Sri***ertti«t6 * Preis«: Für Laibach: «anzjihng . . 8 fl. 40 kr. Halbtührig . . 4 , 20 , «trrteljthrig . 2 » 10 , Monatlich... - „ 70 , SM11 bet Post ««nrjichrig 12 fl. ValdjShrig.............. 6 „ •bttetiatrig.............8 „ Laibacher Für Zustellung in# Hau» ^»ttelj. 25 ft., monatl. 9 ft. Einzelne Nummern 6 kr. TJ ayblalt Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Mannlkriple nicht zmückgesendet. Retzaetto»: «ahnhosgaffe Nr. Ib. Er»rditto«s- * Inseraten-Bureau: «ongreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. 6. Klein-mayr 6 ged. Bamberg.) JusrrtiouSvrets«: Für die einspaltige Petitzeile . & 4 fr., bei wiederholter ©u* schaltung i 3 ft. Anzeigen biS 6 geilen 20 ft. »ei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complieierten Satz besondere Vergütung. Nr. 137. Montag, 18. Juni 1877. — Morgen: Juliana F. 10. Jahrgang. In zwölstei Stunde! (Allen LandiagSwählern gewidmet) (Schluß.) X. Wenn wir der Landtagsmajorität bisher das Beiwort „national" brigesrtzt haben, so möge man uns deshalb nicht mißverstehen und darin nicht etwa unsererseits einen Antagonismus gegen dir Stammeseigenheiten des Volkes und Landes finden, welchem wir ja selbst angehören und dessen geistige Entwicklung und dessen materielles Gedeihen wir mit derselben Wärme de» Herzens wünschen und fordern möchten, wie nur irgend einer sonst im Lande. Nicht dem so reich begabten slovenischen Volke; — nicht der ebenso begreiflichen als berechtigten Simpathie zu dem Lande, das die Gräber unserer Väter th sich schließt und die Heimstätte birgt, an der unsere Wiege stand; — nicht der Sprache des Volkes» die uns ron Jugend an theuer war und uns durch Preöiren» herrliche Dichtungen nahezu rin Heiligthum geworden; — nicht dem gilt und galt unser Kampf. Wogegen sich unser sittliches Bewußtsein sträubt, wogegen wir, ob Sieger oder besiegt, zu kämpfen nie ermüden werden, das ist der einseitige Fanatismus, das ist der widerliche Eigennutz derjenigen, welche das Nationalgefühl als Werbetrommel umhängen und damit nicht etwa dir Geschäfte des Landes und des Volke», sondern nur ihr eigenes persönliches Interesse betreiben. Jenem nationalen Größenwahne haben wir Fehde geschworen, die niemals frägt, wie viel Schweiß an jedem Um» lagskreuzer hängt und woher das Land die Kosten nehmen werde, sondern sorglos in den Tag hinein Ausgaben bewilligt, von denen regelmäßig irgend ein Nebenvortheil auch für den häuslichen Herd zu erwarten ist. — Jener Heuchelei gilt unser Kampf, die öffentlich über den schweren Steuerdruck ihre verlogenen Thränen weint, in den geheimen Klubs aber keinen Anstand findet, ihn durch Umlagen für ganz unrichtig sogenannte Landeszwecke zu verdoppeln; jener sündigen Gleißneret, dir auch zur bewußten Lüge greift, um den Landmann in Unkenntnis der wahren Sachlage zu erhallen, dafür aber aus deffrn Sacke einige Gulden mehr zu nehmen. Was wir bekämpfen, ist jene dünkelhafte Talentlosigkeit, die, wett sie sich mehr oder minder correct In der Mutter, spräche auszudrücken versteht, nun glaubt, damit alle ändern Disziplinen ersetzt zu haben, und in auf-dringlicher Weise überall als unfehlbarer Meister gelten will, während fie doch so vieles erst selbst noch zu lernen hätte. Wogegen wir uns stemmen, das ist jene beschränkte Auffassung de« geistigen und Volkslebens, jene engherzige Religion des Nativismus, die an allen sonst noch so segrn-rrichen Errungenschaften achselzuckend vorübergeht, ftbald sie nicht im heimischen Kirchspiel entstanden, dafür aber alle« auch noch so Mittelmäßigr mit dickem Weih-rauchequalm umräuchert, woferne ihm irgend einer dieser Nationalen Gevatter gestanden ist. Dem, und nur dem gilt unser Kampf. — Wa» diese Sorte von Nationalen während ihrer zehnjährigen Mißwirtschaft dem Lande und dem Volke bereits geschadet, das wird Volk und Land ebenso wenig verschmerzen, al» dir Geschichte Krain» überhaupt vergessen. Ist es doch, als läge die Hand der Vorsehung schwer auf dem Treiben dieser Partei, denn, wa» immer fie in ihrem dünkelhaften Größen-wahne zu schaffen versuchte, traf der Fluch de» Mißerfolge» und des Verderbens. 3Jiit, welcher. Selbstüberhebung, mit welchem Pompe und mit welchen gleißnerischen Veriprechunaen ging man an die „Slovenifierung de« Kapital«", indem man die „Banka Slooenija" schuf. Wie lockte man selbst mit entwürdigender Zuhilfenahme der Kirche und Kanzel den jahrelang gehüteten Spar-Pfennig de» Armen und der dienenden Klasse in diesen Kanal, die reichste Verzinsung und nie ge« ahnten Gewinn dafür verheißend. Und heule? Heute ist da- ganze Kapital — find die Hunderttausei-.de verloren und verschlungen, welche das vertrauende, aber bethörte Volk dieser Sorte von Nationalen zum Opfer brachte. Und sind die Männer, welche dort am Steuer saßen, nicht- gerade dieselben, die jetzt auch den Landeshaushalt seinem Verfalle ent« Jeuilleton. Die Erbin von Thorncombe. di«m«n nach dem Englischen, frei bearbeitet von Hermine Frankenstein. . (Fortsetzung.) Lady Redmond konnte keine Lüge sagen; aber v lonnte die Wahrheit nicht gestehen. Sir war in *ntt furchtbaren Lage; aber in ihrem ganzen Leben ®ar fie nicht ruhiger und selbstbewußter gewesen. , weit sie konnte, wollte sie dir Wahrheit sagen hoffen, daß Sir Hughs vorgefaßte Idee ihrrn r;orttn eine von der Wirklichkeit verschiedene Deutung »eben würde. im Thür war offen," sagte sie. „Ich war m Karten draußen spazieren gegangen. Er — rr trat in diese» Zimmer —" »Er muß durch dir Hecke gebrochen sein. Wie ot er, Diana? Wie hat er au»gefehen?" g, , »Wie rr aussah," antwortete Diana, „sein Aussehen war mir schrecklich." Und fie schauderte. . »Haben Sir ihn vrrlrtzt?" fragte fir gleich 6at0»f- ..Ich hörte Sir fchirßrn." Ä »Er ist unversehrt entkommen. Ich werdr dem Utfötn morgen nachstellen taffen. Ich werde zur Polizei schicken. Du mußt eine genaue Beschreibung von ihm geben." „Das kann ich nicht. Bitte, versprechen Sie mir, die Sache fallen zu laffen, Sir Hugh. Der Dieb ist entflohen. Warum Lärm machen und eine peinliche Untersuchung anstrllrn?" Wäre der Mann ein gewöhnlicher Einbrecher gewesen, hätte Lady Redmond ihn gewiß rasch beschrieben und auf seine Verhaftung dringen müffen. Diese Ueberzeugung drängte fich Sir Hugh auf, trotz de» unbedingten Glauben» und Vertrauen» in seine junge Frau. Dennoch gab rr ihr da» gewünschte Versprechen, jedoch widerstrebend. „Und jetzt," sagte die junge Frau mit eineck Blick aus dir Uhr, „lassen Sie mich Sie nicht längte hier zurückhalten. Ich fürchte, Sie werden heute nachts ohnedies nur wenig schlafen." Sie entließ ihn mit der Anmnth und Würde einer Kaiserin. Er senkte höflich den Kopf, bot ihr gute Nacht und zog fich zurtck, im Corridor verweilend, bis er sie ihre Thür versperren hörte, und dann ging er auf seine Zimmer hinauf. Diana löschte die Lichter au» und ging in ihr Ankleidezimmer. Sie tauschte ihr Kleid mit rinrm Kaschemireschlafrock und hob ihren Schmuck auf. Dann rückte sie einen Lehnstuhl vor da« ersterbende Kaminfrurr und versank in Nachdenken über dir Lage, in der sie sich befand. Sie wunderte sich, daß sie nur einen Aug n-blick lang eine Neigung für Filipp Ryve empfanden halte. „Seit jenem Tage auf der Haidr habe ich gewußt, daß rr schwach ist," dachte sie; „aber heute kam er mir wie ein Schurke vor. Wenn mein Gälte nur die Wahrheit wüßte! O mein Gott, mein Gott! —* Sie stand zitternd auf, entkleidete sich und ging zu Bett. Und dann übermannte fie die Ermüdung und fie verfiel in einen tiefen, troumlojen Schlaf, aus welchem fie erst um zehn Uhr erwachte. Sie schlug die Augen auf und starrte ihre Umgebung mit langem Blicke an. Die Erinnerung kehrte ihr mit quälender Gewalt zurück. Sie stand auf, sperrte ihre Thüre auf und legte sich dann wieder aufs Bett. Sie hörte, wir die Diener Feuer in den Kaminen anzündeten, hörtr Annette im Ankleidezimmer alle» zurecht legen und dachte matt: „Ein neuer Tagl Ich möchte wissen, wa» Sir Hugh mir über den vermeinten Einbrecher sagen wird! Wenn ich feinen Verdacht erregt habe und wie wäre es denn anders möglich — wird er mich sehr eindringlich aursragen. Ich fürchte, ihm gegenüberzutreten. Wa» wird er zu mir sagen?" (Fortsetzung folgt.) grgenführten ? Waren es dort nicht dieselben Ursachen, wie wir sie auch hier finden ? Nationale Ucber* Hebung, Größenwahn, sträfliche Sorglosigkeit und übel angebrachter Nepotismus. Waren es nicht auch wieder dieselben Männer, deren Uebergewicht in der Gemeindevertretung von Laibach den Haushalt mit Schulden belastete, den Ruf der Stadt Laibach auf da« empfindlichste schädigte und Zustände her» beiführte, wie man selbe sogar in den Hinterwäldern Amerika'« glücklicherweise nur als abschreckende Aus« nahmen kennt ? Und weiter in der Handelskammer? Hat nicht auch dort dieselbe Majorität, unter gänzlicher Verkennung ihrer naheliegenden Aufgabe, sich nur mit schwindelhaften Utopien herumgetragen und ihre Unfähigkeit, Praktisches und für das Land Ersprießliche- zu leisten, abermals bewährt? Also über all und überall, wo immer diese Sorte von Nationalen reichliche Gelegenheit hatte, durch Thaten zu beweisen, daß ihre Versprechungen nicht bloS leere Worte seien, überall der gleiche Mißerfolg, das gleiche Verderben, dieselbe bittere Enttäuschung. Und ganz so erging es und würde es, falls dieselben Männer noch länger am Ruder blieben, auch noch fernerhin den Interessen des Landes ergehen, denn nach dem unabänderlichen Gesetze der physischen und der ethischen Welt bringen ja dieselben Ursachen überall auch dieselben Wirkungen hervor. Aber war eS denn — so hören wir fragen — bet Minorität im Landtage ganz und gar nicht möglich, diesem verderblichen Treiben einen Damm entgegen zu stellen ? Hat denn diese Minorität die Hände in den Schoß gelegt und schweigend alle diese Unbilden über sich und da» Land ergehen lassen? Konnte sie denn gar nicht abhelfen? Nein! leider nein! — Die Minorität hat mit der überlegenen Waffe des Geistes und der Wahrheit, des Pflicht« b-wußtseins und der Selbstlosigkeit gekämpft, ehrlich, unverzagt und ohne Unterlaß. Sie hat trotz aller Hoffnungslosigkeit ausgehalten in diesem dicken und ungesunden Qualm, wie eint treue Wache, die ihren Posten nicht aufgibt, selbst wenn sie weiter nichts zu thun vermag, als ihn zu vertheidigen bis zum letzten Alhemjuge. Aber den Erfolg sicherte den Gegnern schon das Uebergewicht emer einzigen Stimme auch dann, wen» der Träger dieser Stimme allenfalls noch mit dem ABC auf gespanntem Fuße stand. Und da« ist es eben, was wir unsere Ge-finnungSgenossen zu berücksichtigen auf das allerwärmste bitten: im parlamentarischen Kampfe ent. scheidet nicht immer dir geistige Überlegenheit, nicht die Gesinnungstüchtigkeit; — es entscheidet einzig und allein da- Uebergewicht der Zahl. Sollen sich also unsere Zustände in Krain wieder besseren, dann ist die» nur möglich, wenn e» uns gelingt, an der Wahlurne den Sieg der Mehrzahl an unser Banner zu heften. Daß der Kampf, daß der Sieg ein leichter sein werde — die» zu glauben und sich darauf ober auf fremde Hilfe zu verlassen, wäre ein verhängnisvoller Jcrihum. Unsere Gegner wissen nur zu gut, was für sie auf dem Spiele steht; sie kämpfen unter Beihilfe von Einflüssen, welche für uns unfaßbar sind; sie kämpfen mit Waffen, die zu gebrauchen uns Anstand und Selbstgefühl verbieten; sie beunruhigen die Gewissen mit VorwSnden, an deren Wahrheit sie selbst nicht glauben; sie wühlen im geheimen, weil ihr Thun das Licht de- Tages und der Wahrheit scheuet. Solche Gegner zu unter« schätzen wäre thöricht und gefährlich, und darum betonen wir e» nochmal», daß ohne Mühe, ohne Arbeit der Sieg nicht zu erringen fei. Aber e» kann gelingen und e« w i r d gelingen, wenn jeder ohne Unterschied in seinem Kreise und alle mit vereinter Kraft im entscheidenden Moment an der Wahlurne ihre volle Pflicht erfüllen. Gilt es doch nicht für uns allein, gilt er ja für Kind und Enkel, für Heimat und Vaterland, für die theutrsten Güter de- Menschen, für die edelsten Errungenschaften des geistigen Leben» und die Förderung de- materiellen Wohles aller. Manche- kann bann wieder besser werden, wa- in den letzten zehn Jahren unter der Herrschaft der nationalen Landtags» Majorität da- Land arg geschidiget hat; — dann kann der Lande-hau-halt wieder in das richtige Ebenmaß gebracht werden, während er sonst Gefahr läuft, ganz dasselbe Schicksal zu theilen, welches die bankbrüchige „Slovenija" zu so trauriger Berühmtheit gebracht hat; — dann, aber auch nur bann wird ruhige Besonnenheit und Objektivität in die Land-tag-stube wieder einkehren, welche jetzt zum Schau-platze widerlichster Parteienwillkür und Herrschsucht geworden war. Wer sollte da lässig sein, wo so hohe Güter auf dem Spiele stehen I — Darum höret unfern Ruf, — höret unsere Bitte: welche« Unheil sich auch jeder einzelne über die Persönlichkeiten gebildet haben mochte — vergesset der Thatsachen nicht, die wir angeführt, vergesset der erschreckenden Ziffer nicht. Beide sind unleugbar nachgewiesen durch die veröffentlichten Protokolle der Landtagsverhandlungen selbst. Wähler aller Stände! Wähler aller Klassen! „Selbst gilt der Mann;" — erfülle jeder unverbrüchlich seine Bürgerpflicht, und der, welcher unser aller Schicksal lenkt, möge un» an der Wahlurne zum Wohle unseres theuern Heimatlandes hilfreich beistehen im entscheidenden Augenblicke: noch in der zwölften Stunde! Reichsrath. 264. Sitzung de« Abgeordnetenhauses. Der F i n a n z m i n i st e r legt den Gesetzentwurf wegen Kenterung der Bemessung der Verbrauche» abgabc von der Zuckererzeugung in Fabriken, welche frische Rüben mittelst de» Preßverfahren» verarbeiten, vor. Auf Antrag de» Abg. Wolfrum wird diese Vorlage dem Au-gleich-au-schufse zugewiesen. Der Handel-minister übersendet eine Abschrift de- verlängerten Handelsvertrages mit Italien. Es wird hierauf zur Tagesordnung übergegangen. Gegenstand derselben ist die Spezialdebatle über den Gesetzentwurf betreffend die garantierten Eisenbahnen. Sämmtliche Paragrafe, 6 an der Zahl, wurden durchberathen und das ganze Gesetz auch in dritter Lesung in der Fassung deS Cisenbahnaus-schufseS angenommen. Hervorheben wollen wir den § 5, derselbe lautet: „Die Regierung wird ermächtigt, bei vorläufigen Vereinbarungen aber den An. lauf garantierter Eisenbahnen die Heber« nähme der gefammten Prioritätsschulden und die Zahlung de« restlichen Kaufschillings in Eisenbahn» Schuldverschreibungen zuzusichern. Die durch solche Verhandlungen veranlagten Eingaben, Eintragungen, Ausfertigungen, Verträge und sonstigen Urkunden genießen die Gebüren- und Stempelfreiheit, lieber den Betrag de« Kaufschillings, Zinsfuß, Rückzahlbarkeit und Pfandrecht dieser Staatsschuldverschreibungen wird das Gesetz bestimmen." Vom Kriegsschauplätze. Au« Asien und von den Grenzen Montenegro'« laufen für die türkischen Waffen günstige Nachrichten ein. Die Nachricht von der Wiederbesetzung von Olti durch die Türken wird nicht nur bestätigt, sondern diese haben auch ihre Offen-sive in der Richtung auf Ardahan fortgesetzt. BeiGiurgewo und Oltenitza finden fast täglich Scharmützel mit den Türken statt, welche sich b:i Rustschuk und Turtukai befestigen. Da« egyptische Truppenkontingent ist in Konstantinopel eingetroffen. Vom 7. d. angefangen nahmen die russischen Truppen bei Kar« unter dem Feuer der Festungswerke RecognvScierunge» vor. Am 9. Juni wurde die feindliche Position vom Großfürsten Michael persönlich besichtigt. Mukhtar Pascha hat aus Trapezunt 20 Bataillone Verstärkung erhalten. I General Tergus akoff nahm die Unterwürfigkeit«-: Erklärung der Kurden au« ffhamur und der Be- wohner von Aiaschkert entgegen. Er besetzte diese Stabt am 9. b. und ist mit seiner Vorhut in Sej-dekan eingerückt. Mukhtar Pascha steht in sehr stark befestigter Stellung zwei Meilen westlich vonZewin. Der rechte türkische Flügel steht in der Ebene de« Distrikts Ala schiert dem linken russischen Flügel gegenüber. Eine Schlacht wird als unmittelbar bevorstehend betrachtet. In den letzten Tagen wurden russische Sturmangriffe auf KarS wiederholt blutig zurückgeschlagen. Die Russen haben eine Donau-Insel besetz', aber die Donau noch nicht überschritten. Die Corp«-stäbe der russischen Donau-Armee befinden sich in folgenden Dislokationen: Der des 4., General« Lieutenant Zctoff, in Bukarest; des 7., General«Lie»te« natu Ganezkij, in Kalaraschi (gegenüber Silistria); des 8., General-Lieutenant Rabezkij, in Simniza (gegenüber Sistow); des 9., General-Lieutenant Krü« dener, in Jslasch und Turnu-Mugurelli (gegenüber NikopoliS); des II., General-Lieutenant SchahowSkoj, bei Rusche de Webe (nördlich Tumu - Mugutelli); des 12., General-Lieutenant Wanowskij, in Alexandria; des 13 , General Hahn, in Reni und de- 14.» General-Lieutenant Zimmermann, in Giurgewo. Die Stäbe der bulgarischen Legion und de» „fliegenden Corps" befinden sich noch in Plojeschti. Politische Rundschau. Laibach, 18. Juni. J«la«d. Am 16. d. fand in Wien unter dem Vorsitze de« Kaisers ein Ministerrath statt. In der am 16. d. ftattgefunbenen Sitzung denn g a rischen Abgeordnetenhauses hat Baron Kaa« eine au« fünf Punkten bestehende Interpellation in Sachen der Orientfrage gestellt. Di« Interpellation bezieht sich auf die panflavistifchen Umtriebe und stellt eingehende Fragen, ob die Monarchie dir Unabhängigkeit Rumäniens und Bulgarien« anerkennen, ob sie eine Kriegserklärung Ser bienS dulden und ob Bosnien occupiert werde. Nach dem „Hon" will die « n g a r i s ch e Quoten > Deputation die Verhandlungen abbrechen und dem Könige die Feststellung der Quote übertragen. Von den Verhandlungen über den Handelsvertrag mit Deutschland verlautet, daß die Vertreter Deutschland« mit allen Instructionen zur Wiederaufnahme bet Verhandlungen am 20. Juni in Wien tintreffen werden. Ausland. In militärischen Kreisen Berlin* verlautet, daß zufolge kaiserlichen Beseht« deutsche« Offizieren nur in dringendsten persönlichen Angelegen' Helten ein Urlaub nach Rußland ertheilt werden soll. Der Minister de« Innern, Fourjtou, setz'e die sranzösische Kammer in Kenntnis, daß bet. Präsident der Republik dem Senate seine Absicht mitgetheilt habe, die Kammer auszu'.ösen, und ein entsprechendes Votum de« Senate« verlange. Der rumänische Senat nahm da« Gesetz betreffend die Emission von 30 Millionen Hypo' thekarscheinen in der von der Kammer beschlossenen Fassung an. Die Hohe Pforte hat eine Circulardepesch« an ihre auswärtigen Vertreter gerichtet, in der si< ihnen mittheilt, sie habe ihre Armee-Oberkomma»' danten angewiesen, da» rot he Kreuz gemäß der Genfer Convention auf« gewissenhafteste respektiere» zu lassen. Die Antwort Rußland» auf die Andeutung inbetreff des Suez-Kanals lautet im roefent' liehen dahin, daß Rußland die Schiffahrt im Kanäle weder blockieren, noch stören, noch in irgend einer Weife bedrohen werde. Es herrscht eine gewaltige Aufregung an der nordwestlichen Grenze Indien», wo der Akhmu" von Swat, der Hohepriester de» Jslarnismu«, dur« Predigten und Ermahnungen unter den wilden Grenz* stammen, über welche er große« Einfluß besitz > Propaganda für die mahomedanifche Sache in &ctn Kriege gegen Rußland zu machen sucht. Zur Tagesgeschichte. — Ersparungen im Staatshaushalte. Die Lommission, welche auf Grund eines Beschlüsse- deS Dimifterrathes zur Uerathung allfälliger Ersparungen in den Ressorts der einzelnen Ministerien einberusen wurde und am 6. d. M. zur ersten Sitzung im Finanzministerium zusammengetreten ist, hat, wie die „Otslerr. Korr." meldet, ihre Berathungen beendet. Wir wollen hoffen, daß Abstriche nicht bei den geringen »anzleipauschalien der Mani-pulationsbeamten, sondern bei anderen AusgabSposten statt-fltfunten haben. — Der Witterungsbericht deS k. k. meteorologischen Lentral-Observatoriums in Wien vom 15. Juni lautet: „DaS Gebiet des hohen Luftdruckes ist weiter gegen Osten gerückt und gleichzeitig über Rußland bas Barometer ziemlich rasch gestiegen, wodurch die barometrischen Differenzen ausgeglichen wurden. • Die Winde sind allenthalben schwach, der Himmel größtenteils bewölkt. Im Norden der Adria fanden geringe Niederschläge statt. Die Abkühlung &at sich weiter gegen Osten fortgesetzt. Ruhiges. kühleS Wetter bei theilweisen Niebetschlägen weiter andauernd." — BerwandtschaftSverhSltnisse. Im Orte Psafsstätten nächst Baden bei Wien wurde ein TrauungS-ect seltenster Art vollzogen, durch welchen nicht nur aus einet und derselben Familie vielfache SchwSgersleute her-vorgingen, sondern auch der Bater die Mutter der Linder und so vice versa noch obendrein der Bruder die Schwester heiratete. Der Trauungsact ging folgendermaßen vor sich: Der AmtSdiener des Badener Bezirksgerichtes Josef Maierweck (Witwer und Bater zweier Töchter) alS Bräutigam wurde getraut mit der Witwe und Mutter zweiter Söhne, Frau Kathi Fuhrmann, Hausbesitzerin in Pfaffstätten, alS 'f'raut, während nach vollzogenem Acte die Tochter Eva deS Bräutigam BaterS mit dem Sohne Josef der Mutter Braut Urkunden wurden. Der zweite Sohn der Mutter und «raut Mathias Fuhrmann heiratete eine Tochter deS HauerS Hvffmann sowie die zweite Tochter des Vaters und Bräutigams Justina Maierweck den Badener Gemeinbedienet «regor Biringer. Lokal- und Proviuzial-Angelegeuheiteu. — (AuS den slovenischen Blättern.) „Slo-venSki Narob" schwelgt im siebenten Himmel, Fürst Milan hat dem Zaren, dem Kaiser aller Slaven, das Schwert ge-tttßt, er hat vom Protektor aller Slaven in Plojeschti Väter-licht Befehle eingeholt, wie er sich im gegenwärtigen Kriege tu verhalten habe. „Narob" erklärt, daß sämmiliche Slaven hoch erfreut sein werden, wenn Serbien der Türkei neuerlich den Krieg erklärt. — „Narod" ist schon heute deS Sit-ge* btt russischen Massen auf dem Kriegsschauplätze und lenes bet national-klerikalen Partei in LanbtagSwahlange-legenheiten sicher. „9iarob" ruft Erinnerungen an jene Zeit ®,a*f >n bet bie Kramer Vereint mit den Kroaten bei Sifiek «« Türken schlugen (1693). Am Schlüsse biefeS Rückblicke« *w«tkt „Narod": .Die beste Gelegenheit zur Feier bieseS * e»ktagrz dürfte sich zu jener Zeit darbieten, wo die __°®‘nen im bevorstehenden Wahlkampfe die neuen Türken , e »NernSkutarji" — besiegt haben werben." Wir gra-u bie Ausgabe, bie slovenische Nation zur nationalen . Ebe zu entstammen. Die Lehret können dies leicht thun, tm sie noch unverdorbene Kinder in die Hände bekommen, die sie bei der Erziehung biegsam leiten können, wohin »ollen Au» die Geistlichkeit hat da eine wichtige Stuf-9#be, da sie mit dem Volke immer in Verbindung steht. Begei-!*|tn wir bas Volk für bie wackeren Brüder ber Slaven, I r bie Russen unb Serben I" Nach unserer Ansicht obliegt (t Lehretschast, ben weltlichen und geistlichen Mitgliedern ' ">*lben, die Pflicht, die ihr anvertraute Jugend nicht aus politische Irrwege, sondern aus ber Bahn beS Rechtes zu führen unb ihr vor allem die Lehre vom österreichischen Patriotismus beizubringen. Krain ist, Gott sei Dank, eine österreichische unb keine russische Provinz. — (Vom Schießstanbe.) Bei bem gestrigen Kran-zelschießen haben Beste gewonnen: auf ber Felbfcheibe (höchste Km«a„jaht) I. Best: Oskar Tschinkel mit 68 Kreisen; II. Best: Bieter @a06 mit 84 Kreisen. — Auf derStanb-scheibt (tiefster Schuß): I. Best: F. A. Stipaniii mit 166 ©crupfl; II. Best: I. Zenari mit 116 Skrupel. — (Folgende Bermälungsanzeige) würbe am 16. b. ausgegeben: „Dr. Anton Ritt« v. Schöppl -Sonnwalben, k. k. RegierungSratb, gibt hitmit Nachricht von der Vetmälung seines SohneS Robert Rittet von Schöppl-Sonnwalden, StationSches der Kaiserin Elisabethbahn zu Bischosshosen, mit bem Fräulein Hermine von Höffem-Saalfeld. Die Trauung findet den 19. Juni in der hiesigen Domkirche statt.“ — (Vom Tage) Bei dem im Gasthause „zum Stern* zum Vortheile deS hiesigen Arbeiter-Krankenunter» NiitzungSveteineS stattfindenden Beslkegelsiteiben gab sich in ben letztabgewichenen Tagen eine recht löbliche Itbeitbigt Tbtilnahmt kund, die Anzahl ber abgehobenen Serien stieg gestern auf 1100, höchste Kegelzahl 21. — Vorgestern konzertierte die RegirnentSmusikkapelle im Garten des Gasthauses „zum Stern"; nebst bem k. k. Offizierskorps fanden sich auch vielt Gästt aus dem Zivilstande ein. Gestern spielte dieselbe Kapelle im Kasino-Restantationsgarten. Die städtische MusikveteinSkapelle spielte in der Schreiner'schen vierballe in der PeterSstraße von 6 Uhr abends biS 11 U£r nachts. Die anwesenden Gäste, bei 300 an der Zahl, sprachen sich über bie Production unserer Zivilmufikkapelle sehr U» benb auS, Herr Zörner erwarb sich mit einem Flügel» hotn- unb Herr Travniiek mit einem Euphoniumsolo großen Beifall; bas vom Kapellmeister Herrn Weiß com-poniette Potpourri „Eine musikalische Landpartie" mußte wiederholt werden. Der Gastgtbtr Httt Tanko wird durch ba« «tiangtmtnt wöchentlicher Musikabende, durch Beistellung guter Speisen unb Getränte die Zahl seiner Gäste merklich steigern unb diese Bierhalle aus den eiten, günstigen Stand bringen. — (Der LaibacherBettranenverein) hält Sonntag ben 34. d. M. eine »enedaleerfammlnng ab. Ta-gesordnung: 1.) Eröffnung durch den Vorstand; 2.) Wahl ber 8treineftmclion8re; 8.) Bericht über bie JahteStech» nung pro 1876/77; 4.) Antrag wegen Dickung einet Abganges beim Fahnensonbe; 5.) anfällige Anträge bet Mil» «lieber. (Letztere flnb längsten« bie Donnerstag den 20. d. beim Bereinrvorstande onzumelbm.) — (Wünscht und Btschwttdtn.) DaS schutllt Fahren in der Bahnhosstraßt gegen das Slivar'scht Haus bttgab nimmt in neuester Zeit btratt überhand, baß sich zur Btrhütung von UnglückSsälltn btt Magistrat btftimmt sinben sollte, an bezeichneter Stelle einen SichetheitSwach-Posten aufznstellen. — (Schauturnen.) Unttr Leitung beS Turnlehrers Herrn Schmidt betraten gestern vormittags in der Turnhalle der hiesigen Realschule 24 Turner den Kampfplatz. Nach dem Urtheile der anwesenden Zuschauer, etwa 200 an ber Zahl, hielten sich die Turner wacker. Es wurden auS» geführt: Freiübungen mit verschiedenen Wendungen; Bträth-tibungen: bie etstt Riege am Reck unb bie zweite Riege am Batten, bie erste Riege am Barren, die zweite Riege am Pferde, dann Kürturnen, alles mit Eleganz, Leichtigkeit und meisterhafter Präcision. Den Preis des TageS erwarb sich der Vorturner Herr Pock. Der Turnrath war fast vollzählig vertreten. Nachmittags sanben sich bie Turner im Gatten „zum grünen Berg" zur gemütlichen Unterhaltung ein, unb es wurde ber erfreuliche Nachweis geliefert, baß ber Turnverein »ieber in jenes golbtnt Zeitalter tritt, in welchem er vor Iahten gestanden. -(Für Touristen.) Die auf btt RubolfSbahn bestehenden AuSsich tSwa gen sind gegenwärtig als letzter Waggon bei ben Zügen Nr. 1, 2, 3 unb 4 zwischen St. Valentin unb St. Michael sowie bei ben Zügen Nr. 5 unb 6 zwischen St. Michael unb Laibach tingereiht. — (Die Aktiengesellschaft Leykarn-Jo-stfSthal) löst btn Coupon Nr. 14 mit 4 fl. tin. — (Militärische«) Die Leitung ber Recognos-cietungS-Hebungen im Bereiche dtS Gtneralcommando Staz thtiltt, wie die „Eillitr Ztg." «fährt, mitttlfl Zuschrift vorn 11. Juni dem Tillier Bürgermtistttamtt mit, baß am 25. b. 2 Stabsoffiziere, 12 Hauptleute. 21 Mann mit 21 Pferden in Lilli eintreffen und auf ihrem Durchmärsche am 25. unb 26 Juni dort Quartiere beziehen werden. — (Aktien der Rndolfbahn) wurden in den letzten Tagen stark begehrt. Man schreibt bitS btn bevorstehenden Kiufsverhanblungen zu, welche offiziösen Organen zufolge in nicht ferner Zeit beginnen sollen. Geschieht bieS wirklich und hält sich bie Regierung an bie im Eisenbahn« Ausschüsse ausgestellten Grundsätze, nach welchen die vom Staate garantierte Rente als BasiS der KaufschillingSberech-nung genommen werben soll, so muß ;ber gegenwärtige Kursstand allerdings als wohlfeil bezeichnet werden. Die Rudolfdahn hat nämlich zum Unterschiebt von andtrn in Drangsal befindlichen Instituten nur eine ungemein geringe schwebende Schuld. Dieselbe dürfte stch kaum über 500.000 fl. belaufen. Demnach müßte ihr Aktienkapital per 55 Millionen fast zur Gänze in Staatsobltgationeu um-getauscht werben, wenn in ber Thal eine Verstaatlichung ber-selben nach obgedachteu Grundsätzen stattfinden soll. Denkt man sich die als Kausschilling verwendeten StaatSobligationen in Form von vierpcrzeutigen Goldobligationen, welche 6e8 Valuta-UnterschiedeS halber mit den sünfperzentigen Silber-Aktien al pari behandelt werden dürften, und denkt man sich ferner, daß diese Goldobligationen ihrer Specialsicherheit halber etwas über dem Kurse der Goldrente notieren werden, beispielsweise zu 75, so entspräche dies einem gestimmten Kaufschilling von 41*/« Millionen oder, vertheilt aus 275.000 Actien, einem Barwerthe der Aktien von 150. Angesichts einer solchen Marge kann eS nur begreiflich gefunden werden, wenn der vermehrt auftretenden Nachfrage keinerlei Angebot verkaufslustiger Aktionäre gegenübersteht. — (AuS der Bühnenwelt.) Herr Fritzsche machte auch in Kaschau mit dem Schaustück „Die Reise um die Welt in 80 Tagen" einen glücklichen Wurf. Mehr alS zehnmal mußte dasselbe aufgeführt werden; die Produktionen gingen nach Bericht der „Haitianer Zeitung” präcise, effektvoll, meisterhaft vor sich, die Direktion Fritzsche leistete noch nicht DageweseneS in Ausstattung und Dekorationen, sämmtliche Bildet waren von blendender, naturgetreuer Schönheit, der Beifall sand keine Grenzen; nebst Herrn Dir. Fritzsche ernteten Herr Laska, Fräulein «renedorf und Frau Zwerenz lauten Applaus. Die Hitze nimmt auch in Kaschau so zu, daß Herr Direktor Fritzsche schon Ende d. M. die Saison in Kaschau schlitßtn und anfangs August in Laibach eintreffen will, um die nöthigen Vorkehrungen für die nächste Saison zu treffen. Herr Dir. Fritzsche hat die hiesige Stadtmusikkapelle zur Besorgung der Orchestermusik kontraktlich ausgenommen. „Slovenski Narod" als Nationalökonom. Die eingehende und gründliche Darstellung deS unheilvollen Gebarens unserer LanbtagSmajorität, welche unser Blatt unter ber Ueberfchrift: „In zwölfter Stunbe!" veröffentlicht, eine Darstellung, welche »ach Inhalt unb Form bie Bezeichnung einer Denkschrift von weittragender und bauernber Bedeutung beanspruchen kann, hat bie angegriffene Partei offenbar in große Verlegenheit gesetzt. Da sich eine so objektive und actenmäßige Darstellung eben nicht Lügen strafen läßt, so macht „Slov. Narob" einen seht unglücklichen Versuch, die unbequeme Dialektik ber Thatsachen durch allerlei leeres Phrasenwerk abzuschütteln, welches stch für national-ökonomische Weisheit auSgeben will. „Narod" denkt stch die Sache sehr leicht, Details sind ihm unangenehm, wenn er aus diese eingehen, unsere Denkschrift Wort für Wort widerlegen wollte, so müßte er bald die Unmöglichkeit seiner Bemühungen einsehen, und so, hilf Samiel, kommt, gelehrte dtutsche (I) Professoren und steht uns bei im Kampfe gegen bit „NtmSkntarjt!- „Narob“ macht auch alibalb einen wichtigen Fund, für welchen ei zwar nicht nöthig gewesen wäre, gelehrte Lornpendien der Nationalökonomie zu Rathe zu ziehen. Also, wie lauten die schönen Theorien, die helfenden Axiome der national-ökonomischen Wissenschaft? In Kürze: 1.)Btider Sta ats-«i 11 h s ch a s t gtlttn wesentlich andtrt Grundsätze als bti tintr aubtrtn (privaten) wirtschaftlichen Thätigkeit. 2.) Er-sparen unb Ersparttoerben soll nie zum leitenben Prinzip im Staatshaushalt erhoben werden 3.) Das regelmäßige Steigen der Ausgaben ist ein bestimmtes Zeichen bes Fortschrittes der Völker. WaS „Narob" sonst an biefe Eitate knüpft, find PersvnlichKiten und Jnvectiven, auf welche mir al6 deS BegenstandeS unwürdig, wenn auch vielleicht dem „Narod" zweckdienlich steinend, keine Antwort haben. Nur EinS wellen wir dem „Marod" erwidern, und dieS ist für jeden Einsichtigen, mit und ohne Gelehrsamkeit, genügend: Nicht für die autonome Verwaltung eines Lande- gelten unbedingt dieselben Brundsätze wie für Staaten. Diese haben andere Zwecke, höhere Aufgaben, als ein autonomes Land, welches seine Wirtschaft, wie ein guter HauSvater besorgen soll I Allerdings kann auch der Hausvater in die Lage kommen, größere, seine regelmäßigen Einnahmen überschreitende Ausgaben zu mache», um wie viel mehr ein Land, ober das ist es ja auch nicht allein, waS wir an der autonomen Verwaltung Äratits in den letzten sechs Jahren mißbilligen; wir haben nur gezeigt, wie sie Ausgaben auf Ausgaben nicht productiver Art lediglich im Parteiintereffe, aus nationaler Großmannssucht oder Cliquenwirtschaft gehäuft hat, ohne den Säckel des hart geprüften Sandmanns zu schonen, z. B. anf flovenische Theatersubventionen, auf zweisprachige Acte, Drucksachen, Landtagsprotokolle *c. oder auf zukunftS-lvse Landbauschulen wie die Schneeberger oder Slaper u. s. w. Wie hat sich aber die, sich jetzt mit großen nativ, nal-ökonomischen Prinzipien brüstende Partei seinerzeit der Stadtgemeinde Laibach gegenüber verhalten, in welcher sie in ihrer Parteileirenschaft nur eine Verkörperung ihrer Äegner erblickte, als jene im Jahre 1871 zur Regelung ihres Haushaltes, insbesondere für Schulzwecke, beffere Sanitätspstege der Stabt und andere unbestritten im Interesse der Stadt liegende größere Ausgaben rin Lotterie-Anlehen von einer Million auszunehmen beabsichtigte und dazu um die gesetzlich nothwendige Genehmigung des Landtages ansuctte? Mit acht Zeilen dekretierte unsere national-ökonomisch so hoch, gebildete nationale Partei die Abweisung dieser Lebensfrage der Gemeinde, welche, damals noch leicht realisiert, den HauS-halt der Gemeinde geregelt und die Steuerträger entlastet hätte I Das ist national-ökonomifche Consequenz I Waren die von der Gemeindevertretung Laibach beabsichtigten Ausgaben etwa nicht produktive, und wie paßt ihre rücksichtslose Verwerfung zu den vom „Narod" jetzt zu seinem Schutze angerusenen national-ökonomischen Prinzipien? Aber — freilich, damals handelte es sich darum, dem Geg ner die Mittel zur Hebung der Gemeindewohlfahrt zu bt »ehmen, jetzt handelt es sich darum, die aVe Partei- und Cliquenwirtschaft zu retten, und eS begreift sich, daß man da nichts Besseres zu thun weiß, als hohlen Lärm zu fchla. gen, durch Phrasendreschen und spottbillige Witze, durch hoch trabende panslavische Leitartikelei: „Iz Rueije“, „Naä nä-rodni boj“, „Od örnogorske meje“ gutherzige nationale (gemüther zu zerstreuen und von der ernsten Sorge nm deS eigenen Landes Wohlfahrt, die wohl etwas näher läge alS Petrograd, ttetinje oder Moskva — abzulenken I Aber die Stimme der Wahrheit wird durch solche Schauspielerkünste nicht übertänbt, sie wird hoffentlich von denjenigen vor allem gehört werden, welche die Last der erhöhten LandeSsteuern tragen müssen und welchen es denn auch vor allem daran liegen muß, daß der nationalen Mißwirtschaft im Lande endlich ihr längst verdientes Ende bereitet werde! Verstorbene. Den 16. Juni. Juliana Gregorz, Bäckermeisters Kind, 3*/i I., PeterSstraße Sir. 47, Zehrfieber. — Maria Magdalena Malik, Schuhmachers Sind, l1/, I , Alter Markt Nr. 12, Atrophie. — Theresia Kren, BahnwächterS Kind, 14 I., Zivilspital, Hirnhaut,ntzüuduug. — Felix Ätber, SchlofferS Kind, 21/« 3 . Alter Markt Nr 7, Rachenbräuue. Lottoziehung vom 16. Juni. Linz: 17 38 30 4 57. Triest: 10 84 59 61 58. 3ti Laibach verkehrende Eisenbahnzüge. Wiener Börse vom 1<>. Juni. Staatsfonds. 55CTJ. IRente, öLPav- 6io. dt», oft. in ei», doft eou 1854 öo|c »o» 1860, gaaie