PrSurmieraUonS-Prcise: Fitr Laibach: Vanzjithrig ... 8 fl 40 (r. Halbjiihrig ... 4 20 „ Bierteljiihrig . . 2 „ 10 „ Mouatlich . . . — „ 70 , Laibacher Redaction: Bahnhosgaffe Nr. 132. M i t b c r Post: vanzjahnq. . . 11 fl. — Halbjiihrig ... 5 „ 50 Liertcljiihrig . 2 „ 75 'r. Wr Zustellung inS HauS vier-teljiihng 25 tr., monatl. 9 ?r. Eiuzelne Nummeru 6 tr. Krpedition- & Znkcrste«. Burra«: Tongretzvlatz Nr 81 (Buch-handlung »on Jgn. t>. R!riu» mayr & Frd. ŠSambag.) Zn'crtioncpreise: Fiji die cinspaliige Peiiizetlr k 4 fr., bet jiecimatiflet Em-(chaltmig a 7 fr., Mnma'iget a 10 fr. g-.ifrri'onvOfmffl jrbcfrral 30 fr. Bn grvtzeren Jnftralen anb dfterer Einschallung ftitfprt* cheiidcr Rabo t. Nr. 124. Anonyms Mittheilungen ottben nicht beriickstchligt; Manuscripte nlcht zuruckgesendet. Lamsta-, 31. Mai 1873. — sTZchrgan^ Die nachste Rummer erscheint der h. Pfiugstfciertage wegen am Dinstag. Ter Klerus wib die StaatSgrundgesetze. Untcr ben Foderalistcn flibt cs nicht wcnige zwor ubcrzeugung^schwache, abet im Grunde chr-liche Leute, deiicn cS bci ihrcm Hinneigcn zur Fahne der ^undamentalpolitiker vvr allcm darauf ankam, ein Staatsgebciude aufzurichten, welches alle aus-einai'dcrslrebendcn Elemente dcs Reiches umschloh, Lenen das ncch vvr kurzem viel misbrauchte Schlag. wort von eincm „vvllftandigen Reichsralh", der dutch den Foderalikmus erlangt werde, gewaltig imponierte. Wenn diese braven Leute, aber schlcch-ten Politiker, die sich durch die Gaukclcien mtb Jong-leurtitnfte eines Hvhenwart und seiner Gesellen eine zeitlang sesseln lichen, die Erscheinungen unseres politischen Levens seit dem Sturze der Aus-gleichspolitik, inSbesondere die Umwandlung, welche die Turchfiihrung der Wahsresorm in den Anschau-ungen ihrer soderalistischen Bundesgenossen bewirkt hat, naher inS Auge fassen, so miissen auch siemit hoher Genugthuung auf das vom bisherigen Rumpf-parlament Geleistete blicken. Sie, die cincm vollzah-ligen Reichsparlamenle zuliebe kein Bedenken tru-gcn, den Staat in Triimrner zu schlagen, tint dann tin Zerrbild der ursprunglichcn Einheit herzustellen, vtussen mit Befriedigung auf das Wunder blicken, das die Wahlreform, der ausgesprochenste Gegen-satz der Fundameritalartikel, mit einem Schlage bewirkt : die ungeschmalerte Erhaltnng der staatlichen Einheit und dazu die Eimgkcit aller in der Theil-nahme an dem Berfassnngsleben. Es gibt keine Par-tei mehr von irgend einer Brdeutung im Staate, die jetzt es noch wagen diirfte, mit der ausgegebe-nen Parole von der Nichtbeschickung dLs Reichsrathes vor die Wahler hinzntreten. Der osterreichische Ge-danke ist durch den soderalistischen Hexensabbath der Hohenwart'schen Zeit noch nicht so weit ausgetilgt wordeu in den Herzen der Volker, doh nicht die Erkenntnis von der Nothwendigkeit des Zusammen-haltens allgcmach wiederkehrte und die Ueberzeu-gung sich Bahn brache, dah nur in einem unmit-telbar gewahlten Volksparlamente der Reichsgedanke zum Ausdruck komme. Wer ein Oesterreich iiber-haupt will, behalt gegenwartig diesen Centralpunkt gemeinsamen Berfassungslebens, wie ihn die Wahl-resorm geschafsen, nnverriickt im Auge. Dorthin werden auch diejenigen Klericalen, die der Aerger um die eingebuhte Herrschast, der Trotz beleidigten Selbstgesiihls oder der Hah gegen die moderne Jdeenwelt dem Staate noch nicht ganz ent-frcmdet, ihre Vertreter seoden, zwar nicht in die Reihen der Versassungspartei, denn zwischen dieser und den Klericalen gahnt ein Abgrund in den reli-giosen und politischen Anschauungen, — wohl aber in die Reihen der Opposition und somit auf den gemeinsamen Boden der Staatsgruudgesetze. Niemand verlangt von dem Priesterthum das plotzliche Auf-geben seiner Glaubenssatze, die Verleugnung und Abschworung der Uebcrzeugung; wohl aber verlan-gen wir von der klericalen Partei Oesterreichs, datz sie ihr Blut, ihren Zusammenhang mit dem Volke nicht so weit verleugue, urn den Staat volt* standig in den Hintergrund zu schieben und ihrn den Krieg auf Leben und Tod zu crtltircn, w'c cs eine zeitlang den Anschein hatte. Wohl verlangi die grohe Mehrheit der Vevolkerung, dah die Hierarchic ihre Verschwiirung gegen den Bestand der ReichSverfas-sung, das Wiihlen gegen die sreiheitlicheii Grsetze, gegen die Schule, gegen das eintrachtige Zusammen-leben der Dolker aufgcbe, dah sie nicht die erklcirten Reichssemde untcr der Maske der „qefahrdeteu Religion" uuterstutze. Oder schickt es sich wirklich fur Verknnder der Religion der Liebe, die Zwietracht zu fchiiren, den Hah und die Leidenschaft bet potU tislben Parteien aufznstacheln, die ReichSvertreter, welche die ncucn Gefetze geschaffen, die Staatsbehiir-den, welche sie handhaben, in den Angen der urtheilS-losen Menge herabzusetzen, die Gesetze, wclchen die Krone ihre Sanction erthcilt Hat, dem Bolke alS gottlose, verabscheuungswiirdige, vom heiligcm Vater verfluchte hinzustellen? Die Religionen, die auf dauernden Bestand in der menschlichen Gesellschast Anspruch erhoben, wa« ren stets darauf angewiefen, sich den thatsachlichen Berhaltnissen anzubequemen. Die Staaten, ja die menschliche Gesellschast uberhaupt wurde untcr der ausschliehlichen Herrschast religioser Vorschriften als» bald ihrer Auflosung entgegengehen, und damit wurde Religion und Kirche selbst doch wohl nicht zum be-sten fahren. Der „weltliche Arm" ward demnach iiberall geachtet, wo immer neben einer einfluhrei-chen Priesterschaft ein machtiges Staalswefen sich aufbaute, im femitischen Judenthum, in den Staa- Ieuisseton. Der grohe Krach. Von Alexander Meyer. (Berlin.) Freiherr von Liebig vergleicht einmal den ge-wohuheitsmahigen Branntweingenuh mit einem auf die rigene _ Gefundheit gezogenen Wechfel, wclcher aus den Zinsen des Vermogens nicht bezahlt werden kaun und dether fortwshrend, prolongiert werden muh, bis endlich das Kapital selbst verzehrt ist. Der Vergleich ist einer der vorziiglichsten, die je ausgedacht warden find, und paht auch in so vielen nebensachlichen Beziehungen, dah die Stelle, wo er hinkcnd wird, schwer aufzufinden ist. Er hot nur den einen Fehler, dah er einen anschaulicheren, hau-figeren und darum bekanntereu Vorgang erlautert durch einen abstracteren und weniger genau bekann-ten. Ganz dasselbe Bild w6rc nach der umgekehr-ten Richtung besfer zu verwerthen; unS erfcheinen die VorgSnge an der wiener BSrfe wie das delirium tremens, welches ausbricht, nachdem jede An-wandlung einer Erkenntnis der herannahenden Krankheit in neutm Raufche erstickt Worden ist. ES ist weder die erste noch die grohte Borfen- krisis, welche die Welt gesehen hat, und wird auch nieht die letzte sein. Aber die Krisen wie die Tage solgen einander und gleichen sich nicht, und was die jungste Krisis vor alien friiheren auszeichnet, ist der Umstand, datz sie vorausgeahnt und vorauSgewuht wurde, wie dies fruher niemals der Fall war. Die Krisis war getauft, bevor sie geboren war; sie hich in aller Leute Munde „der grohe Krach", bevor sie eingetreten war, und wird diesen Namen behalten. Es ist in der That nicht bloher esprit d’escalier, wenn jetzt Hnnbcrte und Tausende vetsichern, ein fetches Ereignis ware ja vorauszusehen gewefen, fon« bcrtt man hat sich in der That von dem „grohen Krach" unterhalten, wie man von einer bevorstehen-ben totalen Somtenfinsternis plandert oder sich auf den Vennsburchgang des Jahres 1876 riistet. Der Unterfchied ist nur der, dah der Zeitpunkt tines solchen astronomischen Ereignisses bis auf die Sekunde vorausberechnet und der Umsang der Bersin-sterung genau bekannt ist, wahrend der Eintritt des Krachs,dutch feinen Zeitpunkt Lberrafcht und der Umfang desfelben BestLrzung erregt hat. Aber die Thatfache ftlbst war vorauSgesehen; wissend, schauend unverwandt, wie Kassandra, hat die Speculation ihr Geschick vollendet. Gcrade diese Boranssicht, welche obgewaltet hot, erhoht die Frivolitot des Treibens. Jedermann, der speculiert hat, hat dies gethan mit dem vollen Be-wuhtsein, dah er zum Spiele sich verleiten laht. Kaum eine dec srLheren Krisen zahlt so wenig ganz unschulbige Schlachtopset. Jedermann kaufle wahrend der Hauffe, in der Hoffnung auf fernere Haufse; jedermann zahlte wiffentlich iiber deu Werth, in der Etwattung zu einem noch hoher iiber den Werth gesteigerten Curse wieder verkaufen zu kSnnen; jedermann gab sich mit echter Spielergesinnung der Erwartuiig hin, der von ihtn alS unvermeidlich er-kannte Krach werde nicht eher eintreten, alS bis eS ihm gelungen fei, sich zuruckzuziehen oder, um den echten Spieletausdtuck zu gebtauchen, „obzu» schnappen". Jedet Fvttschritt in der Hauffe stei-gerte die Anzahl deter, welche bei der Hauffe inter* effiert waten, fteigcrtc die Anzahl von Mitschuldigm an dem tadelnswetthen Hergang und erschwerte den Riickgang, bis es dann endlich dahin kam, dah der erste leife Stoh das ganze muhfam gebaute GebSudr gewaltfam fiber den Haufen watf. So lange der Damon bed Borsenspiels fiber einem Sonde fchwebt, ist die ganze Atmosphere deS--stlben fchwul. Der folidr Kaufmanu oder Fabrikaat ten beS Islam trie der Christenheit. Jene Kopfe unter der Hierarchic, deren Denkkraft noch nicht ganz im Dogmenkram erstarrt ist, find darum auch redlich bestrebt, die Grenzlinie zu ziehen, bis zu welcher die Kirchengewalt vordringen kann, ohne mit dem Staate in Conflict zu gerathen unb so mit dem Staate unb der Gesellschaft zugleich ihre cige-ncn Jnteressen zu gefahrben. Der Carbinal-Erzbi-schof con Wien, Ottomar Rauscher, bent niemanb Lauheit im katholischeu Bekenntnisse ober gar Ver-nachlassigung seiner Stanbesinteresseu zur Schulb legen wird, hat jwar niemals mit den Feinben bet ReichSeinheit genteinfame Sache gemacht, ja er hat es noch unlangst im Herrenhause scharf gerilgt, batz nicht wenige seiner geistlichen Amtsgenossen die Re-ligion zum Deckmantel ihrer herrschsuchtigen Bestre-bungen machen, aber so eindringlich wie unlangst bei Gelegenheit ded Lojahrigen Jubilaums bes Se-verinusvereines hat er seinen Stanbesgenossen noch nie bic Wahrheit gesagt, so beutlich seinen Stanb-puukt gegenuber bent Staate unb ben Gesetzen noch nie gckennzeichnet. ,Wir haben cine Versassung — rust ber Cardinal seinen Glaubigen zu — unb fie ist nicht so, wie mir sic wiinschen, . . . aber die Versassung, bit wir haben, besteht zu Recht, und die oerntoge dersclben erlassenen Gesetze unb Verorbnungen 6e» grunbrn biirgerliche Rechte unb biirgerliche Rechts-verbindlichkeiten .... Datz Kaiser Franz Joses I. unfer rechtmatziger Kaiser set, wird und kann von niemanden bestritten werden, und deswegen ist es teitient Zweisel untcrworscn, datz ben von Sr. Maje-stat erlassenen ober sanctionicrten Gesetzen und Ver-ordnungen die Anerkennung als giltige Richtschnur der bilrgerlicheu Rechle unb Rechtsverbinblichkeiten gebiihre. Daher liegt es bent Oesterreichcr ob, bie Versassung alS zu Recht bestehenb anzuctkcnncn, naturlich innerhalb ber Gtenzen, welche jebem bur-gerlichen Gesetze burch bie Natur beSselben gezogen ftnb." Unb zum Schlutz forbcrt der Kirchcnsurst seine GesinnungSgenossen aus, sich ja eisrig an den Wahlen zu betheiligen, und siigt auch tint berbt Section bei fur bie Verfechter ber Abstinenzpolitik, die sich ein Mandat in den Reichsrath ertheilen lassen unb bamit ben schanblichsten Misbranch tret« ben zum Schaben bes LanbeS unb ihrer Vollmacht-geber. „Sich urn cine ©telle im Abgcorbnetcnhausc ober im Lanbtagc zu bewerben", so lautcn bic be-deutsamcn Wortc bes Kirchensiirsten, „ist niemanb verpflichtet. Wer aber insolge seiner Bewerbung ge-wiihlt wurdc, ist schuldig seinen Sitz einzunchmen unb ohtte Menschensurcht zu sprechen unb zu stim-nten, wie er es vor Gott verantworten kann." Das ist eine Sprachc, bie schr vcrschicbcn klingt von iettcr, die wir aus, dem Munde unb in ben Organen bet geisteSbeschrankten Zelote« unb Casino« prebiger bei uns zu Lanbe zu Horen gcwohnt sinb. NicmalS ist bie Fcinbschaft, wclchc bic sogcnanntc „Rcchtspartci" ber Versassung entgegenbringt, mit solcher Entschiebenhcit als Trcnbruch gegett bie Mit-burger, als Verrath an bent Kaiser, als Ungehor-sam uttb Auslchnnug gegen die Gebote Gottes hin-gcstellt unb gebranbmarkt worben, als dieses mit den Worten Rauschers geschicht. Nun wird sich doch jedem Unbesangcnen untcr uns die Frage ansdrangen, sinb unsere klericalen Strcithahnc gclchrtcr in gottlichcn unb menschlichen 'Bingen, von ber gottlichcn Gnctbe erleuchtitcr als ber wiener Erzbischos? Sinb sic unbcscholtcncrn Eharaktcrs, beffere Mcnschcn unb eisrigerc Katho-liken, sitr ben Glanz unb bic Machtstcllung ber Kirche besorgter als ber Schopser bes Concordats? Sic selbst werbcn bas nicht zu behaupten wagcn. Was solgt aber baraus? Fiir uns unb fur jeben nicht mit unhetlbarer Blinbhcit gcschlagcncn solgen-bes: Wcnn ein so gclchrtcr Kirchensurst, ein so pflichteisriger Katholik seinen Fricben mit ber Staatsgcwalt macht, bem Gesetze nicht seine Anerkennung weigert, roenn er forbcrt, batz a lie Burger ohtte AuSnahme bem Staate uttb fetncn Gesc-tzen gehorchcn, toetttt biefe auch nicht alle Wiinschc befrtedigen, find dann der Staat unb seine Organe nicht cbensalls berechtigt zu sorbern, bah bie Klericalen oiler Farben bem bestehenden Gesetze Achlung zollcn, bic vom Kaiser fanctionierte Versassung ancrkcnncn, ihre Zcttclungcn unb Wilhlereicn zur Bethorung der Masfcn, zur Untergrabung ber staatlichcn Drdnung, zur Storung bet Rcichscinhcit einstcllcn, wibrigenfalls aber wie jeber Gesetzesver-achter ber verdienten Strafe zugesuhrt werben. Weiin es cincrn Carbinal Rauschcr bei allcr Vcrschicbenhcit ber politischen Prinzipien, bet allcr Abncigung gegen ben tnobcrnen LiberaUsmus, von bet berselbe niemals ein Hehl gemacht, moglich.ist, bie Gesetzestreue so hoch zu stellen unb dem Staate zu geben, was dem Staate gebuhrt, so diirste cs fur unfere fana-tischcn Klopffechter schwer haltcn, sich dem gerechten Vorwursc der Heuchelei unb Luge zu eutzichen, wcnn sie bei ihrem Ansturm gegen die Staatsgrmtd-gesetze stetS die „gefahrdete Religion" zum Vor-wande nchmen.________________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 31. Mai. Inland. DaS Rcichsgcsetzblatt vcrSffentlicht bie Gesetze, betreffenb die Herstcllung von Eifcn-bcthnen von DivaEa burch Jstricn nach Pola mit einer Abzwcigung nach Rovigno unb von Spalato fiber Knin an die dalmatinisch-kroatifchc Landesgrenze nebft Abzwcigungcn; ferner einer Eiscnbahn von Knittelseld in Obcrftcicrmark iiber Wolfsberg, Untcr-drauburg, Gonobitz und Rohitsch an die steirische verglcicht am Schlussc feints Rcchnungsjahrcs den matzig zugewiefentn Erwttb, dtn ftin Fltttz ihm gebracht, mit bent mflhtloftn Gewinn, ben eine gelutt* gene Speculation in fo vicl reichereut Matze uber ihren Urhcbcr ausschuttet, und wird mit bitteren Gcsuh-lcn erfttltt. Dct Ktcis ber gewohnheitsmiitzigcn Lc-bensbebttrfniffe erweitert sich, unb die altgcwohnten fteigen im Ptcisc. Die Vetsuchung, sich atn Spiele zu betheiligen, bringt in intmer weitere Schichten. Der Glaube an eine Wicdervergeltung wird trnmct unfruchtbarer, irnrner fchwachet, jt lattgtr bie letz-ttre auf sich warttn liitzt. Das tndliche Eintrtten der Katastrophe wirkt daher reinigenb unb ftarlenb wie ein Gewitter nach longer Spammng, unb muh trotz bet Opfcr, die fie foftet, als heilfatn btgrttht werden. Man hat in diefen Tagen sclbstgcfalligc Ber-gleiche zwischen Wien unb Berlin gezogen, die voll-ftandige 'Deroute an bent erfteren Platze dem ver-hiiltnism-itzig gtordntkn RSckzuge an dem letzteren gegenObergefteat und baraus schmcichclhaftc Folge-rungen far unfere relative Soliditiit gezogen. Schr mit Unrecht. Ein wohl gcniihttet KStpet widetsteht elnern KronkheitSanfolle, der elnen fchlecht genShrten nicdcrwirft. Der Ssterreichische Volkskvrper war gcschwiicht dutch bie chronische Krankheit einer ent wcrthcten Valuta unb burch bie Wunben, welche zwei unglucklichc Kriege ihm beigebracht, und wurdc baher niebergeworfen, wahrend wir glttcklich wider' ftanben haben, geftartt dutch einen Zufluh von" Edel metali, wie ihn felt Jahrhunbctten eine Notion nicht ertebt. Ungchcurc Vctmogcn sinb hitben unb brtiben aufgezehrt. Der Unterfchicb wallet ob, batz bei unS bie Sparpfennige zugrunde gegangen sinb, bie entbehrlichen Genuffcn dienen fofltcn, wahrend bort das zur Existcnz unumganglich Etfotdctlichc zcrstort worben ist. Aber daS sittlichc Vcrfchulden ist an beibea Orten von glcichcr GrStzc. Dct Un tctfchied tritt grcll hervor, wenn man bit Vcrhalt nifft btr bciben BSrftn in das Augt fatzt; tr wllrde wahrscheinlich bis zur Unmetklichkcit verschwinden, wenn cS mSglich ware, in die Verhaltnisic bet Pri-votwirthfchaften hineinzusehen und zu beurtheilen, welche Verheerungcn in biesen hier wie bort angc richtet sinb. (Schluh fotgt.) Grenze, endlich von Wien liber RabttrSburg an die "teirischt Grenze mil Abzweigungen. Auch das Ge-etz inbetreff der ben Erwcr bs- unb Wirth -chaftsgcnosscnfchaften zukommendcnBegun-tigungen in Anschung ber Stcmpcl- und ber un-tnittelbaren Gebiihrcn wirb vcrlautbart. In ber crzbischoflichen Resibcnz zu Prag tagt 'cit Mittwoch untcr bem Vorsitzc bes Carbinal Schwarzcnbcrg bic ftrcitenbe Kirchc Biihmens in Ge-'talt einer Diocesan - Synobe. Damit ixr Arm bes Klerus in ber nationalen Wiihlerei nicht erlahme, wurbe berselben burch Verlautbarung bet gcsammtcn kanonischcn, rotber bas staatlichc Ehcgcsctz-gebungsrecht gerichteten Votschristen ein neuer Sporn gegeben und bie Fortsctzung bes Wibcrstanbes gegen bie Staatsgcsctzc zur Pflicht gemacht. Jnbczug auf bie ntaterteUe Startling, berttt auch ber czechische Klerus nicht entbehren kann, wurbe er aus bie „Selbsthilse" burch Griindung cines von ben Gcist-ichen selbst zu unterhaltenben PensionSsonbeS fur eine Jnvaliben unb Nothleibenben angewiefen. Im-mer starker springt ber grelle Unterschied zwischen bem wiener Erzbischos unb ber Mchtzahl einer geistlichen Amtsbritber in die Augen. Wahrend etztere bei ihren enormen Einkunsten bem biirftigcn Klerus nicht cinmal bie Brosamcn von ihrent teich« gebedten Tische zukommen lassen, sondern ihtt auf bie „Selbsthilse" verweisen, begann Rauscher bas rettenbe Wert mit etuern wahthast siltstlichcn Ge-chentc von 80.000 ft. an ben Klerus seines Erz-bisthumS, unb wahrenb bet wiener Carbinal bei jeder Gelezenhcit unb so erst jiinst wieder bie Be-olgung btr Staatsgesetze als mit dem kalholischen Gcwisscn vttcinbat ertlart, wird in Prag OlmStz und andcrswo zum Messerkampse gegett bie Ertun-gettfchasten ber Versassung gehctzt. Wie man ber „D. Ztg." aus Lemberg schreibt, hielt „am 26. b. ber polnische ^ortfchrittstlub cine Gencralversammlung ab, in welcher bie Ernennung Dr. Zicmialtowstis zum Minister unb bie Stcllung, welche bas Lonb, das heitzt das polnische Element in Galizien ihm gegenuber cinnchmen f0"' besprochen wurbe. orach einer zweistunbigen Dedane beschlotz ber Klub folgenbe Resolution: ,.Angcsichr» ber Ernennung bes Herrn Ziemialkowsti zum^Minister ertlart ber polnische FortschtittSklub, batz das „Land" dem neaen Minister gegenuber die »olistan* bige Unabhangigteit seiner politischen action aus-rechtcrhallcn unb ben Minister untctstutzen wctde, insoweit berselbe bestrebt fein wirb, zur Vcrwirk-lichung unferes, bie Sondcrstcllung bes Lanbcs be* zweckenben Programmes uns behilflich zu fein." Ei» Mitglicb bes Klubs ftelltc hierauf ben Antrog, dem Minister Ziemialkowsti ein Vcrtraucnsvvtum z««' theilen. Die Majoritat stimmte jedoch diefem An-trage nicht bei." ., Ausland. Ueber den E in dr uck, roctchen die Nachrichten aus Paris in Berlin gemacht haben, bringt ein Correspondent der „Breslauet Ztg." folgenbe inhaltSfchwete Details: »Unfere Staatsmannet und die Reptiifentonten bes Auslan« bes holten wicbcrholt Conserenzen ab, bie diploma-tischen Apparatc werden so vielsach in Bewegung gesetzt, datz man schon autzerlich cntnehmcn kann, handle sich urn bas Qui vive gcgenUber einer euro-paischen Ftag» Dem aUgenteincn Einbruck nflfl liitzt sich nicht leugnen, datz iiber die Nachrichten Paris in Regittungs- unb ParlamtnlStreistn rnttkbatt Betstimmung herrscht. Es wurbe hier auf dtn Status quo btS zur Zahlung dct letzten Milliarbe unb zur Rautnung be« franzssifchen bietes gerechnet. Nun sieht man sich plotzlich vor eine Militcirrcgicrung gcstcllt, deren PerfSnlichkeitea keine Gewahr fur btn curopaischen Frieden unb- bit Erhaltung bet Ruhc in Ftankreich bieten." Die Bcfc stigungSarbeiten, welche ben letzten Monaten in Angriff gcnommett worde" find, werden mit Aufbietung aller Krafte gefbrdttt-Diejenigen in ber Festung Stratzburg, zu dere« Fortsetznng in der Beilage. Bmage zum „Laibacher Tagvlatt" Rr 2lih'fiU)tung zahlreiche Arbeiter aus Jtalien heran-gezogo, warden, werden bis zum Herbst dieses Jahrcs beendet sein. Jm iibrigen find die uni* fassendsten Vorkehrungen getrosfen Worden, um die Ausfilhrung deS Gesetzes iiber den Umbau der Fe-ftuitgeii sofort in Angriff nehmen und die Zwecke der Vorlage so schnell als moglich erreichen zu konnen. Man kann nicht in Abrede stellen, dah die v er s a ill er Majoritat, nach ben von ihr in Ans-sicht gestellten Mahrcgcln zu schlichen, geschickt operiert. Nachdem es ihr nicht gelungen ist, die Republikanec aus ihrer Ruhe heranszureihen, um durch einen betaubenden Schlag die bedrohte Gesellschaft zu retten und alle zitternden conservative« Jnteressen kopfuber aus den sichern Boden der militarischen Gewaltherrschaft hineinzudrangen, .ver-suchen sie aus der einen Seite durch schleunige und durchgreisende Aenderungen im Personal der ganzen Administration sich der gesammten Regierungs-maschinrrie und der Leitung der allgemeinenWahlen zu bemachtigen, aus der andern Seite die groben Vcrstohe des Thiers'schen Regiments gegen das ma-terielle Wohl des Landes wieder gutzumachen. Dies gilt namentlich von gewissen ungebiihrlich hinauf-geschraubten Zollansatzen und von der Best e u e r u n g d e r R o h st o s f e, die von den Ge-werbe- und Handeltreibenden Frankreichs so schmerz-lich empsunden wurden. Auch ist von der Aushebung des Belagcrungszust antes in Paris und an andern. Orten die Rede, den Thiers mit un-gerechtfertigter Hartnackigkeit ausrechlerhalten hatte. Das Experiment latzt sich ohne Gesahr durchsetzen, da es sich, wenn Ladmirault oder Can robe rt unter den Befthlen eines Aiarschallprasidcn-ten mit gewaltiger Truppenmacht in und urn Paris bereit stehcn, nur um Beseitigung einer Formalitat handelt, ohne dah die wirkliche Action der Armee im gegebeuen Falle hiedurch im geringsten beein-triichtigt wird. Dieses gauze System zeigt von wohl-uberlegtcr imperialistischer Praxis und verrath, dah wohl R o n h e r und andere geriebene Bonapar-tisten fiir jetzt wenigstens im Hinlergrunde die lei-tenden Faden in der Hand haven. Um so schwie-rigcr ist damn momenta« die Aufgabe der Fiihrer der republikanischen Partei, und um so driugender muh gewunscht werden, dah es ihnen gcliitgen moge, die Disciplin und die resignierte Ausdauer in den Reihen ihrer Partei unverbriichlich zu wahren. , Sehr beachtenswcrlh ist auch, dah der General Chanzy von deni siebenten Armeecorps, an dessen Spitze er steht, sich Mac Mahon unbedingt anschlietzt und versichert, die Geschicke des Landes hatten nicht in loyalere Hande gelegt werden kiinnen. Chanzy gait bishcr als cin Anhcinger der rein republikanischen Partei, und in seiner Kundgebung tiegt entmeder cin Uebertritt zu der conservativen Partei oder der Ausdruck der Ueberzeugung, dah die Republik in ben Handen Mac Mahons teinen Scha-ben leideit werde. „Die Parole", schreibl man der ..Koluischen Zeitung" aus Paris, „welche an alle Blatter der Majoritat ousgegeben ist, lautet dahin, dah cin-stimmig erklart wird, es handle sich fiir die neue Regienmg nicht um monarchistischc Bestrebungen; alle bynastischen Wiinsche ber Einzelparteien seien dem Gesammtwohl, der Forderung ber conservativen Jnteressen, geopsert^ Was nun bie Praxis dieser forderung betrisst, so sprichl man von breihigPrft= secten unb achtjig Unt.rprasectcn, die ersetzt werden sollen; man hosft unter ihrem Einflusse aus cine Umgestaltung der ossentlichcn Stiuimung, welche (chon im Herbste geftattcn win'dc, aus conservative Ergcbnisse bei allgemeinen Wahlen zu rechnen. Dann sollen die organischcu Vorlcgen Thiers' zuriickgezo-gcn unb zuniichst ein Wahlgesctz ausgcarbeilet werden." Zur Tagesgeschichte. — Die Lrich enfeier Manzonis, welche am 29. d. in Mailand stattfanb, war einc imposante. Eine ungeheure Menschenmenge, darunler zahlreiche 124 twin 31. Mai. frembe Persbnlichkeiten, wohnle berselben bei. An ben Seiten des Sargefl gingen die Prinzen Humbert und Amadeus, ein Bertreter des flbnigs, die Prasidenten der beiden Kammern, sowie die Minister des Aeuhern und deS Untem*t?8. DerZug verlieh um 10'/2 Uhr baS Ralhhaus. Die kirchliche Feier, welche der Erz-bischof unter Assistenz bet Metropolitangeistlichkeit cele-brierte, begann um 11 Uhr. Die Kunst- und Gewetbe-schulen mit ihren Fahnen, die Wohlthatigkeitsinstitute, Journale, die italienische Akademie sowie die ouSliin-dischen Akademien, die llnioetjitaten unb Municipien waren sehr zahlreich vertreten. In ber ganjen Stabt roaren Trauerflagen aufgehiht. Local- unb Provinzial-Angelegenheitm. Origiual-Lorrespondeuz. Stein, 28. Mai. Meister Gothe sagt irgend-wo: „Vor aflem dentbaren haben wir die Musik znm Elemente unserer Erziehung gewahlt; benn von ihr auS laufen gleichgebohnte Wege nach alien Seiten." Unsere Stabt hat aber feine Musik. Es mag unglaub-lich klingen unb boch ist es wahr; nur traurig, sehr trautig ist es, wenn silnsjehnhunbert Menschen nicht bas geringste Verlangen nach einer solchen haben, gefchroetge benn einen Finger rlihren wollten, um sich ben reinsten geiftigen Genuh zu verschassen. Als Element ihrer Erziehung freilich benbihigen sie bieselbe nicht, benn bazu haben sie sich die Herren Ftanzis-kaner erwcihlt. Unb von dieseit aus laufen benn auch gleichgebahnte Wege liach alien Seiten, gepflastert mit salbungsvollen SprUchlein unb srommcn Stohseufzern, unb wenn nicht mehrere, so slihrt gewih wenigsteus einer bavon in ben Himmel. Jctzt insbesonbere schwebt unsere Stadt in heitiger greube unb Wonne. Matien-anbacht in bet frlihe, Marienandacht abenbs, Marien-andacht ben ganzen Tag unb an Sonn- unb Fciet-tagen Marienanbacht ohne Ende. Mein Gott! ries ich aus, als ich sah, wie sich bie frontmen Schkfchen nach bet Kitche brangten, entmeder haben die Leute furcht« bar viel abzubiifjen ober ungeheuet viel Zut, die sie zu nichts besserem vetwenben fbnnen. Vot einigen Tagen routbe hier bas Weib eines Schuhmachers wahnsinnig, nachbcm eS unmittelbar bother zwei Tage nacheinanber bei ber Beicht gewefen roar. Dah bie Utfache bieses Ungllickes im Beichtstuhle zu suchen fei, will ich nicht hoffen; abet begtetig bin ich, ob man etwas thun wird, um die Arme in einer Jttenanstalt unterzubrinzen. Letzthin wurbe flit bie Stadt Stein cm Fleifch-hauer gesucht, und ich bin nur neugierig, roann man enblich auch etwas siit ben geistigen Fortschritt thun wild. Vielleicht gefchieht's noch in bet Zeit, vielleicht aber, unb mit wird ganz weinetlich zu Muthe, wenn ich an biese Mozlichkeit bente, erft in bet — Ewiz-tcit. Amen. — („PolitifcherKotcchiSmuS siirbie Slovene«.") Soeben Hat ber katholifch-constitutio-uelle Verein in Klagenfurt flic bie bevotstehenben birecten Wahlen einen KatechiSmuS verbffentlicht, besscn Berbreitunz in Kcain sich auch unsere Klericalen sehr an-gelegen sein lassen. War man bis jetzt 'gewohnt, in ben KatechiSmen iiber die gbttlichcn Eigenschasten belehrt zu werben, so enthSIt obige Flugschtist eine Berzbtterunz ber VolkSfiihtet ober Petvaken. „3ebcr Patriot — heiht eS bafelbst — muh sich angetegen fein lassen, unter dem Bolke daS Vetttauen zu ben Petvaken seiner Partei zu befestigen. Jebe politisch reise unb gebilbete Ration Hat ihte Fiihrer, aus beren Wort sie horcht, sich verlaht, schwSrt unb in ben Kamps zieht. So muh bie Haltung einer jeben Partei sein. Det Emzelnc muh bie Zuversicht unb Ueberzeugung im Herzen tragen, bah bie Petvaken bent Volke nut gutes wollen, bah sie nicht bessen Wolle scheten, sonbem nur fein Gliick zu erzielen beabsichtigen. Es soil daher jeber Parteigenosse bie Tenbenzen ber Petvaken seiner Umgebung auSeinanbetsetzen. Hiebei muh alleS, was bet eine ober ber anbete Pervak fiir seine Partei gethan Hat, inž gehotige Licht gestellt werben. Es ist wohl leicht reben unb sllhe Versptechungen machen, allein arbeiten, sich obmUhen, sich bem GelLchter unb der Beschimpfung ausfetzen, sich in Gefahren begebea, Verluste unb Rachtheile nicht fttrchtcn, bas ist etwas anbere«, fo etwas trifft man felten an. Was ihr ba< her ruhrnvolleS unb fchoneS von einem Petvaken gehbtt, getefen hobt, sollt ihr vot ben Leuten an bie grofje Glocke hangen, bamit die Welt roeit unb breit es vet* nehme. Wenn ihr ober feht ober hbrt, dah man bie Petvaken verschwiirzt unb bas Vetttauen zu ihnen untergrabt, so diirst ihr dazu nicht schweigen; ihr mlifjt da gegen auftreten, fie entfchulbigen, rein waschen unb vertheibigen, so gut ihr Itinnt." Wie echt jesuitisch! Das persideste Manbver abet, wiitbig eineS MitarbeitcrS bes „83aterlanbes“, entwickelt ber Btoschiltensabtikant in ber Vetschwatzung ber liberalen Parteibesitebungcn. Die Liberalen — heiht eS in ber Btoschiite — versolgen unb befchimpfen ben heili-gen Vatet, die Bischofe unb Geistlichen, sie geftattcn fogar bem Volke ben Gottcsbicnst unb bas Wort ©otte# nicht. Sic nennen sich gerne bie Ftcunbc bcS Bauctn« ftanbeS; abet eben bie Liberalen laufen die biiuerlichen Besitzungcn, bie Felber, Walvungen, Weingarten unb Wohnhauset deS LandmanneS jusammen, verjagen ihn von HauS unb Hof, so bah aus ©rundeigenthilmern nut Miether, aus Wirthschaftsbesitzern Knechte werden." Sclbstvcrstandlich wird bie jlingfte BotsenktisiS eben-salls aus bas Ketbholz bet Liberalen gefchrieben. „Die Liberalen rannten tom Pontius zum Pilatus, bamit bie Regierung ben ©chwinbletn unb Spicleto hetfe unb bas Gclb, bas aus unsetn Stcucrn cin« stieht, jenen Lenten batlcihc. Noch etinnern wir unS, wie sie vor etwa 8 bis 10 Jaheren sich benahmen", als eine grohc Gelbknappheit hcrrschte unb der Bauern-stanb in grohter Bebrangnis sich besanb. Die liind-lichen Wirthschasten, Grunb uub Viehstanb hatten da-rnals fast gar (einen Wcrth; roegen etlicher Gulbcn, wegen geringer Schulbcn wurbcn grohe bauerliche Be-sitzungen executive verkaust unb kamen vielc Familicn um ihr Sides. Wo waren bamals unsere Liberalen, haben sie bamals ben Unglttdlichen unter bie Arme gegriffen ? Die liberalen Vogel rtihiten nicht den Finger ; sic hatten fein Wort fiir ben Lanbmann, cS hau-belte sich ja nicht um jtibifche Millions«, fonbern nut um arme Baucrn." — (Stanbchcn.) ©efiern abenbs brochten die Sanger ber philharmonifchen Gefcllfchaft ben FtSulein Ebcrhart, welche butch ihre bcrcitwilligc unb so «» folgreiche Mitwitkung bet ber AuffUhmng ber „Rorma" bie philh. Gcfcllschaft so sehr zu Dank vcrpflichtcten, ein Stanbchcn, als Zeichcn ber Anctkcnnung unb be« Dantes fiir bie etwahntcn Lcistungcn. Ein zahlreiche* Auditorium hatte sich verfammelt, um ben schbncn Ge« sdngen bes MfinnerchoteS (barunter „bie Maiennacht" von Abt; „So roeit" von Engelsbetg) zu laufchen. — (ilngtUctSfall butchUnvorfichtig-feit.) Johann Pavletič, Jager be« 19. Felbjiizerba« laillonS, jugetheilt bem Corbonposten in Malence bei Munlenbotf, Bczirk Gurkfcld, legte in ber Mcinung, fein Gewchr fei nicht 'gclaben, die Waste fcherjtoeifc auf ben Schmicb BaKkovc aus Malence an, brUite Ids und die Kugel brang bem letztercn burch ben rcchten Arm in ber Rahe bcS SchultcrgelenkeS. Die Vetlctzung ist tine schwete. Der genonnte JSger wurbe com CorbvnScommanbo geftittglich eingejogen. — (Eine SchteckenSfzene), bie von ben griihlichstcn Folgen htittc begleitct sein fbnnen, spicltc sich niichst eincm Wcinkcllcr bei Gurkfclb ab. I« ben Wcinkcllcr bcS Vinzenz Zottar wurbe bster cingebrochen. Zwei ©cnbarmen, bie von biefen Kelleteinbtilchcn Rachricht ethielten, begabcn sich in der Nacht vvm 27. auf ben 28. b. M. znm Pa« trouiHcnbtcnst in bie Nahc bcS Zottat'schen Keller«; eS bsfnet sich bie Kellctthllt, zwei Mdnncr stittzen hcrau« unb feuern zwei Rcvolvcrfchiisse auf bie Gen« barmen ob ; bie ©enbarmen machen im Falle bet Roth-roeht von ihren Waffcn Gcbtauch, nachbcm Genbarm Jurkovič einen leichten Hanbstteifschuh ethalten unb ter Mantel bcS Genbnrmen Schwab butchlbchert worben. Son ben beiben Manncrn wurbe einer am rechten Obcrarm gctroffcn, ber anbere erhiclt zwei Streif-schiissc; bie beiben Mtinncr feucrten noch brci Revvl-vcrfchilsfc gegen bit Genbarmen ob. Nachbcm bribe Zheile nLher aneinander geriickt waren, nahmen die G^ndarmcn die beiden Manner mnlhig scst, und eS ergab fid), datz die beiden Manner Michael VerhovZ-k und Anlvn Pretnik heitzen, ini Dienste des Vinzenz Zoitar stehen und vou Ktzterern zur Ueberwachung deS jtellers bcotbert waien, in den beiden Gendarmen Einbrecher vermuthelen und in diesem Wahne zu den Wafftn gezriffkn hatlen. Der Knecht VeihocZek erhielt zwei Icichte Streifschllsie und der Knecht Pretnik einen Schutz dutch den rechlen Oberarrn. Die Dun-kelheit der Nacht gab Anlatz zu den eingelretenen Mis-verstandnisseii, und wir rooUen hoffen, biefc Szene werde keiue gefcihrlichen Folgen haben. — (Hagelwelter in Gorz.) Am 29. d. nachmittags ging ein furchtbares Gewitter iiber GLrz und Umgebnng nieder; der Hagel bedeckle den Boden zollhoch miHtu^tc^en Schlotzen. Der Schaden, wclcher an Feld- und Garlenftiichten angerichtel worden, ist unermetzlicht. — (Der grotze Svod)) ait der wiener BLrse Sutzert naturgemLH seine verderblichen Wirkungen in ben weitesten iheisen, er zieht mehr over wringer alley in Mit-leidenschaft, nnd die Behauptmig dieses oder jenes nnserer vielen Geldiiistitiite, „datz cS von jener Katasirophe durch-aus nicht beriihrt worden", wird taum viel Glaubige finden. Das Bertrauen des grotzen Publicums wird nnter den jetzigen Umsttinden nur fcann »neischiittert erhalten bleiben, wenn ein Institut in seinem Geschaftsgebaren dieselbe ruhige Sicherheit zeigt wie friiher nnd wenn das Barometer „Cnrszettel" darthnt, dah das Bertranen der matzgeben-den Kreise ebensalls nicht erschiittert worden. In dieser erfreulichen Lage befindet sick, wie wir ans Geschaftskreisen H8-ren, vor alleni die steierm. Escomptebank, ihre Curse haben fa urn cincn|$iMgaiig erlitten, nnd daS JnslitntwickeltseincGe-schiifte mit derselben Rnhe nnd Sicherheit, mit einct Lonlanz ab, die mit »meter Berttanen crmctfcii faittt. Bekarnttlich stud eiuc Menge Sente dadnrch ruiiiiett, dah ihre Papiere, die bei irgenv einem Institut ini Depot tuareit, bei dem ra piden Sinken aller Werthe von diesem znr Decknng verkaiist wnrden. Tic steierm. Escomptebank hat fitii zn einem sol chcn Borgehen nicht entschliejjcn tiiimen nnd dadnrch, datz fie mit griitzter Cvnlanz znwartete, gar manchein sein Ler mtigen gerettet. Samstags-Plaudereien. Jn h alt: Mac Mahon. — Pi„s IX. — Die vetsprochnie Gkschichle. — (Sine Wochc btt Tauschungen. -- SoitSen. — Die Feicttage. -- AuSfltige. Mac Mahon, der Herzog von Magenta, wurde zum Piasidenlen der fran^ofijchen Nepnblik gewohlt, er ist der Verne des Tages. iltftis konnie eS aber auch nach dem „grotzen Krach" effectvollereS nnd liberta sch-ndes geben, urn der Journalistik in Leitartileln, Feuilleions, Telegronimen rc. Eelegenheit zu geben, die Spallen der beireffenden Blatter zu fiillen? Lvdes-hyinnen nnd Tiraden me ch ft In in bunter Reihe ab, und aus Den entfeinteften Winkeln der Erde fucht man nach RnhmeSlhaten oder nach dem Gegentheile, um den durch einen SiaatSstreich liber Nacht zum Prii-sidenlen der „erfte» Nation" der Welt emporgekommenen Due > py 3 a a* rr rt T+ f r» r> r> rt «-» rt 2 n rt % r> § verleger und fitr dir Redaction verantwortlich: Ottomar Bamberg.