlich vor kurz'M zur Wiederaufnahme der letzten unterbrochenen Session zusammengetreten, und haben wir bereits vor längerer Zeit gemeldet, dass im unmittel-baren Anschlüsse an diese Session die neue eröffnet werden soll. (Niederöfterreich.) Weiter veröffentlicht das Amtsblatt die mit Allerhöchster Entschließung vom 6. September d. I. erfolgte Ernennung des Landtags- Abgeordneten Christian Grafen Kinsky zum Land-marschall im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns und des Landtags'Abgeordneten Bürgermeisters Eduard Uhl zu dessen Stellvertreter in der Leitung des Landtages. (Ungarn.) Anlässlich des bereits telegraphisch gemeldeten Eintreffens des Ministerpräsidenten von Tisza in Großwardein hat die Stadt Festtagskleidung angelegt. Auf dem Perron des Bahnhofes hatten sich die Mitglieder des Executiv-Ausschuss<>s eingefunden, während vor dem Platze ein zahlreiches Publicum der Ankunft des Ministerpräsidenten harrte. Derselbe traf in Begleitung des Obergespans Balon Döry, der ihm bis Cseffa entgegengefahren war, des Grafen Ludwig Tisza. des Ministerialrathes Tar-kovits und seines Sohnes Stephan mit dem Zuge der Alföld-Bahn um 9 Uhr 20 Minuten ein und wurde von den Anwesenden mit stürmischen Eljen« Rufen empfangen. Bürgermeister Sal hielt eine Ansprache an den Ministerpräsidenten, welche von Tisza folgendermaßen beantwortete: „Empfangen Sie, meine verehrten Herren, meinen Dank für die an mich gerichteten herzlichen Worte. Mit wahrer Freude kam ich in Ihre Mitte, um mit lebendigen Worten dem Danke für das mir gegenüber nun schon zum zweiten« male bethätigte Vertrauen Ausdruck zu geben. Unter allen Verhältnissen kann ich versichern. dass jeder Augenblick, den ich im Weichbilde dieser Stadt verbringe, die Erinnerung an die glücklichsten Stunden meines Lebens in mir wachruft." Vor feinen Wählern sagte Tisza, ein dauerhafter Friede werde mit allen Kräften angestrebt, betoute auch die Aufgabe zur Herstellung des Oleichgewichtes und constatierte die Existenz einer Agitation gegen das gute Einvernehmen der verschiedenen Rassen und ueue-stens aus dem Auslande importierte Aufreizung gegen einzelne Classen der Gesellschaft. Deshalb seien Maß-nahmen nothwendig zur Bestrafung der Agitatoren und der Irregeführten, wozu die Regierung die Ein-räumung der Gewalt für bestimmte Zeit brauche; die freie Meinungsäußerung soll unberührt bleiben. Die Reform des Oberhauses soll mit Rücksicht auf dessen historische Entwicklung nicht mit einer Eonfiscierung, sondern mit einer Erweiterung feiner Rechte durch« geführt werden. Das Oberhaus soll repräsentieren die Geburt vereint mit Vermögen, die verschiedenen Con-fessionen und lebenslänglich Ernannte, ausschließlich die Obergespäne. Die Verlängerung des Abgeordneten-Mandate» auf fünf Jahre sei nothwendig. Tisza wünscht endlich Aufrechthaltung des Zollbündnisses auf Grund der Billigkeit. (Stürmischer Beifall.) (Kroatien.) Mit dem Herannahen des Wahl-termins steigert sich die Lebhaftigkeit der Wahlagitation. Die Opposition entwickelt eine fieberhafte Thätigkeit, während die Nationalpartei, als ob sie ihrer Sache gewiss wäre, noch nicht einmal für alle Bezirke ihre Candidaten nominiert hat. Diesem Zaudern wird eS zuzuschreiben fein, wenn Anton Starkvik im dritten Agramer Bezirke durchdringt, was nicht unmöglich ist, da beide Oppositionen sich vereinigten. Die National» Partei stellte erst gestern im dritten Bezirke den Dom» Herrn Gasparit, eine keineswegs populäre Persönlich- !eit, als Candidaten auf. — In Kopreinitz fand bereits der erste Wählerkrawall statt. Hier candidiert Staröevit, während letztertage Professor Spevec als Candidat der Nationalpartei aufgestellt wurde. Letzterer wurde, als er nach Kopreinitz kam, von seinen Anhängern mit Musik und Zivio-Rufen empfangen. Der Pöbel rief dazwifchen: Hioio Staröevic'! Pevec soll geschlachtet und am Spieß gebraten werden. (Pevec bedeutet Hahn.) Stadthauptmanll Ostir stieß einen joh-lenden Vauernburschen zur Seite, dieser packte Ostir bei der Brust und gab den Stoß zurück. Ostir rief Panduren und Gendarmen herbei und forderte sie zum Schießen auf. Die Gendarmen schössen nicht, vertrieben jedoch die Menge. Ostir schoss später aus seinem Fenster auf die Menge und verwundete den Bauer Pofavec schwer. Für Kopreinitz sowohl als Warasdin wurden Regierungtz-Commissäre ernannt. (Aus den occupierlen Provinzen.) Das ArmeeVerordnungsblatt publicirt eine Allerhöchste Entschließung, durch welche die Errichtung von vier wei» teren bosnisch-herzegowinischen Compagnien angeordnet wird, und zwar soll in jedem der vier Ergän-zunstsbezirke Sarajevo. Banjalula, Dolnia - Tuzla und Mostar eine neue Compagnie aufgestellt werden. Jede der zwölf bosnischen Compagnien hat einen eigenen Grundbuchstand von 100 Mann; außerdem sind jeder Compagnie vom t. k. Heere 3 Officiere, l Officers-Stellvertreter und 20 Mann zugetheilt. Ausland. (Zur Kaiser. Entrevue.) Aus St. Petersburg wlrd der „Pol. Corr." geschrieben: Es war bis zu den letzten Taa.cn unentschieden oder zum mindesten selbst in sonst unterrichteten Kreisen nicht bekannt, ob Kaiser Wilhelm an der Begegnung zwischen den Herrschern von Russlano und Oesterreich-Ungarn theil-nehmen werde. Die Nachricht, dass der deutsche Kaiser trotz seines hohen Alters die Mühen einer Reise nach Russland nicht scheut und dem Kaiser Alexander, dessen Besuch er im vergangenen Jahre in Danzig empfangen hatte, einen Gegenbesuch auf russischem Boden abstatten wird, hat hier allgemein freudige Sensation hervorgerufen. Der Minister des Aeuhern, Herr von Giers. wird sich nach dem Zusammenkunftsorte der drei Monarchen direct begeben, ohne in Warschau Aufenthalt zu nehmen. Der russische Botschafter am Wiener Hofe, Fürst Lobanow-Nostowsly, begibt sich nach Warschau, um daselbst während des Aufenthaltes des russischen Kaiserpaares zu verweilen. Desgleichen wird sich der Militär-Attache bei der russischen Botschaft in Wien, Oberst Baron Kaulbars, nach Warschau begeben. (In England) ist die Wahlreformbill und deren Ablehnung durch das Oberhaus noch immer Plllole und Thema für politische Massenkundgebungen. Eine solche, an welcher über 70000 Personen theil-nahmen, fand am vorigen Samstag in Glasgow statt. Begünstigt von prächtigem Wetter, bewegte sich der über sieben englische Meilen lange Zug durch ein dichtes Menschenspalier nach dem „Oreen", wo acht Rednertribünen errichtet waren. Seitens der Redner, worunter sich mehrere Parlamentsmitglieder befanden, ten sie sagen: „Ja, ja, 's ist all' umsonst!" Und als der Morgen graute, da kam ein Mann durch den Wald geschritten, der hatte ein kleines blaues Bündel unter dem Arm und sah aus, als wär er des Vin-derhans sein älterer Bruder, so ernst und alt war der Hans geworden, denn er war's ja, der da den Wald emporgekommen. Einen Augenblick stand er stille vor der alten Waldmühle und ballte die Faust und blickte finsterer noch als die Schatten der Nacht, die da rangen mit dem leuchtenden Morgen. Doch die Hand streckte sich wieder glatt und das bittere Lächeln um den Mund wurde mild. Er war ja ihr Vater, der alt' Waldmüller, und hat er ihm auch den Streich gespielt, damit sie von dem „Diebe" lassen und den Neuhofbauer nehmen sollt, er ist halt doch ihr Vater, und 's war ja doch all umsonst. Und weiler schritt er und klopfte ans Heien« häusle. ..Liesle'." »Hans!" «Und das ist mein — mein Bub? Lass mich ihn halsen, Liesle. halsen-------------Nein, nein, thu's weg da« Kmd — thu's weg. ich kann nicht." Er wandte sein Gesicht und senkte das Haupt tief auf die Brust und deckte die Augen mit der Hand. „Darfst ihn halsen, darfst", rief da da« Li-2le, „bist ein Sträfling, ja, aber bist doch kein Dieb, und thäl'st du selber mir es beschwören zehnlausendmal vor dem Nllerheiligsten, ich glaub' e« doch lein ein- zigmal." ^>, . ^ , Da erschütterte ein lauter Schre,, ein Jauchzen die Wände des Hexenhäuschens, und sind dem Haus zu enge geworden, hinaus ist er gerannt in den Welten Wald, und wo der Tann am höchsten ist, da hat er sich hingestellt und hat die Hände auf die Brust ge« pre^t. das« ihm da« Herz d'lin nicht zerspringe, und h»t Wut aufgeweint und aufgejauchzt vor lauter Glück, und hat um sich gesehn, als ob die ganze Welt sein eigen wär'. Und wie er so gestanden, da regten sich die Vöglein im Laube und streckten die Flügelchen, und dort kam groß und herrlich wie eine rothglühende Feuerkugel die Sonne hervor hinter den Bergen und deckten sich die grauen Wölkchen mit rosigem Flor, und in den Blumenkelchen glitzerten und leuchteten tausend Freudenthränlein, und alles, was noch grau und kalt gewesen, war lichter, warmer Sonnenschein. »Sollst's nicht reuen, Liesle," hat er wieder ge-sagt, als er hinuntergekommen, und hat sie mit nassen Augen angesehn, „sollst's nicht reuen." Sie hat lein Sterbenswörtle gesagt und hat sich nur weinend hingelehnt an seine treue Brust, Und standen da lief im Walde Vlick in Blick versenkt, Und hatten zur selbigen Stunde Einand sich wieder geschenkt. War wieder einmal Frühling geworden, und Wieder flog's Vögelchen über Berg und Thal der lieben, trauten Heimat zu, grüßte die Berge da drüben, stand auf dem höchsten Wipfel der silberglänzenden Pappel und lugte hinüber nach der allen Walbmühle, und husch! stand es schon auf dem Dache und hüpfte auf die Rinne und flog auf den Brunnenrand und blickte mit den klugen Aeuglein um sich, ob auch alles beim alten geblieben. Ja, da kam wieder die alte Magd und ließ den Eimer in den Brunnen hinab, und dort scheuchte der gnmme Köther noch die armen hungrigen Vöglein. und am Fenster------------nein. dort lag nicht mehr der braungelbe Kater. Reseden und Vasilicum standen Wieder auf dem sonnenwarmen Sims und mittendurch lugten frische Klndergesichler mit goldig schimmernden Köpfchen und Aeuglein wie die blauen Alümlein am Bach, und riefen Scherzworte dem Alten zu, der im Hofe vor dem Fenster faß, im alten Lehnstuhl die kranken Glieder hingestreckt, damit die Frühlingssonne sie wärme. Er war gelähmt, der alt' Waldmüller, und doch sah er glücklich aus und lachte über die Schnurren der goldlockigen Rangen, dass ihm die hellen Thränen übtr die gefurchten Wangen liefen. Ja, er war weich geworden, der alt' Waldmüller, als ihn der Schlag gerührt; und als er fo muttetfeelenallein mit feinem Gewissen in der Mühle gesessen, da hat er seine Kinder gerufen, und der Hans, der hat ihm nichls nachtragen wollen und hat ihm all' Böses mit Liebe gelohnt. Der alt' Waldmüller aber, der hatte den Herrn Pfarrer rufen lassen und hat ihm's frei herausgesagt, dass der Hans kein Dieb ist gewesen, war nur damals so eine böse Geschichte-------------------ist lang Gras darüber gewachsen.------------- Eben kam der Hans durch das große Hofthor auf dem Heuwagen gefahren, und kaum hat ihn das Liesle erblickt und kaum war er heruntergefprungen, da hat ihm das schöne junge Weib mit den rosigen Wange« und hellen blauen Augen ein fröhliches „Grüß Gott!" zugerufen und hat ihm den Kleinsten rittlings auf den Nacken gesetzt, dass der kleine Racker mit Händen und Füßen strampelte und jauchzte vor lauter Lust. Und das graue, morsche Mühlendach ist verschwunden, neue rothe Ziegel decken das alte Haus, und unter dem breiten Querbalken der Scheune hatte Schwälbchen ein frisches Nest gebaut, aus dem dl« Jungen fröhlich zwitschernd die Köpfchen steckten. Ja, wo ein Schwalbennest, Da scht das Glücl recht fest---------- Nein, nein, 's war nicht alles beim alten ge-blien. Und husch! war'S Vögelchen in den Wald geflogen und hüpfte von Ast zu Ast, von Baum z" Baum und auf die höchste Spitze einer duftenden Tanne und schmetterte hinaus sein schönstes Lied. Nosa Barach. Laibacher Zeitung Nr. 210 ,737 12. September 18«4. wurde stark gegen die Peers gedonnert. worauf ent« sprechende Beschlüsse zur Annahme gelangten. Kund-gebungen gegen das Oberhaus fanden ferner am Samstag auch in Swansea, Carlisle, Farsley und anderen Orten statt, während die Conservatives« in Uplealham bei Redcar in Cowdray'Park sowie in ArlincjwN'Park unweit Macclesfirld Demonstrationen zu Gunsten des Obelhauses veranstalteten. (Egyftten.) Lord Northbrook, Sir T. Ba -ring und General Wolseley sind vorgestern in Kairo eingetroffen. Aus Wady.Halfa wird gemeldet, dass der Nil in einer fiir die geplante Expedition be« dlnklichen Wnse falle. Die Lootfen sagen, dass. wenn die großrn Segelboote nicht unverzüglich vorgeschoben werden, dieselben vierzehn Tage später nicht imstande fein werden, über den dritten Katarakt bei Hanneck zu fahren. Die Militärbehörden haben nunmehr Saras, ein etwas oberhalb des großen Kataraktes gelegenes Dorf, zur Basis der Nilexvedition anstatt Wady.halfa gewählt. Der Transport von Wady»Halfa nach Saras wird per Eisenbahn erfolgen, wodurch der zweite Ka» taratt und sechs Meilen gefährliche Schiffahrt vermieden werden. (Frankreich.) Ob die französische Regierung die Kammern einberufen wird, hängt wohl von der Entwicklung der Ereignisse in China ab. Soll der Krieg — wie der „National" wissen will — osficiell erklärt werden, so wird auch die Einberufung der Kammern erfolgen, worüber schon in den nächsten Tagen Beschluss gefasst werden soll. Misslich trifft es sich allerdings zu der Aussicht auf einen jedenfalls kostspieligen Krieg, dass die Steuereingänge in Frank» reich eben jetzt so beträchtliche Ausfälle zeigen, im August allein giengen um vier Millionen Francs weniger ein, als ve, anschlagt war. Auch die Stadt Pavis hat sehr belrächtliche Allsfälle in ihrer Verzehrungs' steuer. heuer bneils Mier zwei Millionen Francs. Mehre»e Blätter rechnen im Staatsbudget für 1884 ein Deficit von 200 Millionen heraus, wobei sie die ferneren Kosten des chinesischen Kneges aus dem Spiele lassen. Tagesneuigkeiten. Se. Majestät der Kaiser haben der freiwilligen Feuerwehr in Dietersdorf 60 fl. und der freiwilligen Feuerwehr in Navelsbach. beide im politischen Bezirke Ober-Hollabrunn, 50 fl. zur Anschaffung von Löschgerälhcli, ferner zu d^m gleichen Zwecke der Vemmide Waldh,n,sen 60 fl., der freiwillissen Feuerwehr in Oln'r.Sttahlbach 5)0 fl. und jener in Marbach am Walde, sämmtlich im politischen Bezirke Zwetll. 40 fl., endlich den, Militäl-Vl-teranenverciue il, Kirchberc, am Wagram im politischen Bezirke K^em» und jenem in Zwettl je 50 fl. zur Anschaffung einer Verewssahne aus Allerhöchster Privatcasse allergnädigst zu bewilligen geruht. — (Matrosen als Menschenfresser.) Fürchterliche Leiden zur See hatte eii,e aus vier Personen bestehende schiffbrüchige Mannschaft auszustehen, welche die Hamburger Barke „Montezuma" am Samstag in Falmouih landete. Diese liier Personen bildeten nebst einem jungen Bursche», die Bemannung der nach Sidney bestimmten, auf hoher See untergegangenen Jacht „Migno« nette". Nachdem die Yacht, die am 19. Mai d. I. von Southampton nach Sydney abgieng, am 14. Juni den Aequator passiert hatte, begann der Kampf mit den Elementen. Am 3, Juli erreichte ein wüthender Olkan seinen Höhepunkt und die riesigen Wellen durchbrachen eine Seite der Nacht. Capitän Dudley übersah in einem Augenblick die Gefahr und dass die Uacht '" wenigen Minuten sinken müsse. In aller Eile wurde das kleine, dreizehn Fuß lange Boot hinabgelassen und von Ste, phens. Brooks und Parker bemannt, während Dudley das Chronometer und Sextanten abbrach und in das Boot warf; dann, sich erinnernd, dass sie ohne Nahrungsmittel feien, sich in die Eajiite stürzte, die bereits voll Wasser war. dort einige Zinnbüchsen ergriff und dann eilig über Deck in oaS Boot sprang, da seine Leute ihm zuriefen, dass die Yacht sinke. Es Waren kaun, sü»f Minuten seit dem Eintritt ber Katastrophe verflossen und das Boot hatle sich kaum einige Längen von dem Hilltertheil der Yacht entfernt, als letztere sank. Man suchte nach einem über Bord geworfenen Fä'sSchen frischen Wassers, konnte dasselbe aber nirgends scheu. Das zerbrechliche Boot war leck und füllte sich schneller mit Wasser, als es ausgeschöpft werden konnte; nach emsigem Suchen entdeckte man die Oeffnung und verstopfte sie. Nun begannen die schrecklichsten Leidenstage für die unglücklichen Schiffbrüchigen. Die beiden geborgenen Zinnbüchsen enthielten lein Fleisch, sondern eingemachte weiße Nliben; Wasser hatte man leinen Tropfen. Die Nacht näherte sich schnell, und das schwache Boot war nichts als der Spielball einer wüthenden See. Um die Schrecken zu erhöhen, stieß gegen Mitternacht ein Haifisch gegen das Boot. doch glücklicherweise ohne dasselbe zu beschädigen; er entfernte sich bald darauf. In dieser traurigen Lage lebten sie die ersten vier Tage von dem Inhalte einer Blechbüchse. Am vierten Tage gelang ihnen der Fang einer Schildkröte, die getödtet und mit der zweiten Dose weißer Rüben verzehrt wurde. Ihr Durst war schrecklich; sie tranken etwas Schildkröten, blut und hoben das übrige in dem Chronometerkästchen auf; doch wurde es dort von Seewasser überschwemmt und ungenießbar gemacht. E.n oder zweimal fielen Tropfen Negen. die sie aufzufangen versuchten. Mit ihren aus, gebreiteten Makintoschs flehten die Armen mit brennen-den Gaumen den Allmächtigen um Wasser an; doch selbst die wenigen Regentropfen wurden durch das herein» stürzende Seewasser verdorben. Am achten Tage begannen sie ihr eigenes Wasser zu trinken und fetzten dies b>3 auf den Tag ihrer Rettung fort. Fünfzehn Tage girngen vorüber, ohne dass diese schreckliche Monotonie durch irgend ein Ereignis unterbrochen wurde. Alsdann machten sie aus ihren Hemden ein Segel und befestigten dasselbe an ein aufgestecktes Ruder. Am achtzehnten Tage, nach-dem die Unglücklichen sieben Tage vollständig gefastet und seit fünf Tagen leinen Tropfen Wasser gekostet hatten, begannen sie die Niithlichleit zu besprechen, das LoS darüber entscheiden zu lassen. Wer von ihnen gelobtet werden sollte, um als Nahrung für die anderen zu dienen. Der Capitän war ber erste, der diesen Gedanken Worte gab. aber Brooks war damit nicht einverstanden und meinte, es sei besser, wenn sie alle zusammen stur-ven. Als auch am neunzehnten Tage lein Segel in Sicht war und der Hunger die Unglücklichen dem Wahnsinne nahe gebracht hatte, schlugen Dudley und der Steuer-mann endlich vor. den Schiffsjungen Parker zu tobten. Ihr Grund, diesen zum Opfer auszuersehen. bestand darin, dass er am meisten litt. weil er Salzwasscr gc. trunken hatte. Ein weiteres Motiv zu dieser Wahl gab ihnen der Umstand, dass Parker nur ein Junge war, während sie Familienvater seien. Brooks verweigerte seine Theilnahme. Einer gab dem anderen zu verstehen, er möge die blutige That verüben, aber beide hatten anfänglich kein Herz dazu. Der arme Junge lag im Zu- stände völliger Erschöpfung auf dem Boden des Bootes, mit dem Gesichte auf seinem Arme. Endlich kam man überein, ihn gemeinschaftlich zu todten; Dudley sollte den tödlichen Schlag thun und Stephens den Jungen halten, falls er sich bewegen sollte. Nachdem der Capitän ein lurzes Gebet um Ver« gebung für die That aukgestohen. beugte er sich zu dem Jungen nieder und sagte: „Dick. deine Zeit ift gekommen!" worauf Patler mit schwacher Stimme ausrief: „Wa2? ich. Herr?" Dudley antwortete: „III, mein Junge!" und durchschnitt ihm mit einem kleinen Federmesser die Gurgelader. Parker leistete leinen Wider« stand und starb fast augenblicklich. Nun galt es. die wahnsinnige Begierde nach einem Trunk zu befriedigen; das herausftürzende Blut wurde in den leeren Blechbüchsen aufgefangen und zu gleichen Theilen vertheilt. Brooks, der während des ganzen Vorganges an der Spitze de3 BooteS gestanden und sein Gesicht mit den Handen bedeckt hatte, um nicht Zeuge der schrecklichen That zu sein, erhielt gleichfalls seinen Antheil. Dann entkleideten alle dlei die Leiche und schnitten ihr die Leber und das Herz auS. welche Theile sie noch warm verschlangen. Am ueunzehnten Tage gelang es ihnen wiederum. einige Tropfen Regenwasser aufzufangen. Während der nächsten vier Tage lebten sie ausschließlich von der Leiche Parkers. Endlich, am vierundzwangzigften Tage. als sie gerade bei ihrem schrecklichen Mahle waren, erblickte Brooks ein Segel. Sie alle beteten inbrünstig, dass das vorüberfahrende Schiff sie sehen möge; sie strengten ihre letzten, schwachen Kräfte an und ruderten dem Fahrzeuge entgegen. Ihre Freude war grenzenlos, als sie sahen, dass sie bemerkt worden waren; in anderthalb Stunden befanden sie sich an der Seite der deutschen Barke „Montezuma". deren Schiffsmannschaft die Un« glücklichen und deren Boot auf Deck beförderte. Als Ca-pitän Dudley dem Capitän der deutschen Barle. Sim-monsen. die erlebten Schicksale erzählt halte, wurden die halbverwesten Ueberrestc deS getödteten Schiffsjungen Parker der Tiefe übergeben. Die Schiffbrüchigen hatten in ihrem kleinen Boote eine Entfernung von 1050 Meilen zurückgelegt. Nachdem die drei Ueberlebenben in Fal-mouth gelandet worden, wurden sie zuerst nach dem Matrosen Heim und dann nach dem Zollamte geführt, wo sie ihre Auslassungen zu Protokoll gaben. Am Sonn» tag sand ihre Verhaftung aus Grund eines Haftbefehls deS Bürgermeisters von Falmouth flatt, ein Verfahren, welches sie schr zu überraschen schien und sie nicht erwartet halten, da sie am Abend nach ihrer Heimat abzureisen gedachten. Sie werden unter der Anklage des absichtlichen Mordes vor Gericht gestellt werden. Kanöels- «nb OelVerbekarntner. Sitzung vom 29. August 1684. (Fortsetzung.) VIII. Der Herr Kammersecrrtar berichtet über die Zuschriften der t. k. Bczirtshanptmamischllft Littai vom 19. Juli und 9. August l. I., betreffend dic Bildung von Genossenschaften. Im politischen Bezirke Littai bestanden Ende des Jahres 1883 in 280 Ortschaften 825 Gewcrbsnutcrnchmultgrn, die in 35 Kategorien zerfallen. Von allen Gewerbsparteien, mit Aus-nahmc einer unbedeutenden Anzahl Handelsleute, Schneider und Schuhmacher in Littai, Sagor und St. Martin, wird das Gewerbe nicht als ausschließliche Beschäftigung, sondern als Nebenerwerb der Landwirtschaft betrieben. Die Mehrzahl der Schneider, Schuhmacher und Tischler sind Störarbeiter, welche auf dem Lande Hean «oup, der Irrsinnige von Mareille. Noman nach Emile Richebourg von Maz v«n Welßenthurn. (11U. Fortschuna.) D" ju«»e Mann richtete sich stolz empor. ..Der Tod sühnt iede Schuld und alle Schmach Enrmeve d,ch. Vater, dass deine Muller die Gemahlm eines Marquls von Chamarande gewesen ist dess.n Devise lautete: „Alles für die Ehre!" Alles für die Ehre! sei auch unsere Parole. Mein Vater, wir muffen beide sterben!" " „Beide?" „Ja, zugleich!" „Du willst dich luch todten? Weshalb?" „Weil gleich dir auch ich nicht mehr leben kann!" «Aber Raoul, auf dir ruht nicht der Fluch meiner Thaten!" ..Die Hand. welche den Vater trifft, richtet auch den Sohn. Das Brandmal auf deiner Stirn besteckt auch die meine! Ich bin dein Sohn, die Schmach kntehrt auch mich! Ich kann nicht länger Officier der ^"Mschen Armee fein. Ich habe nicht länger das Aecht, Uniform und Degen zu tragen. Wie könnte ich A noch wagen, einem Ehrenmann die Hand zu bieten? "«r wäre noch länger bereit, sich meinen Freund zu nennen? Du ziehst mich dir nach in den dunklen Ab-alsd '" ""^"' b" stürzest, Vater! Uns bleibt nichts im ^^ Äaron zitterte, wie er eine Stunde zuvor naion Pedro Eastoras gezittert hatte, als der Marquis von Chamarande so plötzlich vor ihn hin-getreten war. Nachdem er einen Augenblick, «them holend, innegehalten, fuhr Raoul fort: „Die Zeit tnanyt. Dieses Zimmer ist dasjenige, welches ich einst bewohnte. In einem Schubfach dieses Tisches muffen — wenn du dieselben nicht entfernt hast — sich zwei Pistolen befinden!" Während er sprach, öffiele der junge Mann die Lade. ..Ah, da sind sie!" rief er erregt. Er nahm die Pistolen und die Munition, welche zum Laden derselben nothwendig war, und während der Baron ihm starr zusah, lud er beide Waffen. ..Ich gebe zwei Kugeln in jeden Lauf. wir dürfen uns nicht verfehlen!" Raoul sprach und handelte mit der größten Kalt-blütigkeit. Seine Hände zitterten nicht. Nur sein Antlitz war bleich wie der Tod. Als der Vorgang beendet war, sprach er mit ruhiger Miene zu dem Baron: ..Mein Vater, die Pistolen sind geladen! Hier ist deine Waffe, hier die meine." ..Du hast Recht." fprach der Baron mit halb-erstickter Stimme. „Es gibt nur den einen Weg, zu stelben! Sei es denn!" Raoul zog feine Uhr. ..Meine Uhr geht um fünf Minuten aegen b"se zurück," sprach e>. nach der Uhr weises die auf d.n, KaminsimS stand, „(is ist 11 Uhr 25 M'««-",,,,„<.„,! ersten Schlag der Mittel nacht wirst du y>" Zimmer, ich unten in dem meinen unserem Leben ein Ende machen. Feuere die Waffe in den Mund ab, dafs sie unfehlbar tödlet!" „Ja," murmelte der Baron leise, „in den Mund!" „Vel dem ersten Schlag der Mitternacht, Valer!" „Beim ersten Schlag der Mitternacht!" „Lebe wohl. mein Bater!" „Lebe wohl. Raoul!" Der junge Mann stürzte aus dem Zimmer, während der Baron wie leblos in den Fauteuil zmücksanl, mit heiserer Stimme flüsternd: „Beim ersten Schlag der Mitternacht!" Hinter Raoul, welcher rasch nach seinem ebenerdig gelegenen Gemache binabschlitt. eilte leise und geräuschlos ein Mann, welcher sich hinter der Poltere verborgen gehalten, über die Treppe hinunter. Vor der Thür zu Raouls Z,mmer blieb er stehen. Er horchte und hatte kaum noch Zeit, im Schallen eines Mauervorsprungs sich zu verbergen, ale Rao" von neuem das Gemach verlieh und mit raschen Sch"» die Treppe wieder hinaufeilte. . ,i,«n /-" b" Ohne eine S^und, Z"t /" "^H^ <^. Mann. eilig in da« oon Naoul s. ^^ Oottes Helicht. Weshalb stürzte Raoul in dai eiste NoHwer! hinauf? Wohin begab er sich? Laibacher Zeitung Nr. 210 1738 12. September 1884. meistens unr mit einem Lehrlinge von Haus zu Haus um Kost und einen geringen Geldlohn arbeiten. Es besteht unter den Gcwerbepartcien nicht jene Interessengemeinschaft, wie unter Aerufsprofcssionisten in Städten, Märkten und größern Industrie-Orten. Die k. k. Ve-zirkshauptmannschaft ersucht demnach um Abgabe der Wohlmeimmg in dieser Angelegenheit. Die Kammer hat in der Sitzuug vom 18. Juli l. I. für deu Vezirk Littai uachsteheude Genossenschaften in Antrag gebracht: 1.) Je eine Genossenschaft der Wirte für die Steuerbezirke Littai und Sittich; 2.) die Genossenschaft der Müller und Säger für den politischen Bezirk Littai; 3.) je eine Genossenschaft der handwerksmäßigen und übrigen concessionierten Gewerbe für die Steuerbezirke Llttai und Sittich und 4.) eine Genossenschaft der Handelsgewerbe für den politischen Vezirk Littai, die sich allenfalls in die Genossenschaft der grüßern und in die der kleinern Handelsgewerbe theilen könnte. Die Section kennt die Verhältnisse der Gewerbetreibenden auf dem Lande und ist sich wohl bewusst, dass die Bildung der Genossenschaften auf Schwierig-keiteu stoßen wird, allein mit Rücksicht auf die gesetz< lichen Bestimmungen muss die Vilduug vou Gcuosseu-schaften angestrebt werden. Die Kammer hat sich bei ihren Anträgen die Verordnung vom 18. Juli 1883, Z. 22037, vor Augen gehalten, wornach nach i; 106, kl. 1, Gewerbe-Ordnung die Bildung von Genossenschaften in erster Linie aus homogenen oder verwandten Gewerben in einer oder in nachbarlichen Gemeindell anzustreben ist. Fallweise ist jedoch, wenn nämlich in einem angemessenen territorialen Bezirke eine entsprechende Anzahl von gleichen oder verwandten Gewerben nicht vorhanden ist, die Errichtung von Genossenschaften überhaupt oder rücksichtlich gewisser Gcwcrbekategorien für größere Gebiete, etwa für einen politischen oder mindestens für einen Gerichtsbezirk, anzustreben, in welchem Falle nach ß 106, »1. 3, eine Genossenschaft auch die Gewerbetreibenden und Hilfsarbeiter mehrerer Gemeinden und verschiedenartiger Gewerbe umfassen kann. Hiebei empfiehlt sich mit Rücksicht auf die ßß 109 bis 112 des Gesetzes die thunlichste Berücksichtigung der Wünsche der Betheiligtcu. Die Section hält noch jetzt dafür, dass die Bildung der Genossenschaften im Sinne der obigen Anträge allzustreben wäre und dass nur die Genossenschaft der Müller uud Säger aufzulassen und der Genossenschaft der handwerksmäßigen und concessionierten Gewerbe einzuverleiben wäre. (Schluss folgt.) Local- uud Provinzial-Nachrichten. — Se, k u. k. Apostolische Majestät haben der Gemeinde Döblitsch zum Schulbnue eine Unterstützung von 200 st. aus derNller-höchsten Privatcasse allergncldigst zu be« willigen geruht. — (Ernennung.) Der k, k. Landesfträsident in Krain hat eine erledigte Regierungsofficial'Stelle in Kram dem k k. Vezirkssecretiir in Loitsch Franz A m -brozii verliehen. — (Gemeinderath.) Heute um 6 Uhr abends findet eine öffentliche Gemeinderathssitzung statt. Die Er schritt durch mehrere Gänge und endlich durch ein glvhr« Iimmer zu einer Thür. an wclcher jedoch der Schlüssel steckte. Er öffnete dieselbe. Im Zimmer brannte matt eine Lampe. Das Hemach betretend, strauchelte sein Fuß. Er beugte sich nieder und sah, dass es Ellluence sei, seine Schwester, die anscheinend leblos am Boden lag. Einen SchmerzenLschrei ausstoßend. nahm er das junge Mädchen in seine Arme und trug sie auf das in, GlMüche befindliche C^napee, Er hielt sie für todt. entdeckte aber bald, dass sie nur ohnmächtig sei. Zum Glück befand sich Wasser in einer Caraffiue. mit welchem er das Antlitz des Mädchens »eheu lomite. Eümeuce lam bald wieder zu sich. Beim Anbl,ck dei Bruders stieß sie rinen Schrei au«. „Raoul. Raoul!" flüsterte sie mit schwacher Stimme; dann schlang sie beide Arme um seinen Nacken, als könne sie nimmer von ihm lassen. „Meine liebe Llemence, meine gute Schwester, was ist dir?" forschte Raoul. „Was hat man dir an. gethan? Ich fand dich leblos am Boden liegend. Wai ist dir zugestoßen?" Das junge Mädchen e»bebte. ,Ich war in, Nebenzimmer," flüsterte sie. «ich habe alles vernommen, was du mit dem Vater sprachest!" Naoul blickte seine Schwester angstvoll an. «Du haft alles gehört?" fragte er entsetzt ,Ia. alles. Raoul, du hast zwei Pistolen geladen, du hast vom Sterben gesprochen, aber du wirst dich nicht todten?" (Fortsetzung folgt.) Tagesordnung wurde folgendermaßen festgestellt: I,) Ve< richt des Präsidiums. 2.) Bericht der verstärkten Nechts-und Personalsection Über die Aenderung des städtischen Statuts. Zum Schluss geheime Sitzuug. — (Baugrund'Ankauf.) Bezüglich unserer gestrigen Notiz über den Anlauf des Baugrundes der „Schnalle" theilt man uns mit, dass nicht Herr Hönig-mann. sondern der Schwiegersohn des hiesigen Kaufmannes Schober, Herr Peter Schleimer. Großhändler in Warschau, deu Baugrund käuflich an sich gebracht hat. Der Kaufpreis beträgt 20000 fl. — (Römerfunde.) Der Präparator des hie« sigen Museums. Herr Schulz, hat auch heuer im Laufe des Sommers eine große Ausbeute von Nömer« funden auf lrainischem Boden zutage gefördert. Herr Schulz. welcher auf dem Gebiete der Archäologie eine ungemein rege Thätigkeit entfaltet. wählte sich heuer als Ausgraböstätte die Gegenden von Arch und St. Bar-lhelmä in Unterkrain. Wenngleich unter den ausgegra« benen Gegenständen leine solchen sich befanden. welche nicht schon bisher in unseren zahlreichen Tumulis vorgefunden wurden, so verdienen die heurigen Ausgrabungen vor allem lücksichtlich des quantitativen Er< gebnisses besonders hervorgehoben zu werden. In Ro vische bei Arch, Feistenberg bei St. Barthelmä und am Gorjanz Berge öffnete Herr Schulz eine große Neihe von Grabhügeln, Auf letzterem Berge fand er nicht wem'zer als vierzehn, und an einem Nachmittage gelang es ihm. auf sieben Leichen zu stoßen, In nicht weniger als fünf Kisten wurden die verschiedenen Armbänder, Fibeln. Perlen u. s. w. verpackt und ein Theil sofort von der Fundstätte aus an das Hosmuseum nach Wien expediert, während der andere dem Landeömuseum er» halten bleibt. Wenige Tage vor dem Tode des be< rühmten Gelehrten, Intendanten d^r Hofmuseen, Hof' rathes Hochstetter erhielt Herr Schnlz von demselben cm schmeichelhaftes Anerkennungsschreiben, das der be-reitS schwer Erkrankte mit Bleistift im Bette schrieb — (Wandervorträge) hält der landwirt, schaftliche Wanderlehrer für Kcain, Herr Gustav Pirc, tm Monate September folgende: am 14 in Hasel» bach über die Reblaus, nm 21. in Präwald über die Rindviehzucht, Die Vorträge finden an genannten Tagen nachmittags statt. — (Vereitelte Triglav« Besteigung,) Am 8. d. M. wollten vier Touristen, darunter ein be« lannter hiesiger Bergsteiger, welcher bereits wiederholt den König unserer Gebirgsriesen erstiegen hatte, einen Ausstieg auf den Triglav unternehmen. Sie übernach» teten in der ersten Hütte und am frühesten Morgen brachen sie auf. Allein kaum hatten sie deu kleinen Triglav passiert, gewahrten sie, dass in der Nacht Schnee gefallen sei, und zwar in solcher Menge, dass an einen weiteren Aufstieg nicht zu denken war. So war denn diesmal der 8, September, welcher gewöhnlich von Tou< risten als günstiger Tag für größere Bergpartien ge° wählt wird, unseren wackeren Nlpenbesteigern nicht hold. — (Schadenfeuer.) Am 3, d. M. um '/,11 Uhr nachts brach in der Dreschtenne des Besitzers Franz Iajc in Selo (Gemeinde Sagor) Feuer aus. welches die Dreschtenne, die Stallung und das Dach des Wohn» Hauses nebst Haus- und Wirtschaftsgeräthschaften ein-äscherte und einen Schaden von circa 2L00 st. ver> ursachte. Der Taglöhner Anton TeZko. welcher in der Dreschtenne schlief, erlitt nicht unbedeutende Uerlrhunnen und Brandwunden, und soll durch dessen Unvorsichtigkeit das Feuer zum Ausbruche gekommen sein. — Des» gleichen brach am 4. d. M, im Orte Kaier auf der Dreschtenne des Kaischlers Anton Nadiöer auf bisher unbekannte Weise Feuer aus. welches zwei Wohn« und Wirtschaftsgebäude einäscherte. Der Gesammtschade beträgt 800 st. — (Ueber den großen Brand in Be« zuljak) kommt uns nachträglich die Mittheilung zu, dass daselbst 6 Häuser. 7 Ställe. « Dreschböden, drei Schweinftälle. 5 Ziegen. 13 Schafe, 1 Pferd. 2 Ochsen und 2 Schweine verbrannt sind. Der Schade beträgt 11480 Gulden. Acht Besitzer waren mit 5360 Gulden assecuriert, — (Diebstahl) Am 9, d. M. wurden der Besitzerin Maria Tischler in Oberlaibach aus unversperrter Wohnung mehrere Kleidungsstücke. Schuhe und Tuchwaren von dem daselbst übernachtenden Schustergehilfen Anton Poli auS Italien entwendet; Poli soll dem Vernehmen nach sich in derselben Nacht zwischen 2 und 3 Uhr aus dem Staube gemacht, die Richtung gegen Laibach eingeschlagen und während des Weges den Leuten die gestohlenen Effecten zum Verkaufe angeboten haben. Neueste Post. Original.Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, 11. September. Mit Allerhöchster Ent-schließung vom 9. September wurde Dr. Josef Erwein zum Landeshauptmanu in Kärnten und Karl Ritter von Hillinger zum Landeshauptmann-Stellvertreter ernannt. Wien, 11. September. Beim heute Nachmittag stattgehabten Galadmer in der Hofburg, an welchem der König von Serbien, das Kronprilizenpaar, die Botschafter Lobanow und Wolkenstein, der Ministerpräsident, die gemeinsamen Minister nnd die fremden Militärmissionen theilnahmen, toastierte Kaiser Franz Io^ef auf den Kaiser von Russland, worauf die Militär-Musikkapelle die russische Volkshymne intonierte. Wien, 11. September. Der „Pol. Corr." wirb aus Warschau geschrieben: Die Nachrichten über ungewöhnliche Vorkchruligen anlässlich der Anwesenheit des russischen Kai':rpaares sind übertrieben. Wieder-holt fuhr das Kaiserpaar im offenen Wagen ohne Bedeckung durch die Stadt. Besonders der Besuch der katholischen Alexanderkirche rief den sympathischesten Eindruck hervor. Von NoniogeolgiewLl fährt das Kaiserpaar direct nach Skieruiewice. Die Seiuer Majestät dem Kaiser Franz Josef zur Dienstleistung zugewieseneu Cavaliere Fürst Wittgenstein und Graf Äenkendorf reifen Sr. Majestät bis an die russische Grenze nach Grauica zur Begrüßung namens des Zaren entgegen. Bregcnz, 11. September. Der Landtag wurde heule mittags unter begeisterten Hoch-Rufen auf den Kaiser geschlossen. Troppnn, 11. September. Der Landtag beauftragte den Landc«!iuLschuss, einen Gesetzentwurf vorzulegen betreff« Ausdehnung des Landtagswahlrechtes aus die Fünf'Gulden Männer. Berlin, 12. September. Fürst Bismarck ist mit Gemahlin und seinem Sohne Wilhelm abends hier eingetroffen. Nom, 11. September. Der hier am 7 d. M. gemeldete rrste Cholerafall ist heute nachts tödllich verlaufen. Jene zwei Individuen, welche unter cholera-verdächtigen Symptomen erkrankten, wurden gestern abends in das Lazareth überführt. Neapel, 1l. September. Der König spendete für die Armen 100000 Lire. — Kein Dampfschiff darf mehr hier anlegen, sondern in Castellamara di Stabia. — Die Insassen des hiesigen Versorguligshauses, 2337 an Zahl, wollten das Haus verlassen und sich fluch" ten, nur durch militärische Intervention konuten sie daran gehindert werden; das Militär besetzte sodann alle Thore der Anstalt. Neapel, 11. September. Der deutsche Botschafter uud der französische Geschäftsträger sind aus der Umgebung Neapels hier eingetroffen, um dem Könige ihre Aufwartung zu machen. Der Vice.Bürgermeister des Stadtviertels Mercato ist an Cholera gestorben. Eine Schildwache im königlichen Paläste ist an Cholera erkrankt; dies ist der fünfte Fall im königlichen Palaste. Neapel, 12. September. Gestern erkrankten 966 u»d starben 474 Personen an der Cholera. Der König besuchte heute die Vorstadt Maddaleua. Paris, 11. September. Die „Agence Havas" meldet aus Hanoi vom Heutigen: Einem Gerüchte zufolge, das jedoch noch der Bestätigung bedarf, widen die Chinese» mit beträchtlichen Streitkräften m Ton« ling eingedrungen, und würden dieselben den Aufstand in den Provinzen Mnail und Quansi fördern. London, 11. September. Emer Neuter'schen Meldung aus Wady'Halfa vom 9. d. M. zufolge lst eine Dspesche des Mudirs von Dongola aus Debbeh eingegangen, wonach ein großer, von zwei Emirs des Mahdi befehligter Heereshaufen der Aufständischen bei Ambikol mit großen Verlusten geschlagen wurde. London, 11. September. Reuters Office meldet aus Tamalave vom 30. August, dass die französische Flotte am 22. August Mahauora bombardiert habe. Volkswirtschaftliches. llaibach, 10, September. Auf dem heutige» Markte si"l> erschienen: li Wagen mit Vetrelde, 2 Wagen mll Hell U»d Stroh und 14 Wagen mit Holz. Durchschnitts» Preise. N !l», sl.'l lr,! ss,, lr' ^stt.' Weizen pr.helwlit UbO 7 80 Butter pr. Kllo . — 8b ->^ itoru . bi 4 l',—!Eier pr. Stück ..—2j ^^ Gerste . 4 39 5,23 Milch pr. Liter .- 8 ^ Hafer . 570 3^l0 Rindfleisch pr. Kilo -Itt4 ^ Halbfrucht . —,— 6.'!?,,Kalbfleisch . — 56 "" Helden „ 520 5 70 Schweinefleisch , — «6 - ^ Hirse . 5 20 5 5.'l Schöpsenfleisch „ 32^^ Kukuruz . 5 40 5 40 va'hndcl pr, Stuck -40 Erdäpfel 100 Kilo 2 46-------Tauben , -17 " Ulusen pr. hektollt. 6----------deu 100 Kilo . . 1 «0 ^ Lrbsen „ 8-------Stroh „ . . 151 ^ Fisolen . 8 50 -- holz, hartes, pr. ^""' lNindsschmalz zkllo - 94 — Klafter 7 50 — - Schweineschmalz . - 80 — - welche«, « 4 80 — ^" Speck, frisch . - 70-------Wem, roth,. 100M. - — 24 ^ — aeriiuchert» —74— - —welker .-------20^ Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. 7U.Mg. 742^« -^1^.0 O. schwach bcwöllt > ^40 11 2 „ N. 7«.44 -l-15.4 O, mäsjiss bewölkt ^ MgcN 9 „ Ab. 744.1Ü ^-13.8 SW. schwach btwiillt > Tagsüber trübe, regnerisch, etwas windig. DaS Tage " Mittel der Wärme -j- 14,1°, um 0.5« unter dem Normale^^ Verantwortlicher lNedacteur: I. Na a Iiö. 1739 Course an der Wiener bork vom 1l. September 1K84. (^ bnn 0»««, C^«^««.) «eld War, 3ta»ts»Nnlehe». «0t«Nf«Nte.......8^-«0 8095 «iU»«ceute.......eil« bl?b ">54n, 4» „ VtaatOIose . «5» no 18«4<« , . . bo, 160 oc, 1V0>-«omo»«entlu<5 il» 00 , ,. 4"/» .... »2 ,t> 9,55 , Pahlcrrcnte ,,,«nl. iwfi. «.«0.S. ,<3-<,l, ii>, »o lDftbah«»Prlor,«InI.b.Vt«dtg«m.wi«n ,«t lU IL5 20 Pfandbriefe (für 100 st.) Vodtncr. allg. öftcr«. 4>/,°/»Vold izu 75 lii »5 bto. in 50 , „ ^'/,'/° »' ü0 87 »;s. bto. in 50 , , 4°/^ . b» kc »» — bto. Plämien,Gchulbve«schr.3'/° h? — l»? 5U Oefi, Hypotbelenbllnl l«j. 5'/,°/° - - ------ 0eft.»ung. Vanl Verl.»»/, . , 10: 76 loi ho dt». , 4»/, . . 95 _ vt zv Nng. »Ua.V>,ben«eblt'«ctllila«s. in Pest in 34I.ve»l. 5'/,°/» . '0l «0 10i l, Priorltäts. Obligationen (für 100 fl.V. «llisabeth'westbahu l. Vmllfton ic,8 5« 108 «U Feiblnant >"'Nolbbahn in Gilb. 10b 5c> ic.« — ßran,.Ic>ses'Vahn.....«a— b0»0 <«>all,lschc «nil'Ludwig»Vahn «im. I»8l »00 st. O, 4'/,'/« - - e» «0 l«0 5t» lDeftenr. «»rbwestbahn .... i«z Lc l0» l>o Silttnbllrger . . . . .97 — >? 20 I «eld Ware GtaatSbab" 1. «mission . . , 18« « l87'»5 vübbllhn «»l!'/,......l48 50 Iti 2l, , l»5",.......!,«^.l»»5<» Unn.,,»liz. Vllyn . . . . ,«ie «8 3« Diverse «ose (pel «l««). «reditlüs' 10" st...... 17» ?l 177 «s> Ll»ry»i!ole 40 sl....... 4,— 41 Sl,

- > ,t' Ofen«! Losc « fl...... .15, .z bo Palssh.e°Ic 40 «I...... z»^ 89 50 «othen «i«uz. H». Ges. v. ,0 fi. ,5— ,3 «5 «ubols.kos» 10 ff. . . ,g 7l i«7<^ Ealm»l!ole 40 »l. . . . s,<.^ <.z — St.«Genoi«.zilbNe!!!^'"sc «n ff. . »8 «5. »»'- Winbüchg^iv-^osc ^u ft. ' 5» 75 z» »l, Vanl. «ctie« (per Gl». «rdt,.«nft. f. Hand u, «. i«l> ff. 597 «„ «? « «rbt..«nst., Mg. Nn„. iiou fl. . ,„»b »<»6 75 Depofitcnb^, «U». KU0 ft. . . «,» . »0! 5l> ««comstl.Ves., Nlebelöss. zoo «. 8« - 8,8 — tchpothelenb., öft. ,00 fi. ,5°/ ,. 59..! «l — Länberbaiil öft, zuu ft. <». 5yo/H. ^^ ,»55 0efterr.»Ung. Vanl.....^ti - «5« — Nuionbanl 100 ft......»b 8<< »i^- lUitlthrv'banl l>l«. l40 ll, . 145'— »4»'t'>! »tld Wort «etie» v«n Transport. N»tsr»ehmnnge» (p« Sltlll), >lb«cht«V«hn »W fi Vilber . S3 > K3 50 «lfen»M»ml»,«llbl:«<)asl.Giib, 17?— >?e ^5 «usssg.'Iepl, «iscilb »«! ff. «Vt,------—'— Vöhm. Nordbahu 1!>U fi. . . . 1«4 — 185 — weNbayn ü»0 fi. . . . »»8 — »»» — O»schttel)l»b« «isb. 500 fi. «>vt. »41 — «46 — , M, «) ,00 fi. 1L0 —18» — l>on«n » D»mpll«li..,^.),00fi.V —------ »ul<«oblnb»cher«.»«.«N0fi.«.--------------- «ililabethinz<»udwei« »o« fi. ... »l.t 75 zus »^ ,SI,b,.Illol.IH.«i,l87«z!U0ft.E. 1,5 75 «S«5 »«rbWand«'Noldb. 1000 fi. «M. ,8^!. «5«0 ssrall»<>Ieses.Vahu »on fi. Gilb ,„7 — «7 bu »«nfll,«e°.»aic<««ls.»00fi.V,------------ »,I,.»arI.«ubw!g.V «oofi. «Vt. ,«» ,5 l«9 — «rH»»«5flacher«.'V.»0li!I.«.W. ^4» — .1,0 - -llal)lenb«g.»lstnd, /„,0 ss. . . —- - . — «aschau'Obnb. !l liou fi. Eilbcr >i76 75',7 «5 Pla»»Dni« ltisenb. ik.olI.Silb, e» 5« 4«ü^ »udolf» «ahn »00 fi. Silk» 17»-7^I'»° »5 Eiebenbltrg« «>Ienb. »oo fi. V, 175 l.o 17« — Vtll»t«!,isenb»l»l «>« fl, ö. w. . «0l> üb «0e 7^ Gübbahn X» fi. «ilber 1^7 i5 ,47 00 «üb.»l°?bb. «erb.,». «»fi.sM 1« .. ,48 »5 Iteii.Vahn «00 fi. «. W, . ,4« 75 ,5^ — ll»mwV »!»«<> zil — , l»l. nene 100 fi. . , l« 75 10b »i Ilfi.«. >71— ,?; 50 I»bnftrie>Uet »gybi nnd » fi. ,^"'" ."^ «i« »0 Pari».........«»» <<»»6 Petnlbl»,......—— —» «alnte». Ducolrn........ »75 »7? «.»»»nc».««» Deutsche «cichObnnlnote». . . bl» L0 59 »i