Nr. 144. Montag, 26. Juni 1893. 112. Jahrgang. Mtmcher Zeitung. Pr»numera»i,n»psti«: Mi» Pos, ver j e üb una: ga»zlül,ralblähl!g fi, l> s.l>. ssur dlc Zlistrll»!!» <»« Hau» «ll!!)jtlhl!g n. l, — InsertlonVgeb^r: ffür !>!'!»!' ^üjl-la!»' l>!« z» 4 Zeile» »I> lr , grükero per Zrils « l>,: be! «slen'ii Wllberhol»»«?!! per Zeile » ll. Dle «L««re<»platz »ir, >, die «ev«tt,« Vabnhosgasss Nr, tb Vdrechftunben der «ebartion lüglich lwn « bll 1U Uhr »orulitta««, — UnfrnnNerte Vriefe werden lichl angenommen und Wß die Panama-Angelegenheit doch nur in jener äußerlichen Erledigung zurück, die der Eassationshof nun zum Theile wieder aufhebt. Innerlich blieb sie unausgetrageu, und der Umstand, dass die beiden schlimmsten Bestecher und Mitwisser, Cornelius Herz und Nrton. nicht festgenommen waren, hätte die Sache auch seither noch nicht zur Ruhe kommen lassen, wenn man ihrer nicht vollständig überdrüssig geworden wäre. Unter solchen Umständen konnte Rouvier, dessen Gebaren seinerzeit so streng verurtheilt worden war — er hatte Panamageld entlehnt, um Boulanger zu bekämpfen — es wieder wagen, in die Oeffentüchteit zu treten. Bei Gelegenheit einer Debatte über die Börsen-steller ergriff er das Wort, und man hörte ihn wieder ruhig an wie ehedem. Floquet, den sein Antheil an den Panama-Verwicklungen die Stelle als Kammerpräsident kostete — er hatte dafür gesorgt, dass Reclamegelder nur in republikanische Hände gelangten — war niemals ganz aus der Haltung gekommen und focht noch vor wenigen Tagen ein Duell mit dem Grafen d'Haus-fonville aus, der sich abfällig über ihn äußerte. Frey-cinet hat es vorgezogen, bisher noch kein Lebenszeichen zu geben; er verzweifelt entweder daran, jemals wieder so hoch steigen zu können, als ihn sein Ehrgeiz früher gelockt hatte, oder er glaubt noch warten zu müssen. Mmenceau jedoch, auch eine von den gesunkenen Größen, wollte den Bann brechen, der über 'ihn gelegt ! war. Was konnte man ihm schließlich vorwerfen? Dass Cornelius Herz, der seine Millionen einer unerbittlich mitleidslosen Erpressung verdankte, eine Zeitlaug an Clemen-ceau's Blatt, der «Justice», mitgearbeitet hatte. Dies ist die Thatsache; dass er von Herz Geld bezogen, dass er um dessen Treiben gewusst hatte, bestreitet er auf das entschiedenste; seine Feinde behaupten es nach wie vor, aber diese Feinde sind die Boulangisten und die Monarchisten, und mit ihnen glaubte er fertig werben zu können. Er benutzte also die Debatte, die letzten Montag über einen Antrag auf Abänderung des Systems der Kammerwahlen stattfand, um wieder hervorzutreten und dem Volke zu beweisen, dass er im Parlamente für gereinigt gelte. Diefen Beweis aber konnte er nicht erbringen. Wenn nur Dttoulede und Millevoye ihn beschimpft hätten, wenn nur die Rechte dazu applaudiert hätte, so wäre ihm daran wenig gelegen gewesen; aber, wie ein gemäßigtes Pariser Blatt bemerkt, diese Angriffe wären von einem Ausbruche der Entrüstung niedergeschlagen worden, wenn sie nicht i fast allgemein stillschweigend ermuthigt worden wären. Climenceau befand sich geradezu einer Verschwörung der ganzen Kammer gegenüber; nur einige persönliche Freunde riefen ihm ein paar Worte der Zustimmung zu, die Mafse der Abgeordneten hörte nicht auf das, was er sagte, schwieg oder ergieng sich in Privatgesprächen, und der Präsident nahm ihn nur lässig in Schutz. Von der Rednerbühne aus kündigte der vereinsamte Mann den zwei boulangistischen Anareifern, die ihn unablässig mit Schmähungen unterbrachen, an, dass er ihnen seine Zeugen schicken werde; sie erwiderten ihm, sie dächten nicht daran, sich mit ihm, einem Agenten des Auslandes, zu schlagen. Bleichen Antlitzes kehrte er auf seinen Platz zurück, auf den ihn einst so oft das Beifallklatschen der Radicalen und auch der Rechten begleitet hatte, wenn es ihm gelungen war, die ' Führer der republikanischen Mehrheit mit seineu feinen, "subtilen Degenstichen in die Enge zu treiben. Clemenceau ist nie ein großer Politiker gewesen. Er war ein Meister in einem Genre zweiten Ranges, geschickt in der Polemik, reich an kleinen Argumenten, deren Grundlage schwach, deren Entwicklung aber immer scharf, logisch und temperamentvoll war, ein lebhafter und eleganter Tüftler, ein nervöser Doctrinär, leidenschaftlich in seiner Angriffslust und dabei ohne mit-reißendesIFeuerH der Rede', lein^kampflustiger Fechter, Feuilleton. Allerlei über Gesichter. Kann man das Wesen eines Menschen an seinem Äußeren erkennen? Auch wer auf diese Frage mit -ltein antwortet, wird gestehen müssen, dass es schon °ft im Leben sich so verhalten hat, als könnte man 's; dass er schon oft, je nach dem ersten Eindrucke, °en ein Mensch auf ihu gemacht hat, freundlich oder iurückhaltend, entgegenkommend oder misstrauisch gelesen ist. Und auch wer auf die Frage mit Ja antwortet, ^ird bekennen, dafs er und viele andere sich schon Hausig getäuscht haben und dass die große Anzahl von Zochstapler.Processen, von Incognito-Anekdoten und Verwechslungen beweist, wie leicht sich die Menschen M das Wesen ihrer Mitmenschen irreführen lassen, gewiss, der Schein trügt oder, besser gesagt, er kann ""gen. Aber eben darauf kommt es an, die Ersche,-"Una richtig aufzufassen. Vielleicht würde manche un-»luckliche Heirat, manches üble Geschäft unterbleiben, ^enn man besser in, Aeußeren des Menschen zu lesen ""stünde, l., Man kann einer Sache leinen schlechteren Dienst "sten. als wenn man sie mit falschen Argumenten ^er von einer falschen Seite her vertheidigt. Gall Me den Menschen nach der Form der H.rnschale ^""heilen. Lavater. der vor ihu, kam, nach den M- Mlinien, selbst nach einem Schattenriss. Der In-z'"ct ist klüger; der Instinct, vou dem w,r uns m' Ehalten gegenüber einem Unbekannten leiten lasen di?^lt nach der qesammten ^ Bewegungen und Gesten; selbst das Gestcht fur s,ch allein betrachtet er nicht wie eine starre Form, sondern als etwas Belebtes und Bewegtes, und er hat also schon ziemlich viel vom ganzen Menschen vor sich. Freilich urtheilt nach diesen Anzeichen nicht jeder Instinct aleich richtig, combiniert und erräth nicht jeder gleich rasch Der Instinct geht dabei von der Erfahrung aus, dass aewisse Gemüthserregungen sich so, gewisse andere sich anders äußern, dass man anders in der Entschlossenheit, anders im Zögern, anders in der Furcht, in der Sorge, in der Gier, in der Spottlust u. s. w. Der Instinct sagt sich nun, dass das Antlitz und die Bewegungen eines Menschen Spuren der häufig in ihm wiederkehrenden Erregungen tragen müssen und betrachtet da« Aeußere eines Menschen als Wirkung, sein inneres Wesen als Ursache. In der That ist die Erscheinung des Menschen umso ausdrucksvoller, je länger er gelebt hat, je mehr sein Charakter Zeit hatte, sein äußeres Bild zu beeinflussen, wobei man allerdings nicht an Greise denken darf, die schon im Alter der Hinfälligkeit sind. Unwillkürlich denkt man stch den Menschen auch als Einheit. Ein fein geschnittenes Antlitz beispielsweise nimmt man als Zeichen feinerer Anlage, ein derb. geschnittenes als Zeichen breiterer, vielleicht derberer Natur. Die Welt hat so geurtheilt, lange ehe sie die Seele als Ausfluss von Körperkräften betrachtete; jetzt können wir uns denken, dass die Beschaffenheit der Nerven der Beschaffenheit des sichtbaren Körperlichen entspricht. Mau geht in dieser Richtung auch noch weiter und zu weit. Mau schließt von einem klar disponierten Gesichte auf eine einfach angelegte harmonische, von einem verzwickt geformten auf eine ab sonderliche Natur; man erwartet von einem sanften Profil ein sanfteres, von einem scharfgeschnittenen, etwa mit vortretender Stirn, stark vorspringender Nase und vorgeschobenem Kinn ein scharfes, kühnes, zuweilen leckes oder vordrängendes Wesen. So sehr die Maler sich in frei erfundenen Bildern von dieser Voraussetzung haben leiten lassen, weil sie das Innere durch augenfälliges Aeußerliches kenntlich machen wollten, so kann sie doch erfahrungsgemäß nur als ein unsicheres Element in Betracht gezogen werben. Der Maler, der darauf angewiesen ist, mit den Mitteln der bildlichen Erscheinung zu wirken, pfleat überhaupt mancherlei durch die Gesichtszüge zu symbols sieren, was in der Wirklichkeit keineswegs nothwendig mit ihnen zusammenhängt. Er malt die Engel schön, verleiht dem Heiland Schönheit; er will eben das Vollkommene auch körperlich vollkommen erscheinen lassen. Daraus aber folgern, dass innere Schönheit schöne Gesichtszüge bedinge und umgelehrt, wäre offenbar falsch, und in der Kunstwelt selbst hat es allezeit Realisten gegeben, die auf diese Art zu symbolisieren verzichteten und die Seele nicht durch die Form des Gesichtes, sondern nur durch seinen Ausdruck sprechen ließen. Da ist denn zunächst das Auge wichtig, das Auge, das von allen Theilen des Antlitzes am meisten die Aufmerksamkeit anzieht. Hier suchen wie die Aeußerungen des Temperaments, des Intellects und auch der Ge sinnung, hier wird das Seelische zum Körperlichen, gibt es sich sichtbarlich kund in seinen Vorzügen und Kräften, seinen Fehlern und Mänqelu. Zuweilen sehen wir Menschen, in deren Auge beständig eii, Funkeln wohnt, das an Schadenfreude ermneit; die Vorstellung entsteht in uns, dass hier Neigung zum Misswollen vorhanden sei, und diese Vorstellung erwecken oft gerade Laibmher Zeitung Nr. 144. 1240 26 Junl 1803. aber durchaus kein Feldherr. Der Republik hat er mehr geschadet als genützt; er war einer der fleißigsten Ministerstürzer, einer der hartnäckigsten Gegner der Colonialpolitik, und ihm zum Theile haben es die Franzosen zu verdanken, dass sie in der egyptischen Krise ihren Einfluss nicht zur Geltung brachten. Daran nun aber die Verleumdung zu knüpfen, dass er damals im Dienste Englands gehandelt habe, ist den Boulan-gisten vorbehalten geblieben, die seit vorgestern in der «Cocarde» und heute in der Kammersitzung diese Anklage vorbrachten. Irgend ein Abenteurer, der wusste, wonach diese Herren gierig waren, ein entlassener Schreiber der englischen Botschaft, verkaufte ihnen angebliche Copien von Briefen, aus denen hervvrgehen sollte, dass Cle'mencean von der englischen Regierung bezahlt gewesen sei. Millevoye und der Herausgeber der «Cocarde» griffen begierig nach diesen Schriftstücken und, nach Art Nhl-wardts. warfen sie sich, ohne die Echtheit weiter zu prüfen, von vornherein bereit, nur das Schlimmste zu glauben, in den Kampf. Sie sind gebürend abgeführt worden; die Verlesung der Documente genügte, um zu zeigen, dass sie die plumpste Erfindung seien. Da der Ministerpräsident gleichzeitig mittheilen konnte, er habe von den beiden hervorragenden Aerzten, die er nach England entsandt hatte, um den Zustand des Cornelius Herz zu untersuchen, die Bestätigung erhalten, dass derselbe in Wahrheit schwer krank sei, womit eine Interpellation Millevoye's erledigt war, so sind mit dem heutigen Tage zwei boulangistische Angriffe zurückgeschlagen worden. Das Geheimnis, das über der Herz'schen wie über der Arton'schen Angelegenheit schwebt, ist freilich nicht gelüftet, und noch immer weiß man nicht, ob es ein Räthsel, und welches Räthsel es verhüllt. Aber eine Verleumdung ist vernichtet, deren Fortwuchern auch deu Gegnern Clemenceau's, insoferne sie Republikaner sind, verderblich geworden wäre; war sie ja, eben wegen dieser Eigenschaft, von den Aoulangisten mit so viel Freude aufgegriffen worden. Sie wollten kurz vor den Wahlen die republikanischen Reihen an dem schwächsten Punkte durchbrechen, dort, wo Clemenceau steht. Es ist ihnen nicht gelungen, und begreiflich wäre es, wenn dies Climenceau selbst zugute käme. Ein großes Unrecht erfahren haben, kann zuweilen sehr nützlich werden. Zu einer bedeutenden politischen Rolle wird es freilich Climenceau ohnehin kaum mehr bringen; er hat seine Kurzsichtigkeit gezeigt, indem er mit Noulanger bis zur vorletzten Stunde gieng. Nur um sein Ansehen als ehrlicher Mann konnte es sich handeln, und dieses ist ihm vielleicht durch den verleumderischen Angriff seiner Feinde wiedergegeben worden.________________ Politische Uebersicht. (Mähren.) Der deutschmährische Parteitag, dessen Einberufung die jüngst in Brunn stattgefundene Vertrauensmänner-Versammlung in Aussicht nahm, wird im Laufe des Monates September abgehalten werden. (Parlamentarisches.) Der permanente Stafgesehausschuss und der permanente Steuerausschuss schreiten in ihren Arbeiten rüstig vorwärts. Beide Ausschüsse waren auch vorgestern versammelt; hin« gegen hielt die Gewerbe-Enquete keine Sitzung. Heute werdenIdie Experten aus Tirol vernommen werden. (Allgemeines Wahlrecht.) Die Wiener Polizei hat die Abhaltung der für den 9. Juli anberaumten socialistischen Versammlung auf dem Rath-hausplatze verboten, wogegen die für dieselbe Zeit in den Arcadenhof und in die Vollshalle des Rathhauses einberufene Socialistenversammlung — dic Zustimmung des Bürgermeisters vorausgesetzt — gestattet wurde. Es handelt sich um eine große Kundgebung der socialistischen Partei für das allgemeine Wahlrecht. (Zur Situation.) Die «Neue freie Presst» meldet unterm Vorgestrigen: Ein Brünner czechischrs Blatt berichtete gestern, der Abgeordnete von Plener habe der von der Regierung geplanten Novelle zu den Gesetzen über die Organisation der Gerichte erster Instanz zugestimmt. Wie uns heute mitgetheilt wird, ent-spricht diese Meldung des czechischen Blattes keineswegs den Thatsachen, vielmehr hat der Abg. von Plencr, welcher gestern mit dem Ministerpräsidenten conferierte, der deutsch-liberalen Partei ihre Meinungsäußerung in dieser Angelegenheit bis zum Wiederzusammentritte des Reichsrathes vorbehalten. (Militärisches.) Im Kriegsministerium sind gegenwärtig, wie die «Ungarische Correspondent erfährt, Verhandlungen im Zuge, unter welchen Modalitäten in Zukunft das Einjährig-Freiwilligenrecht auch jenen Jünglingen zu gewähren wäre, welche dasselbe im Sinne der Bestimmungen des § 65 des Wehsgesetzes nur nach Ablegung einer Befähigungsprüfung erlangen können. Wie verlautet, werden in Zukunft nur jene Aspiranten zur Prüfung zugelassen, welche durch ein Fortgangszeugnis nachweisen können, dass sie eine gewisse, erst später festzustellende Anzahl von Classen einer Mittelschule oder den ganzen Lehrcurs einer behördlich concessionierten Militär-Vorbereitungsschule absolviert haben. Die Directoren der letzteren Anstalten einigten sich bei der im vorigen Monate abgehaltenen Conferenz, vom Kriegsministerium die Feststellung eines Normativs zu erbitten, welches die Anforderungen der Vefähigungsprüfung genau präcisiert. (Oesterreich-Ungarn undItalie n.) In der vorgestrigen Sitzung der italienischen Kammer beantwortete der Ünterstaatssecretär des Ministeriums des Innern mehrere Anfragen in Bezug auf eine kürzlich von den Tiroler Behörden erlafsene Verordnung, nach welcher der Durchzug des zur Sommerweide getriebenen Viehes verboten wurde. Der erwähnte Functional beleuchtete die Entwicklung der Frage und erklärte, dass das Ministerium nicht ermangelt habe zu reclamieren und dass Italien günstige Zugeständnisse erlangt habe, welche jedoch infolge eines unter dem italienischen Vieh vorgekommenen Falles von Rinderseuche wieder zurückgenommen worden seien. Die Regierung habe ihre Schritte fortgesetzt und es erreicht, dass das italienische Vieh jenseits der Grenze einer fünftägigen Quarantäne unterzogen werde. Die Regierung bemühe sich nun, eine Aenderung auch dieser Concession durchzusetzen. (Handelsvertrag mit Serbien.) Die serbische Skupschtina hat den Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn in erster Lesung einstimmig an-' genommen. Die zweite Lesung findet am 28.d.M. statt. Während der lebhaften Debatte widerlegte der Handels» minister in durchschlagender Rede die Einwendungen der fortschrittlichen und radicalen Gegner. Bei der Verhandlung >waren anwesend der österreichisch-ungarische Generalconsul Ritter von Stefani, der deutsche und englische Consul sowie der türkische und der englische Vertreter. (Frankreich.) Millevoye gibt nun im «Gau« lois» offen zu, er sei übertölpelt worden und wird Rochefort Abbitte leisten wegen der Verlesung der erfundenen Aestechungsliste. Die vom «Figaro» veröffentlichten 14 Briefe mit Einführungsbrief von Mores er< regen im Publicum mehr Heiterkeit als Entrüstung Die Untersuchung dürfte volle Klarheit über die Brief' fabrication bringen. Der verhaftete Norton ist ein Abenteurer, der schon den verschiedensten Regierungen allerlei Documente angeboten haben soll. (Die rumänische Regierung) bereitet für die nächste Session der Kammer verschiedene Steuer« gesetze vor. Als das wichtigste derselben dürfte eine Vorlage, betreffend die Einführung der Einkommensteuer auf mobiles Vermögen, bezeichnet werden, welch letzteres von der bisherigen Gesetzgebung zu den öffentlichen Lasten noch gar nicht herangezogen wurde. (In Constantinopel) werden große Vorbereitungen zu einem prächtigen Empfange des Khedive getroffen, welcher am 4. Juli dort anlangt. Der Besuch soll sich auf Constantinopel beschränken. Tagesneuigleiten. — (Ein bestellter Gattenmord.) Aus der Gemeinde Szkulya im Temeser Comitate wirb von der giäfslichen That eines Eifersüchtigen gemeldet: Der Gutsbesitzer Johann Vacarescu, ein Verwandter der bekannten rumänischen Hofdame, hatte eine schöne aber sehr kokette Frau geheiratet, die durch ihr Benehmen den Gatten bis zu wahnsinniger Eifersucht aufregte. Vacaresc» ließ nun vor einigen Tagen seinen Leibhusare» auf sein Zimmer kommen, wo ei ihn berauschte. Dem Trunkenen gab nun der Gutsherr eine geladene Flinte in die Hand und versprach ihm hundert Gulden, wenn er die Frau erschießen werde. Er sührte sodann den Diener vor das Zimmer der Frau Vacarescu, welche gerade am Schreib' tische saß. Der Husar schoss und Frau Vacarescu stürzte todt vom Stuhle. In diesem Augenblicke krachte ein zweiter Schuss. Vacarescu hatte versucht, sich seines Bravo zu entledigen, welcher jedoch nur an der Schulter getroffen wurde. Nun eilte der seiner Sinne nicht Mächtige in das Zimmer seiner Frau und tödtele sich an der Leiche del' selben. Der Husar wurde dem Gerichtshofe in Detta ein< geliefert. — (Schwindel mit Silberkronen.) M den echten Silberkronen wird feit einigen Tagen ein gsnz eigener Schwindel gelrieben, der auch in einigen Füllen glückte. Derselbe besteht darin, dass echte Kronenstücke an ihrer Schmalseite in zwei Theile gespalten werden. Ve' der Ausgabe der so gespaltenen Theile legte das betreffend« Individuum immer die Prägungsseite nach oben, so dass immer nur die Aversseite oder die Reversseite einer echte" Krone sichtbar wurde. Die Polizei-Cxpositur am Wienel Nordbahnhofe ist mehreren solchen Schwindelfällen auf die Spur gekommen uub hat die in ihrem Rayon gelegene« Cassen, Aemter und Geschäftsleute auf diese Manipulation aufmerksam gemacht. — (Pulverexplosion.) Die bereits telegrs' phisch gemeldete, am 16. d. M. erfolgte Explosion von viel Pulvermagazinen, die der Insel Salamis gegenüber läge»' Personen in uns, deren Augen sonst scharfen Verstand verrathen. Umso schöner wirkt ein klares, scharfes Auge, in dem sich der Verstand rein und ernst ausspricht, insbesondere wenn es dabei groß in die Welt hinaussieht. Manches ernste Auge blickt schwärmerisch oder verworren. Manches blickt klug, lässt aber nicht in sich hineinsehen. Das wägende Auge dessen, der an Be« obachtung gewöhnt ist, beispielsweise des Malers, das auch die kleinen oder entfernten Dinge genau in sich aufnehmen will, kennzeichnet sich vor vielen anderen. Ein lebhaftes Auge deutet auf bewegliche Intelligenz, die aber auch eine unstete, oberflächliche sein kann, wie anderseits das ruhige, selbst das innige, mit Lässigkeit des Denkens vereinbar ist. Man darf eben selbst das Auge, diesen Spiel der Seele, wie man es nennt, nicht für sich allein zur Beurtheilung herausgreifen; ein finsterer Blick kann feindseliges Wesen, aber auch einsames Nachdenken künden, Falten kann die Sorge, kann aber auch die Geistesarbeit gegraben haben. Man muss das ganze Antlitz auf sich wirken lassen, und zwar, wie der Philosoph sagt, den oberen Theil für das Intellectuelle, den unteren für den Cha> ratter. Wir wissen aus unserem eigenen Verhalten, dass wir die Kinnladen fest zusammenthun, wenn wir uns zusammenraffen, und wir vermuthen daher, wo der untere Theil des Gesichtes fest und sicher gebildet ist, eine staike Willenskraft. Seit jeher hat man gewusst, auch ohne tieferes Nachdenken, nur auf Grund der Erfahrung, dass man energischer und verwegener aussieht mit starkem Schnurrbart und breitem, unten zugespitztem Kinnbart, einer Barttracht, die die Partien abwärts der Nase geschlossener erscheinen lässt. Es wäre ein recht hübsches Gesellschaftsspiel, Physiognomien von Leuten, die nur einem Theile der Gesellschaft bekannt sind, zu enträthseln und in ihnen den ganzen Menschen zu suchen. Selbstverständlich dürften diese Leute nichts davon wissen, da sonst mit der Unbefangenheit auch die Echtheit ihres Ausdruckes verloren gehen und der eine verdrießlich, der andere gelangweilt, der Dritte starr, der Vierte geziert aussehen würde. Aus demselben Grunde ist auch die Photographie nicht ganz verlässlich; freilich, schon die Art, wie jemand sich verhält, wenn er sich beobachtet weiß, kann über seinen Charakter manches verrathen. Ein besonderes Vergnügen aber ist es, in einer Physiognomie, deren Träger man kennt, den Spuren seines Wesens nachzugehen, dieses Wesen auf seinem Antlitze ganz ausgebreitet zu sehen. Das ist ein Vergnügen für die Liebe, ein Vergnügen für den Hass und ein Vergnügen für die ruhige Beobachtung. Stirn, Augen, Naschen, Mund und Kinn der Geliebten werden unaufhörlich studiert und so gut es geht besungen. Im Antlitz des Gehassten findet man mit Behagen den Ausdruck schlechter oder niedriger Triebe. Um bedeutende Persönlichkeiten schriftlich oder bildlich porträtieren, ist geradezu ein künstlerischer Genuss. Da erweist sich im Laufe der Arbeit nichts als nebensächlich, alles wird durchgeistigt, für alles findet sich ein Zusammenhang mit dem Inneren. Der große Maler ist der, der im Bilde diesen Zusammenhang zwanglos aufzudecken weiß. Das ist nun alles schön und gut, aber es gibt Tausende von Gesichtern, denen wir rathlos gegenüberstehen. In den meisten Fällen sind das eben — wenn sie nicht etwa wegen zu schwer beweglicher Gesichtmuskeln ausdruckslos sind oder wenn sie nicht Schauspielern gehören, die ihrer Physiognomie zu großen Wechsel auferlegen — Gesichter unbedeutender Menschen ohne hervorstechende,» Charakterzug. Man darf auch nicht erwarten, dass die Fähigkeit zum Schlechten imn'.el offenkundig hervortrete, wenn sie vorhanden ist. Das!.!' der Fall bei temperamentvoller oder bei schlangenart's schleichender Bösartigkeit; auch die völlige StümM'' des Gefühls, die keinen Unterschied zwischen Gut uiv und Böse kennt, lässt sich errathen. Im übrigen absl ist es gar kein Wunder, wenn einmal einer, der A Verbrechen zu begehen fähig ist, sich im Aeuheren w^ wesentlich von dem Erstbesten unterscheidet; er ist vl^ leicht nur einer der gewöhnlichen minderwertigen Me?« schen, die sich von den Umständen treiben lassen, t"s in den tiefsten Sumpf hinein. Seine That mag ball'' merkwürdig sein, er selbst ist es durchaus nicht. .. Insbesondere bei Frauen, die sich mit großer, vle^ leicht selbst gemeiner Schuld beladen, lässt sich oft!^ Gesichtsausdrucke gar nichts finden, was darauf ^ weisen würde; ja, als vollendete Schauspielerinnen wm^ sie zuweilen auch den Menschenkenner irre zu führ^' Dazu kommt, dass die Frau — ich bitte die Danw'l nicht zu erschrecken — überhaupt weniger Civilisation» product ist als der Mann. Die Gegensätze, die '" Menschen nebeneinander Platz haben, werden bew Manne durch den Pflichtbegriff, den die Ges^/W herausgebildet hat, weit mehr zusammengehalten als v der Frau, die nicht im disciplinierenden Staats» un Verkehrsleben steht, sondern ihren Stimmungen oor Gefühlen zu gehorchen gewöhnt ist, wie ein A Naturkind. Darum spricht man so oft von der RaM haftigkeit des Weibes. „ „:« Das Weib ist jedoch nicht gar so räthselhaft, w" man glaubt, es ist nur unbedenklicher. Viel Lelcht!" oder viel Berechnung in cinem weiblichen Wesen m, es auf die äußelsten Abwege führen. Zum Glück n» ,r sich die jungen Mädchen noch nicht so «ut zu "<- Laibllchcr Zeitung Nr. 144. 1241 36 Juni 1S93 hat einen sehr großen Schaden angerichtet. 2 Officiere, 14 Unterofficiere und Gemeine sind sofort ums Leben gekommen und ihre Körper dabei so zerstückelt worden, dass eine Auffindung der einzelnen Leichentheile laum möglich ist. Ein Officier und ein Soldat sind schwer ver-wundet. Der zerstörte, der griechischen Regierung gehörige Pulvervorrath soll gegen 100.000 Kilo betragen haben. Die Bauten sind völlig vernichtet. Man nimmt an, dass Soldaten mit eisenbeschlagenen Schuhen auf umherliegendes Pulver getreten sind und dadurch eine Entzündung hervorgerufen haben. Die Detonation war so stark, dass sie in Athen beutlich gehört und empfunden wurde. — (Katastrophe in einem Circus.) Im Madrider Eircus stürzte Freitag während der Vorstellung die Decke theilweise ein. Mehrere Personen wurden ver» letzt. Da der Einsturz des ganzen Gebäudes befürchtet wurde, entstand eine furchtbare Panik unter den Zu schauern. Viele Perfonen wurden im Gedränge an den Ausgängen erdrückt und tobtgetreten, eine Menge schwer verletzt, darunter einige Edelleute. Unler den Getödteten befindet sich der Sohn des Marquis Guadalest. — (Vrand eines tausenbjährigen Baumes.) Die allen Besuchern von Wilhelmsbad bei Hanau wohlbekannte sogenannte tausendjährige Eiche, ein alter, ehrwürdiger Baumriese, ist vor einigen Tagen, offenbar infolge von Brandstiftung, vollständig abgebrannt. Durch den weithin leuchtenden Feuerfchein wurde die Feuerwehr von Kesselstadt alarmiert, doch gelang es nicht, den wie Zunder brennenden ungeheuren Baum zu retten. — (Die Juwelen der Sarah Bernhardt.) Nie aus Newyorl telegraphiert wird, wurden Sarah Nernhardt in Valparaiso Juwelen im Werte von 300.000 Francs gestohlen. Hoffen wir im Interesse der reclamebebürftigen Künstlerin, dass ihre Juwelen so unecht sind. wie die der Diamanten-Königin Otero, deren Schmuck gelegentlich eines Diebstahls als falsch erkannt wurde. ' — (Ein Fastenlünstler.) Der Italiener Eucci, der durch seine Fasten so berühmt geworden ist, hat in einem Landsmanne einen gewaltigen Concurrenten erhalten. In Turin wirb nämlich ein anderer Fastenlünstler Namens Regis zu Beginn der nächsten Woche ein LOtägiges Fasten absolvieren. Eine ärztliche Commission wird Regis überwachen. — (Für den Millstätter See) lässt eine Wiener Unternehmung einen neuen Dampfer bauen, welcher für den Perfonen- und Frachtenverlehr bestimmt ist, 7l) Sitzplätze und im ganzen Raum für 100 Personen hat und schon im Juli seine regelmäßigen Fahrten aufnehmen soll. — (Mord.) Der Gutsbesitzer von Marigliano, Gabriel Calabria, ein 76jähriger Greis und mehrfacher Millionär, wurde, als er von seinen Feldern nach hause gieng, von einem seiner Pächter ermordet. — (Blitzschlag) Der Blitz schlug in ein vollbesetztes Circuszelt zu Riverfalls in Wisconsin während der Vorstellung, Acht Zuschauer wurden getüdtet, zwanzig verletzt Vocal- und Provinzial-Nachnchten. — (Aus Rudolfswert) geht uns eine Nachricht zu, zufolge welcher die dortige Stadtgememde-dertretung die Errichtung einer städtischen Sparcasse beschlossen und zur Versicherung der Einlagen und deren Verzinsung einen Betrag von 12.000 Kronen aus dem Gemeindevermögen zu erlegen sich bereit erklärt hat. Da dieser Gemeindebeschluss seitens des Landesausschusses bereits die Genehmigung erhielt, so wurde diesertage das Ansuchen um die Bewilligung zur Errichtung der gedachten Sparcasse unter Anschluss der diesbezüglichen Statuten der k. l. Landesregierung vorgelegt. -(EineinteressanteKarawanlenpartie.) Hamerling fand besonderes Vergnügen am Wandern zwischen blühenden Mohnpstanzungen, wie solche seine Heimat in Fülle aufweist. Fesselnder als solche find um die Zeit der Sonnenwende und bis in den Juli hinein, da in der Niederung die Sense ihr Werk vollendet, unsere blumenreichen oberkrainischen Vergwiesen. Gehört es schon zu ganz seltenen Naturgenüssen, jetzt das Gelände von St. Jakob, Topol oder Toschkotschelo im Nillichgrazer Gebirge abzuschreiten und seine Blicke an dem prachtvollen Teppiche zu weiden, den bort das überaus zahlreiche Vorkommen von Ochsenaugen, Wucherblumen, Wiesensalbei, Wundklee, Wiesenbocksbart, Berg- und WolfsNee schafft, so ist es noch umso erhebender, jetzt eine Wanderung über die Lengenfelder Hochweiden zur Roschiza ober über Ge-reuth hinauf auf den Kotfchna - Sattel zu unternehmen. Letztere Partie zählt zu einer der dankbarsten Karawanken-partien, und darum erscheint es angezeigt, sie einmal in gedrängtester Kürze allen Freunden ungezwungener und gefahrlofer Bergfahrten vorzuführen. Von Iauerburg geht es wohlgemuth längs des klaren, ewig lärmenden Bergwassers in die Thalschlucht hinein und bald durch Erlenbestände empor zu einem Wasserfalle, und bann meist im Schatten von Buchen zu den üppigen Steilwiesen von Gereuth. Man kann nun links vom Wege ab über diese zu den ziemlich vereinzelten Vauernbehausungen emporwandeln oder aber auf dem einmal gewählten Pfade in den Graben hinüber und nun in demselben über die Oertlichleit aufwärtsziehen — beides bringt uns auf jene von Gesträuch und Heuhütten besetzten Prachtwiesen, welche noch vor ein paar Wochen eine Unzahl von Narcissen in Weiß kleidete, die jedoch jetzt andere Färbungen angenommen haben, Färbungen, welche auch das vielgeschätzte Bergwohlverlei oder die Arnika mitbestimmt. Rechts drüben verschwinden die Schroffen des Stou, die ins sogenannte Bärenthal niebersteigen, links erquicken die von Nadelwald beschatteten Lehnen des Aerniverh, der uns von der Landschaft von Alpen und Reichenberg trennt, und vor uns tritt der von Legföhren umkränzte Kotschnagipfel ins Gewölle. Man erreich; die Ruinen und Schuttlegel des aufgelassenen Bergwerkes Lepeine und nimmt dort Gelegenheit, nach Fossilien zu forschen. Nun führt der Pfad auf einen von Viehherden belebten grünen Sattel, den ein förmlicher Wildparl begrenzt. Wasser» tümpel flimmern aus dem Grün, vor uns unten zeigt sich die walbumfangene Grabenmulbe von Ziganie mit ihren Sennerinnen und darüberher die Goliza. Wir wenden uns rechts und erreichen durch Vuchengeftrüpp alsbald das Ziel: den Kolschna - Sattel, der uns mit einem Schlage vor fenkrechte, wildzerrissene Felsabstürze stellt und uns ganz Kärnten, mit Ausnahme des Gail-thales, sehen lässt. Wo ein Tischchen zum Abgrunde gerückt erscheint und eine von Rhododendron und Silberwurz umsäumte Felsnase nach Kärnten vortritt, dort halten wir Rast und schauen nieder auf die Schluchten und Dörfer des Rosenthales, auf den Faaler und Theile des Wörther Sees, auf Schloss Hrllenburg und Maria Rain, auf die Schlängelungen der Dräu und die kärntische Hauptstadt, mit besonderem Entzücken aber über Tressen hinein ins herrliche Gegendthal zwischen Meernock, Wöllaner-Nock und Millstätter Alpe und zur prächtigen Gletscherwelt des Hochalpenspitz, welcher der Glanzpunkt des Ganzen bleibt. Das Bild ist überwältigend, und nur ungerne verlässt man die Stelle, die uns nach allen Richtungen mit wahren Schaustücken einer schönen Natur überrascht. Den Rückweg nimmt man dann der Abwechslung halber wohl über Reichenberg und Alpen nach Assling, um sobald als thunlich diese an Mannigfaltigkeiten so reiche Karawanlenpartie wieder zu unternehmen. * (Mysteriöser M o rd.) Am vergangenen Donnerstag fand die Kaischlerin Maria Rehberger ans Eevca am Strmec, ungefähr 500 Schritte von der gegen Oberlaibach führenden Neichsstraße entfernt, in einer muldenförmigen Vertiefung einen männlichen, hochgradig verwesten Leichnam im Gestrüppe versteckt. Die Leiche war vollkommen entblößt und schien die eines circa 50 Jahre alten Mannes gewesen zu sein, Aus der Lage, in welcher die Leiche aufgefnnden wurde und aus der dunklen Verfärbung der Hals- und Kopftheile kann nahezu angenommen werden, dass hier lein natürlicher Tod vorliegt, sondern dass das betreffende Individuum erwürgt und dorthin geschafft wurde. Diese Annahme ist umso gerechtfertigter, als auf dem Wege zur Fundstelle Vlutspuren vorgefunden wurden, dass die Achseln der Leiche emporgezogen erschienen, endlich das« die Leiche vollkommen entkleidet dalag, Zehn Tage vorher wurden, 400 Schritte von der Leiche entfernt, auch in einer Thalmulde, zwei Paar Hosen, ein Rock, ein Paar Stiefletten und etwas weiter entfernt ein Hut, ein Gilet, ein Iägerhemd und Reste von Cigarretten-papier vorgefunden. Ob diese Kleider dem Ermordeten gehörten oder ob sie nicht etwa der Mörder vertauscht hat, konnte bis nun nicht festgestellt werden. Außer den vorangeführten Sachen, welche sich übrigens in einem de-fecten Zustande befinden, war nichts vorhanden, was auf die Identität des Ermordeten hinweifen würde. Nachdem die Gerichtscommiffion den Localaugenschein aufgenommen hatte, wurde der Leichnam auf den Friedhof in Unterloitsch überführt und dortselbst beerdigt. — r. — (Masern in Gottschee.) Aus Gottschee geht uns die Nachricht zu, dass dortselbst Anfangs Juni einzelne Fälle von Masern beobachtet wurden, welche sich jedoch sowohl in der Stadt selbst als auch in der nächsten Umgebung verbreiteten und schließlich ein epidemische« Austreten zeigten. Hinan erkrankten bis nun im ganzen 4l Kinder, von denen aber der größte Theil bereits geheilt ist, da die Epidemie sehr gutartig ist und ohne Complicationen zumeist schon in 6 Tagen verläuft, doch war es infolge Auftretens dieser Krankheit nothwendig, die Volksschule zu schließen. Vor kurzem erkrankte in der Gottschee auch ein 20jähriges ungeimpftes Mädchen, welches mit einem dreimonatlichen blatternkranken Kinde in Berührung kam, an Blattern und starb nach Iltügiger Krankheit. Seit 14 Tagen ist jedoch lein weiterer Fall* von Blattern-Erkrankung vorgekommen. "(Anschwellung unserer Gewässer.) Da es während der vorgestrigen Nacht ununterbrochen mit solcher Vehemenz regnete, «als wäre der Himmel offen», und da dieses Wetter auch gestern noch mit geringer Unterbrechung bis Mittag fortdauerte, sind die Laibach, Gradaschza und Ischza derart angeschwollen, dass die ver- stellen, dass ihnen ein klarer Verstand wenigstens diese beiden schlimmen Fehler, wenn sie sie haben, mcht als' bald oder doch nach einigem Studium anmerken wurde. Das Mädchen, unerfahren wie es ist, ist dem Manne gegenüber hilflofer, und die Kunst, im Gesicht und im genehmen zu lesen, so weit sie überhaupt besteht, lasst 'ich nicht in Büchern übermitteln. Will man sie sich Aeignen, so muss man sie durch Beobachtung der Natur und guter, wahrer Porträts lernen. Aus diesen werden die heiratslustigen Mädchen ersehen, dass ge-Me Jünglings- und Männergesichtcr nur darum schon nnd. weil kein Gedanke ihre geistige Ruhe, kein Mit-Gefühl, überhaupt kein Gefühl die Ruhe ihrer Seele Die Fräulein werden dringend aufmerksam gedacht, darauf zu sehen, ob die Schönheit nM tne ?arte, steife des Egoisten oder die leere des Dumm-Mcs ist, und was das Auge des Hofmachers sagt, wenn es nicht jnst Liebe auszudrücken such. 5?« Men das Gesicht zwar nicht für ein aufgeschlagenes Verzeichnis aller Eia/nschafteu halten, aber lmmerym wr eine mehr oder minder interessante Andeutung, s. Die Andeutung ist freilich fo fein, dass der ÄI,cl U oft, ohne sich von den Einzelheiten die aus chn ^rlen, Rechenschaft zu geben, besser entziffert als wenn " Planmäßig suchend vorgeht. Sie ist so fem, da,s "«n in Gefahr ist. arob daneben zu greifen, wenn "an sie in Regeln fassen oder sie in Worten weiter, «eben will. .<..«, ^ Versucht man es, so thut man es wett mehr um Z und anderen nachznweifen, dass der Eindruck wl^ H/inen Wert hat, als um zu sagen, welchen Em-^ der Beobachter in diesem oder zenem 3» haben Zas Aottbri - Arnrband. Novelle nach Fiore della 3leve von Ida Krick. (Schluss.) Eleonore war bleich geworden. .Ich verstehe dich nicht!, stammelte fte. Güldenfeld öffnete das Eouvert und entnahm demselben die beiden Kolibrifächerchen. Eleonore traute ihren Augen kaum. «, - c c >. , c . «Das hast dil m dem Brief gefunden?, fragte «Es entfiel dem Couvert, als ich dieses Blatt herauszog,, antwortete er. «Herr von Turko brachte es mir.» . . . . ^ c ^ Eleonore athmete tief auf — wie befreit. «Dann unterliegt es keinem Zweifel mehr,, fagte sie ernst «Mathilde hat mir ein solches Armband gezeigt und mir erzählt, sie habe es vor einiger Zeit von einem Lieutenant von Ellis empfangen.. «Mathilde?» rief Kurt. «Mathilde? ... Das spricht vernichtend gegen sie ... Komm, meine süße Eleonore — uns trennt jetzt nichts mehr! Du sollst Zeugin sein, wenn ich ihr das kostbare Andenken zurück« bringe!» , Frau von Bergesch waltete ,mt emem von ihr selbst nicht geahnten Erfolg ihres Amtes an dem postlagernden Bureau. Das ist nun einmal die Bestimmung des wissentlich Bösen auf Erden, dass es wider Willen oft dem Guten dienen muss. Beim Anblicke des sich ihr nähernden jungen Paares war es ihr, als wanke der Boden unter ihren Füßen. Sie wollte spreche,,, aber die Zunge war ihr wie angewachsen. Wie aus weiter Ferne hörte sie Güldenfeld den Ordnungscommissär fragen: «Darf man auch einen Brief an eine Dame schreiben?» «Jawohl,» beeilte sich Herr von Turlo zu ant' Worten, «dann aber darf nicht die Adressatin, sondern Sie selbst müssen den Brief taxieren.» «Ich gebe zwanzig Mark für die Beforgung desselben,» entschied der junge Graf. «Du erlaubst, Eleo. nore!» wandte er sich gegen diese. Mit festen Schriftzügen adressierte er ein Couvert an Frau von Bergesch und schob die sorgsam mit Seidenpapier umhüllten beiden Fächerchen in dasselbe hinein. Ebenso selbstbewusst warf er auf ein Blatt Papier, welches Herr von Turko ihm bot, die Worte: «Beste Mathilde! Wenn man Andenken, wie das von Lieutenant Ellis, des Aufbewahren« wert erachtet, mnfs man keine Stücke davon verlieren, sondern vielmehr stets eingedenk sein, welche Bedeutung dieselben haben!» Etwas tiefer fchrieb er: «Wir beehren uns. unsere Verlobung amuzeiaen -Eleonore von Schmidt-Nicolai " ° " ' Kurt Graf von Güldenfeld..' Das Blatt in das Couvert schiebend, übergab er es dem Commis ar und legte zwanzig Mark bei, um slch dann strahlenden Antlitzes Eleonore zuzuwenden. 'Du bist mir theuer geworden.» ergriff er ihre beiden Hände, «theurer, als ich es je für möglich ge halten hätte. Jetzt aber werde ich zur Rache dich brand' schätzen und deine ganzen Blumen plündern.. Und in übermüthigster Lustigkeit enteilte er mit seiner liebreizenden Gefährtin in den Nebensaal Laibacher Zeitung Nr. 144. 1242 26. Juni 1893. einigten Gewässer im Vereiche unserer Stadt bereits die Zufahrtswege überfluten und die Terrassen der Uferstiegen erreicht haben. Dieses Steigen des Wasserstandes vollzog sich diesmal überaus rapid. Die Laibach zeigt eine vollkommen braungelbe Färbung und führt Geäste, Torfstücke und abgemähtes, von den Uferwiesen fortgeschwemmtes Gras mit sich. ^ * (Staatsbahnhof-Erweiterung.) Mit den Erweiterungsarbeiten auf dem Staatsbahnhofe, bestehend in dem Baue eines neuen Heizhauses in Segmentform mit fünf Ständen, einer dazu gehörigen Loco-motiv-Drehscheibe sowie eines Kohlenmagazines sammt Cntleerungsgruben, welche Arbeiten die Firma Kopehly und Niedler ausführt; bestehend ferner in der Veränderung der Geleise«Anlage, die an vielen Stellen erheblich verbreitert wird, in der Verlegung der Uebersetzungsrampc gegen Oberschischka sowie des bisherigen Weges längs der Nahn, Erbauung eines neuen Wächterhauses, Ausgleichung des Terrains durch Anschüttung der Materialgrube bei der Desinfectionsanlage, Verlängerung des Magazins um circa 20 Meter, Verschalung der offenen Magazinsräume, Erweiterung der Beamtenbureaux, Anschüttung der Materialgrube vor dem Magazine und Errichtung einer Verladerampe daselbst, Durchbrechung des Stationsgebäudes, Veränderung der Räume dafelbft u. a. m., wurde vor circa einer Woche begonnen. Im nächsten Jahre erhält das Stationsgebäude eine Veranda wie auch entfprechende Zubauten. Bei dieser Gelegenheit sei nochmals des trostlosen Zustandes gedacht, in dem sich die den Anforderungen eines regeren Verkehrs längst nicht mehr entsprechende Zufahrtsstraße zum Staatsbahnhofe befindet; deren Passierung ist gar häufig geradezu mit Gefahr verbunden, und die mangelhafte Beleuchtung derselben bildet den Gegenstand zahlreicher Beschwerden seitens des Publicums. — Schwer fällt schließlich bei Vermehrung des Personales anlässlich Eröffnung der Unter-lrainer Bahnen die herrschende Wohnungsnoth ins Ge wicht, die auch ein gewichtiges Hindernis bei eventueller Errichtung einer großen Werlstätte bilden wird. ** — (Rohlranlheit.) Wie uns mitgetheilt wirb ist über die Anzeige des Herrn S. Iolles. Expediteurs der Unterlrainer Bahnen, welcher seine Pferde in der Stadt Laibach, Nallhausgasse Nr. 10, eingestallt hat, dass er ein krankes Pferd in die Wasenmeisterei abgab, dieses Pferd kürzlich commisfionell untersucht und bei constatier-tem Rotzverdachte geleult worden. Da die sonach vorgenommene Obduction des Cadavers ergeben hat, dass der Rotzverdacht begründet war und die hiebei anwesend gewesenen Thierärzte mit Bestimmtheit erklärten, dass das vertilgte Pferd mit chronifchem Lungenrotze behaftet war, so wurden zur Verhütung der Weiterverbreitung dieser ansteckenden Krankheit diesfalls alle vorgefchriebenen Veterinär-polizeilichen Vorsichtsmaßregeln eingeleitet. — (Aus Idria) wird uns über den Stand der Influenza-Epidemie gemeldet, dass dieselbe in rapider Abnahme begriffen ist. Seit 16. d. M. sind leine neuen Fälle aufgetreten; wiewohl sich noch mehrere Kranle in ärztlicher Behandlung befinden, so bildet der weit größere Theil derselben Reconvalescenlen. Es ist daher Hoffnung vorhanden, dass die Epidemie inlürze zum vollständigen Erlöschen gebracht werden wird, zumal die rasch nach« einander erfolgten starken Niederschläge in der letzteren Zeit den sämmtlichen Unrath aus den Eanälen weggeschwemmt haben. «Ein Brief für Sie, gnädige Frau!» reichte indessen Herr von Turko mit leicht forschendem Blick das von Güldenfeld erhaltene Convert feiner Dame. Mathilde streckte die Hand danach aus, aber während sie es annehmen wollte, entfiel es ihr. Herr von Turlo hob es diensteifrig auf und reichte es ihr zum zweitenmal. Diesmal erfasste sie es, aber ungeschickt wie nie sonst, riss sie den Umschlag von dem Brief herab, dass ein Theil von diesem selbst verloren gieng, ohne Schaden jedoch; die Schrift blieb vollständig erhalten, und mit großen, sich verglasenden Augen las sie die Worte, welche das verhängnisvolle Blatt Papier trug . . . Im Nebensaal um den Blumentisch herrschte das ausgelassenste Leben; Eleonore und Kurt von Gülden-feld bildeten den Mittelpunkt desselben; sie hatten es nicht vermocht, ihr Glück zu verbergen, und die Verlobungsanzeige stand gleichsam ihren Gesichtern aufgeprägt. Schrill tönte in das lustige Treiben ein Aufschrei aus dem ersten Saal herein. Als alle sich bestürzt dorthin wandten, sahen sie eben noch, wie Frau von Ber-gesch ohnmächtig zusammenbrach. «O, Kurt, jetzt erst verstehe ich alles!» flüsterte Eleonore chrem Verlobten zu. «Jene Fächerchen — die Entdeckung hat sie vernichtet!. Mit leidenschaftlicher Innigkeit umschlang Kurt seine junge Braut. «Ja,» sprach er, und nicht frei war sein Ton von Bitterkeit, «ja, die unser Glück vernichten wollte, sie hat sich selbst vernichtet mit eigener Hand. Das Zeug. nis ihrer Schuld aber, uns ward e« zum Segen — das Kolibri-Armbimd l» — (Musilvereinshaus in Agram.) Mit dem Bau des neuen Landes-Musilvereinsgebäudes in Agram soll noch in diesem Jahre begonnen werden. Die Landesregierung hat für diefen Zweck einen Netrag von 30.000 Gulden zur Verfügung gestellt und weiter ein Darlehen von 30.000 fl. unter 5procentiger Verzinsung bei 30jähriger Amortisation bewilligt. Das Gebäude kommt neben dem neuen Gymnasium zu stehen. Der Baugrund wurde von der Negierung unentgeltlich überlassen. — (Gundulic-Feier in Ragusa.) Zur Feier der Enthüllung des Gundultt-Denkmals in Ragusa haben sich vorgestern aus Laibach die Herren Vicebürgermeister Petricic und Dr. Ivan Tavkar nach Ragusa begeben. Die Feier ist eine eminent culturelle und wird daher von jeder politischen Kundgebung abgesehen werden. Auf der Rücklehr von der Feier werden etwa 300 serbische Gäste am 4. Juli unsere Stadt berühren. Zum Empfange derselben hat sich ein Comite' constituiert. — (Gemeindewahl in St. Gregor.) Bei der Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde St. Gregor im politischen Bezirke Gottschee wurden gewählt: Franz Iaklic in Andol zum Gemeindevorsteher; Matthäus Oblal in Graben, Stefan Petric in Dvorsla-va«, Mathias Hocevar in Groß-Sliwih, Jakob Ndamiil in Gaipinovo, Franz Levstel in Eernce und Anton HuHe! in Marolce zu Gemeinderäthen. — (Aus der Laibach er Diöcese.) Zum Pfarrer in Duplach bei Krainburg wurde Herr Johann sowie für die Kranzspenden uud die ehrende Be» M «Heiligung an dem Leichenbegängnisse spreche ich den W W tiefgefühlten, innigsten Dank hiemit aus. W W Johann Kastelih. ^ W Danksagung. > W ssür die uns während der Krankheit und beim W ^ Ableben unserer inmgstgeliebten Stiefmutter, be- M ^ zichungsweise Schwester, der Frau W ^ Maiic Oswald «eb. Lotel » W von so vielen Seiten erwiesene aufrichtige Theiluahme, M ^ für die schönen, der Dahingeschiedenen gewidmeten ^ M Kränze »nd für die ehrende Betheiligung am deichen ^ ^ begängnissc sprechen wir hiemil nnseren herzlichsten ^ ^ Dank aus, gauz besonders danken wir auch den ^ M Herren Länger» des «Slavec» für den erhebenden ^ M (Yrabgesang. M W Die trauernde Famme. M Lail»«her Zeitung Nr. 144. 1243 26. Juni 1893. Course an der Wiener Korse vom 24. Juni 1893. Nach dem officiellen Voursblatte. Staat-Hnlehen. «"d «,»« b°/» Einheitliche «culc inNoten ven, Mai «ovemlicr , , , »« l" y» 3" ln Noten uerzsseuruarU»«»« »«»5 «s-üi. ,. Nilber verz, Jänner Juli »«'^ W^> ......Uprll October »« ^ »» »b >»54 n. l4? 7i» 14», »5 l»LUer ü"/.. .. aanze 500 l, 14« - - 148 5«, "«0er ,, .. sstinfteliol» ,, 1L4 - lNü- l»«4er Etaat«lose . . »<«» l. 198 75 ,84 7b bto. . . 50 fi. l93,?5 l!»4 '/b ^/° Dom.Pfbbr. ^ l»U fl. . . l55 »5 15S 8d A« vest, Oolbrente, Nenersrei ll? 5<» ll? 75 °°/» Oest, Notenrente, steuerfrei ^-^ ^ — ^/n bto. Rente in Kroi,rnwähr. stsuersreisNriüX, Kronen Nom. W Uö M «5 Vtaa««schulbver> schreibungen, tthbahn in W, steuerfrei ^.(bw.St.) für l0tt st. V, 4«/n '»'»- l»0W Manz Joseph-Vahn in Eilber .(did, Et.) f. lNOfl.Nom. 5>/<°/n l»4 l" l"4 ?l> "/.'/»Rudolph«, i. S. st, Nom, lW — »00 »0 »°/° dto, in »ronenw. steuerf. 400 u. «000 Kr. f. 200 Kr. Nom. »? " U« 40 ^l« Gt»at«lch»lbverlchrtlb«n> >»» »bgestp. Visen».. «ttle« ^lsabethbahn 200 st. VVl. K'/<°/i> von »NN fl. ö.W.pr. Etü"°. «lnz«udwe<« 20N fi. «. W. ! ,. 5'/.°/°......»3? -»40 "°. Clllzb.'lir.Lttafl.e.W.b''/» «»'75 «» " Vo« Gtaate zur Zahlung <«n»>««ene Wsb. Prior.» lllsabethbahn »00 u. »000 M. fut»00Vt, 4°/.....llv ll? — »eld wan Vlisabethbahn, 400 u. »000 M. »ON M. 4"/„...... !»l 7« >»» 70 ssraoz Joseph«, «km. l««4 4"/« »« 5" 9» 5<» Galizische »arl - Ludwi« ° Vahn Em. 1»», 30N fl. E. 4°/„ . »7 40 S8 40 BorarlbergcrVllhn.tmlsf, l»»4, 4"/„.(div,«3t.) T..f. lWfi.N. 99'- --'- U»«. Volbrcnte 4°/« . . . . >l6 l0 lls »0 dto. Papierrente 5"/„.... — — —'— dto. Rente Kronenwähr., 4°/„, steuerfrei für LON Kronen Nom. 95- - 95 «w dto,2t.«,«l.Volbl0<»N.,4V,"/n !L4' l»b- dto, dto. Eilb. l»0 st,, 4'/,°/„ l01 10 10» 1«. bto, Staat» Obll«, (Ung. Obsib.) v. I. l8?S, 5°/, . . 1»1 - i»» — dto.4>/,°/<>Vchanlieaal.«bl.Obl. 100 ?o zoi?,» dto. Urb..«bl.«bl. 5°/,. . . — - — — bto. Pr2m.<«nl, klNofi». W. l«»5K8»5 dlo. bto. k 50fi.». W, 14«ku i49. Theiß-i»e«,°Lole 4°/« l«> st. . l4l 7t. ,4» »b GsUndenll.'Pbliglltiontn (für 100 fi. «M.). bV° «alizische...... -'- - - 5°/„ nitberosterrelchische . . . W9'?ü ,l0 75 4°/„ lloaMche und slavonische . 97 5>» 98 50 4°/, ungarische (l0U fi. W.) . »« W 70 Ander» 2ss,ntl. Anlthen. Donau°i»eg.-Lose 5°/« . . . l»7 ü'< li bto. Nnlcihc l878 . . 108 ?b ,„9 ili. Nnlsht» der Ltab» <» V«llebau «nlehen verlosb. 5°/,. l0N5U l0! 50 4»/, Krainer Uande«-«>il. , . 97 75 »8 75 Psandbritft (für l»o fi.). Vobcr. all«, vst. dto. Prüm. Echldv. 3"/,.. I.Vm. ll!. —ll!>?5 dto. „ 3«/,,ll.9'75 l00 50 vest.-ung, Vanl verl. 4>/,"/n , — - - — dto. „ <"/„ . . ,00 3«l0l.. dto. 5UMr,., 4°/. . . l00 »0 »0l — Eparcasse. l.llst.. 30I. 5>/,»/,vl. lN3«' — — Priositäll'Vbligationen (für ll« fi.). Ferdinand« Nordbahn Vtaatlbahn....... «04 75 »05 ?» Vüdbahn k 8»/,..... l59-- l59 75 „ »l!i°/,..... «5-.. ,«»0 Unz.^all». Vahn .... »08- 109«» 4«/„ Untertrainer »ahnen . . »»'«o 99 — Div»ls« z°s, (per Stück). VubllpestVastllca (Dombau) . 9- - 9 25 «redltlose lvN fi...... l9« — l97 — «llary-Lose 40 fi. IM, . . . 58 40 »9'" 4°^DllNllu-Dllmpfsch.,00fi.««. l44- l4? — vfenei Lose 4« fi..... 57-5» - Plllsty-Lllse 40 fl. UM. . . . 57-50 58 50 Rothen Kreuz, «st. Ves.v.lO fi. l8l0 18 70 Nöthen Kreuz, ung. «e<. v, 5 fi. li ^ l» i^> «ubolph Lose lU fi..... »» »5 24 25 Salm liole 40 fi. TM. . . , 69- 70— St.-Gen°l»'U°Ie 4« fi. «M. . «7 5« 69 — Wlllbflein-Uose »0 fi, «M, ..455« 4« 50 Winb/<.Piäm.°Vchuldt>. d. Vobencrebltanst. l. «m »l'— «^ dto. II. l50 »5 Vanlverein, wiener ,00 fl. . l»l ?v t» lO Geld Van Vodencr,-«lnft.M.»00fl.S.40°/, 4s3 «4 50 Crbl.-Nnst f. Hand. u, «, l«0 fl, »»!< 50 340 25 «reditbanl, «lln ung,, »lX» fi,. 41« 50,<1< 5<> Dtpofitenba»!. «lllg., l«x> fi. , ,l»I'»i» WL 50 sl..200fl.»5°/<.«. ??" 79-- Lünb-rbanl. 0st,. »00 fi. . . . »5l »b «l 7b Oesterr.-Un«ar. »anl 60» fi. . »l — «»5 - - UnionbllNl »00 fi...... «5» »5 »58 — Verlehridanl, «lll«.. 140 fi. . 17» 75 l?».?5 Actien von Zren»p«rt« Anl«n»h«nnz»« (per Stück). «lbrecht-Vahn w« fl. Silber . 9«— 9« «0 «lfelb^um.Vahn »uv fi. Vilb. — — — — «ussig tepl. «lisenb. »00 fi. . . 179« l»00 Vihm. Norbbahn 150 fi. . . »Oft — »10 — ,. westbahn »00 fi, . . »76 - »7«- Vuschtlehraber «is, 500 fi, Ves. Oefterr, 500 fi. «M. . . . 878 — »75 - - Drau.«.(Vatt.' Vallz.Karl.Uubw.'V.»0Nst.«M. »I? 90 »18 40 üemb -lzernolv-Iassh»«llenb.» VeltUsch. »00 fi, S. . . .»«»..«59 — Üloyb,«fterr.. lrirst,500 fi.««l. 4«-— 44v- - Oefterr. Norbweftb »00«. Vilb. »14.5<» »15 »5 bto. (Ilt. ») »00 fi. V. . . — — — — Vrag-Duier«t fi, Silber »04 — «0«>l» Un,Wffti(»tllab-«i«)»00fi,E, »01?5«o,7b Menel llocalbahnen'Net.»«es. — — — — Zndnllri«-Actinl (per Brück), »°u»es,. »ll«. vest.. ,00 fl. . l«»4 .- l« . E«ybier Visen» und Vtahl'Inb. in Wien 100 fi..... 64 — «5 - «lsenbahn»..Üelh«., erfte, 80 fl. »8 ^ « - ..ElbnnÜhl", V«pterf. u. «.<». 4« 4^ « Llestnger Vi«uerei 100 fi. . . 11» 75 114 ?b vlontan»el<«ct » ,«^ Knaben-Erziehungs-institut M in €illi, Südsteiermark. I Vorzügliche Referenzen. I Protpecte duroh Direotor I 1 Wlndblohler. (2830) G-l | Einladung zu der Generalversammlung ta Waiscuhaus Banyereiries far Gottscbee mit dem Sitze In Lalbaoh am 28. d. M. um 5 Uhr nachmittags itt den Localitäten der hiesigen Handeli-Lehramtalt. (2835) Der Vereins-Präses. Bnti'llocfria Geflögel! Qraa-Tafelbutter, füglich frisch, für 4 fl. unU junge, lebende Hahnohen für 3 fl. versende in Postcollis ä netto 9 Pfund porto-1 Und verpackungsfrei gegen Nachnahme, und "ichere reelle und prompteste Bedienung zu. B. Schindler (2795) in Bs-aecüsk«» (Oallzien). (2793) 3—3 St. 4599. Oklic. C. kr. okrajno sodisge na Krškem äaznanja: V eksekutivni stvari Jožefa Zdravje ; jPo dr. Mencingerju) proti Alojziju ! Kaplerju na Ardrem pri Sv. Duhu, jjjtaj nekje v Ameriki, zaradi 7 gold. ^ kr. in 10 gold, postavil se je ek- »ekutu Alojziju Kaplerju Jurij Pirc iz Jplenika skrbnikom na gin in rau jj°8tavil tusodni eksekucijski odlok z dsie 14. junija 1893, St.. 4599. C. kr. okrajno sodišge na Krškem ?öM4. junija J893, (1588)3—3 Nr. 2230. Uebertraguntt zweiter exec, sseilbietunss. Von, l. k. Bezirksgerichte Illyr.-Feistrih ""rd kundgegeben: ^ llebcr Ansuchen des Dr. Ed. Den, ^erwalter des Andreas Frcmk'schen Nach-V'^s. czeqeu Iohanu Hircelj von Prem ^r. 38 wird die mit dem diesgerichtlichen Meide vvm 11. Jänner 1893, Z. 96, "Uf den 24. März 1893 angeordnete Welle executive Feilbietuug der dem Mann Kircclj von Prcm Nr. 38 ge-?^'»en. auf 1280 fl. geschätzte» Rca-'unt Einl. Z. W der Cat. - Gem. Prem ""l dem frühern Anhange auf den 25. September 1893, ^mittags 10 Uhr. Hiergerichts über-lagen. 2-> 3! k. Bezirksgericht Illnr.Feistrih am "- März 1893.' Oefterretchisch ungarische Kank. Die auf jede Actie der Oesterrcichisch-ungarischen Bank für das erste Semester 1693 l28. Dividenden-Eoufton) statutenmäßig entfallende Dividende von Ilünfzehn Gulden österr. Währ. wird vom I. Juli l. I. an bei den Hauptanstalten in Wien und Budapest sowie bei sämmtlichen Filialen der Oesterreichisch«ungarischen Bank ausbezahlt. Wien am 24. Juni 1893. (2831) Gouverneur, weneralrath, Vincralslcretlir ^Nachdruck wird nlcht honoriert.) (2791) 3—2 St 4505. Oklic. C. kr. okrajno sodišge na Krskem naznanja, da se je odsotnemu Mihi Luzarju iz Meräece Vasi postavil Martin Rorman iz Meršeèe Vasi skrbnikom na gin, in so se mu tusodne sodbe z dne 21. aprila 1893, št. 3317 in 3318, dostavile. G. kr. okrajno sodisge na Krškem dne 11. junija 1893. ________ "(2758)1*—2 St- 3362- Oklic izvršilne zemljišèine dražbe. C. kr. okrajno sodiäöe v Kamniku daje na znanje: Na prošnjo Tomaža Cibašeka iz Klanca štev. 5 dovoljuje se izvršilna dražba Petru Juhantu iz PodborSta lastnega, sodno na 450 gold, cenjenega zemljišèa vlož. st. 92 kat, obè. Mlaka. Za to se doloèujeta dva dražbena dneva, prvi na 2 2. julija in drugi na 22. avgusta 1893, obakrat ob 11. uri dopoldne, pri tem sodisèi s prisfavkom, da se bode to zemljisèe pri prvem röku le za ali gez cenitveno vrednost, pri drugem röku pa ludi pod to vrednostjo oddalo. Dražbeni pogoji, vsled katerih je sosebno vsak ponudnik dolžan, pred ponudbo 10 °/0 varäöine v roke draž-benega komisarja položiti, cenitveni zapisnik in zemljeknjižni izpisek le*e v registraturi na upogled. C. kr. okrajno sodisèe v Kamniku Klne 2i\ maj» lrt^ (2735) 3—2 Nr. 3575. Executive Feilbietung. Von dem k. k. Bezirksgerichte Laas wird zur Vornahme der öffentlichen Feilbietung der auf 5325 fl. ö. W. geschätzten, dem Iohaun Mihevcic von Goncica Nr. 5 gehörigen Realität E. I. 43 der Eatastralgemeinde Lipsenj der 26. Juli für den ersten, der 30. August 1893 für den zweiten Termin mit dem Bei sahe bestimmt, dass diese Realität, wenn sie bei dem ersten Termine nicht wenigstens um den Schätzungswert verkauft würde, bei dem zweiten Termine auch unter dem« selben hintangegeben wird. Kauflustige haben daher an den obbe-stimmteu Tagen um 11 Uhr vormittags in der Gerichtskanzlei zu erscheinen und können vorläufig den Grundbuchsstand im Grundbuchsamte und die Feilbietungs-Vedingnisse in der Kanzle: des obge-nannten Bezirksgerichtes einsehen. Laas, den 30. Mai 1893. (2744) 3-2 St. 3325. Hazglas. Tabularnima upnikoma zamrlemu Markotu Jakoföiöu iz Gerkvišè in od-sotnemu Martinu Vukftinièu iz Žele-beja imenuje se skrbnikom na èin gospod Franc Furlan v Metliki ter se tusodni odlok z dn6 4. junija 1893 St. 3325, njemu vroöi. ' C kr. okrajno sodisöe v Metliki dne 4. junija 1893. (2760) 3—3 ftt. 3792. Oklic. V pravdi Jakoba Boleta iz Lazov zaradi 50 gold, s pr. postavlja se ne-znano kje v Ameriki bivajoèemu tožencu Janezu Godesi iz Jakovce Jakob Go-deša iz Jakovce kuratorjem za gin ter se je tus. tožba de praes. 3ega maja 1893, St. 3792, vsled koje je narok za ustno razpravo v malotnem postopku po naredbi § 14 in 28 m. p. na dan 17. julija 1893 ob 9. uri dopoldne pri tem aodiäci dologen. C. kr. okrajno sodifièe v Logatci dne 4. maja 1893. (2755) 3—3 St. 1888. Oklic. C. kr. okrajno sodišèe v Žužem-berku naznanja, da je umrla Ursa Hogevar iz Bakrca st. 6, dn6 2. grudna 1891, ne zapustivga poslednje volje. Po postavi so poklicani k dedfigini njeni otroci Marija, Janez, Keza, Anton, Lucija in Marjeta. Ker je sodišèu neznano, kje gta-nujeta Marija Hogevar, omožena Oberstar, in Janez Hogevar, se taista po-zivljeta, da se oglasita v teku leta od spodaj oznagenega dneva in izregeta dedigema, sicer se bode razpravljala zapušèina z dedigi, kateri se oglasijo in 8 skrbnikom njima imenovanim Jo-sipbm Nacbtigalom iz Žuzemberka. C. kr. okrajno sodiftge v ^užem-berku dnè 3. rožnika 1893. (2734) 3—2 Nr. 3573. Executive Feilbietung. Von dem k. k. Bezirksgerichte Laas wird zur Vornahme der öffentlichen Feilbietung der auf 1411 fl. 30 kr. ö. W. geschätzten, dem Anton Mlakar in Igaen-dorf Hans-Nr. 26 gehörigen Realität, E. Z. 36 der Catastralgememde Iggen-dorf^ der 26. Juli für den ersten, der 30. August 1893 für den zweiten Termin mit dem Beisatze bestimmt, dass diese Realität, wenn sie bei dem ersten Termine nicht wenig-ftens um den Schätzungswert verlauft würde, bei dem zweiten Termine auch unter demselben hintangegeben wird. Kauflustige haben daher an den ob-bestimmten Tagen um II Uhr vormittags in der Gerichtskanzlei zu erscheinen und können vorläufig den Grundbuchs-stand im Grunobuchsamtr uud die Feil-bietungs-Bedingnifse in der Kanzln des obgenannten Bezirksgerichtes einsehen, Laas, den 30. Mai 1883.