^r. 263. Donnclsw, 1«, November 1^93. 112. Jahrgang. Mum. «an,?ä!?i »"°"p"lS: Mit Postver sendnn«: ganAhrig st, ib, halbjährig fl. ? KN. Im «omptolr: ?^,'N "^U. halbjährig st, 5 50. sslir die ZnstsNimg <»« Hnu« „anzittüri,, st. 1. — Inse^wnSntbNr: Für " ''"'«utc bis ,u 4 Zeilen 25 lr., »Mere l'sr ^eile « lr,: bei ollere» Windel lioluüsssn »er fieüe » lr. Die ««aib. gtg,» erscheint täglich, mit «uliwhm« der Sonn-, „nd sseiertane. Dir «dwiniftralion befindet Nch «onssi-elsvlah Nr. ». die Redaction -UahnhnfgaNe Nr. 15, Sprechstunden der Nedattion von « b!« 1l Uhr vormittaa« nd vun 3 b!« 4 Uhr nachiinttan«. - Uüfi-llülierte Vriefr werden nicht angenommen, VtnnlNeripte ^ilbt ,uri'H<,tslell» Umtlicher Mil. „. Ce. k. und k. Apostolische Maj, Entschließung vom «. November d, I. in N-s ' Kreisgerichtspräsidentcn Franz Bauer Wick»« "'^2eipa' den Adelstand und dem Kreis-Or^' plandenten Karl Wahka in Reichenberg den zu d„,^ eisernen Krone dritter Classe allergnädigst >>!^^n geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 12. November d. I. dem Ministerial-Concipisten im Ministerium für Cultus und Unterricht Alois Grafen Trauttmansdorff-Weinsberg den Titel und Charakter eines Mini-sterial-Vicesecretärs allergnädigst zu verleihen geruht. Madeyski m. p. Nichtamtlicher Weil. Das Ministerium Wiudisch - Grätz. Wir haben jüngst eine Biographie Sr. Excellenz des Herrn Ministerpräsidenten Fürsten Windisch-Grätz gebracht. Im Nachstehenden ist der Lebenslauf der vier Minister zusammengcfasst, welche zum erstenmale in den Rath dcr Krone treten. Handelsminister Graf Gundaker Wurm brand wurde am 9. Mai 1838 als der jüngste Sohn des Generalmajors Grafen Ferdinand Wurmbraud, welcher Obersthnfmeister des verewigten Erzherzogs Franz Karl war. geboren. Er diente früher in der Armee, nahm als Rittmeister seinen Abschied und lnß sich auf seinem Gute Ankenstein bei Pettau nieder. Der Grazer Handelskammer leistete er während der Pariser Weltausstellung von 1878 als freiwilliger Berichterstatter wesentliche Dienste. Von 1879 bis 1891 vertrat er diese Kammer im Reichsrathe. Seit 1891 ist Graf Wurmbrand Abgeordneter des steierischen Großgrundbesitzes, Seit Jahren bekleidet Graf Wurmdrand als Nachfolger Moriz von Kaiser« felds den Posten eines Landeshauptmannes in Steier» mark. Er hat in dieser Stelle sich große Verdienste um das Land erworben. Namentlich ist an seine Amts' Wirksamkeit die musterhafte Organisation des Landes-Eisenbahnwesens geknüpft. Auch der Hebung dcr steier-märkischen Industrie wendete er die regste Aufmerksamkeit zu. Graf Wurmbrand ist ein Mann von umfassender Bildung und ein geistvoller Redner, dessen Aus' führungen im Abgeordnetenhaus stets mit qroßem Interesse angehört wurden. Er gilt speciell als tüchtiger Nalionalökmwm und als ein gründlicher Kenner des Kunstgcwerbes. Er ist weiter auch als Alterthumsforscher bekannt und hat auf den Anthropologen-Con» gressen bemerkenswerte Vorträge gehalten. Se. Majestät der Kaiser verlieh dem Grafen Wurmbrand 1864 die Kämmererswürde und 1887 die Würde eines geheimen Rathes. Apollinar Ritter vo^n Iaworski, der an Stelle des Ritter von Zalrski zum Minister für Galizien ernannt wurde, war bisher Obmann des reichs-räthlichen Polenclnbs. Herr v. Iaworsti gmießt mit Recht großes Anfehen bei allen Parteien des Abgeordnetenhauses, die seinen biederen Charakter, seine Principientreue nnd seine reiche parlamentarische Erfahrung zu würdigen wissen. Er erfreut sich ferner bei seinen Landsleuten polnischer wie ruthenischer Nationalität großer Beliebtheit. Ritter v. Iaworöki hat ein Abgeordneten-Mandat seit dem Jahre 1870 inne. Er ist Gutsbesitzer in Skarzawa bei Zloczow in Gallien und steht im 69. Lebensjahre. Er absolvierte in Wien und Lemberg die juridischen Studien und war seit 1846 einige Zeit im Staatsdienste. In das Abgeordnetenhaus wurde ikr von dem Großgrundbesitze des Zloczower Kreises entsendet, dcr ihn seit 1870 jedesmal auch in den galizischen Landtag gewählt hat. Im Jahre 1887 wurde er zum ständigen Mitgliede des Reichsgerichtes crnamü und mit dem Orden der eisernen Krone zweiter Classe ausgezeichnet. Später wurde ihm von Sr. Majestät die Würde eines geheimen Rathes verliehen. Der neue Finanzminister Ernst Edler v. Plener, Doctor der Rechte und k. k. Legationsrath a. D.. geb. 18. October 1841 in Eger, ist ein Sohn des früheren Finanz- und Handelsministers von Plener. Er studierte in Wien und Berlin, wurde 1865 der k. k. Botschaft in Paris attachiert und 1867 nach London verseht. 1873 trat er in Disponibilität und wurde von der Egerer Handelskammer, deren Abgeordneter er seither geblieben ist, in den Reichsrath gewählt. Anfänglich trat er meistens in wirtschaftlichen, social-politischen und finanziellen Debatten als Redner auf; im Laufe der Jahre wuchs jedoch seine politische Bedeutung, so dass er nach dem Tode Dr. Herbsts als der erste Führer der Vereinigten Linken galt. Er gehört unstreitig zu den hervorragendsten geistigen Capacitätm des Abgeordnetenhauses. Er ist zngleich ein bedeutender Redner, der es versteht, die Aufmerksamkeit des Hauses durch den tiefen Inhalt seiner Ausführungen in hohem Grade zu fesseln. Eine her« Jemsseton. Wilde Kastanien. teich ^c-bki uns die sogenannten Ross-Kastanien zahl-lncln A..?"°en sind, dürfte es von Interesse sein. dass Wichs,,.. " in Deutschland die Früchte derselben als ^!" nutzbar macht. dch l->j r?"nger des Nimrod wnssten dort längst, und U '?k und Rehe die Ross-Kastanien sehr gern befind.« c^^chlen u,,o sich auch sehr wohl dabei Kar ^_ Ar Wert der RosS-Kastanie als Vichfuttcr Veto's? ^°" längst ermittelt, aber es waren nur gedrunae ^"Heilungen darüber in die Oeffentlichkeit ^sund?? ?"^s erwähnte und empfahl sie in seiner I°bend/?v?^ vor mehr als 50 Jahren und führt bloßen ""jungen aus dcr Heit Friedrichs des d ?""°"t Pfund, bei einem Preise von mittel-ll"sta,,i7n >"l^s "on A M. Dementsprechend sind die berrchl" letzt ""HM 6 M. wert. Beiläufig gesagt, "btn a i.Alff frische Eicheln auf 2 36 M. Unter den ^erbsä U'?l'" Ektractstosfen finden sich allerdings "NK äel, p. ^"poum, Aciknln! und einige andere, welche ^s"en 5 ' "°" diesem Geschenk der Göttin Flora «breich, v — (Unfall auf einem Lloyddampser./ Auf dem in Mssina leingelaufenen Lloyddampfer «Ml pomene» war ein Reisender eben damit beschäftigt, selN ^ Revolver zu putzen, als sich dieser plötzlich entlud "" die Kugel, nachdem sie eine Wand durchschlagen Hai, einen in einer Seitencabine bei seinem Friihstiick s'^n Schiffsofficier traf. Der Officicr wurde schwer verwuM' — (Schachturnier.) Aus Petersburg nnrd g meldet: Im Schachturniere Tarrasch - Higorin gM Tarrasch die 21. Partie; demnach hat Tarrasch "» Partien, Oigorin acht g/wonnen, und vier Partien wur Remis gemacht. Nach der getroffenen Abmachung " demnach Tarrasch als Gewinner von neun P"^"«,,^ Match nicht mehr verlieren. Gewinnt jedoch Ü'gorin " salls die neunte Partie, würde das Match unentsaM bleiben. . ^ — (Setzmaschinen.) Die Setzmaschine, v"^ angrlilndigte Concurrentin der Handarbeit des ^ ^ setzers, war bisher fast ausschließlich in Amerika England in Verwendung gekommen; ihre sOe"" unterschl'idm konntm, klagen Sie andere "-^„att man sich fürs ganze L^ben ketten will, dann ^ ^, M mit Bedacht und gibt sich nicht gesäte", "lg ^ sich selbst klar geworden ist. Mnu Sie N^.^jcht ^ prüft hätten, würden Sie längst zu der ^, vtt toinm.ii sein, dass Sie nicht der Mann N"^^"d "' äxderlichen Sinn einer Melani.' von 2m" y gelU^. sich zu fesseln. Melanie ist schön, kokett " ^ i" süchtig; sie wird sich nur dem Manne '"^ „iedH.' eiserner Hand alle ihre flüchtigen Neigungen SzM, der sie beherrscht und ihr gegenüber selwn I > Laibllcher Zeitung «r. 263 2251 16. November 1893. schmückt. Abends fand eine glänzende Illumination und «kuerwerk statt. Der Khedive wird nur bis Anfang "achsten Monates dort verweilen und dann eine Reife nach den füdlichen Provinzen unternehmen, auf welcher " von dem Sirdar der egyvtifchen Armee, Kitchener Mascha, begleitet fein wird. Kitchener tritt vorher eine >!nspectionSreise nach Sualim an, von welcher er bis °°ym wieder zurückgekchrt fein wird. -"(Promotion eines Blinden.) Wie die '"°ss- Ztg,, berichtet, fand diesertage an der Berliner Uni-v"Wt eine bemerkenswerte Promotion statt. Der Docto-rand Max Meyer, im Jahre 1865 zu Berlin blind ge-°°"n, besuchte, nachdem ihm der erste Unterricht von wem Blindenlehrer erlheilt worden war, das Sofien-"«algymnasium, wurde stets als bester Schüler verfetzt ""d bestand mit Auszeichnung das Abiturienten-Examen, ""auf studierte er mehrere Jahre hindurch Mathematik, MM und Philosophie. Nach beendetem Studium ver-^ »te er eine Dissertation aus dem Gebiete der Differential- Itlchungen, die, wie einer der Opponenten bemerkte, eine °anlenswette Bereicherung der malhcmatifchen Wisfenfchaft ?!°^ Der Dekan der philofophifchen Facultät. Professor v'nchield, beglückwünschte nach der üblichen Vertheidigung r Twsen den jungen Doctor, der mit Ueberwindung fo « Mv Schwierigkeiten diefe alademifche Würde erlangt habe. ^- (ItalienischesRäuberunwefe n.) Wie »tmeldet wird, wurde Baron Starabba-Rudini von Räu- l« überfallen, und zwar knapp vor den Thoren Palermo's Infolge Dazwifchenlunft Bewaffneter wurde er °^ltet, während der Kutscher schwer verwundet wurde. l!oml- und Provinzial-NachlWen, ""lerftützungsyerein für entlassene Sträflinge aus Krain. i)°. 5°^ moderne Strafensystem zählt zu den Zwecken ^ Etlllfe auch den, den Sträfling zu bessern. Auf . " EtrafMck kann in der That nicht genug Gewicht " 8t weiden, denn nur dann, wenn durch die Strafe Nef-I,f""N des Verbrechers eintritt, ist die Grundlage dafür gaffen, dass fich derfelbe der Gesellschaft, aus welcher lick« " Uebelthat wegen ausgestohen worden, als nütz-^e« Glied wieder einfügt. ^ "'e österreichische Gefängnisverwaltung ist sich auch ^"Ausgabe des Strafvollzuges vollauf bewusst, und tzttnl ^'^^ ^°" " der allgemeinen Organisation der ^. ^"stalten zum Ausdrucke. So wurde in Oesterreich lohe "" ^s Wichtigste zu erwähnen — der Beamten-H^.l der Strafanstalten einerseits durch angemessene f»na,"^' anderfeits durch Einführung eingehender Prü-Clus behufs Erlangung eines Dienstpostens auf eine lich, ° Nehoben, welche der Gröhe und der Verantwortet feiner Aufgaben entfpricht. onsian Ü^ Einführung von Conferenzen der Straf-^ s°°eamten, an welchen insbesondere der für jede °rz't " bestellte Seelsorger, der Lehrer und der Haus« trol» ^"nehmen haben, wurde die nothwendige Con« einl.s ^ die Richtigkeit des Vorgehens bezüglich jedes ^z men Sträflings mittelst gegenseitigen Austaufches von Gch """»en und Beobachtungen geschaffen. Religionsübung, Wck "7"'^ und Arbeit sollen auf den Sträfling ent- ""No einwirken und ihn der Besserung zuführen. "NW, ^ '" H°"b mit diefer Organisation der Straf. l"n ^ '""ssen aber auch Mittel gefunden werden, derh«/" ^" Besserung entgegengehenden Sträfling nach derart ^"^ den Wiedereintritt in die Gesellfchaft ^^ HU vermitteln, dafs einerseits die Gesellschaft vom gla?^ und deshalb zu di^l'" °uch ungestraft ihr Spiel mit Ihnen treiben Nenn « D°s '^ vorbei; sie sind nun beide frei! an s' ^ Ihrer kleinlichen Rachsucht genügt, nun wohllich '" Meien Sie es in alle vier Winde, wie schänd-hllt' K^ '^"ählich man Sie hintergangen „nd betrogen t>c>nn , .^ben '° das Recht dazu! Aber ich, ich habe Deckn ? ^ Recht zu denken, dass Heinrich von "tue". 5 ^°"«, dem ich Achtung und Theilnahme ^ ^?,blachte, dieser Empfindungen nicht wert war hierher ^"' d"ss ich, jede Rücksicht beiseite fetzend, ^5"'lt bin, um feine Verzeihung zu erflehen!» ihre« s'. ""^ hastigen Bewegung fchlug Antouie be, stolz ^" Worten den Schleier 'vor das Gesicht, und 0'^vch aufgerichtet verließ sie das Zimmer, benn n ^"Me ihr fprachlos nach. Was war ihm Und ^geschehen, dass plötzlich sein ganzes Denken "nd »3, n," wie verwandelt war? Hatte er unrecht zurü/s." "uwnie im Recht? Er hatte das fönst fo hre UN "be Mädchen tödlich beleidigt — das waren schnei ^ "bee follte, konnte er denn einfach Ktriklu. ',""chdem nian ein so frevles Spiel nut ihm ^n hatte? Worin hatte er gefehlt? ^ellln^ ^ zu weit gegauaen? War am Ende doch "km. If " ^lleiufchuldige und hatte ihre Mutter, vor "lit if,,,, ^ ^ntonie keinen Theil an dem Spiel, das M getrieben worden war? H^"" "achsten Tage reiste Heinrich von Decken ab. lehrte pv^c"'"' "^ verfchlossener, als er gegangen, ^ auf feinen großen Besitz zurück. (Fortsetzung folgt.) entlassenen Sträflinge nicht wieber gefährdet wird und al derfeits derfelbe einer guten Aufnahme feitens der bürgerlichen Gefellfchaft sicher ist. Zur Erreichung dieses Zweckes müssen Staat und Gesellschaft vereint thätig sein. In den österreichischen Strafanstalten wird fchon während des Strafvollzuges durch eine Art Progressiv-System auf diefes Ziel hingearbeitet; mit dem Austritte des Sträflings aus der Strafe hat fodann die Thätig-keit der Gefellfchaft einzugreifen. In einer Zeit, in welcher mitunter der Staalsfocialismus — der allerdings zur rechten Zeit und am rechten Orte Ersprießliches'leistet — als Arcanum für Schäden aller Art betrachtet 'wird, werden manche vom Staate ver.angen, dafs er allein und ausschließlich auch den gesicherten Uebergang des Sträfling« in die Freiheit vermittle. Dieses kann jedoch der Staat nicht allein bewirken. Es ist ein Erfahrungssatz, dass nach dem Austritte aus der Strafe für den Sträfling feine'ersten Tage, die fchwierigsten, mitunter schwerer zu ertragen sind als die Strafe felbst. Vom Staate erhält er allerdings seinen Arbeitsve»dienst, vielleicht auch eine Unterstützung aus einem Sträflings-Unterstützungsfonde, und sind dies in den weitaus meisten Fällen die einzigen materiellen Hilfsquellen zu feinem Fortkommen in der Freiheit. Wird nun der entlassene Sträfling von seinen Mitbürgern abgelehnt oder gar zurückgestoßen, und kann er nicht einmal mit dem, was er vielleicht mit faurer Mühe in der Straf-anstatt erlernt, rechtzeitig ein Unterkommen finden, so tritt einerseits die materielle Noth an ihn heran, welche ihn wieder dem Verbrechen in die Arme treiben kann; anderseits wird "der?, Sträfling/"der die Strafanstalt mit den besten Vorsätzen" und wirklich"gebessert verlassen, im innersten verletzt, wenn er, voll Hoffnung auf eine neue, bessere Existenz, von der Gesellschaft zurückgewiefen wird. Enttäuschung und Verbitterung können auch diesen wieder zum Verbrechen verleiten. Hier heißt es nun, mit dem'hergebrachten Misstrauen gegen den entlassenen Sträfling brechen, jetzt gilt es, demselben nicht nur nach^Möglichkeit durch Gewährung^ von Arbeit und'sonstige!materielle Förderung, sondern > auch — was in fo vielen Fällen weit mehr bedeutet als materielle Unterstützung — mit warmem Herzen, aufmunternden Worten und gütigem Rathe entgegenzukommen. Hier haben eben Imponderabilien mitzuwirken, über die wohl die Gefellfchaft, nicht aber der Staat verfügt. Zu diesem Entgegenkommen gegenüber dem entlassenen Sträflinge ist die Gesellschaft umfomehr verpflichtet, als sie damit oft nur den Schaden gutmachen hilft, den mit« uuter mangelhafte Zustände innerhalb der Gefcllfchaft verursacht haben. Ein solches Entgegenkommen der Gesell-schaft gebieten aber auch die Humanität, wie nicht minder der eigene Vortheil, der für die Gesellschaft darin liegt, dass durch die erreichte dauernde Besserung des Sträflings'ein Rückfall desfelben verhindert wird. Diefe Unterstützung entlassener Sträflinge kann die Gesellschaft naturgemäß wirtfam nur in größeren Ver-bänden, den Sträflingsschuhvereinen, erreichen; nur durch solche erscheint eine planmäßige, einheitliche und entsprechend ausgedehnte Action gesichert, insbesondere werden am sichersten im Wege der Vereine immer größere Ne-völlerungslreise für obigen Zweck gewonnen. Die Strästingsschuhvereine bilden somit den Schlussstein eines humanen und zugleich auf dauernde Erfolge bedachten Strafvollzugsfnstems. Die daraus sich ergebende Nothwendigkeit solcher Vereine bringt es mit sich, dass der Staat diefelben mit allen ihm zugebote stehenden Mitteln zu fördern trachtet. So erfreuen fich denn auch in Oesterreich die be« bereits in einzelnen Kronländern bestehenden Sträflingsschuhvereine der staatlichen Förderung, und es hat das Ministerium des Innern in einem bereits im Jahre 1860 herausgegebenen Erlasse die Behörden angewiesen, im allgemeinen Interesse den aus den Strafanstalten austrctenden Sträflingen den Uebergang zu einer ehr-baren Befchäftigung zu erleichtern, sie gegen die Gefahr des Rückfalles zu sichern und zu dem Zwecke ihre Unter-stühung in Vereinen zu fuchen, welche fich der aus den Strafanstalten entlassenen Individuen aus christlicher Liebe, Humanität und Opferwilligleit für das allgemeine Beste annehmen. Nunmehr tritt auch in unserem engeren Heimat» lande das Streben zutage, mit vereinten Kräften die während der Haft begonnene Besserungsarbeit an den Sträflingen zu vollenden. In Laibach ist die Bildung eines . Unterstühungsvereines für entlaf. sene Sträflinge aus Krain», dessen Statuten behördlicherseits bereits genehmigt wurden, im Zuge. Das Gründungs-Comiti besteht aus folgenden Mit-gliedern: Dr. Sebastian Elbert, Domcapitular; Karl Leslovic, Hausbesitzer; Josef Pajl, t. k. Staateanwalt; Dr Franz Papez, Landcsausschuss-Äeisihrr und Ndvocat; Karl Paraskovich, k. l. Strafanstalt«-Dinttor; Karl Ritter von Strahl, l. k. Landesgerichtsrath und Guts-besitzer; Mathias Ritter Zitterer von Casa Eaval-china, l. und k. Hauptmann i. R. und Gemeinderath, und Anton Zlogar, Strafanstalts-Curat. Jeder der Genannten nimmt vorläufig Beitrittserklärungen zum Vereine entgegen. Mitglied kann jede Person ohne Unterfchied des Gefchlechtes sein, welche ent- weder ein- für allemal einen Gründungsbeitrag von zwanzig Kronen ober einen Jahresbeitrag von mindestens einer Krone leistet. Der neue Verein präcisiert in seinen Statuten den Vereinszweck dahin, entlassene Sträflinge, welche zu irgend einer Gemeinde Krains zuständig sind oder in derselben ihren ordentlichen Wohnsitz haben, durch ihr Verhalten während der Strafdauer der Hoffnung auf Besserung Raum geben, und die Fürforge des Vereines freiwillig in Anspruch nehmen, in ihrem Streben, in der Freiheit auf redliche Weife ihr Fortkommen zu finden, mit Rath und That zu unterstützen, insbesondere ihnen Arbeit und Verdienst zu verschaffen und sie auf folche Art vor dem Rück-falle zu bewahren. Seinen Zweck wird der Verein dadurch zu erreichen trachten, dass er für entlassene Sträflinge Arbeit und Verdienst vermitteln, ihnen nach Bedarf Arbeitsgeräth-fchaften verschaffen, den Absah ihrer Nrbeitsproducte erleichtern und sie nach Erfordernis zeitweilig verpflegen, eventuell mit kleinen Geldbeträgen unterstützen wird. Be» fonders wird der Verein auch darauf fehen, dass seine Schützlinge ihren religiösen Pflichten nachkommen. Die conftituierende Versammlung wird am 19len November d. I. um halb 11 Uhr im Vcrhandlungssaale des l. l. Landesgerichtes Laibach, Chröngasse Nr. 11 H., stattfinden. Dem Gründungs-Comiti ist von hoher kirchlicher und staatlicher Seite die thatkräftigste Förderung des Vereines zugesichert worden. Die geringe materielle Bei-tragsleistung der Mitglieder und der edle Zweck des Vereines lassen auf eine bedeutende Betheiligung an dieser guten Sache schließen, und erwarten wir von Seite der Bevölkerung unferes Kronlandes diefe Betheiligung umfomehr, da sie schon so oft ihren humanen Sinn und ihre Opferwilligkeit an den Tag gelegt hat. In dieser Erwartung bringen wir dem in Gründung begriffenen Vercine unsere volle Sympathie entgegen und wünschen den Männern, welche die Gründung des Vereines in die Hand genommen und demselben ihre Kräfte > geweiht, vollen Erfah ihrer edlen, der Allgemeinheit sowohl wie ihrem gefallenen Mitbürger dienende Hingebung. __________ — (Lebensrettungs-Tazlia.) Die Landesregierung hat dem Franz Oftrelic, Müller in Munlen-dorf, anläfslich der am 22. August 1893 mit eigener Lebensgefahr bewirkten Errettung der Maria Rakic vom Tode des Ertrinkens im Gurlstusse die gesetzliche Lebens-rettungs-Taylia im Betrage von 26 fl. 25 kr. zuerkannt. — (Auslosung der Geschwornen.) Bei der am 13. November 1893 beim l. k. Landes- als Schwurgerichte in Laibach vorgenommenen Auslosung von zwei Haupt- und zwei Crgänzungs-Geschwornen für die am 27. November 1893 beginnende vierte Schwurgerichts-Scssion wurden ausgelost, und zwar als Haupt-Geschworne die Herren: Puppo Karl. Handelsmann in Krainburg; Tomsik Michael, Grundbesitzer und Rothgärber in Hnb bei Oberlaibach; als Ergänzung«» Geschworne die Herren: Kraschowitz Alois, Buchhalter; Hren Josef, Hausbesitzer, beide in Laibach. — (Stadtbeleuchtung.) Aus acht Laternen auf dem Rlllhhausplahe strahlt seit einigen Tagen das Nuer'fche Gasglühlicht. Dem Vernehmen nach handelt es fich vorderhand um eine probeweife Einführung diefer anerkannt ausgezeichneten Neleuchtungsart. Wünfchenswert wäre es, wenn die städtifche Verwaltung endlich auch den zahlreichen Nefchwerden der Bewohner von «Neulaibach» Gehör schenken und für eine bessere Beleuchtung der Erjavec- und Triesterstraße sorgen würde. Da« romantifche Dunkel, in das frequente Straßen nun seit langem gehüllt sind, gehört kaum zu den Lichtpunkten unserer schönen Stadt. — (Sanitäts - W 0 chenbericht.) In der Zeit vom b. bis 11. November kamen zur Welt 15, dagegen starben 18 Personen, und zwar 3 an Tuberculose, 2 an Entzündung der Athmungsorgane, b an Altersschwäche und 8 an anderen Krankheiten. Unter den Verstorbenen befanden sich 6 Ortsfremde und 6 Personen aus Anstalten. Infectionstranlheiten wurden gemeldet: 2 Scharlachfälle und je ein Fall an Typhus und Diphtheritis. — (Die Concertfaifon) beginnt aus verschiedenen Gründen heuer später als in den verflossenen Jahren. Den Beginn machte das Concert Sauer, dem nun das böhmische Streichquartett folgt. In der letzten Woche dieses Monates veranstaltet die philharmonische Gesellschaft ihr erstes Gesellfchaflsconcert, die «Glasbcna Matica» hingegen ihr erstes Saisvnconcert Mitte December. Die Kammermusilabende unserer Philharmoniker haben durch die Erkrankung des Eoncertmeisters Herrn Gerstncr eine beklagenswerte Verzögerung erfahren, doch hoffen wir, dass uns in nicht zu ferner Zeit der intime Kunstgenuss umfomehr erfreuen wirb. — (Das böhmischeQuartett) veranstaltet, wie wir fchon gemeldet, am kommenden Sonntag einen Kammermusilabend im Saale des landschaftlichen R-doutenfaales. Das Quartett besteht aus den Künstlern: Karl Hoffmann (1. Violine). Josef Sut (2. Violine). Oskar Nedbal (Viola) und Otto Brrger (Cello). Das Programm lautet: 1.) B. Smetana. Quartett in ll-nwll: «Aus meinem Leben»; ^.Ii^lu vivo n,pk»»ic)imw, Laibachcr Zeitung Nr. 263. 2252 16. November 1898. ^lle^ro moäsrato alia polka, I^ar^o »ogtonnto, Viv»c6. 2.) I. Vrahms: Sonate für Violine in ^-äur. 3.) N. Dvorak: Quartett in Ns-äur, op. 54. Wie zu ersehen ist, umfasst die Vortragsordnung durchgehends Novitäten, deren Schwerpunkt in der ersten Nummer, dem Quartette von Smetana, zu suchen ist. Ueber den poetischen Inhalt und hohen musikalischen Wert dieser Glanznummer spricht sich die Kritik einstimmig in bewundernder Weise aus. Die hervorragenden Leistungen der vier Künstler erregten überall das Entzücken des lunstverständigen Publicums und fanden selbst bei dem sonst strengen Urtheil berufener Kritiker unbeschränkte Anerkennung. — (Unterkrainer Bahnen.) Mit gestrigem Tage ist der VII. Nachtrag zum Localtarise der l. k. Staatsbahnen in Wirksamkeit getreten, nach welchem rücksichtlich der Unterkrainer Bahnen Tarifermäßigungen für die Artikel Holzkohle, Brennholz und mineralifche Kohle enthalten sind. Die Einführung ermäßigter Taxen für Transporte von Schnitt- und Bauholz in Wagenladungen im Verkehre nach Trieft ist demnächst zu gewärtigen. — (Slovenisches Theater.) Die Oper »V voänjaku» bildet nun seit einer Reihe von Jahren ein wertvolles Repertoirestück der slovenischen Bühne, das bei jeder Reprise mit außergewöhnlichem Beisalle aufgenommen wird. Inbetress der gestrigen Vorstellung wollen wir uns einfach auf die Constatierung der Thatsache beschränken, dass die Oper vor gut besuchtem Hause in Scene gieng und sowohl den Solisten (Fräulein Riha, Frau Gerbic, Herrn Benes und Herrn Vasice!) als auch dem Chore reichliches, wohlverdientes Lob einbrachte. Im scenischen Theile wären die nicht immer glücklich angebrachten Lichteffecte auszustellen. Vor der Oper wurde der Einacter «Dva ta^i» gegeben. Wenn derselbe trotz des ausgezeichneten Spieles dts Herrn Norstnit nicht zu voller Wirkung gelangte, so ist dies weniger der anfangs schleppenden Handlung, als der Lässigkeit der Herren Danilo und Loviin zuzuschreiben, die ihre Rollen wieder einmal nicht memoriert hatten. Es wird uns nachgerade lästig, fast jedesmal denselben Fehler an denselben Personen rügen zu müssen. —n— — (Krainischer Lehrerverein.) Den von uns bereits angekündigten Bericht über das «Zifferblatt», ein neues Lehrmittel für den Rechenunterricht, erstattete in der gestern stattgehabten Monatsversammlung Herr Oberlehrer Venda. Das Zifferblatt, ein steifes Blatt Papier, welches auf der einen Seite die Zahlen 1 bis 9, auf der anderen die Zahlen 1 bis 100 trägt, dient zur gründlichen Einübung des Einmaleins sowie der anderen vier Grundrechnungsarten, Der neue Lehrbehelf besitzt so bedeutende Vortheile, dafs seine allgemeine Einführung in unsere Volksschulen nicht lange auf sich warten lassen wird. Erfinder des Zifferblatte« ist Herr Emil Thun, Lehrer zu Plan bei Marienbad in Böhmen. — (Vrnteresultat.) Nach uns zugehender Mittheilung wird das heurige (krnte-Ergebnis im politischen Vezirte Krainburg im allgemeinen als sehr gut bezeichnet, indem sämmtliche Getreide < Arten — erste und zweite Frucht — sowohl quantitativ wie qualitativ sehr gut gerathen sind und nebstbei der Strohertrag sehr günstig ausgefallen ist. Desgleichen sind die Hülsenfrüchte und die Knollengewächse sehr gut gediehen. Die Heuernte war in« folge der großen Trockenheit im Frühjahre quantitativ schlecht. Dieser Aussall wurde jedoch infolge der in den Monaten Juli und August eingetretenen Feuchtigkeit durch eine ausgiebige Ernte bci den Futterträutern und durch das günstige Ergebnis der Grummetfechsung größtentheils gedeckt. Die Obsternte war durchschnittlich eine gute, ins» besondere im Vischoflacker Gebirge und in den am Fuße der Karawanlen liegenden Gemeinden. Von diesem günstigen Resultate der Ernte sind nur auszunehmen die Gemeinden Hrastje, St. Iodoci, Maociö, Strasisch und Alt« lack, indem in denselben die erste Frucht durch Hagelschlag theilweise ganz vernichtet, theilweise aber arg beschädigt wurde, wodurch mehrere Besitzer in Nothlage gerathen waren. Denselben wurde jedoch durch die vom Landes« ausschusse gewährte Unterstützung von 1500 fl. wesentlich geholfen, und find aus Anlass des gedachten Elementarschadens den betroffenen Landwirten auch die gesetzlichen Gteuernachlüsse bewilligt worden. —o. — (Infektionskrankheiten.) Die Typhus« lrankheit hat in den Gemeinden Nillichgraz, Schwarzen« berg, Presser und Moste abgenommen, in den Gemeinden Zelimlje, Dobrunje und Franzdorf hingegen etwas zugenommen. Der dermalige Stand beziffert sich im ganzen noch auf 54 Kranke. Seit dem Entstehen dieser Epidemie sind 181 Personen erkrankt, 112 genesen und 15 ge-ftorben. In zwei Ortschaften der Gemeinde Oberlaibach und Horjul erkrankten kürzlich einige Kinder an der Ruhr, in Nrunndorf hingegen einige an Scharlach. —a. — («Laibacher Schulzeitung.») Von dieser Monatsschrift des «Krainischen Lehrervereines» ist soeben Nr. 11 erschienen, und es liegt derselben die im October zurückgebliebene Plansllzze von Laibach bei. Der Inhalt weist aus: «Zur Geschichte des Laibacher Volks« theresiamsch-josefinischen Zeitalter-, vom Julius Wallner; «Der W nd7 w^ v°n Irene Spenner- ^vcnvl m ^z«n, M.tcheiwngen verschiedenen Inhalte« * (Circus Corradini.) Die Leistungen dieses Unternehmens gehören unstreitig zu dem Besten, was auf dem Gebiete der Reitkunst, Pferdedressur, Gymnastik und der sonstigen Circuskünste zu finden ist. Das Programm ist reichhaltia, abwechslungsreich, und die einzelnen Pro-ductionen werden von Kräften ersten Ranges mit bewun-dernswerter Eleganz und Kühnheit ausgeführt. Leider ist der Besuch sehr schwach, was einzig und allein auf die gegenwärtige, folchen Unternehmungen nichts weniger als günstige Jahreszeit zurückzuführen ist. Wie wir hören, werden nur noch einige Vorstellungen stattfinden. — (Vom Theater.) Heute gelangt zum zweiten-male in dieser Saison die romantische Oper von Kreuher «Das Nachtlager in Granada» zur Aufführung. Nachdem die Wiedergabe dieser Oper nach dem jüngsten schönen Erfolge zu den besten Vorstellungen dieser Saison gehört, erschiene ein guter Besuch umso gerechtfertigter, da das Theater bei der ersten Inscenesetzung fast leer war. * (Selbstmord.) Am 9. d. M. hat sich der Besitzer Franz Zevnil aus Beischeid, politischer Bezirk Kram-burg, in seiner Wohnstube an einem Trambaume erhängt. Häusliche Zerwürfnisse dürsten das Motiv dcs Selbstmordes gewefen sein. i-. — (Die General-Inspection der österreichischen Eisenbahnen) hat an die Bahnverwaltungen einen Erlass gerichtet, mit welchem dieselben aufgefordert werden, Vorsorge zu treffen, dass die für die Sicherheit des Betriebes gefährlichen Bäume ehestens ent» fernt werden. — (Canonisch installiert) wurde der hoch« würdige Herr Josef Novak auf die Pfarre Schallenberg. Neueste Nachrichten. Zum Ministerwechsel. Vorgestern vormittags versammelte sich das Be-amtenpersonale des von seinem Amte scheidenden Ministers R. v. Zaleski in den Bureaux am Schillerplahe, mo um 12 Uhr der neuernannte Landsmannmimster Ritter v. Iaworsti erschien. Von seinem Amtsoorgcwger begrüßt, nahm Se. Excellenz der Herr Minister Ritter v. Iaworski die Vorstellungen der ihm zugetheilten Ne-amten entgegen, worauf er sich in ganz besonders warmen Worten an Se. Excellenz Ritter v. Zaleiki wandte und ihm für die rege und freundliche Unterstützung dankte, die ihm in feiner Eigenschaft als Obmann des Polenclubs seitens des scheidenden Landsmann-ministers stets zutheil wurde. Der ehrenvollste Lohn und das schönste Zeugnis für den zurücktretenden Staatsmann seien die erhabenen Worte seines Monarchen. Allerhöchstwelcher ihm für die seiner Person, dem Staate und dem Heimatlande geleisteten Dienste seinen kaiserlichen Dank ausgesprochen habe. — An Se. Exc. Herrn Dr. v. Plener sind anlässlich seiner Ernennung zum Finanzminister von überaus zahlreichen Gemeinden und sonstigen Corporationen in warmen Worten gefasste Glückwunschkundgebungen gerichtet worden. ______^^ Parlamentarisches. Die nächste Sitzung der Herrenhauses findet gleich jener des Abgeordnetenhauses behufs Vorstellung des neuen Cabinets und der Entgegennahme seiner Erklärung. Donnerstag den 23 d. M. statt. Unmittelbar nach dem Wiederzusammentritte des Abgeordnetenhauses wird auch der Nusschuss für die Ausnahmsverordnungen seine Arbeiten wieder aufnehmen und wohl auch bald seine Anträge dem Plenum unterbreiten. Gelegranrnre. Wien, 15. November. (Orig.-Tel.) Unter immenfer Betheiligung der officiellen Kreife fand die Beerdigung des ehemaligen Ministers Freiherrn von Bach statt. Se. Excellenz Ministerpräsident Fürst Windisch - Grätz ließ sich wegen leichten Unwohlseins entschuldigen. Graz, 15. November. (Orig.-Tel.) Bei der Verabschiedung von den Landesbeamten betonte Handelsminister Graf Wurmbrand in seiner Rede, er sei von Sr. Majestät dem Kaiser in schweren Zeiten auf ein anderes Schaffensfeld berufen worden, er werde jedoch nicht aufhören, geistig mit dem Heimatlande verbunden zu bleiben; er spreche die Hoffnung aus, dass er die Unterstützung der Abgeordneten der Alften-länder finden werde. Zum Schlüsse sprach der Minister die Bitte aus, seine zukünftigen Leistungen nicht nach den Erfolgen, sondern nach dem guten Willen zu beurtheilen. Budapest, 15. November. (Orig.-Tel.) In der Conferenz der liberalen Partei erklärte Wekerle auf eine Anfrage, dass Veränderungen im Ministerium weder in Aussicht genommen noch iu Combination gezogen worden seien. Die diesbezüglichen Blättermeldungen seieu unbegründet München, 15. November. (Orig.-Tel.) Vormittags um 11 Uhr faud die Civiltrauung Sr. k. k. Hoheit des Erzherzogs Josef August mit der durchlauchtigsten Prinzessin Auguste statt. Hierauf begab sich der Hochzeitszug in die Hoskirche, woselbst Erzvischos Freysing die Trauung vollzog. Es folgten die Gratulationscour und ein Familiendejeuner. Um 5 Uhr nachmittags reisten die Neuvermählten nach Salzburg ab. Seme Majestät der Kaiser ist abends nach Wien zurückgekehrt. Monza, 15. November. (Orig.-Tel.) Se. Excellenz Minister Graf Kälnoky ist in Begleitung Brins uno Nigra's um 4'^ Uhr nachmittags hier angekommen. Sle wurden auf dem Vahnhofe vom Generaladjutanten des Königs empfangen. Graf Kälnoky wurde vom Könige in eineinhalbstündiger Audienz empfangen, sodann der Königin vorgestellt.' Abends fand ein Diner statt. D« Abreise erfolgt morgen. Paris, 15. November. (Orig.-Tel.) Das Amtsblatt meldet, Lozs sei zum Botschafter in Wien ernannt worden. Belgrad, 15. November. (Orig.-Tel.) Die vom Könige in der Skupschtina verlesene Thronrede yev das Budget pro 1894 hervor, worin das GleichgewM hergestellt sei, erwähnt des Handelsvertrages mit Ms-land, wodurch Freundschaftsbande zum mächtigen Slavenreiche angeknüpft wurden, betont, dass die Beziehungen zu allen Staaten freundliche seien und die Regierung ununterbrochen bemüht wäre, alle übernommenen ""-pflichtungen loyal zu erfüllen. Cholera. Lemberg, 14. November. In Galizien sind seO Neu-Erkrankungen und 1 Todesfall an Cholera vor gekommen. 4 Erkrankte sind genesen. ^ ., Budapest, 14. November. Von gestern auf YeM sind im Bacs-Bodroger Comitate 1 Todesfall, lm Marmarofer Comitate 2 Erkrankungen, 1 TodesM, im Neutraer Comitate 1 Erkrankung und in BudaP^ 2 Erkrankungen und 1 Todesfall an Cholera voi gekommen._______________________________^^- Angekommene Fremde. Am 12. November. ^. .«H. Hotel Elefant. Didic, Bürgermeister, Idria. — Ried, Auris^ — Havas, Grohkanischa. — Vremiero, Privat, St. «en-Ogrizel, Kaufmanns. Gattin, Sauerbrunn. — Jaks" >-" milie, Laibach. — Nedaniö. Vuccari. — Nosan, ^ttew?. Kahn, Marburg. — Friedmann, Oesterreicher, Kflte.: -"" Heim-Schreiner, Wien. «», Hotel Stadt Wien. Schefftl, Fabrikbesitzer; Zuckerbäcker, " bitschel und Teden, Kflte., Wien. — Neumann, Kfm,. ^ ,? — Zernel, Kfm., Rann. - Perlo, Kfm., Cilli. - "°" Reis., Prag. — Primozic. Großlaschih. — Stein, Z""""«^ Hafner, l.l.Postbeamter, Trieft. — Scbenilar, Rakel. -^ " jancic, Kaplan, Senosetsch. — Schindler, Vreelau. ^ ^ Hotel Bllierischer Hoi. Vartl, l. l. Postofficial, Laibach. ^ U. Kump. Hausierer, Kcrudorf. —Prelcsnil. Weinhandlcr, ^" ' Hotel Eü'dblllmhof. Wrischer, Stationsvorsta!ld,Pisino.-^^" Bahnmeister, Dignano. — Groftscheid, Graz. «»«,,rt (Yasthof Kaiser von Oesterreich, ^edan. Maurer. Rudolss^^ Verstorbene. „« Den 1 5. November. Maria Ärojan, Private, ^Z, Rosengasse 17, Schlagstuss. — Margaretha Wilner, "" Gattin, 79 I.. Wienerstraße 85, Schlagfluss. Volkswirtschaftliches^ «. Lailmch, 15. November. Auf dem heutigen Markte 1'^ schienen: 2 Wagen mit Getreide, b Wagen mit Heu uno 12 Wagen und 2 Schiffe mit Holz. __________________Durchschnitts«Preise. _^—^7? Ml:, M»^ ?^7?lI Weizen pr.Meterctr. 7 55 8 50 Nutter pr. Kilo. . "^^.^- Korn » 6—6 50 Eier pr. Stück . . " ,, ^ -^ Gerste » 6 - 6 — Milch pr. Liter . . ^7 ^ -^ Hafer » 6!65 7 50 Rindfleisch pr. Kllo ^ Vß ^. ^ Halbfrucht » ----------------> Kalbfleisch ' 5«^-^ Heiden » 8 10 8 50 Schweinefleisch » ' äg ^-"" Hirse . 5 - 6 - Schöpsenfleisch» ^5 ^ Kukuruz » 5 »0 6 — Hähndel pr. Smcl ^ ' ^. ^- Erdäpfel 100 Kilo 2! 14------- Tauben ' 5^0 ^ ^ Linsen pr. Heltolit. 12------- Heu pr. M.'Ctr. . ^7 ^ ^ Erbsen » 12------- Stroh ' ' ssisolen » 8------------ Holz, harte« pr- « ... ^ ^ Riudsschmalz Kilo 1-------- Klafter ^^.^ Schweineschmalz » 68------- — weiches, » ^, 84 ^ Speck, frisch . 58------- Wein,roth., W0 L,t. ^ ^ — geräuchert » — N6------- — ""'si"- ' ^««^ Z s^L > «__________ ?U.Mg^?37 0 i^'^'wiMIll'^s^bewol ^ 15.2 »N. 7A4 7 30 NO. schwach bewo" 9 » Ab. 733 ? 2-0 windstill a-8°, gle'<* VeMtt. — Das Tagesmittel der Temperatur '^^. dem Normale._________________^_———^T^^Sly Verantwortlicher Redacteur: Julius Ol,m-IanUi5 V meiste und farbine Seidenstoffe von 45 «r. ^ (c>r > Metrr - glatt, gestreift, larriert. gemustert, Aa"°, ^po" ^ 240 verfch. Qual. und 2000 uersch. ssarben, DcW!" . U. B' und zollfrei. Muster umgehend. Vriefe kosten ^" 16"^ karten 5 kr. Porto nach dcr Schweiz, ^,, M'^I Laibllcher Zrlwng Nr. 263- _____ 2253 16. November 1893. Andes-TlMter in Laibach. ^. Vorst. (Abonn.°Nr. 31.) Unncrader Tag. heute Donnerstag ^6. November zum zweiten und lchtenmale: Das Nachtlager in Granada. Romantische Oper in zwei Acten von Conrad in K r c u tz e r. ^- T?xtc und Musilalien hiezu sind stets vor-"'h'» in der Auchhandlunq Jg. v. Klein» "ayr H Fed. Namber«. !Ncracn Freitag ^?. November Das lehtr Wort. AllerneuestB GesellschäftssDiBlB flfr Jung und alt hochinteressant, ferner Kinderspiele ttnd'S^ großer Auswahl zur Unterhaltung VÄ8Srdeni SyTo57mM . Fr. Stampfel ^^«•oh, Congres«platz, Tonhallo. fe! Tropen-Duft Neu! Vo» der Parfümerie Union, Berlin Atom11 r^in von herrlichem, entzückendem ina- Flaschen zu fl. 1 — und 1-25 zu j, haben bei: (3566) 4-4 ^3; Stampfel und Ernest Jennlker. ^1)3-1 Nr. 5993. Curatorsbestelluntt. tvi^ ? k' k. Bezirksgerichte Oberlaibach l,^ h'ennt belannt'gemacht, dass für G.. .^"bekannt wo befindlichen Franz la^" ^n Setnica Herr Anton Za-Ml von Nillichgraz zum Curator :^l vo^ bestallt und'demselben der V. scheid hcin^? October 1893. Z. 5793, be- ^ wurde. 4 w"' ' Bezirksgericht Oberlaibach am Member ,893. WS) 31-3 j^SöT n Razglas. ^ila* 25- novembra 1893 Jerj ». se bode druga eksek. dražba joèes neriè iz VavPèe Vasi «pada-*eml,?;./Odno na 80 8old- cenjenega Semii vložna št- 1904 kat obè-^ j* Poprejftnjim pristavkom. dne Aßkr- okrajno sodišèe v Metliki >-^i_2ktobra 1893. (492?) 3^3---------------STA k Oklic cVršilne zemljišèine dražbe. daip ' kr> °krajno sodisöe na KrSkem C Znanje: h D , pr°Snjo Vilhelmine Globoènik ^ndefhVe 'n Karola WasserJa iz Jordan °'a (po pooblasèencu Martinu šilQa ^ '^Jrnajne) dovoljuje se izvr-Ha 2^da? ^anez Tosantovega, sodno vWa , K°ld- cenjenega zemljiäca 2a t kaL obè' Krške-c«^^>u^r:^ fw.^-Apparateu.Utensiliei^ z. zuser's z«nße«pß«lßtt HIM »W^>^V^t^"' 2. @roets$el; ftfagenfttrt: 21. Sgger, 3>r. (5. Annies; »ot?#bcr 22,840.056-— Auszahlungen für Versicherungs- und Rentenverträge und für Rückkäufe etc. seit Bestehen der Gesellschaft (1848)...... , 271,900.620-— In der letzten zwölfmonallichen Geschäftsperiode wurden bei der Gesellschaft für.................... » 125,732.050 — neue Anträge eingereicht, wodurch der Gesammtbetrag der seit Bestehen der Gesellschaft eingereichten Anträge sich auf » 1.853,916.605-— stellt. — Prospecte und Tarife, auf Grund welcher die Gesellschaft Polizzen ausstellt, sowie Antragsformulare werden unentgeltlich ausgefolgt durch die General-Repräsentanz in Laitach, Triesterstrasse Nr. 3 bei (itiiido Zeschko. («l) 12—10 »Giasbena MaticaW Ljubljani. V nedeljo toe 19, noYcmiira leta 1893. v redutni dvorani KONCERT „èeškega kvarteta" Prva vijolina: Karol Hoffmann. Druga vijolina: Joilp Buk. Vijola: Oskar Nedbal. Vijolonèelo: Oton Berger. Vzpored: 1.) B. Smetana: Kvartet E-mol „Iz mo-jega življenja". Prvi stavek: Allegro vivo appassionato. Drugi stavek : Allegro m ode rat o alia polka. Tretji stavek: Largo sostenuto. Cetrti stavek: Vivace. 2.) J. Brahms: Sonata za vijolino A-dni" 3.) A. Dvorak: Kvartet Es-dnr, op. 51. Zaèetek toöno ob 7. url zveöer. Cena prostorom: Cercle k 2 gold., se-deži prve vrste a I gold. 50 kr., druge vrste a I gold., tretje vrste a 80 kr., sedeži na galeriji a I gold., vstopnice v parter a 40 kr., za dijake ä 20 kr. — SedeŽi in vstopnice se dobivajo do koncertnega veèera pri knjigo-tržcu gosp. A. Zagorjanu na Kongresnern trgu St. 7 in na veèer koncerta pri bla-gajnici. Geld-Darlehen erhalten anständige Leute jedes Standes auf Schuldschein, Accept, eventuell auch auf Personal-Credit gegen mäßige Zinsen und rückzahlbar in kleinen Raten durch Vermittlung des Oe. Roaenzweig, Budapest, Neselejtsgasse Nr. 7. (5124) 4—1 Ein Knabe welcher zwei Real- oder Gymnasial-Classen absolvierte und der sloven, wie der deutschen Sprache vollkommen mächtig ist, wird in Lehre genommen bei (5127) •Jegflio Äc Leskovic Spezerei waren-Handl ung. Am Polanadamm Nr. 12 im ersten Stock ist ein hübsch möbliertes Moiatiw mit ganz separatem Eingänge sogleich zu vergeben. (5128) (5090) Nr. 9744. Bekanntmachung. Vom k. k. Landesgerichte in Laibach wird bekannt gemacht, dass die Notariatsacten desk. k.Notars Franz Erhouniz in Reifnitz, betreffend seine Amtsthätigkeit daselbst, in das diesgerichtlichc Notariats« archiv übergeben worden sind, woselbst Ausfertigungen derselben gegen Erlag der gesetzlichen Gebüren erhoben werden können. Laibach am 4. November 1893. (4941) 3—3 St. 7075. Oklic. Neznano kje bivajoèima Juriju Favlièu iz Nadleska St. 21 in Antonu Korenu iz Nadleska St.. 33, oziroma njunim neznanim pravnim naslednikom, se naznanja, da se jim je postavil Fr^an Ferušek iz Podcerkve ßtev. 22 skrbnikom na èin, in sicer prvemu na tožbo Janeza Pavlièa iz Nadleska štev. 21, drugemu na tožbo Matevža Peruška iz Nadleska St. 3 radi pri-posestovanja solasti do pare. St. 1062/1 in 1062/2 dav. obè. Podcerkev, po ka-terih se je narök v skrajšanem po-stopku doloèil na 12. decembra 1893, dopoldne ob 9. uri, pri tukajšnjem so-disèi. Stvar se bode razpravljala s po-stavljenim skrbnikom, ako se ne ime-nuje drug zastopnik. C. kr. okrajno sodišèe v Loži dn6 21. oklobra 1893.