LmlmcherWMtung. Nr. 1tt2. Pram, mcraiionsprcis : Im Comvtoir ganzj. sl. ll, hall'j. fi. 5>.5>0. stiir dic .^»stcllilng in« Haus halbj. 50 li. Mil dei Post ganzj. si. 15>, halbj. fl. 7.ÜU. Freitag, 6. M,i Iiijcrtionsgcbiihr bi« w Zeilen: ImalSOlr., üm. »Olr., »m. > s!.! sonst pr.Zcile Im.ü lr., »m.8lr., Im. 1U lr. u. s. >v. Injerlioniistcmpel jcdcsm. 2l»lr. l870. Amtlicher Theil. e5e. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstes Entschließung vom 2. Mai d. I. dcn Seclionschef des InstizministeriumS Dr. Joseph Ritter v. Wafer z»m zweiten Präsidenten des steiermärkisch' kärntliciisch-fiailüschell Obclllindcsgcrichtes allcrgnädigsl i» ernennen geruht. Tschübnschnigg m. ^. Der Iustizministcr hat drin Staalsanwalte i» Cat-taro Michacl Capovich den angcsuchteu Ucliertritt auf die bei dem Laudcsgerichte in Zara erledigte Rathsstelle bewilligt. Der Iustizministcr hat den für Troppau ernannten StaatSauwallösubstituten Theodor Heller über sein Ansuchen in gleicher Eigenschaft nach Brunn übersetzt Und zu Staatsanwaltssubstituten ernannt die Gerichts adjunclcn Dr. Joseph Muck für Troppau, Joseph Wilfcrt für Brunn und Johann Zutschet für Hradisch. Dcr Iustizminister hat den für Wicscnbcrg ernann' ten Gezirksrichtcr Franz Heister seinem Ansuchen entsprechend nach Hotzenplotz übersetzt und den Landes-yerichtsadjnnclen Joseph S ch u l m ei st er zum Bezirks l'chter in Wiesenberg ernannt. Dcr Ilistizminister hat den Bczirtsgerichtsadjunclen Gc^rg Pollie über sein Ansuchen von Adeli'bcrg nach Oberlaibach übersetzt. Dcr weiter des Finanzministerium« hat die Kauf' leute I. Hieldburghäußcr und Wilhelm Frank! zu l. l. Börserälhen ernannt. Nichtamtlicher Theil. PrkislWschrcibllng für Kasrmgcnojscnschasttn. Wien, 3. Mai. 1. Um die Gründung von Käsercigcnosscnschaflen, welche die gemeinsame Verarbeitung und Ver-werthung der Milch zum Zwecke haben, in den Alpcn ländern Oesterreichs zu befördern, werden hiemit auch für das Jahr 1871 folgende Preise ausgeschrieben: !l. Zwei Preise von je NW st ö. W. und je einer goldenen Medaille für Käseleigclwsscnschaflen, welche täglich mindestens 400 Wiener Maß Milch zu fettem Käse verarbeiten. Bei gleichen Quanti» litten und Leistungen entscheidet die Güte des gewönne- Darlmro^n'o Areuzzug. Das deutsche Volk wandte keinem seiner großen Kaiser so treue Sympathien zu, als dem „mil. ain«m liln^Ln roteu dart,, äen ciiß ^ViiUlSu nont.ßn Nard«,-lo88a.« I„ h^, Werken der bedeutenden Chronisten, die Unter seiner Regierung auftreten, bildet seine Persönlichkeit den Mittelpunkt aller Geschichte; unmittelbar nach seinem Ende wählt ihn die Voltssagc zu ihrem pieb-ungahclden, und fort und fort umranken Mythe und Dichtung verklärend seine Thaten. Aber auch der histo-^'sche Rothbart vermag das regste Interesse des Ge-ichichtssreundcs zu wecken und zu erhalten; auch aller ^»nautischen Hülle entkleidet, ragt diese Heldengestalt um va»ftlc«lange'ülicr alle Zeitgenossen hervor. Keine Was» «emhllt Friedrichs aber ist glänzender als sein Zug in °as Morgenland, wenn freilich auch diese Kreuzfahrt durch e'nc Reihe von Unglücksfällen des angestrebten Erfolgs ""lustig wurde. Der diille Kreuzig ist in seinem ganzen Wesen rchaug verschieden von den frühern ähnlichen Unter-uclinnlugcn. Diese wurden von der geistlichen Gewalt, °°n dcn Päpsten, nicht blos ins ^eben gerufen, sondern °"°1 geleitet, in, dritten Krcnzzug aber handeln die Nc-»cntcn dcr drei verbündeten christlichen Mächte durchaus ual'hängig. Zwar bildet noch immer die religiöse Stimmung die Ha»p!triebfcdcr zum Kampfe gegen die Un-nmumgcu; ^ Reichstag zu Mainz, wo mit dem Kai-w'^^ Deutsche das Kreuz nrhmcn, wird als der ..meichstag Jesu Christi" bezeichnet, und als dort vor ncn Productrs und die Ail der Einrichtung dieser Genossenschaften ; b. drei Plcisc von j,> -j()0 si. ö. W. und je cinrr silbernen Medaille sür Käscicigcnossci'schaftcn, w>lchc cntwelcr mn halbfette Käse bereilen, oder nur 400 M^ß Milch im Tage verarbeite» lind das bcstc und zugleich meiste Product liefern. 2.- Um dicsc Preise können sich sowohl die in dcn österreichischen Alvcnländcl!, schon bestehenden, als anch solche Käscreigcnossenschaftcn bewerben, welche spällstent! im Inli i^71 ihre Thä!i„kl'it begonnen h»ben. Die Gesuche sind div läossslens 1. Oclobcr 187l im Wege der betreffenden Slalthalterci, Landesregierung oder Landwilthschaflsgcsellschaft dem Ackeibauministcrium vorzulegen. 3. Gcnossci'fchaflcn, welche schon im Iuhrc 1809 einen österreichischen Stualspreis erhalten haben, sind von dcr weiteren Bewerbung ausgeschlossen, wenn dieselben nicht diilch inncie Umgestaltung eine neue Vercch tigung erlangen. 4. Jede solche Genossenschaft muß wenigstens ans 10 gleichberechtigten Thcilnehmcrn bestehen. 5. Die einzureichenden Gesuche müssen die eingehende und wahrheitsgetreue Veanlwortung folgender Fragen enthalten: 1. Wie lange besteht die Genossenschaft und durch wen wurde sie gegründet? 2. Wie groß ist die gegenwärtige Zahl der Mitglieder der Genossenschaft? 3. Welchen Ortsgemcinden gehören diese Mitglieder durch ihren Wirlhschaflsbesitz an? 4. Wie groß ist der Milchvichstand der Genossenschaftsmitglieder ? 5. Ist blos die MilchbenUtzung gemeinsam oder geschieh« auch die Benützung der Weiden auf gemeinsame Rechnung? 6. Wie lautet der Gelivsscilschaflsverlraq? (Hiebei ist eine Abschrift desselben oder der bestehenden Staliilcn vorzulegen.) 7. Wird die Käserei in eigenen oder gemietheten Gebäuden betrieben uud wie sind dieselben eingerichtet? 8. Welche Entlohnung erhält der Käser und die etwaigen Gehilfen? 9. Wie viel Milch wird täglich, wie viel im Ganzen verarbeitet? 10. Welche Hanpt- und Nebenerzeugnisse werden bereitet, wird das Thermometer zur Vcstimmung dcr Wärme der zu verkäsenden Milch benutzt, und wie werden die Abfälle (Mollen, Asche) verwendet? 11. Auf welche Weise werden die Milcherzeugnisse abgesetzt und welche Preise werden dafür erzielt? 12. Wie groß waren im Sommer 1870 und in den jenen Fürsten und Rittern Bischof Gotfrid von Würzburg predigt, geht ein Weinen und Seufzen durch die ganze Vetsammlnng. Es unterliegt aber doch kcincm Zweifel, daß Friedrich, als er sich zur Annahme des Kreuzes entschloß, auch politische, weltliche Interessen im Auge hatte, Riczlcr macht, wie mir scheint, vollkommen richtig darauf aufmerksam, daß es nicht ohne Zusammenhang war mit dcr ThciluahmSlosigkcit der Deutschen am ersten Kreuzzuge, wenn sie in der nächsten Zeit in Cultur und Politik mit dem Aufstreben dcr Wülschcn nicht Schritt halten tonnten, daß insbesondere ihr Kaiscrthnm dadurch in der Gunst und Ach lung dcr öffentlichen Meinung einen Stoß erlitt. Friedrich dagegen verschloß sich nicht dcr politischen Ueberzeugung, daß es bci einer solchen Vewegung gelte, sich als Haupt dcS christlichen Abendlands, als daS „Schwert GottcS" zu bewähren, das römische Kaiscrthum dadurch zu alter Macht und Herrlichkeit zu erheben. Charakteristisch für die mehr weltliche Richtung der zu unternehmenden Heerfahrt ist dic Anordnum, dcS Kaisers: daß nur Wohlhabende, die eine Snmmc von 3 Mark auf weisen konnten, sich dem Zuge anschließen durften, damit daS Hccr nicht dui"ch frommen Troß gehemmt werde. Ueberhaupt läßt sich i„ der Geschichte der Kreuzzüge „eine allmäligc Zcrstörnnsi der geistige» Richlnng" erkennen, eine Entwickelung, welche sie ihrem ursprünglichen Geist entfremdet, und gerade in dieser Vollendung des verweltlichenden Processes, dcr sich im Verlause der Krcu^ügc vollzieht, licgt das Schwergewicht ihrer uni-uersalhistorischcn Bedeutung. „Denn von ascctischcn und spiritualistischcn Trieben ausgehend, fühlten sie zu regerem Lebensgenuß. Durch Unwissenheit und Wunder- vergangenen Jahren die Mengen der erzeugten Milch-prodncle und die daraus erzielten Geldeinnahmen, wlc hoch beliesen sich die Unkosten des Betriebes und welcher Velrag wurde als Neingewinn unter die Mitglieder der Genossenschaft vertheilt? 6. Die eingegangenen Bewerbungen werden vom Ackcrbauministerillm Fachmännern zur Vclirthcilnng über' geben, erforderlichen Falles wird durch dicsc Fachmänner eine Besichtigung dcr Käsereien der sich bewerbenden Genossenschaften vorgenommen wcrdcn. 7. Die Zucrlennung der Preise erfolgt durch das Ackcrbauministtrium am Schlüsse deS Jahres 1871. Im Falle ungenügender Bewerbung behält sich das Acker-bauministcrium vor, nur theilweisc die ausgesetzten Geldpreise zu verleihen. Wien, am 3. Mai 1^70. Vom l. l. Ackerbauministcrium. Politische Uebersicht. «aibach, 5, Mai. In dcn czechischen Adel streifen befürwortet man die Bcsctzuug dcS Präger Stat tha l terpo ft en S durch Gras Taaffe. Für Graf Potocli's Ankunft werden Festivitäten vorbereitet. Das Krakauer Journal „Przeglond Polski" beweist die Nothwendigkeit für Galizien. das jetzige Ministerium zu uutcrstützcn. Die Mission Potocki's sei eine eminent österreichische. „Przesslond" wünscht sehnlichst das Zustandekommen des Ausgleichs mit den Czcchcn. Das Scheitern desselben durch den muthwilligen Widerstand der Czechen dürfe nicht das Scheitern der Mission Potocki's bedeuten. Galizien werde diesem Minister die Erfüllung seiner österreichischen Mission zu erleichtern suchen und ihm Beweise seiner Mäßigung geben. Das Blatt verlangt einen Minister für Galizien uud eine autonome Landesregierung. Die aus dem Aa. r n m l» ^li »i dt age zm» u n g a rischcn Reichstage zu sendenden Deleairlrn werden sich nach Pest degclicn, ehe noch der Landtag die Eisenl'ahn-und Steuer-Angelegenheiten ausgetragen hat. Damit die Opposition die Abwesenheit vieler Mitglieder der Majorität nicht ausnützen könne, sollen die ^andtaqs-sitzungm suspcndirt wcrdcn und die Budgcl.Commiision soll sich mit dem vom Banns vorgelegten Etat bejchaf' ligcn. i:'o ist es vorläufig in dcn Privatberalhlingen dcr '.'lnsgleichsparlei beschlossen, letztere hat sich auch dahin entschieden, den Antrag des Zivkooic, betreffend die Berufung der Grcnzvertreler zum Landtage, als „reactionär," dcn des Berlic, betreffend die Entsendung einer Commission zur Revision der gemeinsamen Gesetze, wähn gelingen, und durch einen Glauben, welcher alles Phantastische bevorzugte, lenkte sie die Geister auf eine verständigere und aufmerksamere Betrachtung dcr realen Welt und verbreiteten Kenntnisse dcr Natur und des Menschen. Von Intoleranz angefacht und alle ihre Gränel zuerst im Gefolge führend, haben sie dnrch die fortgesetzte R>ibnng zwischen Andersdenkenden die ersten Keime zur Duldsamkeit gelegt." Ein Friedrich II. dessen eigenartiges Wesen allerdings auch im 13. Jahrhundert von dem Denken und Handeln der Zeitgenossen auf-fiillcnd absticht, wäre im I!. Jahrhundert aar nicht denkbar. Man darf aber auch nicht übersehen, daß gerade die letzten Kreuzfahrten, die Ludwig von Frankreich unternahm, wieder von jenen „«seelischen und svintliali-stischcn Trieben" ausgingen. welche dem Krcu^unncr schon so viele tapfere Schwärmer zugeführt halten. Es war ein glänzendes Heer. daS zu Anfang Mai 11K!) r>or Regcnsl'ing sich sammelte. „So zahlreich wie der Sand am Meer, wie die Sterne am Himmel!" sagt der Kölner Annalist. Jedenfalls waren es geqen 100 000 Bewaffnete, darunter wohl 3000 Ritter. Die deutsche Geschichte weist kcin Beispiel auf, daß die Deutsche,, in ihrer Ocsammlhcit, wenn es anch galt, einen grmeinsamcn großen Zweck zu erreichen, sick einem Willen untcrsicm'dncl halten. Anch diesmal rüsteten die kölner, die mil dem Kaiser in Hadcr lagcn, für sich eine Scc-Expcdiüon aus; auch Landgraf Vudwig von Thüringen schlug, wie cs scheint wrczen cincr vom Kaiser erfahicnen Kränkung, gesondert den Seeweg ein Wohl ausgelüftet traten dic übrigen ztrcu^fawr den Weg durch Oeilerrcich und Ungarn an, und wurden in beiden Bändern aufs beftc aufgenommen. Dagegen aab es im byzantinischen Reiche, dessen Regierung >h"„ 736 als mit dem Ausgleiche im Widersprüche stehend, zu! verwerfen. Ferner wurde beschlossen, eine Commission ^ einzusetzen, welche die Durchführung des Ausgleiches constatircu und das lügenhafte der agitatorischen Behauptungen nachweisen s^ll. In Betreff der Fiuma-ner Frage soll Graf Pejachcvich als Berichterstatter, die Einführung dcö von der Rcgnicolar-Deputation be- l schlosfenen Provisoriums beantragen. Die preußische Regierung läßt die Gerüchte, betreffend die Anne ctir uug des Großherzog-thuins Hessen energisch dcmcntiren. Der „Schle-fischen Ztg." wird darüber aus Berlin geschrieben:, „Anlaß zu diesen Ungeheuerlichkeiten hat wahrscheinlich die Anwesenheit des Großherzogs von Hessen in Berlin gegeben. Der Besuch des Großherzogs an unserem Hofe wird viel besprochen uud verdient gewiß alle Beachtung, obgleich cr mit politischen Projcclen von actueller Bedeutung nichts zu thun hat. Die Bedeutung des Vcsnchcö liegt darin, daß er ein faktischer Protest gegen die Auffassung ist, als ob der Großhcr-zog irgend eine Mißstimmung gegen den norddeutschen Bund und sein Oberhaupt hcgc. Dem norddeutschen Reichstage, der nächste Woche wieder zusammentritt, wird ein NachtragS-credit zum Etat pro 1870 vorgelegt werden, welcher eine Ausgabe-Erhöhung von 1,200.000 Thalern für Marincbauten umfaßs. Das Pariser „Iourn. officiel" veröffentlicht folgende, auf telegraphischem Wege au den Kaiser Napoleon gerichtete Adresse: „Antun, 1. Mai 1870, halb 2 Uhr Nachmittags. An Sc. Majestät den Kaiser. Im Namen des Ccntralrathcs des Arronoisse-ments von Autuu die Mitglieder der Exccutivcommissiou: Sire! In dem Augenblicke, da Eu. Majestät das Plebiscit der liberalen Verfassung der Sanction des französischen Volkes unterbreitet, hat der Wahnsinn der Demagogen den Arm eines Meuchelmörders gegen Sie gc-waffnet. Indem Sie dem Kaiserreich zur Grundlage die Freiheit gaben, haben Sie die Revolution besiegt; sie begreift ihre Niederlage so gut. daß sie heute keine anderen Waffen mehr hat, als die des Verbrechens. Sire! Frankreich ist mit Ihnen, Gott beschütze Sie!" (Folgen die Unterschriften des Bureau des erwähnten Ceutralrathes). Von Rogcard ist eine Broschüre gegen das Ple» biscit erschienen. Die Sprache der radicalcn Journale ist trotz des Ablaufes der Frist für die öffentlichen Versammlungen heute eine noch heftigere. Dagegen lauten die Nachrichten aus den Departements für die Negierung günstiger. Der Wahnsinn des Attentäters, der, laut „Figaro", den Kaiser vci dem Rennen von Longchamv ermorden sollte, ist nun vollständig erwiesen. Aus dem Crcuzot wlrd vom 1, Mai, 8 Ut> Abends, tclcgraphirt i „Ein gestcru gcgcn Assy und ein anderes Individuum erlassener Haftbefehl wurde heule zur Ausführung gebracht. In dem Augenblick, als man sie nach ocm Eiscnbahnhof transvortine, bildeten sich zahlreiche Gruppen. in denen man Individuen von drohender Halluug bemerkte. Dieselbcn warfen dann auch mit Steinen auf die Polizei-Agenten, von denen mehrere verwundet oder verletzt wurden. Nachdem die geschlichen Aufforderungen, auseinander zu gehen, unbeachtet geblieben waren, wurde die Menge von der Cavallerie rasch zerstreut, und ohne daß Jemand in ihr verwundet worden wäre. Dagegen wurden neun von den Ruhestörern verhaftet, darunter zwei Schweizer, von denen einer einen Lancier schwer verwundet hatte. Assy suchte hiebei Ruf der Treulosigkeit bewährte, Hinderniß auf Hinder». nitz, uud Isaat Angclos, der sich sogar mit Saladin ^ gegen die abendländischen Christen verband, weigerte sich. bald in entschiedenem Tone, bald durch Ausflüchte, den früher eingegangenen Verpflichtungen nachzukommen. Doch mußte er bald einsehen, daß cr nach offenem Bruch keinen schwachen oder unentschiedenen Widersacher vor sich haben wcrde. Schon machte sich Friedrich mit dem Gedanken vertraut, daß der Hccrzug vorerst ein anderes Ziel als das heilige Land anzustreben habe, schon erging an die italienischen Seestädte die Aufforderung zum Sturm, gcgeu Constcmtinopcl eine Flotte auszurüsten, und es ist kaum zweifelhaft, daß da. wo wenige Jahre später die Franzosen einen neuen Thron aufrichteten, auch die kriegstüchtigen Deutschcu jeden Widerstand gebrochen haben würden. Friedrich glaubte aber doch, aus Rücksicht auf den Hauptzweck seines Zu-ges. noch einmal auf gütlichem Wege einen Ausgleich versuchen zu müssen. Er schreibt an seinen Sohn Heinrich : „Ganz Griechenland bis au die Mauern Con-stantinopels halte ich meiner Herrschaft unterwerfen können, wenn es mir nicht geschienen halte, daß ich hic-mit ebenso von der Billigkeit als von dem Wege meiner Pügcrschaft abseits wiche!" Trotz der glücklichsten militärischen Erfolge, die insbesondere Herzog Conrad von Schwaben auf kühnen Strcifzügcn im griechischen Gebiet erfocht, war Friedrich dennoch, als in Constan-Unopel kühlere Ansichten bei Hof die Oberhand gewannen, zur Bcrsülnnmg bereit, uud ein neuer Vertrag öffnete dem demschm Heevc deu Weg zum Hellespont. Auf griechische Schiffen setzten die Kreuzfahrer ln der Osteiwoche Wcr die Meerenge, und zogen dann auf asilltlschem Boden weiter. Bald stellten sich mit die Menge durch Geberden noch mehr aufzureizen. Die Arbeit dauerte indeß ungestört fort und die Ruhe ist allgemein wiederhergestellt." Aus London wird der „Ind. belge" geschrieben, daß der griechische Zwischenfall nicht den Ernst annehmen werde, wie man anfäuglich besorgte; von einer Occupation Griechenlands sei nicht im entferntesten die Rede. Die britische Regierung werde sich darauf be« schränken, von der griechischen Negierung den Beweis zu erhalte«, daß alle Briganten, welche an der Ermordung der drei Engländer thcilnahmeu, gefangen und nach der Strenge der Gesetze bestraft werden. Die britische Ne» gierung wcrde Kriegsschiffe zur Bewachuug der Küste beistellen, um jede Enlwcichung der Mörder zu verhindern. Hierauf und auf nicht mehr, werde sich die ganze Action des britischen Cabinets in diesem außerordentlichen Falle beschränken. Anläßlich des am 29. April in Petersburg gefeierten 52. GeburtSfcstes des Kaisers Alexander fanden zahlreiche Ernennungen, Ordensverleihungen und Beförderungen in der diplomatischen Branche, in der Armee und der Marine statt, wclche sechs Folio-Nicsen-spalten des „Journal de St. Pctersb." füllen. Besonders zahlreich wareu die Beförderungen in den höheren Chargen der Landarmee, indem 18 Generale in Höhcrc Rangstufen vorrückten und 51 Oberste und Regiments" Commandanten zn Generalmajoren befördert wurden. Dem Wiener kaiserlich russischen Gesandten, Gcncral-Licutenaut und Flügcladjulantcu des Kaisers, Fürstcn Nicola us Orloff, wurde aus diesem Anlaß das Großkreuz des Wladimir-Ordens verliehen. Zur Erläuterung dcS telegraphisch gemcldcteu K i r-giscn - A ufsta nd es berichtet der russische „Invalide," daß der Commandant des Postens Manquisschlak, Obcist Roukine, am 24. März mit 38 Kosaken in der Umgebung des Forts Alexander von einer Bande der Kir-gisen-Aga'i überfallen und zu Gefangenen gemacht wurde». Die Bande blokirle hierauf das uur von zwei Sotnien Kosaken zu Fuß vertheidigte Fort Alexander, welches durch fünf Tage tapfereu Widerstand leistete, bis uon Pelrosk Verstärkungen eintrafen und die Kirgisen, die ihre Gefangenen mit fich schleppten, ohne große Mühe wieder vertrieben. Zu deren weitereu Verfolgung wurden zwei Compagnien des 2l. Scharfschützen-Bataillons ausgesendet. Großf ü r st Alexander Al exandrowit s ch, zweiter Sohn des Großfürsten Thronfolgers, ist gestorben. Der Kaiser reist in Folge dessen erst am 2l. Mai nach Berlin und Ems ab. CMische Zournalstimmcn. Wien, 3. Mai. Die „Politik" bringt anläßlich der Wiener Ausglcichsverhaudlungcn einen Artikel, der im Allgemeinen ruhig gehalten ist und nur an dem ciueu Fehler leidet, daß cr ein allzu großes Bewußtsein der eigenen Kraft zur Schau trägt. Unter anderem sagt die „Politik": „Wir stehcu nicht an, der Thatsache Ausdruck zu geben, daß die Vertrauensmänner der staatsrechtlichen Partei, welche an den Besprechungen in Wien lheilgc-nommcn haben, die eingeleiteten Beziehungen durchaus nicht für abgebrochen erkläre», und daß selbe die Möglichkeit für ihre Partei anerkennen, in weitere Verhandlungen mit der gegenwärtigen Regierung zu treten." Und an einer andern Stelle wird gesagt: „Wir unsererseits wollen dem Ministerium keine Schwierigkeiten in den Weg legen, soweit wir es auf dem Wege des Wun- cntsetzlicher Treue jeue Unglücksfälle ein, welche auch bei den früheren Zügen die christlichen Schaaren gelichtet hatten, Natur und Menschen verbanden sich wider sie, doch überflügelten Hungersnoth und Krankheit weit die Erfolge des feindlichen Schwertes. „Vom 28. April an," sagt Ansbert, der selbst an dem Zuge thcilnahm, „litten wir 20 Tage lang Leiden, wie sie seit Jahrhunderten unerhört waren." In offenem Kampfe blieben die Deutschen stets Sieger, viele aber wurden in Hinterhalte gelockt und fielen dem Krummsäbel zur Beute. So verlor vor Ph,lomclium einer der wackersten Ritter des Heeres, der Minnesinger Friedrich v. Hausen, sein Leben, und wurde von den laut klagenden Genossen in einem prächtigen Obstgarten vor jener Stadt begraben. Wo man einen wohlwollenden Freund zu finden hoffte, stieß mau auf cincu erbitterten Feind. Durch einen Thronwechsel in Ikonium war an Stelle des mit Friedrich verbündeten Sultans ein Schwieger» söhn Saladins, Kutbeddin, getreten. Jetzt war die Entscheidung über das Schicksal des deutschen Heeres dem Schwert anheimgegeben. Obwohl Friedrich nur noch über 000 Beiittene verfüge» konnte, und auch unter dem Fußvolk furchtbar aufgeränmt war, nahm cr die offene Fcldschlacht an und führte mit dem Rufe: ..Christus ist unser König, ist uuscr Kaiser! Er führt uns zum Sieg!" die Seinigcn gegen den Feind, der so heftigem Anprall nicht widerstehen konnte. Religiöse Begeisterung, die selbst in den lüften himmlische Bundesgenossen zum Kampfe eilen sah, lieh den Erschöpften wunderbare Kräfte. „Nie hat man einen ähnlichen Widerspruch beobachtet," äußerte ein mit Kut-bcddin verbündeter Fürst nach der Schlacht, „daß dic-selbeu Leute, welche mit solchem Eigensinn in den Tod scheS und der Anbahnung ernster Verständigung sehen, allein wir werden es mit aller Unumwundenheit auf alle Fehler aufmerksam machen, welche uns im Gegensatze zu jenein Wunsche zu sein scheinen; wir werden seine Absichten und deren Realisirung fördern, soweit dieselben auf eine allseitige, gerechte Beilegung der staatsrechtlichen Wirren abzielen, allein wir werden nicht einen Moment anstehen, nns mit gewohnter Energie ihm entgegenzustellen und es zu bekämpfen, wenn wir die Ueberzeugung gewinnen folltc», daß seine und unsere Wegr einander principiell kreuzen oder ausschließen, oder daß es durch Thatenlosigkeit die Unmöglichkeit der Erzieluna cineö befriedigenden Resultats selbst documcntirt." Die „Nar. Listy" sagen in ihrem heutigen Artikel: Die bisherige Tactik aller Wiener Regierungen, die auf die Vernichtung der Ezcchcn abzielte, fei erfolglos gc-wesen. Von beiden Seiten sci man nur höher und höher gestiegen, die Czechen seien inzwischen bis zur Dc-claration gekommen, die Regierung sei aber kopfüber gestürzt. Nun sci die Situation verändert, allerdings nur in Wien, aber nicht bei den Czechcn. Die Czcchen halten an der Declaration fest, möge sich nun Wien auch einen festen und sicheren Standpunkt wählen. Auf die Versicherung der jetzigen Regie' rung, daß sie mit aufrichtigem Willen die Versöhnung anstrebe und mit größtem Ernst die Verhandlungen mit der Opposition pflegt, antworten „Nar. Listy." daß die Opposition sich mit Gefühlen nicht überstürzen dürfe und vorsichtig sein müsse. Aus den Besprechungen mit den Repräsentanten habe die Negierung erkennen müssen, daß von Seile der Czechen lein Mangel an Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit, das Bestreben der Regierung. Frieden zwischen der Krone und den Czechen zu stiften, stören werde; der gewünschte Erfolg hänge davou ab, wie sick' die Regierung zu jenen Stücken verhalten wcrde. auf dcren Grundlage allein, ohne Schädigung seiner staatlichen und sprachlichen Existenz, Czechicn in Ocstcr« reich mit gutem Willen verbleiben kann. Die Conferenzcu sind vertagt, die Regierung mag sich nun entscheiden darüber, was ihr die Opposition vorgelegt. Die Frage, was die Czechcn in der Habsburg-Monarchie wollen, beantworten die ..Nar. Listy" in folgender Weise: So lange sie besteht, wollen sie mit Ehren, Sicherheit und Beziehung im Ve'hä'ltnisse zu den von ihnen geleisteten Beiträgen und Opfern leben; von all' diesen drei Punkten habe die czcchische Nation bisher nicht Einen erreicht. ..Die Czcchen, sagen „Nar. Listy." verlangen von Oesterreich nicht, unter dessen Firma eine „Stellung" zu erringen, ihre Flrma sci älter und habe genug Ansehe» und Vertrauen, daß jeder Compagnon aus der Verbindung mit ihr Ehre und Nutzen ziehen kann." Da irau sie nicht vernichten konnle, sehe man sich gezwungen, mit ihnen sich zu vergleichen. Dic Czechen verlangen nun nicht, die Regieruug solle sich auf ihren Standpunkt stellen, aber sie solle den wahrhaft österreichischen Standpunkt einnehmen. Die sociale /rage und unsere Subaltern-Dcamlcn. i. So abweichend die Ansichten iiber die sogenannte sociale Frage sind, hat eS sich doch fast schon als selbst» nciständlich herausgebildet, daß ihr Object eben nur Arbeiter bilden. Ist sie aber damit wirtlich erschöpft? Abgesehen von der wilthschafllichen Stellung der rennen, im Kampfe dem Tod mit solcher Hartnäckigkeit widerstreben." Doch erst eine zweite Schlacht am nächstfolgenden Tage, die mit einer fnrchtbaren Niederlage des Sultans endete, erzwäng dem Krcuzhcer die Mög» lichkeit, ungestört seinen Marsch fortsetzen zu können. Jetzt schien aber auch das Maß der Beschwerden und Gefahren zur Neige zu gehen: in Armenien kamen den Kreuzfahrcru die Sympathien der christlichen Bewohner entgegen, und mit dem Uebersteigen der felsigen Ufer des Saleph glaubte man das letzte Hintcrniß, welches von dem heiligen Ziel trennte bewältigt zu haben. Da bringt Plötzlich ein tragisches Ereigniß auch diesen Angriffstoß der Christen gegen die Unglauben zum Scheitern. Aus den Bergen am Salcfth antwortet auf den Sicgcsjubel der Kreuzfahrer das Echo: Gott will es nicht! Die Flulhen des syrifchen Gebirgsflusscs werden das Grab des alten Kaisers — man darf sage" des deutschen Kaiserthums! Die Bestürzung, der Jammer dcS Heeres entsprach dem Verlust, den es erlitten. „Das überlassen wir, klagt der Kölner Annalist, „zu fühlen, nicht zu lese», dem Urtheil eines Jeden, daß cr erwäge die Klage, d«e Trauer und die Vcrzweifluug der Menge, die im srew' deu Lande gelassen war, rathlos, ohne Trost und Haupt-Ueber die Todcsart des Kaisers gehen schon die erste» Angaben der Zeitgenossen auseinander. Riezlcr, dcr dieser Frage einen besondern ExcurS widmet, erklärt sich — währeud Willen kciue Entscheidung wagt -^ bestimmt für die Angabe der llMwIli. «-l'^uri« I''ri!w'i<^ nach welcher der Kaiser beim Baden umkam. Ein Schlagfluß scheint ihn gelähmt zu hnben, die Fluthen rissen ihn fort, und als eS den Begleitern 737 Frauen und der sich für sie ergebenden Schwierigkeiten, ihre stähigkcitcn zu verwerthen, abgesehen von den völlig unzureichend gestellte!, ^hrcrn dcr Volksschule, liefert nicht auch unser Bcamlenthuni zahlreiches Matcrialc für diese Frage? Kommen die Anschauungen übcrcin in ihren nn den Staatsbeamten ^u stellenden Anforderungen, so stimmen die Urtheile nicht minder darin zusammen, daß die ma» tcrielle Stellung, namentlich der niederen Beamtcnclasscn, den strengen Berufspflichtcn nicht entspricht und völlig unzureichend ist, inn die StaatSdicncr den im öffent' lichen Iuleicssc gelegenen Rang in der Gesellschaft behaupten zu lassen. Wen kann es angesichts dieses Mißverhältnisses befremden, daß die permanente Nothlagc dcs Suballern-Ocamlcnlhnmü hie und da sich in einer Weise steigert, die uns den Ma»n, den trotzdem Berufölrcue und Pflichteifer beseelen, unserer lauten Anerkennung und des wärmsten Lobes würdig macht? Die Aibcitcr finden ihren encrgifchcstcn Vertreter ül sich selbst; ihre Zahl 1st es, welche ihren Forderungen Kraft und Nachdruck leiht nnd bis an die Grenze des Möglichen hin auch Gehör nnd Erfüllung schafft. Der Beamte, durch Rücksichten der mannigfachste!' Art bestimmt, trägt sein allmäligcS Nicdcrglcilcn auf dcr socialen Rangstufe mit stummer Ergebung, er verbirgt seine Noth n»d sucht ihre Wirkungen der Ocffcnt-lichkcit lhunlichst zu entziehen. Ohne daß sich ihnen ein Coalitionsvcrbot hemmend entgegenstellte, waren sie nie in dcr Lage, dnrchAibcits« li"stell»ng ihrer berechtigten Klage Abhilfe zu schaffen, denn der Dicnstgcber ist ja der Staat und wo den Markt finden für die einseitig enlwicklllc Arbeitskraft? Erscheint aber die lhunlichc Gcrücksicht'gnng dcr Arbeiterklassen als Fordcrnng dcr Humanität, wie der Klug-heil, so düifte auch die wirlhschafllichc Hebung dcs Vcamtenlhums cmpfchlcnöwcrth nnd anstrcbcnswcrth erscheinen. Im öffentlichen Intcnssc gelegen, erscheinen darauf ycrichtctc Anstrengungen; denn waS nutzn selbst die bcstdnlchbachtcn Gesetze, wenn die zu ihrer Handhabung berufcncn Organe ihrer Aufgabe nicht genügen? WaS wird aus dcr Rechtssicherheit, der Gruudbcdingung blühender Vollswirthschofl, bei einem bestechlichen oder auch nur lässigen Nichterstandc? Wie gestaltet sich die Verwaltung, wcnn dcr Beamte, seines hohen Gerufes nicht eingedenk, sich eben nur als Miethling betrachtet? Bis z»m Erscheinen der hier wohl zulässigen Staats-Hilfe soll dc>hcr auch für diese so ehrenhafte und achtbare Classe der Gesellschaft die Selbsthilfe in noch ener» N'scherer Weise als bisher wirksam wcldc». Im Gsgcn< sahe z„ der auf anderen Gebieten zu bcfüiwoiteodcn Ablchmlna. der Slaalshilfe erscheint sie hier nolhwcn' dig, da eben dcr Staat der Arbeitsgeber isl und die an ihn gelichtete Forderung eben nur auf Regelung von Leistnng nnd Gegenleistung gerichtet ist. Die Selbst« Hilfe, die auf dcm gewerblichen Gebiete bereits eine neue Ordnung angebahnt, hat allerdings auch bereits in Veauuenkslisell ihre schöpferische Kroft erprobt. Der allgemeine öster rei chisch > un g ar i s ch e Beam-tenvcrein ist eine der fruchtbarsten und erfreulichsten Gestaltungen uuscrcs Associe, t i o n s w e s c n s. Nach verschiedenen Richtungen hin eine intensive Wirksamkeit entfaltend, ist eS ganz besonders ein Zweig seiner Thätigkeit, dcr sich unscrcr Beachtung aufdrängt und unsere Mitwirkung herausfordert. Es ist die Vorendlich gelang, den Körper an das ?and zu bringen, war das Leben bereits auS ihm gcfloheu. Augenscheinlich sind ..aus dcr unwilligen und ungläubigen Stimmung, die man einer unangenehmen Wahrheit entgegentrug" — charakteristisch ist der Tadel eines Zeitgenossen: „Auf diesen heiligen Zügen sollte man sich z»r Buße geißeln, nicht zur Erfrischung baden!" — die verschiedenen Barianten der Sage von Friedrichs Tod "wachsen. Durch den Verlust des Oberhauptes war das ganze Unternehmen deö deutschen KrcuzhcercS gelähmt. Zwar si'lhrte Friedrichs gleichnamiger Sohn die immer mehr zusammenschrumpfende Schaar glücklich bis Akkon, das bereits von den übrigen Kreuzfahrern belagert wurde, ^er der nationale Zwiespalt zwischen Franzosen und Deutschen — dio ^Vulko uwt. in 8») ßonlr/, «i f;uu-'wn« <1(.„ liMun m'xckalu dax! klagt Freibank — ließ den Slaufer, dcr bald selbst vor Alton einer Pcstscuche "lag. leinen Erfolg erringen. . Schon ein halbes Jahrhundert nach Friedrichs Tod v"d scinc Entrücknng in ein gehcimnißvollcs Bcrggclaß u°l, Encnlcls Wcllchronik erwähnt. Auch dcr Glaube, da« Friedrich seinen Krcuzzug einst wicdcr aufnehmen ""b zu Ende führen werde, ricf die mannigfaltigste Oe-naltung der Sage hervor. Des Baumes, an den dcr wic-^rcrwachte Kaiser seinen Schild hängt, geschieht zuerst Erwähnung in einem Gedichte: Sibyllcn Weissagung. o°s dem 14. Jahrhundert angehört. Die willirimti"!,!^ "!«wi-)s V0N (ILM X!!)'«6l 1«'l illll, icll (li^i'.y bemerkt da-au > „!)»,« j^ ^^ ^'^., ^^.^ ^liuln« ^uliuol. wiri. um! ^l" Iw0t.0r äortxu ^MilN; wöldwr Km8or l^dur (Mg. Ztg.) schuß°Nbthcilung, die, zunächst gegen die auS jenem unerfreulichen Verhältnisse entspringenden schaden gerichtet, bereits eine tief eingreifende Bedeutung, eine wahrhaft segensreiche Wirksamkeit entfaltete. In augenblickliche Bedrängniß gerathcnd. in dcr Familie von einer Krankheit oder einem Todesfälle heimgesucht, flüchtet der niedrig gestellte Beamte, crcditlos, wie er ist, durch falsche Scham und Rücksichten auf scinc Carriere getrieben, zum gcwcibSmaßigen Gcldvcrleiher, der gegen eine Bagatelle von 50 bis 100°/« leihend, dcm Armen das Mark aus dem Knochen preßt und, den Zahlungsbogcn in dcr Hand, kaltblütig und mitleidslos dem Kampfe folgt, welchen oft maßloses Elend und Streben nach Bewahrung äußcrcr Würde kämpfen. Diesen Seclcnkäufcrn das Handwerk zu legen, dcm achtbaren Beamten in Augenblicken der Bcdrängniß rasche und billige Hilfe zu schaffen, hat sich daher nach dcm Beispiele anderer Städte (Wien, Linz, Pest. Prcßburg, Troppau) unter dcr Leitung des LocalauöschusscS dcr hiesigen Filiale des österr.-ungar. Beamten-Vereines auch in Laibach ein Vorschuß-Cousortium gebildet. Aus Beamten bestehend, von solchcn geleitet und für Beamte und verwandte Bcrufskrcise bcrcchnct, sctzt sich dab In-slilnl znr Aufgabe. Bedrängten unter die Arme zu greifen, ohne hicbci anf ihre Zukunft Beschlag zu legen. Theilhaber dieses Vorschuß - Consortiums ist jeder Staats-, öffentliche und Privatbcamtc, dcr dcm allgemeinen östcrr.-nngar. Bcamtcn-Vcreinc gegen Errichtung einer, ein für allemal zu zahlenden Mitglicdgcbühr von ^ fl. bcitritt und sich verpflichtet, wenigstens cinc Ein» läge (50 ft.) in einer von dcr Minimallcistung von 1 fl. monatlich aufwärts, ihm beliebigen Weise einzuzahlen. Diese Einlage ist Eigcnthnm des Theilhabers und seiner Erben und bildet den Maßstab für die jährlich zu vcrthcilcnde Dividende. Vorschüsse werden vom Localausschusse zu einem vorläufig auf ?"/<, bestimmten Zinsfüße, rückzahlbar in längstens 20 Monatsraten nach Einholung des Gut-achtens dcs gleichfalls aus Beamten bestehenden Vcira-lhcs, gewährt. Nach Ermessen dcs LocalauSschusscS lön-ncn auch Vorschüsse auf Grund persönlichen Credites bewilligt werden. Regiekosten sind in Anbetracht, daß Leitung und Verwaltung freiwillig besorgt werden, nur dic Kosten für Papier und Drucksachen. Dcr Vctricbsfoud besteht in den von den Theilhabern eingezahlten Beträgen nnd vom Localansschusse bis ;ur Höhe der Hälfte dcr Gcsammlemlagen aufgenommenen Anlchen. Das hiesige Vorschußconsortium hat sich am Itcu Mai l«s;i) actnldct. ^it I. Jänner d. I, hat sich seine Wirksamkeit beträchtlich gehoben. Wählend bis Ende I8(i!» erst 2l8 fl. an Vorschüssen gegeben worden waren, haben sich diese in den verflossenen 4 Monaten um 5>i)8 fl, vermehrt. Die Einlagen betrugen in demselben Zeiträume 288 fl., die Rückzahlungen von Vorschüssen 149 fl. Die GcsammtcinZahlungen betragen bisher 687 fl., die bezogenen Vorschüsse 81(i fi. Der geringste Vorschuß betrug 20 fl.. der höchste 150 fl. Ziel und Resultate sind derartig, daß sie zur Be» theiligung ermuntern, ja geradezu auffordern. Dcm günstiger Gestellten eröffnet sich durch den Beitritt die Möglichkeit, bedrängten College» rettend bcizuspringen und so dcm Staate in vielen Fällen cinc wcrlhuollc Arbcilslrast zu erhalten; dcr mindcr günstig Gestellte erschließt sich durch seine Betheiligung für den Fall der Bcdrängniß den Rechtsanspruch auf raschc Hilfe unter den schoncndstcn Bedingungen; für beide aber ist eine sichere und vor« thcilhafte Anlage dcr Ersparnisse gegeben und das erhe« bende Bewußtsein, einen Gewinn zu erzielen, der ohne Erröthcn bekannt werden kann. Hagesneuigkeiten. Die Attentate auf Napoleon lll. Die „Voh." bringt folgende Zusammenstellung der gegen Napoleon insceuirlen Attentate: 1655. 26. April. Der italienische Flüchtling Pia-nori feuert in den Champs Elys^es auf den Kaiser Napoleon 111., als dieser in das Vouloqncr Hölzchen ritt, zwei Pistolenschusse, ohne zn treffen. Pianori 14. Mai hingerichtet. 1655. 8. September. Ein irrsinniger Schuster Bellemar feuert Abends bei dcr Fahrt des Kaisers Napoleon III. in die italienische Oper zwei kleine Pistolen ab, jedoch ohne einmal zu zielen. 1657. Juli. Eine Verschwörung von Italienern zur Ermordung des Kaisers Napoleon III. entdeckt, dic Hauplangcllagt'en Tibaldi, Grilli und Äarlolctli am 7tcn August, ersterer zu lebenslänglicher Deportation, letzlere zu 'i5jäl)ria.er Gefänanißstrafc vcrnrlhcilt. Ebenso wurden Mazzini, Ledru-Nollin, Campanella und Maßconti (am 3. September) in 00iiwmü(.'i^m zur Deportation vcr-urtheilt. 1658. 14. Jänner. Als Kaiser Napoleon Abends halb !> Uhr, im Opcrnchcalcr antam, krachten plötzlich Hohlgeschosse, deren einige unter den kaiserlichen Wagen geworfen waren. Dcr Kaiser blieb unverletzt, nur fuhr ein Grcmalensplilter durch seinen Hut. Von den Pferden dcS kaiserlichen Wagens stürzte eines gleich todt nieder, das andere mußte gelobtet werden. 106 Personen wurden theils schwer, theils leicht verwundet. Als die Attentäter wurden vier Verschworene: Felix Orsini, Karl von Rudio, Ioh. Conte Pielri und Anton Gomez verHaftel l später der Mitverschworene Joseph Bernard in London); Orsini und Pielri wurden am 13. März hingerichtet, Gomez und Rudio zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurtheilt. 1864. 3. Jänner. Verschwörung der vier Italiener Grccco, Imperator:, Trabuco und Eaglio gegen das Le, ben des Kaisers entdeckt und dieselben verhaftet. Man fand bei ihnen Revolver, Dolche und Bomben von Schmiede» eisen; nach ihren Aussagen halten sie von Mazzini den Auftrag, Napoleon III. zu todten, und Geld und Waffen erhallen. Sie wurden zur Deportation verurtheilt. (Auch sei hier das Attentat des Polen BerezowSki erwähnt, der auf den russischen Kalser Alexander II., als dieser am 6. Juni 1867 mit Kaiser Napoleon 111. au« dcm Voulogncr Hölzchen zurückfuhr, einen Pistolenschuß abgefeuert, ohne zu treffen.) — (Erdbeben.) Der tirolische Ort Kundl wurde am 30. April um 11 Uhr Nachts und am 1. Mai gegen 9 Uhr Abends durch zwei rasch auf einanderfolgende Erd-erschutterungen heimgesucht. Auch in anderen Ortschaften des Unter-Innthals wurden diese Erderschiitterungen, aber bedeutend schwächer, wahrgenommen. — (Juden-Krawall.) Am 27. v. M. war im deutsch-böhmischen Städtchen Wichstadll (Bezirk Grulich) Jahrmarkt. Es regnete und nur die Marttbesucher, welche unter den ..Lauben" ihre Plätze hatten — zumeist Juden — konnten ihre Waare auspacken. Das verdroß die verregneten Concurrcnten sehr und bald war ein Krawall gegen die jüdischen Marktbesucher fertig. Die Unzufriedenen zogen zuerst zur Bude des Handelsmannes Leopold Gott« lieb; dort wurde von den Concurrenten mit den« Abreißen angehängter Tücher begonnen. Der Plan schien, die Juden zu provociren und bei dem geringsten Widerstände derselben iiber sie herzufallen und sie zu mißhandeln. Die Juden ließen sich aber in Anbetracht ihrer Minderheit nicht hinreißen, trotz der fortwährenden Rufe: „Haut sie nieder, die Juda. die Betrüger, heul' is Judamarkt, Betriigermarlt!" u. f. w. Die anwesenden Gendarmen waren nicht im Stande, der Menge die Spitze zu bieten, daher der Bür? germeister die Finan;wachc um Hilfeleistnng ersuchte, welche auch der Aufforderung Folge leistete. Allein, kaum erschien dieselbe, wurde sie von den Tumultuanten aus's Gröblichste verhöhnt: „Die Preußen kommen, geht Euch verstecken, zieht Civiltleider an!" Dies waren die Zurufe, mit denen die Wache empfangen wurde, welche sich aber dadurch nicht abschrecken ließ und die aufgeregte Menge zerstreute. Be< sonders brav benahm sich aber dabei Herr Obcrausseher Ccynar, welcher auch durch passende Ansprachen an die Menge beruhigend wirkte, so daß sie vom Dreinschlagen und Plündern abkam. Da indessen die Zahl der Tumul-tuanlcn sehr groß war und die bewaffnete Macht viel zu ge, ring, auch die Nnfe. die Ilidci, sollen einpacken, nichl aufhörten, so ersuchten der Bürgermeister und die Gendarmen die jlidischcn Kaufleute, cinzupackeu, da flir den weiteren Verlauf des Krawalls sonst nichts GuleS zu ahnen sei. Die Juden leisteten auch der Ausforderung Folge, schickten die zahlreichen, bei deren Buden anwesenden Kunden fort und packten um 2 Uhr Nachmittags ihre Waaren ein, also zu einer Zeit, wo in kleinen Marltorten das Geschäft eigentlich beginnt. Wagte es ein Jude doch, inzwischen einem Käufer Waaren noch vorzulegen, so waren gleich Concurrents« mit geballten Fäusten da, die alles zusammenzu-hauen drohten, wenn ein Kauf beginnen würde. Der Krawall war zumeist von Cchnittwaarenhändlern aus Schen-lowih, Worlilschka, Schönau, Grulich u. s. w. angestiftet. Locales. — (Beamtenverein.) Gestern begab sich eine Deputation des i,'olalausschusses, geführt von dem Obmanne desselben, Sr. Durchlaucht Fürsten Lothar Metternich, zu dem Herrn t. k. Landespräsidenten v. Conrad-Eybes-feld, um demselben das vom Verwallungsrathe Ubermit-telle Diplom eines Förderers des Vereines zu Überreichen. Se. Durchlaucht Fürst Metternich richtete bei der Ueber-rcichung eine Ansprache an den Herrn Landespräsidenten, worin er den Dank deö Vereines für die thatlräsnge Förderung seiner Zwccke durch den Herrn Landeschef mit der Vilte um fernere geneigte Unterstützung derselben ausdrückte Der Herr Landespräsident nahm das Diplom freundlichst entgegen und erwidcrle, daß er als ein Gtted der qroßeu Vcamtcnsamilic es als selbstverständllch betrachte, an ihren Bestrebungen Theil zu nehmen und chr Wohl zu fördern wobei er auf den erfreulichen Ausschwung, den der Verein'in lchlcrer Zeit genommen, hinwies und seine thä-tiac Mitwirkung auch fiir die Folge freundlichst zusicherte. __ (Bolz schlitz eng es cllschast.) Gestern feierte diese im April 1820 geanindele Gesellschaft das seltene Fest ihres fiiufzissiährigen Bestandes durch ein Bestschießen mit einem darauffolgenden Fcstmale. aus dcr Schießställe. Das Gescllschciflsllxale, mit grünem Reisig, Echktzensahnen und Scheiden recht geschmackvoll decorirt, vereinigte um 9 Uhr Abends den kleinen Kreis der GesellschastsmUglieder und die geladenen Gäste zu einer einfache,,, aber erheben« den Feier, welche mit der Vcrtheilung der zu Ehren des Jubiläums geprägten silbernen Denkmünze an alle Anwesenden begann, und in den wahrend des heileren Festmalcs gehaltenen Festreden und Toasten ihren würdigen Ausdruck fand. Dr. Ritler v. Stöckl begrüßte im Nameu der Mhr- 738 schützen den Vrudervereiu, indem er die schöne Harmonie, welche stets unter seine», Mitgliedern herrschte, und durch keine Zeitströmung je getrübt wurde, hervorhob und darauf hinwies, wie das Vu'rgerthum, welchem die Mitglieder des Vereins angehören, stets die festeste Stütze der Staaten bildete und nur jener Staat eine Zukunft habe, in welchem dieser wichtige Factor der Gesellschaft gedeiht. Schützenkönig Ullma nn brachte ein Hoch aus Se. Majestät unseren allergnädigsten Kaiser, der bei seiner Anwesenheit am 19. November 1856 auch den Cchießstand mit Höchstsemem Besuche beglückte und einen Meisterschuß auf die Scheibe that. Herr Gvajz feierte unter allgemeinem Beifall den Schützenmeister, Herrn Czerny, als einen um die Erhaltung und das Gedeihen der Gesellschaft verdienten Mann; Herr Czerny seinerseits sprach einen sinnigen Toast auf die jungen Schützen, welche das Wert der alten im alten Geiste der Eintracht fortsetzen mögen; Redacteur Dimitz verglich die Zeitungen mit den alten Chroniken, welche die denkwürdigen Begebenheiten der Nachwelt überlieferten, und knüpfte den Wunsch daran, daß es dem schönen Verein, in welchem eine weder von der Nciliona< lität, noch vom politischen Glaubensbekenntniß abhängige Eintracht herrscht, vergönnt sein möge, dereinst auch sein Säcularfest in ebenso erhebender Weise zu feiern. Es folgten noch manche sinnige und heitere Tischreden und die Gesell« schaft trennte sich erst spät mit dem erhebendsten Gefühl der gelungenen Feier. Schließlich dürfen wir nicht vergessen zu erwähnen, daß Herr Ferlinz bei dem Mangel einer Restauration auf der Echießstätte die Besorgung des Soupers bereitwilligst übernommen hatte, und daß seine ausgezeichnete Küche volle Anerkennung fand. — (Turnerkneipe.) Morgen Abend '^9 Uhr findet im Fischer'schen Salon die letzte Kneipe der Wintersaison mit, wie uns verrathen wird, überaus reichem Programm statt. Während des Sommers beabsichtiget man, gleich wie im Vorjahre, nach dem Turnen Abendunterhaltungen in öffentlichen Gärten zu veranstalten. Das Turnen der Vereinmitglieder am Sommerturnplatz wird bei günstigem Wetter Mitte Mai beginnen. — (Ein großer Einbruchsdiebstahl) fand in der Nacht vom 1. auf den 2. d. M. in Gesteig bei Krainburg statt. Es wurden entwendet baar circa 4000 fl., Werthpapiere, 1660er Staatsfchuldverschreibungen vom 15. März, 5 100 fl.. Serie 15056, Gewinnummer 11, Abtheilungszahl 5, 1344, 19. 4, 14324, 61, 11, 6728. 8, 7336, 4, 15056, II, 8584. 15, 14908, 2, 14416, 4, 4724, 19, verlost und Coupons zahlbar 1. Mai. Ungarische Promesse 247958, verlost 3. November 1869. Prämienschein Staatsschuldverschreibung 1669, 11. April, Serie 2919, Nr. 91 pr. 160., 1864er Rudolfslose ö, 10 st., Serie 111, Nr. 27, 1286, 19. 1302, 2. 1579, 6. 1798, 31. 3215, 10. 3462, 10. 3666, 41. 3725, 14. 3793, 2. Einheitliche sillierverzinsliche Coupons, zahlbar 1. Jänner, 1. Juli, 5 100 fl., 89836, 486477, 486478, 487703, 229190. 229191, 476846, 501594, 516298, 533604. — (In Römer bad), dem auch von Kram aus viel besuchten untersteierischen Badeorte, werden vom 15ten d. M. ad während der Badesaison die Eilzüge der Südbahn anhalten. — (Das neue Blatt Nr. 20) ist soeben eingetroffen und enthält: „Pygmäen." Ein Roman nach der Natur. Von L. K. v. Kohlenegg (Poly Henrion). — „herzog Ernst von Coburg auf der Bühne." Mit Illustration. — „Unerwarteter Vesuch." Mit Illustration von Orllieb. — „Die Mutter Gottes." Novelle. Von Adeline Blockhausen. — „Die Post und die Eisenbahnen." Von W. 5. — „Unter dem Strohdach." Eine Erinnerung aus der Jugendzeit. — „Naturwissenschaftliche Skizzen." Von Karl v. Kessel. — „Allerlei" : Amerikanische Reclame. — „Cor-respondenz." Korrespondenz. Aus Tbcrkraill, 4. Mai. Wie ich Ihnen schon einmal benchtet, ist in unserer Gegend das ganze Getreide, Gerste und Korn gänzlich, Weizen zum größten Theile ausgewintert, und daher ist es für den Landwirth von großer Wichtigkeit, daß die Sommerfrucht besser ausfalle. Im Anfange zeigte sich die Aussicht für Sommergetreide sehr günstig, denn gleich nach dem Verschwinden des Schnee's von den Feldern hatten wir das herrlichste Wetter, welches so lange andauerte, daß bereits eine fühlbare Dürre eintrat. Plötzlich trat eine sehr kalte Witterung ein, es schneite durch zwei Tage und noch heute ist es sehr kalt, so daß sich weder die Saaten noch die Blüthen und Blätter der Baume entwickeln können. Von den Obstbäumen haben durch diesen letzten Echneefall nur die Nußbäume, deren es ohnehin nur mehr wenige gibt, da man viele umhaut und zu Four-nieren zerschneiden läßt, gelitten und dürften wir heuer wieder gar keine Früchte bekommen. Besonders klagen aber die Bienenzüchter über die schlechte Witterung, da die Bienen nicht ausschwärmen können und von ihnen also gefüttert werden müssen. Zudem hat sich in einigen Dörfern eine eigenthümliche, früher hier noch nicht beobachtete Krankheit der Bienen bemächtiget, fo daß plötzlich ganze Stöcke absterben. Ich behalte mir vor, fpäter Ausführlicheres darüber zu berichten. — Auch die Schafzucht, die hier gerade nicht massenhaft, aber doch ziemlich start betrieben wird, wird heuer, wo die Stallfütterung fast noch einmal so lange stattfinden mußte als sonst, nicht sehr rentabel sein; für die Hornvieh- und Pferdezucht verspricht das Jahr aber ein günstiges zu werden, da Wiesen und Hutweidcn durch die starke Befeuchtung sehr viel Futter versprechen. — Noch eines Uuglücksfalles muß ich erwähnen, der sich vorige Woche hier ereignete. Ein Fuhrmann aus Laibach führte einen mit 40 Centner Waaren beladenen Wagen, und da derselbe, als er den Brodecberg an der Reichöstraße in der Nähe von Möschnach heruntcrfuhr, wahrscheinlich vergaß, zu fperren oder den Radschuh zu unterlegen, so rollte der Wagen schnell herab, erfaßte den Fuhrmann, riß ihn zu Boden und die Räder gingen ihm über die Oberschenkel, die ganz zerquetscht wurden. Er wurde ins nächste Wirthshaus gebracht und soll gestern bereits verschieden sein. Bei Erzählung dieses Unglücksfalles kann ich nicht unterlassen, zu erwähnen, daß seit einiger Zeit sich manche Mißbräuche bei den Fuhrleuten eingeschlichen haben, die eineslheils den Verkehr hemmen, anderntheils Unglücksfälle verursachen. Vor den Gasthäusern auf den Straßen stehen so viele Wägen, daß selbst Fußgänger kaum durchkommen, an den abschüssigen Stellen wird der Radschlih nicht unterlegt, ein Fuhrmann lenkt oft drei Fuhrwerke, allenthalben findet man schlafende Fuhrleute oder begegnet Fuhrwerken ohne Lenker :c. Ob diesen Ucbelständen nicht durch eine strengere Handhabung der Straßenpolizei abgeholfen werden könnte? Eingesendet. Anzeige. Wir machen einem >>. t, Publicum die höflichste Anzeige, daß >v,r am I. Mai 1870 in Wir», verlängerte Karutmr-straßc Nr. 57. ein U»«><» »,»>«> HVv«>»^«<^«?«4«>»»lt eröffnen. Der Fortbestand unsere« Grschäfles gleicher Branche iu Pest, sowie unsere Verbindung»»! im In- und Auslande setzen uns in deil Stand, nllen Anforderungen ;n entsprechen. Wir empfehlen im« daher znm (fin- und Verkaufe von 2taatS- »nd Iüdllstrieft.ifticrc,,, Gold- >,»d 2il-berinünze», Valuten ;c. lc.,'sowie zur Besorgung von Börse-Geschäften an der Wiener, Pester, Franlfurtcr und Berliner Börse Unsere S p i c l g e se l l sch a f t e n, welche sich ihrer Vortheile halber der gröhlen Beliebtheit erfreuen, werden wlr später dctaillirt anzeigen und dienen bereitwilligst mit Programmen gratis. Hochachtend Nyitrai k Comp., Wien, verlängerte kärntnerstraße Nr. 57, Pest, Ioscstzplatz Nr. 5. Mucke Post. (QriMal'Telearamme dcr „Laibacher Zeitung.") Wien, H. Mai Abends. Die mehrsei' tigeu Nachrichten von einer in Aussicht genommenen Kaiserreise nach Vöhmen sind vollkommen unbegründet. Paris, 5. Mai. Die Generale und Corpschefs der Armee setzen beim General« stabe Maßregeln zur Aufrechthaltung der Nnhe am Plebiscittage fest. Die „Wr. Ztg." bringt einen Aufruf zur Gründung einer F eld ma l s ch a l l ° Hcß-Stiftung flir Officicrc, Ulilerofficierc und Mannschaften deS HecieS und der Flolte. — DaS Programm für das vom 23. bis 26. October d. I. in Wien slaltfiudeudc Beethoven-Säcularfcst wird veröffentlicht. Es wird eine Fest-ycnossenschast mit dem Rechte auf Theilnahme am Fest« zuge oder einem Tribüuensitze am Mouumeutvlatzc, sowie dem Verkalifsrcchte anf Sitze für dic Concerte und Thcatcrproductioucu gc^cn eine Mimm^Emlage von 10 ft, gcliildct, DaS Ncmcrlrä'uniß der Fcstfcicr wird ciuem BecthoveU'FondS zur Unterstützung dürftiger Ton' lüustler uud einem Bcclhoucn'Dcukmalfouds gewidmet werden. Iu Wiener mduftriellm nnd uicrcanlilcu Kreisen beschäftigt man sich cruencit sehr uugclegcnllich mit ciucr in Wien zn tieranslalteudru W e lt - I n d u st ri o Ausstellung, da man bei verschiedenen Anlässen die Ueberzeugung gemonucn, daß die gc^'üwäitigcn Regie-rnlihsmänner, insbesondere aber dcr dcrzciligc Leiter des HandclsamtcS, dieser Idcc sehr zngencigt ist, und dcr Opanke eilier Weltausstellung in Oesterreich anch vo» Seilen nnseicS Reichskanzlers sich dcr cntschiedcucn Unlcr-sti!lM!c> nnd Förderung e>freuen dürfte. Die „Agcucc Havas" meldet aus Rom vom 4.: Das Concil schritt, nachdem cö die ciugebrachtcu Amen-dcmcutö zum Schema über dcu klciucu Katcchiöums aii' gcuommeu hatte, zur Geueralabstimmuug übcr dasselbe. Eiu Zehntel dcr auwcscudeu Bischöfe autwortctc mit iwu Meüt. Dic ucgativcu Vota erfolgten vom dcutscheu und uugarischcu Episkopate, welche dcu Katechismus vou Ca-uisius vcizubehaltcu wüuschteu. Die „N.Fr. Pr." berechnet die Chauceu dcr Plebis-citabstimmuug derart, daß mau im große» Gauzeu die Zahl der Ja auf 6, die dcr Nein auf 1—1'/2, die der Euthaltungeil auf uugefähr 2 Millioueu wird cmschlageu töuueu. 3ele^,,,phische 3tt?ct,sr!le,,rse vom 5. Mai. 5perc. Mclalliqur« 60,65, — 5perc. MrtalliqneS mit Mai» nnd November-Zinsen 60.65 — 5iperc. Nalional-Anl.-he!! 69,70. ^ l8<>l)er Gililllöllnll'hen 9M 13. April uon Hamburg abgegangen, ist am 26. April wohlbc« hallen in New-Uorl angekommen. Handel und GolkswirUchastliches. 3cl,webe»de Schuld. Zn Ende April 1870 befanden sich lant Knildmachnng dcr Commission znr Control? der Slants-schnid im llmlanse: an Partialhypothelaranweifnngen N7,390: «0.<>00 Flauten, 0lr. 1451715: 2U.< l)t) Flmitcn, Nr. I78?06l>: 20.000 Franlen. Nr. I?59772, 18^85^3, II8I8!«, 893»^5, 15!i0U)? nnd ?840lN je U.<'00 Fransen. MellnMuuljche ^euliüchlliil^ll ill l^Mllch. ^ ,, .« HZ« n : ^: i^ Z "3 ^A LZ - « ^ 5-Z ,u u. M^. ^7.5? ^4 4., W. mäßiss Regen ' 5. 2 „ N. 328.«z ^ ii.„ NO. mäßiss f. ganz bew. "" !i0„Ab. 328.,, ,- 3,u NO. schwach Heiter 5 ^gen Nacht« und Vormittags Rege», in den Alpen und auf deil höheren Bergen der Umgebung, so ,. V, Billichgratzer Bergen, frischer Schnee. Nachmittags gelockerte Wottendccke. Abendrolh, Sternenhelle Nacht. Um U Uhr frllh Reif. DaS Taacsmiltcl der Wärme > 5-<;°, um 3 9° nntcr dem Normale. Vnanlworllicher Nrdarten!: Igna, v. K l e i n m a l, r. ^Nsl«»Nli»»sitt»t '^"len, 4 Mai. Die Vorliur,e war ziemlich l^Ietn nnd bewilligte oen iciimdcn ^peculatlonopapirrcn in ihrer Melirzahl bessere Cnrsc alö die «»'»triaen A„n,u-^!llN cr-HIllz^Nl»».».»«^. üffncten zn 2'.)^ und hoben sich b.s 29l». Creditactien notirten 249.80, 25.0.80, 250. Lombarden blieben elwaS znnlcl. Gestern 188 50 fchwanlten ' sie k^ ,w slliM i'87.10 und 188 20. In Franco wurde 114 nnd 114 5,0. tn Bandanl 71 nnd 70.75 gemacht. Tramwcn,-Arc standen zu 117 2-, 1860er i»osc zuM gestrigen Eursc 95.90 im Verehr. Dic Millagcborsc schwächte die Notirniigeu der Specnlationsefftcteu wieder etwai« ab; doch blieb die Stimmung im Allgemeinen eiue allustme was sick an, deullichstcu auö dem uuueräuderlcn Staude der Reute und audcreu Altlagspapicren und ans den allerdings nur kleinen Prelsausschläaeil bei Eisenbahnactien eraibt » > il , " , "^ ^U. »AUaelneinc ^taatH»chul0. Filr 100 fl. Orld Wllar^ Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: in Noten verzinsl, Mai-Noucmber 60 50 «,0.65 « „ „ Fcbrnar-Augnst l!0.50 60.U0 „ Silber „ Jänner-Juli . 69.70 69 80 „ „ „ Npril-Oclober . 69.60 69 70 Steneranlehen rückzahlbar (?) . 98 75 99.— (>) . 97.50 98.- Lose v I. 1839 ..... ,224.50225.50 „ „ 1854 (4'/«) zu 250 f!. 90.- 91.^ „ I860 zu 500 fl. . . 95.80 96.— „ „ 1860 zu 100 fl. . . 1<>5.- 106.— „ „ 1864 zu 100 fl. . , 117.25 117.50 Staats-Domäneu-Pfandbricfc zu 120 ft. 0 W. in Silber . . 128.75 129-». wrundentlastuna«-Obligationen. Fiir 100 fl. ,..^ Geld Wa°r^ ^hmeu .... zu5pCt 95." 95.50 GaUzieu . . . . 's/ ^20 7470 Nieder-Oesterrcich. . "^," 97 " ^'^ Ober-Oesterreich . , ,'. 5 " ^./.^ ^^ Siebenbürgen ... „ 5 ,. 75^^ 75^ Steiermarl ... ,, 5 « 93.— U4.— Ungarn .... » b, 79.40 79.80 j <1. Actic,, vo>» Bal,ti„ftitllte>l. Geld Waare Nnglo-üsterr. Banl abges!. . . 294— 295.— Anglo-nngar. Banl .... —.— 97.— Vankuerciu....... 233.50 234.- Vodcn.Kreditanstalt .... 377 — 378. - Kreditanstalt f, Handel u. Gew. . 250,— 2.50,20 Kreditanstalt, allgcm. nngar. . , 84 — 84 50 Escompte-Gcscllschaft, n, ü. . . 852. 856. Franco-üsterr. Banl .... 114.— 114.50 Gcncralbaul.......83.— 84.— Nationalbanl....... 714—715 — Niederländische Bauk .... 10075 101.25 PercinSbant....... —.— —.— Verlehrsbanl....... 109.— 110.— Wiener Bant......76,— 76 50 «. Actien von Transportunternel,- munfteu. Geld Waare Alfäld-Fnlmaner Bahn . . . 170.50 171. M'hm. Westbahn.....238.- 238.50 EarI-i,'udwig-Bllhn.....227.25 227.75 Dmllln-Dampischifff. Gejcllsch. . 580,— 582 - Elisabeth-Wcstbahu.....194.75 195 25 Fcrdiuands-Noidbahn . . . .2230 —2235,— Militn-cheu-Narcscr-Bahn . . 171.— 172.— ! Frllnz-Ioltphs.Bahn .... 186.50 187.— ! ! <,«ein Waare! Lembera.-L,ern.lIassyer-Nllhn . 201 25 201.75 Lloyd. üsterr........376.— 377.— Omnibus........133. - 135.— Nudolfs-Bahu......164.— 164.50 Siebenbilrger Bahn .... 16650 167.— Staatöbahn.......385.— 387.— Tlldbahu . ......187.40 187.60 Sild-nordo, Pnbiud. Bllhu , . 171 25 «71.75 Theiß-Bahn.......22350 224.50 Tramway........211,50 21^,— «. Pfandbriefe (fiir 100 fl) Allg. üst, Hodnl-^redit-VInstall Geld Waare verlnsbar zu 5 pEt. iu Silber 107.25 107 75 dlo.in33I.rilckz.zu5pEt.inlz.W. 90.25 90 75 Nationalb. auf ü. W. uerlosb. zu 5 M........98.— 98.25 Oest, Hypb. zu 5'/, pEt. rUckz. 1878 97.80 98.30 Nilg.Bod.-Ercd.-Nuft. ,u5V. pEt. 90,75 91.— M°. !r 100 Franc« . . . 49 20 49,25 <5ollrK vcr Geldsvvten Geld Wo«'" ^t. Münz-Ducat« . 5 st. 86; lr. 5 st. «7 "-Napoleoilöd'or . . 9 „ 89j >, 9 ,. 90 „ Vcreinsthaler. . . I „ 82> ,, I . «2Z „ Silber . ,21 „ - „ 121 „ 15 „ ltrawischc OruudeuttastullgS-Obliglltlolle». Pn» »atnotirnn,: 8«.— Veld, 94 Va»"