Bezugspreise pr Vsterreich-Uiigani ganzjährig K 4- — halbjährig K 2' — pr Amerika: ganzjährig D. I 25 pr das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. GotWeer Svle Erscheint mit einer illustrierten Beilage „IDanbermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottjcheer Noten in Gottschee Sir. 121. Berichte und zu senden an die Schriftkeitung des Hottscheer Noten in Gottschee. Anzeigen (Iujerate) werden nach Tarif berechnet und von der Ver. waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkass en-Konto Nr. 842.285. Wr. 21. Kottschee, am 4. Wovemöer 1914. Jahrgang XI. Der Winter und unsere Krieger. Kalt wird's, der Winter steht vor der Türe. Im Norden, wo unsere Soldaten gegen die Russen kämpfen, ist der Winter noch viel schlimmer als bei uns. Der große Mißerfolg Napoleons vor 102 Jahren (1812) wurde hauptsächlich durch Nahrungsmangel und durch die russische Kälte verursacht. Schon im September und noch mehr im Oktober gab es in Galizien und Russisch-Polen Heuer bitterkalte Nächte. Bei Tag schwere Regengüsse mit Schnee untermengt, dazu ein schneidender Wind, der trotz Pelzrock das Blut in den Adern zum Stocken brachte. Gefroren haben wir schon wie die jungen Hunde, schreibt ein Soldat, aber dabei waren wir immer frohen Mutes. „Wir liegen in den Schützengräben auf feuchter Eide, Wehleidigkeit gibt's nicht. In Friedenszeiten hätten uns diese vielen kalten Nächte Hexenschuß, Rheuma und gemeine Verkühlungen beschert; jetzt gibt's dies nicht, wir sind gefeit und gottlob alle gesund." Wo es ging, bauten sich die Soldaten in den Schützengräben ganze Erdhöhlen mit Platz bis für zehn oder zwölf Manu, tüchtig mit Stroh ausgepolstert, um Schutz gegen die Kälte zu haben. Der bevorstehende Winterfeldzug wird Anforderungen an die Truppen stellen, die nur durch die allertätigste Mitwirkung der ganzen Bevölkerung annähernd voll geleistet werden können. „Es genügt keineswegs", schreibt der Kriegsberichterstatter Th. Kirchlehner der Reichspost, „wenn sich eine Kaffeegesellschaft zusammentut und für unsere tapferen Krieger ein paar Pulswärmer oder einen Brust-Rückenfleck häkelt. Hier auf den Bergen liegt (12. Oktober) schon Schnee und ich sehe so manchen braven Kriegsmann, der noch nichts Kriegsdilder. ü. Das Allerheiligste auf dem Schlachtfelde. Die Ordensschwestern von Bise, einem belgischen Städtchen nahe der holländischen Grenze, mußten wegen des Krieges unverzüglich ihr Kloster verlassen. Auf ihrer Flucht nach der holländischen Grenzstadt.Maastricht führten sie das Allerheiligste mit. Schwester Claudine trug es. Da stießen sie auf eine deutsche Truppenabteilung. Diese hielt die Flüchtlinge an mit der Frage, was die Schwester unter ihrer Pelerine (breiter Frauenkragen) trüge. Voll Würde trat Schwester Claudine auf die Soldaten zu und sprach: „Ich trage Christus in seinem Sakrament, den Gott, vor dem vielleicht mancher von euch schon in den nächsten Tagen erscheinen wird; und ihr alle, die ihr katholisch seid, kniet nieder zur Anbetung vor eurem Gott!" Alle knieten nieder und einige von den Soldaten begleiteten mit aufgepflanztem Seitengewehr die Schwestern nach der holländischen Grenze. Die Trompete. Ein verwundeter Oberleutnant erzählte in einem Budapester von der fortgeschrittenen Jahreszeit zu ahnen scheint. Da ist keine Zeit zu verlieren, wenn wir nicht unnötig die Spitäler füllen wollen. Die Heeresleitung tut, was sie kann, aber ihre Leistungsfähigkeit ist begrenzt. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir diesmal drei Aufgebote am Feind haben: die Linien, ihre Reserven und den Landsturm. Keine Heeresverwaltung Europas ist so reich gewesen, um außer für die Bedürfnisse von Linien und Reserven auch noch eingehende Vorsorgen für die Bekleidung und Ausrüstung des nach Millionen zählenden Landsturmes zu treffen. Am allerwenigsten unsere Heeresleitung, die eigentlich erst seit der Annexionskrise ausreichende Mittel für den Ausbau der Wehrmacht erhielt." Eine gute Ausrüstung wird unser Heer auch die großen Schwierigkeiten und ungeheuren Beschwerden eines russischen Winter-feldzuges überwinden lassen. Da die Armeen unmöglich in Dörfern übernachten können, müssen die Soldaten derart ausgerüstet sein und solche Kälteschutzmittel besitzen, daß sie auf dem Marsch biwakieren können. Viele Regimenter der russischen Armeen sind jedenfalls für einen Feldzug im Spätherbst und im Winter besonders gut geeignet. Übrigens beruht die Meinung von der großen Kälteunempsänglich-keit der Russen vielfach bloß auf einer allgemein verbreiteten Legende. Schon Carrep machte bei seinem Aufenthalt in Moskau 1813 die Bemerkung, daß, wenn in dieser Stadt jemand während kalter Tage leicht gekleidet umherging, dies immer ein Fremder war, der einem wärmeren Klima entstammte und trotzdem noch nicht fror, wo die Russen schon im Pelze gingen. Japanische Gewährsmänner haben dieselbe Erfahrung während eines Aufenthaltes in Rußland Lazarett: Wir befanden uns im Sturm in der Novosielcaer Schlacht. Mein Regiment bestand aus Erzungarn. Die Jungen marschierten, als wären sie Teilnehmer eines Wettrennens. Neben mir lief der Trompeter. Um unsere Ohren pfiffen die Kugeln, als spielten die Mücken im Sonnenschein. Plötzlich verstummte die Trompete. Ich werfe meinen Blick nach dem Trompeter und sehe, wie er mit vollen Backen der Trompete Töne zu entlocken versucht. Plötzlich reißt er das Instrument von seinem Munde weg, schaut hinein, schüttelt es, versucht abermals mit aller Kraftanstrengung, das Sturmsignal zu blasen, aber vergebens. Wir rückten vorwärts, der Trompeter neben mir: „Herr Leutnant, meine Trompete ertönt nicht." Wirstürmen; der Trompeter schlägt die Trompete auf sein Knie auf und traktiert sie mit der Faust und fast weinend wendet er sich an mich: „Herr Leutnant, die Trompete ertönt nicht, sie will nicht ertönen." Er setzt sie wieder an seinen Mund, dann höre ich, daß sie zum letztenmal erbärmlich ertönt . . . Seine Augen sind starr, das Gesicht ist bleich, auf seinem Rocke ist ein Blutsteck. „Deine Lunge ist durchgeschossen, mein Sohn —" wollte ich ihm sagen, aber er fiel in diesem Augenblicke rücklings und blieb auf der Erde liegen. Wir stürmten vorwärts und mußten ihn leider liegen lassen. Wenn er gestorben ist, wird er nie erfahren, warum seine Trompete verstummte. i I ir I r gemacht. Sie schreiben den Russen eine sehr empfindliche Haut zu. Bezeichnend ist auch, daß die Russen, denen man fälschlicherweise eine ungewöhnliche Kälteunempfindlichkeit nachsagt, sich in keiner Polarexpedition hervorgetan haben; während unsere dalmatinischen Matrosen des „Tegetthoff" bei elender Ausrüstung die namenlosen Winterschrecken im Franz Josefs-Land ohne weiteres ertragen haben. Unsere braven, tapferen Soldaten werden für den kommenden Winter von der Heeresverwaltung bestens ausgerüstet. Selbst gegen große Nachtkälte werden sie gut geschützt sein. Aber die Fürsorge für die Winterausrüstung unserer Soldaten soll, insbesondere insofern es sich um Wäschestücke u. bergt, handelt, nicht einzig und allein der Heeresverwaltung und der Regierung überlassen bleiben. Die „Reichspost" schreibt: „Jeder Bürger im Staate sollte mithelfen, daß unsere braven Baterlandsverteidiger gerüstet den Unbilden des Winters entgegengehen können. Wo die Volksheere der allgemeinen Wehrpflicht aufgestellt werden und der Existenzkampf dem Reiche ein Aufgebot abnötigt, für das die Beschlüsse unserer Parlamente nicht ausreichend Vorsorge getroffen haben, dort muß das ganze Volk zusammenstehen, um die Widerstandskraft unserer Soldaten, unserer eigenen Väter, Brüder und Söhne zu stählen. Gute Ausrüstung ist der halbe Sieg. Während wir daheim ein bequemes Dasein führen, dürfen wir nicht unsere Tapferen, die uns die Ruhe und Sicherheit ermöglichen, draußen frieren lassen. Ein jeder soll für den Winterschutz unserer Soldaten beitragen. . . . Die Winterausrüstung eines Mannes (2 warme Hemden, 2 warme Unterhosen, 2 Paar Wollensocken oder Fußlappen, 1 Paar Pulswärmer, 1 Paar Stutzen, 1 Schneehaube, 1 warmes Halstuch, 1 Paar Handschuhe) kostet 14 K 10 h. Jeder, der zurückgeblieben ift, sollte es übernehmen, wenigstens für einen Mann im Felde die Ausrüstung zu besorgen." Möge diese Aufforderung auch in unseren Kreisen Beherzigung finden, insbesondere auch in jenen Familien, die einen Krieger im Felde stehen haben. Auch der Unterricht in den weiblichen Handarbeiten an unseren Volksschulen möge sich jetzt einzig und allein nach dieser Richtung hin betätigen. Nach einem schulbehördlichen Erlasse hat in Niederösterreich der Handarbeitsunterricht an den Schulen zu entfallen und haben an Stelle desselben die Schulmädchen Winterbekleidungsstücke für die Soldaten im Felde zu stricken. Der Landesausschuß fördert diese Aktion durch Subventionen. Dieses Beispiel verdient auch in den übrigen Kronländern nachgeahmt zu werden. Unter der Leitung des Präsidenten der Statistischen Zentralkommission Dr. Viktor Mataja hat sich kürzlich in Wien ein Ausschuß für die Beschaffung warmer Bekleidungsgegenstände für die Truppen gebildet. Dieser Ausschuß wurde nunmehr als amtliche Kriegsfürsorgestelle unter dem Titel „Hilfsaktion des Kriegsfürsorgeamtes, Kälteschutz" anerkannt und dem Kriegsfürsorgeamt des k. u. k. Kriegsministeriums angegliedert. Hieraus geht hervor, daß das Kriegsministerium auch bei der Fürsorge für Kälteschutz die allgemeine, eifrige Mitwirkung der gesamten Bevölkerung mit Bestimmtheit erwartet. Wir, die wir zu Hause im warmen Zimmer sitzen, wollen unseren Söhnen, unseren Brüdern, unseren Vätern, die ihr Blut und ihr Leben für unser und des Vaterlandes Wohlergehen einsetzen, die großen Winterstrapazen ertragen helfen, soviel wir nur können. Die Mütter, die Gattinnen, die Schwestern unserer Kriegshelden werden, statt zu weinen, Wollwäsche stricken und so unseren tapferen Kriegern und dem Vaterlande mehr nützen als durch bloßes Jammern und Klagen. Insoweit die warme Wäsche usw. von den betreffenden Familien nicht unmittelbar an ihre Krieger im Felde gesendet wird, wäre sie an unsere Sammelstellen (Kanzlei des Roten Kreuzes in Gottschee im Waisenhause oder Naturalspendensammel-stelle der k. k. Landesregierung in Laibach) zu leiten. Schnelle Hilfe tut not. Ein jeder halte demnach auch Nachschau in Schränken und Kommoden und spende unverzüglich, was entbehrlich und für den Zweck dienlich ist. _____________________________ (Schluß folgt.) Ein neuer Mjchnitt im Weltkriege. Am Beiramfeste, dem höchsten mohammedanischen Feiertage, hat die Türkei zum Schlage gegen den moskowitischen Erbfeind ausgeholt. Damit ist kundgetan, daß der heilige Krieg für die Mohammedaner eröffnet ist. Die türkische Flotte zersprengte die russische Schwarze Meer-Flotte, bombardierte Sebastopol, bohrte vor Odessa einen russischen Kreuzer in Grund, beschädigte andere schwer und vernichtete zahlreiche Petroleumreservoirs. In Berlin und in Wien kam es zu großen türkenfreundlichen Kundgebungen. Der Stein, der nun ins Rollen kam, ist nicht mehr aufzuhalten. D e r J s l a m steht auf. Den Krieg, den die Türkei beschlossen hat, werden die Wallfahrer in ihre Heimat tragen und die grüne Fahne des Propheten entrollen. Die Türkei, Persien und Afghanistan bilden einen Dreibund im Islam. Damit beginnt ein neuer Abschnitt im Weltkriege und in Petersburg, in London und in Bordeaux wird man mit Schrecken vernehmen, daß die unterjochten Völker Morgenluft wittern und Abrechnung mit ihren Unterdrückern und Peinigern halten wollen. Die türkische Flotte hat begonnen, die Landmacht wird folgen. Die Hoheitsrechte der Türkei über Ägypten sollen wieder hergestellt werden. Wie die Fragen des Schwarzen Kosaken. Die Kosaken sind russische Reiter. Vielfach sieht man sie erst spät, da sich ihre kleinen Steppenpferde niederlegen und dem Reiter als Schießdeckung dienen. Erscheint aber unsere Kavallerie, dann sind die Kosaken, und wären sie auch stark in der Überzahl, schnell verschwunden. Eine furchtbare Wirkung haben die scharf geschliffenen Lanzen der Kosaken, doch haben sich unsere Reiter eine eigene Taktik zurechtgelegt. Beim Herannahen der Kosaken teilen sich nämlich die Unsrigen im kritischen Augenblicke, lassen die Feinde durch und machen dann einen ungestümen Flankenangriff, worauf die Kosaken dem Säbel der Unsrigen gegenüber fast wehrlos sind. Meister sind die Kosaken im Plündern und Verwüsten, wenn ihnen hiezu von ihrem Führer freie Hand gelassen oder der Befehl erteilt wird. So meldet die „Nowa Reforma", daß in der Gegend von Lublin in Russisch-Polen die Kosaken alle polnischen Gutshöfe, auf welchen die österreichischen Truppen bewirtet wurden, mit Feuer und Schwert vernichteten. Zahlreiche dortige Gutsbesitzer sind vollständig mittellos nach Warschau geflüchtet. Ein steirischer Infanterist hatte sich in der Schlacht bei Grodek von seinem Regimente verirrt. Um nicht unter die Feinde zu geraten, blieb er in einem Walde liegen. Als der Morgen graute, so erzählte er später selbst, hörte ich Hufschlag und ein eigenartiges Klirren. Es näherte sich ein Kosak. Ich zielte scharf, schoß den Mann herunter, schwang mich auf sein Pferd und ritt davon. Aber das Tier merkte bald, daß ein anderer auf ihm saß. Obschon ich als ehemaliger Offiziersbursche das Reiten gewohnt war, konnte ich doch nicht auf dem Vieh sitzen bleiben. Es war bedeutend kleiner als unsere, aber viel feuriger und schneller. Ich stieg ab und führte es meinem Major zu. Der gab mir dafür 5 Kronen. „N a", sagte ich, „Herr Major, ist auch 5 Kronen wert, nicht wahr?" Der Herr kannte mich schon, hieß mich einen unverbesserlichen Lumpen und lachte dazu. Gestörte Mahlzeit. Infolge der schlechten Wege und miserablen Straßen ist eine ordentliche Verpflegung im Kriege manchmal nicht möglich. Ein Erlebnis dieser Art erzählt ein Soldat in Galizien folgendermaßen: Als wir auf unserem Vormarsch in einen verlassenen Bauernhof kamen, fanden wir ein zurückgebliebenes fettes Schwein. Mit dem Säbel eines Feldwebels wurde es abgestochen und darauf nach allen Regeln der Fleischhauerkunst gehäutet, gerade so, wie es bei uns daheim im Fasching war. Als es geschält war, übergaben wir den schönen Bissen der Feldküche. Unser Gaumen lechzte schon nach Meeres, so geraten auch die wichtigsten Fragen des Mittelmeeres, des Suezkanales, Arabiens, ^ Indiens, Persiens und ganz Mittelasiens in Fluß. Die Türkei ist fortan als Bundesgenosse Österreichs und Deutschlands zu betrachten. Sie wird im ganzen Orient und in Indien den Islam gegen England und Rußland aufrufen. Der erste Versuch zu Lande wird der Befreiung Ägyptens gelten, da die Wegnahme von Suez für die Weltstellung Englands entscheidend ist. Die erste Unterstützung für Österreich und Deutschland ist also gekommen. Manches können wir uns vom Eingreifen der Türkei erhoffen. Die kommenden Tage werden erweisen, welche Entlastung die Zentralmächte hiedurch erfahren haben. Aus Stabt und Land. Hsttschee. (DerHerzog von Gottschee), Se. Durchlaucht Fürst Karl Auersperg, ist als Ulanen-Major aus dem nördlichen Kriegsschauplätze einem Stabe zugeteilt. Wie mitgeteilt wird, erträgt der Fürst die harten Anforderungen und schweren Strapazen des Kriegsdienstes mit hingebungsvoller Standhaftigkeit und Ausdauer. Von seinen vier Reitpferden sind bereits zwei feindlichen Kosakenkugeln zum Opfer gefallen. - (Allerhöchste belobende Anerkennung.) Prinz Ns Auersperg, Sohn Sr. Durchlaucht des Fürsten Karl Auersperg, Reserveleutnant im 6. Dragoner-Regiment, hat in Anerkennung seines tapferen Verhaltens vor dem Feinde die allerhöchste belobende Anerkennung erhalten. — (Verlobung.) Herr Otto Hermann, Forstverwalter in Hohenberg (Niederösterreich) und Reserveleutnant, ist kürzlich vom nördlichen Kriegsschauplätze in Gottschee, seinem früheren Dienstort, auf Uiinub eingetroffen und hat sich mit Fräulein Luise Loy. Tochter des kaiserl. Rates und Bürgermeisters, Herrn Alois Loy, verlobt. Die Vermählung wird, wie wir hören, nach Schluß des Krieges stattfinden. — Unseren herzlichsten Glückwunsch I — (Auszeichnung für hervorragende Leistungen im Kriege.) Der Kaiser hat dem Oberstleutnant Herrn Rudolf Fa der, überkoinplett im Feldkanonenregiment Nr. 4, in Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde die Kriegsdekoration zum Militärverdienstkreuz verliehen. — Der Kaiser hat anbesohlen, daß dem Hauptmann Herrn Rudolf Jonke des Jns.-RegimentS Nr. 59 in Anerkennung tapferen und aufopferungsvollen Verhaltens vor dem Feinde die Allerhöchste belobende Aner-kennung bekanntgegeben werde. Beide Herren Offiziere sind verwundet. — Wir freuen uns und sind stolz darauf, daß bereits zwei Offiziere aus Gottschee Kriegsauszeichnungen, bezw. die Allerhöchste Anerkennung erhalten haben. Fünf Offiziere aus der Stadt Gottschee haben bereits den Heldentod fürs Vaterland erlitten. — (Vermißte Heeresangehörige.) Um Nachrichten über Alois Tschinkel, Res.-Korp. des IR Nr 17, 3. Komp., der bei Lemberg verwundet wurde, aber seit 22. August nichts mehr von sich hören ließ, ersucht Herr Professor Tschinkel in Leoben. — Vermißt war ferner der Gefreite Josef S ch e m i l s ch des LIN Nr. 27, 7. Komp. Seit 23. Angust fehtie von ihm jedes Lebenszeichen. Nun erfährt man, daß er als Kriegsgefangener in Rußland ist. — (DerprivateFeldpo st-P a k etv erk ehr.) Der private Feldpost-Paketverkehr ist seit 24. Oktober für nachstehende Feldpostämter wieder eröffnet: 9, 11, 16, 21, 31, 33, 34, 38, 39, 40, 44, 45, 46, 49. bl, 55, 61, 66, 68, 69, 76, 78, 81, 84, 85, 88, 95, 96, 106, 111, 113, 119, 140, 151, 186, 187, 188, 189, 190, 191, 211, 212, 300 bis 311. Es werden lediglich Pakete mit Uniformen und Ausrüstungsgegenständen, einschließlich Schuhe und Wäsche zugelassen und wird eine Verpackung in wasserdichten Stoffen, Wachsleinwand und Holzkisten gefordert. Höchstgewicht zehn Kilogramm, größte Länge 80 Zentimeter. — (Rekrutenabschied.) Sonntag, den 25. Oktober, ging es beim Abeudzuge auf dem Bahnhose wieder lebhaft zu. Ein großer Teil der Rekruten der Jahrgänge 1894, 1893 und 1892 hatte sich zur Einrückung eingefunden. Die mit Blumen und Bändern geschmückten Einberufenen sangen die österreichische Volkshymne, die Gottscheer Hymne und andere patriotische Lieder; man hörte Rufe: Hoch Österreich! Nieder mit Rußland! Bei der Abfahrt des Zuges winkte die überaus zahlreich erschienene Volksmenge den unter begeisterten Zurufen Scheidenden herzliche Abschiedsgrüße zu. — Die sechs Maturanten der achten Klasse hielten an diesem Abende im Gasthause des Herrn Ernst Petsche („Zur Sonne") eine schöne Abschiedsfeier ab. Hochw. Herr Prof. Watzl widmete ihnen ergreifende Worte des Abschiedes. — Mit dem Frühzugc am Montage verließen die übrigen Einberufenen unsere Stadt. Es wiederholten sich dabei die begeisterten Szenen des Vorabendes. — (Au s demFeldederEhre gefallen.) Am 26. August hat in der Schlacht bei Golgory der Oberleutnant des Jnf.-Reg. Nr. 7 Herr Rudolf Zarli den Heldentod erlitten. Er war ein Sohn des kaiserl. Rates Rudolf Zarli in Görz, welch letzterer vor Jahren Bezirkssekretär in Gottschee war. — (Verwundete und kranke Offiziere aus Gottschee.) Auf dem südlichen Kriegsschauplätze ist dem Vernehmen nach Reserveoberleutnant Herr Dr. St. Rajh, Advokat in Gottschee, kürzlich erkrankt und befindet sich gegenwärtig in einem Militär* dem fetten Braten. Doch o weh, — da waren plötzlich die Russen vor uns. Wir aber hatten auch schon angelegt und Schuß auf Schuß krachte in die Reihen. Viele büßten die freche Störung der Mahlzeit mit dem Tode, die anderen fanden es vernünftiger, zu entfliehen. Allzuviel Zeit dazu ließen wir ihnen nicht, denn wir waren hart auf ihren Fersen. Doch auch uns ereilte ein hartes Schicksal: als wir zurückkehrten, — war unser gutes Schwein verzehrt. Ein hungriges Bataillon war darüber hergesallen. Bald darauf begegnete uns etwas Ähnliches. Wir saßen an einem Wege und sotten Kartoffeln. Als sie schon ziemlich weich waren, schrie einer laut: „Die Russen!" Kaum daß wir es hörten, pfiff schon ein Schrapnell über unsere Köpfe. Wir mußten zurück, um Deckung zu nehmen. „Schau," sage ich da zu meinem Kameraden, „wie dumm wir sind. Jetzt haben wir gerade für die Russen die Kartoffel gesotten. Ist nicht ewig schade drum?" Nicht viel besser ging es einem ändern, der auf einer Feldpostkarte folgendes berichtet: „Bin der Feldküche zugeteilt. Als wir gestern mittags abkochten und sich Fleisch im Kessel befand, fiel plötzlich ein russisches Schrapnell nieder, mitten in unsere Feldkrche hinein, so daß das im Kessel befindliche Fleisch nach allen Ecken und Enden herumflog. Leider wurden außer der Feldküche auch zwei Soldaten arg in Mitleidenschaft gezogen." Wiedersehen im Feldlazarett. Ein gewesener Missionär schreibt der „Kölner Volkszeitung" folgendes: Unter den Verwundeten waren auch einige Turkos (afrikanische Soldaten). Als alter Freund der Nordafrikaner suchte ich sie im Feldlazarett (Feldspital) bald auf. Kaum hatte ich sie arabisch angesprochen, brach einer der Afrikaner in Jubel aus, der im ganzen Saal großes Erstaunen hervorrief. Der Turko war nämlich ein Kabyle aus der Gegend der Missionsstation Beni-Mengallet und hatte mich dort vor drei Jahren gesehen. Es war Baschir, der Bruder eines braven Christen, auch seine Schwester ist Christin, und Baschir selbst war auf dem Wege, Christ zu werden. Seine Freude bei meinem Wiedersehen war darum begreiflich und im schnellsten Redefluß begann er mir zu erzählen von seiner Heimat im hohen Atlasgebirge, von seinen Geschwistern, von der Mission. Er hatte noch keine Kugel im jetzigen Kriege, an dem er an der Seite der Franzosen teilnehmen mußte, abgefeuert, als er mit drei Wunden niedersank. Die übrigen Turkvs waren Araber aus Algier, gleichfalls Kabylen, richtiger Berber, aus dem Atlasgebirge. Nun find alle bereits wieder abgereist mit Grüßen für die Heimat. spital in Graz. — Herr Rudolf Scha din ger, Hörer der technischen Hochschule und Reserve-Fähnrich im Kanonenregimente Nr. 8, wurde vor wenigen Tagen auf dem nördlichen Kriegsschauplätze an einem Arme verwundet und ist gegenwärtig bei seinen Eltern in Gottschee in Privatpflege. — (E i n O pfe r d e s K rieges) wurde Herr Fähnrich Silvio Kröpl, Freiwilliger des k. u. k. Automobilkorps, Hörer der technischen Hochschule in Graz. Er war beim Ausbruch des Krieges dem 3. Korps als freiwilliger Motorfahrer (Ordonnanz) zugeteilt worden. Ein paar Wochen vor seinem Tode war er eben im Begriffe, auf seinem eigenen Motorrade eine Meldung zu überbringen, da kam eine russische Granate geflogen, krepierte zwar glücklicherweise nicht, zertrümmerte jedoch sein Motorrad und schleuderte den Radfahrer herunter, der zum Glück keinen besonderen Schaden nahm. Er überbrachte seine Meldung eiligst zu Fuß und bekam sodann für sein in Trümmer gegangenes Motorrad ein zweisitziges militärisches Auto. Ende September holte er einen gelandeten Flieger 12 Kilometer vor der Front und wurde dafür zum Fähnrich ernannt. In der Folge erkrankte er an der Ruhr und starb nach 19 tägigem Leiden, immer noch auf Genesung hoffend, in dem Refervespital zu Neu-Saudec (Galizien) am 16. Oktober im blühenden Alter von 24 Jahren. An seiner Bestattung dortfelbst nahm auch seine Mutter teil. Der Verstorbene, der in Gottschee das Gymnasium absolviert hat, war ein intelligenter junger Mann, der zu den schönsten Hoffnungen berechtigte. Ehre seinem Andenken! — (Unter den verwundeten Kriegern) in Laibach (Staatsgewerbeschule) befindet sich Inf. Eduard Meditz vom 17. Jnf.-Reg., Komp. 1., aus Nesseltal (Schußverletzung). — (Am südlichen Kriegsschauplätze) erkrankte Herr Adolf Hönigmann Landst.-Jnf.Reg. Nr. 27, Bäckermeister in Gottschee, an der Ruhr, nachdem er sich früher schon bei einem Sturme auf den Feind eine Hand gebrochen hatte. — (Vorzeitige Reifeprüfung am hiesigen k. k. Staatsgymnasium.) Auf Grund des Erlasses des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 8. Oktober 1914, Z. 2988, wurde folgenden zum freiwilligen Eintritt in die bewaffnete Macht als tauglich befundenen Schülern der achten Klasse das Reifezeugnis ausgestellt: Josef Kraul au d aus Koflern, Johann Kump aus Schalkendorf (mit Auszeichnung), Johann Petsche aus Milterdorf, Richard Rom aus Gottschee, Ferdinand Siegmund aus Mitterdorf, Otto Tfchinkel aus Nesseltal. — (Titelverleihung.) Dem Lehrer an der Bau- und Knnstgewerbeschule in Villach Herrn Stanislaus Mostecky wurde der Professorstitel verliehen. — (Zentralhilfsaktion des Lan d e s aussch usses.) Nach dem zweiten Ausweise der Spenden für die Zentralhilfsaktion des Landesausschusses haben u. ct. gespendet: Die Gemeinde Mittet-dorf K 30; das Gemeindeamt Langenton K 15'90; das Gemeindeamt in Ossilnitz K 137; Franz Skvarča, Psarrverweser in Stvckendorf, K 5; das Gemeindeamt Tiefenbach K 10; das Gemeindeamt in Schwarzenbach K 59; das Gemeindeamt in Lienfeld K 50. — (Los von den englischen Schiffahrtsunternehmung enl) Die ungarische Regierung hat den Vertrag mit der Eunard-Gesellschaft gelöst, bezw. ihr die Konzession entzogen. Vermutlich wird auch die österreichische Regierung in der allernächsten Zeit gegenüber der Cuuard-Gesellschast und den englischen Schiffahrtsgesellschaften überhaupt die entsprechenden Maßnahmen treffen. Auch die englischen Versicherungsgesellschaften, die in Oesterreich Niederlassungen haben, sind unter Staatsaufsicht gestellt worden. — (Keine Bürgerschule in Reisnitz.) Der Landesschulrat hat dem Ansuchen des Ortsschulrates in Reifnitz um Errichtung einer Bürgerschule in Reifnitz keine Folge gegeben. — (Für das k. und k. Garnisonsspital Nr. 8 in Laibach) hat u. a. gespendet: Herr Ottokar Cern st ein, k. k. Landesgerichtsrat und Gerichtsvorsteher in Gottschee, ein Bettgestell, 2 Strohsäcke, 2 Kopfpolster, 12 Unterhosen, 6 Hemden, 6 Unterleibchen, Flickleinwand, einen Leibstuhl mit Schüssel. — (Entfall des Hauptrapportes.) Durch eine Verordnung der militärischen Behörden entfällt heuer der Haupt- und der Nachrapport. . , — (Erwerbssteuernachlässe bei Vorhandensein von durch die Kriegslage eingetretenen Betriebsstörungen.) Einem dringend geäußerten Wunsche der Handel-, Industrie- und Gewerbetreibenden trägt eine vor wenigen Tagen erschienene kaiserliche Verordnung Rechnung, nach welcher im Falle wesentlicher Betriebsstörung aus die Dauer der durch den Kriegszustand hervorgerufenen außerordentlichen Verhältnisse ein nach dein Grade der Störung sich richtender teilweiser Nachlaß einer oder mehrerer Quar-talsquoteu an vorgeschriebener allgemeiner Erwerbsteuer und bei Eintritt völliger Betriebseinstellung gewährt werden kann. Uber die Gewährung ober Nichtgewährung der Nachlässe wird nicht die Steuerbehörde als solche zu entscheiden haben, vielmehr wird diese Frage unter Mitwirkung von ad hoc neu ins Leben gerufenen unabhängigen Volksveriretungsorgaueu, die als Spezialkommissionen zu fungieren haben, ihrer Lösung zugeführt werden. — ('16 nah me der Cholera in unserer Armee.) Dank der sanitären Maßnahmen der Armeeleitung weist die Zahl der Erkrankungen an Cholera und Ruhr bei unseren Truppen einen ständigen Rückgang auf. Die Blutkohle-Behaudluug der Cholera bewährt sich ausgezeichnet. Die Sterblichkeit nimmt ab. — (Spazierstöcke für verwundete Soldaten.) Das „Rote Kreuz" hat einen dringenden Bedarf an Spazierstöcken für verwundete Krieger, besonders für solche, die an den Beinen verwundet sind und deshalb beim Gehen einer Stütze bedürfen. Auf unseren Hutweiden wachsen bekanntlich massenhaft Haselstauden, Ahorn, Hartriegel, Eichen u. dergl., aus denen sich solche Stöcke gewinnen lassen. Die Stöcke sollen 140 bis 1"20 m lang, 2 bis 3 cm dick sein und man soll die Stöcke in der Rinde lassen. Es wird also im Interesse unserer verwundeten Krieger ersucht, solche Haseluußstöcke usw. unentgeltlich zu sammeln und beim herzoglichen Forstamte in Gottschee abzuliefern oder — bei größeren Mengen — mitzuteilen, wo die Stöcke abzuholen sind. Das Biegen und die Versendung der Stöcke besorgt das herzogliche Forstamt. — (Die in den Jahren 1878 bis 1890 geborenen Landsturmpflichtigen) sind bekanntlich zur Kriegsleistung mit der Waffe einberufen. Behufs Prüfung ihrer Eignung zum Landsturmdienste mit der Waffe haben die bezeichneten Landsturmpflichtigen vor einer Landsturmmusterungskommisston zu erscheinen. Diese Landsturmmusterungskommisston (Assentierung) wird im politischen Bezirke Gottschee vom 16. November an in Gottschee und Reifnitz abgehalten werden. Die Bahnfahrt zum Musterungsorte und zum Einrückungsorte ist gebührenfrei. — (Höchstpreise für Getreide.) Die krainische Handelsund Gewerbekammer hat in ihrer Sitzung am 23. Oktober l. I. eine Entschließung angenommen, betreffend die Einführung von Höchstpreisen für Getreide und Mehl in der ganzen Monarchie sowie die gleichzeitige Einführung des Verkaufszwanges für Getreidevorräte. Diese Entschließung wurde der k. k. Landesregierung zur Kenntnis gebracht. — (St. Hubertus-Krieg s-K reu z.) Von den Vertretern der jagdlichen, forstlichen und landwirtschaftlichen Vereine Österreichs wurde eine Aktion zur Schaffung eines patriotischen Abzeichens eingeleitet und stehen an der Spitze dieses Unternehmens Se. Exzellenz der Herr k. k. Ackerbauminister Franz Zenker und Se. Exzellenz der k. u. k. Oberstjägermeister Sr. Majestät Mnx Graf T h u n-H o h e n stein. In nächster Zeit wird dieses St. Hubertus-Kriegskreuz fertiggestellt und käuflich zu erhalten fein. Der Zentralausschuß der Jagdschutzvereine Österreichs rechnet auf die opferwillige Mitarbeit aller Jäger, Forstleute und Landwirte an diesem Unternehmen und erbittet Bestellungen behufs Bezuges von einzelnen oder einer größeren Anzahl von Abzeichen an die gefertigte Geschäftsstelle. Die Abzeichen gelangen in zweierlei Ausführungen zum Verkaufe, und zwar zum Preise von 1 K, bezw. 3 K, und sind entweder als Nadel oder als Knopf hergestellt und ist dies bei der Bestellung gefälligst zu berückstchtigeu. Oer Zentralausschuß der Jaadschutzvereine Oesterreichs ist überzeugt, daß sich die Jäger Oesterreichs an dieser Aktion vollzählig beteiligen werden, um so den »wecken des Kciegshilfsbureaus, des Roten Kreuzes und des Kciegs-iürsoraeamtes einen namhaften Betrag zur Unterstützung unserer tapferen Soldaten oder deren Witwen und Waisen zuführen zu können. Bestellungen sind zu richten an den Zentralausschuß der Jagdschutzvereine Österreichs, Wien, 1, Karlsplatz 2. Auch'die Jäger und Jagdfreunde unseres Bezirkes werden das St. Hubertus-Kriegs-Kreuz gewiß gerne als patriotisches Abzeichen tragen. Bestellungen hierauf, nimmt aus Gefälligkeit das herzogliche Forstamt in Gottschee entgegen. (Kriegsspende.) Herr Robert und Frau Elisabeth Ple- t China er in Budapest haben der hiesigen k. k. Bezirkshauptmannschaft für unsere Krieger 10 Stück Schneehauben, 10 stück Leibbinden/ 10 Paar Handstützen und 10 Kronen für die Hinterbliebenen von Kriegern überreicht. „ („Gold gab ich für Eisen.") Herr Bezirkshauptmann O Merk spendete eine Uhr, einen Ehering und ein Paar Ohrringe; Frau Braune zwei Ringe und ein Paar Ohrringe; Frau Den drei Ringe drei Ohrringe, einen Armreifen und Anhängsel. . .. (Feilbietung.) Auf Ansuchen des Masseverwalters im Konkurse Amalia Schleimer in Gottschee wird die Realität E. Z. 369 der Katastralgemeinde Gottschee, bestehend aus der Bauparzelle Nr 157 und dem darauf befindlichen Wohn-, Mühl- und Säge-qeb'äude Nr. 99 samt Zubehör (Benzinmotor) unter Festsetzung des Aufrufpreises von 20.000 K öffentlich feilgeboten. Die Feilbietung findet am 17. November l. I. vormittags 10 Uhr beim Bezirksgerichte in Gottschee, Zimmer Nr. 5, statt. Da inan jetzt erkennt, daß bte Mühle unentbehrlich ist, sind viele Lizitanten zu erwarten. (Warme Unterkleider für die Soldaten.) An die Frauen Österreichs wird von berufener Seite das Ersuchen gestellt, für d>e im Felde stehenden Soldaten warme Unterkleider herzustellen. (Kriegsauszeichnung.) Das Militärverdienstkreuz mit der Kriegsdekoration wurde Herrn Richard Hönig-mann, k. u. k. Oberleutnant des Jnf.-Rgm. Nr. 30, verliehen. — (Auszeichnung für hervorragende Leistungen im Kriege) Die allerhöchste belobende Anerkennung wegen tapferen Verhaltens vor dem Feinde wurde neuerlich bekanntgegeben dem Herrn Arnold Bastas, k. u. k. Oberleutnant des Gebirgsartillerie-Regiments Nr. 12. — (Gefallen) ist auf dem südlichen Kriegsschauplätze m tapferem Kampfe fürs Vaterland Herr Josef Händler Reserve-Feldwebel, Herrenkleidermachermeister in Gottschee. Er erhielt einen Kopfschuß, der seinem Leben sofort ein Ende machte. Ehre seinem Andenken! ■ N — (Steigende Teuerung in Amerika.) Die „Stimmen der Wahrheit" (Cleveland) schreiben: Infolge des Krieges sind in unserem Lande die Preise aller Waren sofort in einem Maße gestiegen, das nur zu deutlich die künstliche Hochschraubung verrät. Und unsere Bundes- und Staatsregierungen taten auch rein gar nichts dawider. In Deutschland und Österreich dagegen haben bte Behörden sofort Höchstpreise festgesetzt für bte Lebensbedürfnisse und dadurch jeder Bewucherung des Volkes durch gewissenlose Spekulanten und Händler vorgebeugt. — (Der Lügenfeldzug des Dreiverbandes.) Der Dreiverband, das perfide Albion Poran, hat bekanntlich einen ganz unverschämten Lügenfeldzug gegen Österreich und Deutschland in Szene gesetzt. Auch in Amerika bekam man eine Zeitlang in der Presse nichts als diese dreisten Lügen zu lesen. Jetzt ist's aber gottlob schon besser geworden. Aus den Briefen unserer Gottscheer (Bereinigte Staaten) ist zu entnehmen, daß sie bereits die Wahrh» erfahren haben und sich von den englischen Lügenberichten nicht mehr täuschen lassen, nach welchen so ziemlich alle deutschen Soldaten in Frankreich und Belgien längst „tot" und unsere österreichischen Krieger natürlich ganz „mausetot" hätten sein müssen. Die Siegesberichte der Franzosen, Engländer und Russen glaubt kein Deutscher mehr in Amerika. Die Lügen und Verleumdungen, die von den Staaten des Dreiverbandes gegen Österreich und Deutschland gebraucht werden, zerschellen jämmerlich. Das Heimalsgefühl der Österreicher und der Deutschen in Amerika ist durch den Ausbruch des schweren Krieges, in welchem das beiderseitige Mutterland um seine Existenz kämpft, wunderbar erstarkt. Trotz der vielen Lügen des Dreiverbandes und trotz der Krampfhaften Bemühungen, die Wahrheit feruzuhalten, haben die Österreicher und die Deutschen in Amerika fest und unverbrüchlich dem alten Heimatlande die Treue gewahrt. Diese Treue zeigt sich nicht bloß in Worten, sondern auch im Werke. So sind z. B. bei der Verwaltung der New-Yorker Staatszeitung allein bis 7. Oktober zur Verteilung an die verschiedenen Hilfsfonds Spenden von rund 50.000 Dollars ein gelaufen. Der German Relief Fund hat eine Höhe von 130.562 Dollars erreicht. . — (Zur Lebensmittelversorgung der Monarchie.) Der Vollzugsausschuß der wirtschaftlichen Zentrale für Gewerbe, Handel und Industrie hielt am 21. Oktober eine Sitzung ab, in der Abg. Friedmann ein Referat über die Getreideversorgung der Monarchie erstattete. Er stellte fest, daß es sicher sei, daß durch rechtzeitige Heranziehung von Gerste und Kartoffeln das Manko leicht ausgeglichen werden könne. Vom Standpunkte der wirtschaftlichen Kriegsbereitschaft der Monarchie seien Maßnahmen zur Einschränkung des Weizen- und Roggenkonsums auf das unbedingt notwendige Maß schon jetzt dringend erforderlich. Einen Gegenstand der Sorge der Regierung müssen die sprunghaft steigenden Getreide- und Mehlpreise bilden und es müsse mit der Aufnahme der Vorräte, und zwar auch der noch in Stroh befindlichen Getreidemengen in nächster Zeit vorgegangen und die Festsetzung des Höchstpreises für Getreide und auch für Kartoffeln durchgeführl werden. — Von verschiedenen Seiten ist an die Regierung das Verlangen gestellt worden, im Hinblick auf die durch den Kriegszustand geschaffenen Verhältnisse ein Normalbrot, sogenanntes Kriegsbrot, einzuführen. Dieses Brot wäre aus einer Mischung von Roggen-, bezw. Weizenmehl, mit Gerstenoder Maismehl, eventuell Kartoffeln herzustellen, um mit den vorhandenen Vorräten von eigentlichem Brotgetreide bis zur neuen Ernte sicherer das Auslangen zu finden. (Bereits angeordnet.) — (Rotes Kreuz.) Außer den in früheren Nummern des Boten" angeführten Damen haben noch folgende Fräulein Lehrerinnen Wäsche und Kleidungsstücke für Verwundete angefertigt: Fräulein Olga Jonke und Fräulein Anna Ganslmaper haben je 6 Hemden und Fräulein Fanny Stöckl 7 Hemden genäht. — (Ernennung.) Anläßlich der Ausmusterung der Zöglinge des vierten Jahrganges der Kadettenschule in Liebenau wurde Herr Gabriel Trug er zum Fähnrich beim 92. Jnf.-Rgm. ernannt. — (Erdbeben.) Am 27. v. M. wurde hier gegen halb 11 Uhr vormittags ein Erdbeben verspürt. Dieses Erdbeben hat in manchen Orten Italiens Schaden angerichtet. — (Ein Besuch im Spital der Belgierkaserne in Laibach) Vor wenigen Tagen fuhren die Fräulein Luise und Edith Loy, Mizzi und Netti Jaklitsch, Walli v. Für er, Grete Satter und Dora Trug er nach Laibach, um Gaben für die im Velqierspitale untergebrachten verwundeten Krieger zu überbringen. In 15 Kartons hatten sie reiche Vorräte von Eßwareu und eine Korbflasche mit 15 Liter Wein mitgebracht, nebst 2600 Stück Zigaretten. Die Gaben wurden von den verwundeten Kriegern — es waren zumeist Ungarn, auch einzelne Gottscheer aus Landgemeinden — mit vielem herzlichen Danke entgegengenommen. An den frohen Mienen der Soldaten, von denen manche schwer verwundet und bereits längere Zeit in Pflege sind, las man die große Freude, bte den Kriegern bereitet wurde. — (Warme Winterwäsche für die Soldaten im Felde) wird nun auch schon an den Mädchenschulen in der Stadt Gottschee und an einzelnen Landschulen angefertigt. Für den Ankauf von Wolle kann auch die Verwaltung des in Gottschee gesammelten Kriegsfürsorgefonds um Beiträge angegangen werden. Besonders erwünscht sind: Fußlappen aus Flanell oder dünner Schafwolle, Fäustlinge (Daumen mit) Zeigefinger gesondert), Halstücher, Pulswärmer, Wadenstutzen und Knieschützer, Leibchen aller Art, warme Leibwäsche, besonders Hemden und Unterhosen. — (Der Verein „Christliche Studentenlade") hat im Schuljahre^ 1913/14 für die Unterstützung dürftiger Schüler am hiesigen Staatsgymnasium (Kongreganisten) folgende Beträge gespendet: Für Mittagskost K 626'68, für Bücher K 24805, monatlich Unterstützungen (Wohnungsbeiträge) K 209, für Bekleidung und Befchuhung K 123-78, für die Adriafahrt K 80, zusammen K 1287-51. „ — (Fischfang in der Labranka.) Das 18. Stück des Landesgesetzblattes Nr. 35 (10. Oktober 1914) enthält eine Kundmachung der hämischen Landesregierung, mit der am Grenzflüsse Labranka jede andere Art des Fischfanges, als die mit der Anael verboten wird. — (Ernennung.) Anläßlich der kürzlichen vorzeitigen Ausmusterung in den Militärakademien (Militärakademiker des dritten Jahrganges) wurde u. a. Herr Leopold Ritter v. Höffern zu Saalfeld zum Leutnant des Feldhaubitzen-Regimeuts Nr. 10 ernannt. — (Italienisch statt Französisch.) Auf Grund einer Zuschrift des Unterrichtsministeriums au den kärntischen Landesschulrat ersuchte letzterer die Gemeindevertretung in Klagensnrt um eine Äußerung, wie sich die Gemeinde zu der von Villach ansgegan-genen Anregung, den Unterricht in der französischen Sprache an den Mittelschulen durch die italienische Sprache zu ersetzen, verhalle. Gemeinderat Prof. Fritz W o l s e g g e r und Gemeinderat Weiß sprachen sich in der Sitzung der Gemeindevertretung von Klageufurt am 13. Oktober d. I. aus praktischen Gründen für die Einführung des italienischen Sprachunterrichtes am Gymnasium und an der Realschule aus und es wurde ein in diesem Sinne lautender Beschluß gefaßt. — (Die Einwanderung in Nordamerika.) Die Einwanderung nach Amerika hat in den letzten Monaten, namentlich seit dem Ausbruch des Krieges, einen außerordentlichen Rückgang gezeigt, so daß die Einwandernngsbehörden sich veranlaßt gesehen haben, eine große Menge von Beamten zu entlassen. Die Einwanderung betrug im Juni 55.919 (gegen 136.549 im Jahre 1913), Juli 49.398 (gegen 108.168 im Jahre 1913), August 28.112 (gegen 102.958 im Jahre 1913). — (Der deutsche Kaiser über Frankreich.) Der als Feldgeistlicher auf den Schlachtfeldern tätig gewesene Redemptoristenpater Brinkmann, der gerade aus einer achttägigen französischen Gefangenschaft zurückgekehrt war, erzählte dem deutschen Kaiser von seinen Erlebnissen und von der schlechten Behandlung, die er von den Franzosen erduldet hatte. Entrüstet meinte der Kaiser: „So etwas kann auch nur in einem Lande Vorkommen, wo man die Kirche verfolgt und dem Volke die Religion genommen hat." — (Sammlungen von Pfarrämtern für das Rote Kreuz.) Im 10. Verzeichnis über die beim k. k. Landespräsidium in Laibach eingelanfeuen Spenden finden wir n. a. verzeichnet: Pfarramt Unter-Warmberg K 9'20, Pfarramt Pöllandl K 13, Pfarramt Swckendmf K 23, Pfarramt Oberskrill K 15'80, Pfarramt Gollfchee K 25-35, Pfarramt Banjaloka K 13, Pfarramt Mosel K 27, Pfarramt Suchen K 12 06; ferner Ortschaft Stalzern K41'67, Ortschaft Hornberg K 23"72, Gemeinde Suchen K 200, Sammlung des Josef Lnfchar in Stockendorf K 37. Zugunsten des Kriegsfürsorgefonds: Pfarramt Mitterdorf K 10, Sammlung des Pfarramtes Mitterdorf K 30. — (Unsere Amerikaner und der Weltkrieg.) Dieser« tage ist ein Schreiben des Herrn A. Plut in Crosby, Minn., vom 20. September in Gottschee eingelangt, in welchem wir u. a. lesen: Es freut uns hier sehr, daß ihr alle in der Stunde, wo das Vaterland seine treuen Söhne zu den Waffen rief, wie ein Mann den Feinden Trotz bietet. Begeistert trennten sich Söhne von den Eltern, Männer von Weib und Kind, um Blut und Leben für das teure Vaterland hinzugeben. Freilich fürchte ich, daß nun in Österreich viel Elend einkehren wird. Die englischen Zeitungen in Amerika verbreiten faustdicke Lügen. Sie schrieben sogar, die Russen seien mit ihrer ungeheueren Übermacht bereits in Wien und Berlin einmarschiert! Es ist wirklich zu dumm, wie sich die Amerikaner belügen lassen. Wir aber glauben solche Lügen nicht, mit denen Petersburger, Londoner, Pariser und New-Iorker Zeitungen ihre gläubigen Leser betören und irresühreu. Tausende von Reservisten und Landsturmmännern aus Österreich-Ungarn und Deutschland möchten von Amerika gerne nach Hanse reisen, um fürs Vaterland zu kämpfen, können es aber nicht, da keine Schiffe für sie zu bekommen sind. 5000 Mann versammelten sich sofort gleich beim Ausbruch des Krieges in New-Iork und warteten dort mehrere Tage; sie wurden aber sämtliche wieder zurückgeschickt. Auch wir in Amerika spüren den Krieg schon stark. Die Arbeit in den Eiseu-und Kupfergruben Hat aufgehört, daher sind die Zeiten imgemeiit hart. Komme, was da wolle, wir vertrauen fest aus Gottes Hilfe. Wir hier beten fleißig für euch in dieser furchtbaren Zeit und sammeln Geld für die Verwundeten. Herzliche Grüße. Witterdorf. (DieheurigeFechsnng) verlangt sparsames Haushalten, da Gerste, Weizen und Hafer sowie Kartoffeln hinter den Erwartungen an Ertrag zurückblieben. Als Lebensmittel dürsten die Erdäpfel zumeist ausreichen, als Futtermittel für Schweine jedoch in vielen Häusern nicht, weshalb manche noch vor beendeter Mast schon jetzt ihre Schweine zu verkaufen genötigt sind. Durch zweimaligen Frost haben die Hülsenfrüchte stark gelitten, so daß wenig ausgereifte geerntet wurden. Auch mit Kraut und Rüben ist man nicht besonders zufrieden; ersteres soll vielfach keine Köpfe bilden. Den besten Ertrag gab noch der Kukuruz; er ist auch gut reif geworden. Die Obsternte war gerade Hinreichend, um für die Wintermonate großen und kleinen Kindern mit Dönobst dienen zu können. Most konnte Hier nur in wenig Häusern bereitet werden. Dazu kommt noch der Umstand, daß die Mehrzahl der Hausierer heuer daheim bleibt, weil von diesem Geschäft gegenwärtig nichts zu Hoffest ist. Auf die Geldsendungen aus Amerika darf gleichfalls nicht zuviel gebaut werden, da auch dort jetzt vielen Verdienstgelegenheit mangelt. Grund genug also, daß mit der Fechsung sparsam umgegangen wird. Es ist deshalb nur zu begrüßen, daß angesichts dieser Tatsachen und der herrschenden allgemeinen Teuerung Heuer in allen Dörfern stark Wintergetreide angebaut wird. — (Trauungen.) In der Allerheiligenkirche in Brooklyn, wurden am 8. Oktober Joses Po goreiz aus Kofleru 38 und Maria Eppich aus Tiefental; in der Dreisaltigkeitskirche in Cleveland am 10. Oktober Johann Pleschinger aus Schalkeudorf und Magdalena B arte Im e aus Oberlofchin 3 getraut. — (Gestorben) ist am 19. Oktober der 81jährige verwitwete Besitzer Johann Krische in Obrem Nr. 2. — (Den Wunden erlegen.) Georg Tschinkel aus Mitterdorf Nr. 43, der Feldwebel im 17. Jnf.-Reg. war, ist am 10. September in den Kämpfen in Galizien durch einen Schuß in den Bauch schwer verwundet worden und den Verwundungen im Spitale zu Tarnow am selben Tage erlegen.. Er ist somit der zweite aus der Pfarre Mitterdorf, der im gegenwärtigen Kriege den Heldentod fürs Vaterland gefunden hat. — (Für verwundete Soldaten) hat die Ortschaft Malgent 400 Hartriegelstöcke umsonst gestellt und Frl. Mitzi Genfer eine Halskette und ein Armband gespendet. — (Ein Totgesagter.) Josef Michitsch aus Kofleru Nr. 3 war unter den Ersteingerückten und unter jenen, welche die Schlacht bei Grodek mitgemacht haben. In dieser Schlacht soll er nach dem Berichte eines gleichfalls verwundeten Soldaten (Landsmannes) gefallen sein. Daß diese Botschaft die Familie in größte Trauer versetzte, ist erklärlich. Nun hat vor einigen Tagen der Totgefagte eine Karte aus Rußland geschickt, worin er mitteilt, daß er gesund sei und baldige Heimkehr erhoffe. Mosel. (In russischer Gefangenschaft) befindet sich seit der ersten Schlacht bei Lemberg Johann Lobe aus Obermösel. Aus 5 5. Oki sendet Ich * Lembe in der jetzt r fanget mit de Im L es gel und h genug. Sohn Sche Charb größte Stadt in Ni Huttei 8. Ob alt; a 39 I Reintc in Ot dreng Herrn ausfch die H 2 K c tembei Wolf Medit gerück Volks' affetiti Anzat meiste Jahre seit 8 Leiche Arko mehr die L Johm Schla bruntt ans (s fanter wund! Bestä! Jahre um t ihrem Nr. 5 Aus Kurgan in Sibirien — asiatisches Rußland — schreibt er am 5. Oktober folgenden Brief: Liebe Mutter! Biele tausend Grüße sendet aus weiter, weiter Ferne Euer trauriger Sohn Johann. Ich bin verwundet worden in der Schlacht bei Hermannsdorf bei Lemberg, habe eine Kugel in den linken Fuß bekommen und eine in den rechten Oberschenkel, war drei Wochen im Spitale, bin aber jetzt wieder ganz hergestellt und ganz gesund. Ich bin Kriegsgefangener in Rußland in Sibirien. Wir sind einen ganzen Monat mit der Eisenbahn gefahren, wir haben hier noch sehr schönes Wetter. Im Winter ist hier 40 Grad Kälte. Kränkt Euch nicht wegen meiner, es geht mir ganz gut — wir können in der Stadt spazieren gehen und haben alle Tage zweimal Fleisch und zweimal Tee und Brot genug. Lebet wohl! Vielleicht sehen wir uns noch einmal. Euer Sohn Johann. — In russischer Gefangenschaft ist auch Josef Schemitsch aus Verdreng und liegt verwundet im Spitale zu Charkow in Kleinrußland. (Die Stadt Kurgan ist nicht groß, hat größtenteils hölzerne Häuser und sehr freundliche Bewohner. Die Stadt Charkow ist aber sehr groß und zählt 206.000 Einwohner.) — (Gestorben) sind am 5. September Magdalena Köstner in Niedermösel Nr. 36, 44 Jahre alt; am 4. Oktober Maria Hutter, Auszüglerin in Otterbach Nr. 7, 87 Jahre alt; am 8. Oktober Peter Jonke, Besitzer in Obermösel Nr. 10, 70 Jahre alt; am 19. Oktober Maria Matzele, Mesnersgattin in Obermösel, 39 Jahre alt; am 25. Oktober Gertrud Stalzer, Besitzerin in Reintal Nr. 37, 89 Jahre alt; am 26. Oktober Johann Verderber in Otterbach Nr. 10, 48 Jahre alt. — (Als Supplent in) an der Expositur-Schule in Verdreng auf die Dauer der militärischen Verwendung des Schulleiters Herrn Josef Locker wurde Fräulein Emma Kraul and ernannt. — (Spenden für die Hilfsaktion.) Der Gemeinde-ausschuß Mosel hat je 25 K für den Verein Rotes Kreuz und für die Hilfsaktion, Gemeindevorsteher Matthias Jonke hat für letztere 2 K gespendet. Weg. (Die Raiffeisenkasse) spendete für das „Rote Kreuz" 50 K. — (Eheschließung.) In Cleveland heirateten am 12. September d. I. Josef Wittreich aus der Pfarre Altlag und Maria Wolf aus Hinterberg. — (Eingerückt) sind aus Rieg am 26. Oktober Franz Meditz und Johann Kokoschinek. Masern. (Als Supp lent in) an Stelle des ins Feld ein« gerückten Schulleiters, Herrn Josef Erker, wurde an der hiesigen Volksschule Fräulein Paula Sigmund bestimmt. UchermoschmH. (Pferdeassentierung.) Bei der Pferdeassentierung sind hier 56 Pferde ausgemustert worden unter einer Anzahl von beiläufig 170. Das höchst geschätzte gehört dem Bürgermeister, die größte Anzahl — drei — dem Johann Mazzele. Schrvarzenöach. (Als Leiche aufgefunden.) Der 46 Jahre alte Keuschler Franz Arko von Schwarzenbach Nr. 42 war seit Anfang Mai d. I. abgängig. Am 18. Oktober wurde seine Leiche im Schachen zwischen Schwarzenbach und Mosel aufgefunden. Arko hatte sich an einem Baume erhängt. Die Leiche konnte nur mehr an der Kleidung agnosziert werden. Am 20. Oktober wurde die Leiche gerichtlich obduziert und bestattet. Göttenitz. (Auf dem Felde der Ehre gefallen) ist Johann Levstek laut einer amtlichen Nachricht auf den galizischen Schlachtfeldern. Levstek war vor der Einrückung hier in Kaltenbrunn bei der Dampfsäge als Pferdeknecht bedienstet. Paul Poje aus Göttenitz Nr. 16 wurde als Zugsführer beim heimischen Infanterieregiment Nr. 17 am 26. August in Galizien schwer verwundet und soll dem Vernehmen nach gestorben sein. Eine offizielle Bestätigung hierüber liegt noch nicht vor. Poje hatte sich vor drei Jahren als 17 jähriger Bursch freiwillig zur Assentierung gestellt, um desto früher seiner Militärpflicht genügen zn können. Ehre ihrem Andenken! — (Todesfall.) Am 30. Oktober starb Helena Krater, Nr. 57, im Alter von 65 Jahren. — (Für das Kriegsfürsorgeamt.) Zu Gunsten der Verwundeten wurde vor kurzem von hier 60 kg Kompott und Dörrobst (Zwetschken) an die Sammelstelle nach Laibach gesendet. —■ (Das Erdbeben) am 27. Oktober wurde auch hier am genannten Tage vormittags gegen 10 Uhr 30 Minuten deutlich wahrgenommen. Das Beben durch den ersten Erdstoß war vom Zittern der Fensterscheiben begleitet. Kohenegg. (Verwundet) kam vom Kriege Herr Zugsführer Leopold Lackner, herzoglicher Forsthüter in Hohenegg. Die Verwundung war zum Glück keine schwere. Außer dem Genannten sind auch zwei Brüder von ihm im Kriege verwundet worden; der dritte Bruder Georg, der herzoglicher Forsthüter in Mooswald ist, wird vermißt. Er ging eines Tages in der Frühe auf Streifpatrouille und kam nicht mehr zurück. Vielleicht ist er verwundet worden und in russische Gefangenschaft geraten. Ein vierter Bruder, der in Amerika weilt, wollte zur Erfüllung seiner Militärdienstpflicht auch zurück in die Heimat fahren, konnte aber wegen der bekannten Verhältnisse nicht herüber, worüber er sich in einem Briefe sehr unwillig aussprach, da er als guter Patriot auf jeden Fall seinem Vaterlande gegenüber seine Pflicht hätte erfüllen wollen, wenn es nur irgendwie möglich gewesen wäre. Woosnmld. (In russischer Gefangenschaft.) Herr Alois Michitsch, Besitzer in Mooswald Nr. 26, der als Reserve-Infanterist des Inf. Reg. Nr. 17 ins Feld gezogen ist, geriet auf dem nördlichen Kriegsschauplätze in russische Kriegsgefangenschaft. Herr Michitsch ist Kirchenpropst von Korpus Christi und einer der angesehensten Männer von Mooswald. Hbermöset. (Den Ehrentod erlitten.) «sonntag den 18. Oktober I. I. traf hier die amtliche Kunde ein, daß Herr Alois Sterb enz, k. u. k. Oberleutnant d. R., am 28. September in einem mobilen Reservespitäl seinen vor dem Feinde erlittenen Verwundungen erlegen ist. Da Oberleutnant Sterbenz zum Jnf.-Regmt. Nr. 87 gehörte, das in Slavonien und der Herzegowina stationiert ist, nahm der Verblichene von Anfang an an allen kriegerischen Operationen gegen die Serben wie an den,heftigen Kämpfen an der Drina, bei Valjevo, 8abac, Ložnica und Lrni vrh teil, in welch letzterem Kampfe ihn nun das todbringende Geschoß traf. „Die Kugeln fliegen wie die Bienenschwärme. Es ist ein Wunder, daß ich noch lebe; mir scheint, es wirken Eure Gebete. Wenn ich falle, so falle ich als Held." So ist er denn in treuer Pflichterfüllung für Kaiser und Vaterland den Heldentod gestorben. Mit dem Hinscheiden dieses Mannes, den ein offener, streng rechtschaffener Charakter sowie tiefer Familiensinn auszeichnete, sind nicht nur die betrübte Gattin, die drei blühenden Kinder und die nächsten Angehörigen in tiefen Schmerz versetzt, sondern es trauern nach ihm alle, die ihn näher gekannt haben. Möge diese allgemeine Anteilnahme sowie das Bewußtsein, daß Tausende vom selben Schicksal betroffen werden, der trauernden Familie den Schmerz erleichtern. Laiöach. (Der in russische Kriegsgefangenschaft) geratene Herr Oberleutnant Friedrich Kren, Sohn des Herrn Hilfsämteradjunkten bei der hiesigen Landesregierung M. Kren, befindet sich gegenwärtig in Tara, Gouvernement Omsk in Sibirien. Die Heilung seiner Lungenschußwunde schreitet fort. — (Auf dem Felde der Ehre gefallen) ist der Korporal des Jnf.-Reg. Nr. 27, Herr Hubert Put ick, Sohn des k. k. Agrar-Oberinspektors Herrn Wilhelm Putick in Laibach. Wien. (Auf dem Felde der Ehre gefallen) ist am 30. August bei Starp-Zamocz in Russisch-Polen Herr Otto Edler v. Rom, k. u. k. Oberleutnant im Jnf.-Reg. Nr. 99, Sohn des vor zwei Jahren in Wien verstorbenen Herrn Josef Edlen von Rom, k. it. k. Major des Ruhestandes. Ehre seinem Andenken! — (Verwundet und ausgezeichnet.) Im hiesigen Sanatorium „Hera" des Roten Kreuzes (Löblichgasse 14) befindet sich als Verwundeter in Pflege Herr Rudolf Jonke, k. u. k. Hauptmann im JR. Nr. 59. Seine schwere Fußwunde eitert noch und es wirb der Schußkanal noch offen gehalten. Doch kann der Herr Hauptmann jetzt schon ausstehen und sich mit Krücken bewegen. Mit den Streckversuchen, die große Schmerzen verursachen, ist nunmehr schon begonnen worden. Erst wenn die Eiterung aufhört und die Wunde sich schließt, wird der Herr Hauptmann das Sanatorium verlassen können. Herr Hauptmann Jonke hat für sein hervorragend mutiges Verhalten vor dem Feinde den Ausdruck der allerhöchsten Anerkennung erhalten. Hiemit ist die Dekorierung mit dem Kriegssignum laudis (Verdienstmedaille) verbunden. Diese vergoldete Medaille wird für Verdienste im Kriege an einem rotweißen Bande getragen. Die Militär-Verdienstmedaille ist eine Auszeichnung, die vor dem Goldenen Verdienstkreuz mit der Krone getragen wird, also im Range höher steht als letzteres. — Das tapfere Salzburger Regiment Nr. 59 hat sich überhaupt besonders ausgezeichnet und es wurden den „Rainern" für die in 15 siegreichen Kämpfen bewiesene Tapferkeit und Ausdauer vom Armeekommandanten, Sr. Hoheit Erzherzog Friedrich, und vom Knegskommandanten, Sr. Hoheit Erzherzog Josef, höchstihre Glückwünsche und der Dank ausgesprochen. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Aleindruckzeile oder eren Raum *0 Heller, bei mebrmalio-er Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein balFtS Jahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze 7 eine zwanzigprozentige € äßigung gewährt. Anzeigen. Oie Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Wed. Dr. Ludwig Aram. Zahnärztliches und zahn-technisches Atelier. (technischer Leiter: Leopold Weiß.) Laivach, Kotel Stadt Wien. Alle Zahnoperalioneu nach den neuesten Methoden durchaus schmerzlos. Alle Arten vou Plomben schön und dauerhaft. Echte künstliche Zähne, Stiftzähne, Goldkronen und Brücken sowie Zahnersatz schön, solid und billig. Auch in Ratenzahlungen. Ordination von 8 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends. Uerein der Deutschen a. Gottschee — in Wien. = ■: Ätz: I., Himmeipfortgasse Nr. 3 wohl» alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jede» Donnerstag im Wereinslokale „Zum roten Igel", 1., Akbrechtsplatz Ar. 2. Sparkasse der Stadt Gottschee. Weichhaltiges Lager der öesten und bissigsten Kahrräder und Nähmaschinen für Kamilie nnd Heiveröe Ausweis f. d. Wonat Aktoöer 1914, Kinsagen: Stand Lnde Sept. 1914 . (Eingelegt von 113 Parteien Behoben von 381 Parteien Stand Ende Gktob. 1914 . KypolheKar-Darlehen: zugezählt . . rückbezahlt . . Stand Ende Gktob. 1914 . K 6,723.77178 31.274-22 „ 67.064-21 „ 6,687.981-79 2.002-65 „ 4,533.881-51 Wechsel-Darlehen: Stand Ende Oktob. 1914 . „ 139.372- Ziusfuß: für Einlagen 4 Vs°/o ohne 2lbzug der Rentensteuer, für Hypotheken im Bezirke Gottschee 51h %, für Hypotheken in anderen Bezirken 5 8A %, für Wechsel 67s%>. Hottschee, am 31. (Oktober 1914. Schreidmaschmen Langjährige Garantie. Johann lax $ Sohn Älienerstrasse Nr. 17. Calbach Die Direktion. aus Nr. 27 in Schalkendorf (14_n) samt Realität ist zu verkaufen. Anfragen beim Besitzer Josef Ank. Abonnieret und leset den Gottscheer Boten! Zur r gan, hall Für A gan jür bi gan Briese roerbet Mann w Rüstui der 31: Batail bedroh Anpra sorgen. Nun Feinde sie im gilt ei können Gut 1 Bäte auch für b( Nienia znrü! Kriegs hat fit papier, Besitze Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker — Herausgeber und Verleger Josef Eppich. — Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee. Regier Prozer jedes am lt 12 Uh einzuzc zurück die Zir es kö> werder ausg 10.00( beteilic welche Anteil, also in genieß, diesen dem § verlang jeberge muß, S behel Zeichn