MMMZMm. Der Preis des Blattes bckrägt: Mr Marburg: Gtmzjährig lS ^ halbjährig 6 IL, vierteljährig 3 monatlich 1 R. Bei Mstellunj inS hauS monaÄich SV k mehr. Mit Postvei^endung: «auzjäbrig 14 X, halbjährig 7 vierteljährig 3 T lX) d. Das Abonnement dauert bis zur schriftlichen Abbestellung. Erscheint jede» DieuStaa, DonuerStag «ud SamStag aoeudS. Sprechstnndell des Schriftleiters aa alle« Wochentagen von 11-—12 Uhr vorm. und von 5—K Uhr nachm. Postktafse 4. Die Verwaltung befindet sich: Postgasse 4. (Telephon-Nr. 24.) Einschalwngm werden im Berlage des Blattes und von allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen Inseratenpreis: Für die 5mal gespaltene Zeile Ii d, - b Wiederholung bedeutender Nachlaß. — Schluß für Einschaltungen Dienstag, Donnerstag und Samstag mittags Die Einzelnummer kostet 10 k. Rr. 141 Dienstag, iiS. November IVOS 41. Jahrgang. es tttlbt ih« ZW SlhWtatz stiktt Thllte»! Es ist eine alte kriminalistische Erfahrung, daß eS den Uebelthäter mit unwiderstehlichem Drange nach dem Schauplatz seines Verbrechens zieht. In seinem „RaSkolnitow" hat Dostojewski diese eigen-tltmliche seelische Regung meisterhast analysiert. SamStag begab sich Herr Chamberlain an Bord eines Schiffes, um nach Südafrika zu fahren. ES ist kein gewöhnliches Schiff, auf dem er fährt, man hat ihm ein Kriegsschiff zur Verfügung gestellt uud der ehemalige Händler aus Birmingham dampft, umgeben mit allen Ehren eines Souveräns, dem fernen Süden zu. In England aber rühmt man diese Fahrt als eine gewaltige That, man spricht und schreibt von einetn Wendepunkte in der Geschichte der britischen Kolonien, und eifrig ist Herr Chamberlain bemüht, Vorschußlorbeeren vom Baume mangelnder Erkenntnis zu pflücken. Ein gewaltiger Fackelzug hat ihm den letzten Abend im lieben Heimatlande verschönt, die Börse aber von Johannesburg begrüßt den Kommenden mit einem gewaltigen Krach. Ja, die Kurse sind plötzlich gestürzt und ein paar von den luftigen Gebäuden, welche in der Goldstadt die Spekulation errichtet hat, liegen in Trümmern. DaS ist ein deutlicher Wink: Man will dem Nahenden, von dessen Urteil eS abhängen wird, ob die Magnaten deS WitwaterrandeS und die Gründer'Gesellschaften von Rhodesia zu den gewaltigen Kriegskosten herangezogen werden sollen, schon jetzt die ganze Not und daS ganze Elend jener Kreise enthüllen, die den greisen Krüger und seine Getreuen, ehe noch der Hahn dreimal krähte, dreimal an England verrieten, die in wilden Spekulationen A la KÄU886 und a 1a daisse sich Riesenvermögen erwarben, unv während deS Krieges, gleich den RsfugieS der Revolutionszeit, im sicheren Port jenseits der Grenze harrten, bis die Saat, die sie gesät, zur Reife gedieh. Mag doch das englische Volk die Milliarden deS Krieges bezahlen, mögen doch die Erniedrigten und Beleidigten, die Armseligen und Beraubten ihr letztes Scherflein hergeben, mag der Blutsteuer die Besteuerung der letzten Habe folgen; heilig und unverletzlich sind nur sie, die Goldwucherer und Spekulanten, die heimatlos gleich den Heuschrecken dahinirrten. bis sie, alles vernichtend, aus den Boden sanken, sie. deren Heimat niemand kennt, weil sie überhaupt nie eine Heimat hatten, die von Osten und Westen kamen und gen Osten und Westen ziehen, gleich-giltig und fremd, niemals haftend und nirgends wurzelnd, überall gehaßt und überall den Pcsthauch derKorruption verbreitend. An ihnen giengTranSvaal. ging Oranje zugrunde, an ihnen vergehen Völker, deren Namen einst ruhmreich in der Geschichte lebte. Sie zählen die Gewissenlosigkeit als Tugend und über vernichtete Existenzen führt ihr Weg zum Reichtum. Seit zehn Jahren haben sie zum Kriege getrieben, auS den Trümmern deS Landes sollten für sie glänzende Gewinne erstehen; jetzt weigern sie, um in ihrer Sprache zu sprechen, die Zahlung der Differenzen, und der Mann, auf den sie hoffen, ist Chamberlain. Und er muß sich ihrem Willen fügen. Er war ja selbst in daS Verbrechen veS Jameson verstrickt, er hat mit den Beit und Rhodes teilgenommen an den Raubzügen der Spekulation, und wenn sonst der als der erste Minister gilt, der arm bleibt, so hat er nach solchem Ruhm niemals gestrebt. Kein Band aber ist stärker, als jenes, das die gemeinsam vollbrachte Uebeltat webt. Er wird säuberlich umgehen mit ihnen, der Mann, dem alles gelingt, wie dem „Goldmenschen" des Maurus Jokai, dem Michael Timar, der mit dem Golde, das er dem verlassenen Kinde raubte, sich empor' schwingt zum Herrscher über den Weltmarkt. Und ahnend kann man eS schon jetzt aussprechen: ChamberlainS Urteil wird lauten, daß jede Steuer und jede Last für die zitternde Goldindustrie unerträglich. daß schon der Gedanke, sie stärker heranzuziehen. ein Verbrechen sei. Gewiß, so wird er verkünden, muß Südafrika neu erbaut werden. Aber nicht die Farmer, die in harter Arbeit den Boden beackern, dürfen die Baumeister sein, sondern die anderen, die aus Johannesburg ein neueS Jerusalem schufen, eine Stadt ohne Vergangenheit und ohne Geschichte. „Es ist bisweilen gesagt worden", so schrieb Olive Schreiner, „daß, wenn man von dem Gipfel des Hügels herabblickt auf das große Minenfeld von Johannesburg seinen Füßen mit seinen berghohen Haufen von weißem Sande und Abfall, seinen rauchenden Minenschornsteinen. mit siebzigtausend Kaffern und achtzigtausend weißen Männern und Frauen aller Nationalitäten, die hier sich versammelt haben in dem Zeitraum von einigen Jahren, und auf demselben Platz, wo vor fünfzehn Jahren der Burensohn seine Schafe zum Waffer führte und die Burenfrau des Abends allein vor der Haustür soß, um nach dem Untergange der Sonne zu blicken, daß wir dann niedersehen aus das wunderbarste Schauspiel der Erde." Und es ist wahrlich wunderbar: Auf dieser einst so friedsamen Stätte haust heute die Gier nach Gold, hier Hausen heute die Herren über daS Schicksal des Burentums. Die Sorgen der Buren aber werden Chamberlain nicht drücken. Noch ehe er in Südafrika landet, ist Herr Milner ausgebrochen, ihm als Schrittmacher zu dienen. Er wird hier und da eine Koulisse errichten, um seinem Herrn und Meister wenigstens das Bild des Aergsten zu verhüllen. Was braucht eS. um die Wahrheit zu erkunden, der Reise ChamberlainS? Was braucht es dieser Reise, um die Versprechungen zu lösen, die Kitchener in Vereeniging machte? Botha, Dewet und Dela-rcy sind ernste Männer, die jedes Wort zweimal wägen, ehe sie es aussprechen. Sie haben verkündet, daß dreißigtausend Familien sich in tiefster Not (Rachdmck verboten.) Gine Lüge. Original-Romanvon I^aliosöo. 22. Fortsetzung. „Deine schwache Mutter war nicht imstande, Dich gehörig zu hüten, als Du ein Mädchen warst, sie wird eS jetzt noch weniger können, wo Du die Freiheit einer Frau genießest. So müd ich auch in letzter Zeit war. so habe ich doch schon selbst daran gedacht. unS zu trennen. Gut, ich komme Deinen Wünschen entgegen, aber Du mußt Dich meinen Anordnungen fügen. Ich gestatte Dir, den Winter in Paris oder sonst in einer Stadt nach Deiner Wahl zu verleben, den Sommer in Bädern, den Herbst in Italien. Du kannst Dir Pferde. Wagen, Diener. Toiletten anschaffen, welche den Neid der sämtlichen Damen erwecken. Du kannst Unsummen verschwenden, ich werde Dir nicht Einhalt gebieten, nur eines muß Dir heilig sein: die Ehre meines Namens." „Du wirst mit Deiner Mutter leben, weil mir diese aber nicht genügend erscheint, so gebe ich Dir eine Gardedame mit, die über Dich wacht. Begehst Du nur die geringste Ungehörigkeit, so werde ich Dich holen. Du mußt dann in einem meiner Schlösser in Böhmen bleiben. Ich bin Herr über Dich, das merke Dir." Hortensie, welche schon während der Rede ihres Gatten freudig aufgespungen war. umarmte ihn jetzt mit dem Ungestüm eines KindeS und sah dabei unerschrocken in sein streng dreinblickendes „Ottokar, Du bist der beste Mann der Welt", ries sie weinend vor Freude, „ich danke Dir, ich werde stets Deines Befehles eingedenk sein und auch immer eine würdige Gräfin Windsee repräsentieren. Habe keine Sorge. O welch ein Glück! O Du einziger lieber Mann! Wann darf ich abreisen?" Er machte sich rasch von ihren umschlingenden Armen frei und zwar mit einer solchen Bewegung, als wenn er etwas Ekliches von sich weise. Aber sie lachte nur darüber wie ein zudringliches Kind. „Laß diese Lügen", sagte er, „denn Deine Liebkosung ist ein Lüge." „Ottokar, Du hast mich nicht mehr geküßt, seit Du Friedrich bei mir trafst, heute verlange ich es — Du mußt." Sie erhob sich auf ihre Fußspitzen und suchte seine Lippen zu erhaschen. „Pfui. Pfui", rief er, „vergiß Dich nicht in den ersten Stunden Deiner Freiheit. Packe ein, morgen will ich Dich dahin bringen, wo Du den Winter zu bleiben gedenkst." „Paris!" rief sie jubelnd, bringe mich nach Paris." Graf Ottokar brachte seine Gemahlin selbst nach Paris. Dort kaufte er im eleganten Viertel ein Palais, richtete es fürstlich ein, schaffte die schönsten Pferde und Wagen an, und repräsentierte sie der Hautevolee. Nachdem dies geschehen, über-gab er sie seiner Schwiegermutter, die er mit demselben strengen Befehl bekannt machte, wie Hortensie. Er ließ ihr den eigenen Haushofmeister, der bisher ihn bediente, und eine ihin gut bekannte Dame als Gardedame und schied wieder auS Paris. Er war Mitten im Winter allein nach Hermannsgrün zurückgekehrt, aber auch in der Stille deS Landlebens hatte er keine Ruhe, es trieb ihn rastlos umher von einem Gemach ins andere. Den Ahnensaal mied er so sehr, daß er selbst den rechten Flügel des Schlosses, in dem sich derselbe befand, nie mehr betrat. Die Nachrichten von Hubert lauteten alle günstig. Er schrieb öfter und iminer mehr über die Länder, die er bereiste, über die Menschen, deren Sitten und Gebräuche. Das. was ihn aus dem Hause seines BaterS getrieben, erwähnte er nur ein einziges mal. Er wollte sich bekämpfen, schrieb er. aber er bitte den Vater, ein wachsames Auge und eine schützende Hand über die Schivester zu halten. Die Zeit iverde sein schlveres Herzleid überwinden helfen, er selbst werde alles versuchen, sich zii beherrschen. Daraus antwortete ihm der Graf, daß er seit dem Tode seiner unvergeßlichen Susanna über ihr Kmd gewacht habe, daß er jeden Monat eine bedeutende Summe erst an Lorenie, dann an Frau Heggenau gesandt habe, die ilniner ange-nolnmen worden wäre. Aber in letzter Zeit sei die Sumine jedesmal zurückgeschickt worden, er könnte mithin Nichts mehr für Alice tun, aber er verfolgte trotzdem ihre Bahn, objchon er eS für gut fände, dem Sohn gegenüber über Alice zu schweigen, damit die schweren Wunden nicht wieder frisch ztl bluten anfingen. (Fortsetzung folgt.) befinden und man hat ihnen geglaubt. Spricht doch d^S Fortbestehen der Konzentrationslager, dieser Asyle für völlig Obdachlose, eine Sprache, dle grausig genug ist. WaS will Cdamberlain dort unten? Soll er. der Urheber deS Entsetzlichen. daS sich ereignet hat. wirklich der Mann sein, der nun der Welt die Wahrheit erzählt und etwa ihr Mit' leid anruft? Darf man an ihn die Forderung stellen, daß er den eigenen Namen noch dunkler färbt, als ihn längst die Ereignisse färbten? Er wild beschönigen. daS Geschehene verklären, und er wird, well er Engländer ist und nur als Engländer sich fühlt, die Taten deS englischen HeereS mit einem Schleier umhüllen, und er wird die sachliche Rechtfertigung versuchen für daS Lob. daß er selbst den Verrätern deS Landes erteilt hat. Und dann wird er sich in die Pose deS Kulturträgers setzen und wird Schulen, natürlich englische Schulen for. dern. denn die Vernichtung deS BurentumS soll beginnen mit der Vernichtung ihrer Sprache und ihrer Tradition. Darauf deuten schon längst die Artikel der deutschen Presse, die Herrn Chamberlain zu Füßen liegt. Schreibt doch die „Nat. Ztg.". daß England keinesfalls die Gründung von hol-ländisch'reformierten Schulen ermuntern darf, daß auch wir keine Interesse haben» solche Bestrebungen, deren Träger vor allem Botha sei, durch Geldspenden zu unterstützen, weil man so nur den Rassenhaß in Südafrika nähre! ES ist die sittliche Pflicht des Lammes, sich vom Wolf verspeisen zu lassen, und wenn eS sich sträubt, so verdient eS eben, verspeist zu werden. Um den Rassenhaß nicht zu schüren, sollen die alten Herren des Landes, ein gutes und tüchtiges Volk, sein nationales Wesen, sein alles preisgeben, in daS Engländertum aus. gehen, sterben und verderben! Die englische Kolonialpolitik, so wird versichert, steht jetzt an einem Markstein. Wir glauben eS nicht. Weder von Reden, noch von Reisen hängen die Geschicke der Welt ab. Kein Messer und keine Kugel wird dort unten Herrn Chamberlain bedrohen. Er wird behaglich reisen, und selbst die Orchidee wird niemals in seinem Knopfloch fehlen. Aber nicht viele auf Erden werden mit ihm tauschen wollen. Denn eS muß doch etwas Wunderliches sein, nur in haßersüllte Augen zu schauen und nur das Knirschen der Wut zu vernehmen. In Johannesburg freilich wird man die Pferde seines Wagens ausspannen und ihn auf den Schulteru zur Börfe tragen. Und mit Recht. Er hat eS wahrlich verdient. L. N. N. Aus dem Abgeordnetenhauje. Eine Niederlage der Vauernfeinde und des AckerbauminifteriumS Die letzten Sitzungen deS Parlamentes wurden fast ausschließlich mit den ekelerregenden Debatten über die Hieb- und Stichwahl in Favoriten (Wien) ausgefüllt. Christlichsoziole und Sozialdemokraten beschimpften einander wie die verkommensten Trunkenbolde. Stundenlange war fast nichts anderes zu hören als Ausdrücke wie: Gauner. Luntp. Einbrecher. Meuchelmörder, besoffener Kerl. Polizistenseele. Hutschenschleuderer. Schwindler, Betrüger usw. mit Grazie. Sozialdemokraten und Christlichsoziale zogen alle nur erdenklichen Schimpfregister auf. um sich gegenseitig in Gemeinheiten zu überbieten. Eine saubere Gesellschaft! Letzten Donnerstag und Freitag aber konnte man doch ein anderes, ein erfreulicheres Bild sehen. Es galt den Kampf gegen die Börsengauner, welche den Bauer um die Früchte seines Fleißes betrügen; eS galt die Beseitigung des Terminhandels, welcher den Bauer schutzlos den jüdischen Hyänen an der Börse aus« liefert, dem Bauer die Preise drückt, dem Konsumenten aber die Preise erhöht. Nach langem und hartnäckigem Sträuben des Ackerbauministeriums, das die Börsenjuden bis zur Bewußtlosigkeit in Schutz nahm, hat das Abgeordnetenhaus im Frühsommer ncihezu einstimmlq das Verbot deS Getreideterminhandels durchgesetzt, und zwar mit Zustimmung der Regierung. DaS Herrenhaus hat aber die entscheidenden Bestimmungen deS Ge-setzeS nach einer anfänglichen Verschleppung desselben in einer Weise abgeändert, daß dadurch die Auf. Zählung und Definition der verbotenen Börsen-geschäste der Verordnungsgewalt der Regierung überlassen worden wäre. Infolgedessen mußte die Vorlage nochmals an daS Abgeordnetenhaus zurück. Hier kam es schon im AuSfchuffe zu heftigen Aus- einandersetzungen mit den Vertretern der Regierung, welche von ihrem judenschützerischen Standpunkte absolut nicht abgehen wollten. Schließlich beschloß der Ausschuß mit Mehrheit, dem Abgeordnetenhause die Annahme der Fassung deS Herrenhauses zu empfehlen, damit daS Gesetz überhaupt möglichst bald zur Annahme gelange. Gegen diesen AuS-schußantrag meldete der alldeutsche Abg. Jro, welcher sich überhaupt um das Verbot deS Terminhandels unvergängliche Verdienste erworben hat. welche auch von der landwirtschaftlichen „Zentralstelle" in der schmeichelhaftesten Weise anerkannt wurden, ein MinontätSvotum dahingehend c»n, daS Abgeordnetenhaus solle an seinem im Frühsommer gefaßten Beschlüsse festhalten. Im Verlaufe der zweitägigen Debatte stellte dann Abg. Dr. Schöpfer zu dem entscheidenden K 12 einen Abänderungs-antrag, welcher auch dem Standpunkte des Abg. Jro und der übrigen bauernsreundlichen Abge-ordneten entsprach und welcher die Abschließung oder Giltigkeit von Börsen-Termingeschäften nach dem Inkrafttreten deS Gesetzes unter Verbot stellt. Dieser Antrag wurde mit 94 gegen 93 Stimmen angenommen. Gegen diesen bauernsreundlichen Antrag stimmten die Klerikalen (die doch nur von Bauern gewählt sind!) und die eingeschworenen Judenliberalen. Die knappe Mehrheit wurde jedoch nur dadurch erzielt, daß die bauernfeindlichen Polen während der Auszählung des Hauses im Saale nicht anwesend waren, und als sie gegen Schluß der Auszählung hereinströmten, infolge des entschiedenen Protestes der Alldeutschen nicht mehr mitgezählt wurden. Daä Ackerbauministerium, und namentlich dessen börsen-sreundlicher SektionSchef Beck v. Managetta haben somit eine wohlverdiente Niederlage erlitten. Nach Verlautbarung deS Abstimmungsresultates applaudieren die Alldeutschen und rufen unausgesetzt: „Abzug Beck!" „Abzug Börsen-beck!" „Abzug Giov anel li!" Die ganze Vor-läge muß nun, da sie im Z 12 von der Fassung des Herrenhaus abweicht, neuerlich cin daS Herrenhaus geleitet werden, und eS bleibt abzuwarten, ob das Ackerbauministerium den Mut hat, sie im Herrenhause neuerlich zu hintertreiben. Amscha«. Inland. Die Tante ist bSfe. Die alte Tante c»uS der Grazer Stempfergasse, die „Tagespost", ist c»uf uns böse u. zw. wegen unseres letzten Leitaufsatzes. Seit sie in der Steiermark auf den politischen Altenteil gesetzt wurde, alle ReichSratS- und LandtagSwahlen ohne sie und gegen sie durchgeführt werden, hat sie keine eigene Meinung mehr, sondern lehnt sich überall an, wo es nur geht. Aber manchmal, wenn etwas schärfer aus die Sünden deS Juden- und Börsen-liberaliSmuS hingewiesen wird, dann fühlt sie auf Augenblicke jene Zeit wieder in sich lebendig, in welcher ihre Spalten den pslitischen Tagesbefehl über Steiermark enthielten und jeder Widerspruch durch ein Wort von ihr erstickt wurde. Ein solcher Augenblick kam ihr auch im gestrigen Abendblatte. Wegen unseres Hinweises aus die Schacherei der judenliberalen Abgeordneten k la Zdenko Schücker und Genossen wollte sie unS „abidrahn". wie Lutger schön sagte. Sie supponierte eine gute Unterhaltung, welche in Marburg ob dieses Hinweises eintreten müsse. LiebeS Tantchen! Die bisherige Tätigkeit der judenliberalen Partei, welche auch bei den neuesten „VerständigungSkonserenzen" vertreten ist. war seit Jalirzehnten derart, daß der Hinweis aus sie weder dem Gewerbetreibenden, noch dem Bauer zur Unterhaltung Anlaß gibt. Die von der „Tagespost" unterschobene „Unterhaltung" soll nur den Aerger der „Tagespost", welchen sie darüber empfindet, daß wir die von ihr seinerzeit geübte Aufpäppelung der Resel-Schacherl-Partei betonten, verdecken. Die Galle, welche die „Tagespost" über die Aufsätze anderer Blätter empfindet, mutet uns übrigens köstlich an. Wir möchten nur einen Menschen in Steiermark kennen, welcher mit gutem Gewissen erklären kann, daß er die „Leitartikel" der „Tagespost" liest — ausgenommen der Korrektor von Leykam und einige Personen, welche dies tun müssen. Wir glauben sogar, daß der Staatsanwalt bei der Lektüre des Pflichtexemplares die „Leitartikel" der „Tagespost" scheu übergeht... Ueber die Kühe der hochwürdige Bannfluch. Ein Schandmal wurde dem Kärntner Lavanttale bei den verflossenen LandtagSwahlen gesetzt, wie eS ärger nicht mehr sein kann. Infolge unertiörter, frevelhafter Agitation kärntnerischer Hetzpfaffen wurde dort der Wiener Advokat Dr. Pupovaczum LandtagSabg. gewählt, ein Mensch, der sich in der deutschen Presse Kärntens geradezu beispiellose Dinge sagen lassen muß, weil dieselben den Wahrheitsbeweis für ihre schweren Beschuldigungen gerichtSordnungSmäßig durchführen würden. Dieser Mensch ist bereits derart tief gesunken, daß ihn ein Klagenfurter Blatt schon zu wiederholtenmalen öffentlich einen politischen Hochstapler nennen konnte, von anderen Dingen ganz zu schweigen. Sogar die Wiener Christlichsozialen, die doch gewiß ein jehr weites politisches Gewissen haben, kehrten sich schamerfüllt von diesem Menschen ab, und erklärten, mit ihm nichts zu tun haben zu wollen. Aber keiner ist zu tief gesunken, um nicht die Unterstützung der fanatischen Hetzklerisei zu finden, wenn er sich ihren Zwecken dienstlich macht. Und so wurde auch der surchtbar bemakelte Wiener Advokat Dr. Pupovac infolge fanatischer Agitation der Klerisei mit Stimmenmehrheit gegen einen einheimischen wackeren Kärntner Bauer gewählt. Wie eS aber während der Wahlzeit seitens der fanatischen Agitationsgeistlichkeit getrieben wurde, darüber schreiben die „Freien Stimmen" in Klagenfurt in ihrer letzten Nummer u. a. folgendes: „So viel, wie während der kritischen Wahltage, ist in verschiedenen Pfarrhöfen noch niemals Wein und Bier getrunken worden, so viel wurde in Iahren nicht gelogen und verleumdet als in den wenigen Wochen, in denen die AgitationS»Geistlichkeit den Kärntner Landtag „katholisch" in ihrem Sinne zu machen hoffte. „Deine beste Kuh im Stalle soll Dirhinwerden, wennDu einemWeißen Deine Stimme gibst" — so drohte Pfarrer Dr. Pfohl einem Lavanttaler Bauer, und andere gewiß nicht weniger „hochwürdige" Geistliche stellten der Landbevölkerung dieses TaleS sogar dieSchlie-ßung der Kirchen in Aussicht, wenn Dr. Po-puvac nicht zum Landtagsabgeordneten gewählt werde. — Dagegen, gegen solche Ausbrüche und fanatische Betätigung hochwürdigen Hasses gibt eS auch für den Kärntner kein anderes Hilfsmittel als das einzige, sichere und Erfolg versprechende: LoS vonRom! deterum eenseo: „LoSvonRom!- WylfS Prozeß Der «ebergang der „Vftd. Rundschau" in andere HSnde. Am 26. d. M. beginnt in Brüx die von K. H. Wolf angestrengte SchwurgerichtSverlhandlung gegen den ReichSrathSabgeordneten Dr. A. Schalk. Landtagsabgeordneten Wüst und mehrere andere, wobei eS sich bekanntlich um einen Teil jener Wolf auss äußerste kompromittierenden Beschuldigungen handelt, welche Abg. Dr. Anton Schalt in seiner bekannten Broschüre gegen Wolf erhob. Wolf hat bloß wegen einiger der Beschuldigungen geklagt, aber nicht wegen der ganzen Broschüre. Die Ver-haitdlung. die in ganz Oesterreich und im Deutschen Reiche riesiges Aufsehen erregen wird, ist auf 10 Tage anberaumt, da Abg. Dr. Schalk ein um-fafsendeS Beweismateriale vorführen wird. Bisher sind 89 Zeugen namhaft gemacht, darunter fast sämmtliche Abgeordneten der Alldeutschen Vereinigung. Es steht also ein Riesenprozeß in Aussicht. — In der vorgestrigen „Ostd. Rundsch." teilt Wolf mit, daß er die Herausgeberschaft der „O. R." an Herrn Faber in Krems übergeben habe, angeblich deswegen, damit die „Ost. R." durch Wolfs Person nicht weiter Schaden leide. Diese Uebergabe kommt überraschend und wirkt eigentümlich. Noch vor kurzem erklärte die „Ost. R." zu wiederholtenmalen daß sie in das Eigentum einer aä Iwe zu gründenden Genossenschaft übergehen werde. Späterhin nannte sie sogar schon die Namen der Uebernehmer. Vor wenigen Tagen fand in Wien eine Verhandlung statt, welche mehrere Anteil-Befitzer der „Ost. R." gegen Herrn Wolf deshalb angestrengt hatten, um durch Richterspruch Einsicht in die Jahresbilanzen und Abschriften derselben zu erhalten. Sie begründeten die Klage damit, daß nach Meldungen der ..Ostd. R." selbst, diese in andere Hände übergehen solle und sie sich daher früher ihre Rechte wahren wollen. Bei dieser Verhandlung gab nun Wolf durch seinen Vertreter Dr. Rosa an. das; die Gerüchte von einer Uebergabe der „Ost. R." vollständig unwahr seien, trotzdem sein Blatt dies wiederholt kundgab. Wenige Tage später, vor-gestern, erfolgte dennoch die Uebergabe der ..Ost. R." aber nicht an die genannte Genossenschaft, sondern an — Herrn Faber. Herr Wolf mußte also schon zur Zeit der Gerichtsverhandlung mit Herrn Faber wegen Uebernahme der ^Ost. R." in Unter» Handlung gestanden sein, trotzdem leugnete er eine UebergabSabsicht ab. Man wird nicht irre gehen, wenn man diesen Vorgang und die Uebergabe der »Ost. R." mit der bevorstehenden SchwurgerichlS-Berhandlung in Brüx in Verbindung bringt . . . Nebenbei sei bemerkt, daß der Richter dem Begehren der Kläger stattgab und entschied. Wols habe ihnen die Bilanz vom Jahre 1901 abschriftlich vorzulegen und ihnen die Einsichtnahme in die Bücher der verflossenen Jahre zu gestatten. Die politische Stellung des Herrn Joses Faber ist eine nicht ganz klare. Er ist Besitzer deS „Landboten" in KremS. übernahm dann auch daS „Salzburger Tagblatt", in welchem auch unter seiner HerauSgeberschaft all-täglich über Wolf und die „Ost. R.", sowie über die ganze, damals einige alldeutsche Bereinigung losgezogen wurde, Abernahm dann weiterS, nachdem er das „Salzburger Tagblatt" abgestoßen hatte, die Dresdener „Deutsche Wacht" (oder „Warte", wir wissen dies nicht genau) und jetzt das Blatt Wolfs, dessen Schriftleitung aber trotzdem versichert, aus der alten Bahn bleiben zu wollen. Faber dürfte in politischer Beziehung in der Mitte zwischen BolkSpartei und Gewerbepartei stehen. Die politische Bedeutung der „Ost. R." ist mit dieser Uebergabe natürlich ziemlich erloschen. Gin Mahnruf vor dem Opfer. Deutschböhmens treuer Wardein. der Reichs-ratsabgeordnete der Städte Eger, Asch und Fran» zenSbad, Dr. Ernst Bareuther, von dem eine jede deutsche Partei mit der größten Hochachtung spricht, hat dem Wiener Berichterstatter der Reichen-berger „Deutschen BolkSzeitung" gegenüber, der seine Ansicht Über die von den Liberalen geplante Gewährung der inneren tschechischen Staatssprache an die Tschechen hören wollte, folgendes gesagt: Dr. Bareuther „bedauerte eS, daß eine Angelegenheit, welche vier Jahre lang mit den äußersten Mitteln bekämpft wurde und derentwillen daS Parlament und verschiedene Regierungen in unzählige Krisen gestürzt wurden, jetzt den Tschechen auf dem Präsentierteller dargebracht wird. Demzufolge erscheint eS nur natürlich, daß die Tschechen nach Bewilligung ihrer ersten Forderung in ihren weiteren Forderungen nicht zurückhalten werden. Die deutschböhmischen Vertreter sollen sich dessen bewußt werden, daß die Bewilligung der inneren tschechischen AmtSlpr»che einen klassenden Riß durch die deutsche Staatssprache bedeute und daß selbst die Festlegung derselben vorläufig bloß für die tschechischen Bezirke nicht genüge, weil die deutschen Fabrikanten die billigen tschechischen Arbeitskräfte in deutsche Gebiete einschleppen und erfahrungsgemäß dadurch die Tschechisierung in erheblicher Weise sich ausbreitet. Ist diesmal die tschechische Amtssprache sür Böhmen bewilligt, dann werden die Tschechen in Mähren nicht lange auf sich warten lassen und sie auch sür dieses Kronland verlangen. Ueber kurz oder lang werden sich dann die Stimmen der Slovenen erheben und die gleichen Forderungen sür Steiermark, Kärnten undKrain ausstellen! So sehen die Alldeutschen in der Zustimmung zu diesem Vorschlage der Slavisierung Oesterreichs Tür und Tor geöffnet. Sie bedauern, daß ihre warnende Stimme ungehört verhallt und beklagen eS, daß die Obstruktion unter Badeni und Thun eigentlich umsonst gewesen ist. Auslctnö. Rotes Glüit und rotes Ende. Noch ist es nicht lange her, als die sozialdemokratischen Machthaber der sranzösischen Städte Rubaix und Marseille, welche di< beiden Städte mit ungeheueren Schulden und neuen, drückenden Steuern belasteten, von den erbitterten Wählern aller Parteien bei den letzten Wahlen unter dem Jubel der Bevölkerung gestürzt wurden und schon kommt die Nachricht von neuen, furchtbaren Niederlagen der Sozialdemokraten in Italien. Wie in Frankreich, machten sie eS auch dort. Vor den Wahlen in den verschiedenen Gemeinden konnten sie — wie in Graz — nicht genug lästern über die bisherigen Gemeindevertretungen und als sie infolge ihrer Versprechungen und Agitationen die Macht in die Hände bekamen, trieben sie eS derartig, daß die Städte an den Rand des Abgrundes kamen, ja so^ar finanziell in denselben stürzten. So wird neuerdingS auS Italien reichSdeutschen Blätttern gemeldet: „Im Jahre 1900 hatten die Sozialdemokraten ein SiegeSjahr, indem sie zahlreiche Gemeindevertretungen eroberten und mit ihren Leuten besetzen konnten. Jetzt nach zwei Jahren finden in denselben Städten wieder Ecgänzungswahlen kommunaler Art statt und die Quittung für das sozialistische Biennium ist vernichtend. In Aquila. der Abruzzenhauptstadt, wurden von 48 Sozialdemokraten 7 wiedergewählt, in Parma von 42 nur 4, in Raven na fielen alle durch. Damit ist klar erwiesen, welche vorzüglichen Eigenschaften die Verfechter deS ZukunftS-staateS sür die Verwaltung deS Staates der Gegen-wart mitbringen. In Aquila wird die Sache ein Nachspiel haben, denn eS fehlen 200.000 Francs in der Kasse!" — Etwas ähnliches spielt sich gegenwärtig in der bairischen Industriestadt Fürth ab. Dort machten eS die roten Führer vor einigen Jahren bei den letzten Gemeindewahlen ebenso. Sie versprachen den Wählern das Blaue vom Himmel herunter, versprachen u. a. auch die Aushebung der städtischen Umlagen — und siehe da, zwei Jahre sind vorüber, die Kassen der Stadt sind geleert und die sozialdemokratischen Gemeindegewaltigen, statt daß sie die Gemeindeumlagen aufgehoben hätten, erhöhen dieselben von 100 Perzent auf 145 Perzent! Nach fast 2400 Jahren! Nach Jahrtausenden werden zwischen Persien und Griechenland „die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen"; seit den Perserkriegen ist keine persische Gesandtschaft in Athen gewesen. Nun aber wird in den nächsten Tagen der persische Gesandte für Griechenland in Rumänien sein Beglaubigungsschreiben in Athen überreichen. Fast die ganze bekannte Weltgeschichte liegt in dieser Zwischenzeit, daS Riesenreich der Perser sank in Trümmer, Griechenland stürzte von seiner Höhe und wurde botmäßig dem aufstrebenden Römer, der bald die gesamte bekannte Welt beherrschte. Aber auch Romas Legionen erlagen, der Germane löste den Römer in der Weltherrschost ab. Und heute, da sich unsere Jugend in den Mittelschulen mit den toten Persern und Griechen fast mehr plagen muß. als die Spartaner bei den Thermopyläen, heute, wo wir die Namen Darei oSystaSpiS. .^erxes. Leonidas. PausaniaS. AristeideS u. a. nur in den tiefsten Fcrnen der Geschichte erblicken, sast 2400 Jahre nach Salamis und Platää. heute werden zwischen Persien und Griechenland „die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen", grüßt der Schah deS neupersischen Reiches den germanischem Blute entsprossenen König Nengriechen-lands. Welch Wandel der Zeiten! Welche Fülle historischer Bilder! Aber alt und schwach sind beide geworden, seit sie bei Marathon ihre Kräfte maßen. Als jugendstarke Recken schlugen sie blutige Kämpfe — alt und schwach reichen sie sich nach mehr als zwei Jahrtausenden bildlich wieder die Hände . . . Tagesneuigkeiten. (Lebend aus die Leiche gebunden.) Aus entsetzliche Weise wurde in Lenoxville (Nord-amerika) das Verbrechen eineS Negers gesijhnt, der eine Weiße, nachdem er sie vergewaltigt hatte, ermordete. Er wurde auf die Leiche der Ermordeten gebunden und drei Tage und drei Nächte in dieser Lage allein mit ihr gelassen, die unter ihrem Mörder verweste. Als man nach drei Tagen aus das wilde, heulende, nicht endenwollende Schreien des Neger den Raum öffnete, fand man einen Tobsüchtigen vor, der dann kalten BluteS niedergeschossen wurde. (Eine Ehrenrettung deS Katholi-ziSmus um — 1 X!) Die Riesendefraudationen der hochwürdigen Herren bei der katholischen tschechischen St. Wenzelsvorschußkasse, welche nach den neuesten Nachrichten die Summe von über 7,780.000 erreichten, macht die klerikalen Wenzel vollständig verrückt. Von HauS zu HauS gehen sie schnorren und um auch von den sonst so gehaßten Deutschen Geld zu bekommen, welches der Tschechenkasse die durch den hochwürdigen Monsignore Drozd und seine Spießgesellen gestohlenen Millionen wieder hereinbringen soll, erklären sie, diese Patenttschechen, augenverdrehend, daß die Rettung der Tschechenkasse eine Angelegenheit der — man hi^re und staune — der katholischen Religion sei! Was die katholische Religion mit den Unterschlagungen bei der Wenzelskasse und mit den Maltressen des hochwürdigen Drozd zu tun hat. ist uns wohl nicht ganz klar; feststeht aber d«S eine, daß die Tschechen eS wieder einmal versuchen, mit der ^Religion" den Deutschen die Augen auszuwischen. Ein ganz besonders Frommer, der nicht schlafen kann, weil die frommen Diebe im Loche sitzen, der ehemalige Abgeordnete und Renegat Heinrich, veröffentlichte vorgestern in Proger Tschechenblättern einen Artikel, in welchem er erklärt: „Der Katholizismus ist in Gefahr!" Er schlägt vor. jeder Katholik in der Monarchie — also in erster Linie die zalilkräftigeren Deutschen! — solle — eine Krone hergeben, dann würde den Gauern — Pardon, der Wenzelskasse wieder geholfen sein. Geschmackvoll schließt der Artikel: „Auf Katholiken! Für die Ehrenrettung des Katholizismus eine Krone!" — Höher geht's nicht mehr! Um eine Krone kann man den Katholizismus der — Tschechen retten! Der muß aber auch darnach sein! In Ungarn gibt eS bekanntlich hunderttausende 50 Kceuzer-Mligyaren; nun kommen die Tschechen mit den 50 Kreui^er-Katholiken! (Eine fette Expensennote.) Indem nunmehr beendeten Millionenkonkurse der ehemaligen tschechischen Zalozna in Melnik hat der Konkurs-Masseverwalter Dr. Karl Tiestrunk, ein bekannter Renegat und Deutschenfresser, die Expensennote überreicht, welche 432.224 Kronen aufrechnet. Die Expensennote deS Masseverwalter-Stellvertreters begehrte die Summe von 98 527 Kronen. DaS Gericht hat dem Tieftrunk aber nicht weniger olS 244.131 Kronen und dem Stellvertreter 42.560 Kronen gestrichen. Eigen-Berichte. Spielfeld, 21. November. (Gemein de-auSschußwahl.) Gestern fand die Gemeinde-ausschußwahl statt. Gewählt wurden die Herren: Franz Stelzer. Gastwirt und Realitätenbesitzer; Franz Schoszahl. Bäckermeister und Realitäten-bksitzer; Karl Neubauer. Josef Mikusch, Anton Lteleg. Johann Mikusch, Johann Lubi. Alois Leber, Anton Kieser. Jgnaz Walch, Andreas Flucher d. I., Anton Pelz, sämtlich Grundbesitzer in der Gemeinde Spielfeld. Leibnitz. (Berfammluuq.) Die Filiale Leibnitz der k. k. Landwirtschafts - Gesellschaft veranstaltet Sonntag, den 30. d., nachmittags 3 Uhr, im Gasthofe des Herrn Johann Neuböck in Leibnitz eine Wandervcrsammlung, in der der Lehrer der Obst- und Weinbauschule in Marburg, Herr Otto BriiderS einen Vortrag über Gemüsebau halten wird. Windischgraz. (Hauptversammlung der Lied ertasei.) Bei der vor einigen Tagen stattgefundenen Hauptversammlung der Windisch-grazer Liedertafel wurden folgende Herren in die Leitung gewähl: Vorstand Fabrikant Fr. Pototsch-nig, dessen Stellvertreter Med.-Dr. HanS Harps, Sangwart Oberlehrer Fr. WaldhanS. Säckelwart Gutsförster Josef Harrich. Schriftwart Stadtamtssekretär Joses Ferk. Notenwart Privatbeamter I. Hrowat. Hauswart Huterermeister I. Debelak, Fahnenjunker Fr. Lobe. Ueber Antrag des Herrn Dr. Harpf wurde beschlossen, im nächsten Jahre das 40jährige Bestehen der Liedertafel solenn und würdig zu feiern. Luttenberg. (Versammlung deS Gesangvereines.) Fijr den 18. d. wurde eine Hauptversammlung des hiesigen Gesangvereines einberufen. in welcher der bisherige Obmann, Bürgermeister und Notar Herr Thurn, mit dem Hinweise auf seine Ueberbürdung. welche ihm die Pflichten als Bürgermeister und Notar auserlegen, seine Obmannstelle niederlegte. Zugleich empfahl er. zu seinem Nachfolger den Postmeister Herrn Kniely zu wählen. Da der Entschluß des Bürgermeisters ein unabänderlicher war. wurde zur Neuwahl geschritten und Herr Kniely. welcher nicht anwesend war. einstimmig zum Obmann gewählt. Die Herren pkarm. Schwarz. Obmannstellv. und Lehrer Votler wiesen sodann dankend auf die Verdienste, welche sich Herr Thurn um den deutschen Gesangverein erwarb, hin.' Herr Voller gedachte auch der Mitwirkung der Gemahlin deS Bürgermeisters an den Bestrebungen deS Vereines, an der Pflege deS KunstgesangeS und brachte ihr ein lebhaft aufgenommenes Heil! Bürgermeister Thurn dankte für die anerkennenden Worte, woraus Herr Dr. NameSniq den Verein zu der vollzogenen Wahl beglückwünschte. Mari»«rger Aachrichte». (BeränderunqimJustizdienste.) Der Ministerpräsident als Leiter deS Justizministeriums hat den GerichtSadjunkten Franz Handler in Mahrenberg nach Bleiburg versetzt. — Mit ihm scheidet ein pflichttreuer, beliebter Staatsbeamter von Mahrenberg. (Todesfall.) Heute wurde auf dem Stadt-friedhofe der Hausbesitzer Herr Joh.Senekowitsch bestattet. Der 81 Jahre alt gewordene Mann war unter dem Namm „SchlapfenhanSl" allgemein bekannt. (Evangelischer Familienabend.) SamStag abends fand im Kasino wieder ein evangelischer Familienabend statt, welcher infolge Ber-Hinderung deS Herrn Dr. Glantschnigg von Herrn Strohbach eröffnet wurde. Nachdem das EritffnungS-lied ..Wenn alle untreu werden" verklungen war, ergriff Herr Bdhm daS Wort zu seinem Vortrage „Die Märtyrer der ReformationSzeit". In schlichten, leidenschaftslosen Worten schilderte der Redner die einzelnen Gestalten, welche ihreS evangelischen Glaubens willen den Tod — meistens den auf dem Scheiterhaufen — erlitten, wieS hin auf den österreichischen Märtyrer Kaspar Tauber, dann auf uß, Etsch, Leonhard Kaiser, Abt Winkler. die urfürstin Elisabet von Brandenburg, die Engländer Bischof Latimer und Erzbischof Cramer, die Pariser BartolomäuSnacht» die Verfolgung der Hugenotte«, die Austreibung der Salzburger evangelischen Bauern usw. und schloß seine Ausführungen mit einem an die anwesenden Männer. Frauen und Mädchen gerichteten Appell, ihren Bätern wert zu werden und ihr deutsches Volk zu lieben immerdar. Lebhafter Beifall und Heilrufe lohnten den Redner für seinen GeschichtSvortrag, dem die Zuhörer mit der gespanntesten Aufmerksamkeit vom Anfang bis zum Ende folgten. Nach einer längeren Pause erfreute die wackere Südbahn'Liedertafel die Anwesenden durch den Bortrag dreier Chöre: „Unter der Linde" von Wilh. Sturm, „Heimatlieb" von Koschat und .Trennung" von Heinrich Marschner. Einhelliger Beifall dankte den Sängern für ihre Darbietungen, die sie in liebenswürdigster Weise dem Fumilienabend brachten. Nun folgten humo« ristische Vorträge, bei deren Erwähnung wir die Bemerkung nicht unterdrücken können, daß sich z.B. „Der kleineKohn" nur sehr schwer mit einem evangelischen Familienabende vereinbaren läßt. Solche und ähnliche Experimente wurden bislang von den evangelischen Familienabenden mit Recht ferne gehalten. Wie wohltuende deutsche Wald- und Volkspoesie mutete eS unS darauf an, als die Südbahn-Liedertafel daS vom tiefsten Empfinden getragene deutsche Volkslied „In einem kühlen Grunde" vortrug. Und fröhlich, wie munterer Jagdhörnerklang, wie kräftige Betonung frisch pulsierenden Lebens ließen dann die Liedertasler den prächtigen Chor ertönen: „Ein König ist der Wein." Stürmischer Beifall zeigte den Sängern die Wirkung ihrer schönen deutschen Lieder. Eine vonHerrn Anna durchgefülirte kleine Versteigerung hat ihrem Zwecke, der WeihnachtSbeteilung armer Kinder, hoffentlich ein entsprechendes Sümmchen zugeführt. (Gründung der Südmark-ÖrtS» gruppe Roßwein-Bachern.) Sobald die Satzungen geneh nigt sein werden, waS zu Beginn des Dezember der Fall sein dürfte, wird die Grün dung der Südmark'OrtSgruppe RoßweiN'Bacheru in festlicher Weise erfolgen. Das Verdienst, die zweite bäuerliche Südmark-OrtSgruppe in der nächsten Umgebung Marburgs und damit wieder eine der deutschen Gesamtheit dienende Verstärkung eines deutschen Postens geschaffen zu haben, gebührt der eifrigen Werbearbeit der Roßweiner Besitzer Troinko (Bürgermeister) und FranzZiringe r. welchen eS gelang, eine Reihe von Besitzern für die zu gründende Ortsgruppe zu gewinnen. Bis zur Gründung der Ortsgruppe dürfte sich die Zahl derselben noch vermehren. Ein Heil im voraus der Ortsgruppe Roßwein-Bachern! (Gewerbliche Versammlung in Marburg.) Gestern abends fand im Kasino eine vom Marburger Gewerbevereine im Vereine mit der Krankenkasse für selbständige Gewerbetreibende SteiermarkS mit dem Sitze in Graz einberufene Versammlung von selbständigen Gewerbetreibenden Marburgs und der Umgebung statt. Der Obmann des GewerbevereineS, Herr Alb recht, begrüßte die Anwesenden, besonders Herrn Vizebürgermeister Psrimer und erteilte sodann dem Sekretär obge-nannter Krankenkasse, Herrn Starkel auS Graz, das Wort über daS Wesen dieser Krankenkasse, welche ihre Tätigkeit auch auf Marburg erstrecken will. Für die Gehilfen und Lehrlinge wurde im Wege der Zwangskrankenversicherung gesorgt. Durch Hilsskassengesetz vom Jahre 1892 wurde nun auch den selbständigen Gewerbetreibenden die Möglichkeit eipener Krankenversicherung gegeben. Doch ist hier die Versicherungspflicht nur eine bedingte, indem eine Genossenschaft mit ^/z'Mehrheit den Beitritt zu einer Meisterkrankenkasse beschließen muß, wenn die BersicherungSpflicht jedeS einzelnen Genossenschaftsmitgliedes gegeben sein soll. Der hauptsäch' lichste Zweck dieser Kassen ist, jene ihrer Mitglieder, welche nicht vermögend sind, in Krankheitsfällen finanziell, fernerS durch Beistellung von Arzt und Medjk«mmten tc. zu unterstützen; im Falle deS Ablebens eines Mitgliedes wird den Hinterbliebenen ein AbsertigungSbetrag gegeben. WeiterS strebt die Kasse eine Alters- und JnvaliditätSversi-cherung an. Der monatliche Beitrag sei sehr gering; er beträgt 1 IS K. bis 1 95 K. Bei den Unterhandlungen der Kasse mit den Aerzten und Apothekern von Graz zwecks Herabsetzung der T.zrife habe dieselbe wenig Entgegenkommen gefunden. Die letzteren wiesen eine Herabsetzung der Tarife Überhaupt ab und die ersteren kamen bloß soweit entgegen. daß sie für die Mitglieder folgenden Tarif aufstellten: Besuch deS Kranken beim Arzte 1 K.; ärztlicher Besuch im Hause 1VV K.; Nachtbesuch 3 K. Dieser Tarif sei für die Kasse aber zu hoch gewesen. In Wien gebe eS Kassen, welche den Aerzten gar nichts bezahlen. Infolge dieser Umstände hat die Kasse beschlossen, chre Statuten».a. auch in der Weise zu ändern, daß den Mitgliedern künftighin Arzt und Medikamente nicht beigestellt werden, wosür daS Krankengeld erhöht wird. ES bestehe demnach in Hinkunft bei der Kasse Freiheit der Aerztewahl. Mitglieder der Kasse können auch Ehegatten oder direkte BlutSangehörige der bei der Kasse versicherten Gewerbetreibenden werden, doch haben sie kein Wahlrecht. Die Mitgliedschaft endet, wenn das Mitglied mit Tod abgeht, sein Gewerbe zurücklegt, wenn ihn die Genossenschaft, welche der Kassa beigetreten ist, der Mitgliedschaft enthebt oder wenn er als Einzelmitglied seinen Austritt an' meldet. Gewerbetreibende, welche ihr Gewerbe niederlegen, können, wenn ste weiter zahlen und in Steiermark bleiben, der Kasje auch weiterhin ange-hören. Nach den neuen, der Bestätigung durch die Generalversammlung harrenden Statuten betragen die Monats- samt den BerwaltungSkostenbeiträgen in der 1. Klasse 2 50 L. in der 2. Klasse I VO das tägliche Krankengeld beträgt 3, bezw. 2 L. Boll wird das Krankengeld durch ein halbes Jahr ausbezahlt; in der zweiten Jahreshälfte d«S halbe Krankengeld. Erkrankt ein Mitglied 8 Wochen noch der Herstellung seiner Gesundheit an derselben Krankheit aufS neue, so wird diese Krankheit als Fortsetzung der ersten betrachtet. Für Krankheiten,' welche aus Raufhändeln. Trunkenheit oder Selbst Verstümmelung entstehen, wird kein Krankengeld bezahlt. Nachdem der Redner seine Ausführungen geschlossen hatte, dankte ihm Herr Albrecht für die-selbe und ließ eine Pause von 10 Minuten eintreten. Nach Wiederausnahme der Verhandlung stellte Gastwirt Herr Roschanz an den Berichterstatter die Anfrage, ob die auf Grund des alten Statutes eingetretenen Mitglieder nach dem Eintreten der Wirksamkeit deS neuen Statutes gewisse bisherige Rechte verlieren. Die Erhöhung des Krankengeldes an Stelle der entfallenden Beistellung deS ArzteS und der Medikamente sei zu gering, nachdem kein Arzt um 60 k ordinieren wird. Sekretär Starkel entgegnet, daß es ja den Mitgliedern anheimgestellt bleibt, ob sie bei der nächsten Generalversammlung die neuen Statuten, welche gegenwärtig beim Ministerium zur „Vorprüfung" erliegen, annehmen oder ablehnen. Nachdem noch der Hafnermeister Herr Schiller eine Anfrage gestellt hatte, betonte Herr Alb recht, eS wäre besser, mit dem Beittitte zu warten, bis die neuen Statuten vorliegen. Herr Starkel entgegnet, daß die Anwesenden dann bei der Generalversammlung nicht über die Statuten sprechen dürfen, überhaupt keine Rechte haben. Herr Albrecht sagt, wenn die neuen Statuten günstig auSsallen, steht dem Beitritt ja nichts im Wege. Herr Roschanz weist darauf hin, daß daS Entfallen von Arzt und Medikamenten ein bedenklicher Punkt sei. nachdem das gering erhöhte Krankengeld für Arzt unv Medikamente aufgehen und kein Krankengeld übrig bleiben würde. Herr Starkel versucht die Not- wendigkeit dieser Bestimmungen auS der Lage der Kasseverwaltung gegenüber den Aerztenl u. Apothekern nachzuweisen. Nachdem sich niemand mehr zum Worte meldet, teilt Herr Starkel im Auftrage deS GewerbevereinS-ObmanneS Herrn Albrecht mit. daß die Herren Roschanz. Gastwirt in der Bankalart-gasse und Max Stramlitsch, Sekretär der ApprovisionierungSgewerbe-Genossenschaft in Marburg Beitrittserklärungen entgegennehmen. Hierauf wird die Versammlung geschlossen. (Dr. Glaser und Dr. Rosina auf der Jagd.) Anläßlich der wieder beginnenden Jagdzeit werden wir von einem Tierfreunde um Aufnahme folgender Zeilen ersucht. Als im Jänner d. I. die Jagdzeit zu Ende gieng. veranstaltete Dr. Glaser bei Zmolnig eine Kesseljagd, an welcher auch Dr. Rosina und einige andere Personen teilnahmen. Es wurde auch richtig eine arme Rehgais aufgespürt, welche schleunigst ReißauS nahm, als sie die Herren Dr. Glaser und Dr. Rosina erblickte. Den ganzen Tag wurde nun diese arme Rehgais verfolgt und gehetzt, neunmal wurl)e ste angeschossen und weiter gehetzt, bis das arme Tier endlich zusammenbrach, worauf es dem Gaste Dr. Rosina als SiegeStrophäe überlassen wurde. Jetzt beginnt wieder die Jagdzeit und da seien die beiden Herren um etwas Einsicht und Schonung für die armen Tiere gebeten. Die Hnren Dr. Glaser und Dr. Rosina treffen ja bekanntlich andere Sachen viel besser . . (Vom Theater.) Morgen, Mittwoch, findet eine nochmalige Aufführung der komischen Oper „Der Karneval in Rom" statt. Donnerstag wird der bekannt gute Schwank ^DaS Stiftungsfest" von G. v. Moser gegeben. (Slovenische Bauern gegen die windischen Hetzer.) Der Luttenberger Bezirk scheint nachgerade zu einem Schmerzenskinde der windischen Hetzer zu werden. Bei den Landtags-wahlen erlebten die „Anführer" eine furchtbare Niederlage — Koroschetz. der offizielle Kandidat, fiel bei den Bauern glänzend durch und Dr. Rosina erhielt nicht eine einzige Stimme — und jetzt werden ste von den Bauern an ihrer kitzlichstea und wichtigsten Stelle, an der Luttenberger Poso-jilnica, gepackt. Der „Tagespost" wird darüber aus Luttenberg geschrieben: Die Bauern aus der Umgebung von Luttenberg sangen allmählig zum Entsetzen der stovenischen Führer an zu denken. Die Gemeinden Zween, Mautdorf und Krapping haben sich zusammengethan zur Gründung einer eigenen Vorschußkasse (Posojilnica). Die Statuten wurden bereits bestätigt. Damit treten die Gemeinden aus der Luttenberger Posojilnica aus. Grund dafür ist, daß die Bauern es endlich einmal satt bekommen haben, mit ihrem Besitze für slovenische Hetzpolitik herzuhalten. Die Posojilnica von Luttenberg ist, wie so viele ähnliche, ein politisches Kampfinstitut. In die unsinnigsten Häuserspekulationen im Orte Luttenberg läßt sie sich ei«, nur um den Deutschen Wahlstimmen zu rauben. So hat ste vor nicht langer Zeit zwei Häuser in Luttenberg von ausgewanderten Deutschen um gut ein Drittel des Preises zu hoch käuflich erworben. Die Verzinsung deS EinkausSkapitalS durch die Häuser ist daher nicht annähernd entsprechend. D. bäuerlichen Mitglieder der Posojilnica hoben nu^^ erklärt, ste wollen den paar Luttenberger Hetzer^ nicht mehr weiter Häuser kaufen und ste gründe^ nun eine eigene Posojilnica. Bisher haben dies« Herren Hetzer willkürlich geschaltet, nun ist diee bäuerliche Langmut zu Ende gegangen. (Die Russen lieben alle gleich.) „Gospodar" berichtet seinen Lesern, daß die russische Politik dahin arbeite, die Interessen aller slavischen Nationen am Balkan zu schützen. Daß dieselbe Politik Mrzlich einen katholischen Bischof in Polen (Zwie-rowicz in Wilna) in die Verbannung schickte, weil derselbe nur seinen katholischen Standpunkt betonte, erwähnt der „katholische" „Gospodar" wohlweislich nicht! Warum berichtet Koroschetz daS seinen Lesern nicht? Es ist ihm eben daS Katholische ganz Nebensache, höchstens Mittel zum Zweck. Die Hauptsache ist ihm die geradezu ekelhafte Russen-seuchlerei, mit der er daS arme windische Landvolt verpesten möchte. (Vierzig Jahre im Lehramte.) Vor wenigen Tagen waren es 40 Jahre, seitdem Herr Joh. Fersch, Oberlehrer an der städt. Knabenschule III sein Lehramt antrat. Herr Johqnn Fersch wurde in Maria-Rast geboren, begann seine Lehrtätigkeit im Jahre 1863 in W.-Feistritz, war hierauf der Reihe nach Lehrer in Franz, Sauerbrunn, Friedau und kam am 3. November 1868 nach Marburg, wo er zuerst an der seinerzeit bestandenen Schule in der Grazer- Nr. 141. November 1902. Marburger Zeitung Seite 5 Borstadt, sodann vom 1. Jänner 187 l bis Juni 1882 an der bestandenen Knaben- und Mädchen« Volkssch«le in St. Magdalena im Lehrdienste wirkte. Im J»li 1882 erfolgte seine Ernennung zum Ober-Zehrer an dieser Schule und bald daraus seine dienstliche Uebersetzung in gleicher Eigenschaft an die neu errichtete städt. Knabenschule III. Daß Herr Johann Fersch seinen Posten als Oberlehrer jederzeit gewissenhaft und voll ausgefüllt hat, zeigt ein demselben vom Herrn Bilrgermeister Dr. Schmiderer über Beschluß ^eS Stadtschulrates zugekommenes Schreibm, durch das Herr Fersch anläßlich der Bollendung seines 40. DiensijahreS beglückwünscht und ihm für sein langjähriges verdienstliches Wirken als Lehrer, Jugenderzieher und Oberlehrer im Stadtschulbezirke Marburg sowie insbesondere für die in jeder Beziehung sehr geordnete Leitung der Schule und dcS damit verbu»-ienen Schulgartens die Anerkennung ausgesprochen Avurde. (Seh'n Sie. Herr Schnuderl. daS hab^a Sie davon!) Der pensionierte Lehrer Schnuderl in Brunndorf, über dessen windisch-"klerikale Wühlarbeit wir bereit» anläßlich der letzten Wahlen der Landgemeinden berichteten, lebt in der Ueberzeuzung. daß an ihm ein großer Politiker verloren gegongen sei. Leider kann er sich nicht öffentlich betätigen, fein Wirkungskreis ist nur auf Brunndors beschränkt. Dort aber glaubt er eS noch ^u etwas bringen zu können, und richtig brachte « es gestern auch zu etwas, nämlich zu einem Monate Arrest! Und das kam so: In Brunndors fand kürzlich eine Sitzung der Gemeindevertretung statt, welcher der gute Schnuderl zu seinem izrdßten Schmerze leider noch immer nicht angehört. Macht nichts, dachte er sich, hingehen tue ich doch und „aufdrahn" werde ich auch. DaS bekam dem Schnuderl aber schlecht. Die Gemeinde. Vertreter verbaten sich entschieden daS Eingreisen SchnuderlS in die Debatte und als er davon nicht abließ, wurde die Sitzung geschlossen und Schnuderl aufgefordert, die Sitzung zu verlafsen. Aber Schnuderl ging folange nicht, bis er gewaltsam gegangen wurde. Gestern stand Schnuderl deshalb Dor dem hiesigen Bezirksgerichte, angeklagt der Uebertrelung nach den §z 112 und 114 St..G. « der «ed«r»l»gislht> Ztitioo der Zandts-Gdst- »«d Wnibnschilt i» Martorg ««a LH' Lv Vemperatur «. Äelst«» Bewölkung, Tagesmittel ^ Vi L S tvK ^ Mt»dricht»ng Niederschläge 7 Uhr früh S Uhr mittags 9 Uhr abends Tagesmittel Maximum Minimum 7 Uhr früh 2 Uhr mittags 9 Uhr abends in der ! Luft am Boden in der Luft am Boden SamStag 746.^ -1.0 5.9 1.2 2.0 6.2 8.0 -1.6 -5.8 — 87 8^ Sonntag 742.7 -2.4 3.2 2.0 0.S 3.4 6.7 -2.6 -6.5 7 88 — — - Montag 744.« -0.4 -0.6 -2.2 -1.1 10 2.5 -2.4 -2.5 10 94 xvv, 2 7 Dienstag 747.7 -5.5 -5.9 -6.0 -5.8 -1.7 -1.1 -6.7 -6.8 10 91 1.7 Mittwoch 747.1 -5.3 -4.4 -4.S »»«4.9 -4.4 -Z.4 -6.0 -7.1 10 90 — — Donnerst. 743.Z -5.4 -S.S -S.« -4.4 -3.8 -1.8 -5.5 »»^.0 10 86 — «V, — Freitag 740.6 -2.7 0.S -2L -IL 0.3 1.4 -3.8 6 94 liN-, — Seite 6 Mardurger Zeitung Nr. 141, 25. November 1902. in Kattist, Aalbleine» und Keinlewe«» glatt und a^oui-Saum, ^^W«oder»st» K»rd«re« sind in reichster Auswahl eingelangt. Hustav 'Nirchan, Marburg. Die crgcbenst Unterzeichnete erlaubt sich zur gefl. 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