?o8tnlN3 plaLsns v gotovini. Nr. 16. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 7. (22.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Dkiitschen. Zr«jugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12'50 Din. D. -Oesterreich: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20 —Din. Amerika: 2 — Dollar. — einzelne Nummern 1 Dinar Mittwoch, den 20. Mai 1925. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Der Anschluß Österreichs an Deutsch¬ land. In den beiden genannten Reichen wird das Recht zur Vereinigung gegenwärtig wieder stark betont. Im Auslande aber stud die Stimmen geteilt. Die einen stehen dem Anschlüsse direkt feindlich gegenüber, während andere die Sache gelassener betrachten. Zu letzteren darf man auch die diesfälligen Darlegungen des Neusatzer Deutschen Volksbiattes vom II Mai l. I. zählen. Sie sind klar und sachlich und ihre Wiedergabe daher un¬ seren Lesern gewiß erwünscht. Das Blatt äußert sich also: Daß Österreich ein ungelöstes Problem ist, pfeifen heute die Spatzen auf allen Dächern. Dieser Staat kann heute nicht leben und nicht sterben und droht eine ernste Verlegenheit für die ganze europäische Staaten- und Völkergemeinschaft zu werden. Mit äußerster Anstrengung hat Öfter- reich die Zahl der unterstützten Arbeitslosen von 200.000 auf 170.000 herunlergebracht, aber im Zusammenhänge mit der passiven Handelsbilanz von etwas mehr als einer Milliarde Goldkronen kann kein Zweifel darüber bestehen, daß seine Finanzen und seine Wirtschaft erschöpft sind. Wie soll auch ein Land leben können, das nicht nur mindestens die Hälfte seiner Nahrungsmittel, sondern auch die wichtigsten Rohstoffe im Aus¬ lande kaufen muß, aber nur einen Bruchteil des Geldes dafür durch Verkauf seiner Erzeugnisse an das Ausland erwerben kann! Darum hat Österreich die schleunige Niederlegung der Zoll¬ schranken nachgesucht, aber aus Paris kommt die Nachricht, daß die Entscheidung hierüber bis nach der Junitagung des Völkerbundrats verschoben werden müsse. Ob die Untersuchung der Sachverständigen des Völkerbundes, die ja sicherlich der österreichi¬ schen Regierung recht geben werden, etwas nützen wird, kann man billig bezweifeln. Europa hat ja die Konferenzen von Portorose und Rom erlebt, aber geschehen ist nichts. Es fehlt eben an einer Gewalt, welche die Durchführung der Beschlüsse erzwingen könnte, und darum werden Gutachten und Beschlüsse auch diesmal auf dem Papiere bleiben. Nichtsdestoweniger muß auch dieser Ver¬ such unternommen werden, damit sich diejenigen, die diesen Staat geschaffen haben, überzeugen können, daß Österreich in seiner gegenwärtigen Gestalt nicht aufrecht erhalten rverden kann. In der österreichischen Bevölkerung ist diese Überzeu¬ gung schon längst tief eingewurzelt. Alle politischen Parteien vertreten den Stand¬ punkt, daß die einzige Reltungsmöglichkeit im Anschluß an das Deutsche Reich besteht.- Aber dieses Bestreben stößt bei einigen Nachbarstaaten auf entschiedenen Widerstand. Einer der schärfsten Gegner ist der tschechoslowakische Außenminister Dr. Benesch, der am 14 d. M. seinen Besuch in Wien machen und versuchen will, Österreich von Deutschland ab- und zu sich herüberznziehen. Aber man kann im voraus sagen, daß ihm dies nicht gelingen wird, denn seine Vorschläge wurden von der böhmischen Schwerindustrie und der Bankwelt abgelehnt, und er bringt nichts mit, was Öster¬ reichs berechtigten Wunsch nach Erweiterung seines Wirtschaftsgebietes der Erfüllung näher bringen könnte. Der natürliche Lauf der Dinge drängt also dazu, daß diejenigen, die Neuösterreich gegen seinen eigenen Willen geschaffen haben, zu dem Eingeständnis gebracht werden, daß dieser Staat nicht lebensfähig ist. Und deshalb ist es im In¬ teresse der Beruhigung von "ganz Europa zu be¬ grüßen, daß sich in Wien, unter Teilnahme aller Parteien des Nativnalrates — der Christlichso¬ zialen, der Großdeutschen, der Landbündler und der Sozialdemokraten — sowie'unter Mitwirkung der hervorragendsten Männer der österreichischen Wissenschaft, der Kunst, des Handels, der Indu¬ strie und der Arbeiterschaft eine österreichisch-deutsche Arbeitsgemeinschaft gebildet hat, die durch prak¬ tische Arbeit auf den Gebieten der Wirtschaft, des Unterrichts, der Kunst und Kultur und des Rechts die beiderseitigen Einrichtungen ausgleichen und solcherart den Anschluß vorbereiten will. An der Spitze dieser Bewegung stehen der oberösterreichi- sche Prälat Hauser und der gewesene Justizminister Franz Klein. Besondere Ausschüsse wurden ein¬ gesetzt, um im Einvernehmen mit den zuständigen reichsdeutschen Stellen die Ungleichheiten zu be¬ seitigen, die Vereinbarungen in Gesetzesform zu bringen und diese der parlamentarischen Geneh¬ migung zuzusühren. Ein Teil dieser Ausgleichungs¬ arbeit ist von den Regierungen schon geleistet, namentlich im Unterrichts- und im Rechtswesen. Ein gemeinsames Strafgesetzbuch ist schon ausge¬ arbeitet und harrt nun, in Österreich wie in Deutschland, der parlamentarischen Erledigung. Das schwierigste Gebiet ist das der Wirtschaft, denn dieses Gebiet betrifft den für Österreich emp¬ findlichsten Teil der ganzen Anschlußfragen. Die politische Entwicklung nimmt weiter ihren Weg und an den europäischen Staaten wird es liegen .festzustellen, ob das im Weltkriege von der Entente verkündete Selbstbestimmungsrecht aller Völker gerade an den Grenzen Österreichs halt machen soll. Aus der Plauderstube. Michl: „Unser drei sind wir nun schon da, aber wo heute der Ander so lange ist?" Franz: „Der kommt heute nicht, der muß, da seine Alte zu ihren Eltern auf Besuch ge¬ gangen ist, zu Hause Kinder wiegen." Naz: „Sakra noch einmal, das trifft sich gut, Michl, heut' erzählst einmal vom Ander sein Abenteuer, welches er mit dem „Mandleisch- kalender" hatte". Michl: „Wenn er aber davon erfährt, wird er böse auf mich werden." Naz: „Erzähl nur, wir wollen ja schweigen wie ein Grab; ich möchte doch auch gerne etwas vom Ander wissen, damit ich ihn etwas „sticheln" könnte." Franz: „Erzähl nur!" Michl: „Na ja, so erzähl' ich's halt. Also hört: „Es war vor ein paar Jahren, da sagte am Abend vor Gallustag seine Alte zu ihm: „Du Ander, morgen ist Kirtag in der Stadt, treib unsere Kuh, die „Lisko", die eh nicht viel wert ist, auf den Markt; ich kann nicht, da ich so stark Seitenstechen habe". Der Ander war froh, daß er auch einmal selber auf den Markt gehen durfte, und meinte so nebenbei, wie nur das Wetter morgen auch sein wird und nahm den Mandleischkalender von der Wand. Als er ihn aufgkschlagen hatte, sagte er: „Du, Gretl, morgen zeigt's Regen und Kälte, ich werde wahr¬ scheinlich einen Regenschirm und einen Winterrock mitnehmen müssen." Die Gretl meinte, das werden wir ja morgen sehen, aber zeitlich mußt gehen. Da folgte noch eine lange Belehrung, wie er sich auf dem Markte zu verhalten habe, daß er sich nicht anschmieren lasse und die Kuh auf keinen Fall billiger verkaufe, als wie sie sagte. Daraus gingen beide schlafen. Als am nächsten Morgen der Ander schon fertig zum Abmarsche war, schaute er ! früher noch einmal den Kalender und die Wit¬ terung an. „Du Alte, finster ist's teuglisch, es wird wahrscheinlich regnen und es ist 'mentisch frisch. Ich werde wahrscheinlich den Regenschirm und Rock mitnehmen, was meinst Gretl?" „Ja, Ander, ich mein' auch so, denn wenn's wirklich regnet und kalt wird, so ist's doch gut, daß du was mit hast, sonst kriegst wieder das „Rheu¬ matische". „Aber unkommod ist mir der Schirm und Rock; ach was, ich nehm lieber den Stecken." „Na, so nimm halt nur den Stecken!" „Aber gut wär' es doch, wenn ich ein Dach und einen Überrock hätt', denn regnen wird's ganz bestimmt; der Kalender sagt's ja". — „Also nimm halt beides mit!" Aber der „Schenk", ich könnte den Schirm verlieren, da sind dann wieder ein paar hundert Kronen pfutsch, ich werde doch den Stecken mit- Site 2. Aus ^>tadt und Land. KoLevje. (DenGottscheerVogelschutz- ver ein), den unschuldigsten aller Vereine, hat nun auch sein Schicksal ereilt: er wurde behörd- lich aufgelöst. — (In vollster Blüte) stehen jetzt alle Obstbäume im Gottscheergebiet, so daß Heuer eine gute Obsternte erwartet wird. — (Spende.) Anläßlich des Besuches der alten Heimat Livold hat Herr Heinrich Stau- dacher aus Wien der Verwaltung des Blattes 50 Din übermittelt. Besten Dank. — (Keine Reisepässe.) Allen Gemeinde¬ ämtern des Gerichtsbezirkes Koäevje und dem Gemeindeamte Dolenja vas wurde jüngst ein Erlaß der hiesigen Bezirkshauptmannschast zu¬ gestellt, durch den den Eltern, die studierende Kinder in Österreich, besonders in Klagenfurt und Graz haben, bekannt gegeben wird, daß den Kindern zwecks Studiums, bezw. Reise nach Österreich keine Reisepässe mehr ausgefolgt werden. Der Erlaß betrifft nur Studierende nichtslowenischer Nationalität, also nur Goti¬ sch e e r, denen somit jedes Studium im Auslande unmöglich gemacht wird. — (Mitteilung der Ver waltung.) Jene gesch. Abnehmer, denen unser Blatt von unserer Zeilungsstelle in Wien XVI. Schuhmeierplatz 7, zugesendet wird, werden höflichst ersucht, die Be¬ zugsgebühr nur dort und nicht bei der hiesigen Verwaltung zu entrichten. — (Die Eröffnung des deutschenMu- seums in München) fand am 7. Mai mit großen Feierlichkeiten, an denen die höchsten Wür¬ denträger Deutschlands teilnahmen, statt. Dieses Museum ist einzig großartig und ein herrlicher Bau. Ministerpräsident Held bezeichnete es Presse¬ vertretern aus aller Welt gegenüber als Denkmal deutscher Kulturfähigkeit und Willenskraft. An der Feier nahmen an 400 Festgäste, darunter die bedeutendsten Persönlichkeiten kultureller, tech¬ nischer und politischer Betätigung des In- und Auslandes teil. Dem unermüdlichen Schöpfer des Museums, Oskar v. Mille r, wurden - bei dieser Gelegenheit große Auszeichnungen zuteil. Reichskanzler Dr. Luther würdigte in seiner Begrüßungsrede die hohe Bedeutung des Mu¬ seums für die Einheit des Reiches und das ganze Deutschtum überhaupt, sowie für das wissen¬ schaftliche Leben aller Völker der Welt. — (Vom Schuldienste.) Fcl. Helena Kremer, die vor kurzem die Lchrbefähigungs- Prüfung mit gutem Erfolge abgelegt har, ist jetzt von der Mitterdorfer Schule nach TrLiZce in Unterkcain versetzt worden, während Frl. Fran¬ ziska Eckert über eigenes Ansuchen nach Moselj nehmen, ich werde ja nicht gleich zerrinnen oder erfrieren." „Ich denk' auch so". „Aber was, trocken, ist trocken, ich werde doch den Schirm und Rock mitnehmen". „Wie du halt meinst, nimm sie halt mit." „Nein ich nehm' sie doch nicht." Da wurde die Grctl fuchtig und sagt: „Tu wie du willst I" „Was heißt das?" grollte der Ander, „Tu, wie du willst I" Einmal sagst „Nimm mit!" dann wieder „Nimm nicht mit I" der Teufel weiß, wie ihr Weibsbilder seid. Das einmal so, einmal so, das kann ich nicht leiden, daß ihr Weiber alle so wankelmütig seid. Gar kein Verlaß. Und daß du weißt, jetzt'nehm ich justament den Schirm und Rock mit." Und schon zog Ander seine Kuh in die finstere Nacht hinaus. „Mir scheint, es tröpfelt schon", sagte er zu sich. Als er schon den halben Weg hinter sich hatte, brach der Tag an und da sah Ander, daß dichter Nebel die weichende Nacht so finster gemacht hatte. Fortsetzung folgt. Gottscheer Zeitung — Nr. 16. zurückkommt. Frl. Rosa'Meditz ist von der Nes¬ seltaler Schule nach Lo8ki potok übersiedelt und Frau Lehrerin Angela Locker von der Mösler Schule über eigenes Ansuchen nach öent Jur bei Grosuplje dekretiert worden. — (Herzliche Bitte!) Die durch Brand stark beschädigte und auch den Gottscheern wohl¬ bekannte Wallfahrtskirche Maria Neustift soll durch milde Beiträge wieder hergestellt werden. Die Kosten dürften 700.000 Kronen betragen. Gefertigter wendet sich um gütige Spenden auch an die Gottscheer und bittet, allfällige Beiträge ans Dekanatsamt Ribnica zu senden. Anton Skubic, Dechant in Ribnica. — (Aufhebung.) Den neuesten Nachrichten zufolge werden die bestehenden Klassen des Gott¬ scheer Obergymnasiums aufgelöst werden. — Da¬ gegen soll die Fachschule, in welcher seil ihrer Auflassung ein Blindeninstitut untergebrachr war, wiederum neu errichtet und ihrem früheren Zwecke dienstbar gemacht werden. — (Todesfall.) In Radovoljica starb am 13. Mai, als sie sich in die Kirche begab, im 70. Lebensjahre die Steueroberverwalters-Witwe Frau Marie Grundner geb. Verderber aus Ma¬ hovnik. War seinerzeit längere Zeit Lehrerin an der Volksschule in Koäeoje. — (Die nächsten Jahr- und Vieh¬ märkte) finden statt. Am 25. Mai der Mal- gerer, Dienstag den 2. Juni der Lienfelder und Mitterdorfer, am 5. Juni der Nesseltaler und am 15. Juni der Gottscheer und am 30. Juni der Malgerer Markt. — (Zeppeline für Jugoslavien.) Un¬ sere Heeresleitung soll beschlossen haben, in Deutsch¬ land zwei Zeppelinluftschiffe zu bestellen. — (Ö st erreich und Deutschland.) Über den Anschluß Österreichs an Deutschland wird seit der deutschen Präsidentenwahl wieder viel gesprochen. Von den Nachbarn dieser beiden Staaten sind einige gegen den Anschluß und wollen ihn mit allen Kräften verhindern; andere wiederum sehen im Anschlüsse keinen Anlaß zu Befürchtungen. — (D i e G e w er b e Sloweniens.) Jin ersten Vierteljahr 1925 sind 458 gewerbliche Be¬ triebe in Slowenien neu angemeldct worden und waren darunter 79 Schuster, 52 Näherinnen, 29 Gastwirte, 29 Schneider, 25 Tischler, 22 Müller, 17 Fleischhauereien, 15 Schmiede, 14 Fiaker, 11 Kaffeesieder, 10 Bäcker usw. Abge¬ meldet haben in dieser Zeit ihr Gewerbe 56 Gast¬ wirte, 31 Schuster, 16 Fleischhauer, 15 Tischler, 15 Schneider, 13 Näherinnen, 12 Müller usw. — (Die Zahl der Impflinge im Gott¬ scheer Bezirke.) Im Jahre 1924 sind im politischen Bezirke insgesamt 2764 Kinder gegen Blattern geimpft worden. 1085 davon waren Schulkinder, 1679 aber Kinder im ersten Lebens¬ jahre. — (Die Batschka führt amerikani¬ sches Getreide ein.) In den ersten zehn Tagen des Monates April gelangten 1000 Wag¬ gon amerikanischen Getreides in die Batschka, dieser Kornkammer Jugoslawiens. Nach isubotica gestellt, kam das Kilo auf 4'40 Din zu stehen, während das heimische 4 65 Din kostet. — (Eintreten eines Deutschen fürdie slowenische Minderheit in Italien.) In edler und vorbildlicher Weise ist Dr. Wilhelm Medinger, Abgeordneter im tschechischen Parlament und Präsident der deutschen Völkerbundliga, auf der Völkerbundligenunion im Februar 1924 für die slawischen Minderheiten in Italien eingetreten. Dr. Medinger berichtet darüber wie folgt: „Für die slawischen Minderheiten in Italien habe ich unbedenklich das Wort ergriffen, und zwar geschah dies aus direkte Aufforderung von ihnen. Ich bin ihrem Ersuchen mit Freude nachgekommen, Jahrgang VN. weil ja das Schicksal der versprengten Minder¬ heiten jedweder Nation unserer unerschrockenen Arbeit wert ist. Die Minderheitenfrage ist keine deutsche oder ungarische Frage, weil etwa diese beiden Völker die meisten Volksgenossen an ihre Nachbarstaaten verloren habep, sondern sie ist eine Frage des Rechtes und der Menschlichkeit, der Ehre und der Freiheit". — (Wie viel Geld darf man ins Ausland mitnehmen?) Bisher konnte man für Reisen nach Österreich, Deutschland und Polen fremde Valuten im Werte von 3000 französischen Franken mitnehmen; von jetzt ab dürfen Banken Personen, die sich mit den nötigen Reisedokumenten in genannte Länder ausweisen, — fremde Va¬ luten im Werte von 6000 französischen Franken verkaufen. Dieser Betrag emspricht gegenwärtig 1305 deutschen Goldmark, oder2258 österreichischen Schillingen. — (Der Gesetzentwurf über landwirt¬ schaftlichen Kredit) über den demnächst die Skupstina abstimmen soll, sieht eine neue Gattung von Genossenschaften und deren Gebiets- verbänden vor. Diese von den Behörden voll¬ ständig abhängigen Genossenschaften wollen Spar¬ einlagen von jedermann annehmen und den Bauern zu drei oder vier Prozent Darlehen gewähren. Weil aber die ganze Verwaltung der beabsichtigten Genossenschaften eine Menge gut bezahlter Kräfte voraussetzt, wird das Darlehensnehmen schließlich da teurer sein als bei unseren Raiffeisenkassen. — (Moderner Autorenabend.) Anlä߬ lich eines am 23. April in Wien stattgefundenen Autorenabends wurden, wie die „Österr. Volks-Zei¬ tung" vom 1. Mai schreibt, die Gedichte des bekannten Wiener Lyrikers Dr. Ernest Faber, unseres hochge¬ schätzten Landsmannes, zum Vortrag gebracht. Weiter heißt es: Faber gehört nicht zu den rasch und bedenkenlos produzierenden Verseschmieden, er läßt vielmehr seine dichterischen Einfälle langsam reifen, bis sie sich zu köstlichen Früchten entwickeln. Darum ist die Empfindung immer echt und die Form festgefügt. Ohne nach der Originalität des Ausdruckes zu Haschen, findet er immer persönliche Töne. Er kennt als ein nach Erkenntnis Strebender Schatten und Licht und obwohl ihm nichts Mensch¬ liches fremd bleibt, weiß er auch die ausein- auderdrängenden Erscheinungen des Lebens zu einer herben Harmonie zusammenzubinden. Faber ist ein durch und durch moderner Dichter, der zu seinem Vorteil in der Schule der alten Meister viel gelernt hat. Die Vortragende Elfriede Mark- Traisemhal war um die Interpretation erfolg¬ reich bemüht und kam durch die Wärme ihrer Nachempfindung den Absichten des Dichters ver¬ ständnisvoll entgegen. — (2000 HändedrückeineinerStunde.) Der amerikanische Präsident Coolidge drückte am Ostersonntag zwischen 9 und 10 Uhr vormittags nicht weniger als 2000 Personen die Hand. Nach dem ersten Tausend empfahl ihm sein Pri- vatsekretär, doch die Linke zum Händedrücken zu verwenden, da seine Rechte bereits anzuschwellen begann. Coolidge wies dieses Ansinnen lächelnd zurück und meinte, er wolle die Tradition des Weißen Hauses nicht brechen und sei bereit, täglich 2000 und mehr Mitbürgern seine Rechte zum Händedruck zu reichen. — (Der Einzug Hindenburgs in B e r li n.) Der deutsche Reichspräsident Feldmar- schall Paul Hindenburg ist Sonntag den 10. Mai in der Reichshauptstadt Berlin eiugezogen. Trotz¬ dem seinem Wunsche, gemäß offizielle Feierlichkeiten unterblieben, gestaltete sich die Autofahrt vom Bahnhofe Berlin — Heerstrafie zum Palast des Präsidenten zu einem unerhörten Triumphzuge, wobei Hunderttausende Menschen Spalier standen. Ganz Berlin und ganz Deutschland war im Fahnenschmuck. Auf dem ganzen Wege gab es ein endloses Tücherschwenken mit kleinen schwarz- VII. Jahrgang. Gottscheer Zeitung — Nr. 16. Seite 3. weiß-roten Flaggen und einen unbeschreiblichen Jubel unter der Bevölkerung. Gleichzeitig über- flogen Flugzeuge die Heerstraße und warfen Blumen ab. Die Ruhe wurde nirgends gestört, alles steht unter dem gewaltigen Eindrücke des Namens und der Person des neuen Präsidenten der deutschen Republik. Anläßlich seines Amtsantrittes erließ Hin¬ denburg eine Proklamation an das deutsche Volk, in der er sagt, er vertraue fest in die unsterbliche Lebenskraft des deutschen Volkes. Er werde seine ganze Tätigkeit der loyalen friedliebenden Pflicht widmen, vom deutschen Volke jene Male zu ent¬ fernen, mit denen es ungerechterweise beschmutzt wurde. Deutschland sei gewillt, den schweren Weg zu gehen, der durch wirklichen Frieden zur Frei¬ heit führt. — (Frankreich und die Anschlußfrage.) Der diplomatische Berichterstatter des Londoner „Daily Herald" stellte vor kurzem fest, daß die französische Opposition gegen einen Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich langsam Nach¬ lasse, daß aber der Widerstand Italiens, dem eine direkte Angrenzung an Deutschland wegen seiner Brennergrenze zuwider sei, ständig wachse. Das Blatt glaubt, daß von allen Plänen, Österreich bczw. Wien vor einer vollständigen Vernichtung und vor dem finanziellen Chaos zu retten, der Anschluß Österreichs an Deutschland noch die einzige vernünftige Lösung biete, ungeachtet aller eifrigen Intrigen von Seite der Nachbarn der .österreichischen Republik. — (Am erikasEin Wanderungsgesetze.) Aus New Jork wird berichtet: Das von der Regierung erlassene vorläufige Gesetz über die Einwanderungsbeschränkung hat alle Aussichten für eine endgültige Annahme. Präsident Coolidge erklärte in einer Rede, das Gesetz sei unbedingt notwendig, da sonst ein Strom von Auswande¬ rern nach den Vereinigten Staaten fluten würde, mehr als sie wirtschaftlich vertragen könnten. — (Ein 7jährigesWunderkind.) Aus Rom wird geschrieben: Ein 7 jähriger Knabe, Pietro Mazzini, hat nach einem Konzert in der königlichen Philharmonischen Akademie das Ehren¬ diplom als Akademiker erhalten. Italienische Zei¬ tungen vergleichen ihn mit Mozart und bemerken, daß Mozarl es vor 155 Jahren erst im 14 Jah¬ ren zur Würde eines Musikakademikers gebracht Hal. (Pietro Mazzini hat im vorigen Jahr auch in Wien konzertiert.) — (Die englischen Ausgrabungen) bei Ur in Mesopotamien sollen zu großen Ent-, deckungen geführt haben. Eines der größten und wundervollsten Denkmäler Mesopotamiens ist frei¬ gelegt worden. Ein Turin des Mondgott-Tempels, der 2300 v. Chr. vom König von Ur, Engor er¬ baut und von Nebukadnezar wieder hergestellt wurde. Es handelt sich um große Reliefarbeiten in Stein, 14 Fuß hoch und 5 Fuß breit, die den König und Erbauer des Tempels darstellen mit Ereignissen aus seiner Rcgierungszeit. Sir Kenyon vom englischen Museum meint, es handle sich hier um eines der wichtigsten Denkmäler aus Altbabylon. Stara cerkev. (Trauungen.) In der Bo- nifatiuskirche in New Jork ist am 22. Februar Matthäus Jaklitsch von Gorenje 25 mit der ge¬ bürtigen Kerndorferin Josefa Fink; in Subotica der Postbeamte Karl Högler aus Koblerji 24 mit der Postbeamtin Betti Jenko aus Oberkrain getraut worden. In der Kerndorfer Filialkirche abzr haben am 17. Mai Franz Eisenzopf aus 2eljne und Maria Tramposch von Mbaka 8 den Bund fürs Leben geschlossen. Möge dauerndes Glück alle drei Paare begleiten I — (Der letzte Rad ecky veteran) unter den Gottscheern ist nun auch ins Grab gesunken. Am 17. Mai ist nämlich in Koblerji 28 im 94. Lebensjahre Johann Ostermann gestorben. Er hat noch unter Vater Nadecky im Venetianischen Militärdienste geleistet und darnach das väterliche Anwesen übernommen, das er mit seiner Frau über 60 Jahre bewirtschaftete. Dabei war er volle 41 Jahre Kirchenpropst der Kofler Filiale, welches Amt er mit größtem Eifer stets versah. Ostermann, der die älteste Person in der Pfarre war, besaß bis zu seinem Ende ein staunenswer¬ tes Gedächtnis. Als Christ war er musterhaft. Der Herr schenke ihm den ewigen Frieden I Kolom. (G e st o rben) ist am 28. April Josef Eppich aus Polom 11 76 Jahre alt. Die Erde sei ihm leicht I Mogati Hriö. (Todesfall.) Am 1. Mai starb Herr Josef Jonke, Tischlermeister und Be¬ sitzer, in seinem 69. Lebensjahre; er war ein guter Familienvater. Die Erde sei ihm leicht. Mozelj. (Gestorben) ist am 3. April Witwe Elisabeth Hutter in Zgornji Mozelj Nr. 51 79 Jahre alt. — (Geheiratet) haben am 11. Mai Johann Matzelle aus Spodnji Mozelj Nr. 14 und Anna Rom aus Zgornji Mozelj Nr. 13. Aodpreska. (Weidmannsheil.) Prinz Karl Auersperg hat am 8. Mai im Merleins- rauther Jagdreviere einen 2'15 m langen und 178 kA schweren männlichen Bären erlegt. öermo8njice7 (Sängerausflug.) Wie be¬ reits in Nr. 14 dieses Blattes gemeldet wurde, treffen am Pfingstsonntage gegen 30 Mitglieder des Gottscheer Gesangvereines hier ein und werden von 10 bis 13 Uhr schöne deutsche Lieder zum Vortrage bringen. Da damit auch ein Garten¬ fest verbunden wird, wird der Besuch gewiß ein sehr guter sein. GrLarice. (Eine Schwindlerin.) Die hiesige Besitzerin M. P. betrauert ihren im Welt¬ kriege in Verlust geratenen Sohn Johann schon seit dem Jahre 1914. Alle Nachfragen waren fruchtlos. Am 11. d. M. erschien bei ihr eine fremde Frauensperson und machte ihr die freu¬ dige Mitteilung, daß ihr Sohn mit 7 anderen Kriegsgefangenen aus Asien in Sarajewo ange¬ kommen sei. Beim -voreiligen Aussteigen habe er sich den Fuß verletzt und mußte das Spital auf¬ suchen. Die Schwindlerin erzählte weiter, ihr Bruder sei also in Cilli eingetroffen und habe sie beauftragt, anher zu fahren und Frau M. P. zu verständigen. Die besorgte Mutter entschloß sich, zuerst nach Cilli und von dort nach Sara¬ jewo zu fahren. Als Begleiter nahm sie ihren Neffen mit und auf Anraten der fremden Frau auch einen größeren Geldbetrag. So reisten die zwei Hoffnungsvollen mit der beredten Cillierin bis Ljubljana. Hier beauftragte sie den Neffen der Frau P., die Fahrkarten für den nach Cilli bereitstehenden Zug bei der Kasse zu holen. Unterdessen entlockte sie der Frau P. 100 Dinar mit dem Vorivande, sie hätte noch mit ihrer Mutter, die gegenüber dem Bahnhofe wohne, wegen einer Rechnung etwas zu ordnen. Ihr eigenes Geld habe sie unglücklicher Weise unter dem Kopfpolster in GrLarice vergessen. In der Eile gelang ihr diese List und nahm auch eine Tasche mit Wurstzeug und Bäckerei mit. Sie verschwand und kam nicht wieder. Die betrogene Frau und der Neffe meldeten den Vorfall einem Polizisten und kehrten enttäuscht nach Hause zu¬ rück. Also Vorsicht, falls die Schwindlerin wieder wo auftauchtl Gotenica. (40 jä h r i g e s D o p p e l-D i e nst- jubiläum.) Am 3. Mai feierten hier die Forst¬ hüter Gregor Wiederwohl aus Kaltenbrunn und I. Petschauer aus Suchen bei Borovec ihr 40- jähriges Dienstjubiläum. Gegen halb zehn Uhr Vormittag versammelte sich aus diesem Anlasse das Forstpersonal des Hinterlandes und des Suchenertales, als die Herren Förster aus Gr- äarice, Merleinsraut, Ravne bei Borovec und Karlshütten sanit den Forsthütern uud einigen Verwandten, gegen 35 Personen an der Zahl und nahmen korporativ am Gottesdienst teil. Angenehm empfunden wurde es, daß auch der Förster von Ravne, trotz seiner 86 Jahre, Herr Ditz, sowie der Förster von Karlshütten, Herr Graf Auersperg zur Feierlichkeit erschienen waren. Das Forstamt gab aus Anlaß dieser Jubiläums- feier im Forsthause zu Kaltenbrunn eine Festtafel, an der außer dem fürstlichem Forstpersonale noch fünf Personen aus Gotenica, nämlich der Herr Jagdletter Tautscher, Schulleiter Tscherne, Pfarrer Gliebe, sowie von der Gemeinde Georg Michitsch Nr. 1 und Franz Michitsch Nr. 25 teilnahmen. Herr Förster Paul Klemm aus Grcarice gedachte als Vertreter des Gottscheer Forstamtes in warmen Worten der treuen Dienstleistung der Jubilanten, verlas auch ein Anerkennungsschreiben und über¬ reichte überdies jedem eine Silberuhr von Seiner Durchlaucht, dem Fürsten Karl Auersperg, der ob des am Vortage eingetretenen Schneefalles und ungünstigen Wetters verhindert war, das Fest durch einen Besuch zu beehren. In froher und fröhlicher Stimmung verharrten die Festteil¬ nehmer mehrere Stunden beisammen, welcher Tag allen, besonders aber den zwei Jubilanten in angenehmster Erinnerung bleiben wird. Mariöor. (Die Fleischpreise) sind hier seit zwei Wochen den niedrigen Viehpreisen teil¬ weise angcpaßt. Rindfleisch wird mit 17 Dinar per Kilo verkauft. — (Die Milchpreise) bewegen sich zwi¬ schen 2 bis 2 50 Din per Liter. Wien. (Den hier ansässigen Gott¬ scheern) sowie jenen, die in geschäftlichen Ange¬ legenheiten nach Wien kommen, wird die Gast¬ wirtschaft unseres geschätzten Landsmannes Herrn Heinrich Staudacher, X. Bez. Laaer Wald 218, bestens empfohlen. Infolge seines schon mehrere Jahrzehnte andauernden Aufenthaltes in der Do¬ naustadt verfügt Herr Staudacher über genaue Ortskenntnis und ist daher in der Lage, jedermann bereitwilligst Auskunft zu erteilen, ihm mit Rat und Tat beizustehen. Salzburg. (Todesfall.) Am 26. April wurde hier der Kaufmann Georg Ruppe, ein gebürtiger Unterlager, zu Grabe getragen. In jungen Jahren war er in das Geschäft seines Onkels gleichen Namens eingelreten und hat es später selbst geführt. Der Verstorbene, erst in den Fünfziger Jahren stehend, war ein Cousin des ebenfalls in Salzburg ansässigen Malers Michael Ruppe. Kaufmann Ruppe hach die Hei¬ mat, wie jeder seiner Landsleute sehr geliebt. Noch im Vorjahre hat er sie besucht und wollte auch Heuer noch einmal dorthin reisen; nun hat der allzurasch eingetretene Tod sein Vorhaben zunichte gemacht, seine Hinterbliebenen, Frau und Tochter, sowie fünf erwachsene Söhne, von denen vier im Feld gestanden, in tiefste Trauer versetzt. Ruppe starb an den Folgen einer Operation, die die Ärzte für unbedingt nötig erachteten, binnen drei Tagen an Herzschwäche. Ehre seinem Ange¬ denken. Mrooklyn (Zuschrift.) Von einer treuen Abonnentin wird uns unter anderem geschrieben: Anbei übermittle ich Ihnen die Bezugsgebühr für 1925. Die Gottscheer Zeitung ist die einzige Freude, die ich im vielgepriesenen Dollarlande genieße. Sie bringt mir alle Neuigkeiten aus der lieben hartbedrängten Heimat und ich fühle mich im Geiste in sie versetzt. Ach Heimat, wie warst du doch so schön. — Mögen dich bald wieder bessere Zeiten beglücken I Ich bleibe auch weiterhin Ihre Abonnentin und will für die Verbreitung des Heimatblattes hier Sorge tragen. Glück auf! Achtungsvoll Th. N. Leset und verbreitet die „Gottjcheer Zeitung"! Seite 4. Gottschcer Zeitung — Nr. 16. - o VIl. Ausländisches. — (Das Grab Tutanchamons in Ägypten.) Die Grabstätte des ägyptischen Kö- nigs Tutanchamon, der vicrzehnhundert Jahre vor Christus gelebt hat, ist bekanntlich vor einem Jahre entdeckt und in den unterirdischen Grab¬ kammern manch Interessantes und Kostbares auf¬ gefunden worden. Die vorgefundenen Schätze wurden jetzt ins Museum nach Kairo zur öffentlichen Besichtigung gebracht. Den Sarg selber will man erst im nächsten Jahre öffnen und man erhofft, in ihm nebst der Leiche noch weitere wertvolle Gegenstände und schriftliche Aufzeichnungen zu finden, die über die Geschichte jener Zeiten wichtige Aufschlüsse bringen dürften. — (Drahtloses Telephonieren rund um die Welt.) Im heurigen Herbste soll draht¬ loser telephonischer Verkehr zwischen England, Kanada, Australien und Südafrika hergestellt werden. In Kanada ist die nötige Aufnahmsstation schon gebaut, in Afrika und Australien selbe im Bane. Und in einigen paar Jahren? Da wird jede Keusche ihr drahtloses Telephon haben und hinter dem Ofen sitzend wird man mit der Muhme in Amerika jeden Abend plauschen können. — (Warum Mitteleuropa nicht ge¬ sunden kann?) Weil es zuviele Doktoren hat, die an ihm herumpfnschen, schreibt ein Wiener Blatt. 3433 solcher Ä zte zählt Mitteleuropa und zwar sind deren in Österreich 165 Abgeordnete, 50 Bundesräte und 9 Minister; in Böhmen 292 Abgeordnete, 146 Senatoren, 18 Minister; in Ungarn 245 Abgeordnete und 10 Minister; in Polen 444 Abgeordnete, 111 Senatoren und 12 Minister und 3 Staatssekretäre; bei uns in Ju- goslavien 315 Abgeordnete und 18 Minister; in Rumänien 345 Abgeordnete, 195 Senatoren und 14 Minister; in Italien 535 Abgeordnete, 377 Senatoren und 11 Minister. Soviel Köpfe, so¬ viel Sinne. — (Über das Alkoholverbot in den Vereinigten Staaten) schreibt der ehemalige Reichskanzler Michaelis in seinem Buche „Weltreise- Gedanken" : „Es ist nicht leicht, ein abschließendes Urteil zu fällen. Es ist richtig, daß im geheimen getrunken, daß im stillen Alkohol produziert, und daß viel Wein-und Schnaps geschmuggelt wird. Ich neige aber zu der Auffassung, daß der Pro¬ zentsatz derer, die verbolenerweise mit Alkohol versorgt werden, nicht entfernt so groß ist, als behauptet wird und daß der Alkoholgenuß abuimmt. Die Jugend wächst unter anderen Einstellungen heran. Ich habe junge Männer in großer Zahl kennen gelernt, die noch nie im Leben einen Schluck Alkohol genossen haben. In den Eßsälen der großen Hotels, im Eisenbahnspeisewagen, in den feinen Restaurants haben wir nichts von Alkohol gesehen. Und noch viel wichtiger: in den Arbeitervierteln in Chicago, die wir zu Zeiten aufsuchten, wo Lohn ausgezahlt war, war auch nicht ein Betrunkener zu sehen. Das ist doch ein gewaltiger Erfolg." — (WiderdenAlkoholinalterZeit.) Als Rom noch Republik war, war der Jugend der Genuß des Weines verboten. Erst nach dem dreißigsten Lebensjahre durfte das männliche Ge¬ schlecht Wein trinken. Dabei galt die Trunksucht vernünftigerweise beim Begehen eines Verbrechens nicht als Milderungsgrund, sondern im Gegen¬ teil als erschwerender Umstand. So erließ zu Mytilene einer der sieben Weisen Griechenlands, Pittakos (648 bis 570 v. Chr.), die Verordnung, daß derjenige, welcher sich im Banne des Weines irgend etwas zuschulden kommen ließ, nicht etwa geringer als im Zustande der Nüchternheit, sondern doppelt so hoch zu bestrafen sei. Herausgeber und Eigentümer: Josef Eppich. — Ver¬ antwortlicher Schriftleiter: Carl Erker. — Buchdruckerei Joses PavliLek in Kočevje. Meinen Einkauf besorge ich am besten in der Gemischtwarenhandlung Mi; sirene in siscevle. Jedermann wird dort mit Waren erster Güte auf das solideste und mit den billigsten Tagespreisen bedient. Erhältlich sind sämtliche Spezereiartikel sowie Weizen¬ mehl aus erstklassigen Banatermühlen. In allen Manufaktur-, Kurz- und Wirkwaren best¬ sortiertes Lager bester Qualitäten. Solide und aufmerksame Bedienung! 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Zahl 307/1925. sislrverkauk. Aus dem städtischen Walde, Abteilung II, gelangen im Offertwege etwa 800 Stück Tannen und Fichten in der Brusthöhe von 40 cm und etwa 400 Stück Buchen an den Meistbietenden zum Verkaufe. Die schriftlichen Offerte sind bis zum 24. Mai 1925 bis halb 12 Uhr vormittags unter Anschluß der Kau¬ tion von 10 000 Din Hieramts einzubringen. Nach der Eröffnung der schriftlichen Offerte werden auch mündliche Offerte entgegengenommen. Die Verkaussbedingnisse erliegen Hieramts in den Amtsstunden von 8 bis 12 Uhr vormittags zu jeder¬ manns Einsicht auf. Abschriften der Bedingnisse können gegen Zahlung von 25 Din hier erhoben werden. verMgenZvemaltuug tler 5ta