Präunmkraiions-Prrisk -Für Laiba »: «-mjahrig . . . i fl. «u k. Halbjährig . . . « , zg, vierteljährig. . . L „ io. «-i-atlich . . . _ . 7V „ Mit der Post: *a»ii«hrig . . . II fl. - Halbjährig . . «ierleljährig. . . L „ 7k, , Vtr Zustellung in» Hau« viertel-tährig rz tr., ^»N,tl>ch S kr. Enzelne Nummern « kr. Laibacher Anonime Mittheilungeu werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. t! c d a k I i 0 n: «ahnhofgasse Nr. isr. Lrvkdilio« und Znsrratri-Svrraii: »vngr^Platz Nr. 81 iBuchhanblnr, »0» I. v.Kleinniavr L F. Bamberg'. Znscrtionspkkisk: Für die einspaltige Pctitzeile S kr. bei zweimaliger Einhaltung L 5 kr. dreimal L? kr. Jnserliensstcmxel jcbeSmal SV kr. Lei größeren Inseraten und ksrcrer Einschaltung entspreckienber Rabat». Nr. 11. Montag, 15. Jänner 1872. — Morgen: Marzellus. 5. Jahrgang. Der Adreßentwnrs des Herrenhauses. Unser altes Oesterreich bietet das gewiß einzige Schauspiel in seiner Art, daß Krone, Ministerium, Abgeordnetenhaus und PairSkaminern wieder einmal gleicherweise von dem, was dem Staate noth thut, erfüllt, von denselben Ideen des Fortschrittes durchdrungen sind, ganz geeignet, all die Schwierigkeiten zu bewältigen, die sich Jahr um Jahr in Folge unverzeihlicher Versäumnisse immer höher auf-gethürmt haben. Und dennoch können wir nicht mit «ugetheilter Befriedigung, nicht mit dem srohen Gefühle, daß „alles gut sei," von dem vollen Einverständnisse der oberste» Gewalten im Staate in Bezug aus die nothwendigen Reformarbeiten Akt nehmen. Es drängen sich uns immer wieder die bitteren Erfahrungen der vergangenen Jahre vor die Seele; die Thatsache, daß Schwäche nnd Unentschiedenheit von der einen. Uebelwollen, Uncnisrichtigkeit und Maßlose Parteisorderungen von der ändern Seite den Staatsorganismus nie zur Entfaltung seiner vollen Kraft gelangen ließen, beeinträchtigt gar sehr das unbedigte Vertrauen in die Zukunft. Welchem Patrioten Oesterreichs, der die Thronrede und die Adreßentwürse der beiden Hänser unsres ReichsrathcS gegen einander hält, sollte nicht Herz im Leibe lachen, wenn er die drei obersten Aktoren im Staate die Bahn des Fortschrittes mit solcher Entschiedenheit bcschreiten sieht? Freilich darf er nicht daran denken, daß noch vor wenig Monden dieselbe Blüthe altösterreichischer Intelligenz, die heute im Parlamente versammelt ist, dieselben Spitzen der hohen Aristokratie, der Industrie und der Wissenschaft, die im Herreuhanse fitzen, von der Bande der Ezechen, Junker und Ultramontanen, die Graf Hohenwart unter dem Banner des Rückschrittes versammelt, sich höhnisch vorwersen lassen mußten, sie verstünden nichts „vom wahren Oesterrcicherthum," sie seien sammt und sonders vou der „Prenßensenche" angesressen; nur die Herren Hohenwart und Schäffle könnten sie zu wahren Patrioten stempeln. Doch nicht in diesen Erinnerungen wollen wir uns ergehen, die einen so schneidigen Gegensatz zur heutigen Lage bilden, der Adreßentwnrs des Herrenhauses, wie er aus der Feder des gefeiertsten Dichters Oesterreichs, des Grafen Anton Auersperg geflossen, wollen wir einer kurzen Betrachtung unterziehen. Auch diese Adresse gibt wieder Zeugniß von der schon längst gemachten Wahrnehmung, daß unser Herrenhaus in große« politischen Momenten mehr Sicherheit, innere Ueberzeugungstreue und staats-männische Einsicht bekundet, als das Abgeordnetenhaus, das nicht immer die nöthige Entschiedenheit und selbstbewußte Thatkrast entwickelt hat. Der Gedanke der staatlichen Einheit kommt bei unsern Lords gewöhnlich weit bestimmter zum Ausdruck, als es bei unsern Abgeordneten der Fall ist, denen der Makel des Ursprunges, die Abhängigkeit von den oft unbotmäßigen Landtagen, viel zu sehr anhaftet. Auch bei diesem Gebrechen, dieser widernatürlichen Rollenverwechslung zwischen Volksvertretung und Herrenhaus können nur die direkten Wahlen Abhilfe schaffe». Der Entwurf selbst beginnt mit dem Ausdruck des Dankes für die huldvollen Worte, womit der Kaiser jüngst den um den Thron versammelten Reichsrath begrüßt hat, betont aber auch den durch das Bewußtsein ueubelebten Muth, daß die Grundsätze und Ansichten, zu denen das Haus sich jederzeit in Wort und That unerschütterlich bekannt, neuerdings aus dem Muude Sr. Majestät die feierlichste Zustimmung nnd Bekräftigung erhalten haben. Mit vornehmer, Wühler Art verzichtet sodann der Entwurf darauf, ein ausführliches Gemälde der eben überstandenen Krisen zu entwerfen, wohl weil die Herren einen natürlichen Widerwillen dagegen empfinden mußten, bei den elenden Praktiken eines Hohenwart und seiner Gesellen, worüber die Ge- schichte zu Gericht gesessen, zu verweilen. Darum ist der Tadel bei aller Feinheit der Form und taktvollen Einkleidung der betreffenden Stelle ein nicht weniger scharfer, als in der Adresse des Abgeordnetenhauses. „Die von dem Herrenhause — so lautet die betreffende Stelle — gege-i jedes Ablenken von den verfassungsmäßigen Bahne» seit Jahren ausgesprochenen ernsten Besorgnisse finde» in dem Rückblicke aus die Amtsperiode der frühere» Regierung, insbesondere auf das abermalige Scheitern der jüngsten Ausgleichsverhandlnnge» ihre nur zu traurige Bestätigung. Das Herrenhaus vermeidet es, das ausführliche Bild der aus jener Periode zurückgelassenen, ohnehin allbekannten öffentliche' Zustände zu entrollen; aber es darf nicht nnbetonr lassen, daß während derselben der innere Unfrieden, die Gefahren und Schädigungen des staatlichen Gemeinwesens, denen jene Besorgnisse galten, in gesteigerter Zunahme begriffen waren und schließlich in einem staatsrechtlichen Projekte gipfelten, welches der historischen wie verfassungsmäßigen Berechtigung iu gleichem Maße entbehrend, bei seiner Ausführung, wenn je daran gedacht werden könnte, den alten herkömmlichen Staatsverband in allen Fugen erschüttern müßte." Es wird demgemäß die Forderung gestellt, nunmehr den öffentlichen RechtSznstand zu sichern und vor dem Wieoerbetreten der als verfehlt erkannten abschüssigen Pfade gewarnt. (Sck'lnß fvlgN Politische Rundschau. Laibach, 15. Jänner. Inland. Das Abgeordnetenhaus erhielt also beim Wiederzusammentritt am letzten SamStag einen Zuzug aus Tirol und Krain. Die Herren Slovenen leisteten ihre Angelobung, wie sich von selbst ^ersteht, in ihrer „Weltsprache." Polen, Tiroler und slovenen Jeuisseton. Aus der Wolssjaljd in Kroatien. Bon Eduard Mo ft r. ES war in den ersten Tagen deS Novembers, als ich, über de» Domhof gehend, einen Besuch bei meinem Freunde F. im Museum machte, der hoch oben in den Wolken neben der berühmten Vogel-Kmmlnng wohnt, die er überwacht und deren Schätze >' Nicht lange dauerte es, so war die Gesellschaft komfortabel beherbergt. Ich selbst nahm mein Quartier im Hotel „Kaiser," dem besten Gasthofe der Stadt. Agram, auf kroatisch Zagreb, am linken Ufer der Save, doch nicht unmittelbar, der Sümpfe wegen, daran gelegen, ist die alte Hauptstadt Kroatiens, hat nach der neuesten Zählung 9724 männliche und 10.133 weibliche Einwohner, und man behauptet, daß die letzteren die schöneren sein sollen. Auf der Südpromenade stehend, nahe dem Pavillon, beschreibt sich die Lage, nach Süden hin schauend, wie folgt: In einem Bogen von NW. durch Süd nach Ost sich herumziehcnd, liegt in der Ebene vor uns und, etwa eine halbe dcntschc Meile entfernt, die Save, deren Wasser wie ein silbernes Band hcrüberschimmert. Rechts also, westlich und nordwestlich von unserem Standpunkt, erheben sich bis etwa 2000 Fuß hohe Berge, in Front nach Süden zu, 70 Fuß unmittelbar vor uns liegt der niedrige Theil der Stadt, gerade hinter uns steigt der Hügel, au dem hinauf sich ein bedeutender Theil Agrams zieht, etwas rechts von der Promenade in voll augehört, es ist, welche uns die Internationale auf den Hals Hetzen möchte. Daß solchen Argumenten gegenüber die Vertheidiger der Verfassung, die Abgeordneten Weber und Zailner, leichtes Spiel hatten, die streitlustigen Gegner zurückzuweisen, versteht sich von selbst. Sie thaten dies mit Eifer, mit besonderer Schlagfertigkeit der Referent Dr. Herb st, der den tiroler Föderalisten mit einer Fluth sarkastischer Bemerkungen niederschmetterte, ihn namentlich an seine kompromittirende Prager Reise erinnerte. Eben so glücklich war die Widerlegung der Ansicht Czerkawski'S, daß der ReichSrath nicht das Recht zur Aenderong der Reichsrathswahlen habe, und besondere Anerkennung verdient die große Energie, womit Herbst die Ansicht von dem Rechte des ReichsratheS zur Einführung der direkten Wahlen vertrat. Zum Schluß der Generaldebatte sprach der Ministerpräsident den Gedanken aus, man möge ihm Zeit gönnen, damit die Wahlreform reife; es gibt ja schließlich parlamentarische Mittel genug, um die Verwirklichung der als möglich erkannten Zugeständnisse für Galizien auch mit der Wahlfrage zu verknüpfen, oder, wenn trotzdem die polnische Fraktion die Verständigung vereitelt, über sie hinweg an Galizien zu appelliren. Heute dürste die Adreßdebatte zum Abschlüsse gelangen, da nur von polnischer Seite ein Amendement beantragt wird. Dem^Abgeordnetenhause steht der unersetzliche Verlust des frommen tiroler Junkers Giovanelli in sicherer Aussicht. Wie man nämlich dein „Vtrld." aus Tirol berichtet, wird „Freiherr v. Giovanelli nicht im „ReichS"rathe erscheine»; die anderen tiroler Abgeordneten sind wieder da, und zwar in Folge der überzeugenden oratorischen Gründe des Msgr. Greuter. Auch die Slovenen kamen, — weil die Tiroler da sind!" Was die Herren eigentlich im Reichsrathe bewirken zu können meinen, ist für das „Vtrld." ein Räthsel, denn, wie es meint, genügt die galizische Delegation dazu, um die Verfassungspartei an gefährlichen Experimenten zu hindern, da sie durch ihren Austritt das Haus beschlußunfähig machen kann. „Die Anwesenheit der Föderalisten im „Reichs"rathe kann also jedenfalls keine andere praktische Bedeutung haben, als die sehr bedenkliche, daß man sich, wenn auch oppositionell, an Beschlüssen und Verhandlungen eines Staatskörpers betheiligt, der sowohl in tiroler als auch in krainer Adressen zu wiederholten malen als illegal bezeichnet worden ist." Ausland. Wie das unserige, so ist anch das preußische Abgeordnetenhaus wieder zusammengetre-ten; die wichtigsten Verhandlungen desselben finden aber gegenwärtig hinter den Konliffen statt. Die Budget-Kommission begann die Berathungen über die Besoldungs-Verbesserungen der Beamten. Allseitig wurde das bisherige System, nach welchem die Minister innerhalb der Minimal- und Maximal- NNW. sieht man einen hoch angelegten großen Friedhof, endlich nach SO. zu über weite Ebenen schauend, schimmern in klarem Wetter uns die blaue» Berge Bosniens aus der Türkei entgegen. Tritt die Save aus, was allemal im Herbst der Fall ist, so entstehen große Ueberschwemmungen, die im Frühjahr die Ursache von Sumpsfiebern iverden, wenn die Wasser wieder zurücktreten, die schlammige Ebene bloß legen, aus der die heiße» Sonnen-strahlen dann verpestete Miasmen saugen. Die Stadt hat vier oder fünf größere Kirchen, ist Sitz eines Erzbischofs, der ein kleines Einkommen von jährlich 250.000 Gulden bezieht; die Juden haben hier eine große Synagoge. Ein großartiger, mit Wald, englischen Anlagen, Seen, Lnsthänsern, Pro-menaden und Reitwegen anSgcstatteter Park ist der von Maximir, zu dem eine ausgezeichnete Chaussee, mit riesigen Pappeln eingefaßt, hinaus führt, und prachtvoll ist der Blick in die links vom Wege gelegenen Höhe» und dicht bewaldeten Berge. Dies mag ein ungeMres Bild von Agram und seiner Lage sein. Als ich am Morgen des 6. Dezember erwachte sätze willkürlich die Gehalte abstufen, verurtheilt. Laöker fordert statt dessen ein System von feste» Alterszulagen, damit der Beamte, „statt Gott zu danken, daß sein Vordermann gestorben sei, vielmehr Gott danken lerne, daß er gesund geblieben." Die „National-Zeitung" schreibt über „die Sprachen im diplomatische» Verkehr" : Die Auszeichnung der französischen Sprach- vor allen ändern hat sehr viel dazu mitgewirkt, den hochfahrenden Dünkel und die Ueberhebung des französischen Volkes zu befördern; sie wird von ihm für eine förmliche Bescheinigung dafür angesehen, daß e-seinerseits das erste und oberste der Völker sei. Dem heutigen Range und Ansehen Frankreichs und der heutigen Bildung, der Macht und dem Selbstgefühl der ändern Völker entspricht diese verjährte Auszeichnung Glicht mehr! man würde deshalb gut thun, in der neuen Zeit, darin wir leben, dem lebendigen Rechte nach und »ach Raum zu schaffen. Zum mindesten aber sollte niemand glauben, daß eine deutsche Note, die nach Paris geschrieben wird, ei»e verwegene Neuerung sei, die Herrschaft des Französischen ist niemals eine vollständige gewesen, die Herrschaft einer Sprache war niemals ein Bedürsniß und ist auch heute keines. Dänemark weigert sich beharrlich, die schles-wig-Holstein ischen Archive an Deutschland her- ' auszugeben, und da schon seit der Inkorporation Schleswig-Holsteins in Preußen mit dem Kabinet in Kopenhagen darüber verhandelt wird, ohne daß bis jetzt ein Resultat erreicht wäre, so soll nun, wie das Kieler „Evrr. Blatt" hört, als Zwangsmittel zur Erfüllung vertragsmäßiger Verbindlichkeiten die Ablösungssumme für den Sundzoll so lange einbe-halten werde», bis die Archive herausgegeben sind. Aus Rom schreibt man der „Tr. Ztg.:" „Auf die Vorstellung der Frauen, welche mit geweihten Rosenkränzen und anderen dergleichen Gegenständen einen einträglichen Handel treiben, erfolgte im Vatikan die Vorführung von zirka 200 Kindern, von denen zwei im Namen der übrigen dem heiligen Vater einige auswendig gelernte Verse vorsagten, die Se. Heiligkeit mit besonderem Wohlgefallen vernahm, da sie von einer von sämmtlichen Kindern zu-sammengestcuertcn Kollekte begleitet waren. Der heilige Vater, dem es nie an einem passenden Gleich-uiß fehlt, erinnerte in seiner Antwort an das schöne Wort des Heilands: „Lasset die Kindlein zu mir kommen," und wie es JesuS immer eiize Freude gewesen sei, sich mit de» Kindern zu unterhalten. Der Unterschied war nur der, daß die Kinder, welche Jesus zu sich kommen ließ, kein Geld mitbrachte», da der Peterspsennig zu jener Zeit noch nicht Mode war. Wie in früheren Zeiten der Handel mit unechten Reliquien, blüht gegenwärtig in Rom ein ähnlicher Handel mit Gegenständen, welche durch den päpstliche» Segen eine besondere Weihe und Bedeu- und in die Straße hinausschaute, wurde ich gleich durch die fremdartigen Bilder überrascht. Schon die Kleiderhandlung dem Hotel gegenüber des Herrn Josip Buharic zeigte den Charakter des Geschäftes mit de» Worte» a»: 'Irsovink muLIco ocheög, waS mich vollständig überzeugte, daß Deutschland und seine Gauen nun hinter nur lagen. Da auf Gauen, was mir einfällt, sich das Wort Frauen reimt, so wird man es mir wohl gestatten, auf diese- interessante Kapitel etwas näher einzugehen. — Ehe ich indessen die Damen von Agram beschreibe, muß ich zum weitern Verständniß erst einige Worte über die bnnte u»d fantastische Tracht des Landvolkes beiderlei Geschlechtes vorausschicken, und bemerke hier nur, daß ma» ans kroatisch ein schönes Mädchen I^opa nennt. Wen» es jemandem schwer falle» sollte, was ich indessen kaum glaube, diesen interessanten Ausdruck seinem Gedächtnisse ei»zu-prägen, so rathe ich zu einer kleine» Tour »ach der Hauptstadt der Kroate», das würde da»» später Eurer Erinnerung ganz mächüg zu Hilfe kommen. (Fortsetzung folgt.» tung erhalte» haben. So sah mail in diesen Tagen unter den zahlreichen Besuchen, die dem Vatikan ab-gestattet wurden, eine Anzahl Wagen halten, aus denen Frauen stiegen, die ganze Bündel Rosenkränze, Denkmünzen und andere ähnliche Gegenstände bei sich führten, die sie vom heiligen Vater segnen lassen, um sie dann an die betreffenden Besteller abzusenden Zur Tagesgeschichte. — Der Gemeinderath von Klag ensurt hat in einer Sitzung am 9. Jänner einstimmig eine Petition um Gesetzesvorlagen gegen den Mißbrauch der geistlichen Amtsgewalt beschlossen, der wir folgende zutreffende Sätze entnehmen : „Die Aufhebung der geist- lichen Gerichtsbarkeit in Ehesachen wurde als Entsittlichung der Familie, die Beschränkung der klerikalen Einflußnahme auf die Volksschule als eine Entchristli-chung der Jugend, die staatsgrundsetzliche Regelung der interkonfessionellen Verhältniffe als ein Attentat auf den Katholizismus hingestellt. Fürsten und Priester Mer Kirche, die in der strammsten Zentralisation die Duelle ihrer Macht findet und die den Träger ihrer Zentralgewalt dadurch zu kräftigen vermeinte, daß sie ihn mit übermenschlichen Attributen aus;ustatten versuchte, haben sich nicht gescheut, in Oesterreich den Föderalismus zu predigen und auch bei dieser Agita-tativn sich der Maske von Vorkämpfern für den ka-tholichen Glauben zu bedienen. Nicht minder gefährlich als die Methode, die zur Bekämpfung der Gesetze gewählt wurde, sind die Mittel, derer man sich bedient. Wo die Presse und der Verein nicht ausreicht, muß die Kanzel herhalten und der soziale Einfluß des Geistlichen in der Gemeinde sowohl wie innerhalb der vier Wände des PrivathauseS. Den moralischen Urhebern aus den Bischosstühlen stehen willfährige Werkzeuge im entlegensten GebirgSdorfe zu Gebote, und wenn "sich die Willfährigkeit nicht aus Ueberzeugung in Folge der systematisch einseitigen Erziehung findet, da schafft sie der Ehrgeiz oder die zwingende Roth — die Sorge um die materielle Existenz. Daß der Staat solchen Verhältnissen gegenüber endlich Stellung nehmen müsse, wenn nicht kaum beseitigten Gefahren jeden Augenblick die Wiederkehr eröffnet bleiben soll, unterliegt wohl Einern Zweifel." — Der Prinz von Wale« ist so weit in Genesung begriffen, daß keine ärztlichen Berichte u>rhr ausgcgeben werden. Nun entsteht die heikle Frage: „Wer hat ihm da» Leben gerettet?" Die hochkirchliche Geistlichkeit schreibt das Verdienst bekanntlich sich selbst zu; der - Erzbischof von York hatte gerade heraus erklärt, er habe durch sein Gebet ein Wunder vollbracht, durch welches die angeblich unwandelbaren Gesetze der Natur umgestürzt worden seien. Jetzt tauchen aber der Mitbewerber immer mehr aus. In Indien sind die Verehrer Brahma'S, die Koran-Gläubigen, die Anhänger Buddah'S, die Feueranbeter, kurz alle überzeugt, daß die Genesung ihren eigenen Befürwortungen bei den betreffenden Göttern zu danken ist. Die sonderbarste Gebetform hatten die Feueranbeter zuwege gebracht, deren Lehre sonst noch zu den vernünftigsten gehört. „O allmächtiger vrmuzd!" — riefen sie auS — „wir, deine demü-thigen Diener, die Jünger ZoroasterS, erheben uns in vereinigtem, aufrichtigen Gebete zu dir, damit du Se. königliche Hoheit den Prinzen von Wales, den ältesten Sohn Ihrer allergnädigsten Majestät der Königin Viktoria, wieder zu Gesundheit und Kraft bringest. Obwohl seine ärztlichen Rathgeber die Hoffnung auf seine Wiederherstellung aufgegeben haben, so bitten wir dich doch ganz ergebenst, du mögest, als oberster Heilkünstler, ihn wieder gesund machen. . O Ozean des Erbarmens, habe Mitleid mit uns. Sc. königliche Hoheit befinden sich in einem kritischen Zustande und leiden außerordentlich. Mit Mühe nur ertragen wir den Kummer, der in Folge dieser gefahrvollen Lage Sr. königlichen Hoheit de» Prinzen von Wales aus uns lastet" u. s. w. Offenbar gaben sich, bemerkt ein Korrespondent kr „N. Fr. Pr.," die Feueraubeter große Mühe, den Allwissenden ganz genau wissen zu lassen, »m wen es sich handelt. Mit der Ausführlichkeit de« ^othacr AUuanachs beschrieben sie ihn in einer Weise, daß in den Räumen übec'm Sternenzelt nicht der geringste Zweifel obwalten konnte. Vorsicht ist wohl zu allen Dingen nütze. Aber man hätte meinen sollen, wenn es sich um die Vorsehung handelt, könne man darin doch des Guten zu viel thun. Eigenthümliche Leute, diese gläubigen Fürbitter! Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Nicht s a n ktio n i r tes Gesetz.) Der Kaiser verweigerte dem vom krainer Landtage beschlossenen Gesetze, betreffend die Unterrichtssprache in den öffentlichen Volksschulen und den Lehrerbildungsanstalten, die Sanktion. — (Uebersetzung.) Der Justizminister hat den Bezirksrichter Dr. Karl Viditz über sein Ansuchen von Tschernembl nach Littai übersetzt. — (Ernennungen.) Der Justizminister hat den Auskultanten Ferdinand Stare zum Bezirksgerichtsadjunkten in Tschernembl ernannt. — Der k. k. Landespräsident in Krain hat den Konzeptskandidaten Ferdinand v. Gozani zum k. k. Konzeptspraktikanten bei der Landesregierung ernannt. — (Selbstmordversuch.) Der in der Stadt Nr. 96 wohnhafte 20jährige elternlose Taglöhner Franz Keröic aus Laidach hat sich vorgestern Abends um l/,9 Uhr an dem Geländer nächst der Zois'schen Brücke an seiner Halsbinde erhenken wollen, wurde jedoch rechtzeitig, als noch bei vollem Bewußtsein befindlich, abgeschniiten. Er will durch Mangel an Subsistenzmitteln zur That getrieben worden sein. Es wurden ihm Mittel an die Hand gegeben, sich Arbeit zu verschaffeit. — (Frecher Dieb stahl.) In der Nacht vom 10. auf den 11. d. M. ist vom Platean eines Bahnhossmagazins ungeachtet der zwei daselbst ausgestellten Wächter eine Kiste mit Knöpfen im beiläufigen Werthe von 60 fl. gestohlen worden. Die erbrochene Kiste, in der sich noch ein Theil ihres Inhaltes befand, wurde am ändern Morgen am Felde hinter der Gasfabrik gefunden. Der Thäter mußte sich beim Oeffuen derselben verletzt haben, wie aus vorhandenen Blutspuren ersichtlich war. — (Eislauf.) Morgen Nachmittags um halb 3 Uhr spielt am Eise die Musikkapelle des hiesigen Jnfanterie-RegimenIS Graf Huyn. — (Sterbefall eines würdigen Priesters.) Das Kirchenblatt „Danica" vom 5. Jänner l. I. widmet dem kürzlich verstorbenen hochwür-digen Herrn Pfarrer von Cateß in Unterkrain, Ferdinand Rebitsch, einen schönen Nachruf, dem wir folgendes entnehmen: Das Laibacher BiSthum hat wieder einen ausnehmend eifrigen Priester verloren. In Cateö (Unterkrain, Dekanat Gnrkfeld) ist am 17. Dezember v. I. der hochw. Herr Pfarrer Rebitsch nach einer 12jährigen Thätigkeit in der dortigen Seelsorge im 54. Lebensjahre gestorben. Er war ein Sohn des gewesenen Präfekten am Laibacher Gymnasium Herrn EliaS Rebitsch. Er wirkte in Wippach, Jdria, bei St. Jakob in Laibach, — wo er als allgemein beliebter Kanzelredner noch in schönster Erinnerung lebt. — später bei den barmherzigen Schwestern in Agram, dann in Lankoviz und zuletzt in Cateö. Ueberall war er hochgeachtet wegen seines biederen Charakters. Er lebte nur seinem wahren, priesterlichen Berufe und sorgte unermüdlich für das Wohl seiner Psarrkinder. Besondere Verdienste erwarb er sich durch die Verschönerung der Cateöer Pfarrkirche und der dortigen Filialen. Da er an heftigen Athembeschwerden litt, kam er im Oktober v. I. nach Laibach, um hier ärztliche Hilfe zu suchen. Aenßerungen in seinen letzten Briefen deuten darauf hin, daß er wegen Zunahme der Krankheit auf einen nahe bevorstehenden Tod gefaßt war, nnd in dieser Ahnung bestellte er sich drei Tage vor seinem Tode das Kreuz, unter dem er ruhen wollte. Am 19. December v. I. wurde er, von 23 Priestern, die auS Krain, Steiermark und Kroatien gekommen waren, und einer ungewöhnlichen Menge Volke- begleitet, feierlich zur Erde bestattet. Als bei der Leichenfeier der hochw. Herr Dechant von Haselbach und Ehrendomhcrr die Verdienste des Verstorbenen hervorhob blieb kein Auge trocken. — Alles weinte in der Trauer um den geliebten Seelenhirten. Diese dem Verstorbenen bezeugte Liebe und Verehrung möge den Schmerz seiner trauernden Verwandten lindern! Soweit der Korrespondent der „Danica". — Auf solche Weise ehrt das Volk einen Priester, dem sein hoher Berus sein höchster Zweck und sein Alles war. Möge dem leider zu früh Dahingeschiedenen in den Herzen Aller, die ihn kannten, ein freundliches Andenken bewahrt bleiben und möge er sanft im Frieden ruhen! (Aus sicherer Quelle vernehmen wir, daß dieser seltene Priester die Kanzel nie zu politischen Umtrieben mißbraucht hat. Anmerkung der Redaktion.) — (Einbruchsdiebstahl.) Gestern Abends wurden aus einer versperrten Wohnung in der St. Petersvorstadt durch unbekannten Thäter um ungefähr 15 bis 20 fl. Zwanziger CM. und Silberguldeustücke, halbe Kreuzthaler und 15 kr.-Slücke, 1 mexikanische Medaille, 1 goldenes Medaillon mit 2 Fotografien, 1 goldene Uhrkette mit einem Rößl als Anhängsel, dasselbe enthält einen schwarzen Stein mit der Gra-virung 8., entwendet. — (Unglücksfall.) Der 45jährige^ beider Gewerkschaft in Sagor, Bezirk Littai, als Bremser be-dienstete Anton Drolc gerieth am 12. d. beim Verführen eines Zuges Kohlen unter den Zug, wurde von den zwei ersten vollen Kohlenkarren überfahren, erlitt einen doppelten Schenkelbruch, mehrere Rippenbrüche, und starb sofort an innerer Verblutung. — (DieEisenbahnlinie Triest'Lack-Launsdorf.) Unter dieser Aufschrift brachte da» militärische Fachblatt die „Vedette" folgenden Aufsatz: „In Nr. 6 der „Vedette" haben wir darauf hinge-wiesen, wie nolhwendig es aus strategischen Rücksichten für die Monarchie ist, daß die südliche Fortsetzung der Kronprinz-Rndolss-Bahn nicht über den Predil und das Jsonzo-Thal längs der italienischen Grenze nach Görz geführt werde, sondern daß diese FortsetzungS-linie durch das Zayerthal gegen Präwald und Triest die Richtung zu nehmen hätte, um in der Zukunft eine eminent strategische Bedeutung zu gewinnen, ohne a» ihren merkantilischen Attributen etwas einzubüßen. Heute sind wir bereit« in der Lage, unseren Lesern berichten zu können, daß die Traßirnng dieser Linie auf Staatskosten dermalen schon vorgenommen wird und es demnach zu erwarten steht, daß die Regierung dieselbe statt der verrufenen Predillinie aufbauen lasse» wird. Ohne uns hier in technische Details übet diese zwei projektirten Traßen vertiefen zu wollen, habe» wir nur zu konstatiren, daß die im verflossenen Sommer im Jsonzo-Thale neuerdings vorgenommenen Tra-ßirung-studien, wobei die vom General-Inspektor Nord-linger beliebte Aufnahme von Schichtenplänen exekutirl wordeu ist, zu denselben traurigen Resultaten, wie im Jahre 1869 geführt haben, und daß dieses Projekt nur mit eiuem riesigen Aufwand von Geld und Zeit realisirt werden könnte, und zwar auf Kosten der -Sicherheit der Monarchie im Kriegsfälle mit Italien. Nicht so verhält es sich mit dem Triest-Lack-LauuS-dorser Projekt, welches unter ganz normalen, einer jeden Gebirgsbahn eigenthümlichen technischen Erscheinungen ins Leben gerufen werde" kann. Günstige SteigungS- und RichtungSverhältnisfe, vorzügliche bauliche Bedingnisse und das geringe Anlagekapital, welche» dafür erforderlich ist, stellen diese Linie auch in bau» und betriebstechnischer Hinsicht über jedes andere derlei. Projekt. Da wir nur über das strategische Moment derselben vorläufig zu berichten die Absicht haben, wer» den wir vor allem ändern über die Richtung, welche diese Linie nimmt, unsern geehrten Lesern das Nähere bezeichnen. Die projektirte Triest - Lack-LaunSdorser Linie wird ihren Hauplbahnhof in Servola, unmittelbar an der Bucht von Muggia haben, woselbst der von der Stadt Triest in Aussicht genoinme»- neue zweite Hasen angelegt werden wird; von dort aus wird sie über Basiowitza, Divaca, Über das Karstplatea» nach Präwald geführt; von dort steigt sie auf da» Plateau des BirnbanmerwaldeS, durchsetzt diesen Wald und die Hochebene von Hotederschitz; lenkt dann in da- Zoyerthal ei», um von dort in das Savethal bei Sraindurg zu gelangen, dort schmiegt sie sich dann dem Laufe des KankerflusfeS an und Übersetzt das Ka-rawankengebirc,e mit einem 1000 Meter langen Tunnel unterm Seeberg, wornach sie über Vellach und Kappel, dem Laufe des Vellachbaches folgend, bei KUns-dorf die Draulinie der Südbahn schneidet und über VSlkermarkt nach Launsdorf geführt wird, woselbst sie sich an den Hauptstamm der Kronprinz Rudolfs-Bahn onschließt. Die ganze Länge der Linie beträgt nicht über 28 Meilen, und wird nach ihrer Erbauung der Weg von Triest nach Wien gegen die Südbahn um 6 Meilen, nach Prag und Deutfchlaud um 20 Meilen abgekürzt werden. Nicht sowohl wegen der kürzeren Richtung allein, welche diese Linie verfolgt, um die äußerste und voll-endS schutzlose Südwestgrenze des Reiches mit dem Zentrum desselben und seinen Hauptwaffenplätzen zu verbinden, sondern wegen ihrer eminent militärischen Situation, welche eine jede feindliche Unternehmung gegen dieselbe gleich beim Beginne des Krieges im Gegensätze zur Predillinie perhorreszirt, verdient sie von unserer Kriegsverwaltung bevorzugt zu werden. Indem nämlich diese Traße in einer durchschnittlichen Entfernung von 10 Meilen von der Grenze entfernt ist, wird sie gleichzeitig durch den unwegsamen Karst mit dem Tarnowaner Hochwald, die Terglougruppe und die Karawanken gegen Westen vollkommen gedeckt und ist der Zugang zu derselben nur durch schwer zu forßirende Engpässe und AuSgangslhore möglich, welche früher genommen werden müßten, bevor man dir auf der Hochebene führende Linie erreichen kann. Ebenso werden durch dieselbe das Drau- und Save-thal und die dortselbst bereits im Betriebe befindlichen zwei Bahnlinien vertikal durchschnitten, waS ihr als Nochirlinie bei einem feindlichen Einfall eine bedeutende Wichtigkeit verleihen wird; denn für alle Fülle würde eine italienische Armee nur im Save- oder Drauthal mit Aussicht aus Erfolg ihre offensiven Operationen gegen das Reichszentrum fortsetzen können, und zwar, wenn es ihr einmal gelungen ist, die Jsonzo-linie zu überschreiten; alsdann werden aber auch die Reserve-Landwehrtrnppen Gelegenheit finden, von ihren Sammelplätzen auf der kürzesten Route per Schiene jenen Thälern zuzueilen und durch rasche Besetzung der bekannten furchtbaren Thalsperren dem weiteren Vordringen des Feindes Einhalt thun können. Es ist sonach im Interesse einer erfolgreichen ReichSverthei-digung zu wünschen, daß diese Eisenbahnlinie, welche gegenwärtig durch k. k. Ingenieure traßirt wird, ehestens auch gebaut und nicht mit Belleitäten bedenklichster Art die kostbarste Zeit vergeudet werde. Es ist zwar die einstige Erbauung dieses Schienenstranges ein „Stoß in's Herz" der priv. Südbahngesellschaft, welche es daraus abgesehen hat, die Zufahrten zur Adria, für sich zu monopolisiren. Witterung. Laibach, 15. Jänner. NachtS sternenhell, Morgens Höhcniicbel. Borinittags teilweise heiter, windstill. Temperatur: Morgens 6 Uhr -7.6", Nachm. 2 Mr -j- 2.7" 0. (1871 - k.«i°; 1870 — 2.0"). Barometer 737.60 Millimeter. Das vor-gestrige Tagesmittel der Temperatur — 9.3", das gestnge — 10 5"; um 6.7' und 8.0" unter dem Normale. Angekommeue Fremde. Am 11. Jänner. Se. Durchl. Fürst Salm-Reifferscheid, Neu Tilli. — Baron Roschütz, Pösendorf. — Ritter v. Paglia-rurci, r. k. Lieutenant. — Lencek, Pfarrer, Rob. — Hit„ik und Weibl, Nassensuß. — Hinze, HaaSberg. — v. Wider kehrn, k. k. Oberst, Lack. — Rechcr, Kfm., Wien. Schütz, Kfm., Wien. — Hofmann, Brood an der Knlpa. — «ondy, Prag. — gwctko, Wien. — Dr. Lenard, Hof. '' Mejai, Tusstein. kulofe. — Hermann Köpfl, Zwängling, alt 20 Jahre, im Zwangsarbeitshause Nr. 47 am TyfuS. — Jakob Koporet, jiaifchler, alt 42 Jahre, im Zivilspital in Folge von Er srieruug. Den 14. Jänner. Herr Lorenz Jakhel, Pens, k, k. Hauptzollamts-Komrolor, alt 64 Jahre, in der Polanavor-stadt Nr. 72 an der Zellgewebsvereiternng. — Maria Perne, Taglöhnersweib, all 52 Jahre, im Zivilspital an der Wassersucht. Wiener Börse vom 13. Jänner. Gedenktafel über die am 18. Jänner 1872 stattfindenden Lizitationen. l. Feilb., Berwncel'sche Real-, Godezic, BG. Lack. — 1. Feilb., Rupar'sche Real., Swur, BG. Naffenfuß. — 2. Feilb., Skerle'sche Real., Pölland, BG. Laas. Lottoziehung vom 13. Jänner. Wien: 00 52 16 71 64. Graz: 50 24 6 87 3o. Telegramme. (Orig.-Telegr. des „Laib. Tagblatt.") Wien. I» Jänner. Sitzung des Herrenhauses. Der Finnnzminister bringt das Budget für I87L ein; cs wird sofort einem e«nnndjwa»zigglicdrlgen Bndgetans-schusse zugewicsen. DerIustizminister bringt einen Gesetzentwurf ein, womit Lns Klage-recht der Parteien wegen von richterlichen Beamten in Ausübung ihrer Amtswirksamkeit zugesugter Rechtsverletzung geregelt wird. Svdann wird über Antrag deS Altgrafen v. Talm der Adreßentwurf ohne Debatte und unverändert angenommen. Wien, >5. Jänner. In der heutigen Sitzung nahm das Abgeordnetenhaus nach Ablehnung der Amendements auf Tren-nnng der galizischen Frage von der Wahl-reforulfrage den vom AdrepanöfchuH beantragten Adrepentwnrf unverändert an. Paris, 14. Jänner. Die Kommission für das Budget 1872 hat beschlossen, die Amortisation jährlicher 200 Millionen beizubehalten. Die Anleihe der Stadt Washington wurde zehnmal überzeichnet. In der Samstags-Assemblee unterstützte Thiers in längerer beisällig aufgenommener Rede die Rohstoffebesteuerung. Herzog Perfigny ist in Nizza gestorben. Florenz, l4. Jänner. Das Urtheil im Prozeß Äbbia wurde vom Appellgerichte bestätigt, jedoch in Gefängnißstrafe herabgemindert. Telegrafischer Wechselkurs vom 15. Jänner. 5perz. Rente österr. Papier 62.80. — 5perz. Rente Ssterr. Silber 73.20. — 1860er Staatsanlehen l07.25. — Bankaktien 872. — Kreditaktien 346.—. — London 115.10 - Silber 11375. - §. k. Münz-Dukaten 5.48. — N«. poleonSd'or 9.13. 2t»Lt«fovü«. iperc.Rente, öst.Pap. kto. dto. öst.inSNb. Lsje von 1854 . . . rose voa 180V, ganze öose von 1860, Künft. vrämtensch. v. 1804 . SrLLLävLLl.-vdl. Steiermark -uSp'Lt. itärnren, Kram a. Küstenland 5 , Ingarn. . zuö » -roat.u.Slav.5 , ktebevbürg. ^ 5 ^ ttanonalbank . . . Lnion-Bank . . . Lreditanftalt . . . K. ö. >LScompte-«Ses. Ünglo-österr. Bank . Oeft.Bodencred.-L. . Oest. Hypoth.-Ban! . Steier. «Scompt.'B!. Franko - Austria . . »ais. Ferd.-Nordb. . vüddahn-Äesellsch. . -ais. Misadeth-Bahn. Karl-Llldwig-Baha Siedend. Eisenbahn. Staatsbahn. . . . Lais. Franz-IoselSb.. Fünfl.-Barcser E.-B. illiöld-Fium. Bahn . Starr Ldrlvk«. Nation. ö.W. verloSb. Ing. Bod.- 16— 14.50 15.— ÄUgSd.100fl.sädd.W. 87.L0 97.30 Krankf.lOvfl. ^ , 97.30 97.40 London 10 Pf. Sterl. 114.80 115 — Paris 100 Francs ^ 44.65 44.75 MÜQLVQ. 90.10 U0.30 «ari.MUnz-L^ 88.50 89.—lSV-FrancSftüü 105.25 105.751 öcrcinSthaler > 87.50 88.00 SUVer . . l 5.46 > 9.11 I 1. 2 113.50 5.50 9.12 1.72» 113.75 Eröffnung der Weiit-Hiilse. Bon heute an werden von den beliebtesten Weingegenden in Ausschank gebracht werden. Für schmackhafte warme und kalte Speisen wird stctS gesorgt sein. Um zahlreichen Zuspruch bittet ergebenst so) «1. 8evlvitner. Morgen ist Ichchcs lange Aase! (26) Nomjitoir HMrt Irinksr befindet sich in der A»IV N UMNÄde» g» 1. Stock neben dem Theater. gM" Aufträge auf Bcttflaiimc» »ud Federn ^ iverden angenommen. (613—7) Verstorbene. Den 13 Jänner. Dein GonderuS Mandl. Schuh macher, seine Wattin Margaretha, alt 66 Jahre, in der Stadt Nr. 76, an der Entkräftung — Bartholomä Zankar, «eitler, alt 66 Jahre, im Zivilspital an der vungentuber. Ein >?»«« , in der Mrtallbranchr bestens ein-geführt, wünscht die Vertretung einer inländischen Eisen gewerksct'oft fiir Wien, Prag »ud Pckt z» übernehmen. Beste Referenzen. Offerten snd I'. SO«« an die Annonzen Expedition von Rudolf Masse in Wien. (27-2) Theater. Heute: Das Lel'loß Rache. Komische Oper iu 3 Allen von k Halevy Musik von Offeiidach. IVI. 8oIIM3NN'8 nellbernhmte echt amerikanische, sowie Wiener MlMschinen aller Systeme unend I,' en zahlunften — daS (587-6) liefert zn staunend kllllA«-« en xros en (i^tail — auch auf Raten- rahlunaen — das (,i»j7-6) Nähmafchiuett -Depot von vsttsr, Laibach, Gradischavorstadt Nr. 50, "iü-ii-ri» der ^endarmeriekaserue. Daselbst sind anch ,,„d zn haben. Vr»«k v», Jgn. o. «le»u«a,r » grd. «amderq tn Latdach. Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Ltrv-n-r vamterg