tllS Sonntag, den S4. Septemöer 1871. X. Jahrgang. Di« „Ma,biisg«r S»»««»" «'scheint i«den S-mit-g, MMwoch »od Kreitag. Preis« — far «arb»ia: »»miSb«,« « N balbiäbri» » » i » ?»»..«>. 'n. b-». I» - Mi, P°ft°e.send.»g: s ^ Zustellung Aötejinm — in Nmlfch und Nogen! II. Marburg, 23. September. Geheime Abstimmung bei politischenMahlen ist gliichsaSs eine Forderung, welche die BoltSpartei aus Äründen des ftrengin Rechts, wie d,r Zweck» Mäßigkeit stellt. Diese Stimmgebung wollen wir jedoch unverfälscht, wollen sie ohne die Möglichkeit einer Gefahr von der RegiernngSseite — ohne die von der Regierung beantragten amtlichen Stimmzettel. Der Verfasser der bezüglichen Borlage Hai es Napoleon III. abgeguckt, wie er slch bei Wahlen geräuspert und wie er gespuckt. Und da wir dieses verfilhrerischen VtispielS nun schon gedenken, so drängt sich uns grage um Frage auf und harren wir der Antwort: Zählt dos Ministerium auch nur Einen Parteigänger, der uns versichern kann, daß bei Bertheilung der Stimmzettkl die Regierung nicht die geringste Sinslutnahme sich erlauben wird? Wirl» jede erläuternde Weisung an die Beamten eine offene sein und bleiben? Werden bei der Bertheilung dieser Zettel regietungsfreunl^l.che Bemerkungen über die Wohl sich vermeiden lassen? Wird man das Vebirt dcr Verheißungen, Ber-lockungen und Bedrohungen nie, gar nie be-schrriten? Und die Stimmberechtigten, welche deS Lesens und Schreibens nicht kundig sind, wohin sollen diese sich ivenden. um die Zettel sich aus« füllen zu lassen? Werden die Regrerungsbtamten nicht dienstbar sein in diesem Aalle lverden sie nicht dienstbar sein müssen in höherem Auf trage? Und »Verden sie die deutlichen Winke der Regierung übersehen wollen, oder auch nur können, tvenn sich der Wahlkampf für die Regierung und für die von Ihr Abhängigen zum lebten Kampfe ums Dasei« gkstaltet? Die Gtimmgebunz könnte nach dieser Bor-läge im einseitigen Interesse der Regierung ebenso beherrscht werden, wie die Stimmberechtignng selbst nur diesem Interesse zu Liebe geändert werden soll. Annehmen oder ablehnen? Mit Trägern eines Systems, lvie das Hohenwarl sche. düifeu Gegner nrcht unterhandeln, oder sie sind vciloren. Zu handeln gilt's, wie daS klar erkannte Recht gebeut und die Rücksicht auf die eigene Partei, lvelche dieses Recht verlheidigt. Will der steiermärkische Landtag sich zur That entschließen und wir hegen in dikser Beziehung keinen Ztveisrl, dann muß er die Regierungsvorlage ablehnen, wie sie ist — aiilehnen. ohne in Einzrllierathungen sich einzulassen —ab» lehnen in Bausch und Bogen — ablehnen mit dem ernstlichen Vorsatz, bei nächster Gelegenheil für eine voiksthümliche Wahlordnung einzustehen. Aas Aentfchtfinm und Hesteneich-Nngams Kandel und Industrie. Im österreichischtUngarischen Völkerstreit ist es lehrreich, Mermäßig nachzuweisen, wie daS Deutschthum in Handel und Industrie und somit auch in der Steuerkraft Oesterreich-Ungarns ver» treten ist. Nach einer Zusammenstellung deS Kaufmanns Michel in Troppau bestanden in Oesterreich-Un-garn bei Beginn deS IahreS 187l 35.634 han-delSgerichtlich prolotollirte Firmen (darunter 7lS Aktien-Gesellschaften). Davon entfallen auf Deutsche 26.485 Firmen und 484 Aktien-Gesellschaften, auf Slaven 6143 Firmen und 57 Aktien-Gesell-schasten (^»lso kaum der vierte Th.il). auf Magya« rcn 14l1 Firmen und 142 Aktien-Gesellschaften, auf Italiener 1054 Firmen und 3l Aktien-Ge-ssllschasten und auf andere Nationalitüten 54l Firmen und 2 Aktien-Gesellschaften. MaS die einzelnen Länder betrifft, so kommen aus Handelsleute und Industrielle in: Ober-und Nieder-Oesterreich sammt Salzburg 7503 Deutsche. S07 Slaven, 5/ Magyaren, 133 Italiener, 251 Andrre; Böhmen: 6729 Deutsche, 2540 Slaven, 6 Magyaren, 20 Italiener, 37 Andere; Mähren und Schlesien; 3542 Deutsche. 1144 Slaven. 5 Magyaren. 14 Italiener, 28 Andere; Ungarn und Siebenbürgen: 4895 Deutsche, 528 Slaven. 1294 Matcharen. 38 Zta. litner, 24 Andere; Galizien und Butotvina: 1008 Deutsche. 259 Slaven, 1 Magyar, 1 Ita-iener. 8 Andere. DaS Zahlen-Berhältniß bezüg-lich dcr »rbrigen Kronländer bietet weniger Interesse. Von dln 718Aktien-Gesellschasten bestanden in Ober- nnd Nieder-Oesterreich 136 deutsche; in Böhmen 50 deutsche und 49 jlavische; in Mähren und Schlelttn 47 deutsche. 3 slavische; in Ungarn und Siebenbürgen 214 deutsche, 142 magyarische. 2 slavische. 2 andere; in Galizien 11 deutsche. 3 slavische; in Steiermark 14 deutsche; in Tirol 7 deutsche. 1 italienische; im Küstenland 1 deutsche, 27 italienische; in Dal-matien 3 italienische; in der Mjjjtärgrenze 4 deutsche. Gründung^-Kapital der Aktien-Gesellschaften ist bei 42 d«utjchen. 12 slavischen, 16 magyari» schtn und 4 italienijchen in den amtlichen Kunb-machnngen nicht angegeben; bri den übrigen 644 hingegen beträgt dasselbe 1973,235.815 Gulden, tvelche Ziffer sich folgendermaßen vertheilt; 482 deutsche G.s.llschaften mit 1848.762.169 Gulden. 57 slavische mit 9.4l5.500 Gulden. 142 magya» rische mit 57.327,912 Gulden. 31 italienische mit 46.5l0.233 Gulden und 2 andere (1 fraii-zösische. 1 englische) mit 10.218 900 Gulden. Dilse Ziffern betveisen, welchen Antheil die Slavcn in Oesterreich-Ungarn an dem Groß-Kapitale haben, daß sie den Magyaren und Zta-jenern bei Weitein nachsteht«, daß sie kaum VgPercent dcS deutschen Kapitales repräsenlire», a. daß sie dem österreichisch-ungarischen Geld« markte »ucht so viel Kapitalkraft zuführen, alS 2 Aktien-Gesellschasten ausländischen Ursprunges allein. In Bezug auf die Steuerkrasl benüßte ver Bersasser den letzten ihnl zu Gebote gestandenen amtlichen AuSweiS vom Jahre 1868, nach welchem die Gesatnmt Steuereinnahme im Jahre 1865 lnit der Z ffer von 297.661.203 Gulden erscheint. Aus dttNsrlblN ergibt sich, daß von otiiger Ge« ammt'Tteucrziff r. in runden Zahlen ange» nommen auf die Italiener . . fl. 10,798.712 .. „ Anderen . . „ 3.418.751 entfallen. Die 9 Millionen Deutschen trugen demnach beinahe die Hälfte der Gesammt-Steuerlast. Diese Thatsachen zusammengenommen liefern für jcden Unbefangenen den unumstößlichen Ve-tveis, tvaS die Deutschen Oesterreich-Ungarns auf dem Felde der Industrie sowohl, wie in Bezug ihrer Steuerkrasl dem Gemeinwohl und dem Staate leisten. Sie sind die eigentlichen Arbeits' bienen, durch deren Fleiß. Strebsamkeit und unermüdliche Ausdauer die Regierungsmaschine sich erhält und erhalten werden kann. aus dit Druischen „ Slav«« . „ „ Magyaren sl. I43,b46 lS3 „ 1Vb.742k87 „ 32.Iüb.00» Zur Hefchichte des Hages. Die höchsten Kreise des Heeres er-klären sich gegen die berüchtigten Ausführungen des „Baterland-, welches mit dem Säbel eine neue Rechtsordnung (?) schaffen möchte. Sin militärisches Fachblatt— die „Wehr-Zeitung"— bringt die Ueberzeugung dieser Kreise zum Ausdruck und versichert, daß die Armee durchaus keine Sehn-sucht habe, die Waffen, welche sie zum Schutze des Staates zunächst gegen äußere Feinde lrägl, egen ihre Mitbürger führen zu müsse». Die rmee hofft, der innere Streit werde auf friedlichem Weg seine Lösung finden. Die ungarischen Blätter aller Parteien stimmen in der Anschauung überein, daß das Ausgleichsgesetz vom Jahre 1867 auch ein Bollw.rk sei gegen oie WiUkürherrschaft westlich der Leitha. Auf diesem Bollwerk, sagt der Pester Lloyd", weide Hohenwart ganz Ungarn finden in der Stunde, wo er unmittelbar oder mittelbar daS gemeinsame Recht zu beugen oder niederzudrücken gedenkt. Eine der tvichtigsten Angelegenheiten, worüber der Altkatholiken. Tag tn Mnn-chen beralhen tvird, ist daS Gesuch um Bertreibung der Jesuiten auS Deutschland. Die Zustimmung ist gewiß und soll dann auch der deutsche Proteitantkntag zum Anschluß aufgefor-den «Verden. Beide Versammlungen würden sich mit einem gleichlautenden Gesuche an den Reichs' tag Ivenden und glaubt man bei dem günstigen Berhältniß derPaiteien. die Vertretung des deutschen Reiches werde diesen Antrag zum Beschluß erheben. Ii Frankreich stürzen sich die Parteien jetzt mit großem Gifer in die Wahlbewegung ftr die Grneraliäihe (Departements-Vertretungen). Diese Wahlen sind ein Prüfstein der öffentlichen Meinung in Bezug auf die StaatSform. welche künftig sür Frankreich maßgebend werden soll. Vie monarchisch gesinnte Partei iveiß gar wohl, daß republikanische Generalraths Wahlen die Errichtung eines ThroneS zur Unmöglichkeit machen — trotz aller verfassunggebeuden Gewalt der Ratio-natvttsammlung. Umgekehrt täuschen sich die Republikaner darltber nicht, daß die Tage des grei-!tt»ateS gezählt sind, wenn jetzt ihre Gegner den Äieg erringen. Bermifchte Atachrtchten. (Unterrichtswesen in denBereinig« ten Staaten von Nord ame rika.) Ja dem amtlichen Berichte, welchen der Präsident von Nordamerika über dos E^ithnngSwksen veröffent« licht, wird das volle Vewicht der gksammten BolksbildunAssrage str die Republik geltend ste-macht und unter Hinweisung auk die Thatsache. daß „Schulen ollein dm Sieg der sreihkitlichen Staatseinrchtungen erfolgreich vollenden und sicherstellen können", die ernste und eifrige Mitwirkung der National-Regierung dafür in Anspruch genommen. Das Gesammt-Einkommen und die Ausgaben für die öffentlichen Schulen in 30 Staaten betragen beinahe 61 Millionen Dollar. Außerdem gibt es noch eine ungeheuere Menge von Privatschulen oder lAemeinde-Schulen und Kirchenschulen. tvelche aus den Mitteln der Kirchenge« meinde erhalten werden. Jede Konfession oder Sekte pstegt ihre besonderen Schulen zu haben, welche meist so wie unsere deutschen Schulen ein-gelichtet find, uur mit dem Unterschiede, daß man die Lehrer gut besoldet, wogegen in anderer Be« Ziehung die Stellung der Lehrer auch eine recht «uangenehme werden kann. Tüchtige drUtsche Lehrer, namentlich solche, welche eine ftute semi-»aristische Bildung mitbringen, werden mit offenen Armen ausgenommen, gut besoldet und finden eine angenehme Stellung. Will Jemand Lehrer an den Staatsschulen werden, so muß er der englischen Sprache mächtig sein. Diese Schulen find konseffionslos und den Unterri^t in den tonfeffioneUe» Glnubenssachen ertheilen die Pre» diger allein. Die Gummen, welche die Gemeinden nebkn dem Äaate sür ihre Schulen aufbringen, und die nicht kärglich bemessen sind, l..ffen sich nicht ip. Ziffern angeben. Ueber die südlichen Staaten sagt der Bericht daß das Erziehungswesea dort in neuerer Zeit dedeutende Fortschritte gemacht hebe und daß seit der wirklichen Einführung der allgemeinen Men-schemechte überall mit der Gründung von Schulen vorgegangen werde. Wollen die Südstaaten sich vo« den nördlichen Staaten nicht ganz überflügetii laffeu, so müjjen sie mit in die geistige Arena treten, und will man einen ordentlichen Bau machen, so muß ein guter Grund gelegt werden, und der liegt einzig und ollein in guten Bolks-fchulen. (Die Londoner Feuerwehr.) Die Londoner Feuerwehr ve»fügt gegenwärtig über vier schwimmende Dampfspkitzen. sünsundzwanzi,, Land-Dampfsprchen und einhundertdrei geuerrel-tungs-Leitern. Das Personal dieser gruerwehr be-steht aus 378 Mann. Die Zahl der Brände, welche 1870 in London siattgefunden und bei weleheu die gruerwrhr thätige Hilfe gelkistet, betrügt 1894 gegen 182S im Jahre 1869. Außerdem löschte die Feuerwehr im verflossenen Jahre 2ö43 Schornstein-Vrände. (Der preußische Generalstab.) Oberst Stoffel. 1866—1870 dem französischen Botschaster in Berlin als militärischer Beobachter beigegeben, erklärt in seinem, jetzt veröffentlichte» Bericht übrr den preußischen Generalstab, daß es seinesgleichen nicht gibt in Europa. „Wie der erste Napoleon," schreibt Stoffel, „beständig über den Lavdkartcn der Nachbarlander lag und mit seinem Berthier, der früher Direktor des Land-tartenwesens war, die Feldzüge der Vorgänger ftudirte und Pläne zu neuen Kampagnen macht«, ebenso versührt jetzt der KritgSschulmeisier Moltke, umgeben von 30 der ausgezeichnetsten Köpfe des ganzen deutschen Offizierkorps, die durch alle möglichen Prüfungen durchgesiebt worden sind und mit denen er alljährlich umherreist und sie in der Theorie des großen Krieges unterrichtet. So ist der Geist Rapoleon's auf unsere Feinde übergegangen. Daß fie Böhmen beffer gekannt haben als die Oefterreicher, weiß man; pflichtschuldigst m.lde ich jedoch, daß sie auch Frankreich b's auf den kleinsten geldweg kennen, denn tagtätjlich tragen sie die neuesten Daten in ihre Korten ein. Die Militär-Geographie ist ja eine spezifisch preußische Wissenschaft, den Unserigen aber unbekannt. Wenn heute eine französische Armee die Pfalz überziehen soll, so kenne ich keinen einzigen französischen Offizier, der das Unternehmen leiten könnte; in Preußen find sie dutzendweise dt», denn fast alle Generale sind Generalstäbler gewesen. Alljährlich drangen sich 120 Premier-Lieutenante zur Kriegsakademie; die AufnahmS-prüsung beseitigt sosort zlvei Drittel; nach dreijährigem Kurse dienen sie eil» Jahr in einer anderen Waffengattung olS ihrer ursprünglichen; dann prüft und sichtet Moltke drei Viertel auS; die kunstgerecht befundenen Zwölf beruft er zu sich, trainirt sie durch zwei Jahre im großen Generaistabe und Veitl^eilt sie alS Hauptlente an die ProvinzialkorpS. Ach, »venn Frankreich nur die 108 Dnrchgefalltncn besäße! Wir haben nicht einmal den Posten eineS ständigen Generalstabs» Chess. er wird erst beim Kriegsausbrüche gewählt und soll sich dann seinen Generalstab eilig zu sammensetzen. Wir verschieben Alles bis zuln Augenblicke deS Kriegsausbruches, wo ohnehin tausend ungeahnte Bedürfnisse austreten, so daß tvir 1859 kaum fertig tverden konnten, wälirend in Preußen AlleS bis zum letzten Nagel längst bereitliegt." (Zur Beurtheilung deS böhmischen StattonalitStengesetzeS.) Das Rieger Hohenivart'sche Nationalitätengesctz wird in deut-schkn Blättern sehr ungünstig beurtheilt; so schreibt die „Natioi'al-Zeitung" unter Anderem Folgendcs darüber; „Der Entlvurf sucht mit außerordentlicher Subtilität die Wage zivischen den beiden Natio-nalltäten in Böhm:n scheinbar gleich zu reguliren, wird seinen Zweck aber doch verfehlen. Abgesehen davon, daß sich der Schutz der Nationalität gesetzlich überhaupt nicht verbürgen läßt, so leuchtet auf den ersten Blick ein, daß sogar der Ent-wurf diesen Schutz überall da vernachlässigt, wo in glMischten Distrikten die nationale Minorität weniger ats ein Fünftel beträgt. Alsdann aber öffnen die Bestimmnngen über das Entscheidungsrecht, tvelcher nationalen Kurie die Vertreter gemischter Beziike sich anschlitßen »vollen, der Willkür Thür und Thor. Das Bedenklichste aber sind die Bestimmungen über die Theilung d»r für Schul- und Uu-terrichtSztvccke ausgesetzten L^andesfonds. Bekanntlich repräsentirt die deutsche Bevölkerung vielsach in den gemischten Bezirken Böhmens zivar den numerisch geringeren, in ivezug aus die St'Uer-sähigkeit aber weitaus bedeutendsten Thcil der Elnwohntrschaft. Dieses tvirthschaftiiche lleber-gewicht des deutschen Clements tvird durch den lNksetzentwurf fortan sür die tschechische Nationalität konfisziit und eS sind dadurch die schlimmstlN Befürchtungen, ivelche deutscherseits an die Hohen-»valt'sche Aktion geknüpf» wurden, gerechtfertigt" Marburger Berichte. (Einbruch.) Am 10. d. M. haben beitn Grundbesitzer Franz Schoba in Anovetz, Gc-richtSbezirk Rann, rnehrere Gauner eingebrochen und eine Baarschaft von 664 fl. gestolllen. (Vom Tetegraphe namte.) Die Te-legraphenämter, tvelche in den Badeorten Römer-bad und Tuffer sür die Badezeit bestanden, sind am 15. September geschlossen lvorden. (Staats preis für LebenSrettung) D.m Winzer Jakol» Themet in LeiteiSberg. tvelcher mit Gefahr seines Lebens den scchsjähri-gen Knaben Anton ESelhoser vorm Ertrinken in dlr Drau gerettet, ist der gesetzliche StaatepieiS — 26 fl. 25 kr. — zuerkannt lvorden. (Sparkasse in Windisch-Fei si ritz.) Die gränderten Satzun^^en der Bezirks Sparkasse in Windisch Feistritz sind von der SttUtlialteeci genehmigt »Vörden, nachdem das Ministerium des Innern hiezn die Ermächtigung gegeben. (Zur Frage der Grnudzerstück-lung.) Unsere Leser dürften sich noch deS Streites der Herren Dr. M. Reiser und M. Marco mit dem hiesigen Bezirksgerichte, betreffend die Grundzerstücklung erinnern. Diese Frage ist nun entschieden; der oberste Gerichtshof hat nämlich folgenden Beschluß gefaßt: „In den Fällen der nach dem Gesetze vom 6. Febr. 1869 R. G. B. Nr. 18 angesuchten Er-öffnung einer neuerlichen bücherlichen Einlage für einen Thcil von einem in den öffentlichen Büchern eingetragenen Gute od^r der Zufchreibun.) des-seltien zu einer anderen bücherlichen Einlage genligt zu der sür die Bewilligung deS Gesuches erforderlichen Bescheinigung der weder aus dem öffentlichen Buche selbst eifichtlichen noch durch vollbeweisknde Urkunden festgestellten Zugehörigkeit deS Trennunjisstückes zu dem Stammgute die Borlage deS amtlich beglaubig« ten, diese Zugehörigkeit ergebenden Auszuges aus dem Kataster und nebstbei deS vom Gemeinde amte deS Bezirkes der Stammrealität ausgestellten Zeugnisses, daß das Trenn stuck zur Zeit bei dem Stalnmgute b ew irt hscha stet und b e-steuert wird." (Die öffentlichen Krankenhäuser in der unteren Steiermark.) Der Bericht dkS LandesauSschusssS an den Landtag über die öffentlichen Kraukeiihäuser maht aus G.brechen auftnerkjam. welche dringend At^hilse verlangen; so heißt es in B.'treff deS Cillier Hauses: „Der Anblick des ganzen Gebäudes macht den Eindruck, daß eS schon seit einer langen Reihe von Jahren in holiem Grade Verna ljlässigt sein »nuß; sür Reinlichkeit ist nicht gesorgt." Ueber daS Krankenhaus in Pettau sagt der Bericht: „Ein Zimmer für Operationen besteht hier nicht, ebensoiv'nig ein Badekabinet. Auch Küche ist keine vorhanden. Ein schließbarer Gang, ein kleiner Raum im Hofe. du erhalte». K. «etzte V-st. Der politische «nssch«» des K»r«t«-r. Landtages beantragt gleichfalls eine Rechts« Verwahrung wider die kaiserliche «»tschaft an den böhmischen Landtag. Hohenwart soll de« Entschluß gefaßt haben, den nächsten Ausgleichs . Reichsrath nicht in Wien tage« j« lasse«. Der «ltkatholikea Tag i« München ist »o« ftt«fh»ndert Abgeordneten besncht. gesagt, daß der Tollhäusler noch über uns alle Unheil bringen werde." „Er lebtl" rief Lene anfspringend. „Er lebt, sein Herz schlägt und ich fühle seine« >the«. O schafft Hilfe! Hilfe! Er lebt!" Sechstes Kapitel. Seit Meufchenaltern war in Tenglin kein eigentliches Kriminalverbrechen geschehen, noch niemals aber ein so schauerliches, wie das in dieser Mainacht verübte ftebeufachen Mordes «ad der Brandstiftung. Das furchtbare Gerücht desselben hatte sich mit Wiudesschuelle in der ganzen Gegend verbreitet und die Landleute eilte«, von Neugier oder Theilnahme getrieben, trost der drängenden Feldarbeit, herbei, nm sich durch den Angenscheiu von all dem Schrecklichen zn überzeugen. Mit Ungeduld wurde die Uuters»ch»«gsto«-Mission vom Gericht erwartet, von deren Scharf-finn die Landleute große Dinge erwarteten. Denn mit dem vollen nnd klaren Erkenne» vom ganzen Umsange des Verbrechens und der verübten Bosheit uud Greuel wuchs auch der Wunsch, die Vergeltung dasür zu sehen. Den Verbrecher entdeckt und in Ketten «ad Bauden zu wissen, war schon deshalb der allgemeine Wnnsch, weil, solange derselbe frei und sicher umherging. Niemand sicher war, daß uicht an ihm und seinem Hause in der folgenden Nacht die hier geschehenen Greuel wiederholt würdeu. Natürlich fehlte es auch nicht aa Muthmaßungeu über die Thäterschaf». Die Leute waren so durch die Wucht des Ereignisses gebeugt und so im umsichtigen Ueber-legen verwirrt, daß sie nur vermntheud umhergingen und nicht daran dachten, irgendwie zu handeln odcr selbst Nachforschnagen anzustellen. Um so eifriger wurde jedem Worte gelauscht und ivenn es nur die vagste Vermuthnaa enthielt. In dieser Hinsicht erschien den Leuten selbst das Ge« ringste bedeutungsvoll und erwähaeuswerth. Eine allgemeine Richtung des Jdeenganges beim Um-schauen nach dem Verbrecher war gar nicht zu verkennen. Wie die Sonnenstrahlen im Brennpunkt, liefen fie alle in einer Persoa aus, dieselbe gleieh-sam durch ihre Glut versendend. (Forlsestung folgt.) Vtarb»rs, SS.Sept. (Vochevmarktsbericht.) weiztn fl. S.80. Korn fi. ».40. Verste fl. S.S0, Hafer fi.I.7b,Kukurutz fl.4.k0, Hirse fl. 8.40, Hirsebrei« fl. 5.80, Heiden fl. S.so, SrdSpfel fl. 1.40. Bohnen fl. S.— pr.Metz. veizengries fl. 14.—, Mundmehl fl. 10.—, Semmelmehl fl. 8.—, Weißpohlmehl fl. 8.—, Schwarzpohlmehl fl. 6.—, Kuturuhmehl fl. 7.— pr. Eni. Heu.fl. I.-». Lagerstroh fl. 1.60, Kutterflroh fl. V.VV, Strenstroh fl. 0.90 pr. Cent. Rindfleisch 2S-.S3, Aalbileisch 30. Sckweinfleisch jung 30, Lammfleisch 22, Speck, srisch 36. Rindschmalz öS, Schwein-schmalz 44, Schmeer 4^, Butter 50^ Topfenkäse 10,Zwiebel 6, Knoblauch IS, Krenn 15, Kümmel 82 fr. pr. Pf. Eier pr. Stück 2 ?r. «ilch ftische 10 kr. pr. Maß. Holz, hart 18" fl. b.üv, dto. weich fl. 4.20 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.54, dto. weich fl. 0.34 pr. Mehe». Die Gefertigte bechrt sicb. hiermit bekannt ju geben, daß sie die Leitung der PrivatMädchen« schule ihrer Schwester Amalie Hartl übernommen hat und den Lehrturs am 2. Oklober eröffnet. 617 Mr tüchtige Lehrkräfte sowohl, als auch für eine Kranzösin ist gesorgt. Auch werden da-silbst Mädchen in gänzliche Verpflegung genommen. Marburg am 21. Sept. 1871. Werefe Kartt. Ossivo ^^ardurK. vienilag äsn 2S. 8spt. 1871: 8 Ildr. Nrol-Eymisw« n Pktl««. T-düler-Aufnahme in die I., II. und III. Klasse am 29., 30. Sspt. und 1. Ottober. Pettau, 22. September 1871. 6l9 Die Direktion. Nachdem ich mich der Betheiligung am Holelgeschäfte «loliai»»" ent- zogen^ um mich wieder dem kaufmännischen Fache zuzulv' nden, so sage ich anläßlich meines SchkidenS aus der mir in sozialer Beziehung so lieb gewordenen Stadt allen meinen Freunden und Bekannten ein herzliches Lebewohl und bitte um Bewahrung eineS freundlichen Andenkens. Jshan« Mopp ?. V. Ivli erlaubs wir an?U2eigen, 6a38 iel» seit 20. 6. ein nvuo» Kogvl'äst inßt LelAVlivin HUWarenIaUve, vvrduväeu mit andsi dvmsricten I^isljLrla.L^el» srö^llvt unü IZitts miel» miti Iirem Vertrauen lzevliren 2u vvUsu, VHlvIlvs iel» stets demiüit seil» ver^s «lureli reellste öväivvullA auol» 2U orkl^tou. koekaedtuvxsvoll F. IZ. Supan. äer rühmlichst brkaM»» von ?. UOiv» K. v k « voll >odv»r«vw voi» unä LvrrovvU»«!»«. Vliischt Uvt »»«d >l»»» «Iu»»U>t dnorzt. Von der hohen k. k. Statthalterei konzessionirte lvat'Agmtie, Kentral-Hefchäfts-Kanzrei des Anton KolniW in Herrengasie Nr. 112, vis-a-vis Cas6 Pich». Gt«lad«ng zu der a« Z. >«> 4. 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Mündlich« AuSkiinst wird «nintg«lllich. schlislliche nur g«ge« Einschluß von ö0 kr. in Bricf- od» Sicmpclmaiken erthiill. StaatsOderrealsihule in Marburg. DaS Schuljahr 1871/72 beginnt mit der Eröffnung d>r 4. Klasse am 2. Oktober. Die Einschretbnngrn finden in der DirektionSkanzlei im ehemaligen KreisamtSgebäude am 28. 29. und 30. September Vormittags von 8—12 Uhr statt. 603 Direktion der k. k. Oberrealschule in Marburg. «ekanntmachnng. An der sechsklassigen Aoinmunal-Mckd-cheusehule zu Marburg beginnt daS Schul-jähr 1871/2 mit 1. Oktober. Die Aufnahme der Schülerinnen findet am 28. und 30. September Bormittags von 9 — 12 Uhr in den einzelne» Klassenzim-m rn statt. Marburg am 24. September 1871. Die Direktion. Berficherungs verein ,,87VKI»" in Graz. zu d>r Sonniag den 1. Oktober 1871 »«rmillag» 10 Uhr im Bcreinslokl le: ModeOstrase Kr. 4 621 Stock statifindenden erste» Veaeralmfannliig. Programm: 1. Bericht Über den ersten Rechnungsabschluß umfas. send die Periode vom 1. Marz 1870 bis 8^.. Ang. 1871. 2. Bericht über den Stand und das Vermögen des Bereines. g. Wahl des Berwaltungsrathes. 4. Wahl des Direktors. Anmerkung, «ach K. 9 der Bereinsstatuten ist ledes großjährige Mitglied des Bereines berechtigt, in der Seueralveisammlung mitzustimmen. Eintrittskarten werden nnr an Mitglieder gegen Vorweisung der Polizze oder der lepten PrSmienqnittung ausgefolgt. Etwaige Bevollmäch. tigte haben ihre schriftliche Legitimation abzugeben. " am 15. August 1871. Das GriiudungS-Eomit^ Wohnung zu »ermietß-«, bestehend aus 3 Zimmern. Sp.'rherdküche. Holz läge und Kellerantheil; sogleich zu beziehen. HauS Nr. 172, Schillerftraße. ^591 Bei einem Lehrer werdei, ,«tl «„lschüler i» Ouarli«r und »cr« vfiegun« genommen. — «n«k«nfi im Comptoir dieses Blattes. /zgtz Realitiitenverkais aus freier Hand. Meine in O be r - Pobers ch bei Mßrtnrß a lcgene Realität, lvelche eine der schönsten da» selbst und gut arrondirt ist, bestehend au» circa 44 Joch Grundstücken, lvorunter circa 18 Joch Acker, 2 Joch Wiese, 21 Joch Waldung zc. find, und lvobei sich ein neu erbautes gemöllertes und geräumigts Wo')nhaus in vollkommen seuersiche-rem Anstände und ein neu erbautes gemauertes Wilthschastsgrbäudc mit getvölbten Stallungen, sämmllich mit Ziegeln gedeckt, befinden, ist des eingelretenen Todsalles meiner Ehegattin lvegen unter s'hr vortl, ilhaften Bedingungen aus sreier Hand zu vcrkaufen und eS können ztvei Drittheile de- KaufschillingS auf der Realität sichergestellt anliegend verbleil^en. ßiz Anfragen »vollen an den iSigenthümer selbst lvegen Wkchjcl des Domizils ehemöglichst gerichtet »Verden. Michael Wretzl, Realitätenbesißer nächst Windenan, Post Marburg. Eiseilbahll-Fclhrordttung. Marburg. Personenzüge. Von Triest nach Wien: Ankunft o ll. 21 M. Ariih und 0 ll. 4r. M. «bends. Abfahrt L U. 33 M. Krüh und 6 U. b7 M. Abeuds. Bon Wien nach Triest: Anknnst 8 U. IS M. Kr,1h und 9 U. — M. «bends. Abfahrt 8 U. Zi» M. Krüh und 9 U. IS M. Aben ds «erovivortl'che »«edottion, ».rus und Berlag von Eduard Zanschitz in Marburg. 2. «. St. v. W»