lIRGERZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATSUNDES ▼wlM ond Schtlf• loltung Marburg a d Drau, Badgaita Nr. 8. F«mnil Ni. 25-fi8, I5-«9 Ab II Uhr Brtchaint warkUgUcb tU Morgenieltuag. •«lugiprali pa vo^aut lahibar) oanatlich RM 2,10 amtchlteBhrh (tlgllch auftar Samitag) lit die Schrlftleitung nur auf Ferenif Nr 28-67 erreichbar Unverlantilo Zuschriften werden 19.8 Rpf Postuitangiigebnbrj bei Lieferung Im Streifband tniflgllcb Pour» bei Abholen 1d der Gfs'-hÄttsstell? ■Ich! rOckgetandl Be- tamtllchBn Anfragen Iii dag Rückporto beizulegen Poatarherkkonlo Wien Nr. 54.608 RM 1,—. Attra rb durrh ^o»t nooattlds RM 1,10 laintchl. 10,1 Rpt Poslxaltungigebühr) und Jh Rpt Zustell CaaÄl'*****"*' in Cllli. Marktplati Nr 12. Fernruf Nr T und lr> Pettau Ungartorqasse Nr 2 Femruf Nr 88 gabflhr. Blnielau «mere werden nur gegen Varalotandung daa ElnzalpTriiat und der Portnauilagen niqe«endet Nr. 322 — 83. Jahr^anf? Marburg^Drau, Donnerstag, 18. November 1943 Einzelpreis 10 Rpf f Seestützpunkt Leros genommen 3200 Engländer und 5350Badoglio-Soldaten gefangen - HoheVerluste des Feindes an Kriegsschiffen und Truppen dnb Führerhauptquartier, 17. November Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nach viertägigem zähem und wechsclvollem Ringen gegen einen an Zahl und Bewaffnung überlegenen Feind haben deutsche Truppen des Heeres und der Luftwaffe unter Führung von Generalleutnant Müller am 16. November den englischen Seestützpunkt Leros genommen. Die beteiligten Streitkräfte der Kriegsmarine und Luftwaffe schufen durch ihren ent-achlossenen und wirkungsvollen Einsatz die Voraussetzungen für die Landung, indem sie den feindlic|^en See- und Luftstreitkräften schwere Verluste beibrachten. Sie erzwangen trotz des starken Abwehrfeuers der Küstenbatterien die Landung auf der Felseninsel, während Kampfund Sturzkampfflugzeuge die Widerstandskraft des Feindes endgültig zermürbten. Den tapferen Landungstruppen ergaben sich 200 englische Offiziere und 3000 Mann unter Führung des englischen Befehlshabers der Insel General Tilney und 350 Offiziere und 5000 Mann italienischer Badoglio-Truppen unter Führung des italienischen Admirals Mascharpa. 16 schwere englische Flak, 20 2-cm-FIak, etwa 120 Geschütze bis zum Kaliber von 15 cm und 80 Flugabwehrmaschinengewehre wurden erbeutet. In den vorausgegangenen Kämpfen wurden durch Kriegsmarine und Luftwaffe neun Zerstörer und Geleitboote, zwei Bewacher, zwei Unterseeboote, ein Kanonenbooi, vier Handelsschiffe mit rund 12 000 brt sowie mehrere kleine Nachschubfahrzeuge vernichtet, ein Kreuzer, ein Zerstörer und zwei Geleitboote schwer oder vernichtend getroffen, Leros undBougainville (Eigener Drahtbericht) rd Berlin, 17. November Die Eroberung einer neuen Iiuel, der Zwölflnselgruppe des , Dodekanes, n&mlich der nuid 63 qkm großen und von etwa 4000 Einwohnern bewohnten italienischen Insel Leros, ist von besonderer Bedeutung. Damit ist einmal den Engländern und Amerikanern eine neue Möglichkeit fortgenommen, von hier aai gegen das europäische Festland vorzugehen. Als Stützpunkt sowohl für Seestreitkräfte als auch für Luftverbande bildet die Insel Leros in deutscher Hand •in wichtiges Bollwerk als Vorfeld der •urop&ischen Festung, während sie zur Ileicb«! Z«Jt in der Hand der Engl&n-•r eine ständige Bedrohung dargestellt hat. Zum rweiten reigt der nun erfolgreich abgeschlossene Kampf um die^e Intel eirunal die Fähigkeit der deutschen Wehrmacht, überall dort aktiv werden ru können, wo es die militärische Not-wendiakeit Im Atwienblick erheischt, wenngleich die allgemeine Beanspruchung der deutschen Wehrmacht Im Augenblick überaus groß ist, und ferner die Tatsache, dnß die deutschen Truppen gegenüber den Enqländem imd erst recht natürlich gegenüber den Badofjllo-VerrStem eine starke Überlegenheit besitzen. Der Kampf um die Insel war nicht leicht, denn nur eine verhältnismäßig kleane Kampfgruppe stand für die Eroberung d«r Insel zur Verfügung. Die Besatzung war nicht nur an Zahl vielfach überlegen, sondern sie konnte sich auch auf mannigfaltige Befestufungsanlagen stützen, während die deutschen Angreifer auf eine wesentliche Unterstützung durch schwere Waffen verzichten mußten. Trotzdem wurde die Insel in wenigen Tagen freigekämpft und mehrere lausend gefangene Engländer und Badogllo-Verräter eingebracht. Damit sind bis auf weiteres etwäifje Pläne gegen die europäische Südfronj„ erneut durchkreuzt worden. Eine große Ähnlichkeit in diesen Vorfeldkämpfen in der Agäis habf*n die ja-paniHchen Kämpfe In der Süd.r starke Druck des Feindes gegen unsere Stellungen an. Bei den harten Abwehrkampfen an der Enge von Perekop zpichn-tm sich zwei kankcieische Freiwilligen-Bataillone besonders aus. fn Süditalien verlief der Tag bis auf einen erfolglosen örtlichen Angriff indischer Triippen im Ostnbschnitt der Fnint im allgemeinen ruhiq. In der Anäis verlor der Feind gestern neun Flugzeuge, davon sechs bei einem erfolglosen Angriff gegen ein eigenes Geleit. Nordamenkanisthe Eomber verbünde führten am veigangcnen Tage Antiriffe gegen norwe "P* \P 0 ü E K A N E s (iHlwfliM-hl - , \ l>»rt \ w.^/ 0 .....y Die In!liokt, la Ihren Denken und Ihrem zwanzigjihri* fen Werk von historischer Tragweite fflr talien und die Welt finden wir heute die sicheren Richtlinien für den sozialen Aufstieg des italienischen Volkes in einem Augenblick, wo mit der Monarchie alle dunklen Kräfte der Reaktion und des Kompromisses, die mit ihr verbunden sind, hinweggefegt werden können. Unter Ihrer Führung werden wir mor«»en Italien durch Opfer und Kampf zu seiner Ehre, Unabhängigkeit und zu seinem Aufstieg zurflckfQhren.« Eine Konferenz gejfen den Hunger Moskau braucht dringende Hilfe für 100 Millionen Menschen — Und Indien? tc Lausanne, 17. November ' »Moskau braucht dringend HUIe für 100 Millionen Menschen.« Diese bemerkenswerte und die innere Lage Sowjetrußlands charakterisierend« Meldung bringt dar Washingtoner Korrespondent der »Neuen Züricher Zeitung« anläßlich der In Atlantic City zusammengesetzten UNRRA, der sogenannten Hllfskonferanz. Im slnselnsn meldst der Korrespondent, daß dl« Sowl«td«tegation am U. November In Atlantic City «ingetrolfen sei und der Konferenz adn«n Hllfsplan fOr nahezu 100 Millionen Menschen vorlagen dürft«. An erster Stalle verlang« dl« Sowjetimion Lebensmittel, aber auch Kohle, Metalle, Rohöl, Saatgut, Düngar, Chemikalien, Textilstoffe und vpr allem Arzneimittel In großen Menge, Gewaltige Schwierigkeiten habe die Konferenz zu lösen, erklärt der Washingtoner Vertreter des Schweizer Blattes, ^la sich vielfach sehr erhebliche Interessengegensätze herausstellen. Auch die Indische Lig« In Amerika schickte an die UNRRA einen dringenden Appell, der imiiechen Hungersnot bei der Behandlung der Angelegenheiten den Vorrang zu überlassen und schleunigst L«b«nsm1ttsJ nach den Notslands-gabiaten zu entsamlsn. Schon vorher tetta dar Prlsldent dar Liga Slrdar Singh alnen Tatsachenbarldht Obar die Hungersnot ausgaarbAitat, dar an d«n jlkli-echen Genaraldlrakti^r Harbart LeimMS, d«n ständigen VorsilMndMi dar UNRitA, an G. Acheson, den (Mterstastssekratär Im USA-AuAenminiitaFiuin und an die kanadischen, australischen und chinesl-echen h4itglledar der UNRRA zur Var-teilung kam. Der Bericht stellt aindeutlg fest) »Dia Hungersnot in Indien ist nicht das Ergebnis irgendwelcher natürlicher Ursachen, wie z. B. der Dürre, der Zyklone, der Überschwemmungen und der Heuschreckenplage, sondern die Folge des Mangels an Voraussicht, der Gleichgül- tigkeit, der Tatenlosigkeit und Untüchtig-keit der britischen Regierung in Indien.« Acheson gab demgegenüber kürzlich der Ansicht Ausdruck, daß die Hilfsbe milhungen auf die »von der Achse verwüsteten« Länder beschränkt werden sollten, und »aicht Länder mit einbszl«-heu dQrfa, dJa nur indirekt untar dem Kriage leiden«. Im glaichsn Sinne äußer-t« sich Lehman, ala «f auf einar Pressa-konierenz erklärta>, es sei Sach« d«r UNRRA, darflb«r zu entscheiden, ob Indien in ihren Geschäftsbereich fall« oder nicht. Somit i«t die UNRRA nun vor die PrAga gestellt, ob sie Indien halfen will oder nicht. Schon die Einstellung von Lehman und Acheson zeigt zur Genüge, daß man kein allzugroßes Intere.sse an Indien hat. Vermutlich will die UNRRA nicht der britischen Hunqerdiktatur in Indien in die Arme lallen, die ja auf diese Weise am wirksam«ten den indischen Freiheitskampf bekämpfen möchte. Das entlarvte Betruijsmanöver Der Großmufti von Palästina an die arabische Welt dnb Berlin, 17. November Anläßlich der hluüqen Breignisfie im Libanon richtete der Großinufti von Palästina über den Rundfunk eine Ansprache an die arabische Welt, in der er auf das verräterische Spiel und den Betruq der alliierten Nationen an den arabischen Ländern blriwiee Zu ihren bisherigen VeTtrnqsbröchen und schertnheili-gen Versprechunqen hätten die Anqlo-Amerikane.r einen weiteren Betruq in Form der Atlantik-Charta verkündet, in der sie die Freiheit der Völker ausriefen und vorgaben, auch den Arabern p'i-genüber Freundschaft und Sympathie für ihre Einiqung zu heqen. Als EnqlMndfr und de Gaullisten im Juni l'Hl Syrien und den Libiinon überfielen, verkündeten sie deren Unabhängigkeit und beteuerten, bestrebt 7.11 sein, die volle Souveränität dieser beiden l.Mnder her/us'fllen. Als nunmehr die vom libanesischen Volk tiewählte Regie-rimn im Einvernehmen mit dem Staatschef im Vertrauen auf die Versprechlinnen die Verfflsfiunn de« Landes entsprechend änderten, sei da« mit der Atlan-tlk-Tharta und deren Verkündignnq d^s Selhstbestlmmunq»''echtes der kleinen Völker getarnte Botrugsmanövei offen zutaqeqetreten. Der Präsident, da« Kabinett und die Abgeordneten des Parlaments der libanesischen P ibllk seien in der verab-6cheiiung*wü»'digsten Form dii'ch Sene-qalneger verhaftet und ins Gefänqnis geworfen worden, Die einzige Schuld dieser nationalen um die Unabhängigkeit und Freiheit ihres Landes kämpfenden Männer sed keine andere gewesen, als die, den Versprechunqen der Alliierten Glauben geschenkt zu haben und bestrebt gewpsem zu sein, dies durch die Abänderung der Verfassung, wodurch die SeliMtändiqkeit verbürgt werden «ollle, zum Ausdruck zu bringen. Die Erfahrung, die der Libanon In diesen Tagen durchzumachen habe, sei nicht allein meine ernste Warnung an die arabische Welt, die erneut um ihre Selbstbestimmung und Unabhängigkeit kämpfe, sondern sei auch ein Beispiel der Treulosiqkeit und des Verrats der imperialistischen Mächte. Libanesischer Widerstand dnb Stockholm, 17. November Wie Reuter aus Kairo meldet, sollen sich in den Gebirgen — 20 Meilen von Beirut — bewaffnete Verbände von Libanesen, darunter auch Drusen und Christen versammelt hab(>n, Sie stehen unter Führunjl de« früheren Ministers für die nationale Verlcidi(|unäi Emir Emjid Ar-»uan und wollen sich aniJeblich zum Widerstand orftanisieren. Wie man aus jjlcicher Quelle hört, sind, wie bis jetzt feststeht, 30 Abfjcordnete aus den Gefängnissen entkommen. Sie sollen sich täcjlich in einem Teil der Hauptstadt treffen, wo sich keine franzÄslschen Truppen befinden, Die libanesischen Gerichtshöfe sind jeschlossen. Hie Rechtsanwälte streiken seit zwei Taj^en Brunnenvergifter ausgeschaltet Ostasien frei von anjjlo-amerikani scher Ajjitation dnh Tokio, 17, Novismber In Tokio wurde am Mittwoch die erste ^roHostasiatische Journalistenkonferenz erölfnet. Es waren 82 Vertreter aus allen Gebieten Grofloslasiens erschienen, um j{ememsam die Richtlinien für die Unter-stützun({ der Kriei!führun|{ und die Errichtung Großostasiens festzulegen. Die WicVti;jlicit dtesrs Treffens wurde unter-«Irlchen durch Verlesunj der Botschaften, die auk Deutschland und den anderen verbündeten und befreundeten Nationen einrfpöan in einem PansergrsnadUrrsgimsnt, und Hauptmann Friedrich Wandel (tfeb. 1915 als Sohn eines Medizinalratss in Kaldau, Schlochau), Bataillonskommand«ur la «incm Grena-dierregimcnt. Di« Schweix »chfitzt StaaanU^en tc Bern, 17, November Die Schweif hat Mafinahmen lun Schuts ihrer Stauanlagen vor fiombenan* griffen gatroffen. In «incr am Sonntag veröffentlichten amtlichen Mitteilung darüber heißt es: der Bundesrat habe aus der »Ausdehnung des uneingeschränkten Luftkrieges und der Entwicklung immer größerer Bombentypen« die Konseouenz gezogen und die entsprechenden Schutzmaßnahmen für die Staudämme angeordnet. Diese Maßnahmen bestehen in einer weiteren Verstärkung der aktiven und passiven Fliegerabwehr an den Stauanlagen, in Anlagen von Sperrseilen und Fangnetzen, in der Tarnung auffäll^er Mauer-flächen und »bei drohender Kriegsgefahr und im Kriegsfalle in der vorsorglichen Absenkung auf eine Stauhöhe, bei der die Mauer nach eingehenden Berechnungen auch durch die bisher bekannten schwersten Bomben kaum mehr zerstört wurden kann.« Zu den Kämpfen im Osten ' kisim/ae/ii Mtcfi* Otahnm &■/! Jtoroltoil Min »Zpwwig Bt 3iönitomir 7jti S^rditschew •Rushi/i 'winniza"^ Wellbild-Gliii« Kampfraum Kiew Tschernlgow Un5prf Kurzmeldimgen dnb Dt-r Hungertod In Kalkutta. In der am 13. November beendeten Woche ist wie Reuter einqesteht, die Zahl der To-de«lälle in Kalkutta auf inwu^samt 196" gegenüber 1875 In der Vorwoche angestiegen, . 1 I u dnb Rücktritt des kolumbUnlicnen Staatspräsidenten. Wie aus Bogota gemeldet wird, hat der Staatspräsident Lopez »infolge der Unmöglichkeit, eine Einigkeit unler seiner Präsidentschaft herzustellen«, sein Amt niedergelegt. Dru-leiten von Graz-Stadt, Kollik, daa Werl In miU/t&rUch knappen Sätzen, dia wia Koounaaidowort« dröhnten und in den Tausenden von Herzen inunar wieder begeisterten Wddarhall fanden, riß ar vom ersten bis xum latztan Wort dia H6rer in aalnen Bann. Sain «rater Gruß galt aedjien atairiachan Paldzuqakamera-den, dann fartlt«n dauticheo Heimat, daa von diesar Qbarwftltlqanden Kundg^ung ao schlagend wdderlagt wurde. Sodann sprach Ganeraloberat Diatl Ton teinen Tartrauteo B«rl»hungen zur Stalarmark, dl« achon aua dar 2Mt langa vor dem Anachluß ana Reich da-tlertatn, und dia m nun von dar Proot grOßta» »Wir So'ldateo wissen, daß wir hauta für dia Zukunft unserer Nachkom^ man, unaarea VoUcea, kämpfen. Wir al-ohem dai Laban unaarar PamiUan, unaarar Nachkomman. Wir alnd ror alna hakliacha Aufgaba qaatellt, wla ala al unbransta daa Generaloberst, als er mit einem allen Hörem sutiafst sa Hsrzan gehendem aieghaftan GlaubenAakanntnls achlofi. Dam Dank dar Heimat und ihrem Ba-kanntolf sur Pront gab da^ Gauleiter Ausdruck. Er sprach allen HOrern aus dem Harzen, als ar sagte i tWlr wlaaen, dafi der Mann, dan der Fßhrer Tor der gesamten Weltöffentlichkeit zum Helden von Narvlk erklArt hat, dam ala ersten Soldaten und Offizier dar dautadMO Wehrmacht dM Bichmlaub warn Ritter» kraus daa Blaaman Krauses Tarllebsn wurde, nicht nar bsstaa deutsches SoK datentuD raprlsanttart, sondern daß wk tn Ihaa auch einen Feldharra heben, einen auagaaprociianan Urtypus daa natlonalaoalaUstlschan Feklharm, alnaa trauen Gafoilgamannaa daa Führer«, nicht erat seit den letzten Jahian, sondern seit twd Jahrzahnten. Wir, die Partei, sind atoilB aui dleaen Soldatain, der neben dem Elchenlaub daa Ehrenzalchen dar Bewegung tr> Kein Wunder, daß aaine Soldaten ao sind wie er.« Wenn der Feind, fuhr der Gauleiter fort, einen Blick In eine solche Kund-getyung wie die gegenw&rtlga tun könnta, dann würde er es sich abgewöhnen, zu meinen, daß dda Partei Jemals kapitulieren werde, daß zwischen Partei und Wahrmacht etwa ein Streit bestehe. »So eng wla jetzt«, erklärte der Gauleiter, »alnd wir überhaupt noch nie zu-sammeikgastanden, in dieser Zelt, da uns das Schickaal zwingt, noch enger zu-«ammanzurücken, als es früher der PaH gewesen Ist.« Unter Hinwels auf daa Schaffen der Heimat bat dann der Gau- leiter den Helden von Narvlk der Front ■u sag«a, daß ki Ihrem Rücken eine Heimat steht, die onbeswlngbar ist. Nla-mala werde die Stunde kommen, In dar die Heimat auch nur einen SchwAcha-anfall hßtta. »Einee wird«, so stellte der Gauleiter unter stünndachar Zustimmung fest, »dar Stelrar niai ar wird niemals feige und er wird niemals seinen Führer verraten.« Bin packendea Beleplel deutacher Soldatentreue hielt der Gauleiter dar Heimat vor Augen, als er berichtete, wie schwerverwundete NarvlkkSjnpfar es In englischer Kriegsgefangenschaft ablehnten, sich Vorteile zu verschaffen, die Ihnen angeboten wurden, wenn sie sich als »Qsterrelcher« ausgeben würden. Trotz schamlosester MlOhamdlungen hatte jeder von ihnen mir die stolze Antwort! »loh b4n ein Deutscher.« Unter beispiellosem Jubel klang die denkwürdige Kundgabung aus. Der Kreis Pettau voran VtrdienitTolU Ortsj[ruppenfflhrer ausgeztichnat Vielseitig, richtungweisend and Interessant sind dia allmonatlich alnberu-fenan groBen Dianatappalla dar Pattauer Kralsführung, werden doch hierbei alle dia sahlraichen Aufgabangabieta dea Ortsgiuppenlührera aüigehend besprochen, all dia ihm als politischen Hohelts-trigar zur Verfügung stehenden Mittal dar Manschanfühnmg, der Einflußnahme auf Tarschladenste Belange seines Bereichen erörtert, so daß Ihm gleichzeitig immer wieder die hohe Verantwortung In Saldellhofen surrt das Spinnrad... tWcb^n ^ alter Brauch der deutichen Frau — Eröffnung der ersten Webstube im Unterland wackung dsa haimlschan Spinnens und Wabana Im Unterland auf fruchtbaren Bodan fiel wmI am vergangenen Sonntag konnte in Saktenhofan mit einer kleinen ■s war stamal dar Stols Jadar Bluarin mkA wohl auch jadar Hauafrau, in den KSatsü möglichst viel »Hauagawebtas« ■nd sHausgaaponnsnaa« vu haban. Ba war ein pr&chtlgar AnbUok, dieser weiße Unnaiischats, dar sich da in dan I^an «nd Fiebern türmte. Dtasss Hauslalnan and das »Bauemlalnan« übaFdauerte Geoaratlonan. In manchen 9lii! bald qfsdmrnelt, das Gebäck qt-harken und in niit Hunt-papior beklebte Sjckchon qefällt Außer 90 Säckrh"n wiiidon m ver-irprnchen, rerht bald wiederzukommen. 80. Gebuiistaq eines helmattreiien l^n-terstelrers. Am 15. November beqinq dor Bauei Franz Klinnr aus der Oitsqrui'pe Cilli-ForRtwcild im Kreise se'nc'r Fdmilie den 80. Geburtstaq. Tro1z seines hoh"Ti Altern Ist der Jubilar noch ;inmer frisch und rflstiq und kommt in vorbi'dlicher Weifte seiner Arbeit nach Die harte .\r-beit des Bauern leistet er mit Freude. Im Kamnft um die .Sic)ir'M' der Eniuh-runq unsere«; Volkes erfüllt er m^^br als »eme Pflicht. Die Ort^^nruppe Cilli-Foiht-wald freut sich in Ihrrn Rfjihen einen 80 wii'keren heini.itt'nuen Untersteirer 7u haben und wünstht 'hm noch vioia •Jahre swjenbrinqendo Arbeit. ImHqer Snnntaqnachmltlaq In Anrler-burg. Da« Amt Fr-men der OitFqriippe Andelburq qab im Pc-isein derlsqnip-penstabes im Turns.iflle dor Volksschule eine Veranstflllunq unter Mitwirkunq t'er Anderburqer Musikr.inde. — In bun'er Rßihenfnlqe wurden Scharaden, Gesiuknnals In Nußdorf die I.eifhr ner 20- bis nOjilh-rlqen Frau aufq^ i::n Ion. deren Po'-sfiM-Hchkfit bisher nifh' '<'stnesfell». werden k'ilTite. Die Tnte 'v.vi 1'i') Z"ntimet'^T | qroR, vnl'si hliink, h it bre' les, rundes WIRTSCHAFT UND SOZIALPOLITIK Planvoll gesteuerte Kriegswirtschaft Blick in den Organisationsapparat des Reichsministers Speer Von unserer Rüstunt5swirt«chaft werden immer neue Höchstltistunjifcn utfor-dcrt. Dazu bedarf es einer ütraftcn, einheitlichen StcueiuntS unserer KriejtkWirt-schatl, einer Orijanisation, die zwar der Viel}{cstahigkeit unserer Produktion Rechnung trafst, aber in ihren Gruniizü-^[en cimach aufgebaut ist. Deshalb hat dur Erlaß des Fiinrers dem Rcichsminister für Rüstuni^s- und Krieijsproduktion, Speer, die gesamte LenkunjJ der industriellen FertijJung übcrtra^jen. Der Reich!»-wirtfchaftsminister hat aber weiterhin für die Dcckuni< de» Icben^nolwcndii^cn Bedarfes der Zivilbevülkerun{( zu sorifen Die Aufgaben des Rcichsministcrium« für Rüstunils- und Kriegsproduktion sind in drei ßroße Grupoen aufiieteilt: Koordinierung, Produktionsauf^aben und Qucr- Gesicht, breite, niedere Stupsnase, llcht-yraue Augen, blondes, naturfarbigos kurzes Haar (Huhlkopf), Operationsnarbe vom recliiten Nasenllüqei Iiis zum Muiul. Ilek leidet war die Tote mit blauem, last neuem Kammgarnkostüm (Schoß mit seitlichem Zipp^rorschlulM, weißer Rohseidenbluse mit Perlmutterknöpfen. An der Bluse autjc-iiieckt war eine flache, stjbförmiqe, etwa .*5 cm lange Chrom-nickelbrosche, in der Mitte mit einem nroürn und rechts und links mit je diei Meinen geschliffenen weiflen Steinen. Mllleilunqen sind an die KriminalpoUzei-leitstelle Wien, fX., Roß.iuei Lände 7—9 (►der an jede polizeiliche Dienststelle zu richten. » Gerechte Strafe Zehn .lahre Zuchthaus für qefährJchen Gewohnheilsverbret her Im Mai vcrjjan^pncn Jahres wurde der wtjicn Pictrui; und Dicbsl:*lil zweimal vor-b'.strafle 34 Jahre alle HardelsanjJcstollte Karl Guftav Likbifi aus Herlin aus der llnfl entlassen, um kury; Zeit darauf nctierdinj»!! durch be1rii;|er!schen Lebenswandel riicUfälliiJ zu werden. Ein Jahr Irintf, bis Juli dieses Jahres, suchte er niindester.s KtO Personen in Berlin, Mfin-clien. ^X'^en und Graz ouf. ijnb sich unbc-rechtiftterwcise njs Vertreter für Rlinden-w.iren au*, rnbm unter Au«nfi(zunil der auflerijewohnlichen Verhältnisse Be.sfel-lun^en enti^eijen und lockte ihnen unter der VnrspiejJchinfJ. FlÜnri'-pwaren zu lie-ftrn, mindesten«! 3500 RM heraus. Her hemnninftsl'se Bffr(i(i hulen für jMiiqon in Leitor-=l,Mq und in der Srhrineierslrfiße, 7^:qlr diu Junolt hrer'nnen den Düterricht sownlil na h der ?vn'hi>tlvc h«n L^h'm.-thf'd''' ils auf'h nach dem Gdnv.heitsverfahren. Slu-d'enrat Brauner 7orfilienen Mi-tboden führen zu diesem Ziel, es bleib» dfiher jeder Lehrkraft überlns-SOM, die Molhode in ihrer Klass«; solltet zii wdhl> n. Die wertvollste Art ist dab<>i die svnthetifiche, die aber durrh Gnn?.-h('its.niffci.sRiinri, der bckrtnnt»'n Woite und Satzle !e 7u erqcinzen ist. Das bisher h '''Ifrliclie, oft bis 7iim überdnjf^ qepfloqene fUlchstabieren (Lautieren) ' miiR hieibei «n weit zurückqedrSnqt werden, daf^ die Kind'^r zu einem schönen, I flüsslqen Ausdruck im Lesen qelanqen. D'e ft)lqende Wechselrede ereträgt dei Finnihmeübeißchuß 1,69 Milliarden Dinar, die zur Deckunq der niit Mitteln des S'a.itsbetriebfikredits getätigten unvor-herqesehenen außerordentlichen Staats-ansqiiben verwendet wurde. Um den noch vortileibeiiflen Rest von 48 Mill. Dinar vermindert sich das Defizit aus 1941 um rnnd 40 Mill. Dinar. Geqenüber dem Haushaltsvornnflchlaq, der mil rund .5 Milliarden Dinar ausqe-qlichen war, wurden Mehreinnahmen von Z'J'j Milliarden erzielt, wahrend die Aus-q.iben den Voranschlag um 3,50 Mill. Dinar überstiegen. Die unvorhergesehenen Riißerordentüchen Ausgaben belaufen sich auf 2,017 Milliarden Dinar, die durch den Überschuß dee ordentlichen und außerordentlichen Hniwiivalts, femer durch iiußerordenilich»; Einnahmen von 74 Mill. und die Anleihe bei der Postsparkasse vom 15. Juli 1942 von 100 Mill. Dinar gedeckt werden. ^ Dieses befriedigende Ergebnis wurde erzielt, obqleich die Finanzverwaltung ihren Wirkungskreis im Zuge der saatli-chen Wiederaufbaumaßnahmen bedeutend zu erweitern hatte. Alle Bemühungen der Rf^icriinq seien auf das Ziel der Sanierung der S'aatsflnanzen und die Aufrechtorhaltunq des Maushaltsqleichgewichts konzentriert qewesen. Die so gesicherte Stabilität der serbischen Staalsfinan/.en bilde eine gesunde Grundlage für die weitere f)urchlührung der wir tschftft liehen Wiedoraufbaurnaßnahmen der Reqierunq in noch größerem Auwinciß im kommenden Hcuishdltsjahr. überwelsunff von Ersparnissen ausländischer Arbeiter und Anqeslelller. Durch Rmiderlaß des Reichswirtschaftsministors ifit die Überweisung von Lohnersp^rnistK'n auslandischer Arbeitskräfte, diie von deutschen Belriebsführem in den von d'iitsrhen Truppen besetzten Gebieten (einschließlich dem Generalqouveme-mentl fieschäftiqt werden, geregelt worden. Weitere Auskunft erteilen die Devisenstellen. Betriebsappelle nicht während der Ar-l>cits/ell. In einer Zeil, in der alle Kräfte noch uneingeschränkter als vorher in j don Dienst der Rüstung gestellt werden müssen, sind Betriebsappelle während der Arbeits'/eit ein Verstoß gegen die f'lilcht zu höchster Kraftansponnung Auf diese Talsache hatte Dr. Ley bereits vor elniqer Zelt hingewiesen. I^unmehr hit et die Ganobmänner der DAF erneut m diesem Sinne unterrichtet und dabei bemerkt, lo wichtig die weltanschajilich? Erziehung durch Beiriebsnppelle usw »el, so diirfe do« h darll-sörnpii ■>|M'.'n iin"(i cnipl .h:-"! w rdri Wfjr. Df-r M-nn Wor ■in Mf'<'l.ihiil lehrer, f|r>r •uu|''ril,l! kli-h ii " h volU-n-dflrm /chn'cri 1"'ei s'].ihr in Prrision qc qrtnqen wfir 'jrnl dr.s Unql.iiililiclu» zu sfiuid«.' brdfhlc von dio^^'Mn k'cin'-n Rnheqphfilt ik h /n Ifhciii di in 'Ird/ ein Jiin(iqps«'I!(« ohnfdics wohlfeil If'lit, qeldnq 'Ifnn Jdk'/I) MiirkenortiriM drjs Kunslstiirk ■> qiit diß er st^ts noch einiqj' Kinnr-n Lieb- hdbereien zuliihr k(;nnlo; das Wtiren ein Slohplntz im Ih /ifer odor Konzert, Ausflüge und zuweilen si»qtir einen iün-trif-t zu ein«'rn Volklest" Die Bek.inntnn die?:'«; Mens^hnn nannten Ihn den ;lenhniden . ILinns hatte zuerst von J ikotj Milrkenbriim mit diesem Nnmep sprachen qehörl und aiiqenbllrkh'b finrn verrtMitdii, vollen Zuck im Herz-- q spürt i deru aiirh er halte manrhinal e;:i Verltinqen na« h ot-was Heldentum Fr fr.iqfp n/i'h und ei-fuhr, daß M'i-k "nbrünn neb^n «^Mnen vielen and'rvn .Sr h iil!-"! mk h die alle die Z'ilill'.en l',:rqkiirhc;n niul Bergkapellen, deren es brnfnulers In d"r I'ntersteiermnrk auf nll' n llnhenspit en gibt, zu beuirhi •) nnd fromm /ii ' ■^wä-gen, welcher Hr'M'opq.iit dort in vor-christlichui Zeit sj-in HtJllglum g»'habt h (bcn k-ir''i(p. Oi wußte, dfiß das Volk flir dlh-n i''iii'släl|. 1 sehr gcwohrt wm (1,(1 ,111 den Dil niiOir cjldi-blt, a's iin dm (i'ilt Du '"htiln-ii {icnii d e < )uiht!i( hen ii'; -i..'l . uf P lien und Bijr<;e f'io'i H'i'irjcn U".'ft. Müi kt'nbiiiMii h..!!'? nun "i" z.ir'!! Iv's Gcfiihl für di'j alltMi, i".))"rt(iii'hlf.'H Gn'ler und suchte sie iHll, wo ei s»if spüren qL.ub'e, hrfitdc» Hl! ihren F'i'l'en n-ich Art cltv / !tcn il f A m"!' aus öffnc-te S'-in Merz i'Mfl ih.ien srh'.velqeriLcli" Silin- mniu|<'ri Hr vii'Ue die ausqfltdlcnstcn und enMcq-nstrn F.'il'-ilqöltcrn'imcn f3en niiri hauen sifh die alten Gräfinnen iinrl licinns veisr h'ieh(>n fir war qe kontn en und Itit sich (jlfif'h weit auf I;( II feinen wehrnut'-i.'oll stillen Nalut-bcildr/.t l.rlian kiinn'e und hebte er Ifinq'-I; Himnielnidyrr wußte ihn aufs liebenswiirdi(|'.ie 7u unnsi hiiieirheln und q.ii die beiden alten Drimen da qinq es dliiK hin seihst iunqcn Merist hen so, d-iß, wer die einniril in 'hrt-r stillen Kliuj-heil Uüd f< inrn !r'''terke't qes' h'-n, lanqo Zeit k'-inr Jiin(| und Schöne vii^tf un die er mit solchei Inniqk('il d chte, Nfiirk ibiimn lief auf s( hon in den er-<1en liiq- n im K,ünd.ilutrnro( ke, allein vor^i ni und d.inn m f d'-m ihm zulun-liehen Ifrinns üh Ufibq<'|rini-n G'pfelwrH d« r Uskoken, llatiner seien, die noch Ihie Ifäiissclilanqi hättt'n Eine *ol qnr v^- iß mit fdicn Auq"ri, untl alle ''nKen sie Mil'h und erhielt -n nllf N.u hl ihr Opfersrhälc hen. »Der Sc hlanqenkultui. der goheiflisle von allensagte Mücken-liiünn tielbewegt. * Und die U.iuern dort fern in den 1 lohen waren anders als die neidvei-(/rüllt{!n u'ilen im Tiefland Still und liir s.ch, n und still mit den Nebeln iitier den Corianz hinzogen, an dem weidenden Wilde vorbei, das s'e senne'en und hüteten. Hanns aber wühlte es wieder Im blule. Es war Birschzeit gekommen Die Taqe währten bis nahe an die Stunden hinein, da sonst alles schon srhtäft, denn die leise Dämmerung Im Norden Wiihrlr in den milden Nächten ^mmer l'tnqer, in Nachten die voll de» Gesan-f;es der klassischen Zikade und der weh-mutreich rufenden Weingartenheimeben waren. Wenn in solchen Dunkelstunden der Wald elnm=il sein Raunen anhielt, dann konnte man In der fernen T efe den Slrf)ni qehen hören und Immer i»id immer wieder d'e gänzlich unsnnbaron Stlmmunqen der Windradqesprärhe er-I.iiisrhen, bald hoch, bald tief, bald r.is( h, bald versterbend, bald, viele, bald e nes qanz einsam irqendwo auf windbe Michtem Ilüqel, wiihrend sonst die Lüfle schliefen. Im Walde aber schllech und schlurfte es qes[)ensfiq. Luchs und Wildkatze sfhnauftcn, der fuchs schnürte, der qo ipenstlg ichaue Urbock streifte die Dickungsranken an und stand dann sel-bei stiil und horchte. In den Lüften hörte (iti- I.eben ebensowenig auf. Da waren die Eulen, die Nachlschwalben, die Fle-(ii'rmduse h>s. Die gan/.e reichbelebte N uhl des Südens, die so wenig zum Sthiafen geschaffen ist, flüsterte, redete, atmete um den- jnnqen Weidmarin Der halle oft seltsames Nachtquartier: bald d.r bloße Dickung, in der er sich, in don Mantel gerollt, einschob, und wenn e? qut ging, eine jener Köhlerzuflürhle, die nichts sind als ein mannslüriqes kleines Rindendach, unter dem man kaum sitzen kann. Dort verträumte er halb lauschend, halb schlafend diese geheimnisreichen Nächte und hatte leise schon wieder im Holl seinen Rirschlritt, wenn der Himmel zu blassen begann; um jene sf hfliierliche Vorwellsttinde, da den Fliirgott das Schöpfunqsqrauen durch-rinnti bevor die Sonne aufgeht. s Es war ein alter Rehbnck mit Stangen wie Wurzelgerank, zehnästig vielleicht. fli< ht, braun, geperlt und wunderlich. Der war wie ein Wtildqeisl, so geheim, menschenscheu, launenhaft und lautlos Man sah ihn mit wie ein Schemen, und iü(kte man die Augen erstaunt fester nach dem Punkt, so war er weg. Hanns sah ihn hier und stellte den Wechsel fej!t! alter der Alto vom Walde nahm ihn nicht mehr an, «ondorn war an-flfrswo. Oft hörte der Jäffer Im D:'!,-sfen nur sein sr hrerkendes, tiefbellen-des bö, bö, «o daß er ob de- Nähe zusammenfuhr, Und fort war der Bock Halte er an einem Sthmmrhen qefeqt, so überstrich ei-, H.ir'n-; of( unmerklich mit Harz odo Ierf|r> . ;n Wollfäd' hen um die Stello, Aber der Alte blieb eiu paar Tage aus, und suchte ihn der Jäger endlich anri(!rswo, so hatte er doch wieder die Stelle blankgerieben oder das Fäd-chen mit dem Gehörn weggerissen. fJ.^is war Jagdl Das war des Mannes wert. Ein Überbieten, ein Suchen und VerdecklFein, ein Kampf zweier Gehirne an Listen und Kniffen, Vorsicht and Wachsamkeit. Langsam rann es wie Fieber durch den Jäger, und er achtete des leichter berückbaren Wildes gar nicht mehr. Nur diesen einen Bock wollte er. Dort oben in den Bergen war der einsame Weidmann nicht gehaßt. Die schwerblütigen Bergbauern, denen er Rat und manche kleine Hilfe brachte, sahen ihn gütlich an; die Hirten und Kühbuben waren Ihm auch nicht gram: ein wichtig Ding für den Jägerl Denn sie, vor denen sich das Wild gar nicht scheut, verrieten Ihm viel. Und was die nicht 'sahen, sagten ihm die hübst hen Dirnen ari, die auf den Schlägen nach "Erdbeeren suchten. Er mochte sie gern. Sie gaben sich wie das Wild Im Walde sich glbti zutraulich, willig und ohne Gegenansprüche, Was aber war nur In diesem Jahr? Alles In Ihm war Kraft und Deseinsliist, und dennoch nicht mehr an die lachenden M/ldrhen wie einst. Wahrlich: Immer wieder erschrak er, wenn er Inneward, wie er a\;' Kreuzwegen oder über ejiner Wildfährte slillehielt, die Zeichen hätte prüfen sollen und ganz wo anders hin dachte rsftch Wien Oder jetzt, — sie sollte In Jeden Tag Jn die Nähr» kommen ■ nach Schloß Rnnkensli'in, lenseits der Sawe, stromm-aufwaris"und bloß einige Stunden weit. MARBURGEP ZEITUNG ' Donnerstag, 18. November 1943 * Nr, 322 * Seite 5 /Jus gtler Welt Oberbergrat Gfltötlner gegtorben. Der Hauptgeschäft«lührer der Bezirksgrupp« Südost der Wirtschdctsgruppe Bergbau, Oberbergrat Dipl.-Ing. Dr. Jur. Adolf Gstöllner ist plötzlich im 69. Ltjben*-jabrB verschieden. Mit ihm ist einet der hervorragendsten technischen und juristischen Fachleute des Bergbaues Her Donau- und Alpengaue dahingegangen. Die AuEtgestallung des Bergbaues In diesem Gebieten Ist in hohem Maße seiner Initiative zu danken. Vom Flelsrherqesellen zum Doktor der Chemie. Vor Jahren erlitt der ehemalige Flei«chergeselle Alfred Wende au» dem benachbarten Aslau in der Relchibaupt itodt einen Unfall, der ihn iwanfl. ntn Hondwerksberuf aufzugeben. Bt fdßte darauf den Entschluß zu studieren Erfolgreich absolvierte er ein Gymnasium, bestand die Reifeprüfung und wählte schließlich das Studium der Chemie. Jetzt hat der einstige Fleischerge-seile die Doktorprüfung mit dem Prädi kat »gut« bestanden. Neue Höhlen Im Tennengebirge Salzburger Höhlenforscher entdeckten am Sfhöbbüchel in 2300 Meter Höhe zwei neue Höhlen. Außerdem wurde in 1880 Meter Höhe in der Westflanke des Großen Eiskogels eine bedeutende Höhle zum erstenmal betreten. Der Eingang ist 20 Meter breit und 10 Meter hoch Die Hälfte der Bodenflärhe ist mit Eis bedeckt und wird von Eissäulen umrahmt. Zigaretten gegen Bohnenkaffee. Ein kleiner Zigarettenladen in Elten, dm medst geschloMen war, entpuppte sich bei näherer Untersurhung als die »Gold grübe« einer Tabrtkwarenhändierin. Um •ich in den Genuß von Mangelwaren zu setzen, gab sie die ihr zugeteilten Zigarren und Zigaretten nur gegen Bohnenkaffee, »Fettigkeiten« oder Textilwaren ab. Dabei genierte sie sich nicht, obendrein erhebliche Uberpreise zu fordern. Nicht weniger als 14 000 Mark Mehrerlös durch üborpreisR wurden ihr nunmehr vor CTorlcht angekreidet. Da Ihr »Geschäftsbetrieb« sich im übrigen als ein Verbrechen an der Volksgemeinschaft charakterisierte, brachte ihr das schöne Geschäft »Zigaretten gegen Bohnenkaffee« glatte drei Jahre Zuchthaus und die Einziehung der Übergewinns ein. Ein Strlfllng, der wellt was sich gehOrt. Ein höchst origineller Strflflingstran«-port hat sich dieser Tacfe in der schwe- dischen Provinz VSnnland abgespielt Der Wärter der Abzuführenden hatte einem der Männer erlaubt, in dem Bahn-bofsrestaurant einer Station ein Butterbrot zu es«en, während der Gendarm im Zuge zurückblieb. Aus dem Butterbrot wurden jedoch mehrere Flaschen Bier. In den Zug zurückgekehrt, nahm der Gefangene im Waschraum außerdem noch einige kräftige Schnäpse zu sich. Da er inzwischen reichlich »voll« geworden war, setzte das Zugpersonal den in Zivilkleidern reisenden Mann auf der näcUsten Station aus dem Zuge Der Gefangene wollte aber seinem Wärter keine Unannehmlichkeiten bereiten, stahl ein Fahrrad und fuhr, so schnell er nur konnte, nach der etwa fünf Kilometer entfernten Stadt, in deren Gefängnis er gebracht werden sollte und llefi sich vorschriftsmäßig einsperren. Wir hören im Kund tunk Doan*rita|, 18. NuTemb«rt R«lcliipTo(rainai S- 8.30; Zun: ildren und Ba-haltini Vartc.di[iuii|{ dct Ritiihc« im Oiten. — 10—Iii Kompüniitcn im W«flcnrocli. — 11—11.40; Klein«! tän««ritche» Kontert. — 12.35—12.45. D«r Bcricht lur Lai^t. — 15—16 Lieder, Tin?« und Klüiiji« *on der 'Mcimat am Meer«. — 16—17; Von Opertlle zu Operette. — 17.15—Ifi 30; Volk»-tümliche Unlcrhaltuni;. — 18.30- 11; l)«r /-eitspic-(2«l, — 19.15—19.30; Fronlht:richte. — 19.45—20: Prof. Kotkenniemi. HcUinki: »Die rurupiiische Hedeutuni! cl«« Ünniochen Nitionaldichtern Kunc-berg«. — 20.15—21: Kon/ert der Xiontr Symplio-nikari Hayda, W, A. Moi»rt uud Leopold Moiarl — 21—22; Oparnirindung «Wit «» F.ueK (ffitlit«. Daattohlaadaandari 17.15—18.3(1; Sinfntiiicht Mu ■ik Ton R. StrauO aad Cbriitiao Sindlng, Callo-koniart Toa Ma» Trapp. — 20.15—21; Uoterhal-ltin(*««ndun| mit ▼•firaatto Melndltn, UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MARBURG-DkAU | BURC-L iCMISPIHt Heul« 15. 17 30 19.45 Uhr Ptmruf 2219 Hanl S5hnk«r, Klrttea Hetbarg, toll Walk, Mti Odnnar Charlott Dauderl. Margot HIalicblar In Liebespremiere Strahlandar Charme lauchtat auf fadai Sxana dlaaar muiikallichnn Komödta. Pür Jngendllcba nlrht lugelaiMil _ ESPIAWAUI Hauta K. IT.N uad lt.4S tflu Die Landstreicher nach dai Oparatta ron Zlahrai Mit »«Ii Lada Hngllich, Indolt Carl, iflki Drmaowltocfc. Qraa Tkalaicr, Budnlt Platia und La« Faakarl. Mk JagaadMcfca alOt wgalaiaMl Llcliis|»iele K« dettewschulc Dannaratag, II. November) Fin luttlgei Film aut dan bayrlichan Bargani Der Schützenkönig In dar HauptroUe; WelB Pardt, dar bai^mla Millich* aar Komikar — PAr Jugendllcha •fehl raiaUaaaal Praltag, 11) Nov. gatchloiiana Wahrmachtvoratallting. am I - l_ j - I Sacbianlald« ilurq-LiciiHpieic Lini «traB»_ Doaaaritag. II. Novembar; Die Gattin ■It JaaiT Jago, VIklo' SUal, Wlilr Mtsck, llUda V. Bloli. ^ Waran alla Piauan wla dlaaa wundarbara QaltlD Jenny Jugoa In dleiam Film — ai giba kalna Junggatallen mnhrl FBr Jiigendi'irlir airbl ingalntiaal Nana Splelielten. Wochenlagi na IV aad 1S.9S Uhi. Sonntags um U .10. IT and 11.10 Uhr • lieo'-l.iich mm U, IV.M «ad N Uhr Tonlicklsplele DeiiisckeB Kmm% _ Fraitif, II., iaailag, M. und tDaaUf. II. f^*v«Bbar tadelf Parnaa, Ban4 Dallgaa, Aaja Hkotl and Garlrmd Mayan. Dr. Grippen an Bord Ptr ivgendHc k. «'.cbl lafalaaiaBl Nana Spiaircllcnt Preitagi 19.45 Uht, taattaga 11.10 und 10.45 Uhr, Snnnlayt IS, 17.30 und 19.45 Uhr. Karfnnvorverkmit Frrttnq* und SAmitagi ab 16 Uhr, Sonntflqi ah n Uhr an dnr Kinokasia foit-l iclii(«pie e Stndttlieflier Oonneralag, IB. Nnvrnifatii — Krlitlna SSderbaoB, t-rllx von npnqcn itnd Prledrlrh KayOlar In ainem ergrei(end-tritqiü( hen mpnschllchen BinzelachlrkMli Verwehte Snuren Pfll luqpndl'rhi- nlrhl tuQplaiiürnl t.icK^»pre Brhälillcli beim Srhalfei der Marburgei Verlags- a. Druckerei-Ges. m. b H.. Marburg/Drau. Bad-guss« 6 bei den Geschaitsstellen der »Marburget Zeltung« IN CILII, Mdrktpl'tt? 12 (Fernrul 7) IN PPT TAU, Unqart<)rga88e, Herr Georg Plrhler u bet den sonstigen Verkaufsstellen "♦■zngsprels: Murirttllrb RM 1.25 (Biets im vofdus Zdhlbarl Kaufe Jungen spanischen Hund. Skelatz, Stockenhamroer Nr. 47 bei Cllli. 285-4 Kaule Kindereisenbahn Größe 0 und Bestandteile hierzu, auch schadhaft. Mitteilungen dn die Geschäftsstelle der »Marburger Zeitung«, Cilli. 179-4 Kaufe Schlafzimmer- und Küchenmöbel, auch alt und schadhaft, sowie verschiedene Möbel und Sesseln, jede Art und Menge. J. Putschko, Marburg-Drau, Triesterstraße .57. 531-4 Pennlonlsten (avirh Kriegsversehrte) mit heliebiqer Praxis, werden für leichten Weiklufl-srhutzdienst in Marburq-Drau gesucht. Antr. unfoi »Leichter Luftschutzdienst« a. d, »M. Z.«. ____________yi-e Schuhmacherlehrling wird aufgenommen. Josel Geiger, Srhiihmachermeister, Kärntnerstraße 63, Marburg/Drau. 461-6 Eine KiSchln wird aufs Land gesucht Unter »Selbständig« an die »M Z.«. 3fl4-6 Schlosser, auch Pensionisten oclef Kriegsversehrte, womögl. im Schweißen bewandert, und mit Kenntnissen in der elektro-techn. Branche, mit längerer Praxi«, nüchtern und arbeitswillig, wird von einer qröüeren Provinzfabrik gesucht Unio-Ge-sellsrhaft, Marhuiq-Drau. Land-wehrqasse 23^ Sekretärin, bewandert in» Stenographie und Mtischinschrei-ben und guten Umgangsformen, für den Verkehr mit Behörden von Industriewerk gesucht. Anträge an die »Marbur-ger Zeitung« in Cilli unter »Dezember oder Järuier« erbeten. 173-6 7ii Möbliertes Zimmer per sotort sucht ruhiges Fräulein. Zuschrifter erbeten an Mathilde Weble, Burggasse .36 498-8 Tausche tadellosen Sportkln-derwageo gegen gut erhaltenes Damenfahrrad. Anzufragen; Clin, Rann-Trafik bei der Brücke.__15^J4 Lichtpausen (Braun-, Schwsrz-und Transparentkopien), Vervielfältigungen liefert rasch u. billig Kowatsch. Marbutq-Dr.. Herrengasse 46 270-14 Wohnnnöstauscb Tausche kleines Zimmer u. Küche im II Stock qeqen gleiche, womögl. Sonnseite, link. Drau-ufer. Anschr. in der »M. Z.« — Mjirburg'Dr. _ _ _ 392-9 Tausche Zimtner und Küche in Brunndorf gegen gleiche Woh-nug In der Kärntnerstraße cxl. Urbanistraße. Anzufragen in der »M. Z«, Marburg-Drau. 522-9 Tausche Zimmer und Küche, großer Garten, gegen gleiche oder Zweizimmerwohnung, linkes Drauufer. Thesen, Geibel-gasse. 532-9 Heirai Komplettes Speisezimmer dringend zu kaufen gesucht. Anzufragen in der »M Z.«, Marburg-Drau. 514-14 2 Bledermelersessel qenen Fau-teiiil zu tauschen. Beetlioven-straße 9-1. 524-14 •ÄüiJÄ* SPARSAM g«br*\icrMMt nur I«l«k a*n Sl« t*ti9«rr>I^«n auch ci«f UNO KHASA Karperpensolche In schwarz ' Ni 39 oder ein Damenkleid gegen Aiifzahlung. Adr, erllegt in der »M. Z.« 527-14 Nette, junge Dame sucht Anschluß an einen soliden Herrn, 35—45 Jahre alt. Unter »Sympathie« an die Verwaltung, ________464-12 Schwergeprüfte Frau, 45 Jahre alt, mit Wohnung, wünscht Ehebekanntschdlt eines gutmütigen Pensionisten oder Witwer mit Kind. Zuschriften unter »Wahrheit« an die »M. Z.« 523-13 Kassierin mit Maschinschrelb- und Korrespond.-Kenntnlssen wird aufgenommen Im Modehaus Walter Schein, Marburg/Drau, Adolf-Hlller-Platz 10. 482 Unser Heber Gatte und Vater Konrad Elsbacher ehemals Kaufmann in TUffer verschied nach langem und schwerem Leiden am 4. November 1943, im Alter von 74 Jahren, In Laibach. Die Seelenmesse wird am 27. November, um H7 Uhr, In der Pfarrkirche In Tüffer gelesen, Gairach-Tüffei, Laibach, Belgrad, don 4. November 1943. Anneta geb. Kuketz, Gattini Rea verh. HybAf, Anda ve>h. Ing.-chem. Pirkmaler, Sonja verh. Gobelz, Töchtert MHoi. Boto, Radowan, Schwle-gersöhnei MlloA, Ljerka, SaAa, MItja, Andira und Andrej, Enkelkinder. 172 Wir geben allen Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber, guter Vater, * Sch*viegervater, Großvater und Bruder, Herr Andreas Drolenig Besitzer am Montag, den 15. November unerwartet Im 72. Lebensjahre sanft entschlafen Ist. Das B^'gräbnls des teuren Verstorbenen findet in Cilli am Städtischen Friedhof Donnerstag, den 18. November, um 15 Uhr. statt. Die Seelenmesse wird Freitag, den 19. November, um !'i7 Uhr, in der Pfarrkirche gelesen. Unterplatt, Agram, Cilli, Laibach, Römerbad, Klagenfurt, den 17. November 1943. In tiefer Trauer; Mitzl, Willi, Pauli, Frltzl und Engen, Kindor, und alle übrigen Verwandten. ^74 Ycriradainii nicht wagwerfen, auch gebraucht Ist sie noch wertvoll und läßt steh meist weiter verwenden,Wer leere Formomint-Flaschen mit Schraubdeckel an Apotheken und Drogerien zurückgibt, hilft Materlol und Energien sporen und unterstützt unsere Arbeit Im Dienst der Volksgesundheit. B\i:ERinE BERLIN Helzen Sie sparsam ohne Angst vor Erkältung, denn wenig wirken viel FampEiien -An/eigen (Inden durch die •■Marburger Zrlliinqc weltesle Verlut'llimq « Seite 6 * Nr. 322' * Donnerstag, 18, November 1943 marburger zeitung Schillers »Fiesco« mit neuem Ausgang Die sojjenannte Leipziger Fassung von Schillprs »Ficsco", die der Königsberger Literaturhisloriker Hans Heinrich Bor-chardt unlänjSst aus dem Archiv der sächsischen Staalsthcater ans Licht [lezogen und die als endgültig von des Dichters Hand zu gelten hat, wurde zum ersten Male, und zwar im Frciburger Stadtthea-tcr, aijfgi^^iihrl. Schiller hat im Gegensatz zur Buchousgabe des »Ficsco« von 1783 und »ur Mannheimer Bühnenbearbeitung von 1784 in der Leipziger Fassung aus dem Jahre 1783 die Tragödie dahin geändert, daß Verrina den Fiesco erdolcht und sich darauf selbst dem Voltsg<*richt übc-antwortet. Sicher ist dieses Tnde jfh'ubwürdiger und von echterer, eines Schiller würdiger tragischer Größe. Die Überarbeitung enthält auch noch andere, gerirgfiigigerc Abweichungen von den gespielten Fassungen, die sich als glücklich und als zweifellos letztwillige Verfügungen Schillers erweisen. In gemeinsamer Arbeit mit Reinhold Buchwald. dem bedeutenden Schiller-Biographen, hat Professor Borchardt die Leipziger -Fiesco"Fassung mit den vorhandenen Lesarten abgestimmt und die vorliegende Ausgabe »von letzter Hand« her-gesicllt. die den deutschen Rühnen fortan kaum eine andere Wahl mehr lassen dürfte. Hans Schnoor Max RejJer-Gedenkcn in Trifail Der «Tag der Hausmusik« stand in Trifail unter einem besonders glücklichen Stern. Nach der musikalischen Umrahmung der feierlichen Verleihung des Kriegsverdienslkreuze» H. Klasse an verdiente Mitarbeiter der Krcisffihrung Trifail des Sieirischen Heimatbundes — ein Trio der Kreismusikschule spielte die Fesimiisik von Händtl in B-dur — hatte Musikdireklor Konrad Stekl in Verhin-dunC mit de- RannmädcKührerin der ncuttchen Jugend zu einer schlicht-schö-nen M?ix Reger-Gedenkfeicr in den Saal der U'crksrestauralion der E. V. Süd, Kohlenwerk, geladen Stcli) selbst sprach einführende Worte zum Tag der Hausmusik und über Max i Re^.ers Stellung im deutschen Musikleben. Darauf brachte Phillipp Kri'»chnik zwei Kli»vierstücke Mtx Hegers zu Gehör. »Albumblatt nrd • l^cigen«, von denen bosonde^s das zweite sehr gefiel. Frau risi SteH san<<. feinsinnig begleitet von f'rau KhIIt Max Revers empfiftdungs-bi'seeltes -WieöcTi'ied . Danach Heß Kreis.Tmtslciter Werner Schultz die m'Mischliche rcr«:örl'chkeit Rcgers. insbesondere den ■!usli''en Reger«, flnhnnd der Monorfraphie von Fritz Stein vor dem i?eistigen Auge d^r angeregt mitgehenden Zuhörer erstehen. Ganz besonders starken Hc•i'^l' frntete Dr. ncrbi»rt Krames nrt zwei Cfllovorträgen — Max Rcgers Ht. il, i >•< l,( r r -ini Nostrn in Ruk-iiest br.irhte Mciqilrtlfiri-: ir« nnutint-p . rhf zur Auffiihrunq. Lange Zeit hat Max Barthel, der Mau-rer«ohn au« Loschwitz bei Dresden, der gestern, aiti 17, November, »einen 50 Geburtstag beging, nur als »Arbeiterdichter« gpgölten, er war somi&agen abqe-stempelt, und der bittere Bedgeechmack, der dem Begriff Arbeiterdichtung — wenn man überhaupt von einer solchen reflen kann — anhaftete, ist auch auf die Meinung übergegangen, die man von Barthel hatte, lange, als er sich schon «US verwirrenden Ideologien gelöst hatte I und zu eine^m Dichter der schaffenden deutschen Gemeinschaft geworden war. I Nach einer »Jugend voll bitterster Not« j trieb .es den Unrastvollen viele Jahre t durch halb Europa, vor allem difch Ita-I lien. Er ist »trunken von Raffael, Michelangelo, den griechischen Plastiken, dem Pantheon, dem Forum, dem Schmutz und der Masse* und er kehrt, in einer heim-, liehen S«^hnsucht, die seinen Wandertrieb zur rechten Zeit dämmte, wieder zurück in die Fabriken, in das Brausen der Maschinen. So erfüllt von Schönheitsdurst, Wandertrieb, rwisrhen altrömischer Srhönheit der Form, zwischen Landstra-f^e und dem Qualm und der Enge von mächtig aufwachsenden Maschinenhallen vergeht ein Teil seines Lebens. Er brennt dafür den Armen, den Hungernden und Elenden, die ohne Schönheit leben miissen, zu helfen, und viele seiner ersten Verse, die heute verweht sind vom Anhfiuch einer neuen Zeit, sind erfüllt von den Tönen der Qual und des Aufschreies der »Arbeiterscele«, die noch vom Verhängnis der Vereinsamung umstrickt istj aber schon in den Gedichten der »Wanderschaft« stöRt er das Tor zu einer neuen Welt auf, i>e6ingt er die Schönheiten der Natur das Geheimnis der Sternennarhte, die Sonnenfunken der Welt Vier Jahre steht Barthel an der We«t-front und erlebt im Trommelfeuer der Argonnensrhhirht ein neues Ethos der K'fimeradschaft. Seine »Verse aus d«i Argonnen-' (1916) besingen mit dem echten Klanq des Dichters die Welt de« einfachen Frontsoldaten und mancher aufrüttelnde Piif ist von ihm in das Herz dl* deutschen Volkes erqangen. Barthel ist, so vjele Entwifkhmqsstufen er auch überflfhreitrn muß*(^ immer ein Dichter der Cpmein«;rhdft gewesen, der schaffen-ofn und kämpfenden deutschen Ge-memsrhdlt in Krieg und Frieden. In den Schöne echte Hausmusik am 13. November in Cilli Da für den 12. November ein großes K.-niifrt rujiidiiist lier IvanaHeT vurye-St.'hf.'ii wtii .fi IS Ireilich ini lelzten Augenblick we.jen ErkrankuiK) verschoben weiden niiili • i, verzictitete rJer Leiter der ( iliiei K.eisinusiksc hule, Musikdi-riktor CJuTtrtv .Vlüller, doraiil, im Tage der deu'sr Giijlitsch. Max Reijei stund, w.e e>, sj( Ii iK'i)ührte im Mi'.lel piinkt des At>pri.'!- NM kurzen Strichen iimiiß der Kultiin-'"r-nt der Stadt d>ts me.nfccblK he iiriii musikalischH C'hat^ik-terbtifl des gfiii-i en Kon'ra|>unktikers ■-(es lietsinnig'n ei tu rleiilsc hen Men-■■ lieii, des allzutMiii vei storiienen und spdi erk.jnn'en ßahribu-theih der nio-driniMi Poiyphonie und vertiefte es diif(h nin[ydqsamf' Linzrlzüqe und k(!nnztvrhnende Anekdoicii. Frau Maria S.inzin spa lte eiiiiqc :;einer fesselnden Klavie ■itiirke, e ne (Jique und Hu-nir)re>ken. t, li nker sriiiq, von Frau Sanzin liccjl- I ! »Volkiweis^ »WJ»ld-einsan)k! ,t urd das inniq^ichone »Wie-q'-niied- ui-d pntziu kte nut schöner Stinimp rnih < i^-sttiilung und einlüh if nfii m ViT; 1-^iidnis I frrr und Frau Un-g<'*-Ullmann >pie;lfii ein Allegretto aus op. 84 iir Violine tind Klavier und bo-t«.n in vorziiqlirhT Form einen erbten Rerjer. R»>qer-> Ruhm beruht vor alieni auf SPiiien qml'Mni Ürqr 1- Chor- md Or-tbi'S'erwerk ri: aber flic-sp niusikali bfhrn Mmiali ten l i Wir-^-en, daß er aufh für f|pn iniini"n braue h Weike qp8n Schiffes der Nachtgöttin He-kate, das im Hafen mit Einbruch der Windstille eingelaufen ist und dort wie das lauernde Verhängnis liegt: das Schiff, da-? schließlich Iphigenie vom Opleraltar en ül\rt, aus einem furchtbaren Schicksal In ein noch furchtbarere«, in das der Heimatlosigkeit und des Dienstes für die Menschenopfer begehrende Nachtgöttin. Wenn auch Hauptmann, wie Euripides seine Iphigenie das Opfer freiwillig auf sich nehmen läßt, so ist sie hier doch eine vom Schicksal Getriebene und dem Verhängnis schuldlos Verfallene, was Hauptmann noch dadurch verstärkt, daß er sie zu einer wundervollen Schönheit, zu einer zweiten Helena erhöht Aber auch ihr Vater Agamemnon ist ein solcher Gefangener des Schicksals. Ihn selbst und nicht Kalchas läßt Hauptmann den Todesstoß auf das am Altar gebundene Lebewesen führen. In seiner blinden Verfallenheit merkt er gar nicht, daß ein Wunder ihn gnädig vor dem Gräßlichen bewiihrte, daß er in eine Hirschkuh stieß und nicht in das Herz seines Kindes. Tragische Verfinsterung lastet auf allen Menschen, di" Hauptmann in und um Aulis versammelt Er läßt auch schon die Schlingen sehen, die das Schicksal für die Zukunft bereitet, in dem er auch Algisthos auftreten läßt. So rundet er mit großer Meisterschaft den Krei« de» tragisch Unerbittlichen Licht in die brütende Nacht de« Un- Die Tragödie »Iphigenie in Aulls« heil«, die Hauptmann In teiner Tragödie unheimlich Gestalt und Atmosphäre werden läßt, brachte nur die grofia Stunde, wo Iphigenie sich freiwillig snt-•chloß, das Opfer auf sich zu nehmen» da schmolzen Gottheit und Menschheit Ineinander, Nur aus dem Opfer will Hauptmann uns bedeuten, kann dem Menschen Erlösung werden. Lothar Müthels Inszenierung gab im Burgtheater der Tragödie die große Linie und zugleich ihre tiefe Menschlichkeit. Er hellte die dunklen Farben der Tragödie etwas auf» so gehörte der Schluß ganz dem Aufbruch des Griechenheeres gegen TroJa, Höhepunkt seiner Inszenierung, die im Optischen durch das geräumige Bühnenbild Cesar Kleini stark unterstützt wurde, war dia BotrUk-kung Iphigeniens. Käthe Braun vereinte in der Titelrolle rührende Kindlichkeit nnd hymnlKhe bkstatik. Käthe Dorsch gab alt Klyfftm-nestra ergreifend den Kampf und den Schmerz der Mutter um ihr Kind. Ewald Baiser steigerte den Agamemnon aus Raserei und Verzweiflung lur Höhe teiner königlichen Mistion. Hauptmann, der in einer Loga iwi-tchen dem Relchileitar von Schlrach tmd dem stellvertretenden Genaralkul-torreferenten Stuppäck Platz genommen hatte, wurde den ganzen Abend, und besonders nach dam letzten Fallen des Vorhangt, stürmisch gefeiert. Oil^ar Maunm Fsnfsno Wohlgelungener Opern-Abend Puccinis Mantel und Gianni Schicchi im Marburger Stadttheater Zwei Einakter Giacomo Puccinis erlebten am Dienstag ihre Erstaufführung in unserem Stadttheater: die schwerblütige, auf Moll abgestimmte, an dramatischen Spannungen reiche Oper »Der Mantel« und gleichsam als Gegenpol der durch sie hervorgerufenen Stimmung, der heitere, mit Schalksfiguren gesegnete »Gianni Schicchi«, der zu den besten Einfällen des Meisters gehört und musikalisch weit höher zu werten Ist als manche seiner abendfüllenden Opern, denen er seinen Ruhm verdankt Opernchef DietI wollte einmal etwas ganz Besonderes bieten und dem angenehmen Alltag, den uns unsere Oper sonst beschert, durch diese beiden selten aufgeführten Werke eine pikante Würze geben. Die Aufführung stand unter einem guten Stern. Opernchef Richard Dietl und Spielleiter Erich Mathias übertrafen sich gegenseitig. Die Folge dieses edlen Wettstreites war eine in musikalischer und darstellerischer Beziehung hervorragende Wiedergabe, die neben den vielen schönen Einzelleistungen vor allem dem ernsten künstlerischen Wollen unseres Opernchefs zu danken ist. Dia rhytmischen Ausarbeitimg der hochdre-matischen Szenen im »Mantel« war mit jenem Raffinement ausgestattet, über das nur erfahrene Operndirigenten vei-fügen. Die in einer bunt schillernden Instrumentation gebetteten Melodien hat Dietl mit großer Sorgfalt herausgearbeitet, ohne die Funktioaen der sif begleitenden, an Dissonanzen reichen Akkorde irgendwie zu schmälern. Vor eine nicht minder wichtige Auf- schmiegsam m gebraucheni flire pradit-volle Färbung kam im Duett mit Georgette besonders auffallend zur Geltung ihm nicht unebenbürtig war Jutta Gilbert alt Georgette. Man hätte ihr kaun eiine Leistimg solchen Formates suga-traut. Im meaaavooe antwickelta li* einen Klangchorme, der aufhorclkesi und ihren Gesmg zu einem wahren Genuß werden ließ. Hubert Römer als Henri wuBte seinen klingenden Tenor mit kluger Mäßl gung zu meistern und ihn dort, wo es not tat, mit elementarer Gewalt hervorbrechen z« lassen. Dorothea Slebert mit ihrem angenehm klingenden, Jimgfräullch timbrlerten Sopran, Rudolf Loserth als Tenorist mit einem sehr symphathlschen, mühelos die Höhen nehmenden Organ und nicht zuletzt unser stimmgewaltiger Ewald Steeg als Frettchen, Stockfisch und Maulwurf, gaben dem Geschehen durch ihre guten Leistungen wirktmgs volle Impulse. In kleineren Rollen waren stimmlich vorbildlich, Ferdinand Böger als Liederverkäufer. Irmgard Grulks und Peter Walter tätig. Im »Gianni Schicchi« führte Fritz Schmidt-Franken alt Träger der Titelrolle. Wie immer stellte er auch diesmal eine Melsterlelstung 'auf die Bühne, an die seine Mitspieler nur unter Aufgebot ihres besten Könnens heran reichten. Hervorstechend durch eine kaum zu über treffende Maske und durch Ihr schauspielerisches Talent, da« jede Situation zu meistern versteht, war Hanna Kappes als Zita. Aber auch alle übrigen Rollen wurden durch Jutta Gilbert, Peter Walter, Rudolf Loserth, Dorothea Siebert, Ludwig Mönch, Ewald Steeg, Andrea? Pandro, Ann« Towomlk, Max Thiel gäbe sah sich Erich Mathias als Spiel- 1 Erjrh Mathias, Ludwig Sferle und Josef leiter gestellt Im »Mantel« gab es Schwierigkeiten in der Gestaltung dei S/ene, die er nur dank seiner Geschicklichkeit und seines Theaterinstinktes, der die Wirkung jedes einzelnen auf die Bühne gestellten Bildes richtig einzuschätzen weiß, zti überbrücken vermochte. »Gianni Schicchi« dagegen wußte er mit jener aus Groteske grenzen-flen Komik auszustatten, die dem Werk die heitere Note gibt' und für die Musik tonangebend ist ■ Im »Mantel« bot Andreas Pandro eine alle anderen Überragende Leistung. Die angenehme, samtweiche Stimme, Über die •r verlügt, wußte ar In allen Sltuatlonao Lowetz sowohl stimmlich als auch dar stellerisch ungewöhnlich gut vertreten Die gesanglich sehr schwierigen En sembleszenen kamen zu schöner Geltung Gott lieb Ussars Bühnenbilder «faben den abrollenden Ereignissen und auch den von Tha Mittag geschickt entworfe nen Kostümen einen plastischen Hinter grund. Unaufhörlicher Beifall, der den Vor hang nicht zur Ruhe kommen Heß, und eine Fülle von Blumen dankten dem Dir rlgenten, dem Spielleiter und jedem einzelnen Mitwirkenden für die prächtig-gelungene Auffühf^ung Dr, Eduard Butichar