LMllcherMMtlmg. H>^ 1 D»^) Pränunicrationspreis: Im Comptoir ganzj. «^».I^ I »5^5 si. il, ball'j. st. 5..5.O. ftüv dic ^ustcNun,, ins Haus " -«-«^^^^ hi»ll'j.5.0lr. Mitb«Post ganzj.si. 15, haldj.fl.7.5«. Freitag, 13. Juli Insert« onsgebilhr bis ,a Ztilen: ,mal5N lr., li^FkL» 2»l. 8« ll., I»,. I fl.; sonst pr. .^cilc Im. 6 ll., Lm. 8 l,., ^.t^ V v«^ »m. i0lr. u. s. w. InftrtionVstcmpel jcdcSm.20ll. Ämllichel Theil. Gesetz vom 7. Juli 18««, über die Eröffnung eines Credites von 200 Millionen Gulden österr. Währnng; wirksam sNr da<> ga»zc Neich. Znr Ausbriugliug dcr in dcr gcgcuwärligcu Kriegs« ^drüugniß erforderlichen Gcldmillcl nud znr Sicher« slclluug der Fortführung dcs dnrch die feindliche In- vasion gestörteu Staatshaushaltes finde Ich anf Grund Mines Patentes vom 20. September 1865 (N. G. "ir. ^<)) „ach Anhörung MeincS Miuistcrrathcs zn vcr^ vldncn. wie folgt: l. Nieinem Finauzmiuistcr wird ein Credit von ^ ^lillioncn Gnlden ö. W. eröffnet nnd demselben ")k Elmüchlignng ertheilt, diese Summe entweder dnrch "". zu den bestmöglichen Bedingungen abzuschließendes sl'tlwilligcö Anlchcu, oder dnrch cinc Vcrn,chrnng der zufolge Meines Patentes vom 5». Mai 1^66 (N. G. -'ll'. üi) crcirlcn Slaatsnotcn, oder dnrch cine Com« umcttion beider Maßnahmen zn beschaffen. >> ll. Bis die Umstände gestatten werden, ein An- 'ehen zll rcalisircn oder förmliche Staatönotcn auszu- üben, hat die privil. österreichische Nationnlbant vom lieutigcu Tag anzufangen, lrast dieses, durch daS Gebot °cr zwingenden Staatsnothwcndiglcit hervorgerufenen Gesetzes die erforderlichen Geldmittel nach Maßgabe des ^taatsbcdarscs uorlänsig bis zuln Betrage von Sechzig Millionen Gulden in Banknoten gegen den vollen Ersatz der FabricalionStostcu vorzuschießen. lll. Die Rückzahlung dieser Vorschüsse wird aus» schließlich in den cigcucu Noten der Nationalbauk, nnd zwar in dcr Weise geschehen, daß hicfür die Einflüsse nus dem zn cmillircndcn Anlchen, dezichnngswcisc das ^cquiualcut dcr cvcnwcll zn emittireuden weiteren Staats- "°lcu zunächst und bis zur gänzlichen Tilgung dcr Bor« '"Me gewidmet werden. lV- Bis zur gänzlichen Abtragung dcr erwähuten AMüsse, welche längstens in einem Jahre nach abac« lNI'oscucm Frieden zurückgezahlt sein müsseu, wird für l"eiclbcn das Bergwerk Wicliczla, infowcit dasselbe "°ch nicht mit ftnpothckarinscriplioucn belastet ist, als Pfand bcstcllt. . V- Ilisolange die Vorschüsse dcr ftriv. österrcichi- llyen Nationalbanl an dieselbe nicht gänzlich zurückgezahlt cm wcrdcn, sind und bleiben diejenigen Bestimmungen ircr mit dem Gesetze vom 27. December 1862 gcnch. Mn Stalntcn (R. G. Bl. vom Jahre 1863, Nr. 2), /''. Elchen dieses Gesetz nicht im Einklänge steht, cm- 'Mießllch dic Verpflichtnng dcr Nalionalbank znr Wic- ^aufnahmc ihrer Barzahlungen snspcndirt. scl„l^ ^'^ Commission znr Controlc dcr Staats- 'liuld »vi^ ^^ Beträge dcr einzelnen Vorschüsse in xal l 5 halten uud bei den Maßnahmen zn ihrer Rück- U i 6 nach dem Gesetze uom 27. October 1 805 (R. G. ' ^) ihr Amt handeln. r>„,„ I! Mm' Fiuanzmiuistcr ist mit dcr Durchfüh' '"3 dlcscs Gesetzes bcanftragt. "lcn, am 7. Juli 1866. Franz Joseph in. p. ""credi m. ;>. Larisch m.,». Anf Allerhöchste Anordnnng: Bernhard Ritter v. Nt cycr m. p. Cta ^'U. N. Juli 180«! wurde m dcr l. l. Hof- u»d a»sa^ s """'" '" Mi"! daö XXXVl. Stück deö Neichijgrsetzblalleö ^Hedm nud vcrscudtt, 9lr. L,°^'be r.uhält uut.'r > oai< Gcftl^ von, 7. Juli 1W«'. üli^r die Ewffiiilüg ciueö ^rcoitcg vou 2W Millioiicn Guldcu österreichischer Näh- ""lg; ... wirtsam filr das gmizc Reich. ^ °"l l. t. Nrdactwua - Bnrcau des Ncichögesctzblattes. Nichtllmllichm TsMil. besii^?"^ ^ ^- Major in dcr Armee nnd Herrschaft^ dem t s ^ ^"^f ?^^"' v. Apfaltrcrn hat Namlwst "'^^plnsidinm für die Vcrwnndctcll dc», Eimcr W ' '^ ^°" "^ ^' ""ahndet n»d zehn Venu,,.^?" ^'^' ""bnng dcr in Laibach ankommenden Für ?! i" ^"'lich. »°ltt!lt, - Baron v ?, ^. Lloßinizthigcn Gaben wird dem Herrn Schlosse (Ä,-^ l ^ "'" ' welcher außerdem anf seinem Gemeine il Ä^ "^"' vcrwnndctc Officicrc nnd vier dlc ljänzlichc Verpflegung übernimmt und ! ein HanS in Wcinitz znr Untcrbringnng Vcrwnndctcr zur Disposition gestellt hnt, dcr wärmste Dank öffentlich ansgcdrückt. Laibach, am 11. Inli 1866. K. k. Landcspräsidium. i Ausruf an dic getreuen Wlkcr Mne5 Kümgreiche!, Unglttn. i Die Hand dcr Vorschuug lastet schwer auf nnS. Im Kampfe, in welchen Ich nicht sclbstwillig, sondern ^ durch die Macht dcr Verhältnisse gcrieth, ist jcdc mensch. lichc Berechnung gescheitert, nur das Vertrauen nicht, ^ welches Ich in die hcldenmülhigc Tapferkeit Meiner wackeren Armcc setzte. Um so schmerzlicher ist dcr schwere > Verlust, von welchem dic Reihen jc»cr Tapferen bctrof< fcn wnrdcn; nnd Vlcin väterliches Herz empfindet mit allen bclhciligtcn Familien znglcich die Bitterkeit dcö !,Schmerzes ob diesem Schlage. ! Um dem nnglcichcn Kampfe ein Ende zu machen, l um Zeit nud Gclcgcuhcit zil gewinnen, die durch den Fcldzug eulstaudencn Lücken anSznfnllen nnd die Kriegs- macht gegen die im nördlichen Theile MeincS Reiches I wüthenden feindlichen Trnppcn zn conccntrircu, habe Ich ! init großen Opfern in die Verhandlungen wegen Ab» schlicßnng ciucs 2^affcnstil>staudcS gewilligt. Und nnn wcndc Ich Mich vcrtranens- voll an die getreuen Böller Meines Kö- nigreiches Ungarn, an ihre in schweren ! Zeiteu wiederholt bewährte Opferwillig« , lcit. Es muß sich hierin die Kraftaustrcngung aller ! Voller Meines Reiches begegnen, damit die Mschlic- , ßnng des crfchutcn Friedens nntcr billigen Bedingnn- ! gen sichergestellt wcrdcn lönnc. Ich bin dcS starten ! GlanbcnS, daß die lainpflnchtigcn Söhne Ungarns, vom ! Gefühle angestammter Trenc geleitet, freiwillig nntcr ' Ätcinc Fahnen eilen werden, znr Hilfe ihrer Angchöri« gen uud zum Schlitze ihres dnrch die KricgScrcignissc anch unmittelbar bedrohtem Vaterlandes. ! Schaarct Euch sohiu je zahlreicher zur Vcrthcidi- gnng t^ea üderfalleucn Reiches, seid würdiac Sühuc (iucrcr tapferen Ahnen, die durch ihre Heldenthaten zur Vcrhcrrlichuug dcS ungarischen ^iamcus uiiumcr wcl« ^ lcndc Lorbeeren flochlcu. Wieu, am 7. Juli 1866. Franz Joseph »,. p. , ^ ! Laibach, 1!). Juli. Dcr Hcld von Nouara nnd Cnstozza, dem wir gestern entgegenjubelten, hat das sinkende Banner Oester- reichs ergriffen uud eilt dcu altcu Schlachtfeldern der > Donau zn, auf welchen fein crlanchtcr Vater sich unvcr- ! weltliche Lorbeeren errungen! Der Kampf um den ^Besitz einer nnscrcr Provinzen ist anfgcgcbcn, nachdem unfcre Armcc dem Feinde eine vollständige Niederlage beigebracht hat; dcr Kampf um ganz Oesterreich aber, um unsere Ehre, unsere Existenz, ihn wollen wir führen mit nnerfchüpflichcr Begeisterung und Kraft bis auf den letzten Blutstropfen. Daß die alten Fehler sich nicht wiederholen wcrdcn, darüber bernhigt uns der „Kamerad": Sämmtliche Abthcilnngscommandautcn dcr Nordarmec habcn bereits Instructions bekommen, wie unsere bisherige Tatlit schnell nnd einfach umznäudcrn ist, um dcr verheerenden Wirkung dcS ZündnadclgcwchreS zu bcgcgneu. Alle ' Waffengattungen wcrdcn in entsprechend veränderter ! Weise verwendet wcrdcn. Die frühere Ritterlichkeit des Kampfes ist mit der Anwendung schncllfcncrndcr Gc- wchrc verschwunden, wir wcrdcn den Stier nicht mehr bei den Hörnern packen, sondern ihm auswcichcu, sobald die Chancen für den Sieg nicht wenigstens wie 80 zu 20 für nns stehen, und ihn nicdcrschmcttcru, wenn der Erfolg uns gewiß ist; dann tann auch dcr Sieg nicht fehlen. In Paris änßcrt sich die Volksstimmung immer entschiedener gegen Prcnßcn nnd f ü r Oesterreich. Dcr ftrcnßischc A nnd c srcf orm p l an findet allgemeine , Mißbilligung, man will nicht, daß Dcutschlaud eiue , ausschließlich militärische, stcts zu allen Abcntcncrn be» rcitc Macht von 45 Millionen bilde. Das Schreiben, welches dcr Kaiser der Franzosen > an den König von Prcußcu gerichtet hat, soll den Satz > cuthaltcu: „Die uiclcu nnd wiederholten Siege Preu- ßens zwingen mich, ans dcr Rolle dcr aufmerksamen ! Neutralität, die ich mir voraczcichnct hatte, herauszu« ! treten." Die preußischen Siege sind übrigens theuer erkauft wordcu, die Schlacht von Sadowa (Königgräz) allein kostete dem Feinde 25.000 Mann; in Schlesien wcrdcn mit aller Anstrengung Lazarethe für 30.000 Manu her- gestellt. In Betreff dcr Waffcnstillstand sfragc er< fahren wir aus dcr „France" vom '.1. d. M., das; dic Schwierigkeiten, welche von Seite Preußens gegen den Waffenstillstand erhoben wnrdcn, sich anf dem Wege dcr Begleichung befinden. Ans Florenz, 9. d., tclc- graphirt man ihr, daß dic italienische Armcc vorwärts marschirt, daß dahcr die italienische Rcgicrnng nicht geneigt sei, nnmittclbar in ciucu Waffenstillstand zu willigen, daß es jedoch positiv scheine, daß man dic Vcrmillluug des Kaisers dcr Franzosen angenommen habe. Unter den Einwendungen, welche von Seite ,Italiens erhoben wcrdcu, soll sich nach dcmsclben Blatt auch die Bchauptuug befinden, daß nach dem inter- nationalen Recht ein Gebiet, welches sich zwei Krieg" führende streitig machen (?), während der Dauer des Krie- ges nicht giltig an ciuc neutrale Macht übertragen wcr- dcn könne. (!) Ueber die Anfnahmc, welche die Nachricht von der IWaffenstillstands.Vcrhandlnng in Prcnßcn nnd Italien ^gcfnudcu, lauten die Nachrichten widersprechend. Nach den einen wnrdc dic Napolconischc Vermittlung da nnd dort mit großer Entrnslnng, nach den anderen mit allen ! Zeichen dcr Befricdignng anfgcnommcn. Oesterreich. Wien, 11. Inli. j l' Sc. lais. Hoheit dcr Hcrr Erzherzog Albrecht, der neue Commandant, lind dcr FML. Freiherr v. John, dcr ncuc Geucralstabs-Chcf dcr gcsammlcn opcrircndcn Armccn, wnrdcn hcntc Mittag hier erwartet. Sc. lais. Hoheit der Hcrr Erzherzog Albrecht sollte nicht nnmit tclbar in der Stadt absteigen, sondern in dcr Wcilbnrg bei Badcn empfangen werden. Die seltenen Schätze dcr crzherzoglichcn Knpfcrstichsammluna, wurdcu znm größten Theile ebenfalls verpackt, um iu Sicherheit gebracht zn wcrdcu. Das hiesige Fachblatt, dcr „Kamerad," dessen A» !zichnngen znr Gcncraladjntantnr allgemein als thatsäch- liche angenommen wcrdcu, ist hcutc'in dcr Lagc zu mel- den, daß dic Nordarmcc scit drei Tagcn wicdcr in voll- ster geordneter Kriegsbereitschaft marschiere, nnd daß Sc. Majestät dcr Kaiser dic gemessensten Befehle gcgc» bcn hat, unverzüglich die Umändcrnna der im hiesigen Arsenale befindlichen Gewehre iu Hinterlader vorznnch« men. Ich glaube dem ans eben so gnlcr Oncllc hinzu fügen zn tonnen, daß das k. l. Artillcric-Arscual im Stande sei, täglich an W00 alten Gcwchrcn dic Adap- tirung vorzunehmen nnd daß dieselbe per Stück nicht mehr als den Aufwand von 60 Ncnlrcnzcru ucrnrsacht. Die Gcwchrc wcrdcn nach dem Liudncr'schcn Systeme mit dcr EinheitSftatrone umgeändert. Eine. hiesige Localcorrcspondcnz brachte gestern dic Mclduug, daß sämmtliche k, k. Beamte und Diener iu Wien so wie in Ober- und Nicderöstcrrcich die Auffor- derung erhalten Hütten, ihre Ouitlnugcn übcr einen Gehaltsvorschuß für Angust, September nnd October einzureichen nud die bezüglichen Gehalte im vorhinein iu Empfang zn nehmen. (Diese Maßregel bezicht sich lant der „Wr. Ztg." nur auf die Beamten der Wiener Staatsbehörden. Anm. d. Red.) Die von mir gestern gemachte Mitlhcilnng, daß Vudwciö nnd Znaim von den Preußen noch nicht be- setzt seien, glanbc ich auch heute noch aufrecht erhalten zu töttucn. Znm wenigsten liegen noch keine positiven Nachrichten hierüber vor. «Pest, 10. Juli. Ihre Majestät dic Kaiserin habcn heute Vormittags 10 Uhr den Besuch bci dcu Verwundeten im Ludoviccnm fortgesetzt; Ihre Majestät gingen von Bett zn Bett und richteten an dic Verwun- deten huldvolle Worte. Morgen wcrdcn Ihre Majestät die Verwundeten in dcr Üllöcr Eascrnc besuchen. — 11. Inli. Der „Pester Lloyd" meldet: Aa- ronin Scnnycy, Gräfin Szapary und andere hohe Damen wcrdcn Sonnlag während des Gottesdienstes in dcr Stadtpfarrkirchc von 6 Uhr Morgens biö Mit. tags Geldspenden für die Verwundeten sammeln. — Der Primas ist am Sonntag nach Mariazell gereist und wird von dort über Wien nach Gran zurückkehren. — „Pcsti Hirnök" fordert dic Aristokratie Ungarns, die Mitglieder dcS Repräsentantenhauses und dic politische 1008 Taacsprcssc auf, allen ihren Einfluß anzuwenden, daß ' dic Nation dcm allerhöchsten Aufrufe zur Stellung von Freiwilligen reichlichst entspreche. Ausland. Auf die Proclamation des preußischen Gene- rals Fürsten von Hohcnzollcrn an das nasfauifchc Voll, wodurch dasselbe "offen zur Ätcvolution gegen den Land es surften aufgefordert wnrdc, ist eine cbenso merkwürdige Antwort uonScitcn d c s Hcrzoas erfolgt. Dicfclbc lautet: „(5w. l. Hoheit Anfruf an die Bewohner des Her« zogthums Nassau habe ich mit um so größerer Vefrcmdung gelesen, alä ich seither gelvohnt war, in Hochdcnsclben einen durch allchrwürdige Traditionen moralisch verpflichteten Ver- treter des conscruatiucn Princips zu sehen, unfähig, beson- deren politischen Bedürfnissen zu lied dasselbe momentan zu verleugnen. Mag auch der unselige Vruderlamvf, der heute unser gemeinsames Vaterland zerfleischt, (5w. l. Hoheit der Nun- dcsfahnc feindlich entgegenstellen, zu welcher ich mich bekenne; cr berechtigt Sie nicht zu der Geringschätzung, womit Sie ein in seiner,Loyalität unbescholtenes Volt von seiner Unter» thanenvsiicbt abznlentcn trachten; cr gibt Ihnen noch wem« gei da^ Recht, summarisch meine Negierung als eine „vcr' blendete" darzustellen, weil sie das Heil des Nassauer Vol> teZ in einer allgemeinen deutschen Verbrüderung für ver- bürgter hält, als unter der Bevormundung einer einzelnen Mackt. DaZ materielle Nebcrgewicht der königlich preuhischcn Armee bietet (5w. i. Hoheit säwn Wasjen genng, um Hoch» denselben zn gestalten, auch ohne Beihilfe derjenigen revolu> tionärcn Mittel gegen mich cinznschrciten, welche goülob zwi- schen deutschen Fürsten bisher nicht Brauch waren. Mögen Ew. t. Hoheit immerhin die freudige Ehren» hasligteit, womit das süddeutsche Armcecotvs am Main die Bundesveivflichtlingcn seiner respecliurn Regierungen zu vcr» treten bereit ist, als einen „frevelhaften Nebermull)" kenn- zeichnen; im Jahre 18Nl, als die preusnschc Armcc snr die Unabhängigkeit ihres Kriegsherrn und Vaterlandes gegen fremde Ücbergriffe in die Schranken trat, gab es in Preu- ßen andere Ausdrücke für die gleichen Motive. Ew. l. Ho° heit werden aber die Gnade haben, mir zuzugestehen, daß im heutigen Kriege die ersten sogenannten strategischen Ope> ralionen Preußens gegen „die reichen Länder, welche die preu- ßische Nheinprovinz umgcbeu," uicht gemacht sind, um dem Pro- gramm von „glänzender geistiger und materieller Enlwict' lung," von „unberührlen Grenzen, ungestörtem Handel" u. s. w., womit Ew. k. Hoheit das ungewöhnliche Vor> gehen Preußens bezeichnen, Nachdruck zu verleihen, und das» die ohne vorhcnge. .ttnegsertlürung erfolgte Ucbcrrumpclun^ 5n wichtig st c n ^lli o,n c n t c ^ bcdculcud n, c h r S tr c i t träf te zn r Ha nd hat, ^ als dcr Gegner." Wcnn das Geschick uus diescö bc^ > schccrt, gntc Führer, gute Waffen uud dcr alte -! österreichische Soldatcngcist im Hcerc ist, dann gchcn ; wir getrost nicht unr dcn Prcußcn, sondern dcm Tcnfcl - selbst entgegen! — -I Das „Aalcrland" hört, daß a» dic Slcllc dcö GM. Klismanic dcr GM. v. Panmgarltcn alö Vorstand dcr Operation^ «z'canzlci gclretcli ist. Dad Eommando des crstcn Eorps führt dcrzcil GÄi. Graf Gundrcconrt, das dcö vicrtcn GM. Zailfet, daö dcö achten GM. u. Wcvcr. Das Wichtigste, das hcnlc an verbürgten Nach» richtcn vom nördlichen Kriegsschanplatzc vorliegt, ist dic unscrcu Lesern bcrcits oo>gcstern niitgcthciltc Bcsctzung Prags durch dic Preußen. Eiuzclnc Ntcldungcn aus vcrschiedcucn anderen Gegenden lassen auf eine Frontal- bcwrgung derselben, dcr gauzcn ^inic nach, schlicßcn. In ci»cm ist dcr Feind bemüht, von Ncissc nnd Koscl fortwährend Bcrstärlungcn hcrauznziehcn. Ein ZusaM' lucustoß niit unseren Trnppcu hat seit dcm Nachhnls- gcfcchte am ^. d. aus keiner Stelle stattgefunden. Hin° gcgcn wird cincm Pcirifcr Journale vom 6. d. ans Horitz von cincr fcharfcn Kanuonadc, welche an diesem Tage, Abends 5 Uhr, von icöniggrätz hcr vernommen wurde, Mcldung gemacht. Einc wciterc Nachricht rcö- sclbcn Organs meldet: „Dcr Eommanoaut von iiöuig- grätz hat sür dcn frcicn Abzug uou 45> östcrrcichifchcn Officicrcn dic Anölicfcrung preußischer Gcfangcncr dcm Fcindc angcbotcn. Dic weitcrcu Eapilulatiout«bcdin> gungcn deS Eoiilmandnnten wurden von dcn Preußen ! nicht ncccptnt." Demnach hätten die Fcindscliglcitcu gcgcn eines der Fcstnngswcrle, deren Naumnng nusc» rcrscits Prcußcn angeblich mit nntcr dic Bedingungen dcS Waffenstillstandes gestellt habcn soll, bcrcits bcgonncn. Dcr Bormarsch auf Piug scheint anf^dcr Podicbrai^cr, Aömifch-Vrodcr uud ^ullcilbcrgcr Straße erfolgt zn sein. Einc Abtheilung preußischer Truppen soll uach Schwarzlosiclctz in Bewegung sciu. Die am 7. in Prag eingerückten Preußen sind folgendermaßen vcquarticrt: Eiu^andwchr.Gardercgimcut, 1. Bataillon, 1.uud2.Eom» paguic fammt dcm commandircndcn Gcncral und dcm ^ Obcrslliculcnant 3üunisch im Gcncralcommando; ^. und 4. Compagnie in dcr Enscnic auf dcm Franlischck; 2. und :;. Bataillon im Alnmuatögcbändc. — 2. Land- wchr.Gardcrcgimcnt, 1. Bataillon, Ioscphscascrnc; 2. nnd 3. Bataillon in dcr Earolincnlhalcr Ferdinands- Eascrne. — 1. Landwehr »Gardc-Grenadier-Ncgimcnt, I. Bataillon in dcr Köuigöhofcr Caserne; 2. Bataillon im Elcmcnti'uum; 3. Bataillon im Piaristcncollcginm, — 2. 1. Batail. lon in dcr Anjezdcr Eascrne; 2, und 3. Bataillon in dcr k. k. Mustcrhanptschule auf dcr Kleinseitc; circa 400 Landwehr-Hußarcn in der Ncitcr - nnd Josephs- Caserne; itrantcnträgcr mit 200 Pfcrdcn in diucrscn Gasthänscru. — Artillerie auf dcm Hradschin. — Vom Tagc dcr Besetzung an tragen die Stadträthc von Prag das Stadtwavpcn in Silbcr geprägt im Knopfloch, dic sämmtlichen Gcmeindcbcamtcu abcr wciß'rothc Armbin« dcn, gleichfalls mit dcm Stadtwappcn versehen, als El-- tcummgs-, beziehungsweise Lcgitimationszcichcn. Dic in Prag befindlichen vcrwnudctcn Soldaten, dic als Nccon^ valc-Sccntcu herumgehen, sind am Arme mit ciucm wci« ßcn Bande, in dcsscn Mitte ciu schwarzes Krcuz ist, versehen. Ans Proßnitz, 8. Juli, schreibt man dcr „Prcssc": Seit gestern ziehen unuutcrbrochcu Truppen uud Four- gons dcr Nordarmcc hier durch, welche in dcr Schlacht von Köuiggrätz versprengt wurden. Allc Waffengat- tungen: Ilifautcric, Iägcr, Cavaleric nnd Artillcric bc« finden fich darunter, nud zwar von dcn verschiedensten Regimentern, natürlich in ci»cm schr dcfcctcn, herabgc- lommcncn Zustande, meist ohne Waffen, oft ohne voll- ständige Moutur, Pferde ohne Sattelzeug u. f. w. u. f. w. Ein scheuömcrthcs Bild bictct ein Bivouak, welches an l000 Sachscn, meist Caoalcristen, in dcr Nähe von Proßuitz aufgeschlagen habcu. Eill Olicrofficicr erzählte, daß sic Samstag Abends in Zwittau, wo sie ein Lager bezogen, von cincr preußischen Truppe überrascht wur- den und unter dem Schlitze einiger österreichischer Kanonen, welche sogleich Front machten, sich zurückziehen mußten. Dic Sachsen sind durchaus schöne, schmucke Gestalten lind vcrralhcll oft grohc Jütclligcuz. Sic bctlagcn ihr trauriges Schicksal, welches sic mit dcn österreichischen Waffenbrüdern erleben imißlcn; doch ist cs ihr sehn- lichster Wnnsch, daß Oesterreich iusolangc leinen Frieden schließe, als bis die Wasfenchrc dcr Nordarmcc wieder rchadilitirt ist. Ein BcrpfleaSbeamtcr dieser Truppe hat sich an dcn hiesigen k. k. Äczirlsvorsteher mit dcr Äiltc gewendet, ihm Proviant für Mauuschafl nnd Pferde zukommcu zu lasscn, da dicsc scit fünf Tagen nicht rcgelmäßig ucrpflcgt wurden. Sogleich wurde vom Bczirlöamtc dem hiesigen Suuarrcndator ausgctragcn, dic gcwimschteu Portionen uou Brot, Kaffc, Zllcker, Tabak, Heu nud Hafer an die Sachfcn aliznlicfcrn. Nachrichten aus Horzitz über dic Schlacht von ilöuiggrätz melden, daß cu,f prcnßischcr Scilc im Gefechte waren das 2., 4., 7. nnd 8. Corps nebst der Garde. Das :>. Corps bildete dic Reserve, ciuc Divisiou des l Fahnen in dcn Hände» dcr Nllsiia.cn sind. Noch immer werden Gefangene in großer Anzahl eingebracht. Die ganze feindliche Armce stand im Kampfe gegen dic preußische» Colonncn; Gefangene von allen österreichischen Corps geben Zeugniß dafür, Gencral'Fcldzcngmeislcr Bcmdck, welcher seiner- seits cincn Angriff an diesem Tagc vorbereitet halte, führte selbst an Ort und Stelle den Oberbefehl übcr das östcrlcichifchc Heer. Als gcgcn 2 Uhr Nachmilttags dic feindliche, äußeift starke Position hinter dcr Nistritz erstürmt und dic österreichisch.sächsische Armcc zum Rück- zug acnölhigt war, setzte Sc. Majestät dcr König nllcr< höchstselbst sich au die Spitze dcr verfolgenden Caoaleliez u« Folge dessen gestaltete dcr Rückzug dcs Feindes sich zu eiuer ciligcu Flucht. Nulcr den ucrwnüdctcu öster- reichischen Befehlshabern ncunt man die Erzherzoge ! Wilhelm und Joseph, sowic die Eorpscommaudautc» Thun nnd Grafen FestcticS. General Fürst Windifch/ Grätz ist verwundet und gefangen. Die GcncralstabS' chcfs Obersten Binder und Catty find todt. Nach einer Dcpefchc ans Hurzitz vom 4. Juli, 8^ Uhr Abends, meldet man drei Erzherzoge als verwundet uud auch den Fürsten Liechtenstein als gefangen. -.....Horzitz, 4. Juli Abends. FML. v. Gablcnz ist im Hauptquartier S>'. Majestät eingetroffen, um im Auftrag dcS österreichische« Oberbefehlshabers, GFZ. Bcncdct, eincn Waffenstillstand nachzusuchen." Im Hauptquartier dcS Königs befinden sich, wic dem Wolsf'schcn Dcpcschcnbnrcau gemeldet wird, dcr Großhcrzog von SachscN'Wcimar, welcher anch der gestrigen Schlacht beigewohnt hatte, sowie der Groß' herzog von Mecklcnbnrg.Schwcrin uud der Herzog voll Sachsen.Cobnrg'Gotha. Unlcr dcn crhclicndcn Momcutc» dcS gestrigen hcißcn Schlachllagcs machte das Znsan»' mcntrcffcu dcö Königs mit dcm Kronpriuzen auf dcl gcwouucncn Wahlstalt cincn tiefen Eindruck ans alle Augenzeugen. Dic Begegnung fand noch Abends um ^ Uhr statt, nachdem cö dcr nutcr dcm Commando des Kronprinzen stehenden 2. (schlcsischcn) Nrmcc gelunac" war, dcn fcindlichcn rechten Flügel zu nmgchcn ui'd zurückzllwcrfcn. Nach dcr herzlichen Umarmung ""d dcm freudigen Ausdrucke dcs Wiedersehens hina dcr töuiglichc Vater seinem Sohne auf dcm Schlachlscldl selbst dcn Orden i'our lo l!l<'ril0 um. 1069 Vom Michen AricggschauPlahc. Dcr „Bote aus Tirol und Vorarlberg" bringt. aus Molina, 5. Juli, Mittheilungen von dcr Botzcn- Ncnmarttcr Schntzcnccmpagnic. Der Correspondent schreibt: „Hcntc Vlittcrnacht wnrdcn wir plötzlich altar« mirt. Ein ^anzcnicitcr nberbrachlc dcn Befehl, einen Necognoscirnngszug nach Simone — cincni Dorfe anf d^ii westlichen Ufer dcS Garda-Sce's, in Feindesland gelegen — zn machen. Um hall) 4 Uhr brachen wir. 24 Mann nntcr Commando dcö Herrn Lieutenants Daborto, von unserer Station anf. Hierauf gings drei lange Stnndcn über einen sehr steilen, höchst beschwer- lichen Berg; drüben Himmler auf noch abschüssigeren Wegen über Stcingciöllc, Fclscnblöckc nnd Abhänge. Um halb 10 Uhr standen wir vor Limonc. Unter dem lauten Znrnfc dcr Bevölkerung „Vi «l>lulim»0 ^i,ri" (wir grüßen Cuch Theuere!) zogen wir ins Dorf ein. Auf dem Hnufttplatzc angekommen, wnrdcn wir von dcr Gcmcindcvcrlrctnng nnd dcr Scclsorgsgcisllichkcit bcwill- lommt. Wein, Brot, Cigarren nnd Salami wnrdcn sogleich hcrbcigcbracht nnd wir anfS köstlichste bewirthet. Da nach Aussage aller schon scit Monden lcin Feind sich in dieser Gegend hatte blicken lassen und nnscrc Mission erfüllt war, wolllcn wir nach einer halben Stnndc Anfcnlhalt wieder über die Verge unscru Rückweg an' treten; doch schnell boten zwei Herren unserem Connnan< dantcn zwei Barten an, nm daranf die Mannschaft anf dem weniger beschwerlichen Seeweg nach Hans zn be» fördern. Das freundliche Anerbieten ward angenommen. Wir fliegen in die fchon bereit stehenden Äarlcn nnd unter den Glückwünschen des Volles stießen wir vom Ufer. ,,/V ,'l'v<'!< luc^Io, l)on<<>!'lli ^li^lriix-i!" (Anf Wicdcrschn, lehrt bald wieder, gesegnete Oester» reicher!) rief man nns noch lange nach. Wir ant- worlctcll mit einem kräftigen „^wivi, I.i»m»<>!^ Pracht« voll war die Fahrt anf dem aznrblancn Garda» See. Ruhig waren die Wasser, rnhig nnd still alles um nns her. In gehobener SlimmnnH befanden wir uns alle nnd nnfcrc weithin über die Fläche des niajc« statischen See's erschallenden Tirolcrlicdcr riefen das Echo dcr Verge wach. Unlcr dem Absingen dcr Kaiser- l)l)mnc fnhrcu wir in den Hafen von Riva nn." Ein Supplcmentblall dcr officicllcli Zeitung in Florenz gibt, wie uns französische Qnrllcn mitthei- len, folgende Uebersicht dcr Verluste der italic' u > schen A r m c c i» dcr Schlacht von C n st o z z a : An ^sficicrcn gclödtct 24, vcrwnndct ^0.'i, gefangen l;:i, fehlen 20. All Soldaten im ersten Corps gctödtet :M>, verwnndct I?.^», gcfailgen oder fehlend 2^5; im zweiten Corps ucrwnndet 2 nnd gefangen ü; im drillen ^c>rps gclödlet 28l, vcrwnndct ll.;5>, gefangen nnd lallend 1AC2. Die Rcfcrliccavalcricdiuision halle l Tod- ^, 1'i Vcrwnndclc nnd <^ Gefangene oder Fehlende. Tolalc: 0i)1 Todte, 2<»0!» Vcrwnndctc und 4252 Gc^ sangene oder Fehlende. HMSneuisskeiten. Ce. Ezccllcnz dcr Herr Minislcr dcö Acußcru FML. ^af Mcnsdorff ist am 10. d. M. in Wien eingc- "°ffen und hat die Leitung des Ministeriums wieder über- "v'Nmen. ^ --- Der König von Sachsen besuchte neulich dic ."wundeten bci ihrer Antnnst auf dem Nordbahnhofe. 6r l'«b die einzelnen Sachse» vor sich bringen, besprach sich "uf das leutseligste mit ihnen und tröstete sie in ihren Leiden. '"rn Mann, dcm n»c äiugcl dcn »echten Arm durchbvbll Oatle, ssss^^ h^. z^»ig, ub er Hunger oder Tursl habe, "wer antwortete dcr Soldat mit Nein. Und als ihn end- H del König fragte: „Ja, hast du denn gar leinen Wunsch?" gcgnclc er: „(5i„e>l Mmsch hülle ich wohl! Meiner ^ller möchte ich gerne schreiben, daß ich noch am Leben beKn»"'^ ^' '^ '"^ ^" ^"' wohlthätigen Wienern wohl ^ndc, nl)^ me,,, Arm ist nicht zu gebrauchen!" - „Nun, sich d ^"'^ ^''"^ Mutter?" sragle der König, schrieb Noit "^ Adresse auf und ucrlicsi den Mann mit den selbe/?!, «^ei uur ruhig, ich werde das deiner Mutter Vlllclis^ ^^' ^"^'"aycr au5 Rudolfswerlh in jlrain, seltlicb l ^lrzl zu Ligist in Steier»,arl, hat sich zur uneut- ^flea "s "^""blttng der Verwundeten, welche dorl in Priual- de^. vernommen werden, sowie auch zur Veradsolgung ""wendigen Meduamente bereit erllärt. schlief ^!? '""'"' ""> Juni, wird dcr ..K. Z." ge- Ülückw" s^ ^" ^" Entgegnungen auf die ussiciellc» Ac- dlicte "" '""^"' am Krönungöfesle soll der PaPst im Hin- lu»a, "> ^'l! ernste Gegenwart manche bezeichnende Aemcr- eineu??"^ baden, ^ls aulhentisch taun ich die gegen 9en- ^"""bctcn Prälaten gemachte Vorhersagung vcrbür- vor uns ^^ "" ^"br voll Jammer, Alut und Thränen Veftaltul/ ""^ "" "^^^" "'l'le Freude, im dritten meine Locales. Hohc^?/r"^^"^ ^ "br ^ Minute» ist Se. kaiserliche Italien uacb >!?'""''''''"'^" ^zherzog Albrecht aus begann slchd m ^"' ^"^'3crcist. Scho» gegen 7 Uhr s"n Vvltsmcna^ ^"f (Perron llnd Halle) mit cmcr gro- 2l! zu flille», welche gelvmmc» war, den Hcldeu von Custozza zu sehen und zu begrüßen. Auch Sc. Exzel- lenz der k. k. Statthalter Freiherr v. Aach, dcr Landes- hauptmann Aaron Codelli, der Bürgermeister mit dem Ge- meinocrathe, das k. t. Officicrcorps, dcr Fraucuvcreiu und der „Laibacher Turnverein," welch' letzterer mit der Fahne ausrückte, waren zur Vcwillkommnung des gefeierten Feld« berrn erschiene». Als der erwartete Zug heranbrauste, erschollen bereits doinicrnde Hochs und Vivals, dic Trommler des Turnvereins schlugen den Generalmarsch, die Fahne wurde gescnlt, und als der Marschall - Erzherzog unter dcn Klängen dcr Volkshymne aus dcm Waggon gestiegen war, trat Se. Excellenz der l. k. Herr Statthalter heran, um den- selben zu begrüßen. Hierauf brachte dcr Hcrr Bürgermeister Dr. E. H. Eosta an der Spitze des Gemeindcrathcs dcm nchmgelro'ntcn Erzherzoge im Rainen der Stadt die Huldi- gung dar, worauf Ce. kaiserliche Hoheit ungefähr Folgendes zu erwiedern geruhten: „Nicht ich war dcr Sieger, sondern »leine tapfere Armee; ich war uur ihr Iilhrer. Es freut mich, das; die Äcwohuer vou Laibach, wie immer, so auch jetzt ihre alte, «»erschültellichc Treue und Loyalität thätig bewähren. Ich hosfc, das; mit Gottes Hilfe unsere brave» Truppen auch im Norde» »och siegreiche Erfolge habe» werden. Se. kaiserl. Hoheit ließen sich sohi» die einzelneu Herren Gemeindcräthc vorstellen und lichteten dann Worte Huld» vollen Dantes an Ihre Excellenz Frau Sofie Freii» u. Bach, wclchc an dcr Spitze tcs FrauenuereinZ zur BeMckwün« schuug des siegreicheu Heerführers erschieueu waren. Darauf brachte dcr Vorstand dcs „Laibacher Turnvereins" Dr. Nitter v. Stöcll, nachdem er darauf hingewiesen, wie dcr Verein auf die erste Km«de uon den siegreichen Käm- pfen dcr italienischen'Armee sofort beschloß, dc» Verwunde- ten seine Hilfe um so mehr zuzuwenden, da auch das vater- ländische Regiment dabei sürs Vaterland blutete — ci» drci- fachcs „Hoch dcm Sieger von Custozza," i» welches die Tur- »er und das übrige Publicum begeistert cmslimmtcn. Sc. Ex- cellenz der Hcrr Statthalter, sowie Generalmajor John erman- gelten dabci nicht, die Verdienste dcs Vereins um die Pflege! der Verwundeten und die Tag und Nacht uuermüdliche Thä- j tigkeit der Mitglieder hicbci zur Kenntniß Sr. kais. Hoheit ^ zu bringen, worauf der Armcecommandant erwiederte, er ! habe bereits in Verona Kenntniß erhalte» von der auf- opfernden Thätigkeit dcs Vcrcins und frcuc sich, nu» die« Braue» sclost zu sehe», dic seine Tapferen gepflegt habe». ! Herr Dr. v. Stöcll überreichte sohin dcm gefeierte» Feld« Z > Herrn im Namen des Vereins ciucn frische» Lorbcerlrauz als cin Zeichcu der Verehrung, welche der Veieiu dem Sieger zollte. Se. lais. Hoheit geruhten dcnselbcn mit dcn Worlcn anzuhmen : „Nicht sür mich »rhme ich ih» , sondern ! für meine tapfere Armee." Abermals erschollen don»cr»dc Hochs, die Turner, deren Fro»t Ec. kais. Hoheit abgegan- gen waren, schwenkte» die Hüte, wieder wurde dic Volls- I)ym»e gespielt, untcr deren Klängen dcr Marschall dcn Waggon wicder bcslicg, und wenige Minute» daraus brauste dcr Zug wicder sort, untcr begeisterte», Jubel uud begleitet von dc» Segenswünsche» uo» Tausende» dcr A»- »msenden. — Der Turnverein marschirtc sohl» unter Vor- tritt der Allillcricmusilcapel!!: und begleitet von einer großen Volksmenge zur Wohmmg des Hcrr» Sprechwarles, um seinc Fah»e abzugeben, und darnach versammelte» sich scinc Mitglieder, dc»c» dieser Abend gewiß in dauernder Er- innerung bleiben wird, im Garte» der Casmorcslauration, wo sich für sie bald ein kleines heiteres Fest entwickelte, das untcr Toasten (auf den Sieger vo» Cuslozza, auf Seine Majestät dcn Kaiser, auf Se. Excellenz de» Herr» Statt» Halter, aus dc» Fraucnvcrein, aus Hcrr» Generalmajor John ?c.) und heiteren Gesängen bis lange nach Mitter- »acht wälirle. Das wactcrc Austreten dieses Vereins wird gewiß im Publicum allgemeine Aneikcn»u»g finden! — Den gestern Abends « Uhr mit 2^0 verwundeten Soldaten »ach Klagensutt abgesendete» Zug hat Herr L. Ehrwerlh bis Eilli begleitet. — Das gestern wege» der Antunsl Sr. lais. Hoheit dcs Erzherzogs Albrecht abgesagte Eonccrt dcr Phil- harmonischen Gesellschaft zumBestcn dcr Ver- wuudel c » findet heute Abeuds statt. — Zur Eröffnung der G ur t f eId e r B rü cle trage» wir heute Einiges nach: Der vom h. Landtage 'Krams be- schlossene Bau einer hölzerneu Jochbrücke über die Save zwischen der Stadt Gurtfcld und dcr Ortschaft Videm wurde im verflossene» Jahre vom lrainischcn Laudcsausschussc dem Bauunternehmer Max Stcpiönil zur Ausführung überlasse». Nach vorausgegangener commissioncller Feststellung der Linie im Herbste vorige» Jahres wurde der Bau in Angriff ge- nommen und in dcr verflossenen Woche vollendet, so daß dic Eröffnung ber Brücke, »ach der mn 7. d. M. vorgcnom« mencn Eollaudinmg, bereits am 8. d. M. stattfinden tomttc, wie wir diescs bereits gemeldet habe». Dcr Bau sclbst ist »ach dem Ausspruche von Sachverständige» und Laie» fest, dauerhaft und i» cincr gcfälligcn For», ausgeführt, und dcr Unteruehmcr hat dadurch seinen 3luf als Baumeister glän- zend bewährt. Durch die Vollendung dieser Brücke uud durch dic Eröffnung des Verkehrs über sie ist für dic Aczirle Gurkfcld, Landslraß, Tschcrnembl, Mötllmg, Nu- dolfswcrlh und zum Thcil auch Nasscnsuß und überhaupt für das tiefe Untertrain ci» großcs Hcmmmß des Ver- kehrs i» der Vcrbmdung mit dcr Steindruck-Sissckcr Eisen- bahn beseitigt worden, und daher wurde dic Vollendung dieses Wertes und die Eröffnung dcs Verkehrs über die Brückc von dcr Bevölkerung von Untcrkraiu mit großer Frcudc begrüßt. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. (Original-TclczMmme der „Lailiacwr Zeitung,") Wien, «lt. Juli. Die Kaiserin ist ge» stern aus Pest zur»ic5«,ekel,rt. — 'Abendpost, Debatte und Qesterr. Heitung erklären die Nachrichten vom Scheitern der Waffenstill- stands- und 5friedenöverhandlun«ten für unbe- gründet. Trieft, (fialdini ist über den Po zurückge- aaustcu; die italienische Flotte nach Neapel abge- scstclt. Toulon. Die Fregatten „Provence" und „Eclaireur" sind nach Venedig abgegangen. Wien, 11. Juli. Die „Wr. Ztg." schreibt: Wie wir verläßlich vernehmen, befinden sich preußische Vor- trnvpcn als Avantgarde eines größeren preußischen Corps, welches ohne Zwcifcl noch einige Meilen weiter cntscrnt ist, hentc in Iglau und dessen nächster Umgebung. Wir erlauben nnö bei Gelegenheit dieser Mittheilung die wiederholte Versicherung, daß wir alle nns zngehcn- dcn authentischen Nachrichten über Bewegungen dcs Fein- des schlennigst nud völlig sachgctrcu zur Kenntniß dcS Pnblicumö bringen werden. Wir glanbcn nbrigcnö dabci dem Interesse desselben am besten zn entsprechen, wcnn wir uns eben anöschlicßlich anf Nachrichten beschränken, die ans anthcntischcn Qncllcn flicßcn, ltnd möchten nnscrc Leser nur noch bitten, dicsc Mitlheilnngcn jcdcSmal zn» gleich als Kritik dcr zahlreichen allarmircndcn Gcrlichtc zn betrachten, wie sie jetzt dnrch angelililicklichc nnd nicht selten übertriebene Gerüchte fast von Stunde zu Stnndc hervorgerufen werden. Die „Tricstcr Zeitung" vom 12. d. M. schreibt: Anscheinend bcglanbigtcn Nachrichten znfolgc zieht sich die A rmcc Cialdin i'ö aus dem Venezianischen zurück !und ist wahrscheinlich schon über den Po zurück- ! geg. angen. Gcrüchtwcisc heißt es auch, die italienische Flotte werde sich nach Ncapcl begeben, was abcr zn ! bezweifeln ist. ! Pest, N. Inli. Ihre Majestät die Kaiserin vcr« läßt hclitc Abends <.) Uhr Pest. — Die Pcstcr Spar- kasse hat dcm Aürgcransschusse 1000 st, für die Vcr- wundclcn übcrgcbcn. — Dcr „Pcstcr ^loyd" vernimmt, daß Ihre Majestät in cinigcn Tagc» wicdcr hichcr znrück- kehren werde. ')iach demselben Blatte ist die Billc dcS .Pcsler Magistrates, das Nekrntcuconlingent dnrch Abslcl- zlnng uon Freiwilligen ersehen zn dnifcn, bewilligt. In Folge dessen wnrdcn hicr Connnissioncn cingcsctzt, wclchc >dic Cltcrn dcr Nckrutirnngspfiichligcn vorladen nno zn Beiträgen für das dcn Freiwilligen zu gebende Hand< gcld auffordern werden. itemberss, 11. Inli, Die ..Gazcta narodowa" meldet: In Nnßland werden alle Mililärnrlanbcr cin« berufen. Aus Warschau gchcn täglich Aiilitärzügc nach Sosnowicc im schlesiscli-traianischcn Grcnzwiiltcl. Äiach Bcssarc>t»icn marschirt Nlililär nuS Podolicn. Ä^euncheu, 10. Inli (Abends). Dic „Aaicrischc Ztg." berichtet: Scit hcntc Morgens heftiger Kampf um und bei Kissingcn. Die Preußen wnrdcn von dcr rechten Scitc dcr Saal-Brnckc angegriffen nnd dnrch Karllilschcnschilssc mehrmals zurückgcloicscn. Bum- bcn flogen in die Stadt. Dcr ztirchlhnrm und das Ratl^ haus wllrdcn getroffen. Das Hotel „zum baicrischcn Hof" zusammengeschossen. Die baicrischcn Trnppcn lamps« lcn voll Mnlh, die Infanterie schoß vortrefflich. Reser- ven wnrdcn herangezogen. Scit Mittags gchcn ans ilis- singen leine telegraphischen Nachrichten mehr cin, was crtlärlich ist, da das Tclcgraphcllbnrcan in der Nähe dcr dnrch dic Bomben gctroffcncn Gcbändc befindlich ist. - Eiuc allerhöchste Verordnung ruft dic gc sammle Landwehr diesseits dcö Nhcins gcmäß Titel 9, §. l) dcr Verfassnngsnrtnndc „activer Dienst" zur militärischen Thätiglcit innerhalb dcr ^alldcsgrcn' zcn anf, — Cincin Priualtclcgramme aus Schwcinfnrt zufolge sollen die Preußen am Schluß dcs GcfcchtcS uon Kissingcn zurückgeschlagen worden sein. Telegraphische 3Vechselco«rse VUIN 1«. Illll. 5pcrc. MrtalliqncS 52. — 5ft<>r».'. NationalAiilchc» 59.75. — Vaulactic» (!7^. — Crcditactien 135.UO. — 1860er Stnatöa»itehm 7.'i.l»0. — Silber 127. — London U!2.50. — K. t. D»caten 0.28. NtolelirollilU^sW ^eolinchlull^il ill LmLnch. " ! « L 3 " 5 « «".L iiATM^ 32!).i:> 'l-12.8 ^ windstill hcltn^ ^ " 1^>. 2 „ N. U88.33 -j-20.» windstill lhoilw. bew. 0.oo 10., Ab. 328.45 -z-15.5 ! N'indstill , haldhcitcr , Mrdlichc Lnftstrvmmig «»haltend. Feder- und Haufmwollsll Verantwortlicher Nedaclcnr: Iqnaz v. Klcinmalir. Erklärung. Gefertigte erklärt, nur für das Zahlerin zn sein, was auf ihre oder ihrer Töchter Anordnung erfolgt wird. Anna Dühm.