Redaktion undAdministrafion: Klagenfurl, Arnulfplatzl, Telephon36-01, Klappe 451,Postsparkassen- Anzeigen werden entgegengenommen in der Administration in Klagenfurt und in allen Annoncenkonto 189.606. Kärntner Landeshypothekenanstalt, Konto-Nr. 11 349 expedifionen. Preise laut Anzeigentarif. Bezugsgebühren: jährl.S72.—, halbjährl. S36.—,monatl.S6.— 8. Jahrgang / Nummer 46 Freilag, den 14. November 1958 Einzelpreis S 1.50 Gehemmter Wirtschaftsaufsdiwung Grundsätze der regionalen Wirtschaftspolitik — Eine Denkschrift über die Ermittlung und Förderung entwicklungsbedürftiger Gebiete in Österreich Seit geraumer Zeit hat sich die „österreichische Gesellschaft zur Förderung von t-andesforschung und Landesplanung" (ÖG LL) mit den Problemen der entwicklungsbedürftigen Gebiete in Österreich befaßt, weil die zukünftige ökonomische und soziale Entwicklung unseres Staates wesentlich davon abhängig ist, ob es rechtzeitig gelingen wird, Landesteilen, die „nicht aus eigener Kraft heraus ihrer Bevölkerung den durchschnittlichen Lebensstandard der Landesbevölkerung bieten können“ wirksame Hilfe und echte Entwicklungsmöglichkeiten zu gewähren. Da die österreichische Wirtschaft im Zuge der wirtschaftlichen Integration Europas „in vielem umgebaut und in allem intensiviert“ werden muß, ist es hoch an der Zeit, durch regionale Wirtschaftspolitik auch in den entwicklungsbedürftigen Gebieten Österreichs, zu denen auch Südkärnten zählt, günstige Standortbedingungen zu schaffen. Trotz des allgemeinen Wirtschaftsaufschwunges nach dem Ende des zweiten Weltkrieges entstanden Gebiete mit unbefriedigender wirtschaftlicher Gesamtsituation, die indirekt auch ungünstige Auswirkungen auf die prosperierenden Teile des Bundesgebietes ausüben. Im einzelnen sind die Ursachen für diese geringere Teilnahme einzelner Gebiete am allgemeinen Wirtschaftsaufschwung nicht in allen Fällen die gleichen, so daß auch ihre Auswirkungen sowie die äußeren Anzeichen für die unbefriedigende wirtschaftliche Situation Verschiedenheiten aufweisen. Da kein Zweifel darüber bestehen kann, daß diese Gebiete mit unbefriedigender Wirtschaftskraft durch die vorauszusehenden Auswirkungen des europäischen Marktes ohne rasche und wirksame Hilfsmaßnahmen eine noch viel stärkere Benachteiligung. erfahren werden, ist es hoch an der 2eit, die durch den ersten Weltkrieg ausgelöste und durch den zweiten Weltkrieg Wesentlich verschärfte Gesamtsituation grundlegend zu verbessern. Hinblick auf den „Wettlauf der Bundesländer“ um ausreichende Bundesmittel — notwendig, einen einheitlichen Vergleichsmaßstab zu schaffen, damit sowohl die Abgrenzung dieser Gebiete als auch die Art und das Ausmaß der vom Bund zu treffenden oder zu unterstützenden Hilfsmaßnahmen zweckmäßig und objektiv bemessen werden kann. Die derzeit günstige Wirtschaftslage würde es durchaus gestatten, den Entwicklungsgebieten entscheidende Hilfe zu bringen. Ansätze dafür sind bereits das Bundesgesetz über eine Bewertungsfreiheit bei abnutzbaren Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens (Bewertungsfreiheitsgesetz 1957), die Verpflichtung eines amerikanischen Experten (Earl F. Cook) für Industriegründungsfragen im Rahmen des Österreichischen Produktivitätszentrums, die Bestrebungen der Sektion V (Wirtschaftliche Koordination) des Bundeskanzleramtes und die Errichtung eines „Informationsdienstes für Betriebs- und Filialgründungen in österreichischen Ent- wicklungsgebieten“ im Bundesministerium für soziale Verwaltung. Auf Grund der bisherigen Erfahrungen scheinen folgende Förderungsmaßnahmen möglich und notwendig: Ausbau und Verbesserung des Verkehrsnetzes, der Verkehrseinrichtungen und der Verkehrsanlagen. Ausbau und Verbesserung des Versorgungsnetzes, der Versorgungseinrichtungen und der Versorgungsanlagen (elektrischer Strom, Gas, Trink-und Brauchwasser, Abwässerbeseitigung usw.). Förderung des Wohnungsbaues. Schaffung und Verbesserung kultureller Einrichtungen. Hebung des Schulwesens. Ferner Verbesserung der Agrarstruktur (Besitzstruktur, Kommassierung, Melioration). Ausbau des landwirtschaftlichen Bildungswesens. Ankauf und Erschließung von Industriegelände an zweckmäßigen Standorten (möglichst in Form organisierter Industriebezirke). Ausbau des gewerblichen Bildungswesens. Ausbau des Fremdenverkehrs, insbesondere in ländlichen Gebieten von geringer Entwicklungsmöglichkeit. Zweckentsprechende Maßnahmen zur Hebung wirtschaftlich zurückgebliebener Gebiete würden zu ihrer Untergründung umfassende Untersuchungen erfordern, die aber einen längeren Zeitraum benötigen. Da jedoch Bundesregierung, Parlament und Länder für ihre so dringlichen Entscheidungen stichhältige Unterlagen binnen kurzer Zeit benötigen, werden im folgenden einige wenige, aber repräsentative (Fortsetzung auf Seite 2) Die „Österreichische Gesellschaft zur Förderung von Landesforschung und Landesplanung“ hat sich — wie sie es in einer s°eben erschienenen Denkschrift dar-Solegt — vorerst um eine klare Begriffsbestimmung im Hinblick auf jene Gebiete oemüht, die besonderer Förderungsmaß-Pahmen bedürfen und eine für das ganze Bundesgebiet anwendbare Methode zu deren Abgrenzung ausgearbeitet. Nach diesem Vorschlag soll die Bezeich-^dng „Notstandsgebiet“ nur mehr für piche Gebiete angewendet werden, in wel-j/,en ein zeitlicher Notstand aufgetreten . (z- B. durch Überschwemmungen, La-jmenkatastrophen u. ä.). Bei Anwendung ®r von der ÖGLL vorgeschlagenen Me-i ,.°de zur Erarbeitung einer Überschau °nnen gewisse Teile des Bundesgebietes s ontwicklungsbedürftig erkannt und ab-spgrenzt werden. Für diese Gebiete wird le Durchführung genauer Strukturanaly-‘ vorgeschlagen, die sowohl Aufschluß der Ursachen und Ausmaß der Entwick-Ogsbedürftigkeit geben, als auch Art und *busmaß der zu treffenden Förderungs-oiaßnahmen erkennen lassen. Dadurch garden die gesetzgebenden Körperschaften n der Lage sein, aus den überschauartig bemittelten entwicklungsbedürftigen Ge-leten jene auszuwählen, welche aus ökonomischen, sozialen oder staatspolitischen prwägungen als „Entwicklungsgebiete“ für stimmte regionale Förderungsmaßnah-da^k* -*n Betracht kommen. Die ÖGLL weist n , el ausdrücklich auf den Umstand der so twendigen Koordinierung der Förde-Ogsrnaßnahmen für Entwicklungsgebiete Wie auf die bisher sehr divergente Auf-fa ruUn® des Begriffes und die von den be-Jten Stellen sehr unterschiedlich vor-8 n°mmene regionale Abgrenzung hin. u der Erklärung von „entwicklungs-epv rftigen Gebieten“ zu „Entwicklungs-Qieten“ sollen die besonderen Erfordertem6 '3estimmter, seit Jahrzehnten benach-tpgter Grenzzonen weitgehende Berück- sichti: Sung finden. °twendige Maßnahmen für die entwicklungsbedürftigen Gebiete lär?a in mehrercn Bundesländern schon seit ent rer Zeit Bestrebungen im Gange sind, twickiungsbedürftigen Gebieten mit sät vStÜtzung der Bundesregierung zu-* whe regionale Förderungsmaßnahmen ed werden zu lassen, ist es — schon im Feldkirchner Hochwassergefahr gebannt Erfolgreiche Regulierung der Tiebel Die Tiebel, die unweit des Ortes Himmelberg entspringt, durchfließt nach Aufnahme des Teuchnerbaches, der aus dem Görlitzengebiet viel Wasser bringt, die Das Tiebelbett im alten Zustand Stadt Feldkirchen auf eine Länge von etwa 1,2 km. Es bestanden bis zum Jahre 1953 innerhalb der Stadt nur örtliche Schutzbauten, die von den Anrainern dürftig errichtet wurden, jedoch wegen des fehlenden Zusammenhanges keinen ausreichen-, den Schutz den tiefer gelegenen Häusern und Grundstücken im Stadtteil Mosel boten. Diese Umstände führten dazu, daß bei Hochwässern, insbesondere innerhalb der letzten 25 Jahre immer größere Überflutungen eintraten und große Schäden ver-l ursachten. So gelangten die zuständigen Stellen des Amtes der Kärntner Landesregierung zu der Auffassung, daß nur durch eine wirksame Regulierung der Tiebel im Stadtbereich von Feldkirchen die Gefahr einer Hochwasserkatastrophe abgewendet werden kann. Der Querschnitt der Regulierungswerke wurde so bemessen, daß eine Hochwassermenge von 34 cbm/sek schadlos abfließen kann, während vor der Regulierung lediglich ein Fassungsvermögen von etwa 12 bis 15 cbm/sek vorhanden war. Da die Verbauung im engen Stadtbereich meist ganz an den Flußlauf herantritt, ergab sich die Notwendigkeit, ein schmales Profil zwischen den Ufermauern zu fixie-(Fortsetzung Seite 2) Die Tiebel im regulierten Gerinne 40 Jahre Republik Von Jakob Sereinigg Präsident des Kärntner Landtages In den Herbsttagen des Jahres 1918 zerfiel die österreichisch-ungarische Monarchie als politisches Gebilde. Österreich-Ungarn war ein Vielvölkerstaat, eine europäische Großmacht. Deutsche, Ungarn, Tschechen, Italiener, Polen, Ruthenen, Rumänen, Slowenen, Kroaten und Serben lebten unter einem Dach. Der Reichsrat (das Parlament) war ein Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen der immer schärfer werdenden Gegensätze in der Monarchie. Was eine Völkerfamilie hätte werden können, wurde zerstört. Ein großer Wirtschaftskörper zerteilte sich damit in mehrere Nationalstaaten. In Wien traten die Abgeordneten der deutsch sprechenden Bevölkerungsteile der Monarchie als provisorische Nationalversammlung zusammen und beschlossen am 12. November 1918 die Gründung eines eigenen Staates. Der Staat wurde Republik Deutsch-Österreich genannt. Er trug diesen Namen bis Ende des Jahres 1919. Als Symbol der Republik wurde die rot-weiß-rote Fahne gehißt. Die Gründung der Republik erfolgte in einer Zeit, in der die Truppen in ihre Heimat zurückströmten. Sie konnten es kaum begreifen, daß ihrem heroischen Kampf der Lohn versagt geblieben war. Sie und die ganze Bevölkerung verstanden es kaum, daß ein Geschichtsabschnitt zu Ende war. Die Tatsache, daß der Donauraum als wirtschaftliche Einheit nicht mehr existierte, kam ihnen zu überraschend. Sie hatten Angst vor der Enge des neuen Raumes dieses Staates, sie bezweifelten von allem Anfang an die Lebensfähigkeit der jungen Republik. Es überstieg die Vorstellungskraft der Bevölkerung, daß ein kleiner Teil der gewesenen Monarchie allein lebensfähig sein sollte. An der Wiege der jungen Republik stand daher der Schatten des Zweifels an ihrem Weiterbestehen. Die heutige Erkenntnis, daß die Grenzen des Staates mit den Grenzen seiner Wirtschaftskraft nicht zusammenfallen müssen, hatte sich damals noch nicht durchgesetzt. Eines war jedoch damals gleich stark wie heute-Die Liebe zur Heimat. Wir Kärntner wissen es am besten; denn in unserem Lande war es die Heimatliebe, die das Land ungeteilt erhalten hat. Obwohl Müdigkeit und Hoffnungslosigkeit die Gesichter der heimgekehrten Soldaten zeichneten, wurde dennoch wieder spontan die Abwehr eingeleitet, um die durch die Natur gezogenen Grenzen des Kärntner Landes zu verteidigen. Dieser Abwehrkampf war von Ausschlag dafür, daß der damalige Staatskanzler Dr. Karl Renner als Ergebnis der Friedensverhandlungen auch das Zugeständnis einer Volksabstimmung erzielte. Bei der Volksabstimmung entschieden die Kärntner für Kärnten. Das Bundesland Kärnten ist der Republik unversehrt erhalten geblieben. Die Grenzen, wie sie die Volksabstimmung zog, sind heute noch die gleichen. Die Republik wurde in den vergangenen 40 Jahren ihrer Geschichte durch zwei Ereignisse überrascht. Im Jahre 1934 glaubte die Staatsführung, daß der Ausweg aus einer Wirtschaftskrise nur durch einseitige autoritäre Maßnahmen gefunden werden kann. Der autoritäre Kurs stärkte den Staat nicht, sondern er schwächte ihn derart, daß er ohne nennenswerte Schwierigkeiten in das Deutsche Reich eingegliedert werden konnte. Die Vereinigung der Republik mit Deutschland war der Anfang der Eingliede-' rung der Bundesländer in einen Einheitsstaat. Bald folgte der zweite Weltkrieg und brachte dem Volke unsägliches Leid. Städte sanken in Trümmer. Die Trümmer begruben Idole der Vergangenheit. Sie begruben aber auch den alten Schatten des Zweifels an der Lebensfähigkeit der Republik. Als der verewigte Staatskanzler Dr. Karl Renner das Staatsschiff der Zweiten Republik über die sturmgepeitschten Wogen lenkte, konnte er seinen Kurs nach einem deutlich sichtbaren Stern richten: dem Vertrauen des Volkes auf die Zukunft, auf die Lebensfähigkeit der Volkswirtschaft. Heute an dem Tage der Rückschau auf die vergangenen 40 Jahre können wir mit voller Überzeugung feststellen, daß die Liebe zur Heimat die Grenzen unversehrt erhalten und daß der Glaube an die Lebensfähigkeit des Staates uns weitergeführt hat bis zu der Höhe, auf der wir jetzt stehen. Mögen Heimatliebe und gesundes Selbstvertrauen uns auf dem Wege in die Zukunft begleiten, zum Wohle des Landes und der Republik Österreich. Festsitzung des Kärntner Landtages Im ehrwürdigen Wappensaale des Landhauses hielt der Kärntner Landtag anläßlich der 40. Wiederkehr der Gründung der Republik Österreich am 12. November eine Festsitzung ab, an der außer den Mitgliedern des Landtages die diplomatischen Vertreter der Nachbarstaaten, der öffentlichen Verwaltung und des öffentlichen Lebens, der Evangelischen und Altkatholischen Kirche, des Bundesheeres, der Wirtschaft, der Kultur sowie die Spitzen der Behörden und Ämter teilnahmen. Die Landtagsabgeordneten der ÖVP-Fraktion waren nicht anwesend. Präsident Jakob Sere i n i g g hielt zum Gedenken an den Gründungstag der Republik am 12. November 1918 die Festrede, die auf 1. Seite veröffentlicht ist. Die Festsitzung wurde mit der Bundeshymne (gespielt von einem Streichquartett des Stadttheaters) eingeleitet und mit dem Kärntner Heimatlied geschlossen. Amtliche Personalnachrichten Der Bundespräsident hat mit Entschließung vom 7. Oktober dem Primararzt Doktor Gangolf S a c h e r in Wolfsberg den Berufstitel Medizinalrat verliehen. Der Bundespräsident hat mit Entschließung vom 7. Oktober den Wirklichen Amtsräten Erich Payer und Sigrid Lach im Bereich der Post- und Telegraphendirektion für Kärnten das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Einstimmige Annahme des Budget-entwuries Die Kärntner Landesregierung hat unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Weden i g in ihre Sitzung vom 11. November, den vom Landesfinanzreferenten Landesrat Sima vorgelegten Entwurf des Landesfinanzgesetzes, des Landesvoranschlages und des Dienstpostenplanes des Landes für das Jahr 1959 einstimmig angenommen und die Weiterleitung als Regierungsvorlage an den Kärntner Landtag beschlossen. Schutzimpfung gegen Einderlähmung Nunmehr kann auch gegen die Kinderlähmung durch eine Impfung ein weitgehender Schutz erreicht werden. Die Schutzimpfung gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) hat sich auf der ganzen Welt bewährt und ist ungefährlich. Da an Kinderlähmung nicht nur Kinder und Jugendliche erkranken, werden zur ersten allgemeinen, öffentlichen, freiwilligen Schutzimpfung gegen Kinderlähmung Personen vom vollendeten 6. Lebensmonat bis zum 40. Lebensjahre aufgerufen. Es können sich jedoch auch ältere Personen schutzimpfen lassen. Die Schutzimpfung darf nur an Gesunden vorgenommen werden. Mit der Schutzimpfung gegen Kinderlähmung wird in ganz Kärnten — mit Ausnahme der Städte Klagenfurt und Villach — am 12. Jänner 1959 begonnen werden. Diese besteht aus drei Teilimpfungen, wobei die zweite Einspritzung vier Wochen und die dritte Einspritzung etwa sieben Monate nach der ersten Impfung stattfinden soll. Die Impfkosten betragen für alle drei Teilimpfungen: a) Für Personen, die nicht unter die Punkte b) und c) fallen, S 50.—, b) Für Personen, die dauernd im Bezug der Fürsorgeunterstützung stehen, trägt die Kosten von S 50.— die öffentliche Fürsorge (Bezirksfürsorgeverband).' Diese beantragen den Impfausweis beim zuständigen Gemeindeamt. c) Kinderreiche Familien können sich wegen eines Zuschusses zu den Impfkosten an die zuständige Gemeinde wenden. Anmeldungen: Diese werden ab sofort bis spätestens 6. Dezember 1958 gegen Bezahlung des Impfkostenbeitrages beim zuständigen Gemeindeamt entgegengenommen. Impfzeiten: Die Impfung in den einzelnen Bezirken beginnt am 12. Jänner 1959. Der genaue Impftermin für die jeweiligen Gemeinden wird durch Anschlag auf der Gemeindetafel und Verlautbarungen in den Schulen, Zeitungen und im Rundfunk bekanntgegeben werden. Auskunft erteilt die zuständige Bezirkshauptmannschaft, Gesundheitsamt. DIE LANDESSANITÄTSDIREKTION FÜR KÄRNTEN Gehemmter Wirtschaftsaufschwung (Fortsetzung von Seite 1) Merkmale angeführt, die über wesentliche Strukturmängel der einen oder anderen Art Aufschluß geben und daher eine vorläufige Ermittlung entwicklungsbedürftiger Gebiete ermöglichen. Es ist notwendig, bei der Ermittlung der Merkmale auf die Gemeinde als kleinste Einheit zurückzugreifen, da sich Gerichtsbezirke und politische Bezirke in ihrer Struktur zu uneinheitlich erweisen. Welche Hilfe wird den entwicklungsbedürftigen Gebieten anderer Staaten zuteil? Da in verschiedenen europäischen Staaten schon seit geraumer Zeit Hilfsmaßnahmen für gesetzlich festgelegte Entwicklungsgebiete mit großem Erfolg durchgeführt werden, sei über deren Art und Durchführung kurz berichtet. Bundesrepublik Deutschland Über die Hilfsmaßnahmen für die Zonenrandgebiete der Deutschen Bundesrepublik gibt das Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung Nr. 234 vom 14. Dezember 1955 Aufschluß: „Durch verschiedene Maßnahmen der Bundesregierung sollen die durch die Zonengrenzziehung eingetretenen Standortnachteile ausgeglichen werden. Außer den allgemeinen und den subventiven Maßnahmen ist ein umfassender Katalog spezieller Investitionsmaßnahmen zum Ausbau der dortigen Wirtschaft entwickelt. Zur Finanzierung sind seit 1951 rund 360 Mill. DM aus dem Bundeshaushalt bereitgestellt worden. Das Zonenrandgebiet hat ferner aus anderen Quellen folgende Summen erhalten: 145 Mill. DM im Schwerpunktprogramm aus Mitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau, aus dem ERP-Sondervermögen 450 Mill. DM, 145 Mill. DM aus sonstigen Programmen (Eigenmittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Mittel aus dem anlagefähigen Vermögen der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung). Einschließlich der Arbeitsplatzdarlehen gemäß Lastenausgleichs- und Soforthilfengesetz dürften ohne Bundesmittel in diesem Zeitraum nahezu 800 Mill. DM Kredite zu besonders günstigen Bedingungen in die Zonenrandgebiete geflossen sein. Hinzu kommen noch die Vertriebenenkre-dite der Lastenausgleichsbank, die Globalkredite durch die Industriekreditbank AG. sowie die Finanzierungshilfen im Rahmen der Existenzaufbauhilfe. Etwa 500 Mill. DM hat weiterhin die Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenfürsorge aufgewandt. 1955 sind im Bundeshaushalt für Zonenrand- und Sanierungsgebiete 155 Mill. DM bereitgestellt worden. Weitere Vergünsti- Feldkirchner Hochwassergefahr gebannt (Fortsetzung von Seite 1) ren, wobei die Breite der Gewässersohle in den am engsten verbauten Gebieten mit 4,5 m, die Höhe der Mauern über der Sohle mit rund 2,5 m zur Ausführung kommt. Überdies werden die Ufermauern 80 cm tief unter die Sohle fundiert. Das Bachgefälle beträgt innerhalb der Stadt Feldkirchen 6,5 bis 8,5 Promille. Die im Jahre 1953 begonnenen Regulierungsmaßnahmen, die bis zum heutigen Tage mit Unterbrechungen durchgeführt wurden, umfassen eine Strecke von etwa 420 m, wobei noch eine Länge von etwa 100 m im Rahmen des bisher genehmigten Bauaufwandes von rund 1,9 Millionen Schilling zu bewältigen ist. Die bisherigen Ausgaben belaufen sich auf etwa 1,6 Millionen Schilling. Bis zum heutigen Tage wurden etwa 3300 m3 Bruchsteinmauerwerk hergestellt, wobei die Sichtflächen einer besonderen Bearbeitung unterzogen wurden. Die Verkleidungssteine für das Mauerwerk stammen aus einem Steinbruch des Wasserbauamtes Villach, aus der Gegend von Wernberg. Der mittlere Arbeiterstand bei den Regulierungsarbeiten betrug 30 Mann. Die Erd- und Mauerungsarbeiten werden in Eigenregie des Wasserbauamtes Villach ausgeführt, während die Hintermauerungssteine sowie der erforderliche Sand bzw. Schotter durch Unternehmer zugeführt werden. Die Aufbringung der Geldmittel erfolgt aus Beiträgen der Bundeswasserbauverwaltung, des Landes Kärnten und der Interessenten, wobei 50 Prozent vom | Bund, 30 Prozent vom Lande Kärnten und 20 Prozent von der Gemeinde Feldkirchen ‘ bestritten werden. In den letzten Jahren wurden die Arbeiten auch in der kalten Jahreszeit durchgeführt, wobei zusätzliche Mittel aus der produktiven Arbeitslosenfürsorge zur Verfügung gestellt wurden. Diese Regulierungsarbeiten wurden nun für dieses Jahr abgeschlossen. Aus diesem Anlaß fand am vorigen Wochenende in Feldkirchen eine schlichte Gleichenfeier statt, in der der Leiter des Wasserbauamtes Villach, Dipl.-Ing. S c h ö r f 1 die Gäste und Arbeiter begrüßte und die Leistungen aller an den Regulierungsarbeiten Beschäftigten hervorhob. Oberbaurat Doktor Possegger, der Leiter der Landeswasserbauverwaltung, überbrachte die Grüße des zuständigen Referenten, des Landesrates Scheiber, und dankte in seinem Namen der Belegschaft für ihre Leistungen im Dienste der Hochwasserbekämpfung und für ihre schwere Arbeit an der nun zum größten Teil gebändigten Tiebel. Nach einem technischen Bericht, den der örtliche Bauleiter, Ing. K a n z i a n, aufschlußreich gab, dankte Bürgermeister Huber namens der Stadt Feldkirchen dem Bund und dem Lande für die Bereitstellung der Mittel, dem Wasserbauamt Villach, dem es nun gelungen ist, durch kräftige Regulierungsbauten das alte Tiebelbett umzugestalten und dem bei Hochwasser gefährlichen Bach in ein neues Gerinne zu lenken. Damit ist nicht nur für immer die Überschwemmungsgefahr für Feldkirchen abgewendet und die sanitären Mißstände beseitigt, die Uferschutzbauten tragen auch wesentlich zur Verschönerung der Stadt bei. gungen, auch Sonderzuweisungen an Wohnbaumitteln, sind aufgeführt. Im einzelnen entfallen diese raumpolitischen Hilfsmaßnahmen auf verschiedene Teile innerhalb des rund 40 km tiefen, von der Ostsee bis nach Österreich reichenden Grenzgebietes. England Der erste Ansatz für eine „staatliche Einflußnahme auf die industrielle Standortbildung“ ist mit der Politik der englischen Regierung zur wirtschaftlichen Wiederbelebung der Notstandsgebiete gegeben. Im Jahre 1934 wurden durch den „SPECIAL AREAS (DEVELOPMENT AND IMPRO-VEMENT) ACT“ Südwales, Northumber-land und Durham sowie das Gebiet an der Nordwestküste in der Grafschaft Cumber-land zu Notstandsgebieten erklärt. Gleichzeitig eingesetzte Regierungskommissare erhielten weitgehende Vollmachten und finanzielle Möglichkeiten, den Ansatz neuer Industrien in den „special areas“ zu fördern. Niederlande In den Niederlanden gibt es „drei Gruppen von Gebieten mit unharmonischer sozial-ökonomischer Struktur. Gebiete einseitiger, industrieller Struktur. Sie sind seit 1945 eher durch einen Mangel als durch einen Überschuß an Arbeitskräften gekennzeichnet. Gebiete vorwiegend agrarischer, jedenfalls ländlicher Struktur mit einem erheblichen Uberschuß an Arbeitskräften, der in einer relativ hohen Arbeitslosigkeit zum Ausdruck kommt. Gebiete mit einer erheblichen, ,versteckten Arbeitslosigkeit1 in Bezirken von vorwiegend agrarischer Struktur“. Die Maßnahmen für die Entwicklungsgebiete gliedern sich in: Erschließung von Industriegelände. Verbesserung der Verkehrseinrichtungen. Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Versorgungsbetriebe. Bau von Industriehallen und Industriegebäuden nach einer dafür festgesetzten Beihilferegelung. Förderung des Fachschulwesens, sowohl für jugendliche als auch für erwachsene Arbeitskräfte. Von besonderem Interesse für ähnliche Maßnahmen in Österreich ist der Umstand, daß für jedes in den Entwicklungsgebieten vorgesehene Industriegelände „in Übereinstimmung mit den beteiligten provinzialen Dienststellen der Quadratmeterpreis festgesetzt wurde“, mit dem nach beendeter Erschließung durch die Gemeinde diese In-dustrieflächen zum Verkauf angeboten werden dürfen. Da diese Preise zwangS' läufig niedriger sind als die Gestehungskosten, übernimmt das Reich 80 Prozent dieses Verlustbetrages, während die restlichen 20 Prozent durch die beteiligten Provinzen und Gemeinden zu gleichen Anteilen getragen werden. Stand der Bekämpfung der Kinderlähmung Von Dr. R. R i e b 1 e r, Spittal Der Kampf gegen die Kinderlähmung wird durch Vorbeugung und Behandlung geführt. Die Vorbeugung besteht in einem gesunden Leben und in der Impfung gegen die Kinderlähmung (Poliomyelitis), welche hauptsächlich im Herbst und Frühjahr durchgeführt wird und in einer aktiven Immunisierung besteht. Da die Impfung nicht hundertprozentig durchgeführt werden kann (es erkranken auch Erwachsene an Poliomyelitis) und auch nicht hundertprozentig hilft, wird auch immer eine Behandlung notwendig sein. Bis vor kurzem gab es keine kausale Behandlung der akuten Poliomyelitis, sondern nur eine symptomatische Behandlung der Krankheitserscheinungen nach Eintritt der Lähmungen, wie z. B. künstliche Atmung, Entwässerung und Ubungsbehandlung der Muskeln durch Bewegungen, Bäder, Elektrisieren usw. Der akuten Erkrankung, welche in etwa 9 Prozent zum Tode führt, stand man ohnmächtig gegenüber. Nun kam mir schon zu Beginn des zweiten Weltkrieges als erstem eine Idee zur Behandlung der akuten Kinderlähmung und ich führte diese Idee auch als erster erfolgreich durch. Meine Behandlungsmethode besteht in der intrathekalen Verarbreichung von Rekonvaleszentenliquor unter bestimmten Kautelen, welche ich mit größeren intravenösen Gaben von Rekonvaleszentenserum kombiniere. Es wäre zu weitläufig, dies hier näher auszuführen; doch berichte ich einiges aus der Geschichte meiner Behandlungsmethode. Im Jahre 1943 hielt ich einen kurzen Vortrag darüber in der „Wiener medizinischen Gesellschaft“, welcher aber aus kriegsbedingten Gründen nicht mehr veröffentlicht wurde. Nach dem Zusammenbruch im Jahre 1945 wurden die Unterlagen hiezu aus meiner ehemaligen Wiener Wohnung geplündert, derweil ich eingerückt war und den Rückzug durch Bayern als Truppenarzt mitmachte. Infolge der Nachkriegswirren konnte ich erst im Jahre 1948 in einer medizinischen Zeitschrift darauf kurz hinweisen. Mein letzter Artikel darüber erschien im Jahre 1957 in der „Wiener medizinischen Wochenschrift“, 107. Jg., Nr. 34; ein Autoreferat davon in der medizinischen Zeitschrift „Der praktische Arzt“, Jg. XII, Nr. 136. Wichtig ist, daß meine Behandlungsmethode noch vor Eintritt der Lähmungen, welche durch irreparable Zerstörung der Vorderhornganglienzellen des Rückenmarks entstehen, vorgenommen wird. Dazu ist eine blitzartige Diagnose und Differentialdiagnose der akuten Erkrankung im Beginn notwendig, wozu außer den klinischen Erscheinungen (wir z. B. Nackenstarre und Fieber) auch Komplementbindungsreaktionen des Blutes, Virusnachweis und Liquorreaktionen verhelfen. Die Beschaffung des notwendigen Rekonvaleszentenliquors ist eine organisatorische Frage, welche ähnlich wie beim Blutspenderdienst gelöst werden kann. Es führten auch einige westdeutsche Professoren meine Behandlungsmethode durch und erzielten damit zu meiner Freude auch positive Erfolge, so daß sie auch von anderer Seite anerkannt ist. Der Wert der Behandlungsmethode kann wie bei der Impfung nur statistisch nachgewiesen werden. An der Vereinfachung meiner Methode arbeite ich noch weiter. Wir können also hoffen, durch Vorbeugung und Behandlung diese entsetzliche Geißel der Menschheit zu besiegen I 613.000 Schilling iör das Kleingewerbe In der am 12. November unter Vorsitz von Landesrat Räder abgehaltene Sitzung des Kleingewerbekreditausschusses wurden wiederum zinsbegünstigte Darlehen an Kleingewerbetreibende im Gesamtbetrag von 613.000 Schilling gewährt-Diese Kreditmittel finden in erster Linie zur Vornahme von Rationalisierungsmaßnahmen in handwerklichen Kleinbetrieben sowie im Gast- und Schankgewerbe zur Verbesserung der sanitären Anlagen Verwendung. Das Wohnhaushauprogramm der Landesregierung Der große landeseigene Wohnhausbai* Villacher Straße 25, mit dem wieder eine häßliche Lücke im Klagenfurter Stadtbild geschlossen wird, ist zur Dachgleiche gediehen. Am 7. November fand in Anwesenheit des Hochbaureferenten der Landesregierung, Landesrat Scheibe r, die Gleichenfeier statt. Landesrat Scheiben der den Problemen des Wohnbaues, darunter auch der Wohnraumbeschaffung für die Landesbediensteten, schon in den vergangenen Jahren ein besonderes Augenmerk gewidmet hat, dankte allen am Werk Beteiligten, die zur zeitgerechten Fertig' Stellung des Rohbaues beigetragen haben1 Um welch stattliches Objekt es sich handelt, beweist schon die Tatsache, daß da* fünfgeschossige Gebäude, dessen Entwurf von Dipl.-Ing. Lukesch stammt, eine Straßenlänge von 90 m aufweist. Der umbaut6 Raum beträgt 18.700 Kubikmeter, die Baukostensumme beläuft sich auf über acbt Millionen Schilling. Der Bau enthält vi6* Stiegenhäuser und bildet somit eigentlich einen Komplex von vier Häusern, in denen sieben Geschäftslokale und 44 Wohnung60 verschiedener Größentypen, von der Zwei' zimmer- bis zur Vierzimmerwohnung, vorgesehen sind. Die Finanzierung des Bauvorhabens erfolgte im Rahmen des Wohnhaus-Wiederaufbaus. Im Herbst 1959 wirö den neue Wohnblock beziehbar werden-damit werden wieder zahlreiche Landes-bedienstete zeitgemäße Wohnungen erhalten. Ein Gewerkschaftshaus für Oberkärnten Spittaler Arbeiter und Angestellte beziehen ein neues modernes Heim Die Mechanisierung des Bauernhofes Landtechnische Ausbildungsstätte der Landwirtschaftskammer eröffnet In einem kurzen Abstand nach der feierlichen Eröffnung des neuen Arbeiterkammergebäudes in Wolfsberg, das auch eine Heimstätte des ÖGB ist, wurde das Gewerkschaftshaus in Spittal a. d. Drau am Sonntag im Beisein zahlreicher und prominenter Festgäste seiner Bestimmung übergeben. In einer würdigen Feierstunde im schönen Festsaale des neuen ÖGB-Heimes, der etwa 500 Personen faßt, begrüßte der Landessekretär des ÖGB, LAbg. P a w 1 i k, die vielen Abordnungen der Arbeiter- und Angestelltenschaft aus dem ganzen Lande und die Vertreter des öffentlichen und kulturellen Lebens. Unter ihnen Landtagspräsident Sereinigg, Landeshauptmann Wede-nig, LAbg. Pansi als Vertreter der Landarbeiterkammer, der stellvertretende Bundessekretär des ÖGB, NR Benja, Wien, der Bildungsreferent des ÖGB, Senghofer, Wien, und Finanzreferent des Gewerkschaftsbundes, Direktor Zak. Der Vorsitzende der Landesexekutive Kärnten des ÖGB, NR Suchanek;, hob in seiner Ansprache hervor, daß es ein Jahrzehnt nach dem großen Chaos nun möglich geworden ist, den Werktätigen in Kärnten Heimstätten zu bauen, auf daß sie als gleichberechtigte Bürger der Republik unabhängig von ihrer Umgebung ihre wirtschaftlichen und kulturellen Angelegenheiten ordnen und ihre Organisationen sich entwickeln. Für die Arbeiterkammer sprach deren Präsident Greinecker, der der Freude darüber Ausdruck gab, daß es nun möglich sein wird, nicht nur alle gewerkschaftlichen Organisationen unter einem Dach zu vereinigen, sondern auch die Volkshochschulkurse in Spittal, die über 400 Hörer besuchen, unterzubringen. Namens der Stadtgemeinde Spittal begrüßte Bürgermeister LAbg. Schober, der den neuen Bau des ÖGB als ein Symbol der so-» zialen Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft bezeichnete, und für die Bezirkshauptmannschaft ihr Leiter Doktor Trattler. Hierauf wies Landeshauptmann W e d e n i g auf die gesellschaftliche und soziale Bedeutung der Österreichischen Gewerkschaftsbewegung im Hinblick auf ihre Anfänge im Staatsleben hin und beglückwünschte die Arbeiter und Angestellten des Bezirkes zu ihrem modernen Heim. Für den ÖGB-Bundesvorstand ergriff sein stellvertretender Vorsitzender, NR O 1 a h, Wien, das Wort und behandelte in längeren Ausführungen Zweck und Sinn der Gewerkschaftsorganisation in Österreich, der 1,5 Millionen Arbeiter und Angestellte angehören, die eine soziale Neuordnung erstreben. Olah dankte allen, die zum Bau des neuen Gewerkschaftshauses beigetragen haben, vor allem aber dem planenden Architekten Dipl.-Ing. N i t s c h und übergab dem Bezirksobmann Ebenberger symbolisch die Schlüssel des neuen Hauses in Verwahrung. Diese Feier wurde noch von Grete B i 11 n e r vom Stadttheater Klagenfurt, die den Festprolog sprach, vom Spittaler Kammerorchester unter der Lei- NR Suchanek — ÜGB-Vorsitzemler Kärntens Der Österreichische Gewerkschaftsbunc Landesexekutive Kärnten, berief für Sonn . 8> 9- November, seine Funktionäre zi ®iner außerordentlichen Landeskonferen des ÖGB nach Spittal a. d. Drau, an der al Last auch Landtagsnräsident Sereinigg, de Vizepräsident des ÖGB, NR Olah, der Prä sident der Arbeiterkammer, Greinecker sowie Vertreter des Bundesvorstandes teil genommen haben, und die vom Landes Sekretär LAbg. P a w 1 i k begrüßt wurden Nach verschiedenen Kooptierungen, die di< Konferenz einstimmig zur Kenntnis nahm Wurde NR Erich Suchanek zum Vor sitzenden der Landesexekutive Kärntei gewählt, nachdem der bisherige Vor sitzende, NR Hans H e r k e, der sei u Jahren in der Arbeiterbewegung wirkt äus Gesundheitsrücksichten seine Funktioi —einen ^ uerunvfs. uuci gewerkschaftliche Entwicklung und u; olle des ÖGB im wirtschaftlichen Aufba t Sfntnes sowie über die Förderung de ohrlingsausbildung durch den Bau eine ehrwerkstätte in Krumpendorf und de , ^g^oderholung durch die Errichtung voi Udlicher Ferienheime für die arbeitend ugend. NR Suchanek dankte namens alle raktionen dem scheidenden Landesvoi itzenden und übergab ihm ein umfang oiehes Album mit Bildern aus seiner lang lahrigen, erfolgreichen gewerkschaftliche atigkeit als Erinnerungsgabe. Hierai der neue Landesvorsitzende ein au: Ehrliches Referat über die wirtschaftlich it’uation in Kärnten, das von den zahlre: «len Delegierten zustimmend aufgenorr men wurde und an das sich eine rege De hatte schloß. tung Hans Preitensteiners und vom Arbeitergesangverein „Frischauf“ unter der Leitung H. Z e b e r s verschönt. Das neue Haus enstand aus dem 1928 erbauten Volksheim der Spittaler Arbeiterschaft, dessen wechselvolles Schicksal in der Festschrift seine geschichtliche Würdigung fand. Durch Umbauten und Entfernung der dem Grundriß des neuen Baus hinderlichen Teile enstand das moderne Haus mit seinem großen Festsaal, den Sitzungszimmern, Schulungsräumen und Büros, dessen architektonische Lösung auf Grund vorhandener Möglichkeiten als ideal zu bezeichnen sind. Die Wände der Vortragssäle schmücken Aquarelle heimischer Künstler. Die Kosten des Baues bzw. Umbaues betrugen rund 2,7 Millionen Schilling. Im Jahre 1956 faßte die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer den Beschluß, auf dem Gelände des Kucherhofes zwischen Kraßnigstraße und Glanfluß in | Klagenfurt eine technische Kursstätte zu errichten, die nun am 11. November feierlich ihrer Bestimmung übergeben wurde. Die Schaffung einer solchen Einrichtung hat sieh im Hinblick auf die rasch fortschreitende Mechanisierung unserer Landwirtschaft als vordringlich erwiesen; sind doch in Österreich seit dem Jahre 1945 rund 80.000 Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft abgewandert. Etwa 14 Milliarden Schilling wurden seit dieser Zeit für die Beschaffung landwirtschaftlicher Maschinen aufgewendet. Die Pflege und Erhaltung dieses vielseitigen Maschinenparkes ist Neue Bauvorhaben auf Bundesstraßen Das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau hat auf Intervention von Landesrat Ing. Truppe die sofortige Inangriffnahme mehrerer wichtiger Bauvorhaben auf Kärntner Bundesstraßen bewilligt, die gemäß dem Fünf jahresplan für den Ausbau der Bundesstraßen in Kärnten erst für das Jahr 1959 vorgesehen waren. Genehmigt wurde die sofortige Durchführung der Arbeiten im Baulos „Dragant-schach“ im Zuge der Gailtal-Bundesstraße, mit einer Länge von 2,2 km und veran- | schlagten Gesafntkosten von 5,250.000 Schil - 1 ling. Dieser Maßnahme kommt besondere Bedeutung zu, weil damit die letzte Schotterstrecke auf der Gailtal-Bundesstraße zwischen Thörl-Maglern und Kötschach-Mauthen beseitigt wird. — Ferner wurde das Bauvorhaben „Umfahrung Radenthein, Abschnitt I b“ im Zuge der Millstätter Bundesstraße mit Gesamtbaukosten von 6,300.000 Schilling bewilligt. Es ist beabsichtigt, die Brückenbau- und Mauerungsarbeiten unter Heranziehung der produktiven Arbeitslosenfürsorge während der Wintermonate zur Durchführung zu bringen und sämtliche Arbeiten mit Ausnahme des bis Juni 1960 fertigzustellenden Belages bis 30. September 1959 zum Abschluß zu bringen. Außerdem hat das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau die Genehmigung erteilt, die „Umfahrung Völkermarkt“ im Zuge der Packer Bundesstraße sofort öffentlich auszuschreiben — was bereits geschehen ist — und die Vergabe vorzubereiten. Auch hier ist beabsichtigt, die Unterbauarbeiten noch im heurigen Herbst in Angriff zu nehmen. Die Gesamtbaukosten werden voraussichtlich vier Millionen Schilling betragen. Um diese Straßenbaumaßnahmen ehestens in Angriff nehmen zu können, wurden bereits die erforderlichen Vermessungsarbeiten an einen Zivilingenieur vergeben. Außerdem wurde Vorsorge getroffen, daß bei den Grundeinlösungsverhandlungen ein entsprechend breiter Streifen entlang den beiden Straßenrändern zum Zwecke der späteren Anlegung eines Gehweges mit eingelöst wird. Schließlich hat das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau die Zustimmung zur sofortigen Ausschreibung der | Arbeiten für den Ausbau der Nordeinfahrt j Wolfsberg im Zuge der Packer Bundesstraße mit einer Baukostensumme von etwa 2,5 bis 3 Millionen Schilling erteilt. Es j wird getrachtet werden, auch mit dieser Baumaßnahme noch in diesem Jahre zu beginnen. Weitere Genehmigungen Das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau hat den Straßenreferenten der Kärntner Landesregierung, LR Ing. Truppe, ermächtigt, die Arbeiten für den Ausbau von zwei Wohnungen für das Schneeräumungspersonal im Bauvorhaben „Bauhof Klagenfurt-Lend“ an die bestbietende Bauunternehmung zu vergeben. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund 190.000 Schilling. Mit Zustimmung des Ministeriums wurden außerdem die Bau- und Zimmermeisterarbeiten im Baulos „Winterstützpunkt Packerhöhe“ mit Gesamtbau-! kosten von rund 300.000 Schilling vergeben. Ferner hat das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau einen Interessentenbeitrag der Bundesstraßenverwaltung in Höhe von 121.750 Schilling zur Verbauung des Wispendorferbaches im Gebiete der Gemeinden Theißing und St. Leonhard, Bezirk Wolfsberg, im Zuge der Obdächer Bundesstraße, grundsätzlich bewilligt. Der Beitrag wird entsprechend den jährlichen Baufortschritten zur Verfügung gestellt werden. Fachtagung der Botaniker in Villach Pflanzensoziologische Forschung im Dienste der Landwirtschaft — Wertvolle Erkenntnisse für den Kärntner Obstbau daher zu einer für die Rentabilität der Landwirtschaft entscheidenden Frage geworden. Die landtechnische Ausbildungsstätte der Landwirtschaftskammer besteht aus einem Bauteil, in dem die Werkstätte untergebracht ist, im zweiten Teil befinden sich die Kursräume für die praktische Ausbildung der Kursteilnehmer mit den entsprechenden Maschinenhallen. Das Kursprogramm sieht eine praktische Unterweisung der Schüler an den landwirtschaftlichen Schulen als Ergänzung des landtechnischen Unterrichtes vor. Außerdem sollen hier auch Traktorführerkurse usw. abgehalten werden. In einer Halle der landtechnischen Ausbildungsstätte fand am 11. November die Eröffnungsfeier statt, in der Kammeramtsdirektor Dr.-Ing. S t o 11 e r die zahlreichen Festgäste, unter ihnen Landeshauptmann Wedenig mit Lhstv. Ferlitsch und den Landesräten Scheiber, Ing. Truppe und Räder, Landtagsvizepräsident Ritscher, Ministerialrat Novotny, Dr. Zebedin von der Landarbeiterkammer, Vizebürgermeister Seidling, der Präsident der Handelskammer Pfrimer u. a. begrüßte. Nach der Weihe der Ausbildungsstätte durch Bischof Dr. K ö s t n e r und Segnung durch Superintendenten Glawischnig hob der Präsident der Landwirtschaftskammer,. ÖR Hermann G r u b e r in einer Ansprache die Notwendigkeit einer intensiven Mechanisierung der landwirtschaftlichen Betriebe und damit die fachliche Ausbildung der vorhandenen Arbeitskräfte hervor. Die österreichische Landwirtschaft arbeitet bereits mit 95.000 Traktoren, 19.000 Bodenseilwinden, 58.000 Motormäher, 324.000 Elektromotoren und 57.000 Waschmaschinen. Die landtechnische Ausbildungsstätte, ein Projekt von sechs Millionen Schilling, wurde vom Bund mit zwei Drittel und vom Land Kärnten und der Landwirtschaftskammer mit einem Drittel gefördert. Ökonomierat Gruber dankte schließlich allen, die zum Bau und zur Errichtung dieser Ausbildungsstätte beigetragen haben. Nach Landeshauptmann Wedenig, der die Glückwünsche der Landesregierung überbrachte, sprach Ministerialrat Dr. N o-votny, Wien, der die Grüße des Landwirtschaftsministers ÖR Thoma übermittelte. Lhstv. Ferlitsch gab als Landwirtschaftsreferent der Kärntner Landesregierung Ergänzungen zum landwirtschaftlichen Schulwesen in Kärnten, das gerade in den letzten Jahren auf eine breite Basis gestellt wurde. Kommerzialrat Jer-m e n d y beglückwünschte die Landwirtschaftskammer namens der Handelskammer und des Wirtschaftsförderungsinstituts zur Inbetriebnahme der landtechnischen Ausbildungsstätte. Nachdem noch ein Schüler namens der Ausbildungsstätte allen für die geschaffenen Fortbildungsmöglichkeiten der bäuerlichen Jugend dankte, übernahm Kammeramtsdirektor Dr.-Ing. S t o 11 e r die Bildungsstätte in die Obhut der Landwirtschaftskammer. Die Feier wurde mit dem Kärntner Heimatlied geschlossen. Über Einladung des Naturwissenschaftlichen Vereines, Fachgruppe Botanik, fand vergangenen Sonntag in Villach eine Fachtagung statt, zu der Botaniker aus ganz Kärnten erschienen waren. Als Ehrengast wohnte Stadtrat Dozent Dr. Rogatsch der Tagung bei. In der Begrüßungsrede unterstrich Univ.-Prof. Dr. Kahler, Präsident des Naturwissenschaftlichen Vereines, die Wichtigkeit der im Vorjahr aktivierten wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft der Botaniker. Im theoretischen Teil der Arbeitstagung sprach der Kärntner Pflanzensoziologe Prof. Helmuth Hecke zu dem Thema „Holzgewächse als Klimaanzeiger“ und stützte seine Ausführungen hauptsächlich auf die im Lavanttal und im unteren Drautal gewonnenen Erfahrungen. Hiebei war in erster Linie die Frage bedeutend, inwieweit vegetationskund-liche Erkenntnisse im praktischen Obstbau erfolgversprechend verwertet werden können. Temperaturumkehr begünstigt Höhenobstbau Während im allgemeinen die Boden- und Luftwärme mit zunehmender Meereshöhe abnimmt, trifft dies für die Kärntner Tal- und Beckenlagen nicht zu. So wurde beispielsweise an der Drau bei Rennstein eine Temperatur von —21 Grad C gemessen, während an etwa 150 bis 200 m höher gelegenen Hanglagen die Temperatur bis zu 15 Grad höhere Werte aufwies. In den Kältejahren 1928/29, 1940/41 und in den Spätfrostjahren 1952/53/54 fiel beispielsweise die Kernobsternte des gesamten Lavant-tales durch Kälteeinwirkung aus, doch war in oft nur 50 Meter höher gelegenen Hanglagen immerhin noch eine mittlere Ernte einzubringen. Es gilt als erwiesen, daß die klimatischen Verhältnisse in einem Höhengürtel zwischen 650 und 750 Metern günstiger sind als in Tallagen und auch Spätfröste seltener auftreten oder unter der frostschädigenden Grenze von — 2 Grad C bleiben. Dadurch sind die Früchte schöner ausgefärbt, viel haltbarer und lagerfähiger als das Talobst. Sträucher charakterisieren die Höhenstufen Zur Charakterisierung der Höhenstufen eignen sich insbesondere eine Reihe bekannter Sträucher und Kräuter, die man als Klima-Leitarten bezeichnet. So wird die obere Grenze des Obstbaues durch die obere Verbreitungsgrenze des Haselstrauches angezeigt, der in den Südlagen der Zentral alpen die 1400 m Grenze erreicht. Nur die Süßeberesche geht über diese Höhe wesentlich hinauf. Wollanig — Villachs Weinberg Am Nachmittag unternahmen die Botaniker eine Exkursion auf den Wollanig, dem eine klimatische Sonderstellung im Klagenfurter Becken zukommt. So ist dieser Berg als „Weinberg der Villacher Patrizier“ bekannt und ermöglicht auch in der Gegenwart einen relativ guten Weinbau. Zu den teils sehr interessanten Diskussionen lieferten Prof. T u r n o w -s k y und Prof. B e r n o 1 d wertvolle wissenschaftliche Beiträge. Abschließend wurde an die gesamte Bevölkerung die Bitte gerichtet, im Rahmen des Möglichen an der pflanzensoziologischen Erforschung Kärntens mitzuarbeiten und bereits wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse in der Praxis zu verwerten. (mi) Empfang beim schwedischen Konsul Anläßlich des Geburtstages des Königs von Schweden veranstaltete der König]. Schwedische Konsul in Klagenfurt, Kommerzialrat Hubert Kern, am 10. November einen Empfang, an dem Landeshauptmann Wedenig und Lhstv. Ferlitsch, Bischof Dr. Köstner und Generalvikar Dr. Kadras, Mitglieder der übrigen in Klagenfurt wirkenden konsularischen Vertretungen, Bürgermeister Außerwinkler und zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens teilnahmen. Eröffnung der Buchwoche Ein Jahrhundert Kärntner Kunstgeschichte Die bereits zur Tradition gewordene Buchwoche, die von österreichischen Buchhändlern alljährlich veranstaltet wird und zur Vermittlung österreichischen Kulturgutes beitragen soll, wurde am Sonntag, 9. November, im Saale der Handelskammer in Klagenfurt feierlich eröffnet. Kommerzialrat Kollitsch konnte unter den zahlreichen Ehrengästen insbesondere Bürgermeister Außerwinkler, Bezirks -hauptmann Dr. Marko und den Kammerpräsidenten Dipl.-Ing. Pfrimer begrüßen. Der bekannte Kunsthistoriker Univ.-Prof. Dr. Bruno Grimschitz, ein Sohn Kärntens, hielt den Festvortrag „Ein Jahrhundert Kärntner Kunstgeschichte“, in dem er die reichhaltige Kuntsgeschichte Kärntens würdigte und einen Überblick auf das literarische und kunsthistorische Schaffen einer Reihe von Männer gab, die sich um das geistige Kärnten und um die Geschichts- und Kunstforschung des Landes große Verdienste erworben haben. So hat er Namen wie Freiherr von Ankershofen, August Jaksch, Martin Wutte, Franz Georg Hann, Paul Grueber, Alfred Schnerich, Karl Ginhart,’ Otto Pech, Franz Kieslinger, Otto Demus, Robert Eisler, ferner Gotbert Moro, Franz Xaver Kohla, Walter Fresacher, Oswin Moro und Walter FrodI, schließlich Siegfried Hartwagner, Richard Milesi und L. Springschitz der Vergessenheit entrissen bzw. in Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Schrifttum über Kärntens Kunstschätze in Erinnerung gebracht oder würdigend genannt. Die Buchausstellung zeigt eine Fülle von in Österreich gedruckten und verlegten Werken aller Geistesrichtungen, unter denen sich auch zahlreiche Bücher von Kärntner Autoren befinden. „Emil und die Detektive“ Ein Theaterstück für Kinder von Erich Kästner Volkschor-Konzert in Klagenfurt Der Volkschor gab am Montag im Großen Konzerthaussaal unter der Leitung seines Dirigenten Hermann Löffler ein beachtliches I Konzert. Die drei ersten Bach-Darbietungen „Der lieben Sonne Licht und Pracht“, „So nimm denn meine Hände“ und „Mein’ Augen schließ ich jetzt“ ließen eine klare Stimmführung vermissen. Leider war auch bei den vorbachschen Chören von Jakobus Gallus und Michael Prätorius und Giovanni Gastoldi eine Unausgeglichenheit der Stimmen zu merken. Ein besseres Gelingen war einem Vokalsatz von Heinrich Isaak („Innsbruck, ich muß Dich lassen“) beschießen. Mit bewegteren Gesängen von Orlando di Lasso, Antonio Scandello war der Chor in seinem Element und konnte sich mit dem Audite nova seinen großen Erfolg sichern. Einleitend spielte Annemarie Groys-b ek mit schöner Registrierung die Choralphantasie von Dietrich Buxtehude. Sehr eindrucksvoll sang Maria Weutz je eine Arie aus der Matthäus- und aus der Johannespassion mit ausgezeichnet obligatem Violinsolo Prof. Schweydas und Cello-Solo Hermann Riedels mit Orgelbegleitung von Nikolaus Fheodoroff. Die weiche, sonore Stimme Maria Weutz’ fand ungetrübten Beifall. Auch das gut abgestimmte Schweyda-Quartett (Prof. Willi und Margarethe Schweyda, Dora Streicher, Hermann Riedl) spielte das meist aufgeführte frischfröhliche Streichquartett Es-Dur von Karl von Dittersdorf. Diesen musikalischen Genuß kann man als den Höhepunkt des Abends bezeichnen. M. Spenden für die Unwettergeschädigten Dos Kärntner Nothilfswerk (Konto Nr. 11.291 der Kärntner Landes-Hypothekenanstalt) verzelchnete den Eingang folgender weiterer Spenden: Gemeinde Sankt j Kanzlan I. J. S 2050.-; gewerbliche Berufsschule St. Veit Wir alle kennen Kästner von seinen Kinderbüchern, seiner sarkastischen Lyrik, von vielen Verfilmungen her, und es ist kein Wunder, daß unsere Jugend am Dienstag nachmittag die sehr wohlgelungene Aufführung „Emil und die Detektive“ begeistert aufnahm. Kästner hat sein vielgelesenes Buch selbst für die Bühne bearbeitet und Wilfried Steiner, den wir bisher nur als Schauspieler kannten, verstand es hier als Regisseur, dem Ablauf des Geschehens eine ergötzliche Stimmung zu geben. Die projizierten Texte und Bilder, von Herta Schwarz entworfen, zeigten eine beachtliche Begabung. Unter den Hauptdarstellern waren viele Kinder unserer Stadt, die durch ihr natürlich freies Gehaben groß und klein im Zuschauerraum erfreuten. Wir können nur einige der kleinen Schauspieler nennen wie Wolfgang Weinlich als Emil, Silvia Schmidt als Pony Hütchen, Georg Drozdowskials Professor, Heinz Eichberger als Gustav mit der Hupe und den kleinen Dienstag, den Peter Rudnigger, der nicht minder als alle anderen mit großem Ernst und klarem Stimmchen seine Rolle kreierte. Von den erwachsenen Darstellern sind Herbert Stefan als Dieb, Trude H e i n z e 1 als Emils Mutter, Betty Kopier als die Großmutter, A. Wenger-s k y als Kriminalkommissar und Karlheinz Schmidt als der Weinreisende Habakuk zu nennen. Der Stimmung des ausverkauften Hauses nach läßt sich Voraussagen, daß die kommenden Aufführungen wieder ausverkauft sein werden. M. 2. Symphoniekonzert mit Strawinskij, Brahms und R. Strauß wonnen werden, das seit 1948 unter der Leitung von Generalmusikdirektor Hans Müller-Kray steht und zu den hervorragendsten deutschen Klangkörpern zählt. Neben zahlreichen Konzertreisen in ganz Deutschland erzielte in den letzten Jahren das fast hundert Mitglieder zählende Ensemble durch erfolgreiche Aus-landstoumeen einen ehrenvollen internationalen Rang. Das Programm bringt in seinem ersten Teil als besonders interessante Erstaufführung für Klagenfurt Igor Strawinskijs Tongemälde „Le Sacre du Printemps“ („Das Frühlingsopfer“) aus dem alten vorchristlichen Rußland mit den beiden Teilen „Die Anbetung der Erde“ und „Das Opfer“. Die weitere Folge umfaßt die 3. Symphonie in F-Dur von Joh, Brahms und als Abschluß die Schelmenweise „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ von Richard Strauß. Der Vorverkauf für das Konzert beginnt am Montag, den 10. November im Landesreisebüro am Neuen Platz. (Karten zu 10, 15, 20 und 28 Schilling). Theaterabonnenten genießen 20 Prozent Ermäßigung. Die Radioaktivität in Kärnten Die Arbeitsgemeinschaft für Strahlenforschung und Strahlenschutz gibt folgendes bekannt: Zu den Meldungen ausländischer Beobachter können wir feststellen, daß ein bedrohliches Anwachsen der Radioaktivität in Kärnten derzeit nicht besteht. In der Meßperiode vom 28. September bis 6. November 1958 wurde am 1. November eine Erhöhung der Radioaktivität der Niederschläge, welche als Regen und ab den ersten Nachmittagstunden als Schnee niedergingen, festgestellt. In beiden Fällen wurden überdurchschnittliche Werte erreicht. Da die Halbwertzeiten verhältnismäßig noch sehr kurz sind, könnte es sich um „Fall-Out“-Produkte von Kernwaffenversuchen handeln. Gleichzeitig wurde eine Erhöhung der Radioaktivität von Gräsern gemessen. 146 Jugoslawien-Flüchtlinge im Oktober Der Flüchtlingsanfall aus Jugoslawien zeigte im Oktober 1958 gegenüber dem Vormonat eine gleichbleibende Tendenz. Insgesamt haben 146 Personen — im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 538 — nach illegalem Grenzübertritt aus Jugoslawien bei den Kärntner Sicherheitsbehörden um Gewährung des Asylrechtes angesucht. Einschließlich der noch unerledigten Fälle aus dem Vormonat wurden 46 Flüchtlinge in das Lager Siezenheim überstellt, 8 wurden zu Verwandten entlassen bzw. der Arbeitsvermittlung zugeführt. Im gleichen Zeitraum sind 138 Personen freiwillig nach Jugoslawien zurückgekehrt bzw. wurden dorthin abgeschoben. Neue Volksschule für Heiligengrab Im Beisein vieler Festgäste, unter ihnen Bezirkshauptmann Dr. Wagner aus Völkermarkt, des LAbg. Wit, der Landesschulinspektoren Prof. Haselbach und Orasche, RR. Just als Inspektor für das gemischtsprachige Schulwesen, und eines großen Teiles der Bevölkerung, wurde in Heiligengrab in der Gemeinde Moos durch Landeshauptmann W e d e n i g ein modernes Schulhaus und eine Lehrerwohnung seiner Bestimmung übergeben. Bürgermeister Krof dankte dem Lande Kärnten, besonders dem Finanzreferenten Landesrat Sima, für die Bereitstellung der Mittel und hob die Schulfreundlichkeit des Landeshauptmannes hervor. Das alte Schulgebäude entsprach schon lange nicht mehr den Anforderungen eines neuzeitlichen Schulbetriebes. Schulkinder umrahmten die Feier mit deutsch und slowenisch gesungenen Liedern und auch der Gesangverein und eine Musikkappelle halfen mit, die Feier zu verschönern. in der Glan (Schölerspende) 1682.47; Else Wldcl. Spezialgeschäft für Strümpfe und Wäsche, „Gazelle-, Klagenfurt, 1000.—; F. Haberkorn, Bregenz, 200.-; Erich Marineil. l/elden a. W. 200.-; Gemeindeamt Arriach 185.-; Hubert ’eters, Klagenfurt, 30.-; Zentralvereinigung der Archl-lekten, Landesverband Kärnten (Nachtrag), 20.-; Gesamtstand: S 1,509.428.29. Im Zyklus der vom Kulturreferat der Kärnt-i ner Landesregierung veranstalteten Abonnementkonzerte findet am Montag, den 17. No-i vember, im Klagenfurter Konzerthaus der 2. Symphonieabend der diesjährigen Saison ! statt. Hiefür konnte das Symphonieorchester I des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart ge- Amtlicher Anzeiger Bezirkshauptmannschaft St. Veit a. d. Glan Gleichschrift Die mit Kundmachung vom 29. Oktober 1958, Zahl 6 T 97/58-3, verfügte Sperre der Triester Bundesstraße im Bereiche der Stadt St. Veit wird bis Donnerstag, den 20. November 1958, 24 Uhr, verlängert. St. Veit a. d. Glan, 11. November 1958. — Zahl: 6 T 97/58-2. Für den Bezirkshauptmann: Dr. M e d we d e. h. Marktgemeinde Lavamünd öffentliche Ausschreibung Die Marktgemeinde Lavamünd schreibt für den Neubau der Hauptschule in Lavamünd die | Schlosserarbeiten, Gußasphaltarbeiten, Glaserarbeiten, Fliesenlegerarbeiten, Außenanlage i (Straßenbau und Asphaltierung), Bodenbelags-i arbeiten (Linol-, Kunststoff- und sonstige Böden), öffentlich aus. Die Anbotsunterlagen sind bei der Marktgemeinde Lavamünd gegen Erlag eines Spesenbeitrages von S 5.— erhältlich; ebenso liegen dort die Baupläne zur Einsichtnahme auf. Die ausgefüllten Anbotsformulare, sind bis 2. Dezember 1958, 10 Uhr, in verschlossenem Umschlag mit entsprechender Aufschrift (... -Arbeiten Hauptschule Lavamünd) beim Marktgemeideamt Lavamünd einzureichen, wo zum gleichen Zeitpunkt die Anbotseröffnung stattfindet. Der Bürgermeister: P i r k e r e. h. Gerichtliche Verlautbarungen__I Oberlandesgerichtspräsidium Graz Stellenausschreibung Im Oberlandesgerichtssprengel Graz gelangt eine Richterstelle der 1.Standesgruppe ohne bestimmten Dienstort (Sprengelrichterposten) zur Wiederbesetzung. Bewerbungsgesuche um diesen Richterposten sind im Dienstwege bis einschließlich 26. November 1958 beim Oberlandesgerichtspräsidium Graz einzubringen. Graz, am 27. Oktober 1958. — Jv 17.167-4 a/58-2. Der Oberlandesgerichtspräsident: gez. Dr. Lachmayer e. h. Präsidium des Landesgerichtes für ZRS. Graz Postenausschreibung Beim Landesgericht für ZRS. in Graz gelangt ein freier Ratsposten der Standesgruppe 2/3 b zur Wiederbesetzung. Bewerbungsgesuche sind bis längstens 10. Dezember 1958 im Dienstwege beim Präsidium des Landesgerichtes für ZRS. in Graz einzubringen. — Graz, am 31. Oktober 1958. — Jv 2690-4/58-2. Der Landesgerichtspräsident: Dr. Alexander K a r p f e. h. Landesgerichtspräsidium Klagenfurt Postenausschreibung Beim Landesgericht Klagenfurt gelangt ein freiwerdender Senatsvorsitzendenposten der Standesgruppe 3a/4b der Richter zur Ausschreibung. Bewerbungsgesuche sind im Dienstwege bis einschließlich 10. Dezember 1958 beim Landesgerichtspräsidium Klagenfurt einzubringen. — Klagenfurt, am 3. November 1958. — Jv 2829-4/58-2. Der Landesgerichtspräsident: Dr. Schwendenwein e. h. Landesgerichtspräsidium Klagenfurt Postenausschreibung Beim Bezirksgerichte Greifenburg gelangt die Stelle eines Richters der 1. Standesgruppe zur Wiederbesetzung. Bewerbungsgesuche sind bis 6. Dezember 1958 im Dienstwege beim Landesgerichtspräsidium Klagenfurt einzubringen. — Klagenfurt, am 6. November 1958. — Jv 2872-4/58-2. Der Landesgerichtspräsident: Dr. Schwendenwein e. h. Landes- als Handelsgericht Klagenfurt HANDELSREGISTER Beabsichtigte Löschung : Die amtswegige Löschung nachstehender Gesellschaft ist gemäß § 2 des Gesetzes vom 9. 10. 1934, DRGB1.1, S. 914 in Aussicht genommen: Oremus Internationale Speditions- und Transportgesellschaft m. b. H„ Sitz: Klagenfurt. Zur Geltendmachung eines Widerspruchs wird eine Frist von 3 Monaten bestimmt. — B 72/Klagenfurt. GENOSSKNSCHAFTSREGISTER Ä n d e r u n g : Landwirtschaftliche Genossenschaft in St. Veit a. d. Glan, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung. Aus dem Vorstand ausgeschieden: Hans Rainer. Funktionsänderung: Karl Knafl, bisher Vorstandsmitglied, nunmehr Obmann. Neu gewählt: Kurt Rainer, vlg. Mente, Besitzer in Latschach, als Vorstandsmitglied. — 4. 11. 1958. — Gen 3/4-103. Edikte und Konkurse Bestätigung des Zwangsausgleiches Der zwischen dem Schuldner prot. Firma Max König, Spezerei-, Kolonialwaren und Delikatessenhandlung, Inh. Julie König in Klagenfurt, Wiener Straße 5, und dessen Gläubigem bei der Tagsatzung am 30. Oktober 1958 abgeschlossene Zwangsausgleich wird bestätigt. — Landes- als Handelsgericht, Klagenfurt, Abt. 5, am 31. Oktober 1958. — S 17/58-25. Gemeinschuldner: Vinzenz Winter, Radio-und Mechanikermeister und Elektrohändler in St. Veit a. d. Gl., Hauptlatz. Beschluß Über Antrag des Gemeinschuldners wird I gemäß § 140 ff KO. die Abschließung eines j Zwangsausgleiches zugelassen und die Tag- j Satzung zur Verhandlung und Beschlußfassung darüber auf den 21. November 1958, nachmitt. 14 Uhr, Zimmer 117/11 beim Landesgerichte Klagenfurt anberaumt. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 28. Oktober 1958. — S 14/ 58-23. Bestätigung des Ausgleiches Der zwischen dem Schuldner prot. Firma Hans Pichler, Herrenmoden in Villach, Alleininhaber Hans Pichler in Villach, Bahnhofstraße 9, und dessen Gläubigern bei der Tagsatzung am 23. September 1958 abgeschlossene Ausgleich wird bestätigt. — Landes- als Handelsgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 30. Oktober 1958. — Sa 11/58-17. Bestätigung des Ausgleiches Der zwischen dem Schuldner Franz K o -k a i 1, Kaufmann in Kirchbach Nr. 36 im Gailtal und dessen Gläubigern bei der Tagsatzung am 28. Oktober 1958 abgeschlossene Ausgleich wird bestätigt. — Landes- als Hadelsgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 7. November 1958. — Sa 9/58-19. Ausgleichsedikt Eröffnung des Ausgleichsverfahrens über das Vermögen des Raimund Brunner, Holzhändler in Krießelsdorf bei Spittal a. d. Drau. Ausgleichskommissär LGVPräs. Dr. Adolf Martinek, des Landesgerichtes Klagenfurt. Ausgleichsverwalter Dr. Otto Rauch, Rechtsanwalt in Spittal a. d. Drau. Tagsatzung zum Abschlüsse eines Ausgleiches bei dem genann- ten Gerichte, Zimmer Nr. 112/11, am 2. Dezember 1958, vormittags 8.30 Uhr. Anmeldungsfrist bis 28. November 1958. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 30. Oktober 1958. — Sa 31/58. Versteigerungsedikt Am 18. November 1958, um 9 Uhr, werden in Klagenfurt, Villacher Straße 7, öffentlich versteigert: 1 Uhrmacherwerzeugkasten, 1 Verkaufsvitrine, 1 Panzerkasse. — Bezirksgericht Klagenfurt, Abt. 4, am 7. November 1958. — 4 E 12.126/58. Vereinsauflösung Die Unterhaltungsgruppe „Die Gemütlichen“ inSt.Veit/Glan hatsich mit Beschluß des Vorstandes im Oktober 1958 freiwillig aufgelöst. Obmann Leopold Huber Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft ÖFFENTLICHE AUSSCHREIBUNG Für das Werkstättengebäude im Hauptlager der KELAG in Villach-Seebach gelangen die Baumeister arbeiten zur öffentlichen Ausschreibung. Die Anbotsunterlagen können gegen Erlag von S 50.— in der Hauptverwaltung der KELAG, Klagenfurt, Völkermarkter Ring 29, behoben werden. Die öffentliche Anbotseröffnung findet am 19. November 1958, um 12 Uhr, im Hauptverwaltungsgebäude der KELAG statt. Später abgegebene Anbote können nicht mehr berücksichtigt werden. Auch für Sie! Schleppe-Biet EIN KÄRNTNER-BRÄU GEPFLEGT UND WOHLSCHMECKEND Herausgeber und Eigentümer: Das Land Kärnten. Verantwortlich: Chefredakteur R. B. Blatnik, Klagenfurt, Arnulfplatz 1. — Druck: Kärntner Druckerei in Klagenfurt, Viktringer Ring 28