MARBURGERZEiraG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES Ä r»;*.,?'.*;;zÄIS, IVS5 V.fÄl iVwUT.'J!'.'.? ÄK.,"S l;^2SSiÄ nldit rflcftfcsantft. Bei ilmtttdicii Atifrivcn Ist dai Rückporto beiinlcKcn. Foitsdiecfckonlot Wien Nr, 54.603. UM 2.—, Alirtidi durdi Post nonatltdi RM 2,10 (einseht. 19 8 Rpf Postzeltunctcehühr) und 36 Rof Zustell- (tot^lftsttellCB In Cini, Marktplatz Nr. 12. FemTuI Nr, 7, vnd In Pcttau, UmartorKaiie Nr. 3, Fernruf Nr. 89. lebUhr, Blnzelntimnern werden nur aeaen Vorelnsenduna des Einzelpreises und der Portoauslaaen lueeseodet. Nr. 266 — 84, Jahrgang Marburg-Dran, Freitag, 22. September 1944 Einzelpreis 10 Rpf Der Heldenkampf von Brest Keine Aenderung der Gesamtlage - Englische Luftlandedivisionen vernichtet rd Berlin, 21. September Weit im Rüclten der feindlichen Front im Weslcn, an den Küsten des Kanals und des Atlantik tiaben von deutschen Einheiten besetzte Stützpunkte wochenlang starke Kräfte des Feindes gebunden. Einige dieser Punkte hoben nach tapferer Gegenwehr der Besatzungen aufgegeben werden müssen, andere können sich jetzt noch halten. So wurden gegen Boulogne und Calais gerichtete Angriff« erfolgreich abgewiesen. Dort, wo früher Stadt und Hafen Brest lagen, iit Jetzt dem Feind ein Trümmerhaufen überlassen. Was die Besatzung von Brest, die zuletzt noch auf der Halbinsel Le Crozon kämpfte, geleistet hat, wird in der Geschichte weiterleben. Wenn der deutsche Wehrmachtbericht, der im Gegensatz zu manchen Verlautbarungen unserer Gegner steht, nur streng sachliche Formulierungen aufweist, und den Heldenkampf der tapferen Verteidiger mit kurzen Worten festhält, dann wissen wir, daß dem Heldenlied von den deutschen Soldaten dieses Krieges, das Jahrhunderte noch unseren Nachfahren von der höchsten militärischen Tugend und den übermeivjchlichen Leistungen unserer Wehrmacht künden wird, eine neue Strophe hinzugefügt ist. Der englische Militärschriftsteller Lld-del Hart hatte dieser Tage festgestellt, Moskaus Rumänienpläne Die Einleitung zur BolschewUlerung O Berlin, 21. September Wie Moskau meldete, Ut die Regierung der «owjetriacheti Moldau-Republik aus Soroki in ihre neue Hauptstadt Ki-echdnew übergeeiod^It. Da« kann nl« entischeidender Schritt für die endgültige Bolechewieierunq Rumäniens angesehen werden. ■IM« Autonome Republik Moldau w«t Ws zum Jahre 1940 ein Bestandteil der Ukrainischen Republik. Srie war dem in Kiew ansäsÄigein Stellvertreter Stalins für d'ie Ukraine, Chru«chlfichew unterstellt, Nach der gewaltsamen Anigliede-runfl Be«6dTabiens an die Sowjetunion wurde Im Sommer 1940 die Sowjetrepublik Moldiiu ge-bildet. Das sollte bereits der Auftakt zur Sowjetisierunq Rumäniens «Pin, doch ließ es Deutsrhland damals nicht dazu kommen und der Vergeh Molotowö in FBeriin, für die Sowjetu.nü>n freie Hond auf dum Balkan zu erreichen, endete mit einem Mißerfolg. Jetzt hoffen die BoIschewi«tt>n doch noch 7u ihrem Ziel ua qeianqen und die neugeschaffenen Volkskommiseariate für Außere Angelegenheiten in den einzelnen Republiken, insbesondere das in Kiew sollei^ das ihre dazu beitragen. Die rumänische Presse gibt nach englischer Darstellung bereit« ijanz offen zu, daß diie jetzige Regierung nur rur Unterzeichnung dcfi Waffenstiilstandsvcrtrages flelyildet worden sei. Es werde als ziemlich sclb-slveretändlich betrachtet, daß der rumänische Kommunistenführer Pa-trascdilu, der sich zur Zeit in Moskau aufhält, eine neun und »stärkere Regierung zur AiKiführung der Waffenistill-etaniiebe'dinqunfjen bilden wird. Wie der englischer Nachrichtendienst meldet, hat der bulgarische Kriegsmiiil-sler eine „Durchsiebung" des Offizierskorps der bulgarischen Armee angeordnet. Es werden in der Armee nach bolschewistischem Muster besonders ausgebildete politische Kommissare ernannt werden. * Stiran:en aus Kroatien Zum Besuch des Poglavnik beim Führer dnb Agrcim, 21. September Alle kroatischen Blätter bringen einen Artikel de« kroatischen Kullusministfis Dr. Julije Makanec, dei iii Begleitung des Poglavnik im Hauptquartier des Führers weilte. In einem Zeitabschnitt, so schreibt Makanec, da bei einigen Völkern Verwirrung, Schwäche und Pünik ausbrachen, hat das kroatische Volk bewieson, daß es ein Volk der Ehre, des 'jnbeug-samen Willens und der StandhafKgkeit ist. Ein Volk, das die Ehre 'md den Slulz verliert und einen vorübergehend überlegenen Feind um Gnade anbetfeit, verliert alle politischen Möglichkeiten Sem Weg führt nicht nur in ein moralisches, sondern auch in ein materielles Unglück. Deutschland sei seiner Sache sicher. Die behei-rschende Note, die sich dort bemerkbar mache, sei der Mangel an jeglicher Nervosität. Sowjetterror {fegen NordnorwejJen dnb Oslo, 21. September I »Aftonposten« veröffentlicht ins einzelne gehende Berichte von Flüchtlingen aus Nordnorwogen, in denen Abscheu und Entsetzen vor den bolschewistischen Terrorangriffen auf die nordnorwegische Zivilbevölkerung In der Provinz Finnmark zum Ausdruck gebracht werden. Auch kleinere Ortschaften seien fortlaufend bombardiort worden, obwohl es dort keine miiltärisohen Ziele gebe. daß die wahren Prüfungen für die alliierten Truppen erst beginnen. Der Wehrmachtbericht bestätigt diese Worte, wenn er meldet, daß die t. englische Luftlandedivision, die im Raum Arn-heim abgesetzt wurde, zum größten Teil vernichtet ist. Arnheim wor der nördlichste Teil der drei Räume, wo der Feind Transporte aus der Luft gelandet hatte. Weiter südlich waren bei Nim-wegen die 83. amerikanische Fallschirm-Jägerdivision und bei Eindhoven die 101. Luftiandedlvision abgesetzt. Aus dem Raum Eindhoven Tersuchen britische Panzerkräfte, keilartig nach Nordosten vorzudringen, um einen schmalen Korridor 2u den bei Nimwegen stehenden Truppen freizukämpfen. In dieser Gegend toben zur Zeit schwere Kämpfe. Die Verluste, die die feindlichen Landetruppen in Holland an Menschen und Material erlitten, sind sehr hoch. Unter dem eingebüßten Material befinden sich auch zahlreiche sogenannte Joeps, kleine Kraftfahrzeuge, etwa in der Art des deutschen Volkswagens, die von Lastenseglern abgesetzt worden waren. Bei allen Kämpfen im Westen, durch die die Gesamtlage keine nennenswerten Änderungen erfuhr, hatte der Feind zahlreiche Panzerverluste hlnzunehme' Ein großer Teil dieser Panzer wurde von unseren Grenadieren aus Entfernungen von 30 bis 100 Metern mit Panzerfaust und Panzerschreck erledigt. Der Schwerpunkt der Kämpfe liegt weiterhin in den Räumen von Aachen und Luneville. Im Baltikum ist den Sowjets auch am siebenten Tage ihres großen Angriffs, der ihnen nun schon über 600 Panzer gekostet hat, insgesamt gesehen, kein Erfolg beschieden gewesen. Ein deutscher Vorstoß südwestlich Mitau, der auch im Wehrmachtbericht erwähnt wird, hat die Sowjets zu einer Umgruppierung Ihrer Kräfte gezwungen. Von den weiteren Ereignissen im Osten ist neben dem anhaltenden Druck des Gegners auf die Karpatenpässe der Versuch der Sowjets zu erwähnen, sich bei Warschau am Westufer der Weichsel festzusetzen. Ein kleiner Brückenkopf von nur 500 Meter Tiefe wurde völlig berel-nigL Die Sowjets hatten hohe Verluste) viele Soldaten ertranken bereits im Fluß, da zahlreiche Boote auf dem Wasser durch das deutsche Abwehrfeuer vernichtet wurden. In Italien stehen unsere Truppen weiterhin In harten Abwehrkämpfen. Trotz des starken Einsatzes seiner Luftwaffe und seiner Schiffsartillerie gelang dem Feind an der Adria kein Durchbruch. Im Toben der Materlalschlachl beweist auch an der Südfront der deutsche Soldat, daß seine kämpferische Moral nicht gelitten hat. Wehe den VerraieHien Von Paul Drömert Die Diktatur der „Befreier" Auf ein machtloses, sich selbst cerfli^ischendes Fratikreich bauen sie ihre Ausbeutungspläne auf rikanischer Geschäftsleute nach Frankreich umgehe. Das Blatt schreibt; „Schon nach 48 Stunden; nachdem die Alliierten in Paris einmarschiert waren, waren Vertreter einer sehr mächtigen Finauzgruppe in ihrbn Büro:! in Paiis, nachdem sie vorher ihre Uniform abgelegt hatten. Ströme von amerikanischen Geschäftsleuten reisten übt'r England zur französischen Hiiuptstadt weiter. Darunter waren z. B. der Besitzer einor Nähmaschinenfabrik und ein Großfabri-kant elektrischor Geräte. Auf dem Elend der Franzosen will also unter völliger Versklavung oder Ausschaltung der nationalen Industrien der amerikanische Kfipitalist seine Geschälte auibauen, urn deretwegen er in diesen Krieg gegangen Ist, v/aiirend der Brite fürchlot, daß er bei der Leichenfledderei zu kurz kommt. Keiner von bcidi^n aber kümmert sich um d.3s Schicksal der Franzosen srlbst, flie sich im Bürgerkri»»g zerfleischen, wird doch l>€-reits von regelrechten Schlachten berichtet, wie dieser Tage südlich von Lyon zwischen Knmmiinisten und gaullistischen Truppen eine mit schweren Verlusten auf beiden Seiten ausgetragen wurde. O Marburg, 21. Septembef „Nationale Entehrung", das ist die neue, dem französischen Strafgesetz bisher völlig unbekannte Strafform, auf die die zur Aburteilung der regierungstreuen Franzosen eingesetzten Sondergerlchle neben der Todes- und Zuchthausstrafe erkennen werden. Den mit dieser Strafe belegten Personen werden nebtn den politischen auca die sozialen und wirtschaftlichen Rechte genommen. Sie dürfen kein öffentliches Amt ausüben und keiner Berufsvereinigung angehören. Damit wird, wie „Svenska Daghladet" erklärt, eine Art von Paria-Schicht — also eine Schicht von Entrechteten — geschaffen. Durch die Ausschaltung von Hunderttausenden Franzosen aus dem öltenlli-chen Leben wollen die „Befreier" ihre Diktatur verewigen. Mit diesen politischen Entrechtungsmaßiiahmen haben sie es also sehr ellig. Umsomehr Zeit lassen sie sich, wo es sich darum handelt, die katastrophalen Ernährungszustände zu beseitigen. Nach amerikanischer Meldung erhält Paris nur die Hälfte der normalen Lebensmittelversorgung. Der Gesundheitszustand wurde auf einer Pressekonferenz in Paris als so schlimm hingestellt, daß infolge der mangelnden Ernährung neun von zehn Verwundeten starben. Nicht um den Franzosen zu helfen sind die ,.Befreier" gekommen, sondern um ihre Geschäfte zu machen. Der Konkurrenzneid gibt dem englischen Blalte „Daily Mail" Anlafl, sich darüber aufzuregen, daß das oberste Hauotquarlier der AlHierlen verschwenderisch mit der Ausgabe von Einreisubewilligungen ame- Von einer starken Beunruhigung rler franzöRiscIien Bevölkerung ütier die Einsetzung von ausschließlicli kommunistischen Präfekten und Bürqrrmeistein in den französischen Departements Loire und P\iy de Dome berichtet ein Brief eines bekannten Parlamentariers aus Frankreich, den die „Tat" veröffentlicht. Im Brief wird «Me Prüge gestellt, durch wen die führenilen Politiker von gestern denn nun ersetzt werden sollten. Hohe Auszeichnung ans der Hand des Führers Nach der üburreichuiig der Schweiler i:uui RiUerkreuz des Eisernen Kreuzes an ##-Obergrupiienführer und General der, Waffen-f# Felix Steiner (Milte) uberreichte der Führer das Eichcnldub zum Ritterkreuz des Fiserneu Kteuzo« imd die goldene Nahkampfspange an fien Kocimandeur der 5. ^^-Freiwilllgan-Ponzer brigade »Wall^aien«, L^on Degretl«, PrttM-Hoflmua (Sch] Marburg. 21. September ' »Wehe den Besiegten« soll nach ■ sagenhafter Überlieferung bei der Ein- | nähme Roms im Jahre 390 v. d. Ztr. der ' GalLierfüist Brennus ausgerufen haben, ' bevor er die Stadt anzünden und in emen Schutthaufen verwandeln ließ. Das Wort hat se nen mahnenden Klang durch cille i Zeiten behalten und es klingt mit ganzem ' Erjjsl in unse e ^Gegenwart. Niemand wird heute mehr mit einem «Verständi- i gungsfrieden« rechnen, der Im Jahre 191H | für Deutschland der Lockköder zur hinstellung des Krieges wurde. Denn Deutsch- I land hat sich darauf eingestellt, daß es nur die Wahl zwischen Sieg und Vei- . nichtung gibt. Es hat es nicht an Mahnungen fehlen lassen, um die Vöikt?r» die mit Ihm in der europäischen Front standen, auf da« Schicksal hinzuweisen, das t ihren droht, wenn sie den Einflüsterungen der Feinde oder den Sire'ienkltinqen der Verräter >n den eigenen Reihen Glauben schenken würden. Die deutschen Warnungen wurden , überhört, zuletzt und mit den tragischsten Auswirkungen von Finnland, dem tapferen Waffengefahrten durch viele Jahre, Urn es bei der Gelegenheit noch i den brauchen. Finnland war nicht besiegt, Kämpfer hat versagt, dem unsere Be- | wunderung nach wie vor gehö-t. Nicht das finnische Volk in seiner Gesamtheit, ; das tapfer und opferbereit seine Pflicht ' tat, trägt die Schuld an dem, was es 1 nun erdulden muß. Wfenn von >chuld gesprochen werden soll — und es muß von eine.r persönlichen und geschichtlichen Schuld gesprochen werden — dann liegt sie bei den verantwortlichen Männern der jüngsten politischen Füh- ; rung Finnlands. S?e sind — und das ist das entsetzliche für das kleine, kämpf- j erprobte Volk! — sehenden Auges in das | nationale Unglück gegangen und haben , Ihr eigen Volk in Kenntnis aller Holgen des feigen Schrittes, den Bolschewisten aus Messer geliefert. I »Wehe den Bnsiegten« — das Wort i hätte nicht auf Finnland angewandt wer- ; den brauchen. Finnland war nicht besiegt ; weder auf dem »Schlachtfeld noch in der | Heimat. Niemand anderer als der iinni- | f!che Innenminister Milliä bestätigt es. wenn er nun im Rundfunk erklärt: »Der Krieg ist nun für uns beendet. Wir sind die Verlierer, obwohl unsere Armee und unsere Heimatfrcmt standgehalten haben.« Ja, Finnland ist nicht vom Feinde besiegt worden. In treuer Waffenk ime-radschalt mit den deutschen Truppen wurde der bolschewistische Ansturm in diesem Frühjahr abgewehrt und die deutsche WaffenhiUe war dem Lande weiter sicher, Be-'ieqt worden, ist das Land durch feige Pari imentarier, durch verHiitwortungrdose Staalsniitnner, die ihm d.e deutschen Zusicherungen vorent-hielien und zu einer »Verständigung« mif den Sowjets rieten, die Trugbildi^r und falsche Hoffnungen auf milde Bedingungen nährten. Zweimal hatte der finn sehe Reichstag die sowietischen Porderungen abgelehnt und dabei die Regierung Ryiti gestützt, d.e für die Ehre und das Leben ihres Volkes ein-♦-tand. Erst als Mantierheim die verant-wortungsbe^vußten Männer ausbootete und an ihre Stelle »Erlülluncjspolitiker« berief, gelang das Sp ei. »Wehe den Verratenen« heißt es nun, denn die Bedingungen, die in Moskau unterschrieben wurden, sind wohl d.is | hartefte, was bisher einem freiheits- ! bewußten Volke auferlegt wurde. »Der Krieg ist beendet», sagte Innenminister llill.ä »md er sagte damit die Unwahr- | heit. Was diesem Kriegsende folgt, ist , schlimmer als der harte Krieg war und es ist kein anderes Ende abzusehen als das Ende des Landes selbst. Schon muß der Innenminister aufrufen, die Disziplin und Ordnimg zu wahren, Zurückhallung zu üben. Er wird wissen warum, genau wie er wissen wird, warum er seinem Volke, dessen »demokratische« Denkart doch sonst so hoch eingeschätzt wurde, nicht die ganze Wahrheil sagt. Er mag darüber schweigen. Um so lauter und erschütternder weiden die Tatsachen schreien Wer noch geneigt sein sollte, he'i den Männern, die ihr eigenes Volk unbesiegt dem Todfeind ausliefern, nach Gn'inden zu suchen, die ihre politische Schuld qeringer erscheinen lassen könnten, der wird sich vergeblich umsehen. Daß i'-gendjemand in Finnland sich Trug-hoffnungpn über die Bolschewisten hingegeben haben könnte, das glaubt im Ernst niemand. Wenn aber Finnen gehofft haben, daß die Engländer oder Amerikaner den Sowjets Einhilt gebieten würden .dann gehören diese Kreise zu den Mitschuldigen an dem Elend, das über das Land kam. Es gab einmal eine Zeit, in der selbst ein Churchill und RooseveU von Stalin als dem Henker der finnischen Freiheit sprachen, in der die englischen und amerikanis'?hen Zei-tiingen voll waren von heftigsten An-■klagen gegen die Vergewaltigung des demokratischen Finnland. Der frühere finnische Ministerpräsident Llnkomies hat im Juli noch auf diese Einstellung bei den heutigen Sowjetverhündeten hingewiesen. Es sei ein Trost für das Land, daß während des Winterkrieges gegen die raublüsternen Sowjets die Vereinigten Staaten ebenso wie Großbritannien das finnische RecJit anerkannt hätten, sich gegen den von Osten kommenden "Tifl Finnlands nationale Existenz bedrohenden Angriff zu verteidigen, ja »daß sie Finnland aufforderten, sich nicht zu ergeben!« Sollte es »ein, daß sich die Finnen jetzt durch diese Versprechungen und Aufninnierungen irreführen ließen? Dann sind diese Politiker genau so schuldbeladen, denn sie haben nicht erkannt, daß es der gleiche Feind Ist, der in Li^n-don, in Washington und in Moskau sitzt. Auch hier war Finnland gewarnt. Im März äußerte sich der Führer über den Vi'ert britischer und amerikanischer Garantien und er sagte denen, die in Finnland darauf spekulierten: „Weder England noch die TJS.\ wirden In der Lage sein, einem siegreichen Sowjetrußland auch nur die geringsten Vorschriften über die endgüTiigen Zielsetzungen zu machen, selbst wenn sie dies wollten Was arnerikanische Garantien betrifft, so hat beutschiand schon nach Beendi-gu'ng des Weltkrieges seine Erfahrungen riamit gemacht. Die feierlich zugesicherten H Punkte Wilsons waren, nachdem Deutschland die Waffen niedergelegt ha^te, vergessen. Was britische Garantien für einen Wert besitzen, ist durch den Fall Polen in eklatanter Welse er-wibsen." Seit diesen Worten des Führers ist nun ein halbes Johr verflossen. Finnland hat nicht auf sie geachtet. So Ist es In sein Verderben gerannt. „Wir sind und bleiben Herren im eigenen Haus ' hatte Ministerpräsident Linkomies noch im Juli geklagt und zum weiteren Kampf aufgefordert. Die ,,Verstdndjgungsr)olitiker" haben den Briten und Amerikanern vertraut und wider besseres Wissen von der Milde der Sowjets gesprochen. Sie trieben ihren Verrat so weit, daß ietzt die Engländer und Amerikant^r die Worte aufgreifen und mit erbarmungslosem Hohn über die Auslieferung des finnischen Volkes an den Bolschewismus hinweggehen. Was bedeutet ihnen Finnland, was bedeuten ihnen die Polen, die Rumänen und was die übrigen Völker Europos. ,,Wehe den Verratenen" gilt für alle, die das Fübrerwort vergessen, daß noch immer im Völkerleben die eigene Kraft der einzige Garant für den Bestand einer Nation ist. Das Kesseltreiben beginnt dnb Stockhohn, 21. September Die durch den finnisch-sowjetischen Waffenstillstandsvertrag mit ganz außerordentlichen Vollmachten und Rechten ausgestattete sowjetische Kontrollkommission für Finnland, die unter dem Vorsitz von Sbdanow steht, ist bereits In Helsinki eingetroffen. Wie nicht anders zu erwarten, setzt dl« sowjetische Erpressungspolitik gegenüber Finnland, kaum daß die Tinte unter dem sogenannten Waffenstill-stiindisabkornjucn getrocknet ist. ein. Die Vermutung, daß die Sowjets sehr bald Vorwänd« finden worden, um sich noch größere Rechte in Finnland anzueignen bvw. größere als im Abkommen vorgese-lien« Gt^biele zu bosetzen, sehe nt sich sehr schnell zu erliillen. In auf fälliger Übereinstimmung werfen die» »Prawda« und »fswestljaK der finnischen Regierung vor, daß sie eine der wichtigsten sowjetischen Bedingungen nicht erfüllt habe, indem sie die Entwaffnung bzw. Goiangennahme der deut-«cheoi Truppen hinautizögojn. Die la.st gl eichlau teoKlen Aiiiklageo deT b©id«n Sow)*ttilütteir loa*«n OMtMi fchldedea, daß hierein wohU'orbere'tetes Kest.el treiben gegeri d e Finnen einsetzt. Es sei bereits Inst eine Woche vergangen, so heißt es in der >>Prawda-<, daß Finnland mit der Entwaffnung der deulschf^-n Truppen hätte heg nnen sollen. Bis jetzt aber sei kein rteiitscher Soldat entwaffnet worden. Fast gleichlaufend schreibt die »Isweslija«, obwohl bereits seit dem 15. September schon eine Woche verstrichen sei, sei immer noch kein einziger deutscher Sodlat entwaffnet oder dem Sowjetkommando übergei)cn worden. ♦ Nachhut^eicchte an der Grenze Ostlich des Raumes von Suomussalmi, einem im finnisch-russischen W uterkrieg bekannt gewordenen Schlachlort, kam pi. an der finnischen Oslgf^enze am Dienstag erneut zu Nachhutgefechtcn mit den Boischcwisten, Die Sowjets versuchten mehrfach, von Uthua nach Jun-tusranta anzugieilen jnd dadurch unsere Nachtruppen zu umgehen. Mit wirksamer Unterstützung durch Geiilrgsartilleri» wurden sie jedoch blutig abgewiesen, so daß unsere Absetzbeweguncrttn waltet planmAfilq Tor «Ich qetieo konntMO. Seite 2 * Nr. 2f 6 * Freita^^, 22. September 1944 MARBURGER ZEITTOO Z\ ^ cl.en ßolschewismus und dem Reich Dl« dea üouvürnements haben beim Bau der Schutzstellungen dfe Wahl getroffen ru Üertlii. im Säpiembei „Quo Vd(M:>, t'uiuiud< ilctil dui dem Plakdi, ü ■ ji:. Kieiii«! üuilüuiijter Ben-gel ebi'i. aü -ut. tiu i«jiKu Klübt.' Dm Fragi; ..V 'XMi dy, Fo.eu?" springt den Voi'- _i ji. .1. ijJon ij iclisain ins Ge-sichl; wüll iiii Lucli weilerhin den an-gloaiin.'r»K..ii :.itn Intcri^sien opfern? Uder zietii llir -s vor, iiuer Land dem BuischfcWiaiiius zu uberciulwurtenv oüer wollt Ihr mciil doch den Oedanken des neuen Hurop.i in liure Vorstellunyswelt einfüg' ri/ Freilich — diese Fragen gehen nit iit mir «ius Cj.;n: raiyoiivernement an, sie kütiiuen m dlloii curupdischen Ländern yesteill wetdon. Doch besitzen sie hier frdijios euie besondere Schärfe. Noch sciiwolen in VVärschau die Trümmer eines Aiifstdudc'S, mit dem das Land, erneut von seinen Antitibern im Stich gelasst-n, die ktzte Moylichkeit vergab, eine Losung im Sinne nationalpolnischen Ehrgeizes zu erzwingen; fast gleichzeitig errichteten die Bolschewisten in Lublin ein Süwjetpolen, dessen unterirdische, schleichende Propaganda seibstversländ-licii auch in das itcstgouvernement, sik-kert) auf dem Doden der noch unter deutscher Verwaltung stehenden Distrikte aber wurde die Bevölkerung zu Schanzarbeiten gegen eben diese bol-•chewistincho Flut aufgerufen. So treten dl« Forderungen aus allen politischen Hlmmnlsrichtungen an den Einzelnen wie An die Gesamtheit heran. Die Frage nach dem „Wohin?" ist die Schicksala-frage dea Landes schlechthin. Der Pole Wührt allerdings nach außen ■ein Gesicht. Trotzdem gibt es Stichworte, die ihn aus seiner Reserve hervorlocken. Das Wort Warschau ist eines davon, und es fällt in diesen Tagen und Wochen häuficer als jedes andere. Die ungeheuren, blutigen Verluste der War-■chftuer Purtisanen-Armee und die sinnlose Aufopferung der Millionenstadt und Ihrer Zivilbevölkerung dürften darum auch den noch bestehenden Unruheherden uiid den Einheiten der in den Wäldern verborgenen ,,geheimen Armee" diü Lust zu weiterer Tätigkeit genommen haben. Von gelegentlichen Zwischenfällen abgesehen, herrscht also Ruhe im Lande .. . und sicher auch das richtige Gefühl, die loi/te Karte preisgegeben zu haben, olino daß die anglo-amerika-nisclien Vorbiiiuleten auf das gewagte Spiel t'inginf)L'n. Schroffer denn je heißt die Entscheidung also: Bolschewismus oder das Reich. Diose Frage aber dürfte trotz aller Hemmungen, die den nationalstolzen Polen gcgenülier der Einrichtung des Generalgouvernements noch immer nicht verlassen haben, klar zu unseren Gun-Bten ausfallen. Dabei braucht man die Wirksamkeit und die Bemühungen der Lubliner Suwjetregierung keineswegs in Frage zu stellen. Mehr als den Mob der Städte und einige verarmte Intellektuelle wird sie jedoch nicht einfangen können. Die Landbevölkerung und die kleinbürgerlichen Schichten der Städte nehmen demgegenüber eine umso klarere EinsIcihiiKi zum Bolschewismus ein, geführt vor allem durch die Geistlichkeit. Der junge Priester etwa, der in der Sonnfagsmesse in der Krakauer Marlenkirche 7u der Menge kniender Gläubiger spricht, kehrt in seiner von beschwörenden Ilnndbewoqungen untermalten Predigt immer wieder auf das Thema Bolschewismus zurück, und fährt man über Land, so hört man von Feldgottes-diensten, die die zum Schanzen herangezogene Bevölkeruntj vor Beginn der Arbeit mit ihren CJeistlichen veranstaltet. Dieses Mitcjehen beim Stellungsbau Klellt sich als das stärkste und ehrlichste Stimmunnf^ciement dar, dem man derzeit im Gcnoralgouvernement begegnet. In ihm spricht sich eine Haltung aus, die zumindest über die Einstellung der Land-bevolkerunn keine Zweifel läßt. Zwar erfolgt die Heranziehung zu den Schanzarbeiten durch eine Art von Dlenstver-pflichlung, doch handelt es sich hier keineswegs inn eine Polizeiaktion. Es wird sogar mit einem bemerkenswerten. xon höchster Stelle anerkanntem Schwung gearbeitet, und dai Bild der spatenbewehrten, an die Arbeitsstellen marschierenden Kolormen ist durch keinerlei Zwangsrequisiten verunziert. Alle arbeiten mit: der polnische Bauer, der mit seinen Panjegespannen zugleich auch einen guten Teil der anfallenden Trans-portaufgaben bewältigt, Handwerker, Kaufleute, die Frauen nicht zu vergessen, und schließlich auch die städtische Jugend. So trifft man allabendlich am Krakauer Bahnhof Tausende von jungen Mädchen und Burschen an, die um diese Zeit mit Sonderzügen von den Schanzarbeiten In die Stadt zurückgeschafft werden. In einer etwas abenteu^üchen Aufmachung — die Fräuleins in. Strandkostümen, langen Hosen und auch ge- stiefelt und gespornt, dl« jungen MAn-ner In kurzen Hosen oder RAubirtivll individueller Kombination — alle aber braungebrannt und sichtlich b«l bester Laune und Gesundheit, kehren sie fröhlich schwatzend zurück, wie von einem Sommertagsausflug, obwohl die Arbeit Im Gelände keineswegs leicht ist und niemand ohne Schwielen entläßt. Auch die Deutschen Krakaus und des übrigen Gouvernements beteiligen sich, soweit ihre sonstige Arbeit es ihnen erlaubt, an den Schanzarbeiten. Das Ge* setz der nahen Front und der Wille sum totalen Krieg haben auch Im Generalgouvernement einen erheblichen Wandel der Lebenshaltung bewirkt Frauen und Kinder sind evakuiert, di« Verwaltung mußte sich zu erheblichen Eln- schrankungea bekenaen Dl« Zurflckg«-blieben«n wohnen zumeist in Ihren Dienststellen. T)ie Lokale halten auf eine pünktliche Innehaltuug . der Polizeistunde und sind nur zur Zelt de« Mittag- und Abendessens besetzt. So findet man nach 9 Uhr abends nur noch we* nlge Passanten auf den Straßen, und auch diese bedürfen eines besonderen Ausweises. Später hallt nur noch der Schritt der Posten durch die stummen Straßen, wie ja die Wehrmacht überhaupt mehr denn je in diesem Krieg das Gesicht der Stadt bestimmt. Der Stadtkommandant führt ein strenges Regime und darf sich rühmen, eine vorbildliche militärische Disziplin aufrechtzuerhalten. Mehr denn je erhält das Leben aber auch draußen sein Gepräge durch Wehrmachteinheiten . . . ein Tatbestand, der ebenfalls dazu beiträgt, die Tätigkeit der Partisanen im wesentlichen auf die Tiefe der Wälder zu beschränken. Vernichtete Luftlandetruppen Der englische Divisionskommandeur mit 2800 Mann gefangen — Starke Feindangrftfe bei Aachen abgewiesen • Der Heldenlcampf von Brest beendet - Harte AbwelirSchlacht um die Karpatenpässe Der OKW-Bericht dnb FOhrerhauptquartler, 21 September Dos Oberkoiumaiido der Wehrmacht gibt bekannt; ' In MitteLbolland wuide die 1 englische Luftlandediviaioo im Raum Arnheim troti weiterer Verstärkungen aus dor Luft zum größten Tedl veraic^itet, der Rest auf enqem Raum zusammengedrängt. Bifiher 2800 Gefangene, darunter der .Divisionskommandeur. Bei Nimwegen stehen eigene Truppen In echweren Kämpfen mit dem aus dem Raum Earuihoven mit Panzeikrätten ufer übergesetzte bolschewistlsohe Kampfgruppen aufgerieben und insgesamt 69 Sturm- und Landung«boote zerstört oder erbeutet. Nordöstlich Warschau UJid am Bohr nordwestlich Blaly-stok scheiterten feindliche Angriffe. Der Angriff unserer Panzertruppen südwestlich Mitau hat trotz zäher feind-lloher Gegenwehr weiter Boden gewonnen. In den letzten drei Tagen wurden hier 4S Panzer und Stnrmgeschütze und 95 Gwchütr« sowie znhlreich« sonstige Waffen vernichtet oder ertieu^et. In Lettland und Estinnd setrte der Gegner mit neu heranfreführten Kräften seine star-cen Anrflffe fort Unspre hfirvorragpnd kSmnfenden Trunn^n zersrhluqen sie durch Cegenannrif^e oder fingen sie auf. In der mm flehen Tage andauernden Abwehrschlacht wurden bisher 60G so- wfetisnher Pan7er vernichtet. * Im Nordabschnitt der Ostfront haben sich die ostpreußische 121 Infanteriedivision unter Führung von Oberst Rank und dfe rheinisch-westfälische 329. In-fanteriiedivision unter Führung von (^berst d. R. Schulze durch hervorragenden Kampfgeist bewährt Bei der Bekämpfung feindllrhoir Penzer zeichnete sich die Panzeriägerabteilung 187 unter Führung von Major Kurze besonders liegen oft Bruders. in Schlapp «toae größeren Auf jedem Fahrzeug liegen übermüdete, von Ihren Einheiten versprengte Soldaten. Seit Tagen ohne Schlaf. Mit bärtigen Gesichtern, fast ohne Verpflegung sitzen sie auf den Fahrzeugen, auf den großen Pontons der Brückenbaukolonnen, aul den Kotflügeln der Wagen Fast jedes Fahrzeug hat einen oder mehrere Verwundete aufgeladen, um sie möglichst schnell in ärztliche Versorgung zu bringen An den Kolonnen vorbei ziehen mit Vorfahrtsrecnt die Sanitätswagen mit schwereren Fällen. Deutsche Flugzeuge werfen Flugblätter mit den neuesten OKW-Berichten ab, die begierig gelesen werden. Neben den motorisierten Kolonnen zotteln die bespannten Troßfahrzeuge, ebenfalls seit Tagen unterwegs. Fahrer und Pferde haben ebenso wie die Männer der motoii-sierten Fahrzeuge harte Tage mit Angriffen sowjetischer Schlachtflieger, Panzer-, Pak- und Granatwerfer-Besch"iß hinter sich. Stumm ujid ergeben trotten die Pferde weiter, stehen ebensooft wie die KL Ann En Was doch ein klarer Sonnentag Voll Glanz und Himmelsblau vermag Mil S'finein Hellten Scheine: Was drüchend auf der Seele lag An dumpfer Angst und dunkler Klag', Weicht der krjatullnen Itelnel Ich hier, an meinem Schreibtisch, sitze wie der Molch in der Höhle. Manchmal donke ich, ich wäre schon nus der Mode, denn die Zeit geht rasch, Kriegsjahre zählen doppelt, und man ist so wenig in Berührung mit der Jugend. Und da schnnben mir dann Soldaten aus dem Felde. Sie haben dies oder das gelesen, kloine Sachen in der Frontzei-Uing, nun h.tken sue ein, und nun »che ich, wie merkwürdig zahe ölch das Leben und das Nachdenken über das Leben auch im Kriege weiterspinnt. über die Mädchen sclireiben sie mir, yber die Frau, die sie sich ausmalen, über das meist sehr ernsthafte Verlangen ihrer Seele nach dem Lebenskameraden, nach der Gefiihrlin. Unwillkürlich nimmt man sich vor, künftig genauer zu schreiben, ernsthafter, immer noch besser und besser erwogen) denn was da draußen In den Bunkern und Feldstellungen heranreift Du schaust empor zum Ätherzelt, Wo Wind die Wolkenfiegel schwellt, Die leichten, schlmmernd-welßcn; Und strahlend wie die äußere Welt Wird auch die innere dir erhellt Von Hoflnung und Verheißen! als künftige Ehemänner, das verdient Ernst und alle Sorgfalt. Ich glaube, das Draußensein mehrt die Sehnsucht nach einem nachher kommenden anderen Leben. In diesem anderen Leben — nachher — soll vieles erfüllt werden, auf das einstweilen gewartet wird. Es sieht aus, als würden die Seelen der jungen Männer dort vorbereitet zu Trägern einer ganz neuen Zeit, und diesmal ist nicht eine wirtschaftlich oder politisch neue Zeit gemeint, sondern eine seelisch neue, eine andere Zelt, eine Erfüllungszeit, Erntezeit aus der Saat, die heute in so tiefen blutigen Furchen ausgestreut wird, überall. Und vielleicht kann ich da — als „alter Mann" — aus der Zelt nach dem vorigen Kriege eine Voraussage hinaussenden für die Zeit nach diesem Kriege; Es wird ein Glück geben, das äußerlich unscheinbar aussieht, denn die kommenden Johra werden schwere Jahra sein, aber es wird ein Glück sein, das innerlich lebt und wärmt und erhält. Gemeinsamkeit, und dabei das Wissen um die schreckliche Kälte und Härte damals. Eben darum wärmt dann innen der gegenseitige Besitzl Man hat es erfahren, mit wie wenig mon auskommen kann GUTE AN Dtr bertlhmte Maler Wilhelm Leibi war ein einfacher bayrischer Bauernjunge gewesen. Einst fragte Ihn in einer Gesellschaft ein dünkelhafter Herr sehr von oben herab: »Ist da« wahr, Herr Leibi, daß Sie In ihrer Jugend Schafe gehütet haben? Man aollte es doch kaum für möglich haltonlt »Freilich ist's wahrl« antgegnete Leibi trocken. »Und Ich habe viel dab«d gelernt. Seither erkenne ich jeden Schaftkopf auf den ersten Blick!« • Dem großen Philosophen Immanuel Kant erzählte eines Tagei ein siebzigjähriger General, daß er soeben eJn bildschönes achtzehnjähriges Mädchen geheiratet hätte und sich wie ein Jüngling fühlte. »Nachwuchs allerding»«, meinte er dann, »kann ich ja wohl nidit mehr erhoffenl« »Gewiß nichtl« nlckta Kant, — »aber befürchtenl« a Als Viktor Scheffel zu vednetn 50. Geburtstage Auch von Bismarck einen Glückwunsch erhielt, dankta er dem Fürsten mit den Worten: »Ein gutes Blatt Geschichte ist mehr als toiusend Gedichte!« • Eduard Künneke, der beliebte Operet; tenkomponlit, mußte Bich einmal die Darbietungen elnea höchst unbegabten Geiger« lohöreB, und wie kostbar jedes Wenige ist, das aber vorhanden ist. Denn aus zwei so denkenden Herzen entsteht eine neue Welt, genau die Welt, die kommen wird und die ersehnt worden ist, denn alles Sehnen ist ein Erschaffen, Felix Riemkaaten T W O R T E N »Nim Meister, wie fanden Sia mein Spiel?« fragte der junge Mamn am Schluß seiner Vorträge. »Oh 1—« erwiderte der Komponist ge-dahnt, »Sie spielen wie Franz Liaztl« »Aber Ldszt war doch kein Geigarl« »Eben!« sagte Künneke. Kaltblütigkeit Ein« aufregende Szene v^mraachbd eiiiat der berühmte Leipziger Patidektiat von Wächter. In seinem Alter, ^chon krank, behandelte er einee Tages in seinem Kolleg daa Erbteil oder, wie e« iji aeiner eäiwäbischen Aufidruckswedse hieß, die Erbportechion. ' Auf eriaunal hdelt er iji aeinen jurlati-achen Darlegungen inne und sagte: »Meiine Herren, merin Puls setzt aus, uiid der Arzt hat mir ge«agl; wenn e« länger Olle eine Minute dauert, so iat der atiigen-bllckUche Tod die Folge.« Und ntm sah er schweigenid auf sein« auf deim Katheder Liegen!^ Uhr. Da« AiuÜtorium war totenstill und blickte entsetzt Uuf den beliebten Lehrer. Schließlich aber fing dieser wieder an zu reden und Mgte ruhig; »Es iacht vorüber, der Puls hat wieder eingesetzt. Ich f-ahre fort, meine Herren: Die aJlgemeiine Brbportschdon verringert sich ailso hier «D atneo Kofxfteil.« motoilsiWrt«« Koloimeu, («h eu Mnailar an, stehen, tagelajig, nächtelang. Am Tag« gebieten di« holMn Baig« der Karpaten, dto r«iz«nd«n Täl«r init dem durchfli«flenden Flufl, cü« DArfar mit der »ich abwartend zeige i'ti R»* vring dem Auge genug Abwechs' lung. Di« Nacht abei ist uei i Kraftfahrer«, Hat schon die ragesiahit an ihm gezehrt, da« nächtliche Dunkel verlangt ungleich höhere Beiexi^^aft und Kraft von ihm. Ünabiässig stieren die Augen in die Nacht, suchen die Um risse des vorderen Wagens zu erkennen Noch schlimmer ist der Kampf gegen den Schlaf, iinmer vrieder wollen dif Augen zufallen. i^^achts bekommen auch die rumäni , sehen Bandengruppen Mut. Da und dorl werden die deutschen Kolonnen beschossen. Sofort ist alles hell wach. Zwei Zentimeter-Flak wird herausgezogen und kleine, schnell improvisierte Gruppen bekämpfen und vernichten die Banditen Häuser, aus denen heraus sie das Ge fecht eröffneten, gehen in Flammen aul Dann ziehen die Fahrzeuge weiter durcl die Nacht. Eines Abends wird an einem Dorf en der Paßstraße Halt gemacht. Von Osten her sollen die Sowjets die Straße au' einem Seitenweg umgehen, um sie ab zuschneiden, vom We^en her sind Ru mänen im Anmarsch. Schnell wird eii Marsch-Bataillon auf dde Beine gestellt um die (Weiterfahrt der Kolonnen sicher zustellen. Soweit es den Soldaten an Ausrüstung fehlt, wird sie von den lang sam nachrückenden Wagen ergänzt Auch Kommandeur und Olfiziar für daf Babaillon «Ind schon bestimmt und zwei Stunden später beziehen die Kompanien bereits die Höhenstellungen links imd rechts der PaBstraße, während noch weiter südlich die Schwei en Waffen in Stellung gebracht werden, die Kompa nieführer mit thren Männern erste Füh lung nehmen und die Sicheningsposten das waldreiche Gelände umstellen, während die einzelnen Kameraden, die «ich vor einer Stunde noch nicht kannten und nun plötzlich die »1. Kompanie Marschbataillon Hauptmann K.« darstellen, »Ich gegenseitig beschnüffeln, schlägt der Kommandeur sein »Hauptquartier« tan Forst auf. Am nächsten Morgen melden die Kompanieführer »keine besonderen Vorkommnl.sse wähsend der Nacht«. Dei Feind hat sich noch nicht gezeigt. Im Schutze der allenthalben aufgestellten Sicherungsbataillone ziehen die Kolonnen Tag und Nacht weiter, über den Paß, viele Serpentinen hinauf und hinab, über die Grenze hinweg nach Ungarn, nach Nordslebenbürgen. In den Städten «ind hier bereits Sammelstellen für Versprengte errichtet. Von der Bevölkerung wird den deutschen Soldaten ein^ herz* licher Empfang bereifet. Während die Kampfgruppen noch hart am Feind liegen und seinen Vormarsch abstoppen, sichern die Marschbataillone den Paß und damit den ungestörten Ablauf von Tausenden von Fahrzeugen und Soldaten. ' Kriegsberichter Fritz Jloinhordt Sowfetj^esetze in Estland dnb Stockholm, 21 September Die Sowjetqesetze werden in Estland — nach einer Associated-Press-Meldung aus Moskau in »Svenska Dagbladet« — wieder eingeführt. In der Sitzung des Obersten estländischen Sowjets »irgendwo in Estland« sei beschlossen worden, ein Volkskommissarial füi* außenpolitische imd militärische Angelegenheiten zu bilden. Ein Uniall Deweyt tc Lissabon, 21. September Der Gouverneur des Staates Neuyork, Dewey, republikanischer Kandidat für die Präsidentschaftswahlen in den USA, wurde bei einem Eisenbahnunfall schwer verletzt. Der Sonderzug, mit dem Dewey fuhr, stieß mit einem Lastwagen zusammen. Druck a VHilag Marburgei Verlags af Druckerei Oe« mbH- VeriagileiluDg Bguo Bauniijartnai Hauptsrhrtttieitung Anton Garschack. beide t» Marliurg a d Drau, Badqasse 6. Cor Zelt fOr AoTRlaen die Preliltite Nt 3 qaitto Aus dem Kulturleben Kapellmeister Franz Traunwleser au: Linz gab beim Einsatz im Rahmen dei Truppenbetreuung sein Leben für Füh rer und Volk. Traunwleser, der in Ober donau und darüber hinaus als Leiter dei . beliebten Traunwieser-Kapelle bckanni war, hatte sich vor drei ^^naten, nach dem er schon im Vorjahr bei der Trup penbetreuung im Westen geweilt hatte noch als 72jähriger freiwillig für dit Truppenbetreuung gemeldet und ist jetzt auf dem Balkan gefallen. Die Universität Königsberg kann it diesen Tagen auf ein zehnjähriges Be stehen ihres Langemarck-Studhims zu rückblicken. Im Zusammenhang hiermit ist eine Schrift erschienen, die Art und Geschichte dieses Studiums erläutert und seinen Geist widerspiegelt. Brief Kapitel gefallener Königsberger Lange marck-Stude^ten leiten sie ein. In Italien fiel der junge Schfiftstelle Hermann Georg Rexroth, der zu den be gabtesten seiner Generation gehörte und von dem neben seinem ersten Buch ,,Da8 Stundenglas", noch ein nachgelassenes Werk, die Essenz aus seiner Tätigkeit als Kriegsberichter „Der Wer^ muthstrauch", vorliegt. Der Oberspiellelter der Oper dei Städtischen Bühnen Kattowitz/Königs-hütte, Dr. Werner Wahle aus Magdeburg, starb den Heldentod. Der bekannte Musiker Manfred Rueti iat im Osten gefallen. Ruetz, der Lehrer am Kleindworth-Scharwenka-Konservato-rium in Berlin war, hat sich verdient gemacht um die Herausgabe von -Lehr-und übungswerken, und war vor allem tätig für die Erneuerung des Spiels auf der Blockflöte« auf der er selbst ein M«l«t«r war. Dir Olfenbart dea Glauhena Glut, Daß neue Kraft und neuer Mut Ans höchste Ziel dich brächten. Wie slilrmt dein Geist, wie Jauchst dein Bluti Ein Sonnentag macht wieder gut Das Leid von hundert Nächten/ Heinrich Anacker NACHHER MAKbURGER ZEITUNG Freitag, 22. September 1941 * Nr. * S.itc 3 Son>t für genügend Futtermittel Den un:er«to n«.-hen Landwirten muß tmtn«r w ed»r auerfutter Kartoffelkrautes nicht mehr auftritt. 9. Ziehe auch die bisher weniger ge-bräuchUcheil Futtermittel zur Füttenmg heran! Hilfefuttennittftl, die una in besonders futterknappjen Jahren schon oft sehr gute Dienste geleistet haben, sind: Roßkastanie, Eicheln, Bucheckern und Abfallobst. — Bekanntlich e'.nd auch gut-gerelnigte Quecken etin durchaus bench-tenawerte« Futterj ebenso ira jungen Zustande auch noch andere Unkräuter wie z. B. Melde, Distel. Brennessel. 10. Verwende in boaooderen Notfällen Im Frühjahr junge belaubte Zweig« als Futtermittel I Gebirge unt^r dem Meer Die größten und die durchs ältlichen Tiefen der Ozeane 4.) wi Eis Bild voa hilfibcreiter Sicherheit! Katneo Augenblioli reifti dai Cetflmmel •nd CtdrAnga auf dan Bahaataig ab und tmmar naua Manzen wenden sich an dia Frau mit der roten MQtie mit Fragen und Wansit> Ivittr f'ie Verüererin, wie e« sich (?^«)rt, difutHrh den Nomen auf die Karte hr^^ieai, «o daß di« Pfiet ilu dTis •wichllcjo rv>kiiment W-ieder zuetellen konnte. SrfiSferhund Ira Krtegseinsatz. In einem Dfirf bei DB«-«au Wirde «n Schäferhund diraMf ahgerdchtet. morrfena r'ite ) noch nicht schulpfl'chtigen Kin- dw ini Kärdergarte«! abzuliefern. r>as treiie Tier «nt'odr'igt s.irh difwer Aufoa^je t.S^rlK'h höchst (per,. ;ml j .ncry»-Wintorhilfswerk 1 . lI f. i- II tjn halon«>cxiniiu:ig Liö.';.i6t .. >d u.a b«-ftjidet sich anter ''in : .e<)e« den Gl» wkemnqe*. d-f» Pr.Mi» , i.'-n Harul-werkem und B^ninton, 'ui r-Ju'jt'^'id uTkd dem Re;clishi?'x;-;l;uiz!Hiiid au< h der deutsche .Sport In <.''-3i 1> t? cn Jahren hatten die Turner und ^ri'^rtler d'ie be-•orvdero Ehre, mit dr-.- urhse in ("er Hand dieses grö ".te *,0, ü ■ Work je weils zu eröffnen. D u qo<,-'ti. li aimei mit gutem, irich stets fttfreim S iia'a:;l-i i'kj I ir dh-i#-Winterhilfswerk, und vv:'* 'er stcli; di< Maniiftrhaft de« dfuj-rh';] ;~,xjrLs 'im Er-öffnunqatage de« 6. Kr •-iri W iiti- h llfc werkfi in einer Front m ; dun Gl t- ■Eningen der Parlüi. In e.iiu>, btu.-ide d orn s>r ist denn je, dfiniit aber riu'.li iür jeden Einzelnen von uns vr-d;l.> htc nrlei flin )0 zuvor, '>ed-rl r . (]■ •. 'n ci-iid wi gewiß, keiner bf vonder( n iinif tur uiLsere SporUer. S o werd n zur Stullt* «ein und das garcint;(-rt bcjix ts dein P. folg ihres » in^ulen E.nhftlrt«. Handballer treten «n Die steirische Handbnllrnei^tersrh'it dia am vorigen SonnlAq In .'Vngr ff qe nommen wurde. si*'h? am '-■.OTnFK'ndcr Sonntag auch »Rapid «-Morbu'-q '.'n Stot Die tüchtige Rnpid-Elf tritt Im e'slen PfHchtsplel gegen d'e KSK Lcoben nn, die nach wie vor zu d'^ e'n«:t'^'en Tl-telanwärtem dei grünnn ^l-'k 7.'hlt Dem Frstauftritt d"r Obrrftcirc in de-Draufitcidt siebt man «chon jetzt m'^ leb hnftem Interesse engraon 7utm1 d durch auc hdas Sportprogramm d"3 So-.ntog'' ein« erfreuliche Erweiterung erführt. < Frauenhandbidl-Melsler ChiliIsspie! Mai-bnrg-Leihni'T Am 2-1 S-viterrv her, um 17 Uhr. tritt die Fi«iien-Ha'idb.in-elf des Riipjd-Marhurg 'wnn Leiim tz In Leilrat?. 711 ernenn F''nien-^^e'sterf h^ftn-spiel an, das einen tempovollnn Verlauf verspricht. In der vinrhiirger Elf treten an: Heritech, V ilp-nt^n. Obl'k, Rp'":ng'^T, Meürhar, Miillgr«, Kolbl, Hein, Srh-ilk, Cerretz und nin*e'1,;chlf^r. Eine neue deiit»,rhe Ja'iresbes'icll or-roichte der Be'-liiier Kiri pi-'e! in Hamburg mit M'n im 810 m-Lnufen. Der Hiimburger T.'if''er¥;, in 1 :,'i5.r) b'she-ri'^er Inhaber Deipi eit, MMiide in 1:57.3 um acht Meter <^Th1'q''n. Edel wurde über 400 m vrvn Hani''iiTMer Srhw mit f^f^.7 .S"kuTKl;'n mir um Bnistbreito be^i''^''^ D-^-r II .n^e.ite holte sich das 100 m-I.fiufen in gonaii 11 Se-kuTvden. Olymp^a*^: "vier H- 'n k>im iiü Hfimm'^Twerfen a'if S'i 04 m. LICHTSPIEL.THEATER □ POr lugindl. nicht luotlati DD Für iMMBdl. untar 14 J. nicht tuoiliiian. ■ÜRB-LICHTSPtELf. Heute IS. 17.30, 10.4S Ulir Fernruf 22-10. Der Ufa-Farbfilm „Immintt«" (Ein deutschei Volkilied) mit Kriitin: ßüderbaiim, CKrl Rnddati. Paul KHn([er und 0er-mana Paolleri. □□ Sondarveril«!-Iiiiigin: Sonntag vormitli^ 10 Uhr, Muntai, DieiistBK und Mittwoch 12,45 Uhr; Uiiitarhllchai Wilier inlt Paul Hörbljer, Fred LIcwehr, Hani Holt, Maria Andtrisast, Friedl C7e-pa. — Elo Interessantes Lebensbild der WalzerkOoiee StrauB Vater und _Söline. _j___ ISMLANADE-LICHTSPIELE. Heule Freitag; BlUck btl Prauen. Ein Wien-Film mit Johannes Heesters, Herta Mayen, Jane Tilden, Lotte _Lang □ LICHTSPiELE IRUNNDORP. Freitag 19.45, Samstae I7.3U, ig 4S. Sonntag 15. 17.30. 19.45 Uhr: Schram-meln. □□ Montai; blt Doniierslag, jeden Tag uoi 19.45 Uhr: Der Ks-aalt und dl« Hac>-ti|«ll. □ ■UROLICHTSPIELE CILLI, Sachsenfel dcrstraUe Spielzeiten; Wochentaf(i 17 und 19.15 Uhr. Sonn und Heier tacs 14.45. 17 und 19 15 Uhr 22. bis 26. September: Um ntun kommt Htrald. Irene von Meyen-dorft, Anneliefie Uhlle, Hans Nielsen, Joscl Siebet. Ein mysterlöter Mordtall' steht Ira Mittelpunicl die-«es interessanten Kriminalfilms. □ FILMTHEATER METROPOL CILLI. Spicl-lelt: W 17 und 19.n Uhr; S 14.45, 17 und 19.15 Uhr. 22 bis 28. September: Otr Mann von dem man iprtchl. Heinz RUhmann Theo Lio-_^n. □□___ LICHTSPIELTHEATER CURKFELD, Spielzeit: bis auf weiteres Wochentags um 18.30 Uhr, Sonn- und Feiertags 10, 15 und 16.30 Uhi Freitac, 22. bis Sonntag 21. September: Dar wilfia Traum Ein Phantasie- und humorvoller Film mit Olly Holzmann, Woll Albach Retty, Lotte Lang und _Oskar Sima. TON.LICHTSPIELE »TAOTTHBATER. Pittau. Spleheit' Wochentaus 17.15, 19.45, Snnnlaes 14.30 17.15, 19.45. Freitag bis Montag Rottn In Tlrtl, mit Johannes Heesten Theo Lln-gen, Hans Moser □ TONLICHTtPIELE „DEUTSCHES HAUS" Peltau. Spielzeit: Freitag 19.45 Uhr, Samstag 17.30 und 19.45 Uhr. Sonntag 15, 17.30 und 19.45 Uhr. 22. bis 24. September; Wann dl« Sonn« wlt-der ich«lnl,'mit Paul Wegcner, Paul Klinger, Brunn! Löbel und Maria _Koppenhöfer. LICHTSPIELTHEATER >ÜFFER^ Vor-flihrungt^eilCT, täglich 15, 17.30 und 19.45 Uhr 22 bis 24. Septem-bei: Dir vorkauftt troOvator. □ GESCHAFTSANZEIGEN ■ 0 H N E N tollte jeder Haushalt alt FrischgemUse Iür den Winter ..einwecken", d. h. nach dem WECK-Verfahren In WECK-Qlttjern einkochen. Mit den „elngeweckien" Vorräten kann die Hausfrau gerade letzt im Krleee fiel Abwechslung In den Küchenzettol bringen Man halte •Ich beim ..Einwecken" Immer genau an die Vorichrilten Unsere „Kleine Lchranwelsung" mit genauen Anleitungen und vielen Rerepten wird kostenlos abgegeben von allen WncK-Verkaufsslel|«n oder gegen Einsendung ' dieser auf elpe Po^t-karte geklebten Anzeige direkt von der üstcrr. Konservenglai-KO RrBiier & Co., Wien 1. Stadlongaiite 5, (OeneralreprKs. der Mark« WECK). Unser Sxolz und unter« «inzige Hoffnung Franz Perz 9«tr«ll«r l>t wb 31. lull 1944. Iii Altar von 20 Jahren an der Ostfront gefallen. 7165 Marbure/Drau am 18. September 1944. ThBiiMt u. ]«hann« Fan, Eltern Für die vielen Beweis« der Anteilnahme, sowie fUr die schönen Kram «nd Blumensnen-den anllBlicb des Hiiiicheldens unsurer nuten ANCOHIA 3ARTL, sowie allen, die unserer Toten das letzte Geleite zaben. sprechen wir auf diesem Wege unteren herzlichsten Dank aus. Bad Radein am IS. September 1044. 3717 DI« trauarndiR Hl«t«rbll«b«ntn. Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme, sowie die schönen Kranz- und Blumen-spenden anläQlich des schweren Verlustes meines lieben Mannes,, unseres Vaters, Bruders, OnkeU und Schwagers lOSEF KOLLHANN, Warkmtl-stcr, iowie allen, die ihm das letzte Geleite gabA, sprechen wir unseren herzlichsten Dank ■US. 7212 Marl« Kollmann und Kindir. Danksagung Für die liebevollen Beweise der Anteilnahme am Hinscheiden unserer unvergeOIichen Frau MARIA WERSEL, Oait-wlrtiti In Marburg nn der Drau, sei auf diesem Wege allen, die uns durch Blumen- und Kranzspenden sowie durch die Teilnahme an der Beisetzung Trost zugesprochen haben, unser Innigster Dank zum Aus- 7253 druck gebracht TleleetQhrt Uber die überaus herzliche Anteilnahme anlSDIich des schweren Verlustes, den wir durch den lud unseres lieben zu früh verstorbenen Galten. Vaters und Schwagers, des Herrn FRIEDRICH TRATNICS erlitten ^aben sprechen wir alen Verwandten und Bekannten unseren Innigsten Dank aus. Auch danken wir herzlichst allen Teilnehmern an) BegrUbnla-se und «Ur die vielen Kranz und Rlumen<;pen(1pn 36S8 Hohenmauten. Sept. 1044. MATHILDE TRA^TNIOO u Kinder. Für die Oberaus vielen Beweise Innleer Anteilnahme sowie die schönen Kranz- und Blumenspend^n anlHBlIch des tchwerefl Verlustes meiner In-nlgstgetlebten Qaltin. unserer Mütter, OroB-. UreroB- und Schwiegermutter, der Frau lER-TA SCHRIIAR ftb. X«tch«l, bitten wir alle auf diesem Wene unseren herzlichsten Dank ent-geeenrunehmen. .1679 PjieridorflSana, Sept. 1944. Die tieftraiiernden Familien: Schrltar, Kfllholi Hrovat und R«kol. 3675 Mta Dl« trau«rnd«n HIntsrIilUktnaH. Tlelhetrübt g%ben wir die traurige Nachricht, daB unter lanlgstgeliebter Oatte, Vater, OroBvater Schwiegervater und Schwager, Herr g Franz Martschitsrh ^ R«alllll«nb«iltt«r, Zimm«rm«|- l| ti«r und HoizhSt)dl«r ^ am Mittwoch, den 20 September, Im Aller von 80 Jahren nach langem schwerem Leiden sanft entschlafen Ist. Das Begrlbnls des teuren Verstorbenen findet am Freitag, den 22. September, um 15 SO Uhr, auf dem Stidtlschen Friedhofe zum Familiengrabe statt. Wlmli^chitra)! am 22. S«p-ttmber 1944. In tiefer Trauer: llliabttli, Qnlttn; Frani, Vlk-lar. Antan und Johann, snhne; Franilska, Maria und Anna, Töchter; simtllche Schwiegersöhne, Schwiegertöchter und Enkelkinder 7250 KLEINER ANZEIGER 1 zu VERKAUFEN j Damtn-Ptaichjacli« 80 RM, Aktentasche 30 RM zu verkaulen. Adresse in der M. Z. 7254-3 ZU KAUFEN GESUCHT"1 Kumpi.Couch« oder Diwan mit guten Matratzen, evtl. ganzes Zimmer zu IC'iufen gesucht. Zuschriften unter ,,R. M." an die M. Z. 7246-4 Modernes Sptlsaxlmmar zu kaufen gesucht. Zuschriften unter „Nur erstklassig" an die M. Z. 7221-4 BEKANNTWACIltiN5 Auf Aiortfnunt des Chefs der Zivil-Verwaltung in der Unlertteierraaik ?ind die Arbeltieittsalzabtfilung und die Reichstretiblnderdlfisistelle des Ar-bclt^antts Marbiirg-Drau an ("Ten nieastagcn und Freltagea blt 21 Uitr, lowle an Socntagei» *«n 9 bis 13 unr für den Parleienvtrkeht zugänglich. Marburf-Dran, am 21 «:?pt 1944. ARIilTtAMT |^^l;BUQO-Drau 3747 Mark, Riticruagsrit iww.• ■TiawKRa.wi.nu, 1,1 ■ X AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN Pahiar-Pamlll«, lolld und aibtittam, gewandt im Urngtug mit 1 Zu7pr<> ds wird sofort aufgennramen. Anfrairn ticl Heinrich Hutter. Klelderlabrik, TricMer-straB«, Uotcrrolweln 71. 37.'i9-S I ZU MIETEN GESUChTI -Maa mitifjf Xltere leaaiUntwItwo sucht bei lieben Menschen gut möbliertes Zimmer nh.ie Bedienung und eigenem Bittzeiit u.d Wische. Zusrhrillen unter „A. J. 10" aa die M. Z. ____72r. »rt'P-c* In firr M. Z 7500.9 I FUNDE UND VERLUSTFI 1 Bund kleinere Schlüsseln verloren. Abzugeben gegen gute Belohnunp; In der M. Z. 7223-13 Virlof«n. Ein brauner Seidcnrock auf der StraOe von Haidin nach Treun. Abzugeben gegen den Tausch eines Kleides. Weingut Motdorfar. Treun bei ^tau. _ _ 3719-13 Ein SehlOtttlbund wurde auf dem Wege von der Narvikschule zum Adolf-Hitler-Platz verloren. Abzugeben gegen Belohnung Marburg-Drau, Llsssgasse Nr. 28. 7262-13 verschiedenes Tausche la trlifmarkan gegen Flsch-leug-Bllnker-Drilllnge. Zuschriften an Franz Slawitsch, Fettau, Anastasius-Orün-StraBe 21 _ 7248-14 Brlllanlrll|«r Achlungl Laut Anordnung des Oberbürgermeisters Ist unser Laden von II—*/il3 Uhr und von 18— i/>20 Uhr geöffnet Ersparen Sie sich den doppelten Weg. Otmar KIffmnnn, Optiker und Uhrmacher, Marburg-Dr. Tegetthofftlra^e 11 7244-14 Wie alllährllctT werden auch heuer Wlldhatlanltn 1« |eder Menge elnge-kault. Sammelttelle; Alolt Arbeiter. Marburg-Drau. Draugasse 5. 7206-14 Tausche Rundfunli«inptln|«r Telefun-ken, 4 Röhren (Gleichstrom), gegen ebensolchen (Wechseltlrom). Seme, BlUcherstraBe 7, Marburg-Dr. 7232-14 Ttusche KUch«nkred«nz Iür einen Spar-herd mit groBtm Backrohr. Marburg. KlrtnerstraS« 13B. 7228-14 KUNn^fACHUNG se für Ernähfunt und Landwirtschaft Reknnnlmachung t*Ttr.. •Intc9ii«('ufi« von Siicisrkartorialn. Wie im Voriahr wird auch keue* dem Verbraucher »ieüer die .UOylichkcit gcbnicn KaituIlC" einiukellern. Die ninkellerung'kartoflcln können entweder beim Verteiler Oller i'ireLt beim Frrcuepr bezncen wert'en Die Fin-kL-llerungimence belrX^t fiii die Zeit von* 13. November I!0 Kg 'c F,irkellerer gegcbon we.den. Die Ausgabe der restlichen 50 kg darf ersi nich AuiruJ vorgenommen v.'cr-den. Im F.rzeuiprVerbrauchcrverkehr sind hei Vollein-ke'lenmg, um einen rwrimaHrren Transport zu vernie' den, die 100 kg Karlo'feln auf einmal zu beziehen Per Verbiauchei, dcf beim Verteiler die Kartoifcin f'ezie'ien wül. hat dtn R'-^vfi'saii'wc's für Snetsekartof-'ein fflr die 50. bis 77 Zulcilune'rerloc'e dem Verteiler hiv llnrstcns 1 nktober 1044 vorzulegen Die Lösung e'rcs E'nkcllcriinc-rhcines unterblcirt ,r diesem Fallf nie 50 kg Kartoffeln s'nd vom Verbraucher für die Zeit vom 13. f^ovembpr 1044 bis 18. MSrz 194!^ 7U be!r!eliCT. T)pr Verteiler hat sSnitliche Wofhenabschnltie für die 1 bis 72. Zuteiliinciperinile nnd vn-i der 73. Ziitel-•nrsrerlnde die Worhenabschnltt»' I und 11 iiisammen- *i'-en(l von dem Bezugsausweit f' Speisekartoffeln ab-•ilrennen Beim PoTue von ElnkPlIeriingskaitotfeln au' Grund eines "^^ugsauswelses für Snelsekartoffoln für Kinder bis zu 'rei Jahren sind die 50 k" auf einmal zu beziehen und •om Verteiler tlmtllche Wochenabschnitt» vom Bezucs-■•.Kswcls abzutrennen. Die flbernnhme der Belleferuna hat der Verteiler turch Aufdruck «eines Firmenstempels auf der auf den '•.'tirsauswels hierfür vorgesehenen Stelle anzuerkennen Der Verteiler hat die zusammenhllp(»»!nd abr^trennten 7.'orhcrahschnitte gesondert von den Worhenabschnitten 'ir den laufenden Bezug dem zuständiger Fmähningsamt Iis lüncs'ens 14. Oktober 1944 einzureichen das über 1ie entsprechende Menge Srelsekaf^lnHeln einen Bezue •chein A. de mit einem E lu kennzeichnen Ist, aussiellt. nie Verbraucher, die beim Erzeuge' die Elnlagerungs-\artoffeln beriehen wollen haben bis tum 1 Oktotier 1944 brer Karlpfausirabestelle den BczuesauBweis für Spelse-kirtoffeln für die 6f». bis 77. Zuteilungsperlode vorzule-Ten. Bei Vollelnkellerung werden von der Kartenausgahe-•■telle sSmtllrhe Wochcnnbschnit'e de< Bezuüsausweises für Spei^ekartofretn ru'smmcnhflngend abgetrennt und den Verb'cichprn zwei Einkellciingsschelne für Ic 50 ke iiisgehündict. Bei TellelükellDrung Ist dem Verbraucher ■in f:'nkel'eriincsscheln Uber 50 ke für die Zelt vom 1,'?, November 1044 bis 18 Mürz 1945 eeeen Abtrennung 'Umtllcher WochenabscbnlPe für die fi9 bis 72 7utpl. 'urgspcriode und der Wochcnnb'chnilie 1 und II der 73 ■'utellunpsperlode von der Karteiiau«eabesteHe ausiubUn 'Ilgen, Hei Vorlage eines Bezugsauswclses für Kinder bis ■"I drei lahren ist eegen Abtrennune sämtlicher Wochen-abschnitte nur ein Finkclleruncsicbeln zu 50 kg auszufolgen. nie Verbraucher haben sich vor Lösung der Elnkelle-ungsecholpe zu vergewissern. daB sie aucti tatsächlich ile Kartoffeln bei einem Frreuger beziehen können. Die FlnUePernnesscbeine müssen vnn den Verbrauchern vor der 1 letening von Kartoffeln spätestens ledoch Zug um 7iig dem Erzeuger übergeben wertlen. Der Erzeuger bat die Flnkellerungsschelne dem zuRtSnrtlgen Ort^bauerntüh-'er zum Umtausch in KontrnllschelTie zu tlherfeben. Bei 7ustetliinf vnn Kartoffeln durch den Frzeueer an den Versorgiing'berechtieten dient der Kontrollscheln als Transportbegleltscheln Bei Selbstabholung lurch den Ver-hraiicher Ist von diesem hr< dei Kirtenstefle eine Be-scheintpunr anzufordern, welche Mente e' auf Grund der abgegebenen Elnkellerungttchelne mitzufOhren berechtlel Ist. Diese Bescheinigung gilt für den Verbraucher «Ii Tranipnrtbcgteitscheln nie Verbraucher sind für die Teil, für die *le Kartoffeln einrelagerl haben, vnnf laufenden Kartoffelbezug ausgeschlossen. In Anftrag«: lat. LBRi«rahaai«a. '/jce w^n» rren alluilci fAecl-ka* Ml» 1*0 in onii'-öy gthe ich wiuuer bucjie £u.r ycaiLiii uu- Kr b-li Uivc C. iiaiiUWctkä- Qic.ätei, uci xicbLn beiUL'in iauycu D.tsaät Ol u^i VVeiKüiait dl» euiu iaireiiptacüt auch tuci bt:.ueii Maiiii zu 4>.euca. »IlIi b.n ye:ipaiu>i, wicViei ich diesiuai euäduuueu uLKuunue.« »Niui, su ciniach isl es neaia bcsiauial tXiCUi uut der Saiiiiueiii6le vun ildus Haus zu gehen, üuerlidupt vveoD nidn den gdnzou Tag s«-awt'r yuaibeitt't hal.« Aber uer htiUo Heller scaaLtelte den Kopl. »Im Gejcnieii, icli licue ui.Ln luuuei witdert wenn itli aucli n ur nit.nen Platz dus-füllen kann, (jc dü im iieuiigon Augenblick wissen iVit doch dlle ganz genau, worum es gelil, da giul jeder von selbst sc.nen leil. üiid oer Kut des Kiiegs-VVJIW ist für jeden Unlersleirer eine Mahnung, der wir alle euenso stiU-schweigend wie sclbsiverstundlich nachkommen. L« ist. als ob unsichtbar hinter jedem Wort, dtis wir füts Kriegs-WHvV sprechen, die halte Stimme eines Soldaten dulklingt, der uns sagt: »Während wir an der Front im scliwe stcn Ringen Bteheti, h'ibon wir unsere Frauen und unsere K i;der eurer Obiiut unvertidut — unsere Kind(?r sollen leben, auch wenn wir sterben müssen.« »Düs waren die stolzen und für ihn »olbstverstcindüclien Worte, d e mir dio" 6er schlichte Sjnnnler, c.ner unter den vielen Tausenden, entgegnete. Und v\'ir sehen im Geiste die tausend helfenden HSndö vor u;is, die sofort zupacken, wenn irgendwo ein Ter orangriff enie Stadt hcimgo-iucht hat, die Unterkunft, Verpflegung und Hilfe für alle die Mon-schen bringen, die ihr Hjb und Gut verloren. Nein — es gibt heute keinen,' der noch einen Augenblick zögerte, wenn ihn der Ruf.zui Spende für dfs K iegs-V/HW eiro'c'.it. Je mehr der Krieg sei-nt m letzten entscho'flo'ulcn Endkampf zustrebt, umso eiitsrhlossener ist die deutsche Hoiuiät im Handeln und Opfern. Neben unporem harten Aiboitsciiisatz, der das Ihunögliche möglich macht, steht die bpferfreudige Si)ende, die übnr unsere eigene Kraft hinaus die Hilfe Im Großen möglich macht. Immer muß ich an einem solchen Sanimeltfirj an eine iiltere Frau aus unserem Mause denken, deren ältester Sohn im Oüten fiel und deren zweiter jetzt in den schwcen Ahwehrkcimpfen im Westen steht. Mit etillem Gesucht sagle s'e hei der letzten Sammlung: nWir können doch hier in «ler Heimat nur arheriten, spenden und wachsam sein — wenig für uns gegen jene, di« in den StahlgewitiGrn dT Schlachten mit ihren Leibern unsere Heimat echütren.« t. Poslzcilungsbczuj^ neu geregelt Die Rei-lispoat lialte bereits vor einiger Zeit die Bezug*7.e ten für die von ihr vertriebenen Zeitungen und ZeUtchnllen verlängert. Inzwischen «ind ein® Reihe von Zeitungen UTid Zeitschiiften stillgelegt worden. Um den Postzeitungs-dienst diesen Veränderungen unzupaasen und weiter zu vcr<»infachen, ist daher der Püst7.eit\ingsbezug vom l. Oktober 1014 ob neu geregelt worden. Von diesem Tage ab können 7 ngeszeitungiin '.m allger.ienien nur noch bei den P3«t-ämtern bestellt werden, die nicht weiter als 100 km vom Cischeinongsort entfernt liegen. Außerhalb dieses lüü km-Kreisot» sind jedoch Besielluiigen auf Gflu:«eitun-gen bei allen rosLiTiitern des Gaue« möglich. Außerdem können Berliner Zeitungen. die niclit Reichszcitungen smd, bei allen Postiindern des Briefleitgebietes 2 (Gau Mark Brandenburg) befitelH werden, «nrh wrjiin diese außerhalb des 100 km-Kreises liegen. TageszoUungeii, d.e in der Postzeitungsliste nicht mit dem Einsch onkungsvermerk »lüO km« versehen sind, (jelten als Re'ichszeitungen iuid kfinnen weiterhin bei jedem Postamt be7,c)gen worden iSOweil sie nicht für neu hirizutietünde ßn/ither gesperrt S'ind. Ebenso w.-> die Keirhsreitungen können ,rr 7 ''s-h'i''eii wf tpib n im ganzen Ri?i'h?gebiot bezogen worden. Der Mon"tshe/ug vom 1. Oktober 1044 nb nur noch für Reicbs/P'-Iim^irn r.uge-Inssen, weh end dit» übrigen Tageszeitungen nur noch vierte'iähilieh bezogen werden können. B'""! der Tlfuslisten'ammhinn lOr da» Krlegs-AN'HVV morgen uPfl HbCTniorn<'n wollen wir unsere innere Kroft beweisen! Wer zu MdriLte g«hen will, muß Irüh UF Ttclit »! Udi lüt ein ditei deuisches Sprichwort. Es gilt besonders für d.e uol.eieier, aber ^uch iur u.e VerbiuU-clier. Wenn m aller Frühe, wenn de Sonne noch nicht heiß ha. unierbrennt, düs Gemüse sdftfrisch aus den Kisten liiid Koibea uns eniyegea idcht, uaun -eilen wir so recht, was uns dti Schoni^m und Gutem durch den Fle;ß der Gärtner und Bauern beschert wird. Und wir würdigen es umsomehr, als das Gemüse heute nicht nur gehaltreiche Beikoat ist, »onde.n ilauplkoiit. Der Wert der pflanzlich.' I, 'iH' « Produkte ist früher vielleicht einmal unterschätzt wuruen. iieui. ...js«. .. was Sie für uns bedeuten. Nicht nur lür die Sättigung, sondern auch für die Ge-aundiieit ,und das Wohlbefinden. Daß die reinen Fleischesser einst an manche lei Krankheiten litten, die auf das Zuviel zurückzuführen waren, wußten wir schon iniaier und die neuere Ernährungsforschung hat uns manche Fingerzeige über die Zuträglichkeit der pflanzlichen Nahrung gegeben, die in dem Abwechslungs-reichtum begründet liegt. Aber erst die Entdeckung der Vitamine hat grundlegende Aufschlüsse darüber gebracht, welchen Nutzen der menschliche Organismus aus der Pflanzenkost zieht, und der gegenwärtige Krieg hat uns das volle Verständnis dafür erschlossen, daß nuf den Märkten nichi mehr nur die Präge nach den leckersten Scten gelten darf, sondern auch die Frage nach Qualität und Quantität. Marburg hat dret Märkte. Da ist zunächst der Markt in der Schmiderer-gs'sse, der von Händlern und Erzeugern beschickt wird, vornehmlich aber von den Erzeugern. Dann bieten Händler die Erträgnisse unseres Bodens auch auf dem Adolf-Hitter-Platz feil und «chließ-lich gibt es noch den Markt auf dem rechten Drauufer in der Narvikstraße für t'rzeuger. Entgegen der Tradiition, et e hauptsächlich den Mittwoch und Samstag als Großmarkttage ansprach, ifit heute entsprechend dem g«steiigerten Bedarf dafür gesorgt daß alle Tage gute Versorgung becteht. Man hat die Händler und Erzeuger in Grupf>en eingeteilt, die mit der Belieferung dei Märkte auf eine'a besonderen Tag verpflichtet sind. Man erreicht danvit, aaß erstens den Haushaltungen da« Gemüse täglich frisch zu-gefüh t wird und will außerdem den einkaufenden Frauen das Schlangenstehen nach Möglichkeit erspare^n. Es hat also jeder Belieferer seine besonderen Markttag® und es wird darauf gesehen und der Boliefere' mit allem Nachdruck daz^u veranlaßt, daß er seine Tage auch pünktlich und gewissenhaft einhält. Schon der Kontrolle wegen, denn »eine Anlieferungen werden genau verzeichnet. Jeder Erzeuger hat ein Ablieferungs-Jahressoll, das ihm vom Ernährungsamt vorgeschrieben ist und daa er erfüllen muß. Was er zum Verkauf auf den Markt bringt, wird ihm angerechnet. Die Jnh-ressumme ergibt srlch dann aus «einen Anlieferungen bei den Bezirksabgabe-stellen, bei den Gaststätten und auf den Märkten. Der Anreiz für die Erzeuger zu möglichst reichlicher Beschickung der Märkte besteht in dem Anfall des 30%-igen Händlergewinns. ,Die Erzeuger, die di« Markte beliefern, «ind meistens die Gärtner und die GroOgärtner, unter denen sich auch bulgarische GArtner befinden. Der Tagesdurchschnitt dea- Gesaimt-anlieferung betrug in der Hauptgemüse-zeit rund 3000 bis 4000 Kilogramm, doch hat e« Tage gegeben, an denen rund 10 000 Kilogramm angeliefert wurden. Das sind dann die Tage, die von den sorgsamen Hausfrauen dazu ausgenützt werden sollten, 6ich für den Wmter, wenn statt des Gemüseüberflusses Knappheit herrscht, einzudecken, wa« sie hoffentlich auch bereits getan haben. Die Mahnung kann nicht eindringlich genug an alle Haustrauen wie auch an die Gaststätten gerichtet werden' sorgt vor, treibt Vorratswirtschaft für die »mageren« Tagel E« gibt der Koni.ervie-rungsmethoden so viele, die sowohl die Quantität wie die Qualität des Gemüses erhditenl Wir wissen ja auch, daß die Mengen auf dem Markte an die Haushalte rationiert nach einem bestimmten Rechnungsschlüssel je nach Anlieferung abgegeben Verden. Die Grundlage für den Einkauf ist der KohlenkartenaUsweis. Ab^r den Hausfrauen sind ja auch die E ntezeiten der verschiedenen Gemüsearten bekännt, der Gurken, Paradeiser (Tomaten), der Rüben und der anderen Sorten. Darauf soll sich jede füreorgliche Hausfrau einstellen. . In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, daß für die «chwangeren Frauen und die kinderreichen Familien die drei Sonder-Gemüseverteilungsstellen eingerichtet sind, die die ganztägige Versorgung mit Frischgemüse ermöglichen und ' eich ausgezeichnet bewährt haben. Der Marktbetrieb wurde dadurch wesentlich i entlastet. Die Marktzelten beginnen Im allgemei- ! nen um sechs Uhr, verändern aJoh aber ' natürlich j« nach Jahreszeit. Für den : Belieferer heiRt es deabalb wirklich, ) dann, wenn früh die Hähne kr&hen, sich für den Markt ru rüsten, damit der ewig hungrige fi^agen der Stadt gefüllt werden kann. Julius Witte Leben smittelk arten iür Umquartierte Von zuständiger Stelle wird noch einmal auf die Verpflichtung umquartierter und abgewanderter Volksgeno«sen zur AbniBlriunq bei den Kartenstellen hingewiesen. Nur wer sich pünktlich bei der bicherigenKartcfistelle ab- un-d bei der zuetändigen neuen Kartenstelle anmeldet, kann damit rechnen, daß «eine Versor-qong mit Lebensmitteln und gewerblichen Erzeugnissen gesichert wird. Bei der Abmeldung müssen etwaige örtliche Dezugsnusweise zurückgegeben werden. Die Voikfigp.noseen dürfen ihre Lebensmittelkarten und sonstigen Bezugsbe-rechtigungen nur in den Orten empfangen, in denen sie «ich tatsächlich ständig oder doch regelmäßig überwiegend aufhalten. Das ist für die Umguartierten und Abgewanderten der Aufnahraeort. Der Grund der zui Umguartlerimg geführt hat, spielt d-abei keine Rolle, so d*ß auch für solche Volksgenossen eine Aucnahme nicht iuge«tanden werden kann, di« mit ihren Betrieben oder Dien«tstellen verlagert worden «Ind. Da der tatsächlich« Aufenthalt entscheidet, i«t es auch unbeachtlich, ob jemand etwa in dem bisherigen Ort seine Woh-nunff beibehält oder hin und wieder, zum Bftitpiel zum Wochenende, seine Ange-hörioen beeiirht. Bei der Anmeldung ist I der KarteTHttello die polizeiliche Anmel-j debescheinigung mit vor7uwel««n. Dienstappell der KrelsfDhning Pettau. Ereignisreiche Zelten verlangen häufiger ' als sonst üblich Besprechungen der ver-antwortliclYKi Männer. So berief der ; Kreieführer^on Pettau, Pg. FritK Bauer, I 7iim zwiiton Male in diesem Monat am I 19. Septemher rt'e Ortwiruppenführer zu I einem Dienstappell zusammen, um ihnen j WP'isunnen filr die vordringlichen Auf-I mben der nftchsten Wochen tu geben. Mit grrtßter Eindringlichkeit wurden ?)uch alle anderen Fragen, die mit den F'nriehungen zur Weihrmacht, der Ab-lloferimg u<5w. zusammenhangen ,behan-delt. Vor*>"rt der Arhelt^frende. Wenn In dfp^pn Tanen und Wochen die Frauen 7nm Kr1»*fff!pinsat7 aufgerufen werden, Vätiti Marie Ccdes, eine 871ShrIne *?rhnp1d^rin aus Kirchwaldsede, Kreis Rot-nbu'-g fN1ederlau«1tT\Ihnen als ^''or-blld nelten. Sin flht n'rht nur trot* thrps hoben Alte'-« nach w'e vor Ihren Beruf aus, sie g(;Jit nicht nur tu Fuß In Narb-b^ro^te. um flort tu nAh^n, sondern s^e ^rhpltpt «e't Ihrer K'nHhelt auch nur mit r'er rerbt»>n Hmd. da die linke vr-inrpTi b^t In 7^bl''e1rbpn r>ftrfprn der TTTTI- gegend hat «le so mancher Bauerntochter die Aussteuer zusammengeschneidert. Dabei hält sie trotz ihrer 87 Jahre nicht nur ihre eigene Wohnung selbst in Ordnung, sondern ist auch sonst geistig und körperlich überaus rege urid nimmt großes Interesse an allem Zeitgeschehen, vor allem auch an den Kriegeereignissen. let es doch schon der fünfte Krieg, den sie miterlebt. Von der Universität Graz. Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat den a. o. Professor Dr. Friedrich Hecht, der mit Vorlesungen aus »Mikrochemie und Geochemie« an der Technischen Hochschule und an der Univers-ität Graz beauftragt wurde, der philosophischen Fakultät der UniversitÄt Grax rüge wiesen. Gleichzeitig wurde Professor Hecht *imi Direktor des Institutes für Mikrochemie nnd Geochemie der Technisohen Hochschule In Graz bestellt. Ein Vorschlag: Pedernsammeln. Wenn man heute den Weg durch unsere unter-ateirischen Dörfer nimmt, finden wir viel wertvolles, aber leider unbeiachtetes Gut, die Federn von unserem Pedervieh. Besonders die kleinen Wassertümpel, wo sich die Gänse des Ortes 'hr Stelldichein geben, sind ein begehrter Sammelplatz. So kam eine Führerin der Jungmädel auf den Gedanken, die Fedemsaminlung mm regelmäßig zu betreiben, nachdem sie bereits gute Erfolge ai^zuwedsen hat. Viele Wenig machen ein Viel, berichtet uns das Mädel freudig, und sie hofft, daß im Laufe der Zeit manche« Kopfkissen für bedürftige Familien herauskommt. Zur Nachahmimg empfohlen. Todesfälle. In Marburg verschied die 70jährige Buchenlanddeutsche Karoline Krawania. — In Tragöß starb die Orts-gruppenführers- und Schulleitersgattin aus Marburg, Pgn. Karla Petz, geb. Fleg, UBfall. Dem 32jährigen Schlosser eines hiesigen Betriebes Stanislaus Arsenschek lu der Wumikgase 16 in Marburg fiel eine Hebewinde auf dea Rücken, wobei er sich Verletzungen zuzog und In« Marburger Gaukrankenhau* eingebracht werden nufite. Bewirtschaftung der d ef jährigen Apfelernte MSt Rücksicht darauf, daB die Apfel-ernte im Deutechen Reich im den neisten Erzeugergebietea sehr gering auagefallen ist und die in Steiermark zur Verfügung stehende Ernte i« Ausoiaf einer Mittal-ernte auch den bevorzugt zu Versorgenden in anderen Gerieten de« Reiches zur Verfügung gestellt werden muA, muß die Apfelernte Steiermark« etreng bewirtschaftet werden. Alle Apfel sind bis auf eine geringe Menge für den Selbstbedarf abliefertingspflichlig. Eine Abgabe von Äpfeln an Verbraucher darf nur In der eigenen Wohngememde m einem bescheidenen Auamaß erfolgen. Ein Verkauf an ander« Verbraucher ist verboten. Solche widerrechtMch abgegebenen Apfel werden beschlagnahmt, sowohl Erzeuger wie Verbraucher werden bestraft. Der Erzeuger darf Apfel nur an seine engsten Verwandten, Eltern, Kinder und Geschwister, innerhalb der ihm für die Selbstversorgimg zustehenden Menge versenden. Jeder Versand von Äpfeln erfordert eine Genehmigung, Weder die Bahn noch die Post übernimmt Sendungen von Äpfeln ohne Beibringung einer Transportgenehmigung in Form einer Versandmarke, die der Erzeugei bei der | zuständigen Kreisbauemschaft anzuspre- ■ eben hat. Auch als Reise- und Hand- . gepäck dürfen Apfel nur mitgenommen we don, wenn eine solche Transportmarke vorhanden ist. Durch Zugskontrollen wird die Einhaltung dieser Be- stimmungen überwacht und Zuwiderhandelnde unter Verfall de« mitgenommenen Obstee bestraft, Die Verwendung der Apfel zur Herstellung Ton Most ist verboten. Dazu nüsaen in erster Linie Birnen verwendet werden. Nur dort, wo Birnen ndcfat vorhanden sind oder nicht bezogen werden können, dürfen Apfel mindester Güte, Palläpfel uew. zur Herstellung von Gär-fflost im beacheidensten Umfang verwende«! werden. Ein Abverkauf von G&r-most vor dem 1. November 1944 Ist verboten. Es darf daher auch weder der Gastwirt noch der Letztverbraucher vor diesem Zedtpunkt Most beziehen. Für Obst aus HausgArten, Schreber« gärten gilt die Ablieferungsverpflichtung Tbioht. Dieses Obst kzum vom Erzeuger selbst verwendet oder Innerhalb der Gemeinde an Verbraucher abgegeben werden. Für den Versand desselben galten jedoch dieselben früher genannten Be-stimm-ungen. Es muß daher auch für diesen Versand eine Genehmigungemarke beigebracht werden. Diese genannten strengen Bestilmmungen imd e^schnei-denden Beschränkungen Im Verlcehr mit Obst (Apfel) rlnd notwendig, um das wenige im Reich vorhandene Obst gleichmäßig auf die wichtigsten Verbrauchsplätze zu verteilen, wo es in erster Linie den Lazaretten, Kindern, werdenden und stillenden Müttern und Kranken zukommen muß. TAPFERE UNTERSTEIRER Aus der Ortsgruppe Marburg V, Kreis Marburg-Stadt, wurden die Grenadiere Anton Frank und Josef Platowschek mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Aus der Ortsgruppe Thesen, Kreis Marburg-Stadt, erhielt Soldat Josef Koren das Eiserne Kreuz, II. Klasee. KrieiKaverletzfcr hilft Kameraden Ein Kriegsbeschädigter hat in monatelanger Arbeit einen Kunstarm konstruiert, mit dem es ihm möglich ist, alle Arbeitsvorgänge in der Landwirtschaft zu verrichten. Der Kunstarm unterscheidet sich für den Laien nicht viel von den gebräuchlichen Armen aus Holz- und Lederteilen, doch bringen die bewegliche Schulterklapp« und der ebenfalls bewegliche Ellb^en es mit sich, daß der Arm niicht «teif und unbeholfen wirkt. Er giibt jeder Bewegung nach. Weiterhin kann der Stiel jedes «erienmäßig herge' stellten Gerten- und Ackergerätes in einen eigens dafür erfundenen Ring eingeschoben werdeni eine Schraube »orgt für festen Halt. Mit großer Sicherheit wird der Spaten in die Erde gestoßen, ein Karren mit zwei Zentner Sand angepackt und fortgefahren, werden Pferde gefaßt oder Garben aufgenommen, schwere Eimer getragen, kurz alle bäuerlichen Arbeiten ausgeführt, blesfe SpezialVorrichtung karm zurückgeschoben werden, wenn siie bei anderen Arbeitsgängen stört. Natürlich liegt auch hier wie bed fast allen Kunstgliedem ein gut Teil des Erfolges am zähen Willen de« Behinderten, die Behinderung zu überwinden, Technik und Erfindergeist kennen die Weg« weisen, da« Zdel aber muß jeder selbst erstreben: wieder vollwertige Ar1>elt Zu leisten. » Alles Licht ausl Alle'Beleuchtungskörper müsaen bei Verlassen der Wohnung nach Fliegeralarm oder öffentlicher Luftwamung zunächst an den zugehörigen Schaltern ausgeschaltet ' werden. Außerdem ist die Hauptfiicherung der Wohnung zu lockern. Bei strikter Durchführung dieser Maßnahmen wird nach menschlicher Voraiissicht ein selbsttätiges Aufflammen des Lichte« durch Erschütterung von Bomben vermieden, die in der Nähe einschlagen. Es empfiehlt sich, diese Maßnahmen voiforglich auch dann durchzuführen, wenn man vorsus-sichtllch erst nach Eintritt der Verdunk-lungecceit, z. B. von einem Besuch, in «eine Wohnung rurückzukehrra beah^ sichtigt. Aus Siodi und Land Windischdorf. Dae Standes&mt Wln-dischdorf, Kreis Peitbau, meldet für die Woche vom 11. bda 17. September eine Geburt (Friederike Tbereei« Betratsch). Pragerhof. Im hohen Alter von 81 Jahren atarl) In Unterpulsgau Prau Marl« Orthaber. Cilll-SchloBberf. Den Eheileiiten Franz und Angefla WodnÄk, woh/nhAft Strtrer-gösse 18, wurde als 8. Kind ein Sohn geboren. Die Eheleute Alexander und Maria Pucher, woJmhaft StelrergAsse 8, ga.ben ihrer neugeborenen Tochter den Namen Gertraud. Uber 300 Heildengräber wurden von den Fratien der Ortsgruppe Schlößberg hergerichtet und werden weiterhin gepflegt und reingehalten. — Die erste ffiniochektiion des Amtes Frauen let beredte beendet. Es folgen ntm weri-ter« Einkooharbedten, darunter auch für dK« kreieeiganan Lazarette und für Tl-roJ. — Der 20 Jahr« alte Gottfried Ko-schetz aus Gmünd ist in eineän Wiener KrankenihauA «atinen VerlftTungen erlegen. — Johann Doberschek, wohnhaft Tücheimstraß« 4, hat Fräulein Mioria Tischotz geheiratet. Lelbnitz. Kürzlich fand In der Dienststelle der Ortsgruppe Ledbniitz-Nord drie Ehrung des Altp^rteigenonsen Hans Sclunidt, der die Ortsgruppe kommissarisch führt, anläßlich seine« 60. Geburtstages statt. Kreieleitenr Tomiflschitz übermittelte persönlich sein« Glück>vün-•che, desglerchen für die Ortsgruppe Organitsntrtomsleiter Ott und für die Frauenschaft die Ortsfrauenechaftsleite-rin Helnold. Pg. Schmidt war schon in der Vertwtezelt für die Partei und in der SA eifrig tätig. Nach dem Umbruch war er zwed Jahr« nationalsozialistischer Gemoiinderat. — Im Leibnitzer Lichtspielhaus wurd« ein Großkonrert dies HJ-Bannmusiikzuqea unter Ledtung von OberfeldTneister Neukrrchner veranstaltet, das einen jgroßen Erfolg hatte. Es wird verdunkelt von 20 bis 6 Uhr! Die Mädchen TV 11 28 in der / vJL ROMAN VON E M MUN GENAST Nachdrutksrccht. Wilhelm Heyne Verljß In Dresden NrTch oir.- r V/otlo bo.rann Grulnin zu flü.sl rn tinrl sich nn M.im Srhiiltrr hochziuölrr'n. Rii'v.V i ti fff C!)tfrir(l d untoii in t ^u, \1 ti-i. S:(» wirr! ihn wic'ier fichvr kluh üiff'VP Sie i-n htc U.iwQ und d'a;ikGl n slrh h nein. Cipstern a' onil h.it f;io Im ticir!,'. vorr'i kt cje-mnrht, .Viiiii't Si'' hn1 ihm vnrn^' '■"h''ir;'."i. d-.iß er oip auf .I m im Kui^p-i-k abkü^^^on ^■■ll ii", ! hat 'iher. wie s o es j-i immer tut, gliiirli cilles w fslpr r.o ver-d irbrn, dnO er e« cMr nicht m^ hr wa-g:-n f!u'"ftr. l'rid dtum lul fi o Friedrich Wilholm innn(.^r7ii qol'>bl und vrrti»i ! »jt.« »Sie hat den Fricwlrch W.lhelrn doch gem.« »Oh, sehr, M imal Ich w?iß Sie zltterto vor Auf i nma, ii- !■ f'f-r S«'l'il-deruiigfn m ! ir^hfe, die ihr !i; ink-i hf ut»^ nof ht im P.' -t (]! iP': n ImUc Bi'nkrt hatte ihr dm t (fm Ab'iüfsivi ui.d mit dem (sforWei' lr>n A'cai cr'kl.lrt und hriltn l >h,'iiu>l, d-i^i M )'> lls ; 'irl^h'-n bf rn Kü;i.-.»;?i im N.i-"'-- «"i Ii' •'.m il g. !-cn Ko ncr vor \V;inv-> h."ii< rn Sir» h itte r>w h p- fn.''is von Ot-fri' d ku'ispn 1 '';f"i uttd hat d .0 Friedrich WiUvfclro« Mund bt'st iiuut lütlit nach Tabak rieche und daß er s'cherlich noch v-el aufgere^or beim Küßsen ails Olfrifxl «ei. überhaupt gebe rs nichts SrhöT)pr<^ auf der VVelt als solche Auf-rrqungoTil« Die Mutter lächelte. »Bionka ist uuver-bets^iprlich.« »Aher ich habe sie schrecklich gern, Mnmn.« «Diiß verdient sip auch, mein K nd.« Gudrun ru'.echto noch höher hinauf un.! beiührte nun mit Ih^rm ^rhwar-'en Srhopf die Wanne der Mittler. 'Dich h die ich ü^ier noch viel rp"i?r, M-'m«!«, fliii'.tprio f'o und verstummte, da nun voll'oncndt'fi Klavierf-piel mus fVm '^cn-5tr>,r hriUte. Es war ein vle'h-i'id'qps S;ück. d.is die Schwertern elnrieübt h.it-tfn. Al-er c'a das Spiel ffleich w oder atn-f;el>:fe ben<"nn Gudrun von neuem. '»Ot-fr><1 kinn Gi.hr|ple doch n'cht -/wingen, sri le Frnu zu werden. Oder dnrh?« »S e wird fich nicht /wiinoii Indien.* »Dis dr*rf alicr doch ein M.inn gar nicht. Oder ricnh''« «So eLwos tut ein Miinn überhaupt nir ht.<* »Aber Otfried versucht og f'och. B <»n-ka hot es mir g«iü(]t, und «le weiß es von St.-fnaie.« »G.-J'riole Kißt sifh ruirlit zwin,oen.« »W.TMiru vc'taUf ht < r es drnn liber-hinipt, MimaV« »IVii? kiiniKn nur fKibrlrle und Ollricl wiis.'^iii, m n K'T-d. Untl tia wir k(-in Recht hal.;-u, sae iu Irüjvii, so miiftsen wir oben warten, bis Siie selbst davon zu sprechen begfinnen.« Gudrun stre'chelte die Hände der Mutter, hörte plötzlich auf, erhob sich und ging aufgeregt umher. Sie bog e'nmal den fp'nen Körper nach vorne und streckte eich he'm Schreiten in den Zehen. Dann kehrte sie wieder zur Mutter zurück, »Mama, dia« ist aber sehr kläglich von Vetter Otfried.« Sie wollte noch etwa« sagen, brach aber ab und lauschte. Aus den Sailonfenstern rauschten rasche, mücht qe Akkort'e ,vom taktange-benden Diskant des Organisten begleitet. Es war eine feurige liimskij-Korsakow-sehe Sonaline. Die Spielerinnen mußten ihre letrten Kräfte hergeben, und mit 'mmer durchdringenderer Stimme gab der Organist das furiose Tempo an, das während d»"« nanzen Stückes mit maschl-nenMleirher Genauigkeit durchgehalten werden mußte. Man hatte Visionen von di.lil'nstürmendea Reitergrschwiidem, von unq; hotiren Räumen und Kathedralen, über denen es wie in e nem Weltgewittor dah nbriHiste, in übermächtigen Demonstrationen. Und dfinn drangen Jub«?l-schieie aus d»» Fenstern. Zum erstenmal hatte die Wief^ergolve geklappt. D<4r Organist erfirhi°n im Fenster, wischte s'f h den Schweiß von der Stirn und verneigte sich gegen Gabriele und Stefanie, die mit hochroten Köpfen und lachenden Müarlern n'^ben ihm standen. »Wu-bivn-derbarl« meckerte- er, »G »nz wu-himrier-barl« Gudrun rang die Hände, »Schade, daß Bianka nicht da i»t, Mama«, flüsterte sie entzückt. Indessen lag Bianka Uth in der Au. Und der Vetter saB hinter ihr, Ihre Gef'anken und Empfindungen wa-reii im Augenblick nichts weniger als freudvoll und lustig. Der Vetter hatte sich gerade einen Scherz erlaubt, der sie maßlos erbitterte. S'e kehrte ihm den Rücken zu, keuchte und wart ihm über die Schulter zornfunkelnde Blicke zu »Du, ich springe auf, trotz allem, luid kratze dir die Auqen ausl« keuchte sie. fcGib mir das Trikot sofort her!« Tränen schössen ihr aus den Augen. »Und du sagst noch etwas ^■iber d^e jungen Bur-schenl PfuU Gib mir d^s Trikot.herl Ich springe sonst auf und zerkratze dir das ganze GesichtU Aber sie wagte es trotzdem nicht, aufzufipiIngen, da man sie vom nahen Zeltplatz gesehen hätte. Gegen fHe E ns:*cht von den Höhen links und von den Weinbergen rechlK war sie glücklicherweise durch Kopfweiden und Büstho gedeckt Es war ihr vollkommen unverständlich, wieso es bei der kleinen Bdlqerel moolich gewesen, daß er ihr d^as Trikot vom Leibe halte Ziiehen können. Er hatte sie bestimmt in gemt-insler Weise getäuscht. Währenid de« Balgens war diis Tiikot plötzlich heraibgerutscht. Die beiden fests-tzenden Dnickknöpfe der zweimal gf^kreuzten Schulter- . un,d Rücken-bdiuler waren plötzlich aulyespruagon. Für gewöhnlich trug «ie nicht die^'cs bessere, «ondern ein einfaches, schwarze« Trikot. »Halt, Otfried«! hatte sie gerufen, »Du hast die B'inder aufgerissen! Hall!« Und währeUfl sie lihm sofort den Rücken zugedreht, halte er gemeint: »Hier nimm die Ränder!« Doch, als sie nach ihnen greifen wollte, hatte er da« Trikot mit einem Ruck nach unten gezogen, hatte gelacht, war nufgestan-den, ohne weiteres im Griise aufgestanden, und hatte das Trikot bis hinunter an die Fü.ße gezogen. Da «;e sich ins Gras niedergelassen hatte und «ich nicht herumdrehen, nicht aufstehen und fortrennen konnte, hatte er es gor Vetter s,Tn mit lustig zwinkernden Augen hinter ihr. Jetzt begann es in ihr zu rasen. »Dui, keuchte sie wie von S nnen, ^>wenn Moralprediger und Kle n1<)k(iili)krä"ier Witz« machen, dann weiden «le glr*^'ch m.ißlos gemein!« Sie trommelte mit den Fctusteii In der Luft hcimn. »G'^f cI-,« Tiikot her! In der nSchsten Sekunde schreie ich um Hilfe!.' Endlich erklang fcuiiie SUuiind.