Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriftleitung (Tel. Nr. 2670). Verwaltung u. Buchdrückerei (Tel. Nr. 2024) Maribor, Jurčičeva ulica 4. Manuskripte werden nicht returniert. — Anfragen Rückporto beilegen. Inseraten u Abonnements-Annahme in Maribor: Jurčičeva ul. 4 (Verwaltung). Bezugspreise: Abholen monatl. 23 Din, zustellen 24 Din, durch Post monatl. 23 Din, für das Ausland monatlich 35 Din. Einzelnummer 1*50 und 2 Din. Preis Din TSO Manborer öeilmm Tit. Licejska Ljuhi jan Kabinett Bk. Hoöia ernannt P r a g, 21. Juli. Heute mittags Ist die Ernennung des neuen Kabinetts Doktor H o d ž a erfolgt. Die Mitglieder des neuen Kabinetts begaben sich in die Burg, wo sie vom Präsidenten der Republik auf die Verfassung vereidigt wurden. Neue schwere Kämpfe um Madrid im Gange Die Nationalisten haben ihre Anstrengungen gegen die Hautpstadt gerichtet. S t. J e a n d e L u z, 21. Juli. Nach hier eingelangten Meldungen sind entscheidungsschwangere Kämpfe um Madrid im Gange, wobei die Nationalisten schwersten Einsatz aufgeboten haben Allein in der Sierra kämpfen 160.000 Nationalisten, Die Kämpfe haben in den letzten 48 Stunden an Heftigkeit viel zugenommen. Ihr eigentlicher Beginn reicht auf Samstag zurück, als Villanueva del Pardillo gestürmt wurde. Madrid, 21. Juli. Die United Preß will wissen, daß auf der Mittelfront bei Madrid auf beiden Seiten eine halbe Million Mann gekämpft haben. Am Sonntag wurden nicht weniger als hundert Flieger von beiden Seiten in den Kampf eingesetzt. Mikgöwirlschaftliche Maßnahmen in Tokio Die Ergebnisse des gestrigen Kabmettsmtes / Der Mn um 72 Wrozent obge-wertet / Landung neuer Truppentransporte in Nordchina / Tientsins Apparat in den Händen der Japaner S c h a n g h a i, 21. Juli, Wie aus Tientsin berichtet wird, haben sich die Japaner dortselbst des gesamten administrativen und verkehrstechnischen Apparates bemächtigt. Post, Telegraph, Eisenbahn usw. sind in ihren Händen. Im Hafen von Tauhu räumten sie die Anlageplätze, de-mit die Truppentransportschiffe noch heu te anlegen können. Im Laufe des heutigen Tages werden in diesem Hafen 35.000 Mann Japaner an Land gebracht werden. T o k i o, 21. Juli. Das japanische Kabinett ist gestern um 15 Uhr zu einer Sitzung zusammengetreten, die bis 22 Uhr ge dauert hat. Den Vorsitz führte Ministerpräsident Prinz Kanove. Nach der Sitzung wurde ein kurzes Kommuniquee her ausgegeben, welches besagt, daß die Regierung dem Kriegsminister die Vollmacht erteilt habe, die für den Schutz der Interessen Japans erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Die Sensation des Tages ist auch die ; Ankündigung über die Abwertung des Jen. Die Regierung hat die Metallbestände der Bank von Japan neu schätzen lassen und als Grundlage 1312 Millionen Jen ermittelt, was praktisch einer Devalvie-rung des Jen um 72°/o gleichkommt. Als Ueberschuß ergeben sich 800 Millionen Jen. Von dieser Summe wird die Hälfte für den Ankauf von Kriegsmaterial verwendet werden, während die zweite Hälfte für die Bestreitung der Kosten der Operationen in China verbraucht werden soll. Für Sonntag sind Abgeordnetenhaus u. Senat zu einer Sitzung der Volksvertretung einberufen worden, um die von der Regierung geplanten und durchgeführten China-Maßnahmen zu genehmigen. B e r 1 i n, 21. Juli. Die deutsche Presse nimmt an den Vorgängen im Fernen Osten lebendigen Anteil. Der offizielle »Volk i-sch_ifBe.obac.hter« veröffentlicht in diesem Zusammenhänge einen Artikel, in dem es heißt, man dürfe das Vorgehen Japans nicht als eine gegen China gerich- tete Feindseligkeit betrachten, denn was i sich jetzt in Nordchina vorbereite, sei nur j eine Etappe in der endgiltigen japanischen | Abrechnung mit der Sowjetunion. Tragisch daran sei nur die Tatsache, daß Japans Vorgehen gleichzeitig auch die. Kluft zwischen dem japanischen und chinesischen Volke vertiefe, obwohl die chinesisch-japanische Einigkeit im Hinblick auf j den kommenden Kampf mit dem Bolsche-jwismus der Sowjetunion notwendiger wäre als wie je zuvor. Deutschland müsse es sehr bedauern, daß es nicht möglich gewesen sei, die Beziehungen zwischen Japan und China zu verbessern. Was h i n g t o n, 21. Juli. Präsident Roosevelt erklärte, die Vereinigten Staaten hätten keinen Grund, ihre guten Beziehungen zu Japan und China aufs Spiel zu setzen. Von einer Anwendung des Neutralitätsgesetzes könne keine Rede sein, da man bis jetzt d. Vorgänge in Nord china als lokale Angelegenheit betrachten müsse. • .ttöitöß Leopold besucht London. 33 r ü f | c I, 21. Juli. Die Agenzia Stefani berichtet: König Leopold von Belgien wird dem englischen KöngSpaar mit 18. und 19. November d. I. einen Besuch abstatten. Der neue Gouverneur der Bank von Frankreich. P a r i S, 21. Juli. Der bisherige Bizc-gouverneur der Bant von Frankreich, Pierre F o u v n i c r, ist anstelle De Labeyries zum Gouverneur der Bank ernannt worden. Polnisches Ehrenkonsulat in Addis Abeba. W n r s ch a u, 21. Juli. (Avwlaj. Die polnische Regierung hat sich entschlossen, ’n Addis Abeba ein Ehrenkonsulat einzurichtcn, welches dem Generalkonsulat in Rom unterstellt sein wird. Radek spurlos verschwunden. Moskau, 21. Juli. In der letzten Zeit waren Gerüchte darüber verbreitet, daß R a d c k - S o b e l s o h n in Freiheit gesetzt worden wäre. Verschiedene Artikel in der „Prawda" und „Jsvesßja" ließen auf den SK Rvdeks tippen, doch, konnte in Erfahrung gebracht werden, daß Radek spurlos verschwunden sei und daß niemand wisse, wo er sich befinde. Alle seine einstigen journalistischen Mitarbeiter sind entlassen worden. Wer ist der Attentäter aus die Billa des Obersten Koc? War j ch a u, 21. Juli. Nach einer amtlichen Darstellung wurde der Anschlag auf die Billa des Obersten K o c von einem Polen verübt, der nt der Nähe von Posen geboren wurde und früher einer rechtsradikalen Organisation angehört habe. Diese Organisation soll mit den Natlvnaldemokraten, die von Roman Dmowski geführt werden, stt Fühlung gewesen sein Englands Außenpolitik WEDER EINE ANTIFASCHISTISCHE, NOCH ANTIBOLSCHEWISTISCHE RICHTUNG. Paris, 20. Juli. (T. R.) Aus London wird gemeldet: Die konservative »M o r n i n g Post« schreibt in Kommentierung der gestrigen Unterhausdebatte, daß man Großbritannien nunmehr nicht vorwerfen könne, keine Außenpolitik zu haben. Die Darlegung über die internationale Lage, die vom Minister des Aeu-ßern Eden gestern gegeben wurde, sei sehr eindrucksvoll gewesen. Der wichtigste Teil dieser Rede sei derjenige über die Mittelmeerpolitik Großbritanniens. Es bestehe kein Zweifel, an wessen Adresse die das Mittelmeer betreffenden Worte gerichtet wurden. Wenn wir, schreibt das Blatt, keine antibolschewistische Politik treiben wollen, so wollen wir auch an keiner antifaschistischen Politik teilnehmen. Wir sind gegen nichts, nur gegen die Zwietracht. Wir sind für die Erhaltung des Friedens. »Daily Telegraph« schreibt, daß Edens Erklärungen das ermutigendste Ereignis der letzten Monate gewesen sei. Das unerschütterliche Vertrauen des Außenministers inmitten ungezählter Schwierigkeiten sei umso wertvoller, als die britische Politik um keinen Fingerbreit von den Interessen Großbritanniens abgewichen sei, die Freundschaft mit England verstärkt und gleichzeitig die Möglichkeit für ein Uebereinkommen in Westeuropa geschaffen worden sei. besuchen, um der Enthüllung des Denkmals für die bei Amiens gefallenen Australien' beizuwohnen. Pariser Hoteistreik beendet. P a r i s, 21. Juli. Heute um 1 Uhr nachts ist der Priser Hotelbedienstetenstreik, der sich ohnehin nicht sehr fühlbar gemacht hat, cndgiltig beendet worden. Palästina-Teilung. — 30(1 Telegramme an König Georg. Warschau, 20. Juli. (T. R.) Die neue zionistische Organisation des Führers der Palästinensischen Legion im Weltkriege J a b o t i n s k i veranstal tete gestern auf allen öffentlichen Plätzen Warschaus Kundgebungen gegen die Teilung Palästinas. Ei wurde eine diesbezügliche Resolution angenommen, die dem Völkerbundsrat und den Regierungen Englands und Polens vorgelegt wer den wird. Nach Beendigung der öffentlichen Versammlungen zogen die Teilnehmer durch die Straßen des jüdischen Viertels unter Vorantragung von Trauer fahnen. Aehnliche Kundgebungen fanden in anderen Städten Polens statt. § 300 Depeschen wurden an König Georg gesandt, mit der Bitte, den Plan der königlichen Kommission betreffend die Teilung Palästinas zu verwerfen. Chamberlain hält die Minister beisammen. Pari s. .21. Juli. Wie in hiesigen ein-geweihten Kreisen verlautet, hat Premier-mnister Neville C h a m b e rla i n im Hinblick auf die schwere Lage im Fernen Osten allen Ministern den Auftrag erteilt, ihren Urlaub nicht in allzugroßer Entfernung von der Hauptstadt zu verbringen. Der Premierminister selbst wird sich nicht über Schottland hinaus begeben. Der Herzog von Kent fährt noch Pole,, zur Jagd. London, 21. Juli. Der Herzog von Kent wird sich Anfang August nach Polen begeben, um auf den Gütern des, Grafen Potočki an Jagden teilzunehmen. Englischer Königsbesuch t-n Frankreich. Paris, 21. Juli. W' n unterrichteten Kreisen verlautet, wird König Georg VI-von England gegen Jahresende Frankreich B e o gr ad, 21. Juli. sAdalaj. Der Korrespondent der englischen Reuter-Agentur, Wimherd H a r r i s o n, hat bei der zuständigen Behörde ein Gesuch betreffs Verlängerung seiner vor dem Ablauf stehenden Aufenthaltsbewilligung eingereicht. Die Behörde hat dieses Ansuchen abgelehnt, io daß Harrison Jugoslawien verlassen muß. Sondo n, 21. Juli. Die Mitglieder des englischen Oberhauses und des Unterhauses sind durch Premierminister Chamberlain ersucht worden, in England zu bleiben, um im Bedarfsfälle so bald wie möglich an den Sitzungen der beiden Häuser teilnehmen zu können. Pari s, 21. Juli. Im Zusammenhänge mit dem Personalwechsel in der Leitung der Bank von Frankreich verlautet, daß auch der Shndikatsführer J o u h aux seinen Posten im Verwaltungsrat der Bank on~ Fraukreich niederlegen werde. Furchtbarer Selbstmord M a r i b o r, 21. Juli. Heute mittags, knapp vor 12 Uhr, bot sich den Hausbewohnern des Hauses, in dem sich das Cafe »Velika kavarna« befindet, ein grauenvoller Anblick. Um diese Zeit sprang ein Mann aus dem Fenster des vierten Stockwerkes in den Lichthof und blieb mit zerschmetterten Gliedern tot liegen. Wie es sich bald herausstellte, handelt es sich um den Fabrikanten Pfeffer aus Fiume. Pfeffer hatte sich vor dem Sprung mit einem Rasiermesser eine klaffende Schnittwunde am Halse beigebracht . Börse Zürich, 21. Juli. Devisen: Beo grad 10, Paris 16.35, London 21.7250, Newyork 436, Mailand 22.9750, Berlin 175.50, Wien 82.65, Prag 15.22, Bukarest 3.25. Äus dem Senat Ein neues Mitglied des Senats. — Das Gesetz über die Süßwasserfischerei angenommen. B e o g r a d, 21. Juli. Der Senat trat gestern zu einer kurzen Sitzung zusammen, in der nach Genehmigung des letzten Sitzungsprotokolls die Mitteilung gemacht wurde, daß der ehemalige Banus des Morava-Banats Svetozar P a u no -e zum Senator ernannt wurde. Nach Die Konkordatsdebatte V I Entgegennahme eines Berichtes des Peti-iionsausschusses ging der Senat zur Tagesordnung über: Entgegennahme des Ge setzes über die Süßwasserfische r e i. Das Gesetz wurde ohne Debatte angenommen, und zwar mit 47 Stimmen grundsätzlich und gleichzeitig in den Einzelheiten. Die nächste Sitzung findet am 22. d. statt, Auf die Tagesordnung gelangt das Gesetz über die Wirtschaftsgenossenschaf ten. DER VERLAUF DER GESTRIGEN PLENARSITZUNG DER SKUPSCHTI-NA. - DIE REIHE DER REDNER. Spanien wird Monarchie Eine Erklärung General Francos. — Vor der Umbildung der Burgos-Regierung. San Sebastian, 21. Juli. Die Agcnzia Stefani berichtet: Der Präsident des nationalen Spanien, General F r a n-c o, veröffentlichte in dem in Sevilla erscheinenden »ABC« einen längeren Aufsatz, in dem er sein politisches Programm zu erkennen gibt, ln der Einleitung kündigt General Franco die gründliche Umbildung der Regierung in Burgos an. Er schreibt dann weiter: »Spanien ist in sozialer Hinsicht niemals zurückgeblieben. Auch waren die spanischen Gesetze nicht schlecht. Sie sind nur schlecht durchgeführt und angewendet worden. Unser soziales Programm können wir in folgende vier Punkte fassen: 1. Vollständige und dauernde Ausschaltung des Klassenkampfes. 2. Strenges Vcr bot jeglicher Streiks und Aussperrungen. 3. Die bisherigen gemischten Schiedsgerichte bleiben weiter ungeschmälert in Funktion. 4. ln Kürze erscheint ein Arbeitsgesetz, welches die Rechte und Pflichten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer genau bestimmen wird. Das spanische Königreich werden wir im richtigen Augenblick erneuern. Die neue spanische Monarchie wird sich aber vollkommen von der im Jahre 1931 gestürzten Monarchie unterscheiden. Sie wird sich darin sowohl in der Person des Herrschers, als auch nach ihrem Wesensinhalt von der früheren Monarchie un terseheiden. Prinz Don Jüan, der dritte Sohn König Alfons XIII., hatte sich mehrmals als Mitkämpfer angeboten. Wir haben dieses Angebot ohne weiteres ab-"clehnf. Wenn in Spanien wieder nur die Fnanier sein werden und sie wieder den Herrscher rufen sollten, dann muß der Herrscher als Träger des Friedens zu uns ! ommen. aber nicht als siegreicher Bezwinger.« B e o g r a d, 21. Juli. Die gestern für 8 Uhr früh anberaumte Skupschtinasit-zung konnte infolge der Mehrheitsklubberatungen mit der Regierung erst um 10 Uhr ihren Anfang nehmen. Gleich zu Beginn der Sitzung wurde mitgeteilt, daß der Abg. Alexander Lazarevič (Jug. Nat. Part.) einen selbständigen Ge setzesantrag auf Abschaffung des Art. 33 des Finanzgesetzes eingebracht habe. Dieser Artikel behandelt die Frage des Lehrerinnenzölibats. Der Antragsteller forderte für seinen Antrag die Dringlichkeit, die aber nach einer eingehenden Darlegung dieser Frage durch Unterrichtsminister S t o š o v i č von der Mehrheit abgelehnt wurde. Vor dem Uebergang zur Tagesordnung beantwortete Skuschtinapräsident C i-r i č drei Fragen des Abgeordneten Ri-sta G r d j i c. Diese Fragen bezogen sich auf die jüngsten Vorgänge in der Nähe der Beograder Sabor-Kirche, auf die Atmosphäre, in der die Skupschtina arbeitet sowie auf die Motive bezüglich i des Verbots der Prozessionen und Versammlungen in Beograd bis Ende Juli. Präsident C i r i č erklärte, daß das Skupschtinapräsidium Genugtuung verschaffen werde, wenn die Immunität eines. Abgeordneten verletzt worden sei. Die Frage, ob die Skupschtina in einer solchen Atmosphäre arbeiten könne. müsse er dahin beantworten, daß er glaube, dies sei sogar ihre Pflicht. (Stürmische Zustimmung). Die letzte Frage hinsichtlich des Versammlungs- unc Prozessionsverbots beantwortete Präsi dent Čirič wörtlich wie folgt: »Ich bin zutiefst überzeugt, daß die königl. Re gicrung von Tatsachen geleitet wurde um die Sicherheit der Arbeit in der Skup schtina zu gewährleisten.« Zu Worte meldete sich sodann der Ob mann des Jugoslawischen Klubs, Doktor Janko B a r i č e v i č, welcher die Ver tagung der Ratifizierung des Konkordats auf einen späteren Zeitpunkt beantragte Der Antrag wurde von der Mehrheit ab gelehnt. Im Laufe des Vormittags sprachen zum Konkordat die Abgeordneten Dok tor K u m a n u d i und Dr. Preka, die sich gegen das Konkordat ausspra-chen. Die Abgeordneten Arthur M a h n i k und Milovan Grba verteidigten in ihren eingehenden Darlegungen den Konkordatsentwurf. Nächster Redner war der Radikale Abg. Ljubo Jovanovič, dessen Rede gegen das Konkordat gerichtet war. Abg. Jovan K a-š a n i n brach in seiner Rede eine Lau ze für das Konkordat, ebenso der Abg. Karl Gajšek, der seine Ausführungen durch interessante geschichtliche Daten und Vergleiche zu stützen verstand. Allgemeine Mobilisierung 3 apart ttt KAISER HIROH1TO HAT BEREITS FÜN F MILLIONEN MANN UNTER DIE FAHNEN GERUFEN. — »TSCHIANGKAISCHEK HAT DIE KARTEN GEZEIGT.« Einer der Salzburger Eiger-Besteiger lebend geborgen. Grindelwald, 20. Juli. Den in die Eiger-Nordwand eingestiegenen Schweizer Bergführern ist es heute vormittags ge lungen, von den beiden vermißten Salzburger Bergsteigern den älteren Franz Primas im oberen Teil des Grates am sog. Seil noch lebend zu bergen und ihn in schwierigem Transport nach der Station Eismeer der Jungfraubahn zu bringen. Die Leiche des jüngeren Alfred G o 11 a c k n e r mußte vorläufig noch im Grat zurückgelassen werden. Ueber den Hergang des Unglücks konnte bisher noch nichts Genaues werden. Erfahrung gebracht tu Güinnofielprüfung des Kronprinzen Mich Bukarest, 20. Juli. DH vonfolger ML ;t.ief Hat am Samstag Nachmittag nVU Erfolg Mi- Prüfung in die 5. Gymnasialklasse bestanden. Kronprinz Michael besucht 5e= laniil'lich ein öffentliches Gymnasium. Nach der Prüfung begab er sich mit seinen Mitschülern auf den Frieichof, um am Grabe eines vor einiger Zeit verstorbenen Schulkameraden einen Kranz niederzulegen. — Thronfolger Michael begab sich zu einem einmonatigen Ferienaufenthalt nach Italien. L o n d o n, 21. Juli. Reuter berichtet aus Tokio: Der Mikado hat ein Dekret unterzeichnet, auf Grund dessen fast Millionen Reservisten unter die Fahnen ge rufen werden. Die Durchführung des Mo bilmachungsbefehles haben 48 Präfekturen übernommen, die in größter Geschwindigkeit arbeiten. Kriegsminister Ge neral Schugijama hat 800 höhere Generalstabsoffiziere des Ruhestandes ein berufen und ihnen die entsprechenden Po sten im Generalstab und in den obersten Formationen angeboten. Alle Offiziere haben sich auf diese Aufforderung hin sofort gemeldet. Die Stadt Tokio steht im Zeichen einer dumpfen Schwüle. Gestern waren die Aus flugsziele um Tokio vollkommen leer. Die Bewohnerschaft blieb zu Hause, man scheint sich auf ernste Dinge vorzubereiten. T o k i o, 21. Juli. Die Agentur Domei berichtet aus Nanking: Die Familien der ! Beamten und Bediensteten der japani-! sehen Botschaft sowie des Konsulats be-I reiten sich auf die Abreise nach Japan vor. Die Abreise erfolgt am 23. d. T o k i o, 21. Juli. Der Sprecher des Außenministeriums machte Pressevertretern gegenüber die chinesische Zentralregierung in Nanking für die offenkundige Verletzung des japanisch-chinesischen Ab kommens von 1935 verantwortlich. Das japanische Außenministerium verfüge über genaue Daten, aus denen hervorgehe, welche neue Mengen an Truppen, Mu nition, Panzerzügen, Geschützen, Maschinengewehren usw. nach Nordchina gebracht wurden. 30 chinesische Divisionen, die Marschall Tschiangkaischek gegen Norden entsendet habe, seien für den Kampf gerüstet. Die Nanking-Regierung habe auf diese Weise eine Lage geschaffen, in der sich weitere Verwarnungen Japans erübrigen. Im Kriegsministerium wurde dem Berichterstatter der Agence Havas erklärt: »Wir können die chinesischen Provokationen nicht länger ertragen. Es wäre auch falsch, so lange zu warten, bis alle japanischen Reserven in Nordchina eingetroffen sind, da die chinesischen Truppen Fortschritte erzielten und die Gefahr einer Umzingelung unserer Truppen besteht gens schon in Huptsi einmarschiert. Marschall Tschiangkaischek hat schließlich doch seine Karten gezeigt.« Schanghai, 21. Juli. Nach hicsi gen Urteilen wird der japanisch-chinesische Krieg ohne formelle Kriegserklärung eingeleitet werden. Zunächst dürfte das Ziel der Japaner Peiping sein, denn in Tientsin sind sie bereits Herren der Lage. In Tientsin wird die Post und Telegramm zensur durch die Japaner sehr scharf geübt. Wiele Weißrussen, die in japanischen Diensten stehen, zensurieren die für Sowjetrußland bestimmte 'oder aus der Räteunion kommende Post. London, 21. Juli. Der »Times«-Kor-respondent in Schanghai meldet, daß nach einer telephonischen Information aus Tientsin der Krieg unvermeidlich sei. Aus Japan rollen über Mandschukuo und Korea unablässig neue Truppentransporte an. Die Bahnstrecke Peiping—Hankau wird von 120.000 Chinesen bewacht. — Sechs chinesische Divisonen sind auf dem Anmarsch nach dem Norden. Tokio, 21. Juli. Nach Meldungen aus Nordchina hat die Strafexpedition gegen die 29. chinesische Armee in den ersten Zusammenstößen bei Feng-Tau und Wan-Ping ihren Anfang genommen. Die Japaner sind nach artilleristischer Vorbereitung zum Infanterieangriff vorgegangen. Haltung der Kirchen gegenüber dem Krieg. Er sagte, daß der Krieg an sich eine Verleugnung des Christentums sei. Die Kirche als eine Verkörperung des Christentums ist eine große Einheit, die nicht nur viel umfassender, sondern auch viel wesentlicher als jede Einheit der Sprache, der Abstammung, der Nationalität ist. Es kann niemand »der Gefolgschaft Christi angehören«, der inner halb dieser Gefolgschaft menschliches Leben vernichtet. Große Aufmerksamkeit weckte mit Rücksicht auf die Zeitumstände ein Vortrag des japanischen Delegierten Rev. Jassu über den Einfluß des Christentums und der christlichen Kirche in Japan. Der Redner führte aus, daß Japan zwar augenblicklich fast allein unter militärischem Einfluß steht - und daß in ihm der Nationalismus dre' Herrschaft innehat. Trotzdem -dürfe der jetzigen Regierung ein gewisser Liberalismus gegenüber den christlichen Kirchen nach gesagt werden. Das Christentum ist in Japan, wenn auch an Zahl nicht sehr groß, doch in seinem Gesamtzustande wohlbehalten. Dem japanischen Parlament gehören unter 420 Abgeordneten imme mehr als 30 Christen an. Der englische Professor Elijot erörterte die Frage, ob prinzipiell ein bloßer Zusammenschluß der Kirchen oder eine Vereinheitlichung artzustreben ist und tritt für die letztere ein, damit innerchristliche Differenzen möglichst ausgeschieden werden. Ein französischer Vorschlag zur Popularisierung der Minister. In Frankreich ist man über die Erhöhung der Steuern und Gebühren, die das Sanierungsprogramm Bonnets bringt, immer noch zieml. aufgebracht. Im breiten Publikum wird namentlich die Erhöhung der Postgebühren als höchst unbequem empfunden. In einer großen Pariser Zeitung macht ein Leser den Vorschlag, keine neuen Briefmarken, die den erhöhten Portosätzen entsprechen, zu drucken, sondern die Marken des alten Portosatzes zu benutzen und den jetzt verfügten Portozuschlag in Gestalt einer besonderen Marke auf die Briefe aufzukleben, die das Bildnis des für die Portoerhöhung verantwortlichen Ministers trägt. Auf die Weise würden die Leute wenigstens wissen, wem sic die Mehrausgabe zu verdanken haben. Bonnet soll allerdings diesen Weg zur Popularität ebenso abgelehnt haben wie sein Kollege vom Postministerium. Küstenbotterten auf Hel«. Danzig, 15. Juli. Nach Berichten aus Gdingen werden auf der Halbinsel .Heia, die im Frühjahr zum polnischen Seefestunzsge-biet erklärt worben ist, setzt Küstenbatterien mit großen Betonuuterständen und Blockhäu Halbinsel soll in ihrer ganzen Ausdehnung mt großen Betonunterständen und Blockhäuern versehen werben. Christentum und Krieg L o n d o n, 20. Juli. Auf der Welt-konferenz der Kirchen in Oxford fand eine öffentliche Auseinandersetzung über die Grundlagen der christlichen Ethik statt. Der Züricher Professor Dok tor Brunner verlangte ein stetes Zurück greifen auf die Bibel, damit jeder Generation die wahrhaft christliche Ethik von neuem vermittelt werde. Ein soziales Programm, so führte er aus, sei eigentlich nicht die erste Aufgabe der Kir che, vielmehr müsse sie sich die Versitt liciiung des Menschen zur vornehmsten Aufgabe machen und aus dieser folge dann die wahre christliche Ordnung der menschlichen Gesellschaft. Der Generalsekretär der protestanti- Tragischer Tod des Grazer Universitäts-prosessors Hosrat Wilburg. Graz, 19. Juli. Auf tragische Weise fand heute vormittags der 70jährige außerorden:-Uche llniversitätsprosessor Dr. Max W i I-bu rg den Tod. Der Gelehrte beugte sich zu weit über das Geländer eines Balkons seiner im zweiten Stock in der Kroisbachgasse 12 gelegenen Wohnung und stürzte infolge eines Schwächeanfalles in die Tiefe, wo er mit einem Schädelgrundbruch tot liegen blieb. Leopard zerreißt zwei Zugspossagiere. Allahabad, 19. Juli. Ein aufregendes Abenteuer erlebten die Passagiere eines Perfonenzuges bei Muzzaupur. das zwei Menschen das Leben kostete. Auf noch ungeklärte Weise konnte ein Leopard sich in einen Nachtzug einschleichen. Das Raubtier griff zwei Reisende an und zerriß sie. Aufgeweckt durch j)ic Hilferufe der Unglücklichen entstand unter den übrigen Reisenden eine große Panik, wodurch das Tier selbst erschreckt nur de und die Flucht ergriff. Kal Der älteste Ungar gestorben. Budapest, 20. Juli. In der Gemeinde ' ist im Alter von 104 Jahren der dorti- , , , .. , . . ......................."chen Kirchenbünde der Vereinigten ’ üc Kaufmann Josef Goldman« ge- rn Vorhut der Nanking-Armee ist übri- Staaten Dr. Mac Crea sprach über die storben, der allgemein als der älteste Ungar galt. An seiner Bahre hatte sich eine vielköpfige Trauergemeinde versammelt, darunter 9 Kinder, von denen das älteste 74 und das jüngste 48 Jahre zählt, ferner 20 Enkel und 10 Urenkel. Goldmann war bis i„ d>e letzten 'Tage fernes Lebens rüstig und bei geistiger Frische. * Bei veralteten Verstopfungen mit Hämorrhoiden und Lcberanschwellung ist das natürliche „Franz-Joses"- Bitterwasser, schon in kleinen Mengen genommen, eine wahre Wohltat. Die mild auflösende und sicher ab-leikende Wirkung des „Franz-Joses"-Was- scrs versagt auch bei längerem Gebrauch fast niemals. Od min. soc. pol. nar. zdr. S. br. 15—185 cd 25. V 1935. Bergwerkskatastrophen und Versager Jugoslawien erhält ein modernes Bergarbeiterschutzgesetz. — Das Leben schützen ist rationell. In unserer Inland-Rubrik brachten wir dieser Tage die Notiz von einem Minenexplosionsunglück in Trepča, wo ein Arbeiter getötet und drei andere schwer verletzt wurden. Zu der Untersuchung über die Schuldfrage erhalten wir von fachlicher Seite folgende Aufklärungen, die wir zum Abdruck bringen: Versager sind nicht explodierte Sprengladungen, die laut Vorschrift aus dem Bohrloch nicht entfernt werden dürfen. Neben dem Bohrloch muß dann ein neues Loch für eine neue Sprengladung gebohrt worden. Wenn bei dieser Sprengung auch die erste nicht explodierte Mine zur Entladung gelangt, so ist die Sache in Ordnung. Sehr häufig kommt es jedoch vor, daß diese Ladung unberührt bleibt und dann ein großes Gefahrenmoment für das Leben und die Gesundheit der Bergarbeiter bildet, sei es, daß die Explosion durch irgendeinen Zufall erfolgt, wie es jetzt in einer Reihe von Fällen geschehen ist, oder daß der Sprengstoff mit dem Material anläßlich der Verwertung dieses Materials Schaden anrichtet. Eine große Gefahr besteht aber auch darin, daß die Arbeiter, die häufig im Akkord arbeiten, die Verdämmung unerlaubt auskratzen, um Zeit und Material zu sparen. Aber auch dies hat schon schwere Opfer gekostet und verursacht dieser Vorgang auch leicht als Ausbläser eine Stichflamme, durch welche Kohlenstaub und Gase explo dieren. Ein großer Prozentsatz nicht aufgeklärter Bergwerkskatastrophen ist diesem öebelstand zuzuschreiben. Die Leute, die sir-u gerne auf die moderne Technik berufen und die Möglichkeit von Versagern am liebsten negieren, wurden durch eine Serie von Katastrophen eines Besseren belehrt. Schon die furchtbare Katastrophe von R t a n j mit seinen 20 Todesopfern verursachte große Bedenken. Man begnügte sich jedoch mit der Hoffnung, durch Vorsicht eine Wiederholung zu ver meiden. Da kam die Nachricht im November über das Unglück in T r e p č a, wo ausdrücklich festcestellt wurde, daß das Unglück durch eine nicht explodierte Mine, die dann zu ungelegener Zeit explodierte, verursacht wurde. Im April d. J. waren Arbeiter der »A d r i a B a u x i t« in D r n i § die Opfer einer Explosion mit der gleichen Ursache. Nun kommt die Nachricht über die Wiederholung der Katastrophe durch einen Versager aus Trepča, die abermals tote und schwerverwundete Bergarbeiter als Opfer forderte. Fast gleichzeitig mit den Berichten über die enormen Rekordgewinne treffen diese Trauerbotschaften ein. Gleichzeitig ist allerdings über dankenswerte Initiative des jetzigen Bergbauministers Gjura J anko v i c ein modernes Gesetz über den Schutz in Bergwerken in Ausarbeitung, wobei al, le modernen Errungenschaften in Anwendung kommen sollen. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn auch die Schutzvorrichtung, die gerade der Vorbeugung von Unfällen durch Versager dienen soll, Berücksichtigung finden würde. Es wurde darüber speziell in der Fachpresse schon ausführlich berichtet und sind auch die Praktischen Prüfungen durch die Militärbehörden sehr gut ausgefallen. Zweifellos wird um jeden einzelnen Punkt dieses Schutzgesetzes hart gekämpft werden, aber bei der Entschlossen heit der maßgebenden Kreise, das Leben und die Gesundheit der ohnedies schlecht bezahlten Bergleute zu schützen, ist zu erwarten, daß man den Einwendungen mit dem Rechenstift die Bilanzen entgegenhalten und darauf hinweisen wird, daß nicht nur Leben, sondern auch Material geschützt und erspart wird. Ob nun dieser Schutz den Unternehmungen oder den Versicherung zugute kommt, ist gleichgültig, vor allem wird man aber feststellen müssen, daß auch Opfer gebracht wer den müssen, um das Leben und die Gesundheit von Arbeitern zu schützen. Die Feststellung, daß innerhalb von zehn Jahren in jugoslawischen Bergwerken durch Unfälle 574 Arbeiter getötet, 3083 Arbeiter schwer verletzt und 42.800 leicht ver- Ein Luxus, den sich jeder leisten kann ELI DA SEIFEN ELIDA^a^S^ SElFE'Seit einem Jahrzehnt beliebt bei jeder schönen Frau letzt wurden, ist stärker als alle anderen Argumente. ft Training" des Magens EIN MOSLIM ISST UM EINEN DINAR EINE TALGKERZE, UM ZWEI DINAR EINEN LEBENDEN FISCH. — FÜR DAS VERSPEISEN EINES »BESETZTEN« FLIEGENFÄNGERS FORDERT ER 20 DINAR. Zenica, 20. Juli. Der 28-jährige Hakija H ajdin, der bis vor kurzem als landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter täglich um 5 bis 10 Dinar ohne Naturalkost nicht sich und die Seinen ernähren konnte, verfiel auf eine ganz besondere Art des Erwerbs, Vor einer türkischen »kafana« wurden Verdienstmöglichkeiten besprochen. Da regte jemand an, ob es einen gäbe, der eine Talgkerze auf essen würde. Hakija sprang auf und sagte, er mache es um — sage und schreibe — 1 Dinar. Der Dinar fiel auf den Tisch, die Kerze wurde herbeigeschafft und Hakija aß sie mit Freuden auf. Hakija erblickte angesichts des Staunens, aus dem die Bauern nicht herauskamen — es regnete an Dinaren — eine weitere Möglichkeit. Um 2 Dinar aß er schon einen lebenden, ungeputzten Fisch mit seinen Gräten auf, und zwar mit sehenswürdi- gem Appetit. Hakija »trainierte« seinen Magen weiter und erbot sich einigen Ausflüglern auf Zenica eine neue Probe seines Könnens zu zeigen: das Verspeisen eines Fliegenfängers mit den darauf klebenden Fliegen. Das kostete schon 20 Dinar, entsprechend der Leistung. Der Mann riß Stück für Stück des klebrigen Streifens mit den Fliegen ab nud verzehrte sie mit sichtlichem Behagen. Die Zuschauer konnten das Ende nicht ab-warten, es begann sich in ihrem Innern zu drehen, sodaß sie unter dem Risiko des Erbrechens das Weite suchen mußten. Da Hakija Konjunktur hat — die Leute strömen zu ihm, um die Attraktion mit dem Fliegenfänger zu erleben — setzte er den Preis pro Vertilgung elftes Fliegenfängers auf 10 Dinar oerab. Der arme Teufel! . . . Drei Männer kämpfen um eine schöne Frau WEM GEHÖRT DIE DREIMAL VERKAUFTE ALBANERIN ALIJA? — DAS SÜDSERBISCHE STÄDTICHEN GOSTIVAR IM ZEICHEN EINES INTERESSANTEN EHE SKANDALS. Gostivar, 20. Juli. Aus zwei albanischen Dörfern sind die streitenden Parteien dieser Tage nach Gostivar gekommen, um vor dem Bezirkshauptmann die Entwirrung einer Skandalaffäre zu erfahren, in deren Mittelpunkt die junge und schöne Albanerin Alija Belju-kovič steht, die nach Landessitte nicht weniger als dreimal an Männer verkauft wurde und allen davongerannt ist. Die schöne Waise wurde nämlich von ihren beiden Onkeln auferzogen und betreut, da sie ein schönes Geschäft witterten. Alija war eine wunderbare Kapitalsanlage. In Gornij Polog fand man weit und breit kein solches Mädchen. Die Onkel kalkulierten richtig. Aus Račen bei Gostivar bot ein Dorfmagnat für die schöne Alija schweres Geld, und zwar so viel, daß er sich dabei verschuldete und gezwungen wurde, seine junge Frau zu verlassen, um in Rumänien Geld für die Rückzahlung von Schuld und Zinsen zu verdienen. Da ereilte ihn in Rumänien eines Tages die betrübliche Nachricht, daß es seine Gattin in bezug auf Ruf und Makellosigkeit nicht genau nehme. Um sie zu rächen, heiratete der gekränkte Mann eine — Rumänin . . . Kaum war die Kunde davon in der Heimat angelangt, wurden die beiden Onkel der schönen Alija von neuen Freiern belagert. Um 3000 Dinar erwarb schließlich Murat Š e r i f o v i ß aus La-kavica die stolze Geschiedene, die aber nur elf Tage Tisch und Bett mit ihm teilte und dann erklärte, mit ihm nicht leben zu können. Alija kehrte zu den Onkeln zurück und gleichzeitig stellten sich neue Käufer ein. Um einen noch höheren Kaufpreis erwarb sie nun Ali Alimovic aus Sim-nica. Zum größten Erstaunen harmonierte Alija mit ihrem driften Mann. Ihre Abenteuerlust schien gebrochen zu sein. Nach acht Monaten verließ sie aber auch den dritten Mann’und kehrte unter ‘ die Fittiche der beiden Onkel zurück, um jedoch auf diesem Umweg zum zweiten Mann Murat zurückzukehren. Ali Alimovic erhielt davon Kenntnis und begab sich zu Murat Serifovič, um sich mit ihm über die Herausgabe der Frau zu einigen, die er doch rechtmäßig gekauft habe, aber alles umsonst. Nun klagt Ali seine Frau wegen unmoralischen Lebenswandels und fordert, daß das Gericht sie ihm als dem gesetzlichen Mann rückerstatte bzw. zuerkenne. Der Bezirkshauptmann von Gostivar hat die streitenden Parteien nach Hause geschickt, die schöne Alija wurde wieder von den beiden Onkeln übernommen, bis die Entscheidung fällt. Die größte Gefahr eines Konfliktes zwischen den Männern beginnt aber erst jetzt, da alle drei Männer ihr Recht auf die Frau voll angemeldet haben und deren Auslieferung verlangen. Guglielmo Marconi gestorben Italien trauert um einen seiner größten Söhne. R o in, 21. Juli. Marquis Guglielmo M a r c o n i ist gestern um 3.30 Uhr plötz lieh entschlafen. Er erreichte das 63. Lebensjahr. Vorigen Samstag erbat er sich noch ohne besondere Begründung eine Audienz beim Papst, den er um den Segen für sich und seine Familie bat. Der unerwartete Tod des großen Erfinders hat in ganz Italien tiefste Trauer und Anteilnahme ausgelöst. Die Blätter verweisen in ihren Nachrufen auf die großen Erfindungen des berühmten Gelehrten. Um 8 Uhr früh erschien der Chef der Regierung Mussolini im Trauerhaus und erwies dem Toten die letzte Ehre.' Der Sarg mit der Leiche Marconis wurde sodann in die Farnesina gebracht, den Sitz der italienischen Akademie, wo er im Festsaale aufgebahrt wurde. Die Beisetzung Marconis wird heute auf Kosten des Staates erfolgen. Guglielmo Marconi wurde "am 25. April 1874 in Griffone bei Bologna geboren. Schon als Student beschäftigte er sich mit dem Problem der drahtlosen Telegraphie. Damals stand er unter dem Eindruck von Hertz und Maxwells. 1895 glückte ihm der erste Versuch der drahtlosen Nachrichtenübertragung auf kurze Distanz. 1896 erhielt er in England das erste Patent »für das praktische System der draht losen Telegraphie«. 1899 gelang ihm die erste drahtlose Verbindung mit dem Atlantik. Als ihm später eine Reihe von neuen Erfindungen gelang, wandte er sich ganz der erfinderischen Gelehrtentätigkeit zu. Er lebte teils in London, teils in Pon-teccio. 1929 erhielt er den Nobelpreis für Physik. Später wurde er Mitglied des römischen Senats, Ehrenpräsident der Italienischen Akademie der Wissenschaften und der König verlieh ihm den Titel eines Marchese. 4m Aam x i Neues Mitglied des Staatsrates. Zum Mitglied des Staatsrates ist der bisherige Sektionschef des Handels- und Industrieministeriums Dr. Rudolf Steinmetz Sorodolski ernannt worden. i Die berühmte Opernsängerin Zinka Kunc, die erst kürzlich ihr Engagement für die Newyorker Metropolitan Opera abgeschlossen hat, wird als erste Kroatin bei den bevorstehenden Salzburger Festspielen unter dem Taktstock Arturo Tos-caninis singen. i In Zemun wird eine neue automatische Telephonzentrale montiert, deren Kn pazität vorläufig 1000 Nummern betragen wird. Zemun zählt jetzt 400 Telephon abonnenten. i Seit 40 Tagen abgängig ist der Za- greber Kaufmann Josef A n d j a 1, von dem man annimmt, daß er Selbstmord begangen hat. ! Eine neue Schutzhütte ist am Psunj in Slawonien eröffnet worden. Die Hütte liegt 772 Meter hoch und ist komfortabel für 60 Besucher eingerichtet. i Wegen eines Liedes — die Kehle aufgeschnitten. In Farkaševac bei Bjelovar war vorigen Sonntag Kirchweih. Wegen eines Schmähliedes kam es zwischen zwei Gruppen der Bauern in einem Gasthaus zu einer Rauferei, die in eine allgemeine Panik ausartete. Auf der Flucht wurde einem gewissen L a c k o v i č die Kehle aufgeschnitten, so daß er auf der Stelle tot zusammenbrach. 4us JSmšif lu. Todesfall. In Ljubljana starb die Fabrikantens- und Kaufmannswitwe Frau Josefine Bahovec. lu. Der rumänische Thronfolger auf der Durchreise. Gestern vormittags reiste der rumänische Thronfolger Michael auf seiner Fahrt nach Italien durch Ljubljano Es fand kein offizieller Empfang statt. lu. Aus Kočevje und Umgebung. Dieser Tage feiterten der Pfarrer von Stara Cerkev (Mitterndorf) bei Kočevje Geistlicher Rat Josef Eppich und der Pfarrer von Koprivnik (Nesseltal) bei Kočevje Geistlicher Rat August Schauer ihr vierzigjähriges Priesterjubiläum. Die beiden Jubilare, die sich um Land und Leute von Kočevje die größten Verdienste erworben haben, Aus Stadt Neue historische Funde DAS LA TENE-GRÄBERFELD IN STOJNCI BEI PTUJ. Mittwoch, den 21. Luli erfreuen sich in breitesten Bevölkerungskreisen der wärmsten Sympathien. — In Željne (Seele) bei Kočevje verschied der Landwirt und Briefträger i. R. Franz Eisenzopi im Alter von 76 Jahren. Der Verstorbene war Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Željne. Mord für Güte! In Dresden hat sich eine Tat ereignet, die geradezu fürchterlich ist und zeigt, zu welcher Schlechtigkeit die inenscliche Natur fähig sein kann. Der 44-jährige Arno Oswin Ritschel erhielt zu Weihnachten 1934 ein Liebesgabenpaket, durch das er mit der ihm bis dahin völlig unbekannten Spenderin B. bekannt wurde. Im Juni d. J. fand sich der erwerbslose Ritschel erstmals bei Frau B., die im 5. Stock eines Hauses als Kriegerswitwe wohnte, ein, brachte ihr einen Blumenstrauß mit und bedankte sich noch für die frühere Liebesgabe. Wenige Tage später ließ er sich bei Frau B. erneut sehen und ersuchte sie um ein Darlehen, das sie jedoch abschlägig bescheiden mußte, da sie nicht in der Lage war, etwas zu borgen. Hiebei kam es zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf Ritschel seine einstige Liebesgabenspenderin — erwürgte. Inzwischen kam die .Tochter die Treppe herauf, die ihn im Beutemachen störte und von dem Verbrecher ebenfalls überfallen und gewürgt wurde, sodaß sich die beiden kämpfend auf dem Fußboden wälzten. Doch konnte die 22-jährigc Tochter um Hilfe rufen. Leute kamen herbei, und der Mörder, in dessen Aktentasche sich starke Stricke, Lederriemen. Knebel und ein Rasiermesser vorfanden, wurde von der Polizei abgeführt. Kurze Nachrichten In einem Holzstoß in Radeberg bei Dresden wurde eine aus sieben Köpfen bestehende Iltisfamilk gefunden. Wenn der Schmied eines Dorfes bei Züllichau, während er Tag für Tag, Jahr für Jahr das Eisen hämmerte, geahnt hätte, was sich einmal in der Schmiede zutragen würde! Kürzlich erhob sich ein furchtbarer Sturm in Züllichau. Die 200 Jahre alte Linde an der Schmiede wurde vom Storm in der Mitte auseinandergerissen. Die Stücke fielen auf die Schmiede, durchschlugen das Dach und beschädigten die Schmiede derart, daß sic abgebrochen! werden muß. Im Jahre 1936 wurde in Bad Ems einem Rotkehlchen ein Ring angelegt. Fast auf den Tag genau acht Monate später wurde der kleine Zwitscherling in No-riana, Spanien, gefangen. Eine ansehnliche Reise! Wie aus Wuppertal berichtet wird, fand im Bergischen Lande ein Preiskrähen der Hähne statt. Ein Hahn krähte dreimal so lange wie die »gewöhnlichen« Hähne; ihm wurde der Preis zuteil. WiP tm6 Smtnor Erlebnis im Zug. Ein Schotte fährt schon eine lange Strecke ohne Fahrschein. Der Schaffner merkt es. Er ist so wütend, daß er einen Koffer des Schotten aus dem Fenster wirft. Der Zug fährt gerade über einen Fluß, der Koffer fällt in den Strom. ^Mörder!« springt entsetzt der Schotte on »Sie haben meinen Sohn ertränkt.« Transzendentaler Tanz. »Wenn ich tanze, bin ich immer in einer ganz anderen Welfe!« — »Die kann aber nicht weit sein, deim Sie treten mir von da, aus ständig auf die Füße!« Vexierbild. Ist denn niemand btt, her diese beiden WmHer «MnMMrmgt-? Schon aus der Zeit, bevor die römischen Legionen in unserer Heimat festen Fuß faßten, finden wir in der Umgebung von Ptuj zahlreiche Spuren aus dem jüngeren Neolitikum und der Hallstätter Periode; aus der La Tene-Zeit waren die Funde bisher nur spärlich. Besonders reichhaltig waren größere Gräberfelder aus der La Tene-Zeit bei Mokronog, Valičina vas, Novo mesto. Podzemlje, ferner bei. Deršinja vas nächst Celje, auf der Poštela und in Pobrežje bei Maribor. In der Umgebung von Ptuj war einzig allein nur das Gräberfeld in Skorba bekannt, welches man beim Ausheben eines Brunnen im Jahre 1906 zufällig entdeckte. In einer Tiefe von einem Meter beiläufig, stieß man auf ein 87 cm langes Eisenschwert, eine Lanzenspitze, welche 33 cm lang war, dessen größte Breite 5.5 cm betrug. Ferner fanden sich zwei größere Bruchstücke eines eisernen Schildbuckels vor. Von den keramischen Resten wären zwei Fragmente eines Gefäßes zu erwähnen. Eine spätere archäologische Grabung förderte zwei vollkommen erhaltene Schüsseln und eine große Urne zutage, welche leider stark zertrümmert war. Dennoch gelang es sie wieder herzustellen. In ihr waren nur Reste verkohlter Menschen und Tierknochen. Nach Aussagen des Besitzers G o r-č e n k o soll er bei seinem Hause in Skorba, dicht am Straßenzaun, abermals drei schwarze Gefäße gefunden haben, welche aber heute verschollen sind. Am Acker bei der Volksschule fand man 1935, dicht an der Gemeindegrenze Hajdina-Skorba, eine gut erhaltene eiserne Lanzenspitze. Sie ist 19.5 cm lang, ihre größte Breite beträgt 4 cm und könnte leicht wegen ihrer La Tenezeitli-cher Form vom Gräberfeld in Skorba stammen, da jenes nur gute hundert Schritte entfernt ist. Diese Funde und einige keltische Münzen waren alles, was man von den Kelten aus der Umgebung von Ptuj bisher wußte. Vor Kurzem erwarb das hiesige Museum einige ausgezeichnet erhaltene La Tenezeitliche Grabbeigaben, welche man schon im März d. J. in einer Schottergrube in Stojnci bei Ptuj fand. Zwei Arbeiter fanden, nach ihren Aussagen kaum einen halben Meter unter der Erde, ein auf eine Schotterschichte gelegtes Skelett. Beim Kopfe lag ein Eisenring mit dem Durchmesser von 9 cm und 7mm Dicke. Darauf war ein etwas kleineres Armband von ovaler Form gelegt. Daneben waren zwei sehr gut erhaltene Messer von 15 cm Länge, welche dicht an einen viereckigen und 13 cm langen guten Schleifstein angeschmiedet waren, an welchen man noch deutlich Rostspuren erkennen kann. Ein etwas größeres Messer zerbröckelten die Arbeiter und warfen es weg, so daß es heute unauffindbar ist. Eine gut erhaltene eiserne Fibel mit Kugel erinnert an die Funde von Mokronog. Ein anderes Bruchstück einer Nadel mit einem flachen Kügelchen könnte ebenfalls von einem Schmuckgegenstand stammen. Ueber diesen Gegenständen befand sich noch eine gut erhaltene eiserne Lanzenspitze. Ihre Länge beträgt 36 cm (die größte Breite nur 4.5 cm). Beiderseitig ist sie noch verstärkt; ein Löchlein am Schafte, womit die Lanzenspitze am höl zeraen Griff befestigt war, konnte nicht festgestellt werden, da die Räder und einige andere Teile durch den Rost teil-! weise stark hergenommen sind. Sämtliche Funde sind nun im Ferkmuseum zur Schau ausgestellt. Dieses Grab dürfte kaum alleinstehend sein, sondern gehört gewiß zu einem La TFnezeitlichen Gräberfeld, auf welches man nac!^ den verschiedenen Kulturge-1 schichten in jener Schottergrube schließen könnte. Wahrscheinlich befand sich in nächster Nähe eine keltische Ansiedlung, da man auch bei Sv. Marko einen keltischen Münzfund verzeichnet. Noch interessanter ist die Tatsache, daß sich kaum eine Schußweite davon, beiläufig beim 11. km-Stein der Bezirksstraße Ptuj-Borl (der Drau zu) eine größere römische Ansiedlung befand. Beim Rigolen auf den Aeckern wurden Reste von Mauern aus Stein, sowie u. a. auch ein Säulenkapitel aus Vinica-Kalkstein gefunden. Die Bauern nennen die Fundstätte »Staro mesto« (-alte Stadt) und behaupten, beim Ackern wiederholt auf Mauerzüge gestoßen zu sein. Auch römische Münzen sind dort häufig gefunden worden. In Vapočica wurden vor Jahren römische Gräber aufgedeckt. Dies alles spricht dafür, daß sich hier einst an Stelle der früheren keltischen eine bemerkenswertere römische Ansiedlung ausdehnte, wie wir es ähnlich bei Skorba und Poetovio sehen. Eventuelle Ausgrabungen des Museumvereines in Ptuj dürften heuer im Herbst an dieser Stelle noch manches Rätsel aufklären, denn hier hätten wir auch in der Nähe die zweite römische Drau-briieke zu suchen. A. S. Mängel, die zu beheben wären EINIGE BEMERKUNGEN ZUM KAPITEL AUTOBUSVERKEHR ALS HILFSFAKTOR DES FREMDENVERKEHRS Bekantlich ist vor kurzem auch in unserer Stadt ein städtischer Fremdenvcr-kehrsausschuß nach dem Vorbild anderer jugoslawischer Städte geschaffen und ein gesetzt worden. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß dieser städtische Ausschuß die Interessen des Fremdenverkehrs wahrzunehmen hat, deshalb sei ge:ade an ihn in der Frage zweier Mängel der Ap pell gerichtet, sich für die Abschaffung derselben zu verwenden. Es handelt sich um die beiden nachstehenden Kalamitäten: Obzwar auf sämtlichen Prospekten geschrieben steht, daß es eine ständige Autobusverbindung mit dem Inselbad gibt, mußten kürzlich mehrere Ausländer, die vormittags zur Insel wollten, unverrichteter Dinge vom Hauptplatz ziehen, da ihnen erklärt wurde, es sei zu wenig Frequenz, deshalb fahre der Wagen nicht . . Aus Prestigegründen und im Hinblick auf die Fremden, denen auf diese Weise etwas vorgetäuscht wird, müßte wenigstens einmal frühmorgens, sagen wir um 9 Uhr, ein Wagen selbst bei schlechtester Frequenz zur Insel fahren. So gemütlich sollte es keineswegs werden, daß in den ersten Vormittagsstunden überhaupt kein Wagen den Verkehr zwischen Hauptplatz und Inselbad bewerkstelligt. Und dann ein zweites: Der Bachern-Au-tobus, der Sonntag abends talwärts nach Reka kommt, muß in einer für einfache Hirne unfaßbaren »Ordnung« etwa 20 Mi nuten halten, um die »fahrplanmäßige Ab fahrtszeit« gegen Maribor zu erreichen. Die Abfahrt am Bachern könnte doch in diesem Falle 20 Minuten später erfolgen und der »Anschluß« an die »fahrplanmäs-sige« Zeit wäre erreicht. So aber müssen die Fahrgäste,- oft dicht gedrängt, in der Benzinarche sitzen und schlechte Luft at-| men, weil keine bessere Lösung dieses I »schwierigen« Problems gefunden werden kann. Hoffentlich genügen diese Zeilen, bei den maßgebenden Faktoren mehr Ver ständnis für praktische Anpassung an die i Forderungen und Wirklichkeiten des Fremdenverkehr zu wecken. m. Stadtkommandant Generat Leda Sta-nojlovic ist iit Maribor citigetroffen und Hai die Agenden des Stadtkominaridos übernommen. m. Evangelisches. Sonntag, den 25. d. um 10 Uhr wird bei St. Wolfgang auf den, Bachern der heurige Berggottesdienst stattfinden. Jedermann ist dazu herzlichst eni-geladen. Der Aufstieg erfolgt frei. m. Ing. Stanko Sotošek — Rat der Land-wirtschastskammer des Dranbanats. Der Bevivaltungsansschuß der jugoslawischen Förster-Vereinigung in Zagreb hat den Professor der Forstschule in Maribor Herrn Ing. Stanko S o t os e k zum Rat der Landwirtschaftskammer des Dranbanats (als Ber tretet der Filiale Ljubljana der jugoslaw: scheu Förstervereinigung) delegiert. Sein Stellvertreter ist Herr Ing. F, Sevnik in Ljubljana. m. Auszeichnung. Der Direktor der Ingo-slawischen Unionbank in Maribor und leitender Funktionär zahlreicher Vereine und Korporationen Herr Bogdan Pogačnik wurde mit dem Jugoslawischen Kronenor-den vierter Klasse ausgezeichnet. Wir gratulieren! nt. Die Mutter des Ministers Dr. zoiger gestorben. Im hohen Wer von 93 Jahren ist in Devina bel Slov. Bistrica die Mutter des verstorbenen Ministers und Univ. Prof. Dr. Zoiger, Marie Zoiger, gestorben. m. Kein Musikstreik in de» Gaststätten. Zwischen der Bereinigung der 'Gaststätten-Inhaber und dem Autorenverband konnte ein Einvernehmen erzielt werden, dem zufolge die Gaststätteninhaber den Plan, ab 1. Au gust einen Musikstreik zu proklamieren, fal Ten gelassen haben. m. Vladimir ®Itbittšcf, der ehemalige Regisseur des Mariborer 'Theaters, wurde als Regisseur und Darsteller an das Theater in Banjaluka verpflichtet. Skrbinšek war zuletzt in Skoplje tätig. m. Abendkonzert im Stadtpark. Bei schöner Witterung konzertiert morgen. Donnerstag, von halb 21 bis 22 Uhr int Stadt park die Militärkapelle unter Leitung des Kapellmeisters Hauptmann Jiranek. m. Die Marktfrage wird geregelt. Die Banatsverwaltung hat eine Enquete über die Regelung der Lebensmittelmärkte im Bereiche des Dranbanats einberufen. Maribor wird an der Enquete, die am nächsten Dienstag stattfindet, durch Marktinspektor Jng. Večerje nie vertreten sein. m. Die Grotzglockner-Hochalpenftraße m wie Zell am See, Salzburg, St. Wolfgang, Bad Ischl und Aussee sind das Reiseziel dee einzigartigen Autocarausfluges, den unser „Putrrik" vom 25. bis 28. d. mit seinem komfortablen Luxusautocar veranstaltet. Um allen Teilnehmern eine sorgenlose und daher doppelt genußvolle Fahrt zu ermöglichen, hat die Reiseleitung das Gesanitarrangc-ment übernommen. Für alle Relsetcilnehmer ist für chic gute Verpflegung und Nächki-gnng in erstklassigen Etablissements bestens vorgesorgt. Der Pauschalpreis für die volle vier Tage umfassende Fahrt beträgt 1000 Dinar, wobei alle Auslagen (Fahrt, Paß. Visum, Nächtigung, Verpflegung, Trinkgelder usw.) inbegriffen sind. Wer wirklich einmal die bezaubernde Pracht des Großglockners und die Romantik des Salzkainmer-gutes erleben will, lasse sich diese einzigartige Gelegenheit nicht entgehen! nt. Freie Zimmer mögen angemeldet werden. Das Wohnungsamt der Festwoche ersucht auf diesem Wege nochmals die Bewohnerschaft, angesichts des zu erwartenden Massenbsuchs der Festwoche alle verfügbaren Zimmer anzumelden. Das Wohnungsamt ist in der „Putnik"- Geschäftsstelle in der Aleksandrova cesta 35 untergebracht. nt. Mit siedender Milch begossen. In Gačnik bei Jareniua kam es im Hause des Besitzers Josef V. zu einem aufregenden Austritt zwischen den Ehegatten, wobei der Mann der Gat'iii einen Topf mit siedender Milch in den Kops schleuderte. Die Frau DE BachemvahkigmsMn-IcDoff on einer Mmöe ' OBMANN VALJAK ZURÜCKGETRETEN. — GUTSBESITZER KORDIK AN DIE SPITZE DER GENOSSENSCHAFT BERUFEN. — EIN JAHR »BEDENKZEIT« FÜR DIE NEUE LEITUNG. wurde mit schweren Verbrühungen ins Krankenhaus überführt. m. Jahreshauptversammlung der Bibelforscher. Die „Zeugen Jehovas" oder Bibel- j forscher iu Maribor sind im April v. I. bekanntlich ausgelöst «worden. Ihren Boinühun gen ist es aber gelungen, auf gesetzlichem Wege die Annullierung des Auflöfungs-dekrets zu erreichen. Wie bereits berichtet, hat der Staatsrat als letzte verwaltungs-gcrichtliche Instanz die Auflösung als gesetzlich, unbegründete Maßnahme aufgehoben, lind so hielt der Bibelforscherverein „Sve-tionik" am 19. d. M. seine 6. Jahreshauptversammlung ab, in welcher Obmann Gjuro Drainonja ausführlich über die Schritte berichtete, die gegen die Auflösungsmaßnahmen unternommen wurden. Am Schlüsse wurde de Neuwhl der Veveinsleitung vorgenommen. Zum Obmann wurde neuerdings Gjuro D2amonja gewühlt. Neu ist der Obmannstellvertreter Edmund Stropnik. Es wurden fast alle bisherigen Ausschußmitglieder wiedergewählt. m. Jugoslawischer Erfinderkongreß. Der Verband der jugoslawischen Erfinder halt am 8. August in Zagreb seine Jahrestagung ab. D>e Versammlung wird in den Ber-bandsräumen in der Palinotieeva ulica 78 in Zagreb um 9 Uhr vormittags stattfinden. m. Aus fiißstel Sulšič kehrt die erste Kin-dcrgruppe aus der dortigen FerialkoloiNe des Roten Kreuzes am 25. d. um halb 8 Uhr früh zurück. Die Angehörigen mögen die Kinder am Bahnhofe erwarten. m. Hygiencausstellung in der Festwoche. Den Ausstellungen der Mariborer Festwoche 'wird heuer auch eine HygieneaüZstellung angeschlossen werden, die uns in reichen Bildern und Moulagen verschiedene Erkrankungen, Krankheitserreger und -Prozesse u. dgl. zeigen wird. - Einschreibung in den Einjährigen Handelskurs Legat in Maribor wieder täglich von 10 bis 12 auch Sonntags in der Schul* tanzlei, Vrazova ulica 4. Eigenes Studenteninternat. 'Schulprogramm und Auskünfte kostenlos. 7757 m. Wem gehört das Fahrrad? Unterhalb t>er „Velika kavarna" wurde heute frühmorgens vorn Wachmann ein herrenloses Fahrrad angetroffen. Das Rad trügt die Evidenznummer 121619. m. Mäuse werden gesucht. Der Aquarium-verein benötigt 10 Stück Haus- oder Feldmäuse, wofür er 50 Para pro Stück Bezahlt. Abzugeben im Ausstellungsraum der Mariborer Festwoche. * Znaimcr Einlegegurken liefert Krempl, Radvanje. 77?1 in. Wetterbericht. Maribor, 21. Juli, 8 Uhr: Temperatur 22, Barometerstand 733, Windrichtung NO-SW, Niedcrschlag 0. m. Eine MEchproduktenausstellung wird die hiesige Filiale der Landwirtschaftsgesell-schaft während der heurigen Mariborer Fest-Woche organisieren. * Gasthaus Mandl. Prima Pekreer- und Ribisel-Wein. 7758 m. Auf den Schweinemarkt am 14. d. M- wurden 96 Stück zugeführt, wovon 50 verkauft wurden. Es kosteten 6—12 Wochen alte Jungschweine 60—130 Dinar pro Stück, Fleischschweine 6—6.50, Mastschweine 7— 7.50 und Zuchtschweine 5.75—6 Dinar pro Kilogramm. Aus fUui p. Professor Vodniks letzter Weg. Unter großer Anteilnahme wurde Montag nachmittags der so plötzlich verstorbene Professor des hiesigen Realgymnasiums und Leiter des Studentenheimes Hinko Vodnik zu Grabe geleitet. Den Trauerzug fei tete die Stadtkapelle ein, deren Vorsitzender der Verstorbene war. Unter den Trauergästen befanden sich auch zahlreiche Vertreter der Zivil- und Militärbehörden sowie verschiedene Korporationen und Vereinigungen. Am offenen Grabe ergriff zunächst Propst Greif das Wort, worauf Gymnasialdirektor Dr. Kovačič, Prof. 911 i č; ©okol* starosta Dr. šala m u n und Lehrer Štet! vom Verblichenen tiefempfundene Abschiedsworte sprachen. p. Der bunte Abend des SK. Ptuj, der am kommenden Samstag im Vereinshausgarten Die B a c li c r n d a li n g c u o s s e n-s c h a f t in Maribor hielt gestern abends im Hofsalon des Hotels »Novi svet« (Povodnih) ihre Jahreshauptversammlung ab, die der bisherige Obmann G. V a 1 j a k leitete. Der Vorsitzende verwies in seiner Eröffnungsansprache auf die jedenfalls betrübliche Tatsache, daß sich die Aussichten auf eine Verwirklichung der im Interesse des heimischen Fremdenverkehrs liegenden Bestrebungen der Bachernbahn genossenschaft im letzten Geschäftsjahr: eher verschlechtert als gebessert haben, j Es sei begreiflich, daß die ständige Ver-I zögerung der Genossenschaftspläne auch die Verminderung des Interesses der breiten Ocffentüchkeit zur Folge hat. Wie den Tätigkeitsberichten des Schrift führers S o r š a k zu entnehmen war, ver fügt die Bachernbahngenossenschaft gegenwärtig über ein Kapital von etwa 200.000 Dinar. Nachdem das vom Aufsichtsrat J a 5 in Vorschlag gebrachte Absolutorium einstim mig angenommen worden war, wurde zu , den Ersatzwahlen geschritten. Da der bisherige Präses G. V a 1 j a k we-; gen Arbeitsüberbürdung seine Stelle niedergelegt hatte, wurde Gutbesitzer Rittmeister i. P. Karl K o r d i k zum Obmann der Genossenschaft gewählt. Ferner wurden neugewählt: in den Verwaltungsausschuß Bezirkshauptmann Dr. šiška, šerec, Weixl, Kocbek, Tomšc und Kumperščak, in den Aufsichtsausschuß Jarc, Strauß, Skrabl, Vicel und Markovič. Nach den Ersatzwahlen ergriff Vizeobmann Povodnik das Wort, um dem scheidenden, aufopferungsvollen Präses IV a 1 j a k den Dank der Versammlung | auszusprechen. Ueber Antrag des Vor-i Standsmitgliedes Weixl wurde schließ-! lieh der Beschluß gefaßt, die neue Genossenschaftsleitung zu beauftragen, bis zur kommenden Generalversammlung die Möglichkeiten einer Verwirklichung der Genossenschaftspläne zu studieren, um dann, wenn notwendig, die Liquidierung der Genossenschaft in die Wege zu leiten m BESUCHET DIE dM' Vf. MARIBORER FESTWOCHE vom 51. Juli bis 8. August 1957 (50%-ige Fahrpreisermässigung auijugo-slavischen Eisenbahnen vom 29. Juli bis 10. August. - Ermässigter Sichtvermerk) GROSSE KULTUR- UND WIRTSCHAFTSREVUE! Industrie / Textil / Handel / Gewerbe / Landwirtschaftliche Ausstellung / Erste Phytopathoiogische Ausstellung / Weinproben /Geschichte / Kunst / Graphische Ausstellung/Fremdenverkehr/Moderevue A.quaristische Ausstellung / Kleintierzucht Kongresse / Internationales Tanzturnier Konzerte / Theatervorstellungen In Freien Sportveranstaltungen / Vergnügunspark im Ausstellungsgelände Das Mariborer Inselbad, das schönste Freibad Jugoslaviens . Fohorjegebirqe / Die gastfreundliche Stadt Maribor, das iuqoslavische Meran , . laden Sie zum Besuch ein!! tm-tUw______________________ Union-Tonkino. Der wunderschöne Großfilm »Die Mutter«. Ein Film von unvergeßlicher Schönheit, ein Hohelied der Mutterliebe. — Es folgt »Zirkus Saran« mit Pat und Patachon, Hans Moser und Leo Siezak. Einer der besten Pat- und Pa-tachon-Filme. Burg-Tonkino. Der größte Willy Bir-gel-Film »Verräter«. Ein Prachtfilm, der schon bei seiner Erstaufführung einen durchschlagenden Erfolg errang. Aus dem Getriebe der modernen Spionage. — Es folgt der amerikanische Qroßfilm »Gold aus Singapur« mit Clark Gable. Jean Marlow und Wallacc Beery in deut scher Fassung. Apothekei Nachtdienst Vom 17. bis 24. Juli verseilen die Sv. Areh-Apothek-e (Mag. Vidmar) am Haupt-platz sowie die Magdalenen-Apotheke (Mag. Savost) am Kralja Petra trg den Nachtdienst. retten Mitarbeiter sowie auch einige andere daran interessierte Persönlichkeiten gründeten Heuer die -Genossenschaft „Ccljcer Gewerbeausstellung G. m. b. .H.", eine Firma, die sich jedoch nmbenennen dürfte, weil nunmehr in der Leitung auch die Kaufmannschaft und die Industrie vertreten sind. Die neue Firmenbezeichnung dürfte wahrscheinlich „Eeljecr Ausstellung" lauten. Nach den Anmeldungen zu schließen, wir die Ausstellung auch Heuer gut beschickt sein und es werden alle Wirtschaftszweige- vertreten sein. Bisher sind 3000 Quadratmeter Ausstellungsraum schon besetzt; auf dem Gelän-ve wird auch ein Vergnügungsplatz unter« gebracht werden. c. Ei» Vetkehrsunkall trug sich aus der Staatsstraße in Škofja vas bei Celje zu. Eine Radfahrerin, die 10 Jahre alte Fabrik s arbeiterin Rosa Potočnik aus Gaberje, verunglückte durch Zusammenstoß ihres Fahrrades mit einem Kraftwagen und erlitt schwere Verletzungen an den Beinen, am Kopse und im Gesicht. Sie wurde ins Krankenhaus nach Celje gebracht. Ein’age der Mestna hranilnica in Maribor bis Din 300.000.— wird gekauft. Zahlen sofort bar zum Tageskurse oder v'ollen Wert in Monatsraten zu Din 20.000,— gegen Garantie. Angebote unter »Transaktion« an die Verwaltung des Blattes erbeten. 7773 Falsch verstanden. Kellnerin: „Ich habe Kalbs-Hirn, Schöps* leb et-, E sticht und Rindszunge". Arzt: „Erzählen Sie mir Ihre Leiden, wenn Sie zu mir in die Sprechstunde kommen und bringen Sie mir ein gekochtes Ei." SDBOaDHDBDBDaOBDKDBOaDHOaaB D SPORTKLUB PTUJ BUNTER ÜBEND Samstag, 24. Juli, 20 Uhr Vereinshausi arten stattfindet, weist ein überaus zugkräftiges Programm aus. lt. o. sind Kabarettpunkte, Gesang- und Mufikvorträge sowie Theaterauftritt vorgesehen, lleberdies Hai ein berühmter Komiker, der gegenwärtig seinen Urlaub in unserer Stadt verbringt, sein Mit wirken zugesichert. ES empfiehl: sich daher, die Plätze schon jetzt vormerken zu lassen. Ts c ha mb a Fi i wird durch Wasser nicht abgewaschen und gibt es kein Fehlgehen der Wirkung, da es von der Haut in kürzester Zeit aufgesogen wird. Generalrepräsentanz Drogerie Qregoric, Ljubljana, Prešernova ul. 5 Aus fefo c. Bergmamisbegräbnis. Aus Hrastu-k, 21. Juli, meldet man uns: Unter zahlreicher Beteiligung wurde heute vormittag in Dol bei Hrastnik der älteste Bergmann der Hrast-niker Kohlengewerkschaft Georg Z a v r a S e f zu Grabe getragen. ZavraZek wurde im Jahre 1850 in Alt-Hraftnik als Sohn eines Bauern geboren. Er war ob seiner stillen, freundlichen Art bei jung und alt beliebt, ein schlichter Bergmann, von dem es in einem BolkSliede heißt: „Und schließt ihm der Tod dann die Augen einst zu, vertauscht er sein Dasein mit der erwogen Ruh'. Dann nimmt ihn das Grab in dem Friedhose auf, der Herrgott spricht: „Bergmann, fahr aufwärts, Glück auf"!" e. Die „Trifailer Nachtigall", ein Kinderchor aus dem Jndustrieort Trbovlje, feiert in diesen Tagen seinen 5jährigen Bestand. Ueber den Chor schreibt Helfried P. Schar-fenau in einer Kritik: „Die kleinen Sänger aus Trbovlje erinnern in ihrer Kunst an die Wiener Sängerknaben. Freilich ist nie „Trifailer Nachtigall" ein gemischter Chor, ja die Mädchen sind sogar in der Mehrheit. Die jungen Sänger und Sängerinnen zeigen erstaunliche Disziplin, reizenden Wohllaut der Stimmen, sorgsame dynamische Schattierung u. eine rhytmische Genauigkeit, die nicht allen Erwachsenen eigen ist. Besonderen Eindruck machen die Pianissimi voll duf tiger Zartheit. Der Dirigent der „Trifailer Nachtigall" Lehrer August Šuligoj hatte wohl rechte Mühe, seinen Chor auf so stattliche Höhe zu bringen". Nun, seine Mühe und Arbeit hat entsprechenden Beifall ge- □ ZDSSDBDBOBDSDBüaDSID&DBQBDEDB künden. Eine Broschüre, zusammengestellt von Lehrer Drago Supančič, gibt einen Ueberblick über die bisherige fünfjährige Ar beit und über die weiteren Ziele dieseZ Kinderchores. c. Agentenplage und Preiswucher. In letzter Zeit erschienen in unserer Gegend mehrere Vertreter einer Zagreber Firma und schwatzten unseren ohnehin so armen Bauern Kraftfuttermittel zu „Minoestprei-sen" auf. Leider ließen sich viele Bauern, wie man hört auch anderswo tut weiten Sanntal, von ihnen hineinlegen und übernahmen von ihnen beispielsweise norwegisches Fischmehl und Futterkalk, die sie um 100 bis 500 Prozent teurer bezahlten, als sie die landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbände atigeben. Leider sind unsere Bauern wohl selbst daran schuld, wenn sie immer wieder hineingelegt werden und den Warnungen ihrer Berufskörperschaften vor Agenten und Hausierern kein Gehör schenken. Es wäre sehr zu wünschen, wenn die Behörden in diesem besonders krassen Fall von Beschwindlung schwer arbeitender Landsleute durch landfremde Elemente eingreisen und die betrogenen Bauern in Schutz nehmen und außerdem dafür Sorge tragen würden, daß solchem unerhörten Wucher in Hinkunft das Handwerk gelegt wird. c. Sanntaler Hopsen. Aus Zatcc im Sann tal, 18. Juli, meldet man uns: Auch in den letzten vierzehn Tagen war das Wetter sehr unbeständig; neben sonnigheißen Tagen gab es häufig Niederschläge, die wieder merkliche Temperaturrückgänge mit sich brachten. Wenn auch die Witterung für die Entwicklung ver Pflanzen nicht immer günstig war, so ist doch zumeist eine Besserung des Pflan-zenstandeS wahrzunehnien. Die Pflanzen stehen durchwegs in voller Blüte und sind fast ausnahmslos gesund. Nur stellenweise macht sich von unten herauf ein leichtes Ver gilben der Blätter bemerkbar, was auf die übermäßige Bodenfeuchtigkeit und auf Vege-tationsstörungeu, hervorgerufen durch die Witterungsverhältnisse, zurückzuführen ist. Nach einer eingehenden Besichtigung aller Lagen unseres Anbaugebietes kann heute schon sestgestelll werden, daß die zu erwartende Erntemenge gegen die des Vorjahres unbedingt Zurückbleiben wind. Der gesunde Pflanzenstand, das eifrige vorbeugende Bespritzen und die sorgfältige Behandlung der Anlagen aber lassen hinsichtlich der Beschaffenheit der heurigen Erzeugnisse auf die besten Erfolge schließen. c. Nur noch zehn Tage sind ez bis zur Eröffnung der großen Handels-, Gewerbe-und Jndustrieschau in Celje, die vom 1. bis zum 15. August geöffnet sein wird. Diese Ausstellung soll die Gewerbeschau des Jahres 1935 weit übertreffen. Im Jahre 1935 veranstaltete der damals neugvgründete Ver ein der jugoslawischen Gewerbetreibenden in Celje eine Goivevbeausstellung, die außergewöhnlich gut gelang und auch entsprechend gut obschnitt. Ein Teil der damaligen di- MuAsdartMkki RmidßtltM WW fvW PIp VjJ Nachfragen aus dem Auslande AUSLANDINTERESSE FÜR JUGOSLAWISCHE PRODUKTE Das Exportförderungsinstitut des Hac-delsmiuisteriums erhielt wieder eine Reihe von Nachfragen aus dem Ausland, die die Wareneinfuhr aus Jugoslawien zum Gegenstände haben. Das Institut sammelt diese Anfragen auf Grund von Anfragen, die ihm aus dem Ausland zukommen. Die inländischen Exporteure werden ersucht, dem Exportförderungsinstitut mit der Anfrage gleichzeitig konkrete, nach Möglichkeit bemusterte Angebote samt den nötigen Lieferungsbedingungen einzusenden, wobei die Nummer der hier angeführten Anfrage zu vermerken ist. Das Institut ist oft schon auf Grund dieser Angaben imstande, dem Interessenten mitzuteilen, ob sein Angebot Aussicht auf Erfolg besitzt. Auf Grund der günstigen Offerte wird dann der Exporteur mit dem ausländischen Interessenten in Verbindung gebracht. Bei der Mitteilung der Adressen übernimmt die Anstalt keine Gewähr für die Bonität des ausländischen Interessenten. Falls die interessierte Firma neue Möglichkeiten für die Placierung ihrer Waren im Auslande wünscht, wird das Angebot in einem besonderen Bulletin veröffentlicht, das ausländischen Interessenten unentgeltlich zugestellt wird. Bodenprodukte: 744 Livorno: Dörrgemüse (Bohnen). — 745 Ri ckmans worth (Herdfordshire— England): Soja-Bohnen. — 746 Brüssel: Kleie. — 747 Oslo1: Viehfuttermehl. Forst- und Holzindustrie. 738 Denguiu, Dep. Basses-Pyrenees (Frankreich): Verschiedene Holzwaren (Holzschachteln in verschiedenen Formen. Zigarettenspitze, Ziergegenstände usw.). — 738 Wien: Nußholz, astfrei in der Stärke von' 2 cm aufwärts und Länge 1.20 m aufwärts, roh-ungedämpft, gedämpft ungetrocknet und gedämpft getrocknet. — 740 Mailand: Tannen-, Lärchen- und Fichtenholz unverarbeitet oder zu Brettern und Balken verarbeitet. — 741 Berlin-Wilmersdorf: Vertreterfirma sucht für dortige Interessenten Rund- u. Schnittholz von Eiche, Buche, Kiefer und Fichte. — 742 Wien: Nußrundholz. — 743 Valetta: Holzkisten 40.000 Stück im Ausmaße von 36 mal 48 mal 25 cm. Obstbau: 748 Hamburg: Himmbeerfruchtfleisch. — 749 Duisburg (Deutschland): Wein zur Branntwein- und Essigerzeugung. — 750 Berlin: Aepfel, Fruchtfleisch (von Himmbeeren, Erdbeeren und Marillen). Vieh- und Geflügelzucht. 751 Amsterdam: Wolle. — 752 Berlin: Lebendes und geschlachtetes Federvieh. — 753 Prag: Tierhaare. Industrieartikel: 754 Haifa: Seilerwaren aus Hanf und Lein. — 755 Hilversum: (Holland): Hüte. — 756 Amsterdam: Shawis. — 757 Prag: Bürsten und Pinsel. — 758 Mailand: Leim und Gelatine. — 759 Prag: Ferrosilicium. Verschiedenes; 760 Genf: Vertreter für verschiedene Artikel empfiehlt sich. — 761 Mailand: Leinöl, Rinder- und Kalbsunschlitt, Azeton, Parafin, Lanolin, pulverisiertes Blei. — 762 Algier: Vertreterfirma sucht mit jugoslawischen Ausfuhrhändlern in Email gesclnrr Porzellan, Glaswaren, landwirt- Jahr 1938 vorgesehen. Ihr Zweck ist, den S u le- , e^1 ’ S.e rwa~ Farmern zu ihrer Selbständigkeit zurück hauptsächlich die Natur mit ihren Vernichtungsschlägen selbst besorgt. In der Gegenwart sieht sich daher die landwirt schaftliche Lage vielfach besser an und die hohe Aktivität der industriellen Beschäftigung läßt sogar eine Steigerung der Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen auch in der nächsten Zeit noch erwarten. Das landwirtschaftliche Einkommen ist von seinem Tiefstand 1933 bis zum Jahr 1936 um etwa 60 Prozent gestiegen und auch sein Anteil am Volkseinkommen nimmt seit 1934 lang sam zu. Auf die Dauer aber haben fundamentale Mißstände noch keine Lösung gefunden. Handelt es sich doch darum, die typischen Fehler der amerikanischen Landwirtschaftstechnik allmählich auszu merzen, so vor allem d. Raubbau am Boden durch die übertrieben angewandte Spezialisierung der Erzeugung in der Form der Monokultur, der ununterbrochenen Beanspruchung des Bodens durch ein und dasselbe Produkt; darüber hinaus die Gefahren der Ueberproduktion zur verringern durch Anbaubeschränkung und Ernteversicherung. Gerade die se Aufgabe bietet teilweise die größten Schwierigkeiten. Der Neuartigkeit wegen sei daher auf den Plan der Weizenernteversicherung eingegangen, die vielleicht den interessantesten Teil des neueren landwirtschaftlichen Programms darstellt. Ihre Inangriffnahme ist ursprünglich für das schlechten Erntejahren die Freigabe entsprechend größerer Weizenvorräte. Die Versicherungsverwaltung wäre allerdings auf die im Rahmen der Versicherung nötigen An- und Verkäufe beschränkt und könnte willkürlich handeln oder den Preis zu beeinflussen versuchen. Die Weizenversicherung ist als Ergänzung des landwirtschaftlichen Konsolidierungsprogramms gedacht. Andere, auf die Bodenverbesserung und Anbaukontrolle gerichtete Maßnahmen lassen sich durch sie nicht ersetzen. Da sie außerdem nur Ernteverlusten, nicht Ernteschwankungen überhaupt Rechnung tragen kann, so würde trotz des mildernden Einflusses die wechselnde Höhe der Gesamternten auch künftig noch Preis- und Einkommenschwankungen verursachen. Aber der einzelne Weizenfarmer würde gegen die empfindlichsten Ernteverluste geschützt sein. 4us trtiet Wdt r-sn, Hanfsäcken, Seife, Dörrgemüse usw Verbindung. — 1 Jena: Firma sucht Verbindung mit Interessenten (Einfuhrhändlern) für Seehundfelle (phoca vitulina). — 2 Hamburg: Firma interessiert sich für jugoslawische Einfuhrhändler in folgenden Waren: Glas-, Kristall- und Porzellanware, Rasiergarnituren mit Spiegel, Puderdosen, Zigarettenetuis, Radioapparate, Solingerwaren (Rasiermesesr, Eßbesteck, Scheren usw.). — 3 Rom: Firma sucht Verbindung mit jugoslawischen Einfuhrhändlern in pharmazeutischen Artikeln. — 4 Boston (Massach-USA): Firma interessiert sich für jugoslawische Spielwaren Einfuhr-Händler. — 5 Genf: Firma möchte nach Jugoslawien Sportartikel (für Tennis) einführen und sucht Verbindung mit Interessenten; Die Zusammenarbeit des englischen und französischen Kapitals in Jugoslawien B e o g r a d, 20. Juli. Die neugegründete englische Gesellschaft Beshina Gold Mines Ltd. (mit dem Sitze in London und dem Gesellschaftskapital von 200.000 Pfund) hat zwei Verträge mit der französischen Gesellschaft Mines de Bor und drei Verträge mit der Gesellschaft Mines de Zletovo abgeschlossen. Alle diese Verträge beziehen sich auf die gemeinschaftliche Goldexploitation in der Umgebung von Zletovo, woselbst ausgiebige goldtragende Adern gefunden wor den sind. Die intensive Goldexploitation auf diesen Gebieten wird erst im nächsten Jahre beginnen. Die englische Gesellschaft Beshina Mines Ltd. hat darüber hinaus noch einige goldreiche Terrains gepachtet und hat die Absicht, ihre Tätigkeit in Jugoslawien in möglichst breitem Ausmaße zu entwik-ke!n. L' j u b 1 j a n a, 20. Juli. Devisen: Berlin 1748.53 bis 1762.41, Zürich 996.45 bis 1003.52, London 216.11 bis 218.16, New-york 4318.51 bis 4354.82, Paris 163.27 bis 164.71, Prag 151.64 bis 152.74, Triest 228.20 bis 231.28; österr. Schilling 8.53, deutsche Clearingschecks 12.67. Zagreb, 20. Juli. Staatswerte: Kriegs schaden 407.50—480, 4% Agrar 50—51, 6c/i dahn. Agrar 75, 7°/o Stabilisationsanleihe 87, 7% Investitionsanleihe 90—91, 7% Blair 86. 8% Blair 96—96.50: Nationalbank 7150. Die amerikanische Landwirtschaftspolitik Seit den letzten Jahren der Hoover-Regierung ist man sich in den Vereinigten Staaten darüber klar, daß die Landwirtschaft als Krisenfaktor einen besonderen Rang einnimmt. Es besteht kein Zweifel, daß der Preissturz der landwirt schaffliehen Produkte in den Jahren 1930 bis 1932, als selbst der Hooversche Stützungsversuch fehlschlug, sowie die stark verminderte Kaufkraft der Landwirtschaft ihren Teil zur Beschleunigung und Vertiefung der Krise beigetragen haben. In dieser Ueberzeugung hat dann die Roosevelt,Regierung seit ihrem Antritt im Frühjahr 1933 ihre Politik besonders den landwirtschaftlichen Verhältnissen zugewandt. Die Landwirtschaftspolitik Roosevelts hat damit begonnen, die Farmer mit direkten Zahlungen zu unterstützen, um so weit als möglich die unmittelbare Not zu lindern; sie hat zusammen mit den landwirtschaftlichen Sonderbanken rund drei Milliarden Dollar Kredite vermittelt, sie hat 1933 zur Verringerung des Schweine angeb ots und zur Hebung des Schweinefleischpreises fast 8 Millionen Ferkel schlachten lassen, sie ließ später zur Beseitigung des Ueberangebotes durch die eigens gegründete Commodity Credit Corporation große Mengen Baumwolle ankaufen, sie veranlaßte 1936 sogar die Umpfliigung von 10 Millionen Acres (25 Prozent der Fläche) des Baumwollanbaus und entsprechende Entschädigungen der Ea-mrer. da sonst die Ernte wahr schebhich einen Rekordstand erreich zuverhelfen, vor allem aber ihre individuellen Absatzmöglichkeiten zu erhalten. Hervorgerufen hauptsächlich durch den zunehmenden Unsicherheitsfaktor der Erntegröße, ist sie in ihrem Wesen zunächst eine Erntemengenversicherung, nicht eine Einkommenversicherung. Der neue Plan soll die hohen Kosten der Regierung für die Unterstützung der Farmer verringern helfen, er soll dazu beitragen, daß der Hauptteil der früher aus Ernte- und Preisverlusten entstehenden Lasten teils vermieden, teils in einer trag baren Weise auf die Farmer überwälzt wird. Davon abgesehen, erwartet man sich eine Verringerung der Ungleichmäßigkeit des jährlichen Weizenangebots. Es ist gedacht, die Leitung der Versicherung dem Landwirtschaftsministerium zu übertragen, während die Regierung in Anbetracht der Verringerung landwirtschaftlicher Unterstützungen für die Verxvaltungs- und Getreidelagerkosten aufzukommen hätte. Die Farmer lie fern bestimmte Prämien in Form von Weizen oder, sofern aus Transportgründen günstiger, in Geld an die bezirkswei se verteilten Lagerstellen (Silos) ab, wel che mit der Zentralverwaltung in Verbin dung stehen. Die Prämie wird bestimmt auf Grund der Durohsclmittveriuste der einzelnen Farmer in einem festgesetzten vergangenen Zeitraum von sechs Jahren ; zur Ausschaltung zu starker individueller Abweichungen wird diese Errechnung verfeinert durch die Berücksichtigung des durchschnittlichen Ernteverlustes des Bezirkes, in welchem der einzelne Farmer wohnt. Zu letzterem Zweck wurde das gesamte Getreidegebiet aufgeteilt, um somit die in ihrer Ver lustintensität sehr unterschiedlichen Bezirke abzugrenzen. Erst die halbierte Summe beider Ergebnisse ergibt die genaue Prämie oder Quote seiner Ernte, die der einzelne Farmer an die entsprechende Ablieferungsstelle schickt, solange er über den gegen Verlust versicherten Teil (Vorschlag 75 Prozent der Durch schnittsernte von sechs Jahren) hinaus erntet. Die Abstufung der Prämien berücksichtigt sowohl die Qualität der Böden als auch die Leistung der Farmer. Die Entschädigung dagegen wäre gleich der Höhe des Verlustes am versicherten Teil der Ernte. Jedoch wurde vorgeschla gen, daß die Farmer in guten Jahren autih höhere Prämien (bis zu fünf Jahres Prämien) auf einmal im voraus abliefern sollten, weil hiedurch das Ueberangebot c .was- verringert würde. Eine umgekehr Mehr Farben ins Straßenbild Die Amerikaner sind dafür berühmt, daß sie alles und jedes in ein System zu bringen versuchen. Glückt es dabei, das Wort »psychologisch« irgendwie unterzubringen, ist die Freude groß, denn Psychologie ist der große Angelhaken aller amerikanischen Beeinflussung und Werbung. Es werden sogar systematische Untersuchungen über den Einfluß von Licht und Farben auf die Stimmung des Menschen angestellt, weil sich aüs einer fröhlichen oder traurigen Stimmung geschäftlich gesehen vermehrte oder verminderte Kaufkraft ergeben soll. Ob das alles so zutrifft, brauchen,- wir gottlob nicht zu untersuchen, vor allein brauchen wir es auch nicht über uns ergehen zu lassen. Aber die Geschichte mit den Farben hat dem Ausschuß für die große Ausstellung in San Francisco im Jahre 1939, die den Namen »Goldenes Tor« führen soll, zu denken gegeben. Die schönste Aussstellung erfüllt nicht ihren Zweck, wenn nicht von vornherein alle die Menschen, die für den Besuch in Betracht kommen, angeregt werden, auch wirklich nach der Austeilung zu gehen. Wie macht man das nun? Die Mitglieder des Ausschusses haben die psychologischen Lehrbücher gewälzt und sind zu dem verblüffenden Ergebnis gekommen, daß bunte Bürgersteige für den Besuch der Ausstellung bestimmt von Nützen sein werden. Da im besonderen die rote Farbe die Menschen anregt, soll vor allem Rot auf den Bürgersteigen und im Straßenpflaster verwendet werden. Auch andere Farben aufkratzender Natur sollen nicht ausgeschlossen sein, denn, so argumentiert .man, wenn die Fußgänger und Wagenfahrer fortgesetzt von bunten, das Auge angenehm berührenden Farben umgeben sind, muß ihre Aufmerksamkeit geweckt und ihre gute Stimmung angeregt werden. Wär es anders, würden sich die Männer ja nicht in einem fort nach den. in bunte Farben gekleideten Frauen umsehen. Ist nun aber erst eine angeregte Grundstimmung geschaffen, ist der psychologische Weg zur Fröhlichkeit nicht mehr allzu weit. Dann aber gibt man auch gern etwas aus und in diesem Stadium ist der Grad der Bereitwilligkeit, auch die Ausstellung zu besuchen, erreicht. Man wird mit Recht gespannt sein dürfen, ob diese Farbenpsychologie auf dem Straßenpflaster in den Kassenrapporten der Ausstellung irgendwie in Erscheinung treten wird. Abgesehen von diesem besonderen Fall ist der Vorschlag, mehr Farbe auf die Straße zu bringen, gar nicht so uneben. Das einheitliche Grau oder verwaschene Gelb der Häuserfronten in den Großstädten regt gewiß die Stimmung nicht an. Anders ist es schon an den Abenden, wenn die Leuchtreklamen aufglühen. und mit ihrem bunten Farbenspiel den Straßen ein eigenartiges Antlitz verleihen. Aus der gleichen Erkenntnis heraus, die Eintönigkeit des Straßenbii-des überwinden zu müssen, hat- man bereits vor einigen Jahren den Versuch gemacht, durch bunte Bemalung der hätte. Die Hebung der .üetreide-preise hat te positive Wirkung hätte dann nuHäuseriassaden mehr Leben hervorzu- zaubern. Man ist allerdings davon wieder abgekommen, übrigens weniger aus Gründen der Bemalung an sich, sondern vielmehr aus der Tatsache, daß in einigen Städten die Häuserbemaler sich in den wildesten Farbphantasien ergingen und infolgedessen ihre Kunstprodukte mehr abschreckters als anlockten. Immerhin wäre die Frage der Erwägung wert, ob man. allerdings ohne die amerikanische Psychologie anzuwenden, nicht auch bei uns helle und fröhliche Farben im Straßenbild verwertet. Unmöglich ist die Lösung des Problems bestimmt nicht. jUutto-iteegteiMH Die Stadt i von Saba Interessante FunöergebnZsse des Grafen Byron öe prorok in Güdarabien Donnerstag, 22. Juli. Ljubljana, 12 Schallpl. 19 Nachr., Natto-ualvortrag. 20.10 Richtig jlcmcnijch. 20.30 Konzert aus Dobrna. — Beograd, 18 Schalt platten. 19.30 Nationalvortrag. 20 Konzert. — Prag, 16.10 Funkorchester. 18.05 Deutsche Sendung. 19.10 Bunte Stunde. 21 Sin-foniekonzcrt. — Zürich, 18.30 Kinderlieber. 19.30 Heine-Vortrag. 20.35 Lustspiel. — Budapest, 19.35 Salonorchester. 21 Zigeunerkapelle. — Wien, 7.10 Schallpl. 10.50 Bauernmusit. 12 Mittagskonzert. 10.05 Klas fische Klaviermusik. 17.30 Orientalische Lieder. 19.25 Militärkonzcrk. 20.40 Gesang und Tanz. - Berlin, 18 Aus Opern. 19.20 Zur Unterhaltung. 20.10 Tanzabend. -- Breslau 18 Rubens-Stunde. 19 Musik alter Meister. 20 Bergarbeiter musizieren. — Leipzig, 18 Turmbauten alter Gotik. 19.10 Militärkon-zert. 21.15 Hörspiel. — München, 17.15 Konzert. 19 Bunter Reigen. 21.10 Virtuose Biolinmusik. — Paris, 18 Orgelkonzert. 20 Schallpl. 20.30 „Fedora", Drama. — London, 18 Funkorchester. 19.30 Schlagcrlicdcr. 21 Lustspiel. Mailand, 19 Konzert. 21 LuWpiel. Rom, 19 Konzert. 2t „Dornröschen", Oper von RckspiM. Wörtlich. Herr Pimpernell betritt, fein Hütchen lösend, einen Blumenladen. „Ich möchte eine Rose, die Französisch kann." „Wie bitte?" fragt maßlos erstaunt die Verkäuferin. „Eine Rose, die Französisch« kann." „Bedaure — wie meinen -Sie das?" „Aber Fräulein, Sie haben doch an der Ladentür ein Schild: Laßt Blumen sprechen!" Der anglo-amerikanische Entdecker Graf Byron de P r o r o k hat nach der Rückkehr von seiner 17. Arabien-Expedition auf Grund einer Reihe von Funden versichert, die Stadt der Königin von Saba entdeckt zu haben. Die Geschichte von der Königin von Saba, die den König Salomo in Jerusalem aufgesucht, durch ihre Rätselfragen den König auf die Probe gestellt und, da er sie bestand, reich beschenkt haben soll, hat seit vielen Jahrhunderten die Phantasie beschäftigt. Die äthiopische Legende hat den aus ihrer Verbindung hervorgegangenen Sohn zum Stammvater der abes sinischen Dynastie gemacht. Im 12. Jahrhundert erscheint sie in anderer Gestalt in einer neuen Sage. In unserer Zeit ist sie zur Trägerin von Opern gemacht worden. Die Archäologen einer Reihe europäischen Länder haben nach handgreiflicheren Zeugnissen geforscht, als sic die schriftlichen und mündlichen Ueberliefer-ungen darstellen. Vielfach wurde die Königin von Saba mit dem sagenhaften Lande Ophir verquickt, das nach dem einen im südlichen Arabien, nach den anderen in Indien oder in Südafrika liegen sollte. Gefunden hat cs bislang noch niemand, vielleicht geben aber doch die Forschungs ergebnisse des Grafen Byron de Prorok eine Handhabe für neue Forschungen. Die Expedition verließ im vergangenen Dezember Marseille. Graf Byron hatte es sich von vornherein zur Aufgabe gemacht, die legendäre Hauptstadt der Königin von Saba aufzufinden. Da die Sabäer im Altertum in den südarabischen Gegenden wohnten, die heute im Königreich Jemen zusammengefaßt sind, führte er seine Exoedition acht Monate hindurch entlang der alten Karawanenstraße, die aus dem Reich der Sabäer nach Jerusalem führt. Graf Byron hatte Glück, denn nach ausserordentlichen Anstrengungen und vielen Schwierigkeiten entdeckte er zwischen dem Roten Meer und dem Persi- | sehen Golf Hunderte von Meilen von der heutigen Zivilisation entfernt von Sand , verschüttete Stadtüberreste. Er- ist der Ueberzeugung, daß er die Stadt der Königin von Saba gefunden hat und beruft sich dafür auf Inschriften und Anzeichen eines außerordentlichen Wohlstandes. Große Dämme lassen erkennen, daß im südlichen Arabien früher ein ausgedehntes Bewässerungssystem bestanden haben muß, mit dessen Hilfe die dort lebenden Menschen ihre Lebens- und Ernährungsgrundlage fanden. Das Wasser, das geschickt über das ganze Land verteilt wurde, kam aus den Gebirgen von Jemen. Als dann in den Kämpfen des ersten Jahrhunderts nach Christus die Wälle zerstört wurden, verschwand die Vegetation und das Land wurde zur Wüste. Gegenwärtig ist Südarabien in einer Ausdehnung von 14.000 Quadratmcilen eine einzige Sandwüste, in der kein Mensch leben kann. Die Expedition ist auf Ueberreste von Goldminen und Edelsteinfundstätten gestoßen. Auch hat sie eine Reihe von wertvollen Funden aus dem Wüstensand geborgen. Sie bestehen aus Goldschmuck, Elfenbeinschnitzereien, Menschcnschädcln aus der Steinzeit, Emaillearbeiten, einer Alabasterstatue, die nach der Ansicht Byrons die Königin darstellen soll, und vielen Gebrauchsgegenständen. Diese archäologischen Funde sollen in Paris, London und Newyork in Verbindung mit einem Film ausgestellt werden. Im September will Graf Byron mit einer neuen Expedition, der 18., die er bereits mitmacht, nach Südarabien ziehen, um weitere Forschungen anzustellen. @D8DBDBDHOHaBinBDHDBDaOeOlBDn □ □ ■DBDWDBDBaHDHnenBDHDBÜKCDBD» „Eoncordm" in Maribor Am kommenden Sonntag wird man auf, dem „Rapid"-Sportplatz nach langen Iah- i reu wieder einmal die bekannte Fußball- j Mannschaft der Zagreber „C o n c o r >d i a" j begrüßen können. Die Gäste, die nach wie vor zu den populärsten Fußballcnsembles: Zagrebs gehören, treffen in einem. Freund-' schaftsspiel mil „R a p i d" zusammen. von 150 Meter auf. Den Sieg trug K j b-I a x in 1:42 davon, worauf M a l i in 1:47 und Taler in 1:48 folgten. Alle drei gehören dem Touristenklub „Skala" in Jesenice an. An fünfter Stelle folgte der auch am Bachern bekannte H e rle aus (Seife und Fünfter wurde Koren aus Javornik. Das „letz-e" ©firennen Auf der Hochalm „Za Atom" in der Mar-luljek-Gvuppe kam am Sonntag ein Slalomlaus zur Austragung, der noch einmal alle Skimatadore am Start vereinigte. Allerdings «rar das Wetter wenig einladend, sv-daß viele Angemoldete lieber zu Hause blieben. Die Strecke, die Staatsmeister Eyrill Praček selbst trassierte, wies bei einer Lance von 400 Meter (Liren Höhenunterschied Zedtkiscke Mtutästk» Aohlensäure löscht Glühlampe Die neue Bergwerkleuchte mit KohlensäureZstlung Schlagende Wetter sind der größte Feind des Bergmannes. Ein kleiner Funke, ja eine kleine Glimmstelle bringen sie zur Entzündung und mit unvorstellbarer Gewalt verrichten sie dann ihr Zerstörungswerk, dem im Laufe der Bergbaugeschichte schon ungezählte Menschenleben und Werte zum Opfer gefallen sind. Unermüdlich war die Technik tätig, für alle in Gruben benötigten Einrichtungen, Maschinen und Apparate Sicherheits Vorrichtungen zu schaffen, die eine Entzündung schlagender Wetter unmöglich machen sollten. In hohem Masse ist ihr dies auch gelungen, doch bleibt immer noch manches zu tun. So waren z. B. auch die Beleuchtungsanlagen in den Gru ben noch stärker zu sichern als bisher. Eine zerschlagene brennende Glühlampe konnte leicht einmal ein schlagendes Wet ter zur Entzündung bringen. Jetzt ist auch dem Markt eine neue Bergwcrksleuchte erschienen, die von Siemens-Schuckert entwickelt worden ist. Sie besitzt zwischen Schutzglas u. Glühlampe eine Kohlensäurefüllung, die den Zutritt entzündlicher Gase verhindert. Eine weitere Schutzvorrichtung bei dieser Leuchte besteht darin, daß sich die Lampe beim Entweichen der Kohlensäurefüllung automatisch durch einen Membranschalter abschaltet. Das Fehlen der Sicherheitseinrichtung macht sich also sofort bemerkbar und die Grubenaufsicht kann sofort die Lichtquelle wieder in Ordnung bringen lassen. Der Davis-Gup geht nach Amerika Der drille Kampftag des Jnterzonenstnals des Davis-des Davis-Cup zwischen USA und Deutschland nahm einen sensationellen Verlauf, da die Frage des Siegers fast bis zum letzten Ball unentschieden schien. Zunächst schlug Henkel in einem energisch geführten Kampf den Amerikaner Grant mit 7:5, 2:6, 6:3, 6:4, womit er den Eiuskand von 2:2 erzielte. Die Entscheidung brachte dann die abermalige Begegnung zwischen Budg e und Gramm. Gramm legte energisch los, gewann Die beiden ersten Sätze und riß für kurze Zeit die Führung auch im dritten '©atz an sich. Aber der Amerikaner holte schließlich doch auf und behauptete sich auch im vierten Satz. Im entscheidenden fünften Sek kam es zu einem dramatischen Endkampf, aus dem schließlich Budge nur knapp mit 6:8, 5:7, 6:4, 6:2, 8:6 als Sieger hervorging. Wimbledon stand gestern ganz im Zeichen des Davis-Cup und schon jetzt werden die Vorbereitungen für die Herans-forderungsrunüe getroffen, in der England und USA zusammentresfen werben. Es besteht aber wenig Hoffnung, die Entführ ing dieser höchsten Tennistrophäe nach Amerika verhindern zu töNuen. : SK. Rapid. Donnerstag, den 22. d. um 18 Uhr haben sich am Sportplatz zuverlässig einzufinden: Zelzer, Gustl, FuLkar, Djchmv ner, File, Jaki, Ladi, Hervy, Walker, Ernsti. Wevbnigg, Petak und BarloviL. : Weltmeisterschaften im Fechten in Paris. Die bisherigen Europameisterschaften >cr Fechter sind urch die Weltmeisterschaften abgelöst worden, die zum ersten Male ln der Zeit vom 19. bis 30. Juli in Paris ausgetragen 'werden. Bon 23 Staaten wurden insgesamt 43 Mlannschafts- und 264 Einzel-nreldungen abgegeben. : Reue Weltrekorde Salmbiens. Der finnische Läufer Salminen hat in Kohola zwei neue Weltbestleistungen erzielt. Er lief zehn Kilometer in 30 Minuten 5 Sekunden und unterbot damit den im Jahve 1924 von seinem Landsmann Nurmi mit 30:06.2 aufgestellten Weltrekord. Aber auch ein zweiter Weltreord Nurmis mußte daran glauben; Salminen legte nämlich die Strecke von sechs englischen Meilen >it 29:08.3 zurück, während bisher der Weltreord auf 29:30.4 stand. Diesen Rekord hatte Nurmi im Jahre 1930 geschaffen und der Engländer Eaton hatte im Jahre 1936 in Birmingham ganz genau dieselbe Leistung erreicht IE DREI MUSKETIERE rs mmm '^0^' ~ • -,A v .w- ^eeseüiedenes NIVEA CREME Rasieren Din. 2.— Haar-schneiden Din. 4,— Besuchet billigen Friseur Meljska c. 9. 6602 Haut- ODER Gesundes Fabriksunterneh-men sucht per sofort ernsten stillen Teilinhaber mit Kapital von 150—200-000 Din behufs Erweiterung. Kapitalsicher-stellung, große Rentabilität. Schriftliche Offerte unter »Konjunktur« an die Verw. 7749 OL Französische Schnitte nach Maß, nach jedem Modell, promtest, garantiert tadellos nur bei »Luna«, novi Glavni trg 24. 7760 WANZEN und sonstiges Ungeziefer vernichtet verläßlich die Des insektionsabteilung der Stadt betriebe. Maribor, Orožnova ul. 2-1. Diskretion und Erfolg verbürgt! 2398 Neueste Mieder ohne Gummi und Fischbein, auch Büstenhalter, nach Maß in allen Qualitäten bei »Luna«, novi Glavni trg 24. 7761 žit U£titii£tßU Wohnungen. Zimmer, Küche, Zubehör, 350, 400. zwei Zimmer, Küche 500 Din. Maribor, Smetanova 54. Gasthaus 7714 Fehlgeschlagene Vläne Dann sali der General Mordaunt mit einem scharfen Blick an: »Aber sagen Sie mir: wo standen Sie eigentlich, als der König hingerichtet wurde?« Einen Augenblick dachte Mordaunt darüber nach, ob Cromwell nicht doch Bescheid über sein ganzes Tun wüßte. Daun aber antwortete er kaltblütig: Ich hatte einen recht guten Platz, von dem aus ich alles sehen und hören konnte.« »Wissen Sie vielleicht, wer der Mann war, der die Stelle des Henkers übernahm?« »Ich denke mir, es war ein Edelmann, dem großes Unrecht zugefügt worden war, und der meinte, daß ihm die Rache aus der Hand genommen werden sollte. Jedenfalls besorgte er sein Geschäft gut! Ein einziger Schlag genügte!« Gewiß, es steht mir nicht zu. zu urteilen Mir kann es gleich sein. Ich kenne den Mann nicht und will auch nicht wissen, wer es war. Weil der König rechmäßig verurteilt war, war es nicht ein bestimmter Mann, son dem ein bestimmtes Richtbeil, das ihn in die Ewigkeit beförderte.« Mordaunt sah ein wenig verblüfft aus und wagte zu sagen: »Und doch wäre der König ohne diesen Mann jetzt in Freiheit gewesen.« »Nein, ich hatte meine Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Das Schiff das Karl Stuart über die See tragen sollte, hatte fünf Tonnen Pulver in seinem Laderaum und die Besatzung bestand aus meinen Leuten . . Sie verstehen vielleicht?« Modaunt nickte, und der General fuhr fort: > Wäre alles nach meinem Plan gegangen, hätte man in einigen Tagen gesagt, daß der König von .der Strafe des Himmels getroffen worden sei, — wir wären dann nur seine Richter, nicht aber auch seine Henker gewesen!« Der General erhob sich und nahm seinen Mantel. »Jetzt wurde das Schiff überflüssig; wenn Sie es aber zu ihren Plänen gebrauchen können, Mordaunt, dann wenden Sie sich an den Kapitän des »Blitz«. Das Schiff liegt in Greenwich und das verabredete Zeichen ist ein Taschentuch mit verknoteten Ecken.« ÜMiitöUk Zinshaus iß gutem Zustand, ertragreich, wird gekauft. An träge unter »Rentabel« an die Verw- 7756 Villen, Häuser, Besitzung, große Auswahl, billig. Rapidbüro, Gosposka 28. 7765 Gute Marillen zum Einkochen per kg Din 7.— kauft Hotel »Orel«: 7751 Zw verkaufen Gut erhalten. Fahrrad, Benzinrechaud u. Verschiedenes zu verkaufen. Ptujska cesta Nr. 33. 7750 Gebrauchter Aiaxhammer, in tadellosem Zustande, zu verkaufen. Rudolf Reich. Karosseriefabrik, Novi Sad. 7748 Wohnung, Vorzimmer, Zimmer, Küche, Spejs, Klosett, Garten, 150, 2.30, 270 Dinar. Tezno, Viktor Parmova ul. 6. 7713 SparfaefdzimtHer an 1 oder 2 Personen zu vermieten. Zidovska 8. 7752 Dreizimmer-Wohnung, Part., auch f. Kanzlei verwendbar, zu vermieten- Strossruaierje-va 6, Hausmeister. 7763 Vermiete schöne Vierzimmervilla, Diele, Bad, Garten, Zim $ner, auch vermietbar, 1200-Anzufragen Buchhandlung Scheidbach, Gosposka 28. 7764 Zwei ruhige Herren suchen sonniges, reines ung möbl-Zimmer, womöglich mit Verpflegung. Anträge unter »Točen plačnik« an die Verw. 7742 Kinderfräulein mit Jahreszeug nissen, sehr kinderliebend, gute Stütze der Hausfrau, sucht Stelle. Anträge unter »Hausfrättiein« an die Verw. 7753 Tüchtige Friseurin sucht stän digen Posten. Anträge unter »Dobra moč«. 7754 Offene Sieiien Schön möbl. Zimmer mit Bad benützung zu vergeben. — Glavni trg 24, Simončič. 7755 2it mieten gesudd Suchen Kanzleiräume, bestehend aus 4—5 Zimmern, per sofort oder bis 1. September. Anträge mit Preisangabe unt. »Uradi an die Verw. 6701 Köchin mit langjährigen Zeug nissen, prima Referenzen cd. angesehene Bürgerstochter, 35—45 Jahre alt. wird in grö ßerem frauenlosen Geschäfts haus für dauernd aufgenommen. Antr.ge an die Verwalt, unter »Nett und tadelloses Vorleben«. 7634 Kinderfräulein, welches perfekt deutsch spricht, wird zu zwei Kindern von 3 und lYj Jahren gesucht. Angebote an Rozman, Ljubljana, Streliška ul. 31. 7747 Lehrmädchen für Strickerei wird aufgenommen. «Luna«, novi Glavni trg 24. 7762 Gedenket der Antituberkulosenliga! I 42 OZomŠLTi von^uctJZiemcLnrL „Brst bit mir tose, nein? Ach mal, ich turnt ja nichts dafür, baß ich nun fort muß. Es ist ja nicht meine Schuld, baß es dir nun unmöglich ist, länger Hier zu bleiben. Wer es gibt bock) einen anderen Weg! Kann ich nicht mit Herrn Krimn sprechen? Ich glaube, er braucht jemand, der ihm den Anstoß gibt, der ihn zum Sprechen bringt!" „Bitte! Kein Wort mehr davon! Das ist Phantasie, wird nie Wirklichkeit. Als ich spürte: den Mann hast dn lieb, da mußte ich auch, daß nie zwischen uns die Rede von Heirat sein konnte. Nein, nicht, unterbrich mich bitte nicht, Hillekind! Es ist alles io schrecklich einfach, daß gar kein Einwand möglich ist. Sein Erbe ist verschuldet, nicht rentabel. Er hat allerlei Pläne, er braucht Geld. Geld Hab’ ich nicht. Ich komme also für ihn gar nicht in Frage. An irgenbimelche Experimente denke ich nicht, dafür bin :ch zu fkug. Eine Ehe braucht sicheren Nährboden. Also . . . bitte nichts davon sprechen, Hillekind. wenn man mir auch nichts anmerkt, es schmerzt doch. Auch bei mir. Und nun komm packen. Wir wollen uns beeilen, damit wir den letzten Abend noch ein wenig genießen können." Ottokar schreitet ruhelos im Garten umher. Er Hat bereits das dritte Schlackwnrst-brot ganz "it Gedanken bei seinem Rundgang vom Abendbrotttsch genommen und auch verzehrt. Er ist auch hungrig, wenn er nachdenkt. Er kann sich gar nicht vorstellen, wie das ist, wenn Otilie nun auf einmal nicht mehr da ist. Da steht die Gießkanne noch, die sie eben in der Hand hatte, dort die Leimringe Hat sie gestern umgebunden, diesen Gießrand haben sie gemeinsam gezogen. Ottilies Seile ist noch ungleichmäßig wie das „Karussel-Berg-nnd-Tal" — sie haben mächtig gelacht gestern nachmittag. Gott es wird verdammt einsam sein nach diesen schönen Tagen. Ueberhanpi — das geht nicht so einfach! Er denkt nicht daran, sich dieses Mädchen von einem dummen Zufall wieder entfuhren zu lassen. Diese Ottilie ist das ehtzige Mädchen, das er sich als seine Frau vor]teilen kann. Sie ist gesund und kräftig: Das gibt gesunde, kräftige Kinder. Sie tarnt zupack en, das wird aus Wehrhagen nötig sein. Sie hat Verstand und scharfen Blick, das ist nicht mit Geld zu bezahlen. Alles kann man lernen, aber den richtigen Blick für das. was nötig ist, den Hat mau oder man hat ihn eben nicht. Sie hat ihn. Und er ist entschlossen, dieses Mädchen für sich zu gewinnen. Wenn er nur eine Ahnung hätte, wie man so etwas macht! Peter würde einfach mit ihr durch den Garten gehen, nachher, wenn es ein wenig schmnmrig ist, sie da hinten, wo niemand Hinsehen kann, nm die Schulter nehmen und fragen: „Na. . . wie ist's? Willst du? Wann heiraten wir?" Tja, das würde Peter tun. Aber Ottokar kann so etwas nicht. Wehmütig ißt er das vierte Schlackwurst-brot. Und der alle Herr in Wehrhagen, was würde der sagen? Hm. Ob er die Sekretärin UCKEBER-BtCHrsSOMTZ CJUßCH VE81AC. OSlA8VW£15TtB.WilO»v schon hat? Wahrscheinlich noch nicht. Wenn er ihm überhaupt schreibt, daß er so etwas zu tun gedenkt, dann wartet er auch, bis sein Sohn sich äußert. Vielleicht kann er ihm einfach als Sekretärin hinschicken! Alles andere würde sich schon fhrden! Glänzender Einfall! Nirgends hat er sie so sicher, wie auf Wehrhagen. Erst fährt er mal mit. Hat sich alles gut gefügt, kehrt er hierher zurück, und bis zum Herbst, wenn die Obstbäume transportfähig sind, kann man ans Heiraten denken. Junge, Junge! Das kann man sich gar nicht vorstellen! Hochzeit, Kindtaufe und 'ne Apfelplantage von dreihundert Morgen! Herrgott noch mal . . . das muß gehen!" Kurz entschlossen steigt er ins Haus, zieht seinen Rock über und macht sich auf den Weg zum „Cafe „National" an der Ecke. Da ist der nächste Fernsprecher. Dort meldet er ein Ferngespräch nach Wehrhagen bei Schneidemühl an. Kopfschüttelnd sieht ihm der Wirt nach, als er in die Zelle steigt. „Schneidemühl? Wo liegt berat das?" „An der Grenze nach Polen! Drei Helle, zwo Kaffee!" gibt der Ober zur Antwort. Und während der Wftt den Gerstensaft in die Gläser schäumen läßt, meint er verwundert: „Wohin doch die Leute überall telephonieren! Schneidemühl! Und noch dringend! Kostet wieder acht bis neun Mark. Und dann natürlich gepumpt, bis Herr Vogel wieder 'ran ist." Der Wirt sollte recht behalten. Ms Otto- kar strahlenden Gesichts ans der Zelle steigt, läuft er spornstreichs los und ruft nur noch: „Herr Vogel bezahlt's!" Die Mädchen warten bereits am Abend-brottisch. „Aber Herr Kimm, was machen Sie denn für Geschichten?! Abendspaziergang?!" begrüßt ihn Hildegard vorwurfsvoll. „Hatten Sie etwa die Absicht, uns allein hier tafeln zu lassen?" „I wo! Ich habe . . . uff!" Erschöpft sackt er in einen knarrenden Korbstuhl und schnappt nach Luft. „Erst verpusten Sie mal! Dann können Sie weiter erzählen! Wollen Sie Schlackwurst oder Schinken?" „Danke . . . danke! Ich bin satt ... ich habe bereits einiges gegessen. Bitte nur etwas Tee . . ." „Vollkommen aus dem Gleichgewicht!" stellt Ottj sachlich fest. „Ist das nun Freude über unsere Abreise oder geheuchelter Schmerz?" „Fräulein Ottilie . . . bitte nicht solche bissigen Randbemerkungen!" Darin liegt mehr als eine harmlose Zurechtweisung, und Otti entgegnet nichts, sondern beugt sich nur über ihren Teller. Das Abendbrot geht stumm zu Ende. Als Hildegard die Teller znsammensetzt, fällt ihrem, daß sie eigentlich einen Eilbrief an Arno voraussenden müßte. „Schreiben Sie es fix. Ich bring’S noch per Auto an die Bahn. Dann kann ich auch gleich tanken für morgen!" schlägt Ottokar vor. So gewinnt er eine Stunde, in der er mit Ottilie allein ist. „Ach Gott, wenn nur alles schon glücklich vorüber wäre!" seufzt er für sich. Wenn er auch den Mund auftut, um eine Liebeserklärung vorzubringen ... am Ende ist es doch ein Vortrag über Obstbanmsorten auf schwere,, Böden oder so etwas Aehnliches. Vielleicht überläßt er die Sache doch seinem alten Herrn?! Ueberhanpk fein alter Herr! Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich; Udo KASPER. — Druck der »Mariborska tiskarna« in Maribor.— Für den Herausgeber u. den Druck .verantwortlich Direktor Stanko DETELA. — Beide wohnhaft in Marib.or.