Bezugspreise Hjjr Hsterreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2; — fjit Amerika: ganzjährig D. 1-25 jflr das übrige Ausland , ganzjährig K 5-20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gefenbet. am 4. uitd 1 9. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Mandermappe" eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Kottscheer IZotcn in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87 Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Hottscheer Waten in Gottschee. Anzeige» (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. P ostsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. Ar. 5. Gottschee, am 4. März 1908. Jahrgang V. 8«« 18 M \t 18 « « « 18 18 18 18 16 18 18 1 18 18 « 18 18 « « 8«« Die Naiffeljenkassen. Wer hat die neuen Waiffeisenkaffen gegründet? Über ländliche Spar- und Darlehenskassen und die Notwendigkeit ihrer Verpflanzung auf Gvttscheer Boden wurde bereits im Jänner 1905 ein Referat bei der Konferenz der Gvttscheer Dekanatsgeistlichkeit erstattet. An ihre wirkliche Gründung konnte aber erst gedacht werden, nachdem der Bauernbund ins Leben getreten war. Dieser führte aus seinen Wanderversainmhingen und bei seinen Aüsschuß-sitzungen alle nötigen Vorarbeiten durch und darf deshalb als der eigentliche Gründer bezeichnet werden. Wozu sind die Maiffeisenkaffen geschaffen worden? Sie sind gegründet worden, um erstens den Spürsinn unter der Landbevölkerung zu fördern und den Leuten leichte Gelegenheit zu fruchtbringender Anlegung auch kleinerer Beträge zu bieten. Viele kleine Beträge, die leicht als Zehrpfennig für spätere Tage hätten hinterlegt werden können, wurden leichtsinnig verschwendet, nur weil es den und jenen verdroß, den Weg in die Stadt zu machen. Dem ist jetzt abgeholfen. In deiner eigenen Pfarrgemeinde kannst du die ersparten Kreuzer allwöchentlich nutzbringend aulegen. Die Raisf-eisenkassen sind zweitens gegründet worden, um dem Bedürftigen rasch zu helfen. Auch der beste Bauer kommt ab und zu in Geldverlegenheit. Mißernten, Krankheiten, Unglück tut Stalle u. bergt, stellt sich ein oder es ergibt sich die Notwendigkeit, irgend eine Verbesserung in der Wirtschaft einzuführen. Ohne Zuhilfenahme der städtischen Sparkasse und ohne vieles Bitten bei geldkrastigen Nachbarn kannst du jetzt den nötigen Betrag bei der Raiffeisen- kasse erhalten und laßt man dir möglichste Berücksichtigung hinsichtlich der Rückzahlungsrateu und Rückzahlungsfristen angedeihen. Aber, so fragst du vielleicht: Iff das in die Waiffeijenkaffen eingelegte Held anch sicher anfgehoöen? Sei ohne Furcht. Das Geld ist hier mindestens ebenso gut so aufgehoben als in der städtischen Sparkasse. Denn für das eingelegte Geld haften alle Mitglieder der Kasse mit ihrem ganzen Vermögen. Als Mitglieder werden nun nur Männer ausgenommen, die volles Vertrauen verdienen. Jeder Schade, den etwa die Kasse erleiden würde, mußte, insoweit er nicht durch den bereits angesammelten Reingewinn gedeckt wird, von allen Mitgliedern zu gleichen Teilen getragen werden. Glaubst du nun, daß die Mitglieder und zumal jene, welche in den Vorstand oder Aufsichtsrat gewählt sind, für ihr eigenes Vermögen nicht auch so besorgt sind, als du für deines, daß sie nicht alle Vorsicht anwenden werden, nm ja nicht in die Notwendigkeit zu kommen, aus eigenem Vermögen irgend einen Schadenersatz leisten zu müssen? Der Vorstand jeder Kasse darf keineswegs eigenmächtig vergehen. Neben ihm besteht der Aufsichtsrat, dessen Pflicht es ist, mehrmals im Jahre die ganze Geschäftsführung des Vorstandes zu überprüfen; alljährlich muß dann der Hauptversammlung genaue Rechnung gelegt werden. Schließlich wird noch alljährlich jede Kasse durch einen Revisor aus Laibach aufs genaueste in allen Teilen der Geschäftsführung einer Prüfung unterzogen. Man sieht aus dem, daß die Raiffeisenkassen aus durchaus sicherem Boden stehen. Was geschieht mit dem eingelegten Helde? Das eingelegte Geld ist in erster Linie dazu bestimmt, als Darlehen an Mitglieder Iie Ortsnamen der deutschen Sprachinsel Kottschee. (Fortsetzung.) So teilen denn auch Orte und mit ihnen ihre Namen das Los alles Irdischen; sie entstehen und vergehen. Den letzten Punkt unserer Ortsnamenforschung soll die Besprechung der Frage bilden, ob sich aus den deutschen Ortsnamen der Sprachinsel Schlüsse ziehen lassen auf die Herkunft der Gvttscheer. Wir haben diese Frage bereits in dem Aufsatze „Über die Herkunft der Gvttscheer" (1888) berührt und damals die Ansicht ausgesprochen, daß die Ortsnamen wenig oder gar keinen Anhaltspunkt böten, um die engere Heimat der deutschen Kolonisten bestimmen zu können. Sie hätten, soweit sie deutsch seien, insgesamt oberdeutschen Charakter. Wir fänden weder ein türingisches -leben (vgl. Eisleben und dgl.) oder -ungen (Bessungen, Kaufungen), uoch ein niederdeutsches Moor, sondern Moos, Mooswald, was oberdeutsch, besonders bayrisch sei. Überhaupt lasse sich aus den Gvttscheer Ortsnamen, da ähnliche mehr oder minder überall vorkämen, nichts Besonders erschließen. Dieser Ansicht, daß nämlich die Ortsnamen von Gottschee ourchwegs oberdeutsch seien, hat sich auch Dr. Haussen in seinem Werke „Die deutsche Sprachinsel Gottschee" angeschlossen und bemerkt dabei, daß, wenn man keine anderen Zeugnisse hätte als diese durchwegs oberdeutschen Ortsnamen, diese allein genügen würden, um die späte Besiedlung des Landes zu erweisen und alles Reden von Goten und Vandalen als Fabeln zu kennzeichnen. Anderer Anschauung in dieser Frage ist Elze in seinem nach seinem Tode 1900 in den „Mitteilungen des Musealvereines für Srnin" 1900 veröffentlichten Aufsatze: „Die Abstammung der Got-schewer." Indem wir auf diesen Aufsatz Hinweisen, sei uns gestattet, die Ausführungen Elzes auf ihre Stichhältigkeit zu prüfen. Daß Pölland(l) und Obrem von Oberkrain mitgebrachte Namen sein sollen, ist entschieden zu bezweifeln, weil die Lage und Beschaffenheit dieser beiden Orte auch in Gottschee dem entspricht, was der Name bedeutet. Schäflein ist ein späterer Ortsname, kommt deshalb überhaupt gar nicht in Betracht. Daß die Ortenburg'schen Beamten gar zu viel an den Gvttscheer Ortsnamen herumgepfuscht und herumgedoktort haben sollen, ist ebenfalls kaum anzunehmen. Die Ortsnamen sind offenbar nicht durch Beamte aufoktroyiert worden, sondern ganz natürlich und ohne Zwang entstanden, wie auch anderwärts allüberall. Daß Merleinsraut eine Art von Verhunzung sei für die als „möglich" angenommene fränkische Namensform „Möhren- verwendet zu werden. Darlehenssucher können nun den gewünschten Betrag auf Grund und Boden sicherstellen lassen oder aber auf ihre Person gegen Schuldschein und Stellung mindestens eines Bürgen erhalten. Letzteres ist bei Raiffeisenkassen häufiger. Der Vorstand schaut sich den Darlehenssucher an, ob der Mann wohl auch verdient, daß ihm geholfen wird. Allgemein als Schuldenmacher und schlechte Zahler oder als Verschwender bekannte Gesuchsteller haben keine Hoffnung. Es muß auch der Zweck, wozu das Geld benötigt wird, angegeben werden. Die Kasse hat ferner das Recht, jedes Darlehen sofort einzuklagen, falls der Schuldner den übernommenen Verpflichtungen nicht nachkommen will. ■ Den Schuldschein muß immer auch ein Bürge als Gutsteher und Zahler unterschreiben. Ein ehrlicher Mann wird zwar immer leicht einen Nachbarn als Bürgen bekommen. Ein arbeitsscheuer, schlechter Wirt wird aber lang brauchen, ehe er einen Bürgen bekommt, der vom Vorstande als verläßlich angenommen wird. Auch von dieser Seite also droht den Kassen keine Gefahr. Es kann aber oft der Fall eintreten, daß mehr Gelv eingelegt wird, als zu Darlehen benötigt wird. Gerade jetzt, wo die Wirtinnen am besten stehen, da noch überall Barschaft im Hause ist vom Erlöse verkaufter Schweine, tritt der Fall oft ein. In diesem Falle wird, damit nichts müßig in der Kasse liegt, das überflüssige Geld sofort an den Genossenschaftsverband in Laibach geschickt, der es seinerseits wieder bei der österreichisch-ungarischen Bank und anderen großen vollkommen sichern Geldinstituten fruchtbringend anlegt. Auch wird davon jenen Raiffeisenkassen gegen mäßige Prozente vorgestreckt, die augenblicklich nicht soviel in der Kasse liegen haben, als an Darlehen von Mitgliedern gewünscht wird. Dem Verbände in Laibach gehören über 400 Genossenschaften an, die wieder zusammen mit einem bestimmten Betrage für die Verbindlichkeiten des Verbandes haften. Der Verband in Laibach verzinst die von den einzelnen Sparkassen eingesandten Gelder zu 41/a°/o. Da nun die Kassen selbst 41/4°/o geben, so hat jede Kasse immer einen kleinen Nutzen, auch wenn von den Mitgliedern keine Darlehen beansprucht würden. Auch beim Verbände also ist das Geld gut aufgehoben. Ist die unbeschränkte Kaft wirklich ein so gefährliches Ding? Als solches suchen es nämlich die Gegner immer darzustellen. Keineswegs! Gerade die Tatsache, daß die Mitglieder mit ihrem Vermögen haften, treibt sie zur größten Gewissenhaftigkeit an und erwirbt der Kasse bei den Einlegern volles Vertrauen. All die Tausende von Raiffeisenkassen, die heute bestehen, haben die unbeschränkte Haftung. Aber keine aus ihnen hat noch Bankerott gemacht und seit ihrem Bestände hat noch kein Mitglied durch die unbeschränkte Haftung den geringsten Schaden erlitten oder auch nur einen Pfennig Verlust gehabt. So schreibt Oberlandesrat Kerbler in Linz, der wohl einer der besten Kenner der Raiffeisen-kaffen ist. Was anderswo gar nicht als gefährlich angesehen ivird, warum sollte es dann nur für Gottschee extra gefährlich sein? Wer kann und soll Mitglied der Kailleifenkaffe lein! Jeder ehrliche, unbescholtene Mensch, der eigenberechtigt ist, kam, Mitglied werden. Er entrichtet als Eintrittsgebühr 1 K, dazu 2 K als ' Geschäftsanteil. Dieser letztere Betrag bleibt Eigentum des Mitgliedes und wirb ihm bei allfälligem Austritte rückerstattet, ; Können auch Landsleute in Amerika Geld in die "lllaiff-eifenkaffen einleqen? Jeder kann Geld einlegen ob er nun Mitglied ist oder' nicht, ob er „schwarz" oder „rot" ist. Unseren Landsleuten in Amerika zumal können wir die Raiffeisenkassen bestens anempfehlen. Sie könnell ihre Ersparnisse zuversichtlich den neuen heimischen Kassen anvertrauen. Sind die Vaiffeifenkaffen Gegnerinnen der städtischen Sparkasse? Aber'nein. Die städtische Sparkasse soll nur weiterbestehen zum Nutzen der Stadt Gottschee. Wir finden es ja begreiflich, daß die Bürger ihr Geld nicht aufs Land hinaustragen werden. Aber man darf es dann auch den Bauern nicht verübeln, wenn sie ihr Bauerngeld auch nicht in die Stadt hineintragen/ sondern in jenen Kassen anlegen, von denen die Bauern den Nutzen haben. „Jedem ist das Hemd näher als der Rock." Nach diesem Spruch dürfen sich doch nicht nur die Städter, sondern auch die Bauern richten. Wie viel Kaisseisenkasseu bestehen in Gottschee? Neben den neu gegründeten in Gottschee, Altlag, Ebental, Milterdorf, Neffeltal, Rieg und Unterlag bestehen solche auch in Tschermoschnitz und Suchen. Nur eine Lücke ist noch auszufüllen. Auch in Mosel soll an die Gründung einer Kasse geschritten werden, möge es Mim von schwarzer oder roter Seite aus geschehen. Wer besorgt die Geschäfte der Kassen? Zum größten Teile sind Bauern Mitglieder des Vorstandes. Die heimische Geistlichkeit hat keinen Augenblick gezögert, sich in den Dienst der Kassen zu stellen; auch einige Lehrer arbeiten mit. Was erhalten die Mitglieder für die Führung der Kanzlei? Die Amtsführung bei den Raiffeisenkassen geschieht unentgeltlich. Es ist ein Ehrenamt, das der Vorstand versieht. Die selbstlose Arbeit für unfern Nebenmenschen wird überall dort gerne verrichtet, wo christliches Denken und Handeln daheim ist. Eine kleine Vergütung gereut", ist ebenfalls völlig unzutreffend. Merleinsraut ist ja überhaupt ein jüngerer Ortsname, der im Urbar des Jahres 1574 noch gar nicht vorkommt. Jedenfalls haben denselben die Orten-burg'schen Beamten nicht aus dem Gewissen. Eine Anzahl von Ortsnamen, die Elze für das Fränkische und insonderheit für das Henneberg'sche reklamiert, wie z. B. Dürnbach, Fischbach, Lichtenbach, Otterbach, Rueßbach, Schwarzenbach, Wildbach, Rottenstein, Weißenstein, Winkel, Gehag und dergleichen, haben überhaupt keinen ausgesprochenen Gegendcharakter, d. H. sie können ebensowohl von Süddeutschen (Bayern) als von Mitteldeutschen 'herrühren. Ähnlich verhält es sich mit den Ortsnamen des Stammes „reut". Der Name Reichenau ist ebenfalls durchaus nicht ausschließlich fränkisch. Kummerdorf muß auch nicht gerade vom fränkischen Familiennamen Kummer abgeleitet werden; dieser Familienname ist ja auch überhaupt gar nicht ausschließlich fränkisch. Das gleiche gilt von den Familiennamen Küchler und Maaser, wobei es sehr dahingestellt bleibt, ob Masern überhaupt auf diesen Familiennamen zurückgeht; wir haben es bekanntlich anders erklärt. Langenton erinnert tatsächlich an das oberpfälzische Langentonhausen und auch wir sind der Ansicht, daß, ebenso wie aus Franken, auch aus der Oberpfalz Zuwanderer nach Gottschee gekommen sind. Allein der Name Langenton allein bildet keinen Beweis dafür, da er erst späteren Ursprungs ist und im alten Urbar sich noch nicht vorfindet. Ob Stelzendorf (Stelzern, Stalzern) ein türingischer Name ist oder nicht, kann weder unbedingt bewiesen, noch unbedingt bestritten werden. Daß übrigens im Hinterlande auch Türinger angesiedelt worden sein dürften, ist auch unsere Ansicht. Über die besondere Art der ursprünglichen Leibeigenschaft der Schalkendorfer haben wir uns schon bei der Erklärung dieses Ortsnamens geäußert. Ringsherum um Gottschee, d. h. von Windisch-dorf bis gegen Mosel, mögen schon früher einfache deutsche Zinsbauern (aus Kärnten, Tirol, Schwaben ec.) angesiedelt gewesen sein, als dann die Rebellenfamilien aus Franken und Türingen nachrückten. Diese dürften ursprünglich, da die Männer wegen Aufruhrs das Leben verwirkt hatten und ihre Verbannung nach Gottschee gewissermaßen nur eine Gnade des Kaisers Karl IV, war, in einem Zustande strengerer Leibeigenschaft und härterer Dienstbarkeit gehalten worden sein, als die bereits vor ihnen angesiedelten deutschen Bauern. Jene Gruppe von Familien, welche Schalkendorf zu> Niederlassung zugewiesen bekam und jedenfalls auch besondere Dienste für das Amt zu verrichten gehabt haben dürfte, unterschied sich eben durch diesen besonderen Grad größerer Unfreiheit von den Nachbarn und Nachbardörfern, daher der Name Schalkendorf, der durchaus nicht eine Erinnerung an Schalkon (bei Koburg) sei» muß. Kälbersberg (nicht Kälberberg) liegt überhaupt nicht im Gott-scheeischen und Mrauen (im alten Urbar von 1574 verballhornt in Homemu) hat mit dem Familiennamen Hammer gewiß nichts zu tun. (Fortsetzung folgt.) r auch ibeSrat -reifen wird, r? fern! , kann ,u 2 K m des tet. 1 c nun Inneren nfafjen ich den tischen weitet« ja betrage» :übeln, tragen, in den Nach n auch Neben ierdors, oschmtz Mosel s dann tt Teile j tlichkeit ssen zu tttzfet! zeitlich. Arbeit et, wo güiititg bedingt üriuger aft der j Orts-indisch- ! Zinsen sein, t nach-ufruhrs iottschee n einem ieit ge-eutschen orf zur Dienste ied sich ott den orf, der eg) sei» i Gott-allhornt i nichts folgt.) erhält bei den Raiffeisenkassen — wenn sie einmal kräftiger geworden ßnj) — nur jenes Mitglied, das die Buch- und Kassasührnng besorgt. Haben die Waiffeisenkassen auch Gegner! Ja, obgleich ihre Zahl nicht bedeutend ist. Den einen paßt eS überhaupt nicht, baß den Bauern geholfen wird; da nun die Raiffeisenkassen die Hebung bäuerlicher Wohlfahrt sich angelegen sein lassen, müssen solche Gegner des Bauernstandes auch Gegner der Raiffeissenkaffen sein. Die ändern sind verdrießlich, daß der christliche Gottscheer Bauernbund die neuen Kassen gegründet hat und diese im Geiste christlicher Nächstenliebe geleitet werden sollen. Nun haben unsere liberalen Gegner keine Hoffnung, daß etwa in Zukunft die Raiffeisenkassen den Bauern entrissen oder ganz umgebracht werden könnten. Die gesamte Gottscheer Geistlichkeit nämlich hält fest zum Bauernstand und seinen Raiffeisenkassen. Und gegen unsere volksfreundliche Priesterschaft in den Kampf zu ziehen, hat sich bisher immer als recht schwierig erwiesen. Solange unsere Priester aus der Bauern-seite stehen, braucht uns um das Blühen unserer Kassen nicht bange zu sein. Es muß für die Liberalen freilich bitter sein zu sehen, wie alle Mühe, mit welcher sie den Priesterstand beim Volke jahraus jahrein zu verdächtigen suchten, so ganz umsonst war. Das christliche Gottscheer Volk hätte seinem Vertrauen zur heimischen Geistlichkeit kaum schöneren Ausdruck geben können, als es jetzt geschehen ist, da überall auch Priester in den Vorstand der neuen Sparkassen gewählt wurden. Die Raiffeisenkassen im Ländchen Gottschee sind — damit schließen wir — der wichtigste Schritt zur Kräftigung und Unabhängigkeit unseres deutschen Bauernstandes. Möge ihr Wirken ein echt christliches — alle einigendes — und für Gegenwart und kommende Geschlechter segensreich werden! Eine slowenisch-liberale Trutzburg ln Gotischer. In der vorigen Nummer unseres Blattes haben wir von dem Ankauf des Hauses Nr. 84 auf dem Hauptplatze in Gottschee durch beit liberalen „Verband slowenischer Vorschußkassen" berichtet. Ein gewisser Peruzzi, der die Hausrealität um den Preis von 80.000 K für den genannten Verband käuflich erwarb, soll sich geäußert haben: „Das Herz von Gottschee haben wir, nun kommt der oder jener an die Reihe." Den Slowenisch-Liberalen war es offenbar darum zu tun, in Gottschee, und zwar im Mittelpunkte der Stadt, festen Fuß zu fassen, um so einen Stützpunkt zu gewinnen für die Inangriffnahme ihrer Organisation in Goltschee und für weitere Aktionen. Soll ja doch, wie man hört, in dem angekauften Hause nicht nur eine Vorschußkasse, sondern auch ein Geschäft, eine Gastwirtschaft und ein slowenisch-liberaler Advokat untergebracht werden. Es heißt, daß die Eröffnung der Borschußkasse im Juni feierlich vollzogen werden soll, daß zu dem Feste auch Sokolvereine erscheinen werden, usw. Vielleicht ist an derlei Erzählungen manches übertrieben, denn im Ernste kann man es doch schwer glauben, daß man es wagen wird, die deutsche Bevölkerung Gottschees in solcher Weise herauszufordern. Jedenfalls eröffnet sich für die Zukunft Gottschees eine sehr unerfreuliche Perspektive, zumal es kaum wirksame Mittel geben dürfte, um die Pläne der Slowenisch-Liberalen zu vereiteln. Haben sie sich in Gottschee einmal ein warmes Nest gebaut, so ist zu befürchten, daß sie es bei der Gründung einer Vorschußkasse ec. nicht bewenden lassen werden, sondern auch die Errichtung eines slowenischen Kindergartens, einer slowenischen Volksschule u. bergt, ins Auge fassen werden. Der Augenblick für den ganz unvermutet inszenierten slowenisch-iiberalen Einbruch in Gottschee war klug gewählt. Seit mehr als einem Jahre führen unsere Liberalen und Radikalen einen wahrhaft brudermörderischen Kampf gegen ihre eigenen christlichsozialen Stammes- und Heimatsgenossen, und zwar mit einer Leidenschaftlichkeit und Roheit, die beispiellos dasteht. Wenn zwei streiten, freut stch bekanntlich der dritte, und der dritte ist diesmal das liberale Slowenentum, das sich die allmähliche Slowenisierung der Stadt Gottschee zum Ziele gesetzt haben dürfte. Die christlichsozialen Deutschen hat man hinausgepfiffen und die liberalen Slowenen pfeift man jetzt herein, sagte jüngst jemand, und der Mann hat leider recht. Trotz der beispiellos üblen Behandlung, die die Christlichsozialen in Gottschee erfahren haben, trotz des Hasses und des Hohnes, mit dem sie verfolgt wurden, trotz der Bedrohungen und rohen Gewalttaten, die erst jüngst wieder gegen sie verübt wurden, sind die Christlichsozialen weit davon entfernt, sich ihrer nationalen Pflichten etwa zu entschlagen. Man hat oie Christlichsozialen zwar auch bei der Einsetzung des sogenannten „Deutschen Volksrates", der in Wahrheit nur ein Parteirat ist, in beleidigender Weise vollkommen ignoriert, so daß eine Teilnahme an dieser deutschen Organisation, selbst wenn man nachträglich nun auch Christlichsoziale dazu heranziehen wollte, wohl kaum mehr möglich wäre. Trotz alledem sind wir Christlichsozialen entschlossen und bereit, jederzeit für die wahren Interessen des deutschen Volkes im krainischen Unterlande nach Kräften einzutreten und für die Verteidigung unseres geliebten deutschen Volkstums mit aller Macht einzustehen. Ob hiebei ein gewisses Zusammengehen und Zusammenwirken mit unseren politischen Gegnern möglich ist, wissen wir allerdings nicht. Nachlaufen werden wir selbstverständlich niemandem. Die Gefahr eines slowenisch-liberalen Verstoßes in Gottschee hat die Gemüter begreiflicherweise heftig erregt und die Aufregung kam auch in die Tagespresse zum Ausdrucke. In der liberalen „Grazer Tagespost" lasen wir kürzlich: „Unsere Gegner im slowenischen Lager ohne Unterschied der Parteirichtung entwickeln eine fieberhafte Gier, die Stadt Gottschee zu Fall zu bringen, und verfügen zu dem Zwecke über ganz unglaubliche Geldmittel. Sie drängen sich den Hausbesitzern gewaltsam auf, und wenn diese vermeinen, sie durch , lächerlich hohe Forderungen für ihren Besitzstand abschütteln zu können, Forderungen an deren Realisierung sie nie gedacht, werden diese Zwischenhändler erst recht lästig, willigen in alles, selbst in die übertriebensten Ansprüche, so daß derjenige, der sich mit ihnen einläßt, nur zu leicht den Verlockungen unterliegt. Am 14. v. M. ging ein Schrei der Entrüstung durch die Stadt, als man vernahm, das Haus des Herrn Ernst Petsche aus dem Hauptplatze sei an eine solche Gesellschaft um den Preis von 80.000 K verschachert, ein Haus, das man vor zwei Jahren noch um 48.000 K hätte erwerben können! Woher das Geld kommt, das in solcher Weise verschleudert und in ein mehr als zweifelhaftes Unternehmen gesteckt wird, ist ein ungelöstes Rätsel, über das man sich vorläufig vergebens den Kopf zerbricht, da man weiß, daß es mit der Opferwilligkeit der Slowenen für ihr Volkstum keineswegs so glänzend steht, wie sie glauben machen möchten. Kurz, der schmähliche Handel erbitterte die Gemüter aufs äußerste, so daß Ruhestörungen befürchtet wurden. Der Vorstoß, mit solcher Hinterlist unternommen und ausgeführt, läßt wenig Gutes erwarten, wenn sich nicht die Gottscheer, von der Not zusammengeführt, vereinigen und der drohenden Gefahr wie ein Mann die Stirne bieten. Als Stimmen laut wurden, der Kauf sei vielleicht noch rückgängig zu machen, wenn die Sparkasse das Haus für sich ankaufe, da sie sonst ohnehin bauen müsse, berief Bürgermeister Lot) eine Sitzung ein und brachte den Fall zum Vortrag. Herr Petsche hätte sich tatsächlich bereit erklärt, vom Verkaufe an die slowenische Gesellschaft abzustehen, wenn die Stadt außer dem Kaufschilling auch das Reugeld (20.000 K) zahle. Weil aber zur Unterbringung der Sparkasse im gedachten Hause noch bedeutende und teuere baulichen Veränderungen hätten ausgeführt werden müssen, auch leider keine Gewähr bestand, durch diese Opfer dem Raubzug ein Ende zu bereiten, beschloß man, vom Ankaufe abzusehen. Dem Vernehmen nach will der „Verband slowenischer Vorschußkassen", der alle diese Geschäfte unternimmt, noch mehrere andere Anwesen um ganz unerhörte Beträge kaufen, so auch das Brauhaus. Das investierte Kapital kann sich unmöglich verzinsen, das ergibt eine einfache Rechnung. Den Einlegern müssen sich unwillkürlich die Augen öffnen, sobald sie erfahren, wie mit ihrem Gelde gewirt-schaftet wird, um einem nationalen Sporte zu huldigen, der nur zu ihrem Schaden ausschlagen kan». Die Gvttscheer deutsche Bevölkerung ist nicht mehr so gutmütig, sich wie in früheren Jahren über den Lössel barbieren zu lassen; auch sie hält an dem Grundsätze sest: „Gleich zu gleich!" und kann slowenischen Unternehmungen leicht den Lebensfaden unterbinden." Der Berichterstatter der „Tagespost" schreibt, daß es beide slowenische Parteien, also auch die christlich soziale Slowenische Volkspartei darauf abgesehen hätte, Gotisches zu Fall zu bringen. Das ist nicht richtig; der Angriff auf den deutschen Besitzstand in Gottschee kommt nur von slowenisch-liberaler Seite. Wir glaube» im Gegenteile, bestimmt hoffen zu dürfen, daß die christlichsozialen Slowenen unseres Gerichtsbezirkes mindestens in politischer Beziehung mit den voraussichtlich provokatorisch austreteudeu liberalen Slowenen nicht gemeinsame Sache machen werde». Richtig ist hingegen die Bemerkung, daß die Not die Deutschen in Gottschee in Sachen der Abwehr' nationaler Angriffe und Gefahren zusamnieu-sühren und vereinigen sollte. Nach dem langen brnderiuörderischen Kampfe hat es allerdings jetzt seine großen Schwierigkeiten, für eine gemeinsame nationale Abwehr den Boden zu bereiten. ü u. k. österr.-Ungar. Konjutariimter in den bereinigten Staaten. Unsere Landsleute in Nordamerika sowie auch gegebenenfalls deren Anverwandte in der Heimat kommen mitunter tu die Lage, bei Verlaffenschaften und Rechtsansprüchen die Hilfe der österr.-ungar. Konsularämter in Anspruch nehmen zu müssen. Es dürfte daher für sie von Interesse sein, den gegenwärtigen Stand derselben in den Vereinigten Staaten und in jenen Städten des Auslandes, die von Gottscheern (Auswanderern) öfter aufgesucht werden, kennen zu lernen. Wir bieten diesen Stand im folgenden nach der jüngsten Zusammenstellung im k. u. k. Ministerium des Äußern (10. Jänner 1908). Vereinigte Staaten. Generalkonsulat in Chicago: Alexander Nnber v. Pereked, Generalkonsul zweiter Klasse mit dem Amtsbezirke: die «Staaten Illinois, Iowa, Nebraska, Nord-Dakota, Süd-Dakota, Montana, Wyoming und Indiana. — Untergeordnete Ämter des Generalkonsulates in Chicago: Konsulat in Galveston: John Reymershosser, Konsul (für Texas); Konsulat in Milwaukee: Unbesetzt (sür die Staateu Wisconsin, Michigan und Minnesota); die Amtsgeschäfte werden vom Konsulate in Chicago besorgt. Konsnlat in New-Orleans: Franz Hindermann, Konsul (für die Staaten: Louisiana und Mississippi); Konsulat St. Louis: Ferdinand Die hm, Konsul (für die Staaten: Missouri, Arkansas, Kansas, Colorado und Oklahoma, dann das Territorium von Nen-Mexiko). — Generalkonsulat in New Iork: Otto Freiherr von Hoenning O' Caroll (sür die Staaten: New Dork, Connecticut, New Jersey und Rhode Island). — Untergeordnete Ämter des Generalkonsulates in New Aork: Konsulat in Baltimore: Bnes Hefter, Konsul (für die Staaten: Maryland und Delaware); Konsulat in Boston: Artur Donner, Konsul (für die Staaten: Masfa-chnsfets, Maine, Vermont und New Hampshire); Konsnlat in Mobile: Holzborn, kais. deutscher Konsul, prov. Gereut (Staat Alabama); .Konsulat in Richmond: Christoph Ludwig Dietrich Borchers, Konsul (Staaten: Virginia, Nord-Carolina und pro tempore die Staaten: Kentucky und Tennessee); Vizekonsulat in Pensacola: H. Baars, Vizekonsul (Staat Florida); Vizekonsulat in Savannah: Eduard Karow, Vizekonsul (Staaten: Georgia und Süd-Carolina). Konsulat in Philadelphia: Dr. Theodor Thodo-rovich v. Schützenburg, Honorar-Konsul ad pers., Gereut (für einen Teil des Staates Pennsylvanien). — Untergeordnetes Amt des Konsulates in Philadelphia: Kousularagentie in Hazleton: (Unbesetzt. Die Amtsgeschäfte werden vom Konsulate in Philadelphia besorgt) für einen Teil des Staates Pennsylvanien. Konsulat in Pittsburg: Julius Freiherr v. Bornemisza, Vizekonsul mit dem Titel eines Konsuls, Gerent (Staat Westvirginia und ein Teil von Pennsylvanien). — Untergeordnete Ämter des Konsulates in Pittsburg: Konsulat in Cincinatti: Unbesetzt. (Die Amts^eschäftc werden vom Vizekonsulate in Cleveland besorgt) — ein Teil von Ohio; Konsulat in Lonisville: Unbesetzt. (Die Staateu Kentucky und Tennessee, einstweilen dem Sprengel des Konsulates in Rich mond einverleibt.) — Konsulat in San Francisco: Karl Ruiz de Roxas, Offizial, prov. Gerent, effekt. Staatsbeamter (Staaten: Kalifornien, Nevada, Oregon, Jdoho, Utah und Washington, die Territorien Arizona und Alaska); Vizekonsulat in Cleveland' Dr. Ludwig Jeszeuszky v. Kis-Jeszen und zu Folkussalva, Konsul, Leiter (sür einen Teil von Ohio). Vizekonsnlat in Norfolk: Unbesetzt. (Die Amtsgeschäfte werden vom Konsulate in Richmond besorgt) — Staat Virginia. Generalkonsulat in Hamburg (Deutschland): Hugo Gras Logothetti, Generalkonsul erster Klasse; Konsulat in Bremen: Georg Albrecht, Konsul. — Konsnlat ut Havre de Gräte (Frankreich): Eugeu Gro sos, Konsul. Aus Stadt und Cand. Gottschee. (Persvnalnachricht.) Herr Rudolf HIadik, ein Sohn des früheren Forstmeisters in Gottschee Herrn Moritz Hladil, wurde als Bauassistent für Die Abteilung 3 der Staatsbahndirektion in Villach für Bahnerhaltung und Bau aufgenommen. — (Anläßlich des Gebnrtssestes) des Fürsten Karl Auersperg wurde am 26. Februar in der hiesigen Stadtpfarrkirche ein Hochamt abgehalten, dem außer dem Forstpersonale eine Abordnung der Gemeindevertretung, die Schulen usw. beiwohnten. — (Staatsgymnasium in Gottschee.) Seine Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat den Unterlehrer an der Staatsvolksschule für Knaben in Triest, Herrn Alois Petsche, mit Beginn des zweiten Semesters des Schuljahres 1907/1908 bis auf weiteres unter Borbehaltnng seines dermaligen Dienstpostens dem Staatsgymnasium in Gottschee zur Dienstleistung an der Vor-bereitnngsklasse zuzuteilen gefunden. — (Militärisches.) Dem Assistenzärzte im nichtaktiven Stande Herrn Dr. Karl Böhm wurde der erbetene Austritt aus der k. k. Landwehr bei Ablegung der Offiziercharge nach vollstreckter Landwehrdienstpflicht bewilligt. — (Eine Abordnung) der Gemeindevertretung von Gotisch«, bestehend aus den Herren Bürgermeister Alois Loy und Forstmeister Rudolf Schadiuger, überreichte in der vorletzten Febrnarwoche dem Herrn Unterrichtsminister Dr. March et in Wien das Ehrenbürgerdiplom. DieStadtgemeindeGottschee hat dem Herrn Unterrichtsminister bekanntlich in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste um die Ausgestaltung der hiesigen Mittelschule (Erweiterung zu einem Obergymnasium) im vorigen Jahre das Ehrenbürgerrecht verliehen. — (Christlichsoziale Anträge.) Die christlichsoziale Reichsratspartei hat immer das wahre Wohl des Volkes vor Augen. Wir weisen da hin auf den Antrag einer „allgemeinen Altersversicherung" auch für Kleinbauern und ländliche Dienstboten, weiters auf den Antrag auf „zweijährige Dienstleistung beim Militär" — eine Einrichtung, die vorderhand nur wegen der Haltung der Ungar» noch nicht erreicht werden kann —, ferner auf den Antrag auf „Abschaffung der letzten zwei Waffenübungen" und auf „Erteilung von Ernteurlauben". Die agrarischen christlichsozialen Abgeordneten erklären sich entschieden „gegen die Öffnung der Grenzen für Vieheinfuhr", die den bäuerlichen Besitzer schwer schädigen, dein Arbeiter aber nichts nützen würde. Der Untergang des Bauernstandes hätte notwendig eine Überfüllung der Fabriken mit ländlichen Arbeitskräften zur Folge. Unter diesen Umständen würde der Lohn in de» Fabriken unter das gerechte Ausmaß herabsinken. In schärfste« Gegensatz zu den Christlichsozialen, die immer und überall für das wahre Wohl des Volkes sich entsetzen, steht das volksfeindliche Auftreten der sozialdemokratischen Führer, die durch ihre Stellring- es in chäfte [ von titudt) 'Hieb iz de inten: , die lmtb.i alt) ei, Nor-te in Gras einen: srauk- f, ein )(abif, idirek- Karl rkirchc e Ab-en. zelleuz Hehrer tsche, )8 bis 10 [teils : Bor-. Staube •x k. I. Lanb- ttschee, meist« ie bei» mrger-tittistet Aus-Ober-;n. | lleichs-Augen, erst) et-veiteri .t" 71 litqarn ' „W tg von ten er-Vieh-HB eitet 8 hätte xbeits* in be« irffteitt itr bas übliche ellung' nähme gegen die wirklich volksfreunblichen Anträge der Christlich-sozialen den Ruin des Volkes auf ihr Programm geschrieben haben. Sie wollen bloß ein unzufriedenes Volk, wie sich der Sozialdemokrat Ausobsky selbst geäußert hat. So stimmten die Sozialdemokraten gegen den Antrag Luegers für Altersversorgung, gegen die Abschaffung des Blankoterminhandels und gegen die Verstaatlichung der Kohlenbergwerke, um den jüdischen Großindustriellen, von denen sie mit Geld unterstützt werden, nicht wehe zu tun. Ein Hauptbeweis, daß die Sozialdemokratie ganz von jüdischen Händen regiert wird, liefert ihre Presse, die immer nur den katholischen, nie aber den jüdischen Glauben angreift. ' — (Die Landtagswahlen.) Die christlichsoziale Slowenische Bolkspartei hat in sämtlichen Landgemeindewahlbezirken gesiegt und zu den 15 Landgemeindemandaten, die sie bisher schon besaß, noch das sechzehnte (Wippach-Jdria) hinzugewonnen. Die Mehrheiten der christlichsozialen Partei sind durchaus überwältigende, selbst in den Bezirken, wo die Liberalen alles daran setzten, um die Oberhand zu gewinnen oder wenigstens eine ansehnlichere Stimmenanzahl für ihre Kandidaten zu erobern. Es wurde gewählt in: Gottschee: Laibach: Stein: Krainburg: Radmannsdors Adelsberg: Wippach: Rudolfswert: Treffen: Tschernembl: Franz Jaklič Franz Bartol Dr. Šušteršič Povše Dr. Krek Demšar Zabret : Pogačnik Dr. Žitnik Drobnič Lavrenčič Dular Košak Dr. Lampe Mandelj H ostat Zuklje 1489 Stimmen. 1414 2399 2486 1710 1835 1809 1032 2267 2209 1061 1510 3132 3070 3008 924 folgende: Im Gerichtsbezirke Gottschee war die Stimmenabgabe Alllag: Ebental: Göttenitz: Hinterberg: Lienfeld: Malgern: Mitterdorf: Morobitz: Mösel: Nesseltal: Seele: Unterdeutschau: Suchen: Obergras: Ossiunitz: Banjaloka: Fara: Jaklič Bartol Merhar Rus 26 26 6 1 11 8 27 4 2 18 21 10 14 22 67 26 24 6 3 12 8 28 4 2 18 20 7 1 11 20 67 1 1 24 19 8 18 1 49 8 4 18 3 3 24 46 8 4 20 4 4 Es erhielten also im Gerichtsbezirke Gottschee Jaklič 264, Bartol 257, Merhar 157, Rus 120 Stimmen. In Niederdorf wurden 20 Stimmen (von Masern?) für Hans Jonke abgegeben. — Bel der Wahl der Städte und Märkte am 28. Februar wurde in Gottschee Herr Dr. Ferdinand Eger, Rechtsanwalt in Laibach, gewählt. Dr. Eger erhielt in Gottschee 148, in Reifnitz 1 Stimme; sein slowenisch-liberaler Gegenkandidat Herr Oberlandesgerichtsrat Franz Višnikar blieb mit 90 Stimmen (Gottschee 7, Reifnitz 83 Stimmen) in der Minderheit. Die Christlichsozialen nahmen in Gottschee aus allbekannten Gründen an der Wahl (in der Städtekurie) nicht teil. In Laibach wurden die Advokaten Dr. Tavčar und Dr. Triller gewählt, in Krainburg Cyril Pirc, in Neumarktl Advokat Doktor Vilfan in Adelsberg Handelskammerpräsident Lenarčič, in Rudolfswert Notar Planta». In Jdria kommt es zur engeren Wahl zwischen Dechant Arko und Lehrer G angl. Die slowenisch-liberale Partei hat somit in der Städtegruppe ihren bisherigen Besitzstand behauptet, wenn auch teilweise mit sehr geringer Stimmenmehrheit. — (Die „Gottfcheer Nachrichten") veröffentlichten am 1. März 1908 eine Petition in Angelegenheit des Bahnbaues Gottschee-Tschernembl, die am 16. November 1907 an den Reichsrat gerichtet wurde, also erst nach mehr als drei Monaten! Ist das nicht die reine journalistische Exhumierung! Dafür bringen die „Nachrichten" kein Sterbenswörtchen über das, was gegenwärtig unsere Öffentlichkeit lebhaft bewegt. Und so etwas nennt sich Gott-[cheer „Nachrichten"! — (Gewalttaten gegen Christlichsoziale.) Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Die Christlichsozialen waren in Gottschee viele Monate lang nahezu vogelfrei; man durfte sie unbestraft und unbehelligt verspotten, öffentlich verhöhnen und auspfeifen. Vor dem Pfauchofe allein wurden im ganzen etwa 15 mal, wenn nicht öfter, Katzenmusiken aufgeführt. Ein Mann in ansehnlicher öffentlicher Stellung in Gottschee äußerte sich bekanntlich einmal, in seiner Partei gebe es Leute, die selbst vor einem zehnjährigen Kerker nicht zurückscheuten. So ist es denn auch kein Wunder, wenn schließlich, nach einer gewissen Ruhepause, von Straßendemonstrationen gegen Christlichsoziale zu verbrecherischen Gewalttaten übergegangen wurde. Schon in der Nacht vom 2. aus den 3. Februar wurden, wie von uns bereits berichtet worden ist, im Hause Nr. 87, wo sich die Verwaltung des „Gottfcheer Boten" befindet, mehrmals, die Feilster mit Steinen eingeworfen. Die Täter waren geständig, wurden aber auf freiem Fuße belassen. Und so kam es zu Wiederholungen der verbrecherischen Tat. In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar wurde im Pfauchest in der Wohnung des Herrn Dechanten ein Fenster eingeschlagen. Noch ärger kam es in der Nacht vom 23. auf den 24. Februar. Ein paar Minuten von, 4 Uhr früh flog ein über ein halbes Kilogramm schwerer Stein durch Beide Fenster hindurch ins Schlafzimmer des Herrn Dechanten. Hätte der Stein sein Ziel getroffen, so wäre eine schwere Verletzung unvermeidlich gewesen. Wenige Minuten darauf wurden im Hause Nr. 87 wiederum zwei Fenster mit Ziegelstücken eingeschlagen. Daß diesmal nicht bloß aus den Verwalter des „Boten", sondern auch auf die Wohnung des Herrn Rechtsanwaltes Dr. Golf, der bekanntlich kein Christlichsozialer ist, sondern der deutschnationalen Partei angehört, ein Steinwurf-attentat verübt wurde, läßt tief blicken. Man wandte sich nun telegraphisch an das k. k. Preisgericht in Rudolfswert mit dem Ersuchen, die Inhaftnahme der vermutlichen Täter veranlassen zu wollen, da sonst neuerliche Wiederholungen zu befürchten seien. Mittlerweile waren übrigens dieselben bereits gefänglich eingezogen worden. Die Entrüstung über die fortgesetzten rohen Gewaltakte ist, ivenn man von einer gewissen kleinen Clique absieht, eine allgemeine. Empörend ist es, daß nach dem ersten Sieinwursattentate von gewisser Seite sogar Versuche gemacht wurden, die bereits geständigen Täter zur Leugnung ihrer Untat bei der gerichtlichen Untersuchung zu bewegen. Es wird dieser Umstand voraussichtlich auch strafgerichtliche Folgen haben. Hoffentlich wird dafür gesorgt werden, daß die Christlichsozialen in Gottschee ihres Lebens sicher sind. Geht ja doch in der Stadt das Gerücht herum, daß für weitere Steinwürfe sogar Preise ausgesetzt seien. — (Frühjahrsergänzung.) Die im Frühjahre dieses Jahres zur normalmäßigen Deckung der im Präsenzstande entstandenen Abgänge verfügbare nichtaktive Mannschaft wird im allgemeinen auf den 1. April einberufen. — Frühjahrswaffenübungsperioden der Reserve und Ersatzreserve.) Das k. u. k. dritte Korpskommando hat die Perioden, in denen die Frühjahrswaffenübungen der Restrvemänner und Ersatzreservisten im Territorialbereich vorzunehmen sind, wie folgt, festgesetzt : a) Infanterie und Jägertruppe: für Reservemänner '■ •s« ' I vom 21. April bis 3. Mai, für Ersatzreservisten vom 4. Mai bis 16. Mai und vom 18. Mai bis 30. Mai. Die in Istrien sich aufhaltende Mannschaft, welche zur Bewirtschaftung der Weingärten benötigt mirb, ist tunlichst im Monate August zur Waffenübnng heranzuziehen. Mit Rücksicht aus die verhältnismäßig geringe Zahl der für die Waffenübung im Frühjahr verbleibenden uichtaktiveu Mannschaft, und um den unter Stand gesetzten Feldbataillonen der Infanterieregimente! Gelegenheit zu bieten. Übungen mit wesentlich erhöhten Ständen vorzunehmen, finden die Frühjahrswaf-senübungen nur bet den Bataillonen in nachstehenden Stationen statt: Infanterieregiment Nr. 7 in Klagensurt, Infanterieregiment Nr. 17 in Laibach, Infanterieregiment Nr. 27 in Graz, Infanterieregiment Nr. 47 in Marburg, Infanterieregiment Nr. 87 in Cilli, Infanterieregiment Nr. 97 in Sesana, b) Feld- und Festungsartillerie: die Perioden wurden nicht verlautbart, nachdem Weisungen des Reichskriegsministeriums noch nicht erslossen sind, c) Pioniertruppe: beim Pionierbataillon Nr. 15 Reservemänner und Ersatz -reservisten vom 1. bis 13. Mai. d) Sanitätstruppe: bei der Sanitätsabteilung Nr. 9 iu Triest und Nr. 8 in Laibach für Reservemänner und Ersatzreservisten sieben 13tägige Perioden, beginnend am 1. April, 15. April, 1. Mai, 15. Mai, 1. Juui, 15. Juni und 1. Juli, für die aus der Infanterie ^transferierte» Ersatzreservisten vom 1. bis 13. April. Für die Herbstwaffenübuugeu werden die Perioden später festgesetzt werden. — (Kindergarten.) Wie uns mitgeteili -oirb, siud mit 1. Februar die Kiuder slowenischer Eltern aus dem hiesigen Kindergarten ausgewiesen worden. Anderswo errichtet man eigens Kinder gärten, um slawische Kinder zu germanisieren oder doch wenigstens zu verträglichen, gegeu die Deutscheu nicht feindlich auftretenden Volks -elemente» zu erziehen, bei nns aber sorgt ein überspanntes Über-deutschtum dafür, daß eine Saat des Hasses gesät und das Bedürfnis nach einem slowenischen Kindergarten künstlich wachgerufen wird. Ist das klug? Nützt das dem Deutschtum? Wer ruhig denkt, wird das verneinen müssen. Übrigens kommt es nirgends in der Welt vor, daß derlei einschneidende Maßregeln mitten im Schuljahre getroffen werden. Änderungen der Aufnahmsbedingungen werden stets nur zu Aufaug des Schuljahres vorgenommen. — (Eifenbahnsrageu.) Im Budgetausschusse des Abgeordnetenhauses (Sitzung am 26. Februar) befaßte sich der christlich-soziale Abgeordnete Dr. Žitnik mit mehreren Kram betreffenden Eisenbahnfragen und beantragte eine Entschließung, in der die Regierung auf gef ordert wird, die zum Zwecke der Verstaatlichung der Untertrainer Lokalbahnen nötigen Verhandlungen ohne Verzug einzuleiten und derart zu fördern, daß diese Verstaatlichung zur Zeit der Inbetriebsetzung der neuen Linie Rndolsswert-Karl-stadt durchgeführt fein wird. In einer weiteren Entschließung wurde die Regierung aufgefordert, die nötigen Vorarbeiten zur Herstellung einer normalspnrigen Transversalbahn von einem geeigneten Punkte der Staatsbahnlinie Gorz - Trieft durch Krain bis Rann baldigst durchzuführen und die Fortsetzung der Wippachtal-Bahn in Angriff zu nehmen. — Eisenbahnminister Dr. von Derschatta bemerkte, daß gegenwärtig eine Reihe von Erwägungen die Verstaatlichung der Anterkrainer Bahnen nicht geraten erscheinen lasse; im geeigneten Zeitpunkte werde man jedoch auch diese Frage in Erwägung ziehen. — (Die Altersversicherung.) In parlamentarischen Kreisen herrscht lebhafte Unzufriedenheit über das Verhalten der Regierung der Altersversicherung gegenüber. Im sozialpolitischen Ausschuß haben die Regierunasvertreter über Anfrage der Abgeordneten erklärt, daß zwar die Regierungsvorlage endlich fertiggestellt sei, daß sie aber noch die Zentralämter und Ministerien passieren müsse, ehe sie dem Parlamente vorgelegt werden könne. Dies würde noch ungefähr den Zeitraum von einem Jahre beanspruchen! — (Verlegung des Marktes.) Der bisher am Dienstag nach dem vierten Sonntag nach Ostern abzuhaltende Jahr- und Viehmarkt in Zirknitz wurde auf den vierten Montag nach Ostern und der am Dienstag nach Allerheiligen abzuhaltende Jahr- und Vieh- markt in Zirknitz auf den 2. November verlegt. Wenn auf diese Tage ein Sonn- oder Feiertag fällt, wird der Markt am nächstfolgenden Werktage abgehalten. — (Apothekertaxe zur Nachtzeit.) Gemäß der mit der Verordnung des Ministeriums des Innern vom 28. Jänner d. I. erlassenen „Zweiten Ausgabe der Arzneitaxe zur österreichische» Pharmakopoe" ist für die Inanspruchnahme der Apotheke i» der Zeit von 10 Uhr abends bis 6 Uhr morgens die Eiuhebuug einer Gebühr von 50 h (Nachttaxe) gestattet. Von dieser Gebühr sind jedoch die vom Arzte mit der Vormerkung „Expeditio nocturna“ (E. N.) bezeichneten ärztlichen Verschreibungen befreit. Diese Einführung verfolgt lediglich den Zweck, der häufig unnötigen ober rnnrwilligen Inanspruchnahme ber Apotheken während der Nachtzeit zn begegnen, und wurde aus diesem Grunde, nicht wie im Anstande, jede Leistung der Apotheke während der Nacht dieser Taxe unterworfen, sondern der wirklich dringende Arzneibedarf durch de» ärztlichen Vermerk von der Taxe ausgenommen. — (Eine Reform des Viehseuchengesetzes.) Blättermeldungen zufolge beschäftigt man sich im Ministerium des Innern, in Konferenzen mit dein Obersten Sanitätsrate mit der Reform des gegenwärtigen bezw. mit der Schaffung eines neuen Reichs-Seuchengesetzes. Über die Ziele, welche Hiebei vom landwirtschaftlichen Standpunkte ans verfolgt werden sollen, und über die Forderungen, welche die österreichische Landwirtschaft an das neue Viehseuchengesetz stellt, äußerte sich einem Mitarbeiter der „P.-V.-K " gegenüber ein Reichsratsabgeordneter folgendermaßen: Die Reform des VieHfencheugesetzes ist eine der ältesten und berechtigsten Forderungen der Agrarier. Das gegenwärtige Viehsenchmgesetz abzuändern^ bestrebte sich während der ganzen vergangenen Reichsratsperiode ein eigens hiefitr eingesetzter Ausschuß, der sogenannte Viehseuchen-ausschuß. Daß dieser zu keinem Resultate kam, hiesür trägt die Schuld der Widerstand der Regierung. Wenn nun unter Minister Dr. Ebenhoch endlich das längst geforderte neue, modernen Begriffen entsprechende Viehseuchengesetz zustande kommt, wird sich Minister Dr. Ebenhoch unvergängliche Verdienste um die Landwirtschaft Österreichs erwerben. Hauptsächlich erwartet sich die Landwirtschaft von der Reform des VieHfencheugesetzes, daß darin Entschädigungen für Notschlachtungen gewährt werden, die im öffentlichen Interesse erfolgt sind, und daß die Bestimmungen über die Behandlung der Maul- und Klauenseuche gemildert und den in den letzten Jahren erworbenen Erfahrungen gemäß getroffen werden. Auch bezüglich der Schweinepest sind viele neue Bestimmungen unerläßlich, wie die fortwährende Verschleppung dieser Seuche beweist. Die Anregung zu einer Änderung des Tierseuchengesetzes ist von Seite sämtlicher Agrarier Österreichs der wärmsten Begrüßung und Förderung sicher. — (Fastenpredigten.) Der hochwürdige k. k. Religionsprofessor Herr Franz Watzl wird in der Stadtpfarrkirche an Sonntagen in der Fastenzeit um halb 3 Uhr nachmittags Predigten über „Christus und Pilatus, zeitgemäße Betrachtungen aus dem Leidensleben Christi", halten. Die Gläubigen werden höflichst dazu ein« geladen. — (Rückgang der Getreidepreise.) Im Zusammenhange mit den Betriebsreduktionen der Mühlen sind bie Preise ber Brotfrüchte bedeutend zurückgegangen. Gegen den Höchststand ber Kampagne ist Weizen in Wien (22. Februar) bereits um ungefähr 1'5 K unb Roggen um ungefähr 2'25 K per 100 Kilogramm billiger. Noch beträchtlicher ist ber Preisrückgang im Budapests Terminverkehr, in welchem Weizen per April fast 2 K und per Oktober etwas über 1°80 K, Roggen 2'40 K, bzw. 1"88 K im Kurse verloren haben. Haser und Mais haben für Frühjahrslieferungen 110 K, bzw. 118 K eingebüßt. Man rechnet mit Sicherheit auf einen weiteren Rückgang der Preise. — (Marktverlegung.) Die k. k. Landesregierung für Krain hat über Ansuchen der Gemeinde Laserbach die Verlegung des am 2. April eines jeden Jahres in Hrib abzuhaltenden Jahr- und Viehmarktes aus den 4. April eines jeden Jahres mit der Maßgabe firn Na l ‘ JUnr bewilligt, daß, wenn auf diesen Tag ein Sonn- oder Feiertag fallen sollte, der Markt am nächstfolgenden Werktage abzuhalten ist. — Weilers hat die k. k. Landesregierung über Ansuchen der Orts-qemeinde Billichberg, politischer Bezirk Littai, die Verlegung des am ersten Donnerstage nach der Kreuzerhöhung (14. September) in Bresowv abzuhaltenden Jahresviehmarktes auf den Donnerstag in der Kreuzwoche, b. i. jener Woche, in welche das Fest der Kreuzerhöhung (14. September) fällt, mit der Maßgabe bewilligt, daß, wenn auf diesen Donnerstag ein Feiertag entfällt, der Markt am nächstfolgenden Werktage abzuhalten ist. Witterdorf. (Die Rückwanderung) infolge der in Amerika herrschenden ungünstigen Erwerbsverhältnisse macht sich auch hier bemerkbar. In der vorletzten Woche sind weitere sechs Personen heimgekehrt. " — (Trauung.) Am 2. Februar wurden in Cleveland ^zosef Jaklitfch von Unterloschin Nr. 12 mit Josefa Eppich aus Oberloschin Nr. 23 getraut. Das junge Paar trat tags darauf die Heim-reife ein. — (Ruhiger Fortschritt.) Als sich die christlichsozial Gesinnten hier im Jahre 1901 das erstemal offen an der Landtagswahl beteiligten, da brachten sie es auf bloß sechs Stimmen. Bei der vor zwei Jahren vorgenommenen Ersatzwahl zählte man deren 12 und jetzt wurden 28 christlichsoziale Stimmen abgegeben. Wir hoffen noch weiteren Fortschritt. Unter ruhig Denkenden bricht sich eben immer mehr die Erkenntnis Bahn, daß bessere Zeiten nur auf christlicher Grundlage erstehen können. — (Streikbrecher.) Die deutschliberale Parteileitung hatte den Auftrag ergehen lassen, daß sich ihre Anhänger der Wahl zu enthalten haben. Doch Mitterdorf, Malgern, Göttenitz, Lienfeld, Graflinden, Unterlag und Unterdeutschau brach den angesagten Streik; die Liberalen wählten da liberal, freilich ohne Erfolg. Wie man sieht, ist es mit der Disziplin in der deutschliberalen Partei nicht weit her, obgleich erst jüngst eine Ausgestaltung der Partei vorgenommen und ihr zu liebe der Volksrat als „unpolitisches Vorspann geschaffen wurde. Schalkendorf. (Fainilienabend.) Am 22. Februar veranstalteten die Aufseher der Trifailer Kohlengewerkschaft Gottschee im Gasthause des Herrn Bürgermeisters Anton Kresse in Schalkendorf einen Familienabend, an welchem sich fast sämtliche dienstfreien Aufseher beteiligten. 'An geladenen Gästen erschienen: Der f. k. Evidenzhaltungs-Offizial Herr Ach atz mit Frau und Sohn, die Herren k. k. Gendarmerie-Postenführer Schiffrer und Kolb vom hiesigen k. k. Bezirksposten, ferner der k. k. Gendarmerie-Wachtmeister i. C und Grundbesitzer Herr Josef Fink in Schalkendorf und Herr Franz Kropf, Besitzer und Obmann des Gottscheer Bauernbundes mit Frau. Die Unterhaltung währte bis zur frühen Morgenstunde in gehobener Stimmung und in schönster Eintracht sämtlicher Teilnehmer bei Musik und Tanz. Herrn Gastwirt Kresse und dessen Frau muß der beste Dank für die vorzügliche Bedienung und Bewirtung ausgesprochen werden. Das Komitee. Worovitz. (Wieder ein Stückchen) leisteten sich unsere Freisinnigen. Der neugewählte Gemeindevorsteher wollte zu seinem Namenstage (Matthias) schon als solcher in Amt und Würde die standesgemäßen Empfänge seiner Getreuen ^ vornehmen, deshalb ging er früher in die Stadt, um dort den üblichen Diensteid abzulegen. Doch es wär> zu schön gewesen, es hat nicht sollen sein! so mußte er denken, als ihm, dem neuen Gemeindevorsteher, von der Behörde bedeutet wurde, er könne ja nicht Bürgermeister sein, da er im Gemeinderate weder Ausschuß- noch Ersatzmann ist. Doch noch etwas anderes passierte dem neugewählten Vorsteher. Als er einige Tage vor seiner Nichtbestätigung die Gemeindebücher von Eben nach Plösch überführen ließ, wie die Bundeslade, wollte der Gaul, zweifelsohne ein Verwandter des berühmten gescheiten Pferdes Hans in Berlin, die Gemeindemöbel auf keinen Fall von Morobitz nach Plösch ziehen. Er machte Obstruktion! Erst nachdem man Roß und Lenkerin, Weg und Wagen mit Weihwasser besprengt hatte, schickte sich der Gaul des Försters ins Unvermeidliche. Jedenfalls halte das Tier eine Ahnung davon, daß die Gemeindesachen nicht lange in Plösch verbleiben werden. O, hätte man nur seinen Rat befolgt, einen besseren gab kein anderer Rat! Aiedertiefenvach. (Ein netter „Volksrat".) Die Tiefenbacher "brauchen keine Straße, keine Unterstützungen vom Landes-ausschusse, beziehungsweise vom Landtage, denn der Vertreter der Interessen der Gemeinden Morobitz und Tiefenbach im sogenannten deutschen „Volksrate" von Gottschee hielt sämtliche Landtagswühler von der Wahlbeteiligung ferne; freilich kostete ihm das sehr viel Mühe, denn er kam erst am anderen Tage um 5 Uhr früh von Tiefenbach nach Hause. Ein würdiger Bruder des Moritzleben! . Wösek. (Hausverkauf). Fleischhauer Josef Jonke verkaufte am 30. Jänner die Gendarmeriekaserne (alte Schule) an Johann Schauer in Mosel Nr. 4 um 5990 K. Aieg. (Etwas von der Straße.) Wer das Vergnügen hat zu' dieser Zeit die Straße gegen Stalzern zu passieren, verzichtet das nächstemal gerne auf diese Annehmlichkeit. Da geht mein ja Gefahr, im Straßenkot zu versinken. Mit leichtem Wagen kommt man noch im Schritt vorwärts; für schweres Fuhrwerk ist die Straße überhaupt unbefahrbar, will man nicht die Zugtiere zugrunde richten. Es sind zwar zu dieser Zeit gewöhnlich alle Straßen mehr oder weniger schlecht, bei uns aber ist der Grund noch ein anderer. Sieht man sich nämlich die Schotterhaufen an der Straße gegen Stalzern an, so merkt man, daß die Straße eigentlich nicht mit Schotter, sondern mit Erde versorgt wird. Die Schotterhaufen sind zur guten Hälfte Erdhaufen. Wie kommt der Bezirksstraßenausschuß dazu, derartiges Straßenmaterial anzukaufen? Würde man guten Schotter verwenden, so hätte die Straße eine gewisse Festigkeit, so aber verwendet man Erde und die Folge davon ist, daß stellenweise die Straße derartig ausgefahren ist, daß das Umwerfen auf „ebener Straße" nicht unmöglich wäre. Wenn der Bauer Straßenumlagen zahlt, so sollte doch zunächst seine Straße in Stand gehalten werden. So denken wir „Schwarze". Auch wären an vielen Stellen Geländer unbedingt notwendig. Die stellenweis angebrachten Prellsteine schauen aus als wenn sie „nopfaizen" würden und bieten nicht genügend Schutz. Man^ darf doch nicht warten, bis einmal erst ein paar in die Grube gefahren sind. Kinterverg. (BesitzWechsel.) Michael Fritz (Zeiamichel) hat sein Haus um 1045 K verkauft. Evenlak. (Ein trauriges Los.) Josef Kellner von hier ivar im Herbste vergangenen Jahres nach Amerika gegangen, um dort das Glück zu finden. Aber er fand es nicht, wie so viele andere es auch nicht gefunden haben. Den Tod im Herzen, kehrte er dem verführerischen Lande den Rücken, um wenigstens in der Heimat zu sterben. Doch Gott hatte es anders beschlossen; einen Tag vor der Landung ereilte ihn der Tod auf dem weiten Meere, fern der Heimat und in der Blüte der Jahre. Mit ihm ist ein wackerer Bauernbündler dahingegangen. Er ruhe in Frieden! Ilnterskriü'. (Unfall.) Bor einigen Tagen wurde das Pferd einer hiesigen Besitzerin zur Tränke geführt, ging durch, wollte über eine Grube springen, blieb aber mit den Hinterfüßen rn derselben und brach sich, 'als es sich hinausarbeiten wollte, dreimal einen Hinterfuß. Das Pferd wurde die Nacht hindurch liegend gefüttert und getränkt; als man aber am nächsten Morgen sah, daß keine Hilfe möglich war, übergab man es italienischen Köhlern, die es schlachteten und das Fleisch jetzt räuchern. Messettak. (Jäher Tod.) Am 26. Februar I. I. brachte der Draht aus Laibach die überraschende Trauernachricht, Herr Gastwirt Kump sei gestorben. Der Verblichene kränkelte schon den ganzen vergangenen Sommer hindurch, nahm die Krankheit nicht ernst, bis sie in voller Wucht auftrat und ihn vom 6. Jänner an ans Krankenlager fesselte. Da fast sieben Wochen nur eine durch Eis abgekühlte Milch seine einzige Nahrung bildete, nahmen seine Kräfte zusehends ab. Am 24. Feber begab er sich in das Landesspital nach Laibach in der Hoffnung, dort zu gesunden und nach einiger Zeit lebensfroh und flisch wieder im Kreise seiner Lieben zu erscheinen. Doch der Mensch denkt, Gott lenkt; schon am nächsten Tage starb der Anne, von der Reise hart mitgenommen, an Herzlähmung. Kump stand im 48. Lebensjahre und hinterlnßt eine Witwe und drei unversorgte Kinder. Da die Fran die Beerdigung des Verstorbenen ans dem heimatlichen Friedhofe wünschte, waren Herr Oberlehrer Perz. und Herr ln ton Tschinkel, Besitzer, so zu-vorkommend, daß sie nach Laibach fuhren und die nötigen Schritte behufs Überführung der Leiche taten, die am 28. in Gottschee an-langte. Welch großer Beliebtheit sich Kump erfreute, zeigt die Tatsache, daß beim Überführen der Leiche durch die Stadt nnd die Ortschaften Zwischlern, Hohenegg, Neufriesach viel Bolk dieselbe begleitete und das Trauergelnute ertönte. Um 4 Uhr nachmittags fand auf dem hiesigen Friedhofe, nachdem man den Leichnam ans eine ganz kurze Zeit ins Haus gebracht, das schöne Begräbnis statt, desgleichen man in Nesseltal noch nicht sobald gesehen. An demselben nahmen teil die hiesige Geistlichkeit, der Lehrkörper samt der Schuljugend — Kump war auch Ortsschulinspektor —, die Gendarmerie und eilte überaus große Volksmenge. Am Grabe gedachte Herr Pfarrer August Schauer in einigen Worten des Verstorbenen, der ein liebensvoller Bater, ein guter Nachbar, ein pflichttreuer Katholik gewesen ist unb es verstanden hat, sich jedem Charakter anzupassen. Kein Auge blieb trocken, als man den Teuren in die kühle Erde bettete. Ehre seinem Andenken! —- Allgemeines Befremden unb Aufsehen erregte der Umstand, baß ber Gemeinbevor-steher und zwei Gemeindeausschüsse aus Nesseltal ihrem Kollegen und Nachbar nicht das letzte Geleite gaben, sonbern gerade am Tage des Begräbnisses sich entfernten. Herr Wüchse wäre sowohl als Gemeindevorsteher als auch als Feuerwehrhattptmattn zur Erweisung dieser Ehre verpflichtet gewesen, da der Verstorbene lange Jahre hindurch Mitglied bes Gemeiubeausschusses unb einst aktives, zuletzt nnterstützenbes Mitglieb ber Feuerwehr war. Wir beglückwünschen bas Volk samt beit Steuermännern im Gemeinbeschifflein zu solchem Chef unb geben ihnen ben wohlweislicheu Rat, ben „feingebildeten Bitfchhanfche" nächstens wieder ans ben Ehrenschilb ztl heben. — (Todesfall.) Eines plötzlichen Tvbes starb am 23. Feber Frau Magbaleua Detella, verwitwete Kanzlistensgattin, Nr. 84. Sie ruhe in Frieben 1 Genossenschaftswesen. Gottschec. (Spar- unb Darlehenskasse.) Die Gesamteinnahmen in ben verflossenen zwei Monaten Belaufen sich auf K 42.690'93, der bisherige Geldnntsatz beträgt K 84.981'31. Mitterdorf. (Kassegebarung) im Monate Februar. Im zweiten Monate verbuchte unsere Sparkasse an Einnahmen 39.503 K 88 h. Die bisherigen Gesamteinnahmen betragen 51.360 K 88 h; ■ der bisherige Geldverkehr 102.347 K 37 h. Die Mitgliederzahl ist auf 46 gestiegen. Spareinlagebüchel sind bereits 86 ausgestellt worden. Auch Darlehen wurde schon gewährt. Wie man sieht, geht das Werk frisch weiter. Da der Josefttag ans einen Donnerstag fällt, wird am folgenden Tage Amtstag fein. Ilnterkag. (Raiffeisenkasse.) Im Februar ist der Stand der Kasse folgender: Einlagen 9236 K 97 h, Darlehen 600 K. Alttag. (Raiffeifenkaffe.) Die Rechnung für den Monat Februar ist wie folgt: Einnahmen 9998'35 K. Geldverkehr 19.799 68 K. Weg (Raiffeisenkasse.) Der bisherige Gelbverkehr betrug 9507 R 61 h. Einlagen würben 24 gemacht; Darlehen würben an 3 Parteien gegeben. Bei einem Darlehen erwuchsen ber Partei an Kosten 2 K 40 h. bei bett zwei ändern je 35 h; freilich muß jeder Darlehensnehmer auch einen sicheren Bürgen stellen, wodurch das ausgegebene Kapital vollkommen sicher angelegt ist. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Kleinbruiizeile oder'deren Baum 1,0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird Höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf deiL „Gottscheer Boten" zu beziehen. Umin der Deutschen a. (fomebee —in Wien.-------------- Sitz: L, NauhensteiiigEe Ur. 5. mobiit alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Mereinstokate „Zum roten Igel", !.> Al'brechtspl'atz Nr. 2.