Nr. 172. Montag. 30. Juli 1906. 125. Jahrgang. Mbacher Zeitma VinnnmerationSpreis: Mit Post vc i!en du»g : ganzjährig 3« tt. halbjawl! l5 «Im hontvr : ganziahrig 22 li, halbjährig 11 K. Für die Zustellung ms Hans ganzjährig 2 «. — Insertionögebilhr: F»r llcinc Inseraie bis zu 4 Zeilen 50 li. größere per Zeile 12 l,; bei östcreü Wiederholungen per Zeile « k. Tie 'Laibacher Zcilnng' erschein: tägliä,, mit Mitnahme der Lo»n- und Feiertage, Tie Administration bestndtt sich Kongrehplatz Nr, 2, die Mtdalliou TalmaliiMsse '_>ir, 1«. Sprechstunden der »iedallion ron « bis u» Uhr vm< mittags, Unfranlicrte Briefe werde» nicht angenommen. Manuslripte nicht zuruclgcstellt Amtlicher Teil. v. Verzeichnis über die beim t. k. Landespräsidium in Laibach zu Gunsten der Abbrändler in Altenmarlt, im Vezirle Loilsch, eingelangten Spenden, und zwar: Eammlungsergebnis der l. l. Bezirlshauptmannschaft Adels« berg im Betrage von 12 X 54 l>. Hiczu die Spenden aus dem früheren Verzeichnisse mit 495 X 50 li, zusammen 508 k 04 l>. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 27. Juli 1906 (Nr. 170) wurde die Weiterverbreitung folgender Preh. erzeugnisse verboten: Nr. 19? «c^rriors äelllr 8sl.-l» ääu. Mailand, 21. Juli 1906. Nr. 29 «?>-ilnu lulln, vom 20. Juli 1906. Nichtamtlicher Teil. Die englische Hochkirche. Man schreibt aus London: Vor lnrzem wnrde der Bericht der.^oinunssion bekanntgegeben, lvelche eingesetzt lvordeii war, die Zustäiide, speziell die Disziplin in der englischen Hochkirche, zu uuter-sucheii. Tics« Bericht schlicht mit scharfen Forderungen znr Verhmdernng lveiterer Ätißbräliche in den Ritnalien und verlangt ilisbesondere eine Erhöhuug der Autorität der Bischöfe. Um die Verhältnisse richtig zu beurteileii, muß mau sich gegenwärtig halten, das; wohl von einer englischen Landeskirche, aber nicht von einer großbritaunischen die Rede sein kann. Tie Atollen der Bekeiiiitnisforineii sind zum Beispiel in Schottland und England direkt vertauscht; die vou der englischen Landeskirche diffentierende presbyterianische ^ekte bildet in Schottland die etablierte >tirche. Tie „Föderation der freien Kirche" in England ist eine liberale Vereinigung, welche alle nicht der Hochkirche angehörenden Richtungen umfaßt, harmonische Be-Zichungeu zwischeu allen gewährleistet und die Verwaltungen vereinfacht. Eine^ ihrer Hauptführer ist der auch in Österreich-Ungarn wohlbekannte (Großindustrielle liud Politiker Herr RV W. Perls. Er ist zugleich das auerkauute Haupt der freien .Uirchen-partci im Parlament und im politischen Leben des Landes, welche besser unter dem Namen der Non-konformisten bekannt ist. Tiese sind ihrerseits die hauptsächlichen Träger der liberalen Partei-regierung und stellen dem Premier etwa 200 Gc- folgslente im Hause. Tie haben damit eine domi uierende ^tellnng inne lind folglich die eiitschei-dende Stinilne in derR'egelung aller.^irchenfragen. Herr Perks hat in einer Unterredung über diesen Gegenstand erklärt, daß der Bericht der Commission ihn in keiuer Weise überrascht habe. Nach seinem Dafürhalten ist der fortschritt in ritualistischen und auf die Anne wirkenden Formen des Gottes-diensteo durch die Ausschließung der Laieu voii der Verwaltung der .Kirche verlirsacht. Iufolgedessen nehiueu sie kein Interesse an ihr und die Anord-nnngeu des Tienstes, die Bestiinmung des Rituals Uegt lediglich in den Händen des Klerus und der Frauenwelt. Uliter deii freien Kirchen, lvelche zuiu großen Teile nnter der.Controlle der Laien stehen, hat sich nicht die geringste Tendenz zu ritnalistischen formell bemerkbar gemacht, obschon viele der nonkonformistischen Kirchen eine sehr imposante unö kostbare Alisstaltniig besitzen. Herr Perks ist der Ansicht, daß der Bericht der .Commission für den Augenblick nlir sehr geringe Folgen haben wird. Ein von Nonkonformisten dominiertes Parlament werde sich schwerlich der ermüdenden und unangenehmen Aufgabe einer Reformiernng der Kirche von England hingeben. Jede hieranf abzielende Ge-schgebuug müsse aber im Unterhanse ihren Anfang nehmen. Eine hierauf bezügliche Bill würde, wenn sie überhaupt durchdränge, sicher eine ausgesprochen liberale Färbung erhalten. Wenn eine solche Bill uuu iu das Oberhaus gelangt, in dem sich zwei Erzbischöfe nnd vierundzwanzig Bischöfe der Kirche von England befinden, von denen die Mehrheit der ritualistischen Partei angehört, so würden die von dem nonkonformistischen Unter-Haufe gemachten Vorschläge dort sicher, kein Wohlgefallen erregen. Es wäre aber Unrecht, wenn das liberale Unterhans seine Anfmerksamkeit lind Zeit von notwendigen sozialen und kommerziellen Reformen ablenken Ueße, um sie auf kirchliche kontroversen zu verschwenden. „Es ist völlig richtig — so führte Herr Perks ans — daß die Kirche von England nach dem besetze der Controlle des Unterhanse-, uuterliegt. Tie ist eine Parlamente-Institution wie die Armee oder die Flotte. Ihr, Ritual, ihr Klerus, ihre Zuwendungen, ihre Kathedralen und Kirchen sind der nubeschränkten Autorität deö Parlameuts uuterworfeu, welches der ua>- lionalen Kirche ihre ältesten nnd werlvollsteu Zu-wenduugen verlieh und ebenso gut oie Macht hat, dieselben wieder zurückzuzieheu. Man könnte daher sagen, es sei anch die Pflicht des Parlaments, irgendwelche erwiesenen Mißbrauche iu der Staats ^ kirche abzustellen. Aber die liberale Partei wird siel) wahrscheinlich der Ansicht zuwenden, daß die >lirche vou England, um volle Freiheit der Verwaltung uud vollständige Uneingeschränktheit bezüglich der Ritualien nnd der Observauz zu erlaugeu, den erforderlichen Preis wird bezahlen müssen, nämlich die Loslösnng vom Staat bezüglich ihrer Stellung uud ihrer Zuwendungen. Tas gegenwärtige Unterhans wird viel wahrscheinlicher eine Bill annehmen, welche das jetzige Band zwischen Staat und Kirche trennt, als eine Bill, welche deu Bischöfen, denen es mißtraut, erweiterte Macht verleiht. Tas britische Volk ist tatsächlich iu drei Gruppen gegliedert. Ein Trittel gehört nominell zur Kirche von Eng^ land, ein Drittel besteht aus Nonkonfornüsten und eiu Trittel bekennt sich überhaupt zu keiuer religiösen Sekte. Die letztgenannten beiden Teile werden sich stets gegen den ersten zu Gunsten einer freien Kirche in einem freien Staate verbinden. Ter Klerus hat in den Landdistrikten keine Popularität. Eine der Hauptschwierigkeiten für die liberale Re gierung bei der augeublicklichen Behandlnng des Unterrichtsgesetzes bildet die Empfiudnng der Nonkonformisten, daß der anglikanischen.Kirche bereit.s viel ^n viel Zngeständnisse geniacht lvordeii silid. Die Regiernng hat einige Zeit gebraucht, um l»ie Ttärke dieser Empfindung wahrzunehmeu. Ter Prenu'erniiliisier, der ein Schotte ist und Zur pres-bmeriaNischen .Kirche gehört, hat wenig direkte Berührung mit den Ansichten der englischen Nonkon-formisteu, Lord Rosebery hat eine viel engere Fühlnng mit ihnen. Tie Politik der Noukon-forliiifteli geht auf absolute Freiheit und völlige Gleichheit für alle Bekenntnisse aus." Nach seiuem speciellen Bekenntnis gehört Herr Perks zu deu Methodisten, welche etwa sechs Millionen Anhänger alif den britischen Inseln zählen. Tie nehmen nach der Xtirche von England die zweite Stelle ein. Eine von Herrn Perks kürzlich für sein engeres Bekenntnis ans der Basis von ein Guiuea per Unterzeichner eingeleitete Sammlung hat eine rnnde Million Guineas ergebeu. Feuilleton. Der Rock meiner Mutter. Von Mad. IN'p yon so fandet. (Schluß.) Mit eiuem seltsamen Lächeln streifte sein Ange den kostbaren, vergoldeten >täfig, in dem eiu Papagei sein träges, üppiges Tasein führte. „Bei den frommen Schwestern", fuhr sie siu-ueud fort, „ging ich nämlich jetzt znr Schule, aber vorher habe ich noch die' Hochzeit meiner Eltern mitgemacht. — Ja, wahrhaftig, mit vier bindern — ich das jüngste — gingen sie eines Tages nach dem Standesamt. Mama hatte sich endlich doch einen neueu Rock angeschafft — und sie verheirateten sich. Ach, dieser schreckliche Tag! Dieses Spottgelächter der Beamten, die Spässe der Zengen, die tief beschämte Miene meines großen Bruders, der schon bei einem Tischler in der Lehre war. Erst in der Schule milderte sich dieser Eindruck. Es waren zwei Jahre der Erlöstmg in meinem so elenden Leben, zwei Jahre, in denen ich mich wie bei Gott behütet, beschützt, wie geborgen nnter den Fittichen jener großen weißen Hauben der Schwestern fühlte. Wenn es anch nicht viel war, lesen und nähen, ja sogar beten lernte ich dort. Mögen die Gebete mir auch Jahre uud Jahre lang nicht mehr über die Lippeu gekommen sein, vergessen habe ich sie dennoch nie. Vom Armenhaus eingekleidet, bin ich dann in der allerletzten Reihe der Bedürftigen znm ersten Abendmahl gegangen. Wie ich zum Altar schritt, beugte ich mich uach voru, um die alten schwarzen Schnhe zu verstecken. Ich hätte so brennend geru schöne weiße, wie die anderen getragen. Wie habe ich sie darnm beneidet. Im Kloster war es, wo ich bei der Preisvertei-luug Nieine Verse aus ,Athalie' so schöu deklamierte, daß nur die Auszeichuuug zuteil wurde. Damals habe ich den ersten Vorgeschmack vom Theater bekommen. Tie roten Bänke, die roten, mit goldenen Eicheln gerafften Vorhänge, mein schönes weißes ,>tleid, das Geschenk einer Nachbarin, deren Tochter gestorben war, der kleine Rasenkranz mit den steifen Blättern, nnd all die >löpfe vor mir, die mich gar nicht einschüchterten, von denen ich nnr hnnderte von Angen auf mich gerichtet sah. Alles hatte es mir angetan. Und dann zuletzt das Beifallklatsche», die Schmeicheleien, das Staunen der klciueu, so leicht spottenden Kameradinnen. — Als ich geendet, war es beinahe, wie wenn ich aus dem Theater käme; mein Vater erwartete mich an der Tür iil seinem alten Überzieher, ganz stolz über meiueu Erfolg, uud im Feiertagsstaat ging ich mit ihm nach Hanse, in die armselige Wohnung, in der meine Mntter schon damals mit dem Tode kämpfte. Ach, an manchen Tagen ist mir das Herz zum Springen voll von Bitterkeit gegen das Leben nnd von Haß gegen die Menschen.' Ich mußte es geschehen lassen, daß nieine Mntter in das Krankenhaus getragen wurde, alif eiuer Bahre, die fortwähreud nmzu-tippen drohte, weil die Träger betrunken waren. Bis znm letzten Atemzng hatte sie sich geplagt, für sechs Sous täglich im Auftrage der großen Magazine sechs Dutzeud Staublappen genäht, und ',nletzt wurde sie oft ohnmächtig vom Gernch des schlechten Essens, das sie für uns kochte. Sie ist gestorben ohne eine >tlage, dahingerafft von dem Vorstadtelend, gerade so wie die Nachbarin gegenüber in ihrem achten Wochenbett, gerade so wie jene andere Fran anf demselben Flur den Schlägen ihres Mannes erlegen ist. Es war eben ihr Schicksal, nnd sie wnßtc es wohl, daß sie jnng sterben würde, ohne einen voii uns nm sich zu haben. Ein Bruder stand beim Regiment, der andere war, man wußte nicht wo, und meine Schwester lebte auch schon ill der Ehe, war auch schon Mutter, hatte auch schon Schläge bekommen. Auch ich war bereits in der Lehre! Mit Entsetzen denke ich an diese jäm merliche Treppe jener Puppenschneiderei, die Höhle, in der wir zwölf auf eiuem Haufen arbeiteten. Der ekelhafte Geruch des Leims und die noch ekel has teren Reden. Und wenn ich damals vielleicht darüber gelacht, hellte möchte ich bei der bloßen Erm neruiig darau in Tränen ausbrechen/ Nachdenklich starrte sie "" Nc' ^' ^ . ^., „Ich ahnte wohl sck'M'/^"'"^//^ ", !tlern, gung künstigen. Rnlin.,^ m 5„i Läden, ,mnn,^ ^.„ Hchw,ste„i Laibacher Zeitung Nr. 172.___________________________________1632 _______ 30. Juli 1906 Politische Ueberlicht. Laib ach, 28. Juli. Die „Österreichische Volkszeitung" betont in einer Erörterung der bevorstehenden Ausgleich Z v er h ci u o l u n g e n, das; es die Ausgabe des ueuen Ausgleiches sein wird, uns von der ungarischen Loyalität unabhängig zu machen. Nezi-prozität und ähnliche dehnbare Redensarten dürfen in dem neuen Ausgleiche nur insoferne Platz sindeil, als der österreichischen Verwaltung die Sicherheit geboten ist, ans jede der ungar. Improvisationen den richtigen Reim zu finden. Die österreichische Fachkommission steht auf dem Voden von reichen Erfahrungen, die Negieruug aber mnß stets ihres Entstehens lind ihrer wichtigen Sendung eingedenk bleiben. Hinter der Regierung steht diesmal da5 ganze Parlament. Die „Zeit" kommt noch einmal ans die verflossene Tagung des Parlaments zurück und bezeichnet deren Ergebnis als österreichischen (^eneralausgleich, ein Erlebnis, dessen sich keine vorangegangene Generation rühmen dürfte. Dieses ('»lücksfalles solle man sich freuen. Das; dieser Ge-neralansgleich zustandekam, war das Verdienst des von, Ministerpräsidenten Freiherru von Veck zur Anwendung gebrachten parlamentarischen 3te gierungssystems. Von diesem gibt es keine Rückkehr mehr zu dem bureaukratischen Absolutismus, der in nationalen fragen ohnmächtig war. Das „Dentsche Volksblatt" nennt das Verhalten Englands zur Abrü st ungsfra g e eine.Komödie nnd sagt, wenn die anderen Staaten ihre ^ricgSrüstungcu einstellten, müßten sie so einfältig sein, wie die Engländer, die ihren Ab-. rüstliugsvorschlag vorzubringen wagen in der Meinnng, das; dessen Gründe nicht zu durchschauen seien. Die interparlamentarische Friedenskonferenz hat den ihr von den Engländern unterstellten Zweck verfehlt; das „Weltparlament" wird iu der Geschichte als „englische Abrüstnngskomödie" verzeichnet werden. Der gegenwärtig vielgenannte „K"M uinuu^" odnovwui^" („Verband einer friedlich e n E r n e n e r u n g"» ist von einigen hervorragenden Führern der Freiheitsbewegung in Nnß-land bereits Ende April d. I., also knrz vor der Eröffnnng der Neichsdnma , nach einer Verständigung mit dem Grafen Witte begründet worden nnd war als eine politische Vermittlungspartei schon damals dazn ausersehen, eine wichtige Rolle bei der weiteren Entwicklnng der Dinge in Nußland zn spielen. Daher ließen sich Graf Heyden, Fürst Lvov, Stachovio und andere gemäßigte Politiker nach ihrer Rückkehr aus Wiborg bewegen, einer Aufforderung des rnssischen Ministerpräsidenten Stolypin zn eittsprechcn nnd im Namen des „Verbandes einer friedlichen Erneuerung" einen Wahlaufruf zu unterzeichnen, der zur Aufrechterhaltung der Ordnung auffordert. Gleichzeitig gebeu die Verbandsleiter bekaunt, daß sich der „Verband einer friedlichen Erneuerung" die nachfolgenden Aufgaben gestellt hat: 1.) Praktische Durchführung der Grundlagen für die bürgerliche Freiheit anf riedlichem Wege; ^.) Hebung der Volkswirtschaft und Herbeiführung zweckdienlicher Rechtsverhältnisse; :;.) stampf gegen Verletzungen der bürgerlichen Freiheit- 4.) Vereinignng der führenden Organisationen auf dem Voden einer gemeinsamen nutzbringenden Tätigkeit und 5.) weitmöglichste Aufklärung über politische, ökonomische nnd soziale Fragen. Dein Verbände sollen ziemlich große Mttel znr Verfügung stehen; man spricht auch von einer, Interessengemeinschaft mit den gemäßigten „Kadetten". Tagesnemgleiten. — (Winke für Touristen.) Unter diesem Titel veröffentlicht oer bekannte Berliner Humorist Alexander Mosztowski folgende weise Ratschläge: Die beste Zeit zu einer Geoirgsreise ist o-'r hohe Sommer, da u»i diese Zeit die Juli-Coupons eingelöst werdeu. Anch sind oaun die Gasthöfe am üdersüllie-slcu, die Wirte am unzugänglichsten, d^r Aufenthalt im Freien also ani geratensten. Einen geuaucu, vor Antritt der Neise zu ciltwer-fcudeu Neiseplau erhält inan, iudem >nan mit einer starken Nadel iu das Neisetilrsblich hiueinsticht. Tie gctroffcilen Ortschaften follte niall unter atlen Um-ständen auf der Wanderung berühren. Die Koffer stno2 inan mit der Post voraus nuo verliere den Empfangsschein; auf diese Weise wird der Fußwauderer ganz unabhängig von den lästige» Gepäclscherereien. Aufrüstung. Schwarzer Zylinder mil Gemsdan und Spielhahufederu, wasserdichter Tnlotiug, dickes Portemouuaie von Schlaugellhaut. Für Dameu: Te-lolletierter Lodeuauzug mit Schleppe, nagelneue, Schuhe, die über dem Spanu drücken, aui Absatz scheuern, das Klettern über Felsen unmöglich machen nud dadurch das menschliche Dasein verläuaeru. Zu größeren Steilwanoeruugeu gehört ein erfahrener älterer Herr, der einem davon abrät, und ein Notar, der das Testameut aufsetzt. In der Eisregion. Wo es im Hotel Gefrornes gibt, tut ein Eispickel gute Dienste. Zur Orientierung hilft ein Kompaß: er zeigt selbst im dicksten Nebel die Richtung iu der Berlin oder Brcslau liegt. Für die-j'.'m'aeu Reisenden, die gar nichts scheu wollen, empfiehlt sich oao Anlegen der Schneebrille. Ist mau mit der, Beköstigung uuzufriedeu, fo schnallt man sich Steigeisen an und zerkratzt damit den Hotels das Parkett. Wanderregein. Mau beginne mit gauz kleinen Touren uuo laffe sie täglich kleiner werden. Erste .Regel ist, morgM5 zeitlich den Kaffee im Vette zu uehmcn. Alsdann Ruhepause von zwei bis drei Stun-deu aus dem uoch uicht übermüdeten Ohre. Auf diese Weise erhält mau sich die Spannkraft für den ganzen Tag uuo wird uoch am späten Abend ungeschwächt mit den Kellnerinnen schäkern töuueu. Wetter. Wer eiue größere Partie vorhat, befrage den Wirt wegen des Wetters uuo glaube ihm nicht eiue Silbe. Wer dies unterläßt, ist allen Unbilden der schönen Jahreszeit ausgesetzt. Zeichen schlechten Wetters ist, wenn es abends finster wird uuo der Wind aus einer der vier Himmelsrichtungen bläst. Berg-aufwärtsweiden des Viehs bedeutet, daß das Vieh Hunger yat. Eirruswolten, Falten des Baro.neters, Steigen des Barometers, Staub und Staublosigkeit siud gleichfalls Regeuverkünder. Gutes Wetter tritt ein, wenu der Urlaub mn ist uud mau wieder nach Verliu Zurückfährt. Zur Heiltuude. Gegen Sonnenbrand und Auf-spriugeu der Haut schützt am besteu em lällgerer Aufenthalt in einem kühlen Vicrkeüer. Auch Lauolinsalbc. olle Stunde einen Teelöffel in Sherry Eobbler genommen, kaun empfohlen werden. Wunde Füße wer° den am vorteilhaftesten mit warmem Branntwein eingerieben uud dauu amputiert. Alpines Notsignal. Das vom Teutschen nud Österreichischen Alpeuvereiu eingeführte Notsignal sür Hochtouristeu, die sich iu Not befinden uud oer Hilfe bedürfen, bestellt wesentlich im folgenden: Der Tourist lasse zuuächst iu kleinen Abständen je sechs Nakct?n steigen uno setze einen Schciilwerfer in Tätigkeit. Wirö da? unten im Tale uoch nicht bemerkt, so löse er 101 Kanonenschüsse. Dies wird den Talbewohueru zweifellos auffallen. — (Im lenkbaren Luftschiff zum Nordpol.) Über den derzeitigen Staud der Well-mau-Erpedition wurden dem „Verl. Lokalanz." folgende Mitteilungen gemacht: Wellmans Versuch, drahtlose Vei'bindungeu zwischen öcr Däneniusel und Hannnerfcst herzustellen, scheint geglückt zu sein. Ter iu Hammerfest errichtete Mast für drahtlose Telegra-phie überstauo am ^2. d. cineu tüchtigen Sturm. Das Elektrizitätswert in Haniiuerfest befand sich zur Zeit iu Ausbesserung, so daß die Absendung von Meldnu« gen vom Festlanoe zur Däueuiuscl uoch nicht niöglich war, jedoch empfing die Station Haininerfest bereits zehn Telegramme vor oer zur Zeit au Bord des Dampfers „Frithjof" bei oer Täueninsel befindlichen Gebestation. Tas ist eine drahtlose Nachrichteuiiber. inittluug anf eine Entfernung vou IMl) Kilometern. Nach del, letzten Meldungen war das Aufsteigen in diesem Jahre uoch unbestimmt. Fast alle Mitglieder der Erudition rechnen in Anbettacht der laugsam fortschreitenden Arbeit mit einem zweiten Jahre, aber Wellmails lächelndes „Nuu wird es schou schneller geheu!" verrichtet Wunder. Bei ihm befindet sich ein Veamter des meteorologischen Bureaus inWaslnugtou. Tiefer nieiut, llnch seineil Berechilliilgeil müßteil die Eis- uud Witternngsverhältnisse in diesem Jahre derart sein, daß Wellmall auch noch im Oktober aufsteigen könne. Präsident Roosevelt erhielt nach einer New Worker Meldung eiue drahtlose Depesche vou Walter Wellman folgenden Inhaltes: „Grüße uuo beste Wünsche durch die erste drahtlose Depesche, ok je aus den arktischen Regioueu gesandt!" ^- (Ein m e r k w ii r d i g e r Wettb e w e r b.) Iu Täuemark ist ein Wettbewerb für eiuen mlge-l^öhlllichen Posten ausgeschriebeil worden. Seit vielen Jahren war dort kein Todesurteil vollstreckt worden und der alte Henker war darüber gestorben, ohne daß man es fur nötig fand, sciueu Platz zu ersetzeu. Nun sllld aber eiue Reihe vou Morden vorgekommen, oie ein Einschreiten des Gesetzes uotweuoig machen, nnd w hat denn der Iustizinmister die erledigte Henkerstelle ausgeschriebeu mit einem Gehalt voll 140(1 X oder etwa 2900 Mark jährlich und einer Extragrati-fikation vou 50 X für jede Hinrichtung oder für eine gerade das, was mich bei meinen Kameradinnen ill der Werkstatt für nicht recht gescheit gelten ließ, jene beständige Aufgeregtheit, das Dramatische, das ich in der Revolution, in den Snaßenmetzeleien, in der Armut, der Erbitterung der Hungernden herauszufinden verstanden, haben mich vor eiuer Menge entsetzlicher Dinge bewahrt. Lieber Freund, Sie haben nie, »lie in ihrem Leben vor Kalte gezittert. Kälte vom früheil Morgen an in eisiger Kammer, die nie ein Feuer geseheu, Kälte draußen im Freien, wo der schneidende Nordwind durch die dünnen Fähnchen bläst, Kälte des Abends uud des Nachts auf einem Lager, das eigentlich nur eilt mit Lumpen ausgefüllter Vettrahmen zu nennen ist ... Das einzige Warme, die Erinnerung an dje Falten von meiner Mutter Rock." Ein tiefer Atemzug hob ihre Vrust. „Nie hat Sie (Wicklicher im Wohlleben der Großstadt ein (^raucu beschlichen vor dem Tode der Annen. Niemals noch schmierten Sie zurück vor jenem Tode, dem nur Eutbehrungen, nur Bitternis llild Ungerechtigkeit vorangegangen. Ich aber habe diese Teelenqnal einst wirklich empfunden und Sie werden nnn die wechselnden Stimmungen verstehen, die Ihnen so oft Schinerz bereiten. <^o viel Reiches das Leben mir manchmals auch gebracht, so viel geistige Anregungen Sie mir auch gegeben, so viel Schönes Sie auch um mich ausgebreitet habeu" — ihr Auge schweift durch deu eleganten Raum lind ein Schauer schüttelt ihre feine Gestalt — „. . . von den Falten am Rock meiner Mutter komme ich nimmermehr los!" — Ihre Töchter. Original-Roman von U. Noiil. (28. Fortsetzung.) («achdruck verboten,) Er wallote sich uud ging wieder hinaus, eine versteinerte Gruppe zurncklasseud. Die Professorin war die erste, die sich erholte: „Was willst du?" fragte sie die totenbleicheIsa. „Es ist ja aauz gut ausgegangen! Ich hab' dir doch immer gesagt, er wirö uachgeoeu." Sie sah uur das Gute an der Sache, nno weil Meuern kein/ heftige Szene gemacht hatte, ahnte fie gar nicht, wie es ihn traf, und meinte, weuu die Ba° rouiu den Vrief geschriebeil habe, hätte sie Isa noch einen guten Dienst geleistet. Die Töchter faßten es anders auf. Die Ruhe des Papas fchieu ihueu uuheimlich, uuo sie hatten erst jetzt das rechte Bewußtsein, daß man gegen ihn gefehlt habe. Der Professor erschien auch a.ar nicht zu Tisch, souderu ließ sich eiueu Teller Suppe auf seiu Zimmer tommeu. Mehr nahm er nicht zu sich. Die Mama berührte das nicht wnter. Wenn er so eigensinnig ist! Die Mädchen dagegen saßen bei Tisch, als sei ihnen die Butter vom Brot genommen, und Isa vermochte sich nicht einmal über die Aussicht, daß sie jetzt ihren Josef heirateil dürfe, zu freum. Deu ganzen Nachmittag Verbrachleu Isa nud Muschi trübselig miteinander, während die Mama bei einer oer Tanten Aufheitt'runa, suchte. Den Papa bekamen sie auch am Abend nicht zu Gesicht. Er ließ sageu, man solle mit dem Abendbrot nicht auf ihil lvartcu, er werde beim Bruder essen. Da er auch iu diesem Falle uiemals sehr spät kam, erteilte Isa der Lisi deu Auftrag, es ihr zu melden, wenn der Papa nach Haufe kam. Sie wollte nicht schlafen gehen, ohne ihn gesprochen zu habeil. Währeild die Professorin schou seeleuzufrieden im Bette lag und eiuen Noniau las, aespauut auf das endliche glückliche Sichtriegen des Liebespaares, aber ziemlich kühl aeaeu dou Romau, der sich ueoeu ihr abspielte und deu ihr eben keine Noiuanschriftstelleriu inundgelecht machte, saßeu die beioeu Mädchen, voll innen Heralls fröstelnd, iu ihrem Zimmer, in dem das Feuer, das man uoch iimncr breuueu mußte, aus-gegallgeu war. Jede ill ein Tuch gehüllt, saßen sie schaucrud da, nicht imstande, sich mit etwas anderem als mit ihren gerade uicht sehr erfreulichen Gedanken zu beschäf° tigen. Es war halb elf, als Lisi oie Tür öffuete und durch 'den Spalt flüsterte: „Der giiä' Herr ist gekommen!" Nafch fuhr Isa alls uud rannte hinaus, vou Mufchi gefolgt, die zaghaft an der Tür stehen blieb, während Isa, ohne auzuklopfeu, ius Zimmer stürzte nud auf den P^pa zuflog. „W^s willst du?" fuhr der Professor sie ärgerlich a>l. Aber Ifa antwortete gar nichts. Sie schlang die Arme uui seiueu Hals uuo schluchzte steiuerweicheuo. Ihr ganzer Trotz gegeil den Papa, der sie seit Mo» naten aufreckt erhalten hatte, war dahin. „Was brauest du deun zu weiueu? Tu hast ja durchgesetzt, was du wolltest!" brummte der Professor Laibacher Zeitung Nr. 172. 1633 30. Juli 1906. Vastonade, wie sic ja auch im dänischen Strafgesetzbuch vorgesehen ist. EZ haben sich 60 Kandidaten für die Stelle gemeldet und ans ihnen soll mm cincr, dem die Stelle zufällt, durch eine Prüfung ausgewählt werden. — (D i e D a m e init der Eide ch s e.) Nach Paris kam vor einiger Zeit eine Madame Lemerre, um in ihren großen Nöten bei den Ärzten Heilung zu suchen, Sie glaubte nämlich, sie hätte in ibrem Magen '.'ine Eidechse als eine Folge davon, das) sie in ihrer Iugeud viel unreines Wasser getrunken habe. Ein Pariser Arzt heilte sie, indem er eine Scheiuope-ration an ihr vornahm und ihr dann eine speziell zu diesem Zwecke herbeigeschaffte Eidechse zeigte, die er aus ihrein Mageu herausgeholt zu habeu vorgab. Unglücklicherweise wurde der Fall in der Presse bekannt, die Dame erfuhr davon und mm sind alle die alten Symptome mit erneuter Heftigkeit bei ihr zurückgekehrt. Noch deutlicher als vorher glaubt sie die Bewegungen der Eidechse iu ihrem Magen zn spüren und dazu hat sich ihrer ein schrecklicher Haß gegen alle Ärzte bemächtigt. — (Tabak u ud Automobil.) Man hat in Amerika eine beträchtliche Vermehruug des Kaufums von Kautabak konstatiert, nnd zwar hat sie ein großer New Yorker Tabakhändler ans eine Znnahmc um die Hälfte geschätzt. Er ist der Meinung, daß dieser Um-stand mit der steten Zuuahme des Automobilfahrens zusammenhängt, da die Leute, die sich dieses Fortbewegungsmittels bedienen, anf ihren langen Fahrten leine Zigarren oder Zigaretten ranchen können, denn oer Staub läßt keinen rnhigen Genuß des Aromas uud des Rauches zu. Um aber daZ beliebte Nikotin nicht völlig entbehren zu müssen, haben sich die Auto-n'obilisteu und Chauffeure das Tabakkauen angewöhnt. " (Fanatifche Barbiere.) In Lncknow in Indien erregten fünf Männer großes Aufsehen, die mit Scheren nnd Rasiermessern bewaffnet waren. Tie c>griffen einige Mohammedaner anf den Straßen, schnitten ihnen die Haare ganz kurz nno rasierten ihnen die Schnurrbärte ab. Tann drangen sie in die Häuser, zerrten ihre Opfer auf die Straßen uud nah« men an ihnen die gleiche Prozedur vor. Sie wurden endlich ergriffen und erklärten uuu, sie hätteu vom Sultan den Anftrag, allen Sunniten in ganz Indien die Haare zu schneiden, wic es die Gesetze besohlen. Die füuf Fanatiker wurden ins Gefängnis geworfen. — (Der Gipfel der Zerstreutheit.) Alfred de Müsset war so zerstreut, daß er iu eine Tasse, Kaffee, die ihm von einer inngen Dame präsentiert wurde, 50 Centimes hineinwarf, weil er glaubte, daß ei „zu einem wohltätigen Zwecke" angebettelt werde. Lolal- und Provinzial-Nachrichten. Kindermißhandlungen — Kinderschutz. Von einer Leserin nnsereo Blattes kommen uns nachstellende Ausführuugeu zu: Die Rubrik „Ans dem Gcrichtssaale" in den Ta° gesblättcrn bietet dem Leser die belehrendsten Beispiele und die überzeugendsten Beweise für die Beurteilung der sozialen Verhältnisse uuserer Zeit. Die sie an, mit einem Versuch, ihre Hände von seinem Hals zu lösen. Aber ohne Gewaltanwendung wäre es ihm nicht geglückt, uud er konute uicht roh uud hestig feiu. So behauptete Isa ihreu Platz und vermochte stoßweise vorzubringen, daß sie nicht glücklich werden köuue, lvenu er böse sei. Sie war sonst so stolz und schroff, aber nun tonnte sie doch um die Vergebung des Papas bcttelu und fleheil. Der Professor ließ sich uicht leicht erweichen, allein ihr Geständnis, daß sie ihr Unrecht einsehe, besänftigte ihn doch etwas, uud nach uud nach gewann Isa den Mnt, ihm darzulegen, daß sie wenigstens darin im Rechte sei, an dem Manne festzuhalten, der nun einmal ihr Herz gewonnen habe. Mehr als eine Stunde dauerte die Aussprache, die Isa tiefer in das Gemüt des Papas blicken ließ, als sie je godurft, und so wie er sah, daß sie keines-Wegs so gleichgültig gegen ihn und seinm Unwillen war, als er angenommen hatte, so merkte auch Isa, daß sie uicht aus des Papas Herzen verstoßen war. Schließlich rang sie ihm das Zugeständnis ab, daß er Sparet' nicht allein als einen Aufgedrungenen, sondern wie einen willkommenen Schwiegersohn behandeln wolle. Isa konnte wohl merken, daß Onkel Lorenz ihr vorgearbeitet habe, sonst wäre es uicht so leicht gegangen. Als sie endlich den Vater verließ, waren beide innerlich miteinander ausgesöhnt. Im dunkeln Vorzimmer stieß Isa unerwartet auf Muschi, die da frostschauernd das Ergebnis der Unter-redung abgewartet hatte. „Dummes Tiug. Du kaunst dich schön erkältet haben!" schalt Isa. (Fortsetzung folgt.) ^indermißhandlungen sind leider eine allzu häufig auf diesem Gebiete vorkommende Erscheinung. Das Herz krampst fich einem zusammen, weuu mau liest, wie viel Schmerz und Qual so manches arme Kind schou im zartesten Alter erdulden mußte, bevor es seineu Peinigern ^ oft erst durch den Tod - entrissen ward. Mit Tränen und Blut ist fast jeder Tag der Leidensgeschichte eines solchen kleinen Märtyrers verzeichnet. Keine Hilfe kam dem wehrlosen, hänfig schwächlichen und kranken Geschöpfe; nnd mit welcher Bestialität, mit welchem Raffinement arbeiteten oft seine Henker! Daß sie dann eine Bestrafung erlitten, die mauchmal in keinem richtigen Verhältnis zu der v.rübten Untat stand — das ist wohl eine geringe Sühne und kein Trost für den wahren Menschcn-frennd. Man erinnert fich vielleicht noch des Falles Hum° :ncl, wo ein zartes Mädcheu vorsätzlich und mit Be-dacht von den entmenschten Eltern zu Tode gemartert wnrde. Nicht minder entsetzlich war die Leioens,>c. schickne jenes Knaben, dessen Leichnam zerstückelt und im Sparherde verbrannt wurde, nachdem das arme >lird den fortgesetzten Mißhandlungen des bestialischen Vaters erlegen. Beide Fällte trugen sich. wie uoch manche audere, iu Wien zu. Wie aus dem ^eugeu-verhore hervorgiug, wußte oft die gesamte Nachbarschaft von den vorgekommenen Mißhandlungen, hörte oft das Wehklagen des gemarterten Kindes, sah die gefchlageucn Wunden uud die blutiger Striemen uud - tat doch uichts! Warum nicht? In den meisten Fällen ans Furcht, mit den Gerichteu zu tuu zu baben! Es gibt wahrlich keine größere Niedertracht und keiue verächtlichere Feigheit als Mißhandlung eines wehrlose,, Kindes. Wenn man erst bedenkt, daß nicht allein die berüchtigten Stiefmütter, die professionsmäßigen Engelmacherinnen, sondern manchmal auch die eigenen Eltern die Henker des Kindes wareil, so schaudert man vor diesem Abgrnnde der Grausamkeit. Das empfinden viete, selbst ungebildete Men° scheu uud doch gibt es wenige, die den Mnt hätten, eine Anzeige zu erstatten, oder sonst etnns zu tun, l,m das gefolterte Geschöpf zn beschützen oder zu befreien. Tank den humanitären Bestrebnngen bestehen Kinderasyle, Kinderhorte nsw., die den Zweck verfolgen, mißhandelte linder ihren Peinigern zn entziehen nnd ihnen ein menschenwürdiges Dasein zu verschaffen; aber leider siud die Räume uud die Mittel oiesur Anstalten doch nur beschränkt, und verhältnismäßig wenig Kinder können des wohltätigen Schichos teil-, saftig werden. Häufig auch haben oie aufgenommene!, Kinder dnrch die früheren Mißhandlungen an Leib und Seele einen unheilbaren Schaden gelitten, bevor s-c in dem Kinderasyl Schutz und Aufnahme fanden. Auch erstreckt sich der Wirkungskreis dieser Anstalten zumeist auf begreiizte Gebiete nnd sie bestehen leider noch in wenigen Städten. — Und wie viele Fälle von >tindermißhandlnngen bleiben überhaupt verborgen! Nicht selten ist es erst der Arzt, der bei der V^ea^en ^^^ '"' "" '"" ^nde begangene Um also einen wirtsamen Kinderschutz zu ermöglichen, wareu m erster Linie vorbeug end e Maßregeln notwendig. Die Verrohuug der uiederen Volks-llanen einzudämmen, auf die Sitten veredelnd zu wirken, ist hauptsächlich die Aufgabe des staatlichen, landesbehördlichen und kommunalen Einflusses es bliebe den betreffenden Vertrrtuugskörperu und kompetenten Organen vorbehalten, die notlvendigen Gesetze zu formulieren und für den Kinderschntz vorzu-sorgen. Wenn aber die vorkommenden Kindermißhand-luugen rechtzeitig zur Kenntnis der berufeneu Be^ höroen gelangt wären, wären viele linder gerettet worden. Die Anzeige wird aber nicht erstattet, weil sich. wie vorher erwähnt, diejenigen, die als Zeugeu auftreten töuuten, schenen, mit den Behörden überhaupt uud mit den Gerichton insbesondere zu tun zu bekommen. Diese Abneigung ist bei den uiederen Volks-klaffen allgemein, wird aber auch von den Gebildeten geteilt. Ist vielleicht schlechtes Gewissen ihre Ursache? Zuweilen mag dies zutreffeu, zumeist liegt sie in dem gerichtlichen Verfahren selbst. Hiezn kommen noch die vielen, den einfachen Leuten unüberwindlich scheinenden Formalitäten, die nebstbei mit Zeitverlust und anderen Nachteilen verbuudeu sind! Und erst im Gerichtssaale! Die Fragen über die etwa erlittenen gerichtlichen Strafen find besonders geeignet, viele einzuschüchtern. Wie mancher, der irgendeinen Fehltritt beging, den er mit einer gerichtlichen Strafe büßen mußte, möchte für immer den Schleier der Vergessenheit darüber ziehen! Nuu ist ?r genötigt, seine ganze Vergangenheit zu enthüllen >ind das längst Vergessene wieder der Öffentlichkeit preiszugeben. — Wenn auch dieser Vorgang durch dw gegeuwärtig geltenden Vorschriften begründet erscheint, so ist er uicht minder für viele entmutigend und wräe reformfähig. Deun vieles hat die moderne Auffassung verworfen, was früher unerläßlich schien. In Anbetracht des beabsichtigten Wertes der Nächstenliebe wäre eine anonyme Anzeige zwar aus» nahmsweise zulässig, wird aber imm r vielen als uu° korrekt erscheinen. Überdies herrscht in jenen Aeväl-lcrungsschichten, wo sich die Kindermißhandlungen am hänfigsten ereigneil, ein tief eingewurzelter Widerwille gegen das Schreibell, dessen viele auch gar uicht kundig sind. Und gesetzt den Fall, es fände sich jemand, der entschlossen wäre, all die Widerwärtigkeiten hinzunehmen nnd als Zenge anfznlreten, so kam, noch der Ansgang der Gerichtsverhandlung mancherlei Ver-wicklnngen für ihu zur Folge haben. Wenn man auch die crflossenen Urteile — wohl >inr vom menschlichen, nicht vom richterliche!, Standpunkte - vergleicht, so wird mail einen Widerspruch finden, wenn z. Ä. eine Megäre, die ihr .^lind unausgesetzt roh behandelt, uur wegen Übch'chreitung des Züchtiguugsrechtes mit eiuer Verwarnnng entlassen, eine Mutter dagegen, die, durch deu Jammer ihrer hnngernoen Kinder znr Verzweiflung getrieben, ein Brot stahl, zn empfindlicher Arreststrafe verurteilt wird. Das erstere Urteil wird bei verstockten Naturen keiue Besserung erzielen, die Mißhandlung wird fortgesetzt, uur vielleicht mit mehr Vorsicht, und mail wird dazu das Tuukel der Nacht oder entlegene Winkel wählen, wo man keine Zeugen zn fürchten braucht. Um also die an den Kindern so hänfig begangenen Grausamkeiteil zu bekämpfen, müßte vor allem ein Verfahren stattfinden, das demjenigen, der eine, vorgekommene ^indermißhandlnilg zur Kenntnis der Behörden bringt, die vielseitigen Schwierigkeiten er< sfart, die bisher mit einer solchen Anzeige verbunden sind. Diese Maßregel würde hinreichen, um vor-kommenden Falles, das berechtigte Einschreiten mitleidiger Menschen zn veranlassen. Noch andere Hilfsmittel könnten angewendet werden, nm auch iu jenen Kreisen, wo das wahre Mitgefühl des eigenen Elends wegen nicht zum Ausdrucke gelaugt, die Teilnahmlosigkeit nnd Gleichgültigkeit zn beseitigen. Es ist uuzweifelhaft, daß in vielen Fällen nicht nur die Gewissenhaftigkeit, sondern anch die Aussicht auf Belohnung die Ursache lvar, daß beispielsweise eiii Fund nicht verheimlicht, sondern dem rechtmäßigen Eigentümer rückerstattet wnrde. Anch auf anderen Gebieten wird ein ähnlicher Vorgang angewendet, indem Geldpreise ausgefetzt werden, sei es zur Aneifernng, sei es als Nelolmung für die Anzeige ungesetzliclM Haudlungen. Selbst für die Erlegung der Raubtiere, des Schadwildes, für die Vertilgung der Giftschlangen werden Prämien ausgezahlt. Die besteheuoeu Tierschutzvereine bieten cut-sprecheude Belohuuugen alleu jenen, die znr Unterdrückung der Tierquälerei beitragen. Die Organe dieser Vereine besichtigen zeitweise die verschiedenen Stallungen, bewirken die Abgabe erlrankter Tiere an die Heilstätten dcs Vereines und verfügen unter Um,-ständen die Bestrafung der Tiergnäler. Wenn znm Schntze der Tiere, zur Wahrung mc> terieller Vorteile so vieles geschieht, warum könnte nicht zum Schutze hilfloser Kinder m geeigneter Weise gleiches geschehen? Bei Anwendung ähnlicher Prinzipien könnten anch .^inderschntzvereine organisiert werden. Sie könnten die Mitteilungen über vorgetominene Kinden Mißhandlungen entgegennehmen, sich von deren Wahrhaftigkeit überzeugen nnd sie dann zur Ent scheidung kompetenter Behörden weiter leiten. Dadurch würden sie den Zeugen der gefürchteten Be-rührnng mit den Behörden enthebm. Tnrch Ge Währung angemessener Belohnungen an Bedürftige würden fie anch bei den armen Volksklassen die T>eil-nähme rege erhalten, denn eine noch so kleine, aber redlich vordiente Geldzubutze wäre da gewiß will-kommen. Es könnte vielleicht eingewendet werden, daß auf diese Art der Angeberei Vorschub geleistet würde. Dies könnte schwerlich eintreten, da, wie vorher eNvähnt, die bernfenen Organe der 5tinoerschutzvereine alle Angaben bezüglich ihrer Wahrhaftigkeit prüfen nnd nur im Falle erwiesener Tatsachen die lveitereu Schritte emleiten würdeu. Uud selbst den Fall angenommen, daß zuweilen eine unbegründete Alizeige vorkommen sollte, so ware dies noch immer ein versckwindmid Nemes iwol m> Vergleiche zu jenen,, daß viele Fälle oo„ ""'^^ handlnngen entweder zn spät o5er ^ ^^. Gerade m >"!"' ^^ ^^!^n.^tt"ö^ngen miissen, wenn es sich Kcnvacher Zeitung Nr. 172. 1634 30. Juli 1906. bewnßt wäre, daß es beobachtet wird und der gerechte», Nestrafnng zugeführt werden kain,. Eine Ve-obachtllng hätten aber nur jme zu befürchten, deren rohe Gesinnung allgemein bekannt ist. Die Einzelheiten oer angedeuteten Maßregeln zn erörtern, wäre zu weitläufig! es ist selbstverständlich, daß sie nicht in taktloser Weise ausgeführt werden und in eine lästige Kontrolle des Familienlebens ausarten dürften. An Vorbildern hiezn inangelt es ja nicht nnd es würden sich gewiß Menschen finden, die sich zum Wohle der Menschheit derartigen Aufgaben unterzögen, da es ja viele zum Wohle ocr Tiere tun. Mögen diese Betrachtungen uur einen Teil dessen erreichen, was sie bezwecken: eine Anregung zur Besserung des Schicksales so vieler mißhandelter und schuhloser Kinder, die keine Zufluchtstätte finden, ^. 1'. Die «Glasbena Matica» hielt vorgestern abends unter zahlreicher Beteiligung ihre ordentliche Hauptversammlung ab. Der Vereinspräsident, Herr Oberrechnungsrat Svetek. tam m. Verlaufe seiner Ansprache auf die bekannten Unterschlagungen zu spreckien, die nnr infolge des dem kassier entgegengebrachten zi, großen Vertrauens möglich gewesen seien, gedachte der verstorbenen Mitglieder, dei-en Andenken die Verjammlnng durchs Erheben von den Sitzen ehrte, uno dankte schließlich all den Faktoren, die der ..Glasbena Matica" teils Subventionen, teils Geschenke zugewendet hatten. Hierauf erstattete Herr 6 e b e n i t den Tätig° teitsbericht, der in folgenden, gipfelt: Der Ansschuß trat zu 22 Sitzuugen zusammen. Mit dem Tode gingen außer dem 5tassier zwei Gründer uud acht ordent-liche Mitglieder ab. Das Schulgeld wurde für den Sologesang von 6 ans 8 l<, siir den theoretischen Unterricht, weiters für die Harnionielehre von 1 l< auf 2 ic erhöht. Dien«: ins Leben gerufene Abteilung für Kompositionslehre wurde von vier ^chiilern befncht. An der Anstalt wurden von acht Lehrkräften 3<^ Schiller und Tchüleriunen in zwölf Lehrgegenständen in wöchentlich 170 Stnnden unterrichtet. Behufs Beurteilung der, Schülerleistungen fanden im Monate März zwei Tchülcrkonzerte und an, Schlüsse des Schuljahren vier öffentliche Prüfungsabende statt, Für das Vereinsjahr 1901/05 sind die Musitalien <21 Männer- und gemischte Chöre, redigiert von M. Hu bad) eben eingetroffen und gelangen diesertage zur Versendung. Der Gesangschor zählte Ml M,t-gliedcr (U)6 Sängerinnen und 58 Sänger). Er wr-anstaltete zwei .Konzerte, von denen das erste (<':»»-til 6824 l< 87 li; 2.) die Herausgabe der M usikalien erforderte 4377 K 1 I>, währeno sich die Einnahmen auf 2502 Iv 54 k belicfen, soinit schließt diese Rech? nung mit einem Abgänge von 1874 1< 47 Ii; 3.) die Ausgaben, für die Konzerte betrugen 5O26 I< 78 ll, welchem Betrage Einnahmen von 4854 X !X) Ii gegenüberstehen, worans ein Abgang von 171 1v 88 ll resultiert. Der Gesamtabgang konnte durch die zur Perfügung stehenden ordentlichen Subventionen bis auf 27 l l< 22 K gedeckt loerden. Die von, Landtage bewilligte außerordentliche Subvention von 6000 X wurde zumeist zur Tilgung alter Schnlden verweil det; »veil den, Vereine auch einige Legate und Geschenke zufloffen, so wäre oer Nechnm,gsabfchluß im ganzen und großen nicht eben ungünstig, wenn nicht die vom verstorbenen Pereinskassier begangenen Ver-nntreunngen erfolgt N'ären. Die Aktiva betragen !) 1.330 iv 71 ll, die Passiva 45.247 ^ 69 li, das Nein-vermöge,: beläuft fich demnach auf 46.083 X 2 II. Wie die Prüfung der Kassagebarnng ergab, erreichen die Unterschlagnngen die Höhe von 13.640 I< 71 n ohl,e den dem Gesangsfonde entnonnnene>n Betrag von !><«) K. Ob Abgänge auch aus früheren Jahren zu konstatieren wären, tonnte bisher noch nicht ermittelt weroen. Von Freunoen des verstorbenen 5laf-sk'l'5 wurde übrigens eine Assanierungsaktion eingeleitet, die bereits sehr befriedigende Nesnltate ergab, indem freiwillige Beitragsleistnngen in der Höhe von 2740 1< zugesagt wurden, wovon schon 1115 K. eingezahlt sind; überdies haben sich verschiedene Mitglieder und Freunde des Vereines zu Zahlungen auf fo lange verpflichtet, bis der Abgang vollständig gedeckt sein wird. Nacb diesen beiden Berichten gab der Herr Ver -e iusp r ä s id e n t namens des Ausschusses die Erklärung ab. dak dieser, in vollem Bewußtsein seiner Verantwortlichkeit für oie Unterschlagnngen einhellig <>en Beschluß gefaßt habe, insolange lein Absolntorinm gN beanspruchen oder anznnehmcn, bis da» durch die Veruntrenungeu entstandene Defizit vollständig geordnet sein werde. Nachdem noch Herr I ll h namens der Revisoren über das Ergebnis der Prüfnng der Nechnungsbücher und Herr Dr. 6 irovnik über den Voranschlag für das künftige Vereinsjahr (Abgang 4100 K) berichtet hatten, wurden alle vorgetragenen Berichte sowie die vom Ausschnsse abgegebene Erklärung ohne Debatte zur Kenntnis genommen. Vor der Wahl des Vereinspräses und des Ausschusses sprach Herr Alois Ravnikar nnter lebhafter Zustimmung dem Vereinspräsidenten und dem Ausschusse das volle Vertrauen der Versammlung aus, was Herr Oberrechnungsrat Svetet danteno zur Kenntnis nahm, worauf er aber eine Anfrage o?s Herrn Navnikar, betreffend die weitere Führung der Präsidialagenden, dahin beantwortete, daß er eine eventuelle Wiederwahl znm Vereinspräsidenten nicht mehr annehmen wolle. Die Mehrzahl der abgegebenen Stimmen (22) entfiel sohin auf Herrn Landesgerichtssekretär Franz Mil«"inZki; da jedoch dieser auf die Präsidentenstelle eutfchiedeust verzichtete, wurde Herr Professor Anton Ktritof, der 18 Stimmen erhalten hatte, i»<>i' lu-ewmntioiil'iu zum Vcreins-präsidenten gewählt. Herr Prof. ötritof erklärte die Wahl annehmen zu wollen, obwohl er mit sonstigen Geschäften überhäuft fei, betonte sodann die höchst verdienstvolle Tätigkeit des bisherigen Vereinspräsidenten nnd entwickelte znm Schlnsse sein Programm, oas die Assanierung, den Fortschritt des Vereines in dessen ganzer Gliederung, die Herstclluug des finanziellen Gleichgewichtes sowie die Kräftigung des Pen-sionofonds in sich schließen werde. -^ In den Ausschuß wnrden die Herren Alerander Hudove r n i k, Franz K obla r, Franz M ilöi n s t i. Dr. Vladimir N a v-nihar. Dr. Vladiinir Nndei und Dr. Ianto ^ irovnik wieder und die Herren Karl C o t m a n, Alois Navnikar, Anton Nazinger, Frailz .^)t o Z m a ll, Karl « e beni k, Ivan Zavr « a n nnd Alois 55ebre ueugewählt. Nechnllilgsprüfer siild die Herren Josef I u h und Anton N e i ch. — (Perfo n alna ch richt e n.) Seine Majestät der 5t nise r hat ix'n Nat des Obcrlandesgerichtes in Graz Herrn Karl E k l znm Hofrate de5 Obersten Gerichts- und 5lassationshofes ernannt. — Seine Exzellenz der Herr Finanzminister hat den Finanzsekretär Herr!n Franz Tajc znm Finanzrate für den Dienstbereich der Finanzdirektion Laibach, Seine Er-zellenz der Herr AckerbailNlinister den .Herrn Ministe-rial-Vizesetretär Dr. Mar Sch escharg zum Mini^ sterial-Set'retär im Ackerbaulninisterium ernannt. -^ (Wechsel i m K o rn mandoder 2 8. I n-s a lt te rie - T r n ppe n d iv i s i o n in Laibach.) Seine Majestät der K a i s e r hat den Kommandanten der 28, Infanterie-Truppendivision, Seine Erzcllenz den Felomarschalleutnant Nndolf Edlen von Cha-vailne, mit der Führung des 13. 5lorpskommandos in Agra inbetraut ul,o dell Kmnnlandante,l der 10.Ge-birgsbrigade in Sarajevo, Generalmajor Oskar Dillmann von Dillmont, zum Kommandan? ten der 28. Infanterie-Trnppendivision ernannt. — (E h r u li g.) Zu Ehren Seiner Erzellenz des Feldmarschallentnants Nndolf Edlen von (5 h a ' vanne, der zum Kommandanten des k. und k. 13. Korps designiert wurde, fand gestern um 8 Uhr abend ein militärischer Zapfenstreich nnt Serenade statt, wozu das Infanterieregiment Nr. 27 die Negiments-nlufit, das 1./17. Infaltteriebataillon ein Spalier in der Stärke von zwei Unteroffizieren und 20 Mann, das Landwehr-Infaltterieregimcnt Nr. 27 die Lam-pionsträger beigestellt hatte. -^ (Militari s ch e s.) Transferiert wurde Feld-marschallentnant Karl Graf Auersperg, Kommandant des 13. Korps nnd kommandierender General in Agram, in gleicher Eigenschaft zum 11. Korps und als Landwehrkommandant nach Lemberg. Ernannt wnrden znm Affistenzarztstellvertreter anläßlich der Ableistnng oes Probedienstes zum Berufsarzt, der Afpirant Tottor der gesamten Heiltnnde. Einjährig Freiwilliger Mediziner Wilhelm Tonan des Infan- terieregiments Nr. 7; zum Proviantoffiziersstellver-treter der Nechnungsnnteroffizier Jakob H a s l a li c r des Infanterieregiments Nr. 7 und der Feldwebel Adolf Fritz des Laildwehr-Infanterieregiments Marbnrg Nr. 26 beim Landlixhr-Infanterieregiment 5llagenfnrt Nr. 4. Transferiert werden Regi,ni(.'nts-arzt Dr. Glistav W e i ß e nstei n des Dragonerregi-ments Nr. 11 uud Negimentsarzt Dr. Ladislaus I a -horskn des Infanterieregiments Nr. 27 (Erfatz» batailloilskader) gegenseitig, die Oberärzte Idenko M a rgreiter voni Garnisoilsspital Nr. l) in Trieft zum Infanterieregiment Nr. 27 nnd Johann Za-lesky von dor Militärärztlichen Applitntionsschnle znm Garnisonsspital Nr. 9 in Trieft. — (Von der Wocheiner Bahn.) Vom 1. Anglist l. I. angefangen wird die Eisenbahnlinie Triest-Görz-Aßling znm PosttrnnZporte, und zwar von Trieft au5 in dem Schnellzuge 8 und in den Per sonenzügen 16 nnd 18 von Aßling aus in demTcluM-zlige 1 nnd in oen Personeilziigen 15 lino 17 beniitzt werdeil. Gleichzeitig werden an den Staatsbahnhöfen in Trieft nnd Gorz neue Ararial-Postämter mit der Bezeichnung „Trieft 11", beziehungswcife „Görz 4" eröffnet. Letzteren, Postamte wird auch der bisher von, Zentralpostamte in Görz ansgeübte Aestelldiei,st über-trngel,. -^ (Eintreffen des Div ifi o n sa r til -le rier e g i m e li ts Nr. 8.) Auf dem Marfche zn den Schießübnngen bei Glirkfeld befii,dlich, trifft morgen das Tivifionoartillerieregiment 3lr. 8 mit oen, Negimentsstab nnd zwei Batterien aus der Nich-tllng von Loitsch hier ein, hält am 1. Angnst Nasttag nnd setzt den Marsch am 2. August uach Großlilpp-Sittich fort. ^ (El, t w e n d n l, g ei n es goti f ch en Seitenaltars.) Ans Klagenfurt wird berichtet: Aus der Filialkirche Nappersdorf im Mölttale wnrde diesertage ein mit 4000 X bewertetes altes Kunstwerk, ein gotischer Seitenaltar, nebst sechs kostbaren Leuchtern vom Mesnersohne Schneider entwendet und gegen einen minderwertigen Altar um 1500 K an einen Licnzer Alttiquitätensannnler verhandelt. — (Vereinswesen.) Das k. k. Landesprä-sidinln für itrain hat die Bildnng den Ortsgruppe Laibach des „Vereines der Buchbinder, Nastrierer, Ledergalanterie-, Kartonuage- und Etuiarbeiter sowie deren Hilfsarbeiter und -Arbeiterinnen Österreichs" mit den, Sitze in Laibach, nach Inhalt der vorgelegten Statnten, ill, Sinne des Vereinsgesetzes zur Kenntnis genommen. —^. — (Armenhaus in Na d m an n sd or f.) Die Gemeindevertretnng von Nadmannsdorf hat in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, das dortige Armen Hans gründlich zn restaurieren, und hat zu diesem Zwecke einen entsprechenden 5ireoit aus dem Zinsenerträgnis des Armenfonds bewilligt. Znm Inspektor des Armenhauses wurde Herr K u n stelj bestellt, — (Tod eines Kinde s.) Am 23. d. M. begaben sich der Lehrer Alois Ponikvar nnd seine Gattin aus Hl. Geist, Gemeinde Gurkfeld, nach Agram nnd übergaben ihr fechs Wochen altes Kind dem 19jä'hri-gen Kindsmädchen Aloifia Udovw zur Aufsicht. Am 26. Inli wnrde das Kind — wie gewöhnlich — im Zimmer, wo das Kindsmädchen nnd die 14jährige Be-sitzcrstochter Theresia ilornar alis Ardro schliefen, in den Kinoerwagen fchlafen gelegt. Als die Udovii- tags-darauf dem Kinde die Milchflasche reichen wollte, fand sie es tot auf. Die Ursache des Todes konnte noch nicht festgestellt werden. —ß— — (A ns der Schn ch w e l t.) Ans dem gegenwärtig in Nürnberg stattfindenden Schachturnier gelang es Herrn Milan Viomar, einem gebürtigen Laibacher, eine Partie gegen den berühmten Schachmeister Dr. Tarrafch zu gewinnen. — (Schadenfeuer durch Blitzschla g.) Am 21. d. M. gegen 6 Uhr abends schlug der Blitz währenö eines heftigen Gewitters in das Stallgebäude des Besitzers Johann Gorjcmc in Orehek, Gemeinde Mavi^-e in, Bezirke Krainbnrg, ein. wodnrch der Stall bis auf die Mauern niederbrannte, Hiebei wnrde auch eine auf 200 Iv bewertete Kuh getötet. Der Gesamtfchaden beträgt 3000K, die Versichernngs° suinme nur 1200 K. — Ani 25. d. M. schlug der Blitz in eine dem Besitzer Michael Zakotnik in Dörfern, Gemeinde Altlack im Bezirke 5irainbnrg, gehörige 27 fenstrige ,lnd init Getreide vollgefüllte Harfe ein, zündete und äscherte die Harfe famt Inhalt vollkommen ein. Dadnrch erlitt der nicht versicherte Be. fitzer Zakotnik einen Schaden von etwa 1600 K. —e. "^ (Durch Mefserstiche schlver verletzt.) Am 22. d. M. gerieten die Burschen Alois Bcröik aus Mitterfeichting nnd Franz Cof aus Ober-feichting mit dem Kelischler Blasius Pu^ar ans Ober-feichting ^m Halise des letztereil in einen Streit, wor-anf die beioen Crftgenallnten ans dem Haufe gewiesen wnroen, Veri'i«'' nnd Cof drangen sodann Laibacher Zeitung Nr. 172. 1635 ___________^0. Juli 190li. gewaltsam in du> .^ouschc cin und Äw'-ic- dächtt' dc>n Pii^ar durch zwci Messerstiche in die Schulter schr schwere Verletzungen bei. Veide Bursche» wurden dciu Vezirksgerichte iu ^rainbnrg eingeliefert. —Z kaufmännischen Kraitten- nnd Unterstützungovereines hat sich loie folgt konstituiert: Tirektor Herr Johann Kn e z, dessen Stellvertreter Herr Alois Lilleg, Sekretär Herr Franz Andorwald, Kassier Herr Johann Me-j a ö, Ökonom Herr Andreas Marabou, Ausschuß-Mitglieder die Herreu Johann Iebaöin, Iguaz Kehl er, Paul M a g d i <' und Ladislauo Pe-öank a. ^ (ObstmarktinLaiba ch.) Tie krainische Landwirtschaftc'gesellschaft veranstaltet iu der zweiten Hälfte des Monates November m Laibach einen Obstmarkt, anf dem hauptsächlich Wintcrtafelobstsor ten vertreten sein sollen. Tiefer Obstmarkt soll einerseits zeigen, daß in Kram schönes Tafelobst vorhanden ist nnd daß nur die mangelhafte Approvifation daran die Schuld trägt, loeuu z. V. zu Weihuachwn schönes Obst in Laibach nicht mehr erhältlich ift; an-derseits bezweckt der Markt, unsere ObstZüchter zu rationeller Aufbewahrung, Packung und Versendung vou Obst auzulciteu. Es wird uur rationell verpacktes Obst in geeigneten Kisten und Körbeu zur Ausstellung zugelassen und jeder Korb muß nur eine Obstgattuug im Minimalquautum von 5 Kilogramm enthalten. Tcr Erlös wird den Einsendern gutgeschrieben werde». — Anläßlich dieses Obstmarktes soll auch eine Ausstellung vou Milcherzeugnissen, insbesondere von einheimischen Knsesorten, veranstaltet werden. — «Todesfall.) Ans Nudolfswert wird uns telegraphisch gemeldet: Hier ist der Iubelpriester Pater P a ci.f i,c u s gestorben. Dao Begräbnis findet Dienstag nachmittags statt. — (Große Legate.) Ter verstorbene Tirektor oer Krainischen Industriegesellschaft, Herr Karl Luck mann, hat fich auch durch große Legate, die er in seinem letzten Willen anordnete, ein dauerndem Andenken gesichert. Die Bruderlade der KrainiM'n Industriegefellschaft wurde mit 20 Stück Aktien d^r Gesellschaft im Nominalwerte von 20.000 Iv bedacht-1l),M0 l< wurden znr Errichtung eines Ttipendinms für Nealfchüler ohne Unterschied der Nationalität gewidmet und endlich erhielten die Gemeinom Aßliug, Karner Vellach, Veldes, Mitterdorf in der Wochein, Wocheiner Feistritz, Neumarktl und Laibach je 2000 X fiir ihre Armeirfonds. — (Tot aufgefunden.) Am 27. d. M. wurde der Vefitzer Franz Tovjat aus Vresovic, Gemeinde Nassenfnß, im eigenen Garten unweit der Wohnung tot aufgefunden. Er dürfte einem Herzschlage erlegen sein. —8— — (Ein Kind ertruuk 2 n.) Am 20. d. M. vormittags fiel das N/> Jahre alte Töchterchen der Besitzerin. Johanna Koviö aus Ober.Prekar, Gemeinde Großdorf, Gerichtsbezirk Egg, in einten vor dem Hause befindlichen, nneingezäunten Wasser-tmnpcl und ertrank darin. Die Schuld am Unglück trägt die Mutter selbst, weil sie während ihrer Al> wefe»l)eit das Kind ihrem zwölfjährige»! Sohne zur Obsorge übergab, dieser sich aber um das Kind gar nicht kümmerte. —l>. — (Vlitzs ch l a g.) A,n 27. d. M. abends schlug der Blitz in den Pferdestall des Gastwirteo Franz Ker-5i6nik in Landstraß ein, worin fich mehrere Pferde befanden. Zwei dem Besitzer Anton Zalokar aus Tobe, Gemeinde Landstraß, gehörige Pferde wurden vom Blitze getroffen: das eine wurde getötet, dao zweite stark beschädigt. —ß— — (Tödlicher Blitzschlag.) Am 2^. d. M. nachmittags wnrde der 02 Jahre alte Matthias Tonic au5 Neudorf im Bezirke Loitsch auf der Wiefe in Ogrado nächst Nunarsko vom Blitze getötet. Von den übrigen in seiner Nähe beschäftigt gewefencn Mähern wurde niemand beschädigt. —o. — (B r andd u r ch U u v o r s ich ti g ke i t.) Am 23. d. M. nachmittags, brach hinter dem mit Stroh gedeckten Hause des Besitzern Franz Trüan ans St. Walbnrga iin Bezirke Krainburg ein Feuer aus, welches das ergriffene Objekt samt einigen darin befindlichen Einrichtungsstücken, 210 Iv Bargeld sowie den — (KurNste.) Iu Veldes sind in der Zoit vom 16. bis 22. d. M. 184 Personen ei»getroffen. * (Ein Fahrrad entwendet.) Tem Ne-staurateur „Zulu Bayerischeil Hof", Herrn Viktor Petfche, »vurde ans dem offenen Gange cin Türtopp Diana-Fahrrad mit rötlichem, marmorierten: Anstrich, Nr. 25.348, entwendet. * (Eingebracht.) Der diesertage aus dein Siechenhanse entwichene Irre Anton Poznik aus Steinbiichel wurde durch die Gendarmerie in Zwi-schcnwässern verhaftet und in die Anstalt zurück eingeliefert. * (Zu r ExPlosi o u im Lai b ach er Pul « verturm.) Wir werden ersucht mitzuteilen, oaß sich jene Persoueu, die durch die Erplosiou irgendeinen Schaden erlitten, mündlich oder schriftlich beim Stadtmagistrate melden wollen. ^ Samstag nachmittags wurde in der Wohnung des Fenernierlers von ein^r militärischen Konimission der Tatbestand aufgenommen. Mit welch furchtbarer Gewalt die Erplosion erfolgte, ist an der Baracke des Note» Kreuzes erficht-lich. wo ail der dein Pulverturin zugewendeten Seite alle Fensterscheiben in Splitter gingen. Die Fenster-gitter wurden teils herausgerissen, teils verbogen. Auch das Dach ist au dieser Seite arg beschädigt und weist viele Lücken auf. Der Sanitätspark aber blieb unversehrt. In einer Entfernung voll AX) bis 400 Schritten wnrden Samstag 50 bis 00 Kilogramm schwere Steine aufgesundeu. * (Zu denS ch i e ß ü b u n g e li n a ch P o l a) ist Freitag abends das Bataillon des ersten Festungsartillerieregiments in Wien durch Larbach gefahren. * (Ein betrunkener Motorfahrer v e r u n g l ü ck t.) Gestern vormittags kam der 30jäl> rige Mechauikergehilfe Andreas Zajc auf einem Motorfahrrade zur Unterkrainer Maut angefahren und begab sich sodanu iu die dort befindliche Branntwein-fchent'.'. ^cach einiger Zeit kam er gänzlich bezecht heraus und unternahm auf dem Motorraoe eine Fahrt nach Hradevkydorf. Als er das Eisenbahngeleise übersetzte und bergab fuhr, rannte er mit solcher Wncht an einon Vamn an, daß das Motorrad in Stücke ging; er selbst erlitt beim Falle eine klaffende Wunde an der Stirne, fo daß er »lit dein Rettungswagen ins Spital überführt werden mußte. Theater, Kunst und Literatur. — (G io su <5 E a r ducci), der größte lebende Poet Italiens, feieret am 26. d. M. das Fest des sieb-zigsten Gebnrtstagcs. Seine Heimat ist Valdkastello bei Pietrasanta, wo er als Sohn eines Arztes geboren wurde. Dort und in Florenz verlebte er seine Kindheit. Er war schon mit 24 Jahren Bologneser Professor für italienische Literatur. Von seiuer großen lyrischen Begabung zeugen eine Reihe von Samm-lnngeu. Auch als Literarhistoriker und Kritiker hat er eine reiche Arbeit getan. Besondere Schätzung genießt der, Dichter bei der Königin Margherita. Telegramme its l. l. 3elezlll<>hell-zlllMlll0llllellz.VllleMs. Rußland. Niznij-Novgorod, 29. Juli. (Meldung der Petersburger Telegrapheuagcutur.) Die diesjäh- rige Messe wurde heute eröffnet und ist im allgomÄ-uen nicht schlechter besucht als im Vorjahre. Die Kleinhändler sind besser, die Großhändler schlechter vertreten. Die Wnrenzufuhr aus Sibirieu ist iu diesem Jahre geringer. Petersburg. 2l>. Juli. Das Ministerium für Haudel und Industrie verfendet an die Behörden und Vertreter der Industrie Entwürfe von Arbeitergesetzen zur Begutachtung. Die Entwürfe behandeln die Regelung des Arbeitsvertragcs, die Marimalarbeitsz^it, die Einführung der Kranken- und Uufallsverficherung uud die Errichtuug von Verficherungsfparkasscn, Pläne zur Schaffuug vou gefuuden Arbeithrwohnun-gcn sowie Vorfchriftcn über Beaufsichtigung der Fa< briksanlagen durch besondere Industriebchörden. K a menec-Podolsk, 2<). Juli. (Meldung der Petersburger Telegrapheuagentur.) Im Torfe l'erepovska im Kreise Prosknrov faud gcsterli infolge der Verhaftung der Urheber von Uuruhen eiu Zusammenstoß zwischen Vanern und Dragoueru statt, bei welchem zwölf Dragoner durch Steinwürfe und Stock» schlage und fünf Bauern getötet nnd eine Anzahl verletzt wurde». Salzburg, 2!). Juli. Iu der Nacht vou gestern auf heute brach iu St. Michael im Lungau eine Feuersbruust aus, welcher fiebe» Objekte gä»zlich uud die Tachstühle des Pfarrhofes, des Mesuerhauses und des Bezirksgerichtes zum Opfer Meu. Sofi a, 2i>. Juli. Heutc erfolgte» i» Philippopel große antigriechifche Temonstrationc». Die Banden nahmen von fünf griechischen Kirchen Besitz: 60 griechische Magazine wurdcu zerstört, ebeuso zwei Schulen und mehrere Kaffeehäuser. Es verlautet, daß der grie-chische Archimandrit verletzt worden sei. Pari Z, 29. Juli. Das „Iourual" meldet. Tan-tos Tnmont habe gestern Versuche mit seinem neuen leutbareu Luftfchiffe gemacht, von deren Ergebnisse er lx'friedigt gewesen sei, Verstorbene. Am 8 7. Juli. Martha Nados, Goldarbeiterstochter 2 M., Schießstättgasse 15, Durchfall. Am 28. Juli. Iohlluu Mahne, Diener, 17 I,, Uuter-lrainerstraße 41, 1>pllu» lld6umm»Ii». Im Zivilspitale: Am 2b. Juli. Maria Susteriic, Arbeiterin, 31 I/ I'nd«l-Lu!. puln,. — Maria Moschner, Steuereinnehmersw itwe 4b I., k^vritttniti«. Am 26. Juli. Margaret« Austril, Bedienerin, 16 I.. Am 2 7. Juli..Josef Omuc, Kantineur, 54 I,, Vitium ««räi». — Oeorg Camer, Dachdecker, 63 I., lDlilcinum» Loltozichungen am 28. Juli 1906. Graz: 50 54 19 26 18 Wien: 66 51 60 57 35 Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehühe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. gp, LU.slT'?32°4, 24 8 SV. mäßig bewölk ^' 9 . Ab. 733-0120-3 NO. fchwach kilw. heiter 7U.F. 733 4 17 6 winbsttll . 14 29. 2 » N. 7324264 O. mähig teilw.bew. 9 » Ab. 733-1 20 1 SO. schwach » 30.> 7 U. F. 734-9, 17-6! NO. schwach ^„ ^.g Das Taaesmittel der Temperatur vom Samstag 21-4°, Normale 19-9°, vom Sonntag 21 4°, Normale 19-8«. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Eine Verwalter- oder Hausadministratorstelle wird als Nebenbeschäftigung gesuoht. Anträge werden an die Adniinistr. dieser Zeitung erbeten. (3369) 2 Wer die Strömungen und Bestrebungen unseres modernen Kunst- und geisteslebens in einem humoristisch-satirischen Zeitspiegel betrachten und verfolgen will, der lese jeden Jffontag die neueste summer der Jlffönchner icei €inzelverkauf und yibonnements bei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibaoh, Xongressplatz J^r. 2 und Südbahnhof (Kiosk) sowie in Steinbrüok, Süöbahnho/ Wlosk).^ An gleich es Maß. Für die erwachsene Menschheit ist der Sommer eine herrliche Deit: Vle Natur bietet im Tummer il>n' reichsten Gaben und s»i die Millionen arbeitender Mensche» brina,! der Hummer den lieisierjelMen Urlaub, die Er-m>Iu»gszeit, dir zum Samincln iicner Kräste für den schiuere» Kampf ums Dasein dient, der sich in unserer heutigen ,'ieit immer härter aestaltet und «mmei «rüszere Anfordcrnnssen au Geist und Körper stellt, Nicht mit llleichem ^ca„e aber miht der Eoinmer seine Gaben dem jüngsten Teile der Mcnschheit, vein neugeborenen Kinde, dem Säugling, zu, und namentlich für jene Kinder, welche die Muttermilch entbehren müssen, bringt die Sommerszeit nur Gefahr ! und Kranlheit, Der Brechdurchfall grassiert bei solchen Kindern, »nd die ! Sterblichleltsziffcr wäre zweifelsohne eine enorm hohe, wenn dem Arzte nicht neuerer Zeit ei» Heilmittel zu Gebote stünde, dao sich in der aüsierordent-lichslen Weise bewährt, uud aeaen alle jene Kranlheiten mit »ollstem itrfola angewendet wird, von welchen alle Kinder, denen die Mutteninlch fehlt, heiin-gesucht werben. Es ist dies K u f e l e s K i nd e r m e h l , si„ ,,>,„z vortresf-liches Mittel aegen die im Eommer auftretenden Magen- >md Darmlranlheitcn der Säuglinge und lleinen Kinder. Nieses Mehl als Zusay zur «»»milch macht die Milch im Magen de« Kinde« leichter verdaulich, vermindert die Gärungen ^ ^^»___________»»—«-»—^—^ im Dar,n l.»d bildet, was sehr weltlich ^''dadurch '.''l^ch"/"^!?«^?. Nährboden für Krantheittleime >"" «" ^ ^s,5d, istttus.'l^ K'^bcrmehl Nährstoffen, wie sie in °er Muttenm!^ ein uortreffliche. Präparat, °a- '"«""'Z,^ t, K'tt^emehl das "°" ^«"_ Ix-schofft lueid«, la,l", ---------.----------- Laibacher Zeiwng Nr. 172. 1636 30. Juli 1906. Kurse an der Wiener Oörse (nach dem offiziellen Aursblattej vom 28. Juli 1906. lie notierten Kurse verstehen sich in Kronenwährung. Die Notierunq sämtlicher Aktien und der .,Diversen Lose" versteht sich per Stück. Gelb Ware Allgemeine Staats» schuld. inheitlichc Rente: lonv. steuerfrei, Kronen (Mai.Nov.) per Kasse . , V« 60 99 80 detto (Jan..Juli) per Nasse 99 45 99 65 ü z °/„ e, W. Note« (lftbr.'Aug.) per Kasse......100-40 100-6« 4«°/,«. W. Silber (NpriLOlt.) per Kaste . , . . , . 100 4« 100-6C l d«0er Stlllltslost 500 fl. 4 «/„ 158 80 160 80 I8«oer „ 100 fl. 4"/, »20- 227- 1864« ,, 100 fl. .. 278 75 28« 75 1864er ., 50 fl. . . 27875 280'7L lom.'Pfanbbr. ^ 120 fl. 5"/„ 28885 290'85 Gtaatsschnld b. i. Ncichs» rate vertretenen König« reiche und Länder. tsterr. Goldrente, stfr,, Gold per Kasse .... 4«/<, 117 90 11810 Ofterr. Nente in Krunenw. stfr., Kr, per Kasse . . . 4"/« 89 65 898° detto per Ultimo . . 4°/„ 99'Sb 88 85 e«, Investilions.-Rente, stfr., Kr. per Kasse . 3'/,«/,, 89'«« 83-80 KislnbllliN'Swallschull' V»lschltib»»g»n. tlisabelhbahn in O., steuerfrei, ,u 10.000 sl. , . . 4«/n 1176b 118 65 Klan, Ioses.Vahn in Silber (div. St.) . . . 5'/'<"/« 124'NO 125-85 V»l. Karl Ludwig-Bahn (biv, Stücke) Kronen . . 4"/„ 98 00 10055 Nudolsbahn in Kronenwährung, steuerfr, (biv. Et.) . 4«/« 9960 100'6« Vorarlberger Bahn, steuerfrei, 400 Kronen . . . 4"/<> 99-65 100 65 Zu ltnllt»lchuld««rschllibnngln «bg»ftt«P»lle Lisenbnhn>j>ktien. «tlUabeth.B, 200 sl, KM, 5'/<"/„ von 400 Kronen .... 4ö7 — 471 — detto Linz.itjudwei« 20U fl. b. W, S. 5'/.»/„. . . 440-—445-betlo Salzburg.T,rol 200 fl. ö. W 3. 5"/s, ^ , . 43325 43525 Geld «Lare Do» 3l»nll «Nl Zahlung 2bn» no»«lNk küeubllhN'Vrioliläl»' ßbligalionen. Böhm, Weftbahn, Em. 1895, 400 Kronen 4°/„ . , . . 99 85 100 85 «tlisabethbahn 600 und 30(10 M. 4 ab 10»/«......11k 85 «17-85 Elisabethbahn 400 und 2000 M, 4"/„........'1?'2, belto per Ultimo 94 9b 95 lb 3'/,»/« detlo per Kasse. 8485 8505 Una,. Prämien.Nnl. il 100 fl. . »0«-— 210 — dettll il 50 sl. . 207-50 209 50 Theih-Rcg.'Lose 4»/» .... 154 60 I5ö-«0 4"/» ungar. Vrundentl.'Oblig 8460 95 6« 4"/u lroat. u. slav, Grundent!.. Oblig........97-— —'— Andere öffentliche Anlehen. Vosn. Lanbei'Anl. (div.) 4"/« . 95 15 96 15 Vosn. - herceg, Visenb.»Landes. Anlehe» (bin.) 4V,°/n . ,10045 101-45 5°/u Tonau-Reg.Mnlelhe 1878 10525 106-25 Wiener Verlchr«, Vulg. Etaatseisenb.-Hyp.°Anl. 1889 Gold .... 6°/u 119-30 120 »c, Vulg. Staats. Hypothelar «nl. 1892......6"/o 119-45 12045 Geld Ware Pfandbriefe :c. Voden!r,,all8,öst.in5UIU»l.4n,<. 98-60 9960 B«hm. Hnpothelenbanl verl, 4°/i, 9980 100 50 8entrlll-Nod..«reb,-Vl., österr,. 45I. verl. 4'/,°/« . . . 103— —'— Zentral-Vod.-Krcd.-Vl., bsterr., 65 I. veil. 4«/o .... 100-10 ISl 10 Kred.-Inft.,österr,,s.Verl..Unl. u.üssentI.Nrb,Kat.^vl.4°/<, 89-40 1U0--Lanbeeb. d. Kbn. Gallzien und Lodom. 5?'/, I. ruckz. 4°/„ 98 40 .99 4, Mahr. Hupothelenb. veil. 4°/„ 99-25 100 25 N.'österr.Laiide«>Hyp.'N»st.4"/o 100— 101 — oettlllnN.^/oVr. verl. 3>/,°/„ 942» 95 — delloK..Sch»Ibsch.vtrl.3'/,°/5 9450 85 — betto verl. 4°/„ 99 90 100-80 Ostcrr.'llngar. Banl 50 jähr. Verl. 4"/« i!. W..... 98 85 10085 detto 4°/« Kr..... 100-15 101-15 Tparl. 1, öst., 6U I. verl. 4°/<> I0U S5 — — Eisenbahn.Prioritäts-Obligationen. Fcrdinands.Ätllrdbllhn Em. 1886 95 85 100-85 dettll (tm. 1904 100- 101- Oslerr. Nordweslb. 200 fl. S. , 10S15 10715 Ttaatsbahn 500 Fr..... 420-- 428 — Ludvahn k 3"/o Jänner »Juli 5«0 Fr, (per Lt.) . . . 320-40 32240 Slibbahn il 5°, Ges., 1., l. l. PNV., 500 fl. KM. 1042— 1050-Dux.Bodtnbacher Eisb. 400 Kr. 550— 553-Ferbinanbs.Norbb, 1000 sl. KM. 5475 — »495 — Lemb.'Tzern.Iasst,. Eisenbahn-Gesellschaft, 200 fl. S, , 581 — 582-Ll°yb,üstrrr,,Trieft.,500sl,KM, 732'— 734'-Osten. Nordwestbahn 200 sl. S. 4,8— 450 — detto (lit. U,) 200 fl.S.P, Ult, 449— 451-Prag.D»xer Eise» b, 100fl.abgst, 227 50 228-50 Ltaalseisb, 200 fl, 2, per Ultimo 67225 873 25 Südli. 20» si. Silver per Ultimo 1U550 168 50 Sübnorddeutschc Verbindungsb, 200 sl. KM...... 408-50 410 — Tramway. Ges., neue Wiener, Piioritäts.Altien 10« fl. . —-— — — Unaar. Westbahn (Raab'Graz) 200 fi, S....... 4NU-— 409 — Wr. Lolalb..ANien.Ves. 20« fl. 170— 190 — Vanlen. Anglo.Osterr. Vanl, 120 fl. . . 809 — 309-50 Vanlverein, Wiener, per Kasse —— — — detto per Ultimo . . . 548 50 549 50 G°bcnlr..A»st. öster,., 2N0sl.S, 1037 — 1041 — gentr,.Vod..Krebb. üst.. 200 fl. 548— 550-Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, 160 fl., per Kasse —-- — — betto per Ultimo 66? 75 66875 Kreditbank allg. ung., 200 sl, . 807 — 809 — DepositenbanI, allg., 200 sl. , 452— 458 — Eslompte. Gesellschaft, nieder. österr., 400 Kronen. . , 559 — 56< — Giro. und Kassenverein, Wiener, 250 Induftllt>Dntlrnlh»unz»n. Vauges,, allg. österr,, 10» fl. , 149— 155- - AnixerKohlenbeillb-Ges, 10«fl. 7N4-— 708 — E!se»liahnw,.Leiha,,erste, loofl. 200— 204 — „Llbemühl^, Papiers. u.V..G. 168— 172 80 Eleltr..Ges., Mg. österr,, 200 fl. 455- 45550 detto internal., 2N0fl, 600— S0i-— Hirtcnbcrgcr Palr.., Zündh. u, Met..Fabrik 4uo Kr. . . 1124— 1134 — Liesinger Brauerei 10N sl. , . 804 - 20« - Vloütan.Oesellsch, österr..alpine 576 50 57750 „Poloi-Hütte", Tiegelguhstahl. F..A.G, ^00 fl. ... 529-50 531-?b Vrager Eisen. Ind.. Ges. Em. 1905. 200 sl...... 2745- 2755 — lMma.Murany.Talgo.Tarjaner Eisenw. 100 sl..... 56975 570-75 Salgo.Tarj. Steinlohlen iou fl. «22— 626— „Schlöglmühl", Papiers.,»oufl. 32-^— 335-..Schobnica", A..G. s. Petrol.. Ind., 500 Kr..... «05-— 613-— „Steyrermühl", Papierfabrik und V»G...... 460— 470 — Trifailer Kohlc»w..G, 70 fl. . 268 — 271 — Türl. Tabalregie.Gcs. 2n0 Fr. per Kasse . —-— —-— detlo per Ultimo 40^— 412 — Wafsenf,.Ges,. österr., in Wien. wo fl........ 588— 586- Wllggon.Leihanstalt, allgem., in Pest, 40U Kr..... — — — — Wr. Ballgesellschaft 10a fl. . . 195— 161 30 Wienerberger Ziegels.>Alt..Ges. 849 — 851 — Devisen. Kurze lichten und Scheck». 'Amsterdam....... 198-80 189 — Deutsche Plätze...... 11730 117-50 London........ 2401?^ 24040 Italienische Aanlplahe . . , 85-45 85 >'5 Paris......... 8555 »5 7',, Zürich und Vale!..... 85-Ü5 85 77' Valuten. Dukaten ....... iz.^ i,-3g 2o-Fra»len'Llücke..... 19 12 18-l 4 2u>Marl^3tücke...... 23 47 28-55 Deutsche Reichsbanlnoten . . 117 85 117-52' Italienische Banknoten . . . 85 50 85-70 Rubel-Noten..... 2-50 2-51 Elaa.- *vua.d. "V»rlcau-va.i i von Keulen, f*randbrl«fen, J'rlorllAf eu Aktien, liOien etc., DfTlien und Vnluten. bö Los-Versloherung. «V. Cm llayer Ba.aa.3s:- und T^7"eclxsloxg"esclxä.ft I.Blbach, SpitalKasse. Privat ¦ Depots (Safe - Deposits) VerziDjuBB vor Bareinlagen Im Kenti-Kerrent- und auf airt-Kiito.