thrliuromittottS - Preise Für Laibach: VanzMrig . . 8 fl 40 !r. H-lbjährig. . - 4 „ 20 „ »ierteljShrig . 2 „ 10 „ StetKitiich . . . — „ 70 „ Mit der Post: »anzjährig...............12 fl. Halbjährig............... 6 »terttiiSbrig 3 „ Laidachcr Redaktion Bahnhofgafse 'Ju 132. 1 Für Zustellung inS HauS »trrtrlj. 86 ft., wonall. 9 kr. Muzelnr Nummern 6 K. [flgblntt Anonyme Mittheilungen werken nicht beriitfftötigt: Mannlcripke nicht zurüikgefendel. Expedition- & i vntttt-Bnrea«: Tongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. v Klein« mayr & Fed. Bambe^ ZusertionspreiHH Für die einspaltige ä 4 Ir., bei ;treima(igeta schaltung ä 7 fr., dreimal, ä 10 kr. Jnserrionsftemvel jede-uial 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entspre-dientet Rabatt. Nr. 106. Mv1ltag, 11. OJtfli 1874. — Morgen: Pankratius. 7. Jahrgang. Zur Entstehungsgeschichte des deutschfranzösischen Krieges. Die „Jndkpendance Beige" bringt eine hochinteressante Enthüllung, die nicht nur geschichtlichen Werth besitzt, sondern auch politische Bedeutung beansprucht, da sie den so gut wie unwiderleglichen Beweis brinct, daß es die Kaiserin Eugenie war, welche den Krieg gegen Deutschland gewollt, geschürt und unvermeidlich gemacht hat. Jüngst noch war von den Bemühungen des Hofes in Chiselhurst die Rede, die Schuld an dem Unglücke Frankreichs von sich abzuschütleln und auf die Schultern anderer zu wälzen. Wenn auch derjenige nicht genannt ist. der es dem brüsseler Blatte zur Verfügung gestellt, so thut dies der Bedeutung des Actenstückes keinen Abtrag. 81 Iler Wahrscheinlichkeit nach rührt cs von einem Sinister her, welcher an den Verhandlungen des französischen Ministerrathes theil« getivmmen hat, aus denen die vom Herzog • von Gramont am G. Juli 1870 in dem gesetzgebenden Körper verlesene Erklärung hervorging. Der authentische Bericht hierüber darf für den Bonapartismus namentlich für die in Chiselhurst weilende Exkaiserin als ein verhängnisvoller Schlag betrachtet werden, denn es geht aus dem fraglichen Actenflück unwiderleglich hervor, daß noch am 5. Juli Napoleon keineswegs geneigt war, die Hohenzollern'sche Thron-candidatur zu einem Casus belli zwischen Frankreich und Deutschland zu machen, daß er aber in der Nacht vom 5. auf den 0. Juli einzig durch das Drängen der Kaiserin umgestimmt wurde und daß am 6. infolge dieser Sinnesänderung durch seine Initiative an dem ansän glichen Entwürfe diejenigen Stenderungen oorgenornmen wurden, welche demselben den bekannten drohenden, herausfordernden Charakter verliehen und von jenem Tage an den Krieg schon nahezu unvermeidlich machten. Wir entnehmen nun dem ausführlichen Aclenstücke dasjenige, was für das hier gesagte die vollständigen Belege liefert: Nach dem vom brüsseler Blatte mitgelheilten Documente versammelten sich die französischen Minister am ö. Juli gegen 5 Uhr nachmittags im Schlosse zu St. Eloud unter dem Vorsitze des Kaisers, um über die am selben Tage in der Legislative von Cochvry gestellte Interpellation, betreffend die Throncandidatur des, Prinzen Hohenzollern in Spanien, zu berathen. Alle Minister ohne Aus« nähme waren sehr friedlich gestimmt und keiner von ihnen sah iie Gefahr eines unmittelbaren Bruches voraus. Der Kaiser selbst, war schweigsamer als je, offenbar sehr in Anspruch genommen und bekümmert wegen der Lage der Dinge. Seitdem der spanische Zwischenfall bekannt geworden war, trug er sich mit einer doppelten Sorge, einerseits um die auswärtige, andererseits um die innere Lage. Schon am 3. abends sprach er die Befürchtung aus, die Opposition könne sich dieses Anlasses bedienen, um schwere Verlegenheiten zp schaffen, und er legte in einem Mnststerrathe in Ausdrücken, die keinen Zweifel über seinen Wunsch, den Frieden zu erhalten, bestehen lassen konnten, seine Ansichten über die ein* zunehmende Haltung dar. Bei der zweiten Besprechung des Abends an demselben Tage sprach, er sich noch im nemlichm Sinne aus. Inzwischen hatte E. Ollivier und Herzog von Gramont den Entwurf der Erklärung ausgearbeitet, welcher am . Morgen des nächsten Tages im Ministerrothe besprochen werden sollte. Während nun die Minister am Abend des 5. Juli unter dem Vorsitz des Kaisers vereinigt waren, hatte Baron Jerome David eine lange Unterredung mit der Kaiserin. „Diese, weit entfernt, die schweigsame Bekümmernis des Kaisers zu theilen, schien im Gegentheil vom 3. abends an außerordentlich aufgeregt; sie hatte häufige Besprechungen mit ihren Vertrauten und ihre Worte waren sehr kriegerisch. Sobald der Kaiser allein war, bemächtigte sich die Kaiserin feiner; sie hatten zusammen eine lange Besprechung, wclche bis 1 Uhr des Morgens dauerte und welcher Baron Jerome zum Theil beiwohnte." Die Minister waren ändern Morgens sehr erstaunt, als sie mit einemmale die Veränderung in der Haltung des Kaisers wahrnahmen. Derselbe verlangte verschiedene stylistifche Abänderungen in der von Ollivicr und Gramont verfaßten Erklärung, welche sünimtlid) Verschärfungen waren. Er wollte in dieselbe den Satz auf-genommen wissen: „Wir sind inbetreff der verschiedenen Bewerber um den (spanischen) Thron nicht aus der strengsten Neutralität herausgetreten und wir haben nie für irgend einen derselben Bevorzugung oder Abneigung gezeigt." Den Schlußsatz: „Wir werden in dieser Haltung beharren, aber wir zählen auf die Weisheit des deutschen Volkes und die Freudschaft Spaniens, um einen Plan zu beseitigen, der auf nichtsweniger zielt, als das europäische Gleichgewicht zum Schaden unserer Interessen zu zerstören," wollte er durch folgenden et* Ieuilleton. Eine reizende Weltgeschichte abe ja nicht gewettet, daß ich auf meinem t'"bv ftül>tc in Pest sein werde, als der bl06 °us den, Pferde sitzend. «v. * ,toat die ganze Gesellschaft auf seiner Aber der Fürst kam nicht ans seinem Phlegma. Als ihn jeder sattsam auSgelacht hatte, sprach er zum Grasen: • Wenn zwei Renner gleichzeitig das Ziel erreichen, so nennt man das ein „todtes Rennen“ und es gibt dann leinen „Preis". Doch ich glaube, daß, was Sie immer beginnen mögen, die „Argo" doch uni eine „halbe Kopflänge" früher am Ziele fein wird als Sie. Nun waren die Lacher wieder auf seiner Seite. Graf f). erwiderte kein Wort. Seine Bekannten fingen an, sich beiseite zu schlagen, als ob Sie ihn bedauerten, daß er sich in eine solche Wette hin-eingeritten. Plötzlich befand er sich ganz mutter« fcelenattcin auf dem zweiten Platze. Wie er so im Sattel saß, war er wirklich ein Ritter von der traurigen Gestalt. Als die „Argo" die Margaretheninsel passiert hatte, spazierte der Fürst zu dem Verlassenen hinüber, und indem er den schlanken Hals des schönen Pferde« streichelte, flüsterte er ihm zu: Die Prinzessin mit dem SchweinSkopfe ist schon die Ihre. Nicht doch, lieber Herr Schwiegerpapa, ttof Graf 9)., gab dem Pferd die Sporen in die Weiche und sprang über das Schiffsgeländer in die Donau. Die ganze Gesellschaft schrie auf einmal entsetzt auf. Man muß das Schiff hallen lassen, kreischten die Damen. Nur weilerfahren, sagte der Fürst X. Haben wir keine Angst um den Reiter. Dort schwimmt er schon zu Pferde mitten in der Donau; nicht einmal seinen Hut hat er verloren. Das war ein prächtiger Sprung — vom Schiff ins Wasser. Aber all' die Bravour wird doch wohl vergeblich sein. Bis er ans Ufer gelangt und während er dann weiter jagt, unterdessen wird ja der Dampfer schon lange die Landungsbrücke erreicht haben, und der Preis um so gewisser verloren sein. Als die Schaar der Zuschauer voll Spannung zusah, wie der Reiter irgendwo diesseits der Mühlen ans Land kam, da fuhr die „Argo" schon lange diesseits der Flöße der Ladenhändler, nahe der Lan-dnngsbrücke und der Reiter hatte noch anderthalb tausend Schritte bis dahin. Aber da sollte der Fürst X noch einen ändern Unterschied zwischen einer Themse- und der Donau« setzen: „Wir werde» iit dieser Haltung beharren, aber wir glauben nicht, daß die Achtung vor den Rechten eines Nachbarvolkes uns zu dulden verpflichte, daß eine fremde Macht zu unserem Schaden das gegenwärtige Gleichgewicht der Kräfte in Europa zerstören und die Interessen und die Ehre Frankreichs gefährden könne." Ollivier pflichtete dem Kaiser, der unbedingt ciwt bestimmtere Erklärung verlangte, bei, und wollte nur nach den Worten: „Fremde Macht" setzen: „Indem sie einen ihrer Prinzen auf den Thron Karls V. setzt." Der K«iser, der sich offenbar nicht mehr erinnerte, daß die Hohenzollern eigentlich mit ihm näher verwandt sind, als mit der preußischen Königsfamilie, schloß sich dem Vorschläge an; die Minister befürworteten die mildere ursprüngliche Fassung, gaben aber, wenn auch mit gewissen Besorgnissen, nach, als der Kaiser aufs neue sehr lebhaft für die (einige eintrat. Besonders aber die vom Kaiser beantragten Schlußworte: „Wenn es anders wäre" (d. H. wenn wir umsonst auf die Weisheit des deutschen, auf die Freundschaft des spanischen Volkes zählten), „so würden wir, stark durch Ihre Unterstützung, meine Herren, und diejenige der Nation, unsere Pflicht ohne Zögern und ohne Schwäche zu erfüllen wissen", wurden von mehreren Ministern unbesonnen gefunden, obgleich sie nicht dachten, daß dieselben unmittelbar zum Krieg führen könnten. Erst nachdem der Kaiser seinen Willen bestimmt und fest erklärt hatte, indem er voraussehen ließ, er werde seine Ansicht nicht ändern, halten die Minister die Schwachheit, den Ausdrücken des Kaisers beizupflichten, welche der friedlichen Äsung die Thüre verschlossen. Ollivier nahm von der Schlußfassung eine Abschrift, schrieb darunter: Ne varietur und gab sie dem Herzog von Gramont, welcher um ein Uhr von St. Cloud abreiSte, um sich in den gesetzgebenden Körper zu begeben. Auf solche Weise ward Frankreich in den Krieg gestürzt. Eine Weiberlaune gab den AuSschlag zur Entfesselung eines VölkerkampfeS, der weit gewaltigere Dimensionen annahm, als man gedacht und der das Gleichgewicht der europäischen Mächte in einer ganz ändern als „nur die Interessen und die Ehre Frankreichs gefährdenden Weise" verschoben hat. Politische Rundschau. Laibach, II. Mai. Inland. Das „Vaterland" begleitet die Be r-lagung des Reichsraths mit der Frage, mit welcher die Mitglieder des englischen Parlamentes empfangen wurden, als Cromwell dasselbe sprengen ließ, und schließt seinen letzten Sitzungsbericht, indem es den LandesvertheidigungSminister Oberst Horst frei nach Heinrich IV. sagen läßt: „Gott befohlen, ihr Herren, grüßen Sie mir Ihre Herren Wähler, Dampferfahrt kennen lernen. Der Themsedampfer, er mag von wo immer kommen, hält gradweg an bei seiner Landnngsbrücke; der Donaudampfer aber, wenn er WafferabwärtS schaufelt, hä!t nicht in demselben Tempo nächst der Brücke an, denn in diesem Falle würde eine fliegende Brücke aus ihm werden, sondern er schwenkt zuvor gegen die Raizenkirche ab, von da macht er sich gegen die Redoute hinauf, wo die an Stricken g liundenen Klötze unter das gaffende Publicum hineingeworfen werden, bis jemand sie auffängt. Da mochte nun der Fürst $ in allerlei Sprachen Flüche ausstoßen, der Capitän wollte keinen verstehen, und das versammelte Publicum begrüßte mit seinem Vivatjauchzen den za Pferde anlangenden Grafen X. um eine Minute früher, als die,Ärgo". Um eine Pferdelänge halte der Reiter seinen Rivalen über, holt. Der Preis dieses Handicap war die Hand der „schönen C»arlotte." Der Graf halte ihn ehrlich verdient. .... Ich weiß nicht, ob viele von uh# ihm da« nachmach,n werden. . . . aber kommen Sie nicht wieder!" So allerdings mögen sich die Junker vom „Vaterland" ihr Vorgehen dem Parlamente gegenüber denken, wenn sie dazu die Macht hätten. Doch ist leider sehr wenig Aussicht vorhanden, daß es bald dazu kommen werde. Der Unmuth des „Vaterland" ist aber auch begreiflich. Die eben abgelaufene Session des Reichsralhes verdient den Namen der „confefsionellen" in hervorragender Weife, wie das feudale Organ zugestehen muß, und der staatsrechtliche Hader wollte nicht wieder auflodern, obgleich die Czechen zweimal Hol; herbeischlepplen und Graf Hohenwart selbst Feuer daran legte. Schließlich ruft das Junkerblatt aus: „Die Verfaffungsfrage ist noch nicht gelöst, fo lange Böhmen nicht befriedigt ist", d. h. die Patrone des „Vaterland" ans Ruder gelangen. Wer kümmert sich aber heute um sie? Ijoch einige Jahre friedlicher Entwicklung, und das czechische Volk wird gleich den übrigen Slave» zur Einsicht gelangen, daß es von seinen bisherigen feudal-klericalen Führern genarrt wird. Die Session des Reichsraths ist nun gänzlich von den Delegationsverhandlungen ab-gelöst. Ein Theil der österreichische» Delegierten begab sich bereits nach Pest, woselbst der Budgetausschuß der Delegation zu einer Sitzung einberujen ist. In derselben dürften jene Titel des gemeinsame» Erfordernisses, welche in den in Wien abgehaltenen Vorbesprechungen der Mitglieder des Budgetausschusses bereits berathen wurden, definitiv festgestellt werden. Dem Vernehmen nach sollen die Plenarsitzungen der österreichischen Delegation am 18. d. beginnen. Im ungarischen Delegationsaueschusse für auswärtige Angelegenheiten hat Graf Andrassy die Notwendigkeit der weitern Herausgabe von Rolhbüchern mit der Erklärung motiviert, daß es viele Dokumente gibt, deren „Veröffentlichung dem Minister sehr wünfchenswerth erscheinen könne". Die Rothbücher bestehen demnach bloS für die Minister, denen ja ohnedies officielle und officiöse Organe zur Verfügung stehen. Diese Erklärung leuchtete dem Grafen Keglevich so sehr ein, daß er sofort seinen durch die Inhaltslosigkeit des letzten Rolhbuches veranlagten Antrag wegen Abschaffung desselben zurückzog. Das Siebener»Subcomitö des zur Regelung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche entsendeten Ausschusses des ungarischen Abgeordnetenhauses hat sich für die Einführung der obligatorischen Eivilehe im Prinzip erklärt; auch hat sich das Eomitv dahin ausgesprochen, daß Minister Ire* fort, der sich gleichfalls für die obligatorische Civil-ehe erklärt halte, und Justizminister Pauler noch im Verlaufe dieses Jahres den Entwurf eines Eivil-eherechts im Hause Einbringen mögen, womit sich die Minister einverstanden erklärten. Ausland. Kaiser Wilhelm stattete dem Fürsten Bismarck einen einstündigen Besuch ab, bei dem ohne Zweisei die Tageefragen — und zu diesen zählt die Arnim'sche Affaire in Berlin immer noch — zur Sprache gekommen sind. Der Nachfolger des Grafen in Paris, Fürst Hohenlohe, reiste am 8. d auf seinen Poiten ab. Inzwischen bringt jeder Tag neue Enthüllungen der Officiösen des auswärtigen Amtes über das Sündenregister ArnimS, denen gegenüber der Gtaf, so lange er „äußerlich" noch im Reichsdiensle steht, keine Erwiderung entgegensetzen darf; wie der heilige Sebastian maß er an einen Baum gebunden, die Pfeile der gedungene» Schütz:» aInhalten. Freilich übernehmen es die Oificiöien in ihrem Neid selber, ihre Neuigkeiten gegenseitig herunter^uietzen. So !wird nun die Mitteilung berichtigt, Graf Arnim habe anläßlich der kirchlichen Fragen ein Memorandum an den Kaiser gerichtet und durch einen solchen, die Campetenje» d's Reichskanzlers beeinträchtigenden Schritt den Co»fl>ct mit diesem verschärft. Eine derartige Eingabe soll allerdings existieren, aber einer frühem Zeit angehören und sich „materiell auf einen ansern Gegenstand beziehen." Der pariser Corresp^ident der „Times", demzufolge Bismarck den König von Italien zur Annexion von Nizza zu veranlassen suchte, wirbelt merkwürdig viel Staub auf. Ja Berlin erinnert die officiöse „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" nur daran, daß die „Kölnische Zeitung" bei der Affairc Piccon sogleich ironisch gefragt habe, wo den» wohl nun zuerst die Mitteilung erscheinen werde, daß in den in Nizza zutage getretene» separatistischen Tendenzen Deutschland die Hand im Spiele habe. Die Antwort auf diese Frage ist jetzt da, und sie macht der französischen „Phantasie" Ehre — das ist alles. Papst Pius hat, wie man dem „Monde" aus Rom telegraphiert, de» französischen und amerikanischen Deputationen, welche durch den Herzog , Damas den Wunsch ausgesprochen, der Friede möge Frankreich und der Welt durch die Kirche zurück* ; gegeben'werden, mit Bitterkeit geantwortet: „Zählen wir nicht auf die Regierungen für die Erhaltung jdes Friedens. Lassen wir die Tobten begraben. Zählen wir auf den unsterblichen Christus, der sagt: | Id) habe die Welt besiegt. Möge unser Pact eine Allianz mit ihm sein, die heißt: Liebe, mit welcher wir von ihm sprechen und für ihn arbeiten. Ich segne Frankreich und auch die, welche es regieren, damit sic die Freiheit bewilligen, auf gesunde Weise die Jugend zu unterrichten, damit sie die Zügellosigkeit der Presse unterdrücken, damit sie das allgemeine Stimmrecht, welches die allgemeine Lüge , ist, vernichten oder wenigstens vermindern." Betrachtet der Statthalter Christi die Regierungen als i „Tobte", so lasse er sich zu der christlichen Freundlichkeit herab, dieselben Regierungen „in Ruhe" zu ! lassen. Die Angehörigen der spanischen Colonie in :Paris haben zur Feier des Sieges von Bilbao jihrc Häuser illuminiert. Wie der „Kölnischen Zei-; tung" geschrieben wird, haben auch die beiden in j Paris lebenden Ex-Königinnen von Spanien !und der Herzog von Montpensier den Sieg Ser-• ranoS gefeiert; sie ließen allerdings nicht die ! Außenseite ihrer Paläste erleuchten, dafür aber Freu-dcnfeuer in ihren Höfen anzünden. Nach dem Einzüge in Bilbao besichtigte man die durch das Bombardement verursachten Schäden. Diese waren nur in den Vorstädten sehr beträchtlich. Der Geist der Bevölkerung war trotz schwerer Entbehrungen noch ungebrochen. Der Jubel wird als unbeschreiblich bezeichnet, und der alte Concha wurde mit Blumen überschüttet. Der größere Theil der Truppen, 37,000 Mann mit 70 Geschützen, blieb außerhalb der Mauern. Die Car listen suche» natürlich ihre Niederlage zu verkleinern. Nach ihren Angaben hätte allein die unter Serrano stehende Nordanncc 10,000 an i lobten, Verwundeten und Kranken verloren. Auch sei die Niederlage bei Bilbao nur der riesigen lieber« macht der Republikaner — achtzigtausend Mann — zuzuschreiben. Auch der Ruf: „Nous sornraes trabis!“ fand bei ihnen lebhaftes Echo. Wie der „Pall Mall Gazette" telegraphiert wird, standen mehrere Chefs in Gefahr, von ihren Verrath witternden Leuten mafsacriert zu werden, und vermochten sich nur mit Mühe zu retten. Nach einem pariser Telegramm der „Times" will Don Carlos eine Pro-clamation erlassen, um seine Truppen über das Fiasco zu erleuchten. Nach demselben Telegramme sind drei navarrcsische Bataillone nach Hause gegangen und ist die (artistische Armee überhaupt von 37 auf 31 I Bataillone zusammengeschmolzen. Marschall Serrano hat einer ihn beglück» wünschende» Deputation erklärt, daß der CarliSinuS noch nicht als besiegt betrachtet werden könne. Ecst wenn dies geschehen und zugleich der CantonaliSmuS zur Ruhe gebracht sei, würde daö Land frei über sich verfügen können. Castelar war einer der ersten, welcher Serrano zum Einsätze von Bilbao beglückwünschte. In Catalouieii haben die Carliste» unter Alfonfo Schläge bekommen, i Au« Brasilien wird gemeldet, daß anläi' lich des vom Bischof Vital von Otinda über die geistlichen Brüderschaften von Pernambuco verhängten Interdiktes und angesichts des Auftretens des Bi- oberste Gerichtshof verurteilte den zwölfjährigen Johann fchofö von Para die liberale Partei lebhaft für die Nagy wegen Raubmordes za zweijähriger Gefängnis-Herstellung einer brasilianischen Natio nalkir ch e'hast mit der Bestimmung, daß die Strafe in einer agitiert. Zur Tagesgeschichte. — Die Boutrolle, mit welcher diesertage im Schlachthaus- zu St. Max in Wien die erste günstig ausgefallene Probe gemacht wurde, besteht an-einer ledernen Maske, welche vor den Augen des SchlachtthiereS angebracht und durch zwei Riemen festzehallen wird, von denen bet eine um den Kopf, der andere unter der Kehle festzefchnallt wird. Inmitten dieser MaSke ist in das Leder eine viereckige eiserne Platte eingefügt, deren unterer Theil genau auf der Stirne des ThiereS aufliegt. Ja der Mitte dieser Platte befindet sich ein cyiindrischeS Loch, in welches ein flählener Bolzen eingefügt wird. Sobald das Thier am Schlachtorte anlangt, legt man demselben die Maske an, steckt den Bolzen in da» Loch der Eisenplatte, schlägt dann mit einem hölzernen Schlägel auf den Kopf des Bolzens, der, fünf bi» sechs Zentimeter in das Gehirn des SchlachtthiereS tindringend, den sofortigen Tod zur Folge hat. Ist daS Thier zu'Boden gestürzt, jo wird in die entstandene Oeffnnng ein langes hölzernes, recht biegsames Stäbchen eingeführt, dasselbe folgt der Axe des Rückenmarkes und alsbald hören alle Zuckungen und Bewegungen auf, wie man sie an eben getödteten Thieren ttahrjunchmen pflegt. All' dies ist viel schneller vollzogen als befchrieben, da die ganze Operation in dreißig bis vierzig Sekunden beendet ist. Hieraus schlägt man die Ader, aus welcher das Blut in schwarzen (gtrömen heroorbricht — ein Züchen der vollständigen Tövtunz des ThiereS. Sachverständige Personen, welche mehreren Schlachtungsversuchen mit diesem Instrumente beiwohnten, fprech.'n sich über dasselbe übereinfiimmenb sehr lobenD aus und heben namentlich hervor, daß jungen Manschen von vierzehn di« fünfzehn Jahren möglich fei, mit einem einzigen Schlage und ohne alle Gefahr das Schlachthier zu tödten, da der Bolzen selbst die starke Schäbelwand eines alten knochigen ThiereS mit Leichtiztzit durchdringt ; die Schnelligkeit und Sicherheit der Operation verkürzt die Qualen des ThiereS und benimmt dem Schlächtergewerbe einen grvß:n Theil seiner Befahren; das Gehirn bleibt ausgezeichnet erhalten, da der Bolzen nur in die weiche Sudstanz eindringt, ohne eine Spur seines Weges zurückzulafsen; durch daS Zusammen-brechen des ThiereS und durch die Beseitigung der TodeSzuckungen wild auch das Aufschlagen vermieden und so daS Aussehen des Fleisches vortresslich bewahrt. $ie Boutrolle ist die Eifindung eines Franzofen, kitte» jp-rren Bruncau, der das Amt des Boisitzcnden bei der Generalcommission für daS von der Stadt Pari« errichtete große Schlachthaus von La Billette bekleidet. — Ein zwölfjähriger Raubmörder. Man schreibt aus Pest umeim 7. b.: „Johann Nagy tturbe als Waisenknabe von (einem Onkel Stefan Rebek Kinderstatt angenommen. Rebek war aber ein armer , 0nn und mußte sich den Lebensunterhalt durch Tag °h" verschaffen, weshalb der Knabe schon von fiühefter ^“genb an zur Arbeit angehalten wurde. Im vorigen ()Qllc Ccr |etn zwölftes Jahr erreicht. Er ^ vhn, jeden Unterricht ausgewachsen unb hatte baher, me bald zeigen sollte, keinen Begriff von bem, was ffl Un(ec>)‘ ist. D.nn um nun sich von dem > r lhn f0 ästigen Arbeiten nach feiner Meinung für mmet iu befreien und sich eine unabhängige Stellung TO II ■ .^l er aui 23. Okiover v. I. von emet jch arin eine Hacke, erfchlug darauf in der Nacht einen Onkel, raubte die ooihautcncn acht Kreuzer, ti° 3?"^ ®ar91^ im Haule, und wurde damit flüch-unh h ®tnabe wurde nach einigen Tagen auf gegriffen Jpolyfager Cnminal^erichie eiiigciicfctt. In übuna111^ «»ü9 toUlbe " btf,a81' ob “ fld> btl fl. r*a* mct,t vor Gvit ober dem irdischen »ifi °b« ««'»ortete, b.ß er weder denn « I no* roa8 trbilche Getechngkett fei, bCnn " |ei "t-«°l- in die Schule gegangen. Der Besserungsanstalt abzubüßen sei." — Eia czcchischeS Urtheil über die czechische Journalistik. AuS CzaSlau, einem Haupisitze der nationalen Agitation in Böhmen, wird dem neuen czechischen Blatte „Nation* geschrieben: „Unsere Bezirksvertretung bewilligte für unseren 42.000 Seelen zählenden Bezirk zwei Stipedien zu 60 fl. für jene, die sich den handelSwiffenfchaftlichen Studien auf der czechoslavischen HandelSakedemie in Prag widmen würden. DaS Resultat davon ist, daß sich kaum um eines dieser beide» Stipendien beworben wurde. Nun wurden seitens unserer BezirkSvertretung seinerzeit auch zwei Stipendien zu 50 st. auf zwei Jahre für jene bewilligt, die sich auf der Acferbaujchule in Chrudim für die Landwirtschaft auSbilben wollten. Jedoch auch da wurde sich kaum um eines dieser Stipendien beworben. Mit gerechtem Befremden muß man sich fragen, woher diese Indolenz auch auf dem eigentlichen Gebiete unserer nationalen VolkSwirthschast wohl kommen möge? Nun, einen großen Theil der Schuld daran trägt unsere nationale Journalistik. Statt das Volk durch eine gesunde Kritik davon abzuhalten, was es nicht soll, und dazu auzuleiten, was es soll, hat die nationale Journalistik durch ihren unserem nationalen Wesen auf allen Gebieten gestreuten Weihrauch mehr oder minder allen Schichten des Volkes die Köpfe verrückt und alles nach und nach in ekstatischen Größenwahn hineingeräuchert. Wir wußten alles, wir kannten alles. Wir waren das reisste, gebildetste Volk. Größenwahn und Unwissenheit — „Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz" — bilden in erster Linie die Ursachen, weshalb unsere Zuckerfabriken nun eine nach der ändern purzeln müssen. Auf unseren Größenwahn folgt die volkswirthfchaftliche Miierc, der moralische Katzen jammer eines ganzen Volkes. Ketn in der Stille Beobachtender kann anders, als sich sagen, daß wir einer furchtbaren Zukunft entgegengehen, und daß daran den größten Theil der Schuld unsere eigene Journali stik trage. Das gegenseitige Anbeifern, wie sie eS nun bereits feit einem Jahr zum Ekel des ganzen Volkes betreibt, wird dem verfahrenen Karren aus dem Schlamm nicht heraushelfen. Es wird wohl nichts anderes Übrig bleiben, als baß man über unsere gefammte gegenwär tige Journalistik das Kreuz macht." Local- und ProvmM-AngeLegeaheiteu. Origiual-Correspoudenz. AuS Mannöburg. 9. Mai. (Der Herr Pfarrer und die „große Glocke".) Kürzlich ereignete sich folgender interessante Fall m unjirm Markte. Es verlangten die Angehörigen einet verstorbenen AuSzüglenn in Lack bei MannSburg, daß beim Leichenbegängnis derselben nebst ben ändern auch mit der großen Glocke geläutet werde. Der Herr Pfarrer von MannSburg verweigerte aber baS Mutäuten der großen Glocke mit dem bemerken, wenn e t nicht den Conduct führe, könne unb dürfe mit der großen Glocke nicht geläutet werben. Die lacket Jnfasien protestierten und wendeten mit Recht eia, daß ja nicht Cer Herr Platter, sondern die Jnsaßen der P>arrgemeinde die große Gtocke haben machen lassen und auS ihrem Sackei zahlen muß ten. Er blieb jedoch bei dem Weitete des Herr» PjarrerS. Die fcharfen Worte desselben sollten jedoch nicht G Uung haben, wie man am Tage tee L.'.che» begäugu sseS ber tluezUjleiiu aus Luck in bet Thai Cie Enahrung machte. Es muiCc neuilicb CaS Thurmihor erbrochen unb mit der großen Glocke geläutet, ohne daß oet gattet den Eon tuet führte. ES ging, w e hier üblich, ein Geistlicher als Begleiter mit und eine Menge Ultn|cheu schloß sich dem Ldchen^uge an. Das L ich nbegängn » und die Beerdigung oet lief zwar ruhig, ab« uachuäjlich flaute Oet H it Planer im fjjufilichen Wege den Bürgermeister von Mannebutg, der im vorigen Jahre ben P,airet de gleiche« Anlässe vor MiShandlung geschützt hatte, bei« Bezirksgerichte wegen Aufhetzung der lacket Insasse» und den Sohn der Verstorbenen, weil er vier Butschen zum Läuten der großen Glocke aufgenommen haben soll. Alles ist natürlich neugierig auf den AuSzana d-S Prozesses. Einstweilen erlauben wir uns jedoch die bescheidene Anfrage: In welcher Stolotdnung steht geschrieben, daß, wenn mit der großen Glocke bei einem Leichen» begängnisse geläutet werde, just bet Pfarrer als Eon» duetführer dabei fungieren müsse? oder wo ist überhaupt da» Gesetz, mit welchem der Herr Pfarrer seine hartnäckige Weigerung begründet? Wurde die Bevölkerung, wie er Pflicht gewesen wäre, darüber belehrt, daß eine gesetzliche Vorschrift da« Vorgehen des Herr» Pfarrer- normiere, oder gilt einfach der Grundsatz: Sic volo, sic jubeo, stat pro ratione voluntas ? Allso wille mein Gebot, statt Vernunft hier malte die Willkür!) — (Ein neuer Eandidal für das La», despr äsidiurn in Ära in.) Da» „N. W. Tgbl." chteibt in seiner SonntagSnummet: „Fürst Lothar von Metternich, welcher bekanntlich interimistisch die zolitische Verwaltung von Kcain leitet, hielt sich einige Tage in Wien auf, um an maßgebender Stelle zu ondiren, ob et Aussichten habe, zum Landeschef in Krain ernannt zu werden. Jedoch soll dieser Posten, wie das genannte Blatt hört, dem jeweiligen Statt-Halter von Triest, Herrn von Ce Schi, zugedacht fei», welcher wiebernm durch Herrn von Ptno rem« placiert werden dürfte . . . Herr von CeSchi _______ chließt das Blatt, der sich in Triest nur geringer Sympathien erfreut — er ist streng klerikal und schon deshalb nicht sonberlich beliebt — würbe gegen die Versetzung nach Laibach gewiß keine Einsprache erleben, befonbers wenn er den Titel eine» Statthalter« beibehalten könnte. Durch ein ähnliches Mittel sei ja auch vor längerer Zeit Graf Thun als Statthalter von Mähren nach Salzburg versetzt worden." Wir aber von unserem Standpunkte müssen im« schon allen Ernstes gegen die Bescherung eines streng klcricalea Landesschess aussprechen, da gewiß allen noch die Za. lande unter klerikalem Regimen» in Erinnerung leben unb mir nicht neuerdings Verhältnisse, wie sie unter einem klerikalen Statthalter beispielsweise heute noch in Tirol möglich sinb, auch in Kcain herausbeschwote» wissen wollen. Warum sollte nicht der „Verwaltung»-beamte", der Land und Leute kennt und dessen Eignung ür den Posten man zu „schätzen" weiß, endlich auch die ihm gebührenbe Stellung entnehmen ?" — (Viehseuche.) Wie die „L. Zig." erfährt, hat daS H. LandeSpiäsidium infolge einer telegraphi» fchen Anzeige des Herrn k. k. BezirkihauptmanneS i» Tfchcrnemdl, daß im genannten Bezirke seuchenverdäch» tigeS Vieh gefallen fei, ohne Verzug den ärztlichen Concipisten Herrn Dr. Kees dachet als Stelloertre-let des LandeSthierarzteS zur Eihebung und Anordnung der nöthigen Vorkehrungen an Ort und Stelle entsendet. Den neuesten Nachrichten zufolge wurde der Ans» biuch ber Rindeipest konstatiert. — (Etlöfchen Der Blattetnepidemie.) Die Blatterncptoemte in den Ortsgemeinden Landstraß, St. Barihelmä, Ätch und Heil. Kreuz des Sanität»« bezirkes Guikfeld ist von der k. k. Landesregierung a« 15. v. M. als etlöfchen erklärt worden. Seit dem Ausbruche bet Krankheit, d. i. feit 20. Jänner l. I. erkrankten in 19 Omchafien von 2589 Bewohnern 150 Individuen (48 Männer, 44 Weiber, 58 Kinde,); davon genateu 131 Kiante (42 'Männer, 38 Weiber, 51 Kinder) und starben 19 Kranke (6 Männer, 6 Weiber, 7 Kinder), fohin von 100 Erkrankte» 12 67 Piozent. — (Die Staatsvorfchußkaffen.) Der Mmtflctraih hat sich in ben letzten Tagen in fehr eingehender Weife mit den StaatSborfchußkass.n beschäftigt. Es wurde allfettig anerkannt, duß die bisherige Thä-ugfeii detfelbcn eiqenttich nur eine Ironie dessen fei, man bei der Crcierung der Kassen im Auge hatte. Det Ministerrath einigte sich dahin, daß die größer» Leitungen vorerst eine coulaatere Belehnung handhaben solle» und für den Fall, als auch die» nicht» fruchtet, zur Auflösung der StaalSoorschußkaffen zu schreite» und den in dieser Weise flott werdende« Betrag dem Äuehilsflcomilö zuzuwenden. — (Generalversammlung der frei« willigen Feuerwehr.) Nach der Begrüßung der Versammlung durch de» Feuerwehrhauptmann Herrn Dober!et und Vorstellung de« Herr» MagistratS-rathe» JeraS al« Vertreter de» abwesenden Bürgermeister« verliest der (Schriftführer Herr Ehrfeld den Rechenschaftsbericht über die Thäügkeit der Feuerwehr im abgeloufeuen Vereinsjahre. Es wurden bedeutende Auslagen für Wiederherstellung deS Telegraphen-apparateS, da» Steigerhaus, für Steig- und Hakenleitern sowie für Schläuche gewacht. Die Feuerwehr-Mannschaft, die 108 Mitglieder zählt, intervenierte rettend bei 5 FeuerSbrüvsten und hielt nebst den monatliche» Hebungen noch zwei Hauptexercitien ab. Aus dem im letzten Vereinsjahr veranstalteten EiSfeste und Feuerwehrkränzchen stoffen der Verein-kaffe nicht unbedeutende Beträge zu. Nach dem jkaffebericht, den Herr Fink erstattet, beliefen sich die Empfänge auf 3276 fl. 71 kr., die sich au» folgende» Posten zufammensetzen: Kofferest 1676 fl. 26 kr., Communalbeitrag 500 fl., Spende der komischen Sparkasse 200 fl., Milgliederbeiträge 619 fl.. Kapitalszinsen 102 fl. 81 kr., Unterhaltungen 87 fl. 72 kr., Verschiedene« 90 fl. 92 k.; die Ausgaben erreichten die Summe von 2786 fl. 83 kr., und zwar für Feuerwehrrequisiten und Telegraphen 2075 fl. 32 kr., für Remunerationen, Löhnungen u. f. w. 711 fl. 51 kr.— Hierauf dankt Herr Doberlet für da» ihm in feinet Stellung als Feuerwehrhauptmann gewährte Vertrauen. An Sielle de» unter Anerkennung der Körperschaft auS-fcheidenden Mitgliedes Herrn Ehrfeld führte hieraus Herr Rüting daS Protokoll weiter. — Nachdem noch mehrere Mitglieder mittelst Handschlag die statutenmäßige Angelobung geleistet, wird der Inhalt de« Rechenschaftsberichte» genehmigt und al» Revisoren des Kassenberichtes die Herren Tornik, Hinterlechner und Klemens ausgestellt. — Sodann theilt Herr Rüting mit, daß sich der bieher bestandene Krankenunterstützunge-und Beerdigung-Verein der Feuerwehr in feiner Generalversammlung vom 3. d. M. freiwillig aufgelöst und fein Vermögen zur Gründung eines neuen „Unten stützuugSfondeS für hilfsbedürftige Feuerwehrleute" bestimmt hat. Die freiwillige Feuerwehr beschloß nemlich eine» besonderen UnterstützungSfond zu gründen, weil der einzelne Feuerwehrmann sich mit größerer Freude und erhöhtem Opferniuthe feinem Beruf hingeben werde, wenn ihm und den Seinen in Krankheit und Noth, insbesondere wenn er in Ausübung seines Berufes verunglückt ist, sichere Hilfe in Aussicht gestellt wird. Die Statuten des neu zu gründenden Fondes werden sofort zum Vortrag gebracht und von der Versammlung eil bloo angenommen. — Der Magistrat foll über Antrag deS Herrn KlemenS ersucht werden, da« unbefugte Tragen von Feuerwehrabzeichen abzustellen.— Hieraus finden die Neuwahlen statt und zwar: Feuerwehrhauptmann: Franz Doberlet; HauptmannS-stellvertreter: Albert Samaffa; Schriftführer: Carl Rüting; Leitmann der Sleigerabtheilung: Oltomar Bamberg; Stellvertreter: Dornik; Keitmann der Spritzenadtheilnng: Echantel; Stellvertreter: Koschak; Spritzenmeister: Lillegg und Karl Achtschin; Leitmann der Schutzmannschast: Fink : Stellvertreter: Loltmann; Vertrauensmänner der Mannschaft: Freiberger, Penn und Babnik. — Nachdem noch die §§ 3 und 14 der Feuerwehrstatuten (Mitgliederaufnahme und Vereins, lelderverwaltung) dem zu gründenden UnterfiützungS-konde gemäß geändert'worden, drückt die Versammlung durch Erhebung von den Sitzen dem Kassier und Gründer des nun ausgelösten Kranken- und Be-erdtgungSvereinS, Herrn Twrty, den Dank deSFeuenvehr-törtere au». Zum Schluffe erhebt sich Feu-rwehrhaupt-mann Doberlet zu einer Ansprache an die Versammlung. I» derselbe» dankt er für da« neuttding» ihm geschenkte Vertrauen, erinnert an die ernste Ausgabe, die der Feuer- wehr obliegt, und ermabnt die Körperschask, dem Rufe_____________________ um tzgn. v. Klrtn««t)C * fceb. « a « berg >» t'aibe», bei Feuer»gefahr und zu den Hebungen recht zahlreich zu folgen, strenge MannSzucht zu beobachten, mit vereinte» Kräfte» dem tobenden Elemente entgegenzutreten und nicht die gefährliche Arbeit am Brandplatze einzelnen zu überlaffen. An die neugewählten Funktionäre richtet er den Appell, sie mögen mit Ernst und Eifer ihren Dienst erfassen und auch außerhalb de» Dienste» ein echt kameradschaftliches Verhalten bethätigev. — Der Mahnung im .Slov. Narod" von gestern, die Slovenen mögen sich zahlreich an dem Institute der freiwilligen Feuerwehr, das nur humanitäre Zwecke verfolgt, betheiligen, schließen wir un» mit Freuden an und hegen die Erwartung, die Feuerwehr werde dann im neuen Vereinsjahre einen bisher nicht gekannten Aufschwung erleben. — (Die gestrige Vorstellung des „Wildschütz") zu ermäßigten Eintrittspreisen erzielte endlich ein in allen Räumen gefüllte« HauS, ein bedeutsamer Fingerzeig für die Veranstalter, daß, um auch in pecuniäter Hinsicht einen greifbaren Erfolg zu erzielen, io Laibach über eine gewisse Höhe der Theaterpreise nicht hinausgegangen werden darf. Was die Darstellung betrifft, fo war dieselbe so abgerundet, so klappend in allen Theilen und leisteten Sänger und Sängerinnen so vorzügliches, daß das Hau», dcS anfänglich etwas spröde that und mit dem Beifall kargte, alsbald in die animierteste Stimmung gerieth, die sich durch lebhaftes Beifall-klatschen und Hervorrusen kundihat und sich bei Herrn Chlumetzly nach seiner brillanten „5000-Thaler"-Arie zu frenetischem Beisollssturme und zu viermaligem Her-vorrnfen steigerte. SLmmtliche Darsteller, die beiden Fräulein Eberhard! und Frl. Colwcy, die Herren Khals, Schulz, Laiblin und die Chöre ernteten wiederholt rauschenden Beifall. Selten noch wird toi laibacher Publicum die Räume des LandeStheaterS in fo befriedigter Stimmung verlosten haben wie gestern. — (Gegen Rom!) Ernst Scherenberg, der el-berselder Dichter und Chefredacteur, hat unter dem Titel „Gegen Rom! Zeitstiwmen deutscher Dichter" eine Sammlung von Gedichten herausgegeben, die Beiträge von den hervorragendsten österreichischen und reutschen Dichtern enthält. Wir finden darin unter anderem folgendes Sonett trn Anastasius Grün: Römischer Wegweiser. Wenn, deutsche Herzen, deutsches Land zu spalten, Aus's Neu' die Blitze spnih'n vorn Baticane, Sei)’ ich im Geist als Vorbild, das uns mabne, Zwei deutsche Freunde, die durch Rom einst wallten. Versprengt, getrennt im Menschen Oceane, Sucht irrend Freund den Freund, — vergeblich Walten! Bis von Sanct Peter Glockenruse ballten. Der Pontifex sich zeigt" aus dem Altane; Er spendet Segen, schleudert Bannesstrahle, Aus'ü Knie sinkt alles Volk mit einem male. Sich beugend vor dem Haupt tiar'umwnnden; Wie Säulen blieben nur zwei Stornier sieben. Die Freunde siud'S, sie haben sich ersehen Und aufrecht stehend wieder sich gefunden. Verstorbene. Den 9. Mai. Mathilde Jak, Au«hilsSbeamten«tochter, 25 I, Polanavorstadl Nr. 23, Herzlähmung. — Antonia ' Potocnik, Wagenkupplerskind, 4 3. 11 Mo», und 9 Tage, 1 St. Petersvorstadt Nr. 77, Dyphteritis. — Felix Äretie, I Zimmermalersgehilfe, bei 34 I. alt, Krakauvorstadt Nr. 68, ! Schlafffluß. Den 10. Mai. Josef Degasperi, Tischler, 41 I., j Zwangsarbeitshau» Nr. 87, Lungenentzilndung. | Lebensmittel Preise in Laibach am 9. Mai 1874. Weizen 7 fl. 20 tr.; Korn 4 fl. 80 Ir.; Gerste 4 fl. 20 fr.; Hafer 3 fl. — kr.; Buchweizen 4 fl. 80 kr., Hirse 5 fl. — kr., Kukurutz 5 fl. 10 kr., Erdäpfel 3 fl. 10 kr., Fisolen 6 fl. 50 kr. pr. Metzen; Rindschmalz 54 kr., Schweinfett 42 kr., Speck, frischer, 44 kr., Speck, geselchter, 42 kr. pr. Pfund; Eier l2/, kr. pr. Stück; Milch 10 fr. pr. Maß; Rindfleisch 30 It., Kalbfleisch 24 fr., Schweinfleisch 36 fr. pr. Pfund; Heu 1 fl. — tr., Stroh 70 fr. pr. Zentner; hartes Holz 7 fl. — tr., weiches Holz 4 fl. 90 fr. pr, Klafter. Telegramme. Pest, 10. Mai. Der Reichsraths-Delegalions-ausschuß erledigte das Marinebudget tqit erheblichen Abstrichen. Die Kosten der Casemattschiffe „Erzher-zog Carl" und „Tegetthoff" wurden gestrichen. Ein -fräufttn ans achtbarer Familie, gut erzogen, welches den Unterricht von Kindern zu leiten versteht und in allen weiblichen Hand arbeiten gut bewandert ist. sucht eine Stelle als Bonne, als Kammerjungser oder als Gesellschafterin hier oder auf dem i'aiide. Näheres in der Expedition des „Tagbl." (287—2) r Witterung. Laibach, 10. Mai. In der Nacht und fortwährend Regen, Ost und SUdost abwechselnd. Wärme: morgenS ti Ubr 4- 61', nachmittags 2 Ubr 8 0" C. (1873 + 180», 1872 < 178" 6.) Barometer 726 32 Millimeter. DaS vorgestrige TageSmittel der Wärme + 9 ü", das gestrige 4- <>-8\ beziehungsweise 3 ti“ und 6 2" unter dem Normale Der vorgestrige Nieder schlag 9 60 und der gestrige 22-60 Millimeter, Regen des Bi. -Kanari Hof- und Gerichlsadvocaien Dr. Johann Steiner befindet sich seit 4. Mai 1874 am Alten Markte Nr. 35 im Schmich'schrn Hause, ^ gegenüber dem k. k. Landesgerichtsgebäude. ■Ufr--. ...... Wiener Börse vom v. Mai. Stantsfonds. #cn>jms«c Sperr. R-nie, Ssl.Pap. 69.05! 69.15 bto. bto. 6(1. ln eitb.i 74.20; 71.80 Lose von 1864 . « . 87.50 98.— tjofe von 1860, ßan*c 1105.-! 105.50 Lose von 1860, Füuf^ j 101* 50 110.50 Prämieusch. v. 1864 136.— 135 50 Grundvutl. -Obl. •ietenStitä. Ingciommcne Fremde. >m 9. Mai. llolel 8*««I6 Ulm. Hartmau», LommiS, Lichten wold. — Fiuk, Reisender, Äraz. — Schwarz und Klein-beiger, Reisende, und KnauS Franziska, Wien. Hotel Elefant. Blasnik, Dvmzale. — Sladek, Berg-ineiftei-, Fonodors. — MeScachi, Ässecurrauz-Jnspector; Kratochwill, Bahnbeamte; Ainbrosich und Zanchi, Triest. — Hvkevar, Äurkseld. - Bergmann und Horovih, 9iev sende, Wien. — KreSz, Weinhändler, BataSzet. — Frau Toll, Ungarn, llolel Kuro|ia. Fulla, Haudelomann, Jaüke. Klernwarte. Ramor, Ksm., i'aef. Hiilner vo» Oenterrelcli. Luser, Kojana Hlolirfn. Eller, Bischosdors. — Ko^auc, Rrain Ungarn ju . . 8 Aetien. Lnglo Bank............ Itetttanftalt , . . . Depositenbank . . . . «»complc-AnNaN . . itraiico. Bank . . . Handelsbank........... Land ei banke «verein. . Dlationalbanl Oeftcrr. allg. Bank . Otft. itiantgcseOf. . . Union - Bank . . . . Berein»bank........... vcrkehr«ba»k.......... «Ifilb-iBab».......... »«l-Lubwlg-Bahu. . «elf. eiifabetii-iöjljn. *aif. fttanj-OofefM.. 6taet#batn . . . SÜbdatzn............. 70.75 71.25 74 50| 76.- 132.50 ISS. ill6.75111U.-I 28.— 28.50 '860.- 860. 32.501 33 — «6.50! 67. -.-I 45.—; 9s3.—19 8. 61.10 52.60 «10 100.75 10.50 8« — 18».— 246.76 201.- 101- 11.— 87.— 140. 147.26 202 — 202 50 201.60 262 810 —1321. 138. —1138,50 Pfandbriefe. »elb 20a» «lg. öst.»°d.-arebit. 96- 95.50 b:o. in 33 3 81.60 83.75 «atioi. i>.w 90 60 90.75 lug. ibob.-ertbltanH. 85 25 86.50 Priori tftts-Obl. irran,-Iolef»-Bahn . 102.20 102 40 Oest-Norbwestbahn. 97.40 97.ÜU Eiebenbürger 81.15 81.50 eiantSbabn 137 2.: 137.76 6iibb.-l8cl.ju 601) Itt. 109.76 1( 11 50 bto. BouS C *6t. 96 25 98 50 Lose. Lrebil »V 157.75 168 25 Rudels«-»! 12.- 12.60 Weebsel(3Moit.)j lluu«b. lOOft.fÜdb.lU. SM.— I>ianll. 100 fl. , „ i S-1.20 Hamburg................| 65. ^enbeu 10 Vf. teivtl. til.75 'Va»i8 100 (>ra*cl . 44.25 Münzen. Rail. Ttltnv$»c«lc*. .6.38-20.frl«*c»(5atf . . . 8.87» 'tirtug, Raflenf^elac. U.68— feilte.................' 100.20 >J l 20 #4 35 66.10 111.90 44 3.V 6.40 -8.88-1.06* 106.40 Telegraphischer Curtderickt am il.SDiai Papier-ReMe 69 05 — Lilber-Renle 74-20 — 1800er Etaalö-Anlehen 105-2Ö — Bankactie» 887 — Kredit 216 — — London 11185 — Silber 106 30 — 20 • France« Stücke 8-97. Berleger mit für die ftebaetien verantwortlich Oltomar Bamberg.