(Franko pauschaliert. iet Zeitung ______Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. ■■ Vchriftleilung und Sjerwaltung: Preier»ova ulica Kr. S. Telephon Sl. — Antündig«»gea werden in der Senoalvwg gegen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen. Bezugspreise: Für da« Inland vierteljährig K , halbjährig K 48.—, ganzjährig K 96.—. Für da« Ausland entsprechend« Erhöhung. — Einzelne Nummern 1 Krone. Nummer 38 || Donnerstag den 12. Mai 1921__fl 3.146.] Jahrgang Dberfchlrsien. Der Oberste Rat hat beschlossen, Oberfchlefien an Deutschland zu geben, «it Ausnahme der Be-zirke Pleß und Rybnik, wo sich bei der VilkSab-stimmung eine polnische Mehrheit ergeben hat. Oberschlesien ist durch seine geographische und industrielle Gestaltung eine Einheit, deren Zerreißung die kranken WirtfchaftSverhältnisse Europas in einem Zustande der Uuheilbarkeit erstarren lassen würde. DaS Ruhrgebiet im Westen und Oderschlesien im Osten sind die arbeilsmächligen Arme deS.deut« schen Volkes, welche die Franzosen abtrennen und dadurch Deutschland zu einem Krüppel machen wollen. Nicht die deutschen Unterschriften unter eine Gewalturkunde, deren Bedingungen undurchführbar find, will Frankreich erwingen, sondern Deutschland soll durch die Besetzung seiner Industriezentren im Westen für alle Zeit ruiniert werden und durch die Uebergabe OberschlesienS an Polen jede Hoffnung auf eine Wiedererhebung verlieren. Der polnische BolkSabstimmungSkommifsär Korfanly, der schon vor der Abstimmung mit eine» Ausstände gedroht und vor kurzem eine Propaganda« reise in Frankreich gemacht hatte, hat daS Signal zum Ausruhr zweifellos nicht ohne Wissen und Willen der französischen Staatsmänner gegeben. Seine Abberujung aus der Abstimmungskomm fsion durch Warschau ist ein programmgemäßer Rollen« Wechsel, der die polnische Regierung vorderhand im Hintergrunde der Ereignisse belassen soll. Korsanty hat sich am 4. Mai zum Zivil» und Mililärgouver-neur in Oberschlesien ausgerufen. Er versiigt über ein Insurgenten Heer von über 100.000 Mann, da» vorzüglich bewaffnet ist und nach einem einheitlichen, lange schon ausgearbeiteten Plane vorgeht. Nach anfänglich heftigeren Kämpfen mit interalliierten Besatzung«truppen, in denen besonder« die Italiener Fleiseskizzm. von Alma M. Karl in, Celje. XXIII. Wunder der Tierwelt Südamerikas. II. In ganz Südamerika abersirdet man da« Puma, den Löwen der Neuen Welt, ein Tier, da« um ein Drittel kleiner al» der afrikanische Löwe ist, keine Mähne, einen durchweg« gleichmäßig behaarten Schwanz, einen auffallend kleinen Kopf und ein röt-liche«, meist dunkelbraun schimmernde« Fell hat, da« auf dem Hai« und Bauche weiblich wirkt. Da« Puma, da« gefürchtelste der hiesigen Säugetiere, ist sehr gewandt und äußerst blutgierig, denn e« tötet oft 13 kleine Llama« in einer einzigen Nacht, nur da« Blut au«saugend und da« Fleisch liegen lassend. Oft klettert e« auf hohe Bäume und läßt sich mit einem Sprung auf da« Opfer herab; häufig wandert e« mehrere Meilen in einer Nacht und hat gewöhnlich keine dauernde Höhle, sondern nimmt immer Zuflucht in einer Baumhöhlung, dem hohen Grase, den Felsen. Selten nur durchschwimmt e« einen Fluß und meidet da» Wasser überhaupt s» oft «(• tunlich und trotz der scharfen Krallen, seiner Pfotenkrast und »orzüglichen Zähne ist diese Löwenart feige und läuft vor dem Menschen und selbst den Hunde» fort, und di» Weibchen «»erlasse» ihre hilflosen Junge» bei eine m unerwarteten Angriff. All, lasten fie sich nicht zähme», sonder» per»« den fr»i»iZi>ea Hungertod, wen» gefange», größere Verluste erlitten, haben die Polen daS Land fast ganz besetzt. Auch Mittels chlesten ist de-reitS bedroht; aufständische Abteilungen sind bis an die Grenzen des Kreises Brieg vorgedrungen. In manchen Städten halten die Ententetruppen noch die öffentlichen Gebäude besetzt, haben sich aber mit der Lage abgefunden und lassen die Freischärler schalten und walten. Die Gewalttaten, die an der deutschen Bevölkerung verübt werden, haben die Bildung von deutschen Selbstschutzwehren als natür-liche Notwendigkeit ergeben. Es gelaug den deutschen Führern, die verzweifelte Erregung bisher noch einzu-dämmen und die deutschen Schlesier vor Unbesonnen-heilen zurückhalten. Die Selbstschutzwehren kämpfen einstweilen nur dort, wo sie mit Erlaubnis der Kreiskontrolle gebildet werden. Sämtliche Eisenbahn» brücke» im Kreise Ratibor wurden von den freiwil-lizen Selbstschutzleuten zurückgewonnen und daS linke Oderuftr von den polnischen Bande» gesäubert. Die kage ist chaotisch und eS ist nicht zu übersehen, welche Ausdehnung der Aufstand, dessen Regie in Warschau und wahrscheinlich in Paris geführt wird, noch nehmen mag. Tatsache ist, daß eS den Ber-dündeten nicht gelungen ist, den Aufruhr zu dämpfen. Wenn auch der ehrliche Wille der Italiener und Engländer nicht angezweifelt zu werden braucht, so lassen einerseits die schwachen Bestände der inter-alliierten Truppe» und anderseits di« Haltung der Franzosen, die offen mit den Ansständischeu sympa-thisieren, nur geringe Aussichten aus eine baldige Riederwersung der Bewegung zu. Korsanty hat einen Aufruf an die Westmächte in der oberfchlesischen Grenzzeitung veröffentlicht, in dem er behauptet, alles getan zu haben, um eine Siörung der öffeutlichen Ordnung und den Auf» stand zu verhindern. Der Wert solcher Behauptungen ist hinlängst illustriert durch die Rachrichteu von zahl-losen systematisch durchgeführten Terrorakten. Dann aber ein junge« Puma wird ein harmloser Hausgenosse, spielt mit Hunden und Katen und läßt einzig alle« Federvieh nicht in Ruhe, aber seine Zärtlichkeit ist un> angenehm, denn die scharfen Krallen und Zähne machen seine Liebkosungen zu schmerzhaften Vorfällen. Wenn man ihnen ein Stück Fleisch gibt, tragen sie eS zum fließenden Wasser, waschen e« dort, indem sie e« schütteln und lecke» e« hierauf erst nach K^tzenart, bevor sie e« verzehren. An warmem Blut haben sie Freud«. Sie können leicht sech» Liter auf einmal trinken, ohn« Schaden zu nehmen, doch find st« weni» ger blutdürstig, wenn ste genügend Wasser haben. Die hohen Anden, die unendlichen GraSflächcn Argentinien«, der undurchdringliche Urwald — sie alle sind will-kommen« Aufenthaltsorte für da« Puma, aber lieber-schwemmungSgebiete und große Ftüss: meiden sie. Gleichgkfürchiet mit dem Puma ist der Jaguar, der Tiger der Neuen Welt, dessen Größe er erreicht, obschon sein Körper kürzer als der des KönigStiger« und Leopard« ist. Sein röttichlichgelbe« Fell hat un-gleichmäßig« schwarz« Krris« oder Ring«, die innen rot-gerändert find dicht darüber verstreut und der lange, dicke Schwanz endet in einer schwarzen Spitze. Selt n find die verkümmerten Ringe der Fellzeichnunge» gleich i» zwei verschiedenen Fellen, aber alle Fell: find lichter an der Unterseite und habe» an den helleren Stellen größere und schönere Ringe. Sein Rame kommt von Iaguareti, s« gena»nt von de» Indianern der Guanari» sprach« »nd bedeutet „Hund«körper", während ihn die aber droht er, das aufständische Volk werd« eher alle Gruben und Hütten, sowie die anderen Arbeit»» statten vernichten als kapitulieren. Der Aufruf schließt mit der ultimativen Aufforderung an die alliierte» Mächte, sofort die Demarkationslinie fest» fetzen zu lassen. Der deutsche Reichskanzler Fehrenbach hat am 6. Mai im Reichstage Stellung zur Lag« in Ober» fchlesten genommen und nach Darstellung der dortige» Ereignisse solgende Erklärung abge» geben: Offenbar besteht polnischerseil« der Plan, vollendete Talsachen im Interesse Polens zu schaffen und damit den alliierte» Regierungen die Hände zu binden. Bon allen Seiten dringen Hilfenlfe zu uns. DaS Deutsche Reich hat an die Besatzungsmächte nach London nnd Paris eine Note gerichtet, in der um eine Erklärung der genannten Regierungen ersucht wird, ob sie gesonnen feien, alSbald die zur Herstellung der Ruhe erforderlichen militärischen Kräfte einzusetzen. Die deutsche Regierung bedarf einer solchen Erklärung, um entscheiden zu können, ob von deutscher Seite Maßnahmen zu» Schutze der oberfchlesischen Bevölkerung zu treffen seien. Inzwischen sind jedoch schon Anordnunzen ver-fügt worden, um die Reichswehr instand zu setzen, in kürzester Frist dasjenige zu tun. was nach dem Ergebnisse des deutschen Einschreitens bei der En-tente notwendig erschiene. Das kann den Krieg zwischen Deutschland und Polen bedeuten. Die Zünd-schnür ist angebrannt worden und die Wirkungen können für unseren ganzen Erdteil katastrophal sein. Denn die eine Gefahr hebt dunkle Möglichkeiten über de« Horizont empor. Die russische Offensive gegen den westlichen KapchlliSmuS hat durch die wiederholte Ankündigung an ihrer Bedrohlichkeit eingebüßt. Ob aber blutige Verwicklungen zwischen Polen und Deutschland die ungeheuren Massen der Roten Armeen nicht gegen Westen in Bewegung Portugiese« „bemalt« Unze" nenncn. Er greift alle Tiere an und fein« mächtigen Krallen vernichten auch einen starken Widersacher; er macht selbst Jazd auf Schildkröten, die er auf den Rücken wirft und deren Fleisch er einzig mit Hilfe der lange» Krallen au« der harten Schale r«ißt. Er schleicht katzcngleich durch da« höh« Gra« der Sabancn Uruguay« und Paraguay«; er dringt durch da« Dickicht der Fitste Brasilien«, tötet die Affen, di« läng« de« AmazoneustromS ihr Spiel treiben und jagt große« und klein«« Wild im Dschungel um Panama. Di« Indianer töten ihn mit kleinen Pfeile», die in da« gefürchtete kuraregift getaucht worden waren, aber die kühnsten Jäger wickeln eine Kalbshaut Um den rechten Arm und schwingen ein zwei Fub ' langes Messer in der linken Hand. Sobald der Tiger naht, reize« sie ihm zum Angriff und «während er sich auf die Kalbshaut wirft, stoßen sie ihm da« Messer in. di« link« Seit«. Zu den interessantesten Tieren her Tropen Süd-amerika« gehört unzweifelhaft da« Gürteltier mit feine» harten beweglichen Platte«, dem dreieckige« Kopfe, der eine Art Schild trägt, den kurzen, spitzen Ohren, dem schuppenbedeckten Schwänze nnd den la»gkralligen Pfote«. Wenn i« Gefahr, verwandelt er sich in eine hartfchalige Kugel und hütet so den rothäutigen oder licht braunen Unterkörper, der mit flache« Warze« te» decke ist, vor Verletzungen. Da« Gürteltier nährt sich vorwiegtnd »on Ameisen, Erdwürmern und Larve»; «H jagt de« Rächt« und geht tag«über nur au«, w«na der Eeite 2 setzen könnten, ist eine Frage, die sich wohl heute noch nicht «it Sicherheit beantworten läßt. Die Weltrevolution, von der Lenin und Trotzki und mit ihnen die Kommunisten aller Länder träumen, könnte an den brennenden Dörfern QberfchlesienS sich ent-tiindea und unsagbare» Unglück über die schwer» geprüften Völker Europa» heraufbeschwören. Auch in den slawischen Ländern, vor allem bei deren intelekniellen Vormacht, der Tschechoslowakei, hat da» Vorgehen der Polen nicht nur keine Bc» friedigung, sondern gerechte» Mißtrauen — und das auch gegen die Autorität und Macht der Entente — hervorgerufen. Di^ Präger Tribuna verurteilt die Bewegung aus da» schärfste und meint, die Entente, die Deutschland zum Abrüsten gezwungen hat, habe da« Deutsche Reich dem polnischen Ueberfall au»> geliefert. Sie habe jetzt die Pflicht, da» Land zu schützen. Die Tschechoslowakei habe ein unmittel-bare» Interesse daran, daß Polen unterrichtet werde, daß e» ein internationales Recht gebe, aber auch eine internationale Macht. Selbst die den Franzosen sehr nahestehende Zeitung Rar. Listy stellt die Polen als Friedensbrecher hin. DaS Schickial Oberfchlesten» lasse die Tschechen, die bisher alle Karten auf die internationale Macht der Entente gesetzt hätten, zum erstenmale an deren Wirklichkeit zweifeln. Die schlefifcht Frage ist keine Besitzfrage von strittigem Land zwischen Deutschland und Polen, sondern eine Frage deS Weltfriedens und der Exi-steuzmöglichkeit der Völker Europa». Wenn auch die Politik der Gewalt gegen daS wehrlose Deutsche Reich heute über Vernunft und Maß triumphiert, so muß doch die Hoffnung vor dem Abgrunde, in dem Europa zu versinken droht, aufgerich tet werden auf die Besinnung und die Abkehr von den furcht-baren Instinkten de» Kriege?. Das Schicksal der Postsparkasse. Der Gouverneur der Postsparkasse, Dr. Robert Schuster, äußerte sich in einer Unterredung mit einem Mitarbeiter der Wiener .Börse" über die gegen« wältige RechtSl-ge der Postsparkasse, deren defini-tioe Regelung der Konferenz der Nachfolgestaaten in Portorose vorbehalten ist. Nach diesen Jnforma-tionen stellt sich die Situation heute folgendermaßen dar: Die Postsparkasse ist kein deutschösterreichisches, fondern ein gemeinschaftliches Institut aller Nachfol-gestaaten. Dies geht auS dem Artikel 215 des Friedensvertrages von St. Germain deutlich hervor, in dem auch eine besondere Auseinandersetzung bezüglich Himmel auffallend bewölkt ist, doch überwindet ti seine Scheu im Umgang mit Menschen und oft sieht man in Panama ein Armadillo an der Leine gehen, wie bei an« daheim die Hunde. Allerdings ist sein Ganz lang-sam und unbeholfen. Von den Bäumen baumelt da» Faultier, da» an dem Ende seiner schwarzen Beine lange, scharfe Krallen, aber keine Pfoten hat, was ihm da« Gehen fast zur Unmöglichkeit macht. ES lebt, schläft, geht nur auf den Aesten und der herabhängende Körper ist für eS die natürliche Stellung. Sich nur von Pflanzen nährend, ist e« ganz harmlcs nnd läßt sich ruhig um eines Menschen Hals hängen und weit tragen, doch stirbt eS meist in der Gefangenschaft. Sein Klettern geht ganz flink vor sich und es schwingt sich gewandt von Ast zu Ast de» Eaoba- oder des PoropvrobaumeS, dessen rundliche Früchte eine Art seidige Baumwolle enthalten, ober auf glattem Boden kann da« pfotenlofe Ai nicht vom Fleck kommen und verfällt jedem Feinde. Da? Fell ist dicht, schwatz und auf der Unterseite weißlich. Ein überaus häßliches Tier ist der etwa vier Fuß große Ameisenbär. Der langgestreckte schmale Kopf endet in einen langen, dünnen Rüffel und die Beine haben nach innen gebogene, lange, scharfe Krallen, mit denen er die Ameifenaester aufreißt. Sein langhaa-riger, sehr buschiger Schwanz hat fast die Länge de« Körper«. Er sucht seine Beute den ganzen Tag hin« durch, denn die kleinen Tierchen bieten einem so großen Körper nur geringe Nahrung. Au» dem zahalosen Munde fährt eine spitz«, mit klebrigem Schleim bedeckte Cillier Zeitung der Postsparkasse vorgesehen ist. Aber auch nach dem Gesetz vom 23. Mai 1382, demzufolge sie eine vom alten Staate errichtete und verwaltete Anstalt ist, liegt ihr Wesen nicht in der Staatlichkeit, sondern in der Tatsache, daß sie eine Sparkasse ist, der von den Einlegern Geld anvertraut wurde, da» nie StaatSgeld gemorden Ist und auch nie dem Staate zur Verfügung gestellt ward. Der gelegentliche An-kauf von Staatspapieren ändert hieran natürlich gar nicht», weil dies andere Institute und Private auch tun. Somit sind die Verbindlichkeiten der Postsparkasse nicht Schulden de» Gtaale», sondern sie haftet selbst gegenüber ihren Einlegern. Der einzelne Einleger kann aber naturgemäß nur über da» Geld verfügen, da» er eingelegt hat, da» sind die allen österreichischen Kronen der öster-reichisch ungarischen Bank. Die Postsparkasse hat in-folgedefsen auch nach dem Umsturz mit den neuen Staatsgebieten den Verkehr solange fortgeführt. als es ihr physisch möglich war. Erst die WSdrung»-trennung hat dem ein Ende gemacht. In Deutsch-österreich allein wurde der verkehr tatsächlich weiter« geführt, weil hier die Notenabftempelung auch bei den Postsparkasseneinlazcn vorgenommen wurde. Die Nationalstaaten haben hingegen bisher noch nicht» verfügt. Infolgedessen verstehen sich die Einlagen der Oesterreicher in deutschösterreichischen gestempelten Kronen und die Einlagen der Nichtösterreicher in alten ungestempelten Kronen. Trotzdem findet auch unter den alten Kronennoten ein gegenseitiger Ueber-Weisungsverkehr statt und biS zum Ende de« ver-gangenen Jahre» sind an den Schaltern der Post« sparkasfe auch Barauszahlungen in ungestempelten Kronen geleistet worden, di» eine Verfügung der Reparation«kommifsion die» verbot. Nun haben nach Artikel 2(16 deS FriedenSver-trage» die auS dem Zerfalle der Monarchie entstan» denen Staaten die Verpflichtung, die auf ihren Ge« bieten befindlichen Noten der österreichisch-ungarischen Bank abzustempeln, und eS ist klar, daß die bei der Postsparkasse, die ein gemeinsames Institut darstellt, befindlichen Einlagen von Angehörigen der Nationalstaaten rechtlich als im Gebiete de« betref-senden Staates anzusehen sind. Daraus folgt aber, daß die Besitzer der alten Kronenkonten von ihrem eigenen Staate, der infolge der Nachfolge ihr Garant der Postsparkasse ist, die Abstempelung zu verlangen berechtigt sind. Selbstverständlich kann eS nicht Sache der Post-sparkafse sein, die verschiedenen Abstempelungen vor-zunehmen, weil ihr hiezu die Kompetenz fehlt. Noch weniger lkann sie den Kontoinhabern bereit» abgestempelte» Geld zurückgeben, also etwas anderes, als sie eingelegt haben, weil da» juristisch ein Un-ding wäre. Sie hätte aber vor allem auch gar nicht die Mittel, die Differenzen der Geldwerte zu be-streiten, da sie doch nicht die Einlagen der Bürger eine? Landes benützen darf, um den Angehörigen anderer Staaten mehr zu geben als ihnen zukommt. Am allerwenigsten ist aber die Abstempelung dieser Konten eine Sache Deutschösterreichs, weil diese Gelder rechtlich gar nicht in Deutschösterreich sind, fondern in dem gemeinsamen, allen Nationalstaaten Zunge, die er in die Nester steckt und an der die weißen Ameisen kleben bleiben. Nichts Merkwürdigeres — als die Ameise nnester, große, unförmige Dinger wie Körbe oder dunkelbraune Säcke, die zwischen den nu» kahlen Aesten der Bäume sichtbar sind und in deren Nähe sich die Orchideen, die Parasiten der Tropenflora, festklammern. Die graSähnlichen Blätter wirken wie GraSbündel, die jemand auf den Baum geworfen und doch entstehen auS ihnen die schönsten und berühmtesten Blumen Süd- und MittelamerikaS. DaS Opossum oder Beuteltier, der Feind der Hühner hier wie der Iltis oder Marder bei un« da« heim, gleicht einer großen Ratte und ist unleugbar häßlich, aber wenn die Jungen au» der Beuteltafche auf den Boden und erschreckt zurück in den Bauch der Mutter springen, muß man dennoch lachen und daS Tier verschonen, trotz seiner Hühnersucht nnd dem ab-stoßenden, dünnen Rattenschwan;. DaS Berzschroeinchen ist ein kleine» graues Dia-glichen, häßlich und sast eiförmig, mit kurzem, gerin-gelte» Schweiflein und daS Meerschweinchen oder „Guh", verdankt seinen Namen „Schweinchen au» Indien" seinem Grunzen bei Wohlbefinden. ES ersetzt in ganz Südamerika unser Geflügel. Gesucht um seine» Felle« willen ist der Tropen« bär oder Raeeoon, der unter den Augen einen großen, schwarzen Fleck hat und samtbraun und langhaarig ist. Er nährt sich von allerlei Beeren und kleinen Tieren und lebt stet» in der Nähe irgend eine» Gewässer«, um seine Beute waschen ,» könne», ehe er sie »er- Nummer 33 gehörigen Institut der Postsparkasse, »eber die finanzielle Auseinandersetzung hat nun die Leitung der Postsparkasse schon im Oktober 1919 Borschläge unterbreitet, die zu einer von allen Nationalstaaten beschickten Konferenz i« November 1919 geführt haben. Diese verlief aber refultatlo« und nur Pole» schloß einen Vertrag, demzufolge alle polnischen Kon-ten nach Warschau übertragen worden sin», unbe-schadet der Erhebung weiterer Forderungen auf Inventar u. f. w. bei der endgültigen Regelung. Seitdem sind die Verhandlungen gänzlich ins Stocken geraten. Dieser Zustand trifft begreiflicherweise die Ja-Haber der alten Konten, also durchweg« Angehörige der Nationalstaaten, recht hart, weil durch diese Hinausschiebung Hunderte von Millionen brachliegen. Eine Fruktizierung dieser in ungestemp:lteu Kronen reservierten Barbestände von Seiten der Postspar-fasse ist natürlich ganz ausgeschlossen und so wer-den sie seit dem 1. Jänner 1920 auch nicht verzinst, was eine weitere schwere Schädigung der nichtöster. reichischen Kontoinhaber bedeutet. E« handelt sich da um die beträchtliche Summe von etwa 500 Millionen Kronen, wovon aus die Tschechoslowakei ungefähr 325 Millionen entfallen. Schon auS diesen Gründen ist zu erwarten, daß e» in Portorose zu einer glatten Abwicklung der eigentlich ganz unkomplizierten Frage kommen wird. Die Postsparkasse ist jedenfalls mit ihren Bor-bereitungen für die Auseinandersetzung zu Ende und die Uebergabe der Anteile kann in jedem Augenblicke ins Werk gesetzt werden. Politische Rundschau. Inland. Strenge Verordnungen der Landesre-gierung zur Bestrafung staatsfeindlicher Kundgebungen und Akte. Die slowenische Landesregierung hat mit Ver-ordnung vom 11. April unter Zustimmung deS Beograder Ministerium» für innere Angelegenheite u folgende» angeordnet: 1. Jede öffentliche Verhöhnung, Verspottung und Geringschätzung des Staate«, der Verfassung und der Gesetze, des HeereS und der einzelnen Stämme der Serben, Kroaten und Slo-wenen, weiters der öffentlichen Behörden und be-hördlichen Verfügungen, wie auch jede Bekundung von Widersetzlichkeit und jede Aufreizung dagegen ist verboten. 2. Di« Handlung gilt al» öffentlich ver-übt, wenn sie sich auf einem allgemein zugänglichen Platze derart zugetragen hat, daß sie von mehr al« zwei Personen wahrgenommen wurde soweit diese nicht auf die eigene Familie beschränkt sind, oder wenn die Handlang dadurch verübt wurde, daß eine Druckschrift, eine andere Schrift, ein Bild, eine Fahne oder ein Abzeichen verbreitet oder auf einem allgemein zugänglichen Platze angeschlag en oder ausgestellt wurde. 3. Ohne Rücksicht darauf, ob vielleicht daS Strafverfahren eingeleitet wird, werden Uedertretungen dieser Verordnung durch die zehrt. Er lebt fast ausschließlich auf den Bäumen, mißt ungefähr 40 Zentimeter, hat dunkle Querstrese» au dem dicke» Schwänze und ganz kurze Beinchen. Lieber Leser, ich muß nun schließen, ohne von de n Seekühen, den Schildkröten, den elektrische» Fischen, den Brüllaffen, Papageien, Riesenschlangen. Biper», Klapper- und Wafferschlanzcn und so vielen andere » Bewohnern der Tropen gesprochen zu habe», aber eiue n kleinen Begriff der Tierwelt Süd- und MittelamerikaS habe ich hoffentlich doch gegeben und wenn du dir. mein lieber Leser, die buntschillernden Kolibri« auf lange» Halmen, die schwarzen Zeckenfreffer auf dem Rinde, die lieblichblaue» Zuckervögel in Schwärmen aufblühenden Büschen, den tiefroten Kardinal im Tropenzrü» und die Papazeie im Dickicht der Wiloer umgebe» vo» Affen aller Größen und Formen vorstellst, wenn du um die hellroten Blüten de» „Mittels mit den Annen* Baume« di- blauen Schmetterlinge von Sperling«größe flattern siehst und dir endlich vor Augen hältst, wie stch eine braune Küchenlchabe von dem Umfang einer kleinen Mau« in deinem Pantoffel auSuehmen würd-, während eiue Rtcsenspinne deinen Arm emporläuft und dich ein Skorpion in jene» Körperteil beißt, den un« ein güt ige « Geschick zur Bedeckung eine« Stuhl« gegeben, wirst d u »on den Tropen eine fast eben so genaue Borstell un g haben, wie ich selbst und wenn du die Hitze verkoste» willst, «eh' in« Dampfbad l Stummer 38 Tillier Zeitunq Seite 3 politischen bezw. die Polizeibehörden mit einer Geld-strafe von 20—10.000 K oder mit Arrest von 24 Stunden bis zu drei Monaten oder mit einer Geldstrafe und mit Arrest zugleich bestraft. Die Geldstrafe fließt in den Armenfond der Gemeinde, in deren Umgebung die strafbare Handlung ausgeführt wurde. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verlaut« bmung, b. i. mit 11. April 1921, in Kraft und trägt die Unterschrist Dr. Baltic, Dr. Kavnihar und Ribnikar. — Wie aus den übereinstimmenden Ausführungen der slowenischen TageSblätter zu ent« nehmen ist, richlen sich diese strengen Verfügungen der Landesregierung hauptsächlich gegen die in der letzten Zeit immer gefährlicher anschwellende autono-mijlischc Agitation der Mslowenischen VoltSpartei. Wichtige Beschlüsse des Oberschulrates in Ljubljana In der Sitzung des OberschulrateS am 6. Mai wurde beschlossen, daS flowenisierte Unterrealgym« nasium in Kocevje in ein vollständiges Realgyama« nasium ^umzugestalten. Ferner wurde die Sloweni« sierung des bisherigen deutschen Realgymnasiums in Ljubljana beschlossen, so zwar daß bis zur endgültigen Aufhebung die deutschen Paraelllklassen nach und nach aufgelassen werden sollen. Die Lehrgegenstände Gesang und Turnen wurden für die LehrbesähigungS« Prüfung an den Lehrerbildungsanstalten für jene Lehramtskandidaten als pflichtmäßig erklärt, welche während deS Besuches der Anstalt in diesen Fächern unterrichtet wurden. Auch die Abgänger von Mttel« schulen müssen, falls sie sich dem Lehrberufe widmen wollen, Prüfungen aus Turnen, Gesang und Musik ablegen. Für de» Turnunterricht wird in allen Volks», Bürger« und Mittelschulen ohne Unterschied der Unterrichtssprache die von den Eokolorgani-fationen vorgeschriebene Besehlssprache eingeführt. DaS Ljubljanaer Tagblatt Iutro führt zur Be« yründung dieses Beschlusses an, daß auf diese Weise den Deutschen die Möglichkeit gewährt werden soll, sich in der Schule zu künftigen Soldaten heranzu« bilden und sich in der Erlernung der Staatssprache zu vervollkomnen. Die Lehrstellen der in südslawische Dienste übernommenen deutschen Lehrer und Lehre-rinnen werden aufs neue ausgeschrieben, da die Anstellung bloß als provisorische zu betrachten ist und erst über neuerliches Ansuchen in eine definitive umgewandelt werden kann. Bon dieser Beifügung werden ausnahmslos alle deutschen Lehrkräfte be-troffen, fonach auch jene, welche die vorgeschriebene Prüfung auS der slowenischen Sprache zum sestge-fetzten Termine mit Erfolg abgelegt haben. Eine verbotene RadiLoersammlung. Der Ministerrat hat über Antrag des kroatischen Banus die für den 16. d. M. nach Zagreb einbe« rufene Radiöverfammlung verboten. Stephan Radic beabsichtigte, wie die Zagreber Blätter melden, an diesem Tage eine große Heerschau über seine An« Hänger abzuhalten und hiebei die Unabhängigkeit der kroatischen Republik auszurufen. Ausland. Schicksalsschwere Tage für Deutschland. Die Parteien des deutschen Reichstages besin« den sich infolge des Ultimatums der verbündeten Staaten in einer schwierigen Lage. Die Londoner Beschlüsse werden mit Ausnahme der Mehrheilsso-zialisten und der unabhängigen Sozialdemokratin von ollen parlamentarischen Gruppen für unanehm« bar und undurchführbar gehalten. Wenn auch die finanziellen Bedingungen unter Umständen im Reich«-lag eine Mehrheit finden könnten, so ist die« bei den anderen Forderungen nicht der Fall, vor allem, was die Entwaffnung des Reiches und die Bestra-fung der sogenannten Kriegsschuldigen anlangt. Die deutschen Blätter stimmen der Mehrheit nach darin überein, daß Deutschland durch die bedingungslose Annahme des Londoner Diktates vieles verlieren und nicht» gewinnen würde. Auch da» grüßte Entgegen-kommen des deutschen Volkes würde Frankreich von feinem wahnwitzigen Bestreben, das deutsche Reich politisch und wirtschaftlich zu unterjochen, nicht heilen können. Wie unter diesen Umständen die deutsche Volksvertretung entscheiden wird, läßt sich dermalen noch nicht voraussagen. Di, Meldung eines rüml-schen Blatte«, daß über Antrag deS Grafen Sforza in Kürze eine neue Konferenz der Verbündeten in Ostende abgehalten werden soll, an der sich auch Amerika beteiligen würde, ist mit allem Vorbehalt aufzunehmen. Französischer Terror in der Pfalz. Die französische Militärverwaltang hat in der Pfalz alle Automobile requiriert vnd alle Chauffeure und Automobilbesitzer zur militärischen Dienstleistung einberufen. Hievon sind auch solche deutsche Staat«, bürger betroffen, welche zwar seinerzeit ein Automo-bil besaßen, eS aber im Laufe der Z it weiterver« kauft haben. Die Einberufenen müssen den Dienst sozleich antreten und «inen Mundoorrat für 30 Tage mitnehmen. Melden sie sich nicht sogleich, so haben sie Arreststrafe bis zu einem Jahre zu ge-wältigen. Mitwirkung Amerikas an den europaischen Angelegenheiten. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben den verbündeten Mächten eine Note übermittelt, in welcher sie ihre Bereitwilligkeit bekannt geben, von nun an wieder bei der Regelung der europäischen Angelegenheiten mitzuwirken. Demnach wird Amerika in Kürze wieder im Obersten Rate, in der Repa-rationSkommiffion und im Bstschasterrate vertreten fein. Errichtung einer auslandischen Notendank filr Deutschösterreich. Die deutschösterreichische Regierung hat dem interalliierten Finanzkomitee mitgeteilt, daß sie «it der Errichtung einer ausländischen Notenbank für Deutschösterreich, welche daS alleinige Recht besäße, in Deutschösterreich Banknoten auszugeben, cinver« standen sei. In derselben Note hat die Wiener Re« gierung daS Ersuchen gestellt, daß in der Berwal« tung der neuen Bank auch Deutschösterreich eine Vertretung eingeräumt werde. Aus Stadt uni» Land. Abstempelung der Dorkriegs- und der Krtegsanleihen Die Delegation de» Fi« nanzministermmS in Ljubljana verlautbart amtlich: Da die ReparationSkommission die in den Artikeln 203 und 205 des FriedenSvertraqcS mit Oesterreich, und in den Artikeln 186 und 188 des Friedensver« träges mit Ungarn festgesetzten Fristen für die Re« gistrierung und Abstempelung der Obligationen der Vorkriegs- und KriegSanleiheu verlängert hat, hat der Finanzminister mit Entschließung vom 26. April 1921 I). Zahl 4185 angeordnet, daß die Termine, die für die BorkriegSanleihen mit Berdordnung I). Zl. 24?, Amtsblatt Nr. 8 vom 26. Jänner 1921, und für KriegSanleiheu mit Verordnung v. Zahl 1964, Amtsblatt Nr. 27 vom 12. März 1921, b>s zum 15. März 1921 verlängert worden waren, neuerdings bis einschließlich 31. Mai 1921 hinaus-geschoben werden. Bitten um nachträgliche Abstem« pelung und Registrierung der BorkriegS- und Krieg»-anleihen können also unter Beischließung der Obli-gationen bis zu dem oben erwähnten Termine d. i. diS 3t. Mai 1921 bei der Delegation des Finanz-«inisteriumS in Ljubljana eingebracht werden; später einlangende Gesuche werden nicht berücksicht. In den Gesuchen ist der Grund nnzuführen, warum die Obligationen nicht rechtzeitig vorgelegt wurden. Die Eingaben sind mit Stempeln zu versehen nnd zwar mit einem 2 Dinarstempel sür da» Gesuch und mit einem ü«D:narstempel für die Erledigung. Ende der 1«, 2 und 10-Kronendanknoten. Die Gcneralinspeklion de» Finanzministeriums hat den FinanzlandeSdirektionen. in deren Amtsbereiche die alten 1«, 2«, und 10«Kronennoten noch im Umlaufe sind, den Auftrag erteilt, die Frist zur Unwechslung dieser No:en noch um 15 Tige zu verlängern. Der Umtausch wird rom 15. bis zum 30. Mai ersolgen und am 31. Mai beschlossen werden. Nich Ablaufe diefer Zeit wird daS Finanzministerium die U.i« gültigkeil der Kronennoten erklären. Die eisernen Mlinzstllcke österreichisch, ungarischer Prägung werden einer Verordnung deS Pc.'» aud Telegraphenministeriums zufolge im Post-verkehre nicht angenommen. Neue Amtsstunden fllc Staatsamter. Der Ministerrat hat die Dienststunden sür staatliche Aemter von 7 Uhr morgens bis 1 Uhr nachmittags festgesetzt. Evangelisches. In Ptuj findet Psingstmon-tag, den 16. Mai, nachmittag um halb 3 Uhr im Betfaale der Gemeinde ein FestgotteSdieust statt. Anschließend Abendmahlseier. Die Celjer Geldinstitute bleiben während der Pfingstseiertage und ,war von SamStag früh bis DienStag früh geschlossen. Für den Umbau der SchemalKaserne in Celje werd.n verschiedene Arbeiten im Offert« wege vergeben. DaS Verzeichnis dieser Arbeiten kann bei der KreiSbausektioa in Eilje eingesehen werden, bei der auch die bezüglichen Gesuche bis zum 15. Mai einzubringen find. Gegen den Ausgang der Gemeinde-wählen in Maribor und Ljubljana hat die demokratische Partei Rekurse eingebracht; da« Vorgehen dieser Gruppe ist ziemlich »erwunderlich, da allgemein bekannt ist, daß die Demokraten in den beiden Städten bi» zu den Gemeindewahlen eine unbestrittene Herrschaft ausübten und fonach in der Lage waren, alle Wahlvorbereitungen in ihrem Sinne und zu ihrem Gunsten zu treffen. Die Bllrgermeisterwahl in Ptuj voll-zog sich unter beträchtlichen Schwierigkeiten. Bei der ersten Wahl gaben olle drei Parteien die Stimmen für ihre Kandidaten ab und zwar die Demokraten sieben Stimmen für Dr. Lencar, die Natwnals»« zialen und Klerikalen sechs Stimmen sür den Lehrer Seron, die Sozialdemokraten 11 Stimmen für Thomas Losinfchegg. Bei der zweiten Wahl blieb das Siimmenverhältni« daS gleiche. Bei der dritten engeren Wahl gaben die Nitiaaalsozialen und Klt-rikalen, deren Kandidat nicht mehr in Betracht kam, leere Stimmzettel ab, so daß 11 sozialdemokratische Siimmen 7 demokratischen gegenüberstanden. Dem-zufolge erscheint der Sozialdemokrat Losiuschegg znm Bürgermeister der Stadt Ptuj gewählt. Die Wahl wird aber, wie die Ljubljanaer Blätter melden, von der demokratischen Partei aus sormalen Gründen angefochten, weil sie eS nicht dulden will, daß in einer fo wichtigen Stadt wie Ptuj ein mit den Vorwurf der Deutschsreundlichkeit bemakelter Sozial-demokrat als Bürgermeister fungiere. Nach den dermalen bestehenden politischen Kräfteverhältnissen ist anzunehmen, daß diesem Rekurse Folge gegeben werden wird. — Wie wir nachträglich in Ersahrung bringen, ist die Bürgermeisterwahl von der Regie-rung als ungültig erklärt worden. Die Neuwahlen sollen bereits in einigen Tagen erfolgen. Aus Maribor. Im Hochsommer, wenn die Sonne am glühendsten brannte und die Luft ohne Erquickunz war, wurden alljährlich in unseren Straßen die Teerkeffel aufgefahren und unter Rauch und Hitze und nicht sonderlich angenehmen Düsten taten die Asphaltarbeiter ihr Werk. Galt eS doch, die Schäden auszubessern, die die eifrigen Faßgänger innerhalb eincS Jahres dem Gehsteigpflaster angetan. Mit den Kriegsjahren schwand diese Gepflogenheil und heute sieht es iu dieser Hinsicht auch in den vornehmeren Straßen arg auS bei und. Besonders bei Dunkelheit und Rqenwetter bekommt man die Ungleichheit unseres Pflasters zn spüren. Tiefer als man annahm, tritt der Fuß, mit einem Luftsprung rettet man sich, um wieder in eine klatschende Pfütze zu geraten .... Der neue Gemeinderat wir» ge« wiß eine seiner Aufgaben darin erblicken, unsere« Siraßenbil» das nette und gepflegte Aussehen zurück-zugeben, das es einst besessen. Das Taf« Meran in Maribor ist in slowenischen Besitz übergegangen; Käus erin ist Frau Maria Plut, die da« KaffeehauS am 15. Mai übernimmt. Hiedurch ist nach der Meinung deS Ljubljanaer TagblatieS Jatro ein deutschtümlerischeS Nest, welches bisher der Sammelpunkt der ver-bisfensten Deutschen war, in slowenischnationale Hände gekommen. Die Eröffnung der Saisonin Noga5ka Slatina findet au 14. d. M. statt. DaS Kurhausrestaurant und Kaffeehau« wird auch heuer wieder vom rühmlichst bekannten Hotelier Herrn Nilan Martinovic, Pächter des Hotels Union in Celje, geleitet werden. Die erstklassige Küche des Restaurants ist den Kurgästen bereits von früher her in guter Erinnerung. Einen Kreuzzug gegen die italie nichen Orangen predigt das Organ der All-slowenischen Bolksparlei «stoven« in seiner Nummer vom 8. Mai. Al» Ursache wird der Vertrag von Rapallo angegeben, durch den Italien nicht nur an der slowenischen Nation, sondern an der ganzen Menschheit ein Verbrechen begangen habe. Die Italien«? sollen e« nur fühlen, schreibt daS zitierte Blatt u. a., daß unsere Landsleute im Küstenlande nicht vereinsamt sind. DaS ihnen zugefügte Unrecht muß trotz aller Handelsserträge einen mächtigen Widerhall dieSfeitS der Grenze finden. Seien wir doch keine Kinder, denen der Mund wäffert nach allem, was da» Auge begehrt. Dr. Iofip Oblak In einer Streitsache, Dr. Josip Oblak contra Vecerni List, die dieser Tage vor dem BcrusungSsenat in Ljubljana mit dem Freispräche des angeklagten verantwortlichen Schrift-leiters des zitierten Blatte« ihren Abschluß fand, wurden, wie wir dem Slovenec vom 7. Mai ent-nehmen, folgende Fakta unter Beweis gestellt: Dr. Josip Oblak habe während de» Krieges in Ljubljana btoß in deutscher Gesellschaft verkehrt und habe deutschnationale Veranstaltungen im dortigen Kasino 6ffte 4 Eilli er Zeitung Nummer 33 Scliicht v Die Vorzüge der ■S etoor gut«, absyfcrf rdnex Sdfc sind Fj*parrrt» an Zd _ „ Schicht- Seifc ". Marke »Hirsch" Irf rGtafä rttn «id unverffflidri. Sie cdioat datier die lauere WSadie, gibt fcr aber * > Mxn «rfederam dk oWe Mtdte. Man adrie mat auf ck GaM. Vertretung für Slovenien bei J. GLOBOCNIK & COMP. in Ljubljana. besucht, dessen ständiger Gast er gewesen sei. Dr. Josip Oblak habe sich aber auch in Slagensurt, wo er seinerzeit al» Advokaturskandidat augestellt war. stet» nur in deutscher Gesellschaft bewegt (zum be-greislichen Verdruß der dortigen Slowenen), habe sich an den Unterhaltungen und Vergnügungen de» Deutschen Schulvereine« beteiligt, deutsche Schau, spielerinnen angeschwärmt und den Töchtern be-kannter deutschnationaler Führer den Hof gemacht. Dr. Josip Oblak habe sich sogar dazu verstiegen, «l» er wegen seine» unziemlichen Verhalten» zur Rede gestellt wurde, die slowenisch« Gesellschaft al» inferior zu bezeichnen. Dr. Josip Oblak habe während d?» lkriege» die hochreichenden Verbindungen de» Dr. Suster«^ in Anspruch genommen, um dem Militärgerichte in Ljubljana zugeteilt zu werden, »nd habe zu wiederholten Malen mit Ivan Atefe, dem Vertrauten de» Dr. «vnstersic, im Unionkeller lange vertrauliche Unterredungen gepflogen. — Soweit die Mitteilungen de» Slovenec, die deswegen von un» reproduziert werden, weil bekanntlich der-selbe Dr. Josip Oblak seit dem Umstürze da» Kriegsbeil gegen die deutschen Mitbürger mit Leiden-schast schwingt und den Dr. «>uster»ic al» empfehlen»-werte» Objekt eine» nationalen Attentate» hingestellt hat. Dr. Josip Oblak stellt, wie wir loyal hinzu-fügen, i» SlovenSki Narod alle diese Behauptungen, sür welch« der Wahrheitsbeweis nicht erbracht sei. in Abrede und droht »it der Einbringung einer »euerlichen Preßklage. Wir möchten im Interesse deS guten Rufe» unserer heimischen Publizistik unser aufrichtiges Bedauern darüber ausgesprochen, daß persönliche Anfeindungen, die weder dem BolkStum noch der Partei nützlich fein können, fortwährend in der Presse breitgetreten werden. Solche Kkandalaffären stoßen edcldenkende Menschen ab und leisten nur der weiteren Verwilderung eine» nicht urteilsfähigen Lescpublikums Vorschub. Männer, die im öffentlichen Leben eine Rolle spielen, sollten «ium al lernen, i» erster Linie Menschen zu sein und dann erst alle» andere. Wo soll die Herzenskultur »och eine Heimstatt finde», wenn sie von jenen ver- leugnet wird, die sich al» Führer ihre» Volke» wähnen? Eine neue großferbifche Zeitung. Am 1. Mai ist die erste Nummer der Zeitung „Velika Srbija* erschienen, die al» Parteiorgan von der serbischen Partei herausgegeben wird. DaS Blatt verlangt, daß unser Staat sich Großserbien benenne. Die Eisenbahntarife in Deutschöster-reich erfahren mit 1. Jun, l. I. eine 100^ ige Erhöhung. Die Fahrkosten einer Reife von 50 km Länge werden also 36 K, d. i. ungefähr ein Viertel dessen betragen, was in unserem Staate für dieselbe Entfernung zu bezahlen ist. Wirtschaft uuD verkehr. Neue Vorschriften über die Umsatz-steuer wurden v»r einigen Tagen auf einer Sitzung des erweiterten Finanzrate» mit kleinen Aenderungen angenommen. Diese Vorschriften umfassen den ge-samten Verkehr in inneren Angelegenheiten und per» sönlichen Gegendiensten, wozu auch die Praxis der Advokaten und drt Aerzte gehört. Außerdem begreift die Verordnung nicht nur die Steuerpflichtigen, die GeschäftSlokalitäten besitzen, in sich fondern auch Personen, die sich nur zeitwillig auf unserem Terri-torium befinden. Die Tendenz diese» «esetze» ist. den gesamten Umsatz, der bi» jetzt durch kein Gesetz normiert war, zu umsahen. Danach kommt diese Steuer unter die direkte verkehr»steuer. Alle Personen, die dieser Steuer unterliegen, werden Bücher führen müssen, nach welchen die Steuer auch bezahlt wird. Personen, die keine öffentlichen Geschäfte haben, werden, solange sie sich in einem Orte befinden, ihren Umsatz anmelden müssen. Die Bezahlung der Steuer wird eine dreimonatliche sein. Die Strafen sür nichtangemeldetes oder verleugnetes Einkommen sollen sehr empfindliche sein. Dieses Gesetz wird nicht dem Finanzgesetz angeschlossen werden, sondern wird sich der Reihe der Gcsetzverordnungsn anschließen. Unser Handel mit Deutfchöfterreich. Dem letzten statistischen Ausweis de» demschöfterref. chischen «arenve, kehrt büro» zufolge betrug der Wert der 1919 au» Deutschösterreich in unser Land eingeführten Sontingentware 316,400.000, im Jahre 1920 : 3.135,300.000 und in ersten Viertel 1921: 942,500.000 österreichische Kronen, dürste also die Höhe de» vorjährigen Betrage» noch übersteigen. Nimmt man noch die Einsuhr nicht kontingentierter Ware in Betracht, deren Wert zumindest die gleich« Höhe erreicht, so kann man sagen, daß Teutschöfter-reich an unserer Einsuhr den größten Anteil hat. Verbot von Chiffretelegrammen. Auf Grund einer Mnisterverordnung vom 14. März l. I. ist Privatpersonen sowohl im inländischen als auch im ausländischen Verkehr der Gebrauch von Chiffretelegramme« untersagt. Diese Verordnung trifft schwer unsere Geldinstitute, die ihren Jnter-essenten die von ihnen gewünschten Ziffern meldeten. Nun fordert die P»st, daß vor jede Zahl di« Be-zeichnung gesetzt wird, ans die sich die Zahl bezieht. Dadurch verdoppeln sich beinah« die Ausgaben für Geschäftstelegramme, was bei dem ohnehin schon sehr hoch angeschlagenen Gebührentarif für Auslands-telegramme eine weitere Erschwerung de» Verkehr» bedeutet. Neue jugoslawische Schisfahrtsgefell-fchasten. Infolge der bevorstehenden Aufhebung der Requisition der jugoslawischen Handelsschiffe macht sich eine lebhafte GründungStitigkcit in der Schiffahrt bemerkbar. In Sufchak bei Fiume würd« von der .Banea Maritima" die SchiffahrtSgesell» schast „VeSna* mit einem Aktienkapital von 150 Millionen jugoslawischer Sronen gegründet. — In Rotor wurde die Schiffahrtsgesellschaft „Boka" mit einem Aktienkapital von 1*5 Millionen Dinar, erhöhbar auf 10 Millionen Dinar, in» Leben gerufen. — In Semendria wird eine neue Werft von eme» jugoslawifch-rnmänischen Konsortium errichtet, in welcher Flußschiffe und Schlepper gebaut werden sollen. Snche »n meinen drei Töchtern (5, 9 and 10 Jahre) Erzieherin fflr sofortigen Eintritt. Schöne deuts ehe Sprache erwünscht. Klarierkenatnis bevorzugt. Offerte an Alroa Schreiber, Pecuj (Baraaya S^S), Annagasse 16. Stubenmädchen perfekt in ihrem Fach, zuverlässig und intelligent, nicht unter 26 Jahre, bei gutem Lohn sofort gesucht wegen Erkrankung der bisherigen. 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